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hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792.
C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr
(Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst
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Parthenopeischen Republik (von Parthenope, der dichterischen Bezeichnung Neapels) zur Folge hatte.
Die sterreichischen Heere kmpften aber glcklich. Erzherzog Karl drang in Sddeutschland vor, schlug die Franzosen bei Stockach in Baden (nordwestlich vom Bodensee) und verfolgte sie bis R a st a t t. Der hier tagende Kongre wurde aufgelst. Die bis jetzt noch nicht aufgeklrte Ermordung der heimkehrenden franzsischen Gesandten trug viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die sterreicher die Frauzofeu in Italien der die Etfch zurck, und der tapfere russische General Suworow drngte sie bis an die Kste von Genua. Die rcksichtslose Behandlung Suworows durch den Wieuer Hof und die Befrchtung Englands und sterreichs, da sich die Russen in Italien oder am Mittelmeer festsetzen knnten, lhmten aber die Fortschritte der Sieger. Suworow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten im Oktober die mit Eis und Schnee bedeckten Alpen, mute sich aber, uachdem er der den St. Gotthard bis zum Vierwaldsttter See vorgedrungen war, nach dem Rheintale retten,
da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck.
c. Wendung durch Bonaparte. Whrend die Koalition durch das Ausscheiden Rulands geschwcht worden war, verstrkte sich Frankreich dnrch neue Rstungen und bertrug Bouaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen der den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, sah sich sterreich zum Frieden von Lnniville (lhnewihl, sdstlich von Nancy), 1801, gentigt. Das linke Rheinnser blieb bei 1801 Frankreich. So verlor das deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten entschdigt werden. Mit England schlo Frankreich 1802 den Frieden von Amiens.
C. Der Neichsdeputatioiis-Hanptschlu, 1803. 1803
Das schwierige Werk der Entschdigung wurde auf dem Reichs-tage in Regensburg durch den Reichsdeputations-Hauptschlu vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfrsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, feine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffen-bnrg, sowie den Rang eines Primas von Deutschland. Wrttemberg,
Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben!
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das weibliche Geschlecht von dem Bildungstrieb erfat war, beweist die Herzogin Hedwig von Schwaben, die Schwester Heinrichs des Znkers, die sich von dem Mnche Ecke hart den Virgil erklären lie.
3. Kunst. Der wirtschaftliche und religise Aufschwung, den Deutschland unter den schsischen Kaisern nahm, zeigte sich auch in der Kunst. Sie stand ganz im Dienste der Kirche und wurde fast ausschlielich von Mnchen gebt. Die berlieferten altchristlichen Formen, die zum Teil schon von den Ostgoten und Langobarden beeinflut waren, wurden von den Deutschen in eigenartiger Weise weitergebildet, und es begann sich im 10. Jahrhundert ein Stil zu entwickeln, den man den romanifeften nennt.
Fr die an vielen Orten jetzt erstehenden Gotteshuser wird die Form der Basilika mit einem hohen Mittelschiff und zwei halb so hohen und breiten Seitenschiffen beibehalten, doch gibt man dem Grundri durch Verlngerung des Quer-schiffs und Mittelschiffs die Gestalt eines lateinischen Kreuzes (Fig. 4). Die Decke war ausaugs eine flache, meist bemalte Holzdecke, wie sie die berhmteste Kirche dieser Periode, die 1001 begonnene Michaelskirche in Hildesheim, zeigt. Spter trat an die Stelle der Holzdecke das Tonnengewlbe oder das Kreuz-gewlbe, das aus zwei sich rechtwinkelig schneidenden Tonnengewlben gebildet wird; die hierbei entstehenden Schnittlinien werden Grate, die Bogen-dreiecke Kappen genannt. Die Mittelschiffswnde, die von kleinen rundbogigen Fenstern durchbrochen sind, werden von Sulen oder Pfeilern getragen; oder es wechseln auch Sulen und
Fig. 4. Grundri einer romanischen tirche.
