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hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792.
C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr
(Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst
j
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Ludwigs Napoleon Napoleons Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleons Napoleon Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Fontainebleau Elba Frankreich Frankreich Napoleons Wien Frankreich Elba Cannes Paris Gent Napoleons Frankreich Belgien Wellington
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dessen König (Ludwig Bonaparte) dem Lande die Nachteile der Kontinentalsperre mildern wollte, wurde als Provinz Frankreichs eingezogen. Akte der Willkür waren es ferner, als er das Herzogtum Oldenburg, die Hansastädte und mehrere preußische Besitzungen mit dem französischen Reiche vereinigte.
D. Der russische Feldzug, 1812.
a) Der Bruch mit Rußland. In dem Zaren Alexander I. hatte Napoleon nicht bloß einen die Weltherrschaft erstrebenden Nebenbuhler, sondern auch einen ihm an Schlauheit gleichen Gegner. Obwohl ihn Napoleon beim Friedensschlüsse zu Tilsit mit auffallender Freundlichkeit behandelt hatte, beobachtete er doch eine doppelte Vorsicht, indem er auch mit Preußen und England Freundschaft hielt. Vor dem Kriege mit Spanien hielt es darum Napoleon für geraten, auf einem glänzenden Kongresse zu Erfurt der Freundschaft des Zaren sich zu versichern. Während des zweifelhaften spanischen Feldzuges trat
aber schnell wieder eine Spannung zwischen beiden Kaisern ein:
Alexander war darüber erbittert, daß Napoleon das Herzogtum
Warschau vergrößerte und in den Polen Hoffnungen auf die Wiederherstellung ihrer Herrschaft erregte, das Kontinentalsystem erweiterte und den Herzog von Oldenburg verdrängte, der ein Verwandter des Zaren war; Napoleon führte Klage darüber, daß Rußland die Einfuhr von Kolonialwaren zum Teil gestattete und französische Produkte hoch besteuerte. Zugleich betrieben beide Herrscher in der Aussicht des kommenden Krieges um-
fassende Rüstungen.
b) Die Vorbereitungen. Napoleon hatte schon 1811 Vorräte und Kriegsbedarf an der Weichsel aufhäufen lassen. Preußen, das im Kriege unmöglich neutral bleiben konnte, bot trotz der Freundschaft mit Rußland Napoleon ein Bündnis an und stellte 20000 Mann, die Kurland utid Livland besetzten. Auch die Österreicher sandten ein Heer nach Volhynien. Das Hauptheer Napoleons, das ans Mannschaften aller unterworfenen Länder bestand, sammelte sich in Dresden, wo der Eroberer noch einmal die Huldigung aller feiner Vasallen entgegennahm. Seine gesamte Streitmacht belief sich auf 600000 Mann. — Alexander trat mit Schweden in Verbindung und schloß mit der Türkei Frieden.
c) Der Krieg. Im Kriegsrate der Russen wurde noch darüber
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23
Parthenopeischen Republik (von Parthenope, der dichterischen Bezeichnung Neapels) zur Folge hatte.
Die sterreichischen Heere kmpften aber glcklich. Erzherzog Karl drang in Sddeutschland vor, schlug die Franzosen bei Stockach in Baden (nordwestlich vom Bodensee) und verfolgte sie bis R a st a t t. Der hier tagende Kongre wurde aufgelst. Die bis jetzt noch nicht aufgeklrte Ermordung der heimkehrenden franzsischen Gesandten trug viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die sterreicher die Frauzofeu in Italien der die Etfch zurck, und der tapfere russische General Suworow drngte sie bis an die Kste von Genua. Die rcksichtslose Behandlung Suworows durch den Wieuer Hof und die Befrchtung Englands und sterreichs, da sich die Russen in Italien oder am Mittelmeer festsetzen knnten, lhmten aber die Fortschritte der Sieger. Suworow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten im Oktober die mit Eis und Schnee bedeckten Alpen, mute sich aber, uachdem er der den St. Gotthard bis zum Vierwaldsttter See vorgedrungen war, nach dem Rheintale retten,
da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck.
c. Wendung durch Bonaparte. Whrend die Koalition durch das Ausscheiden Rulands geschwcht worden war, verstrkte sich Frankreich dnrch neue Rstungen und bertrug Bouaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen der den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, sah sich sterreich zum Frieden von Lnniville (lhnewihl, sdstlich von Nancy), 1801, gentigt. Das linke Rheinnser blieb bei 1801 Frankreich. So verlor das deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten entschdigt werden. Mit England schlo Frankreich 1802 den Frieden von Amiens.