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Fig. 5. Romanische Kapitelle.
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Fig. 6. Rundbogenfriese.
Lnbke, Grundri der Kunstgeschichte: Der romanische Baustil. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 33.
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ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern.
Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs.
Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland.
England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Sizilien Frankreichs Frankreich England Frankreich Irland Frankreich
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Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane
der Lombardei r L.rr ^ ...
Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten.
6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten.
7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,
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der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck.
Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i
6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt.
Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250.
7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen
* Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.
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Extrahierte Ortsnamen: Bornhved Friedrichs Deutschland Apulien Mainz Italien Sizilien Italien Oglio Sardinien Lyon Holland Italien Parma Italien Chinas Schlesien
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Infolge seiner Eroberungssucht griff Karl die sckweizer an, wurde aber 1476 bei Granson und Murten besiegt. Im folgenden Jahre drang er in das Herzogtum othringen ein und verlor in der Schlacht bei Nancy das Leben. Da der franzsische König Burgund zu erwerben suchte, geriet er in einen Krieg mit Maximilian, der sich (1477) zu Gent mit Maria vermhlt hatte. Maximilian verlor zwar einige Gebiete an Frankreich, behauptete aber nach dem Siege bei Guinegate die Franche-Comte und die Niederlande.
Nachdem die Habsburger Burgund erworben hatten, war ihre Macht zu europischer Bedeutung emporgewachsen. Frankreichs Habgier auf das wertvolle Grenzland fhrte aber zu jahrhundertelangen Kmpfen.
1493-1519 Maximilian I., 14931519.
1. Seine Persnlichkeit. Maximilian I. war ein ritterlicher und hochgebildeter Fürst und ein Freund der Wissenschaften und Knste. Wir verdanken ihm eine Sammlung mittelhochdeutscher Lieder (Ambraser Handschrift) und die Erhaltung des Gudrun-liebes. Im Teuerdank" und Weikmng" besang er eigene Erlebnisse. Er war ein leidenschaftlicher Jger, ein kampferprobter Ritter und umsichtiger Truppenfhrer. Mit groer Liebenswrdig-keit verband er staatsmnnische Klugheit und rastlose Ttigkeit. Infolge seiner Freigebigkeit kam er aber hufig in Geldverlegenheit; auch fehlte es ihm an der rechten Beharrlichkeit.
2. Maximilians Ttigkeit fr das Reich. Gem seinem Wahlspruche: Mein' Ehr ist deutsch' Ehr. und deutsch' Ehr ist mein' Ehr", wandte sich Maximilian mit voller Hingebung den Interessen des Gesamtwohls zu. Trotz der Zerrissenheit des Reiches und seiner politischen Machtlosigkeit war er bestrebt, die deutsche Volkskraft auf hohe nationale Ziele zu lenken. Da bei Friedrichs Iii. Tode die Reichsverfassung der Auflsung nahe war, wurde bald nach Maximilians Regierungsantritt mit einer Reichsreform begonnen.
1495 Auf dem Reichstage zu Worms, 1495, verlangten die selbstschtigen Fürsten, ba der König seine oberste richterliche Gewalt an ein von den Reichsstnden zu errichtendes Kammergericht und die Reichsregierung an einen Reichsrat abtreten solle, dessen Mitglieder von den Reichsstnden zu whlen seien. Maximilian lehnte den Reichsrat ab; er verknbete aber einen ewigen Lanb-frieben" und willigte in die Errichtung eines Reichskammer-gerichts ein.
Ranke, Maximilian I. Aus dem ewigen Landfrieden Maximilians I. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 60 u. 59.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Niederlande Burgund Frankreichs Friedrichs Maximilians Worms
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werden. Die Italiener, denen die neue Kunst in zu groem Gegen-satze zu den von ihnen bevorzugten Formen der Antike stand, nannten sie gotifch, um sie damit als barbarisch zu bezeichnen. Dieser Name ist allmhlich gebruchlich geworden, obgleich er ganz unzutreffend ist. Denn die Gotik entstand in Nordfrankreich und verbreitete sich von hier aus rasch nach England und Deutschland. Bei den Deutschen erhielt sie ihre hchste Vollendung und wurde hier der Baustil des glaubensstarken und selbstbewuten Brgertums.