C. Der Neichsdeputatioiis-Hanptschlu, 1803. 1803
Das schwierige Werk der Entschdigung wurde auf dem Reichs-tage in Regensburg durch den Reichsdeputations-Hauptschlu vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfrsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, feine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffen-bnrg, sowie den Rang eines Primas von Deutschland. Wrttemberg,
Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben!
21*
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108
ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern.
Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs.
Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland.
England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Sizilien Frankreichs Frankreich England Frankreich Irland Frankreich
81
Rußland am Sarge Friedrichs des Großen einen Vertrag. Fried- » rich Wilhelm gestattete den Russen den Durchzug durch Schlesien und wollte den Frieden zwischen den streitenden Parteien vermitteln oder im Dezember 1805 dem Bunde gegen Napoleon beitreten.
Der Minister von Haugwitz, der diese Beschlüsse zu übermitteln hatte, ließ sich aber von Napoleon so lange hinhalten, bis er bei Austerlitz gesiegt hatte, und schloß dann in Schönbrunn (bei
Wien) einen für Preußen sehr gefährlichen Vertrag. Preußen ging ein Bündnis mit Frankreich ein, verzichtete auf Ansbach, Neuenburg und den Rest von Kleve und erhielt den souveränen Besitz Hannovers, das von Napoleon 1803 besetzt worden war.
Friedrich Wilhelm war unentschlossen, ob er diesen Vertrag
annehmen solle, mußte sich aber schließlich fügen. Er ließ Hannover besetzen und mußte alle Häfen den britischen Schiffen verschließen. Infolgedessen erklärte England an Preußen den Krieg und fügte seinem Handel durch Wegnahme von Schiffen großen Schaden zu.
Als sich im Sommer 1806 die süddeutschen Staaten auf Anregung Napoleons zum „Rheinbund" vereinigten, riet Napoleon dem Könige von Preußeu, einen Nordbuud zu gründen. Gleichzeitig hintertrieb er aber das Zustandekommen der Vereinigung. Um Preußen znm Kriege zu zwingen, knüpfte Napoleon mit England nicht bloß Unterhandlungen an, sondern ließ auch die Erklärung abgebe«, daß er England die Rückgabe Hannovers versprochen habe. Daraufhin stellte endlich Friedrich Wilhelm Iii. sein Heer auf Kriegsfuß.
Das Verhalten Preußeus in den früheren Kriegen war die Ursache, daß es jetzt keine Bundesgenossen fand. Nur Sachseu und Weimar schlossen sich ihm an, und Ruß lau d versprach, Hilfe zu senden.
b. Die Sckfacfit Bei Jena und Üuerftädt. Da Preußen zögerte,
den Krieg zit eröffnen, konnte Napoleon in Nordbayern ein Heer
von 200 000 Mann zusammenziehen. Er drang mit diesem im Saaletal oor. Die Preußen stellten ihm nur 130 000 Mann unter dem Oberbefehl des 71jährigen Herzogs Karl von Braunschweig entgegen. Offiziere und Soldaten waren voll Mut und Siegeszuversicht: aber das Heer bewegte sich nur langsam vorwärts und die Verpflegung und Ausrüstung, besonders die Gewehre, waren schlecht. Das französische Heer dagegen wurde nur von einem Willen geleitet und von erprobten Führern befehligt.
Am 10. Oktober schlugen die Franzosen die preußische Vorhut bei Saalfeld, wo der hohenzollernsche Prinz Lonis Ferdinand nach heldenmütiger Gegenwehr fiel. Die Hauptmacht der Preußen
Die Schlacht bei Jena. Atzler, Qu. Nr. 102 u. 103.
Atzler, Geschichte für Prlparandenanstalten. Ii. 6
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Extrahierte Ortsnamen: Schönbrunn Wien Frankreich Neuenburg Kleve Hannovers England Napoleons England England Weimar Jena Nordbayern Saalfeld Jena
85__
Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane
der Lombardei r L.rr ^ ...
Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten.
6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten.
7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Alessandria Deutschland Italien Deutschland Deutschlands Mailand Venedig Konstanz Sachsen Bayern Norddeutschland
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der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck.
Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i
6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt.
Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250.
7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen
* Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.
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Extrahierte Ortsnamen: Bornhved Friedrichs Deutschland Apulien Mainz Italien Sizilien Italien Oglio Sardinien Lyon Holland Italien Parma Italien Chinas Schlesien
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Infolge seiner Eroberungssucht griff Karl die sckweizer an, wurde aber 1476 bei Granson und Murten besiegt. Im folgenden Jahre drang er in das Herzogtum othringen ein und verlor in der Schlacht bei Nancy das Leben. Da der franzsische König Burgund zu erwerben suchte, geriet er in einen Krieg mit Maximilian, der sich (1477) zu Gent mit Maria vermhlt hatte. Maximilian verlor zwar einige Gebiete an Frankreich, behauptete aber nach dem Siege bei Guinegate die Franche-Comte und die Niederlande.
Nachdem die Habsburger Burgund erworben hatten, war ihre Macht zu europischer Bedeutung emporgewachsen. Frankreichs Habgier auf das wertvolle Grenzland fhrte aber zu jahrhundertelangen Kmpfen.
1493-1519 Maximilian I., 14931519.
1. Seine Persnlichkeit. Maximilian I. war ein ritterlicher und hochgebildeter Fürst und ein Freund der Wissenschaften und Knste. Wir verdanken ihm eine Sammlung mittelhochdeutscher Lieder (Ambraser Handschrift) und die Erhaltung des Gudrun-liebes. Im Teuerdank" und Weikmng" besang er eigene Erlebnisse. Er war ein leidenschaftlicher Jger, ein kampferprobter Ritter und umsichtiger Truppenfhrer. Mit groer Liebenswrdig-keit verband er staatsmnnische Klugheit und rastlose Ttigkeit. Infolge seiner Freigebigkeit kam er aber hufig in Geldverlegenheit; auch fehlte es ihm an der rechten Beharrlichkeit.
2. Maximilians Ttigkeit fr das Reich. Gem seinem Wahlspruche: Mein' Ehr ist deutsch' Ehr. und deutsch' Ehr ist mein' Ehr", wandte sich Maximilian mit voller Hingebung den Interessen des Gesamtwohls zu. Trotz der Zerrissenheit des Reiches und seiner politischen Machtlosigkeit war er bestrebt, die deutsche Volkskraft auf hohe nationale Ziele zu lenken. Da bei Friedrichs Iii. Tode die Reichsverfassung der Auflsung nahe war, wurde bald nach Maximilians Regierungsantritt mit einer Reichsreform begonnen.
1495 Auf dem Reichstage zu Worms, 1495, verlangten die selbstschtigen Fürsten, ba der König seine oberste richterliche Gewalt an ein von den Reichsstnden zu errichtendes Kammergericht und die Reichsregierung an einen Reichsrat abtreten solle, dessen Mitglieder von den Reichsstnden zu whlen seien. Maximilian lehnte den Reichsrat ab; er verknbete aber einen ewigen Lanb-frieben" und willigte in die Errichtung eines Reichskammer-gerichts ein.
Ranke, Maximilian I. Aus dem ewigen Landfrieden Maximilians I. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 60 u. 59.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Niederlande Burgund Frankreichs Friedrichs Maximilians Worms
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drngte sie bis an die Kste von Genua. Russen. Englnder und Trken eroberten gleichzeitig Neapel und stellten die Herrschaft der Bourbonen wieder her. Auch in Sddeutschland wurden die fran-zsischen Heere geschlagen. Da aber sterreich und England srch-teten. Rußland knne sich am Mittelmeere festsetzen, erhielt der siegreiche Suwrow vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren, um sich dort mit einem anderen russischen Heere zu vereinigen und dann in Frankreich einzufallen. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten Ende September den mit Eis und Schnee bedeckten St. Gotthard und drang bis zum Vierwald-sttter toee vor, mute sich aber nach dem Rheintale retten, da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck.
3. Napoleons bergang der die Alpen. Nach seiner Er-nennung zum ersten Konsul berschritt Bonaparte im Frhjahr 1800 mit einem Heere in 5 Tagen den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohen-linden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten
1801 hatten, mute Osterreich 1801 den Frieden von Laaeoilke (sdstlich von Nancy) schlieen. Das linke Rheinufer wurde endgltig an Frankreich abgetreten. So verlor das Deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benach-teiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten und Reichs-drfern entschdigt werden.
Von der groen Koalition war jetzt nur noch England brig, das allein den Kampf gegen Frankreich fortsetzte. Als die Friedens-Partei aber in England das bergewicht erhielt, kam es 1802 zum frieden von micns, in welchem England auf alle Eroberungen mit Ausnahme der Inseln Trinidad und Ceylon verzichtete. Malta blieb aber trotzdem von den Englndern besetzt.
1803 Der Reichsdeputationshauptschlu, 1803.
Die Verhandlungen der die Entschdigung der Reichsfrsten, die durch den Frieden von Luneville benachteiligt worden waren, wurden dem Scheine nach in Regensburg gefhrt. In Wirklich-fett entschied hierber aber Napoleon in Paris, wo die deutschen Staatsmnner sich um seine Gunst bewarben. Nach dem Reichs-deputations-Hanptschlu von 1803 behielt von den 3 geist-liehen Kurfrsten nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, seine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffenburg sowie den Rang
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Extrahierte Ortsnamen: Genua Neapel Sddeutschland England Frankreich Rheintale Alessandria Osterreich Frankreich Frankreich England England Trinidad Ceylon Malta Regensburg Paris Mainz Mainz Wetzlar Aschaffenburg
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Nach der Schlacht bei La Rothiere boten die Verbndeten Napoleon abermals den Frieden an. Frankreich sollte die Grenzen von 1792 behalten. In seinem Hochmut wies Napoleon aber das Anerbieten zurck. Da erhielt Blcher die Erlaubnis, mit Blow auf Paris vorzugehen. An der Aisne vereinigten sich die beiden preuischen Heere. Napoleon griff sie bei oon ort, wurde aber zurckgeworfen (ti. Mrz).
Er wandte sich nun gegen Schwarzenberg und wurde von diesem am 21. Mrz bei ms-fur-ilo&e geschlagen. Jetzt stand den siegreichen Feldherren der Weg nach Paris offen. Obgleich die Monarchen von neuem mit Napoleon verhandelten und dieser mit einem Heere nach Lothringen vorrckte, erstrmten die ver-Kndeten Feldherren Pari. Am 31. Mrz hielten Alexander I. und Friedrich Wilhelm Iii. ihren Einzug in die Stadt. Napoleon, der von seinen Generalen verlassen wurde, mute zu Fontaine-bleau fr sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Auf Betreiben des Kaisers Alexander wurde ihm die Insel Elba als unabhngiges Frstentum zugewiesen. Er durfte 400 Mann seiner Garde mitnehmen und behielt sogar den Kaisertitel. Auch hatte ihm Frankreich eine jhrliche Rente von 2 Millionen Frank zu zahlen.
e. Der erste Pariser friede. Mit Zustimmung der verbndeten Monarchen erkannte der Senat den Bruder des enthaupteten Ludwig Xvi. als König von Frankreich an. Da der unglckliche Sohn Ludwigs Xvi. in der Reihe der franzsischen Könige mitgezhlt wurde, nannte sich der neue Herrscher Luwig Xviii. Er gab dem Lande eine neue Verfassung. Im ersien Pariser 30. 5. 1814 Frieden, 30. Mai 1814, wurde Frankreich sehr mild behandelt.
Es erhielt die Grenzen von 1792, so da Nizza, Savoyen, Landau und Saarlouis französisch blieben; auch alle geraubten Schtze bis auf den Siegeswagen vom Brandenburger Tore zu Berlin durfte Frankreich zurckbehalten.
4. Der letzte Kamps gegen Napoleon, 1815. Die Herr-schaft der 100 Tage", a. Die Hcltitehr Napokeon Die europischen und deutschen Verhltnisse sollten auf dem Kongre zu Wien neu geordnet werden. Infolge der Eifersucht der Mchte kam es aber zu endlosen Streitigkeiten, und es drohte ein Krieg zwischen den Verbndeten auszubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischen Regierung, die dem Adel und Klerus seine feudalen Rechte wieder zugestand, unzufrieden. Auf diese
Die Entthronung Napoleons I. Atzler, Du. u. L. Ii. Nr. 96.
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Extrahierte Ortsnamen: La_Rothiere Frankreich Paris Paris Lothringen Elba Frankreich Frankreich Frankreich Nizza Savoyen Landau Berlin Frankreich Wien Frankreich