Die Gotik behielt im allgemeinen den Grundri der romanischen Basilika fr ihre Kirchen bei (Fig. 8). Diese haben ein drei- oder fnfschisfiges Langhaus, das von einem ein- oder dreischissigen Querhaus durchschnitten wird. An der Westseite befindet sich eine Vorhalle. Der Chor ist oft von einem Kapellenkranz umgeben und vieleckig abgeschlossen.
Mg. 8. Grundri des Clner Domes.
Die Gliederung der Pfeiler, die schon in der romanischen Zeit begonnen hatte, wird immer reicher und tritt in enge Beziehung zum Gewlbe, indem um einen quadratischen oder runden Kern soviel Halb- und Dreiviertelsulen (Dienste") gestellt werden, als der Pfeiler Gewlberippen und Gurtbogen zu tragen hat. Der so entstandene Bndelpfeiler" (Fig. 11) wird unter der Ansatzstelle der Rippen von einem Kapitellkranz umgeben, der aus meist naturalistisch behandeltem, zierlichem Blattwerk besteht (Fig. 9 u. 10). Die stark hervortretenden, gewhnlich schn profilierten Gewlbe-rippen und die je zwei benachbarte Pfeiler verbindenden Gurtbogen tragen die Decke. Darum brauchen die Gewlbekappen nur als dnne Fllungen hergestellt zu werden (Taf. 16). Um diese Kappen kleiner zu machen, fgt man Zwischenrippen ein; so entsteht das Sterngewlbe und bei noch weiterer Vermehrung der Rippen das Netzgewlbe. Zur Verstrkung der stark belasteten Pfeiler
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Extrahierte Ortsnamen: Nordfrankreich England Deutschland romanischen_Basilika
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werden an den Auenseiten des Langhauses Strebepfeiler (Fig. 12) errichtet, auf die durch freischwebende, der die Dcher der Seitenschiffe hinwegfhrende Strebebogen der Gewlbedruck des Hochschiffes bergeleitet wird (Taf. 15). Die Pfeiler, Gewlberippen, Gurtbogen, Strebepfeiler und Strebebogen bilden gleichsam
Fig. 9. Frhgotisches Mg. 10. Sptgotisches Fig. 11. Durchschnitt eines Kapitell. Kapitell. gotischen Bndelpfeilers.
Fig. 12. Strebepfeiler Fig. 13. Fenster mit Wimperg
mit Strebebogen u. Fialen. und Mawerk (vom Don, zu Cln).
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Rechte der Nachfolge beim Aussterben des pommerschen Herzogs-geschlechts.
2. Die Regelung der Finanzen. Der Kurfürst wute die landesherrliche Macht besonders durch die Regelung der Einknfte zu strken. Auf einem Stndetage zu Berlin setzte er durch, da ihm die Bierzleje (Biersteuer), die schon sein Vater in Aussicht genommen hatte, auf 7 Jahre bewilligt wurde. Die Stadt Stendal, die sich der Einfhrung der Steuer widersetzte, verlor ihre Privilegien.
3. Johanns wissenschaftliche Bestrebungen. Johann Cicero war ern Freund der Wissenschaften. Er suchte in seinem Lande die humanistische Bildung zu verbreiten und veranlate mrkische Edelleute. auf fremden Hochschulen juristische oder klassische Studien zu treiben, um sich fr den hheren Hof- oder Staatsdienst vor-zubereiten. Der Kurfürst wollte auch auf Anregung des Kaisers in Frankfurt a. d. O. eine Universitt grnden; doch kam der Plan erst nach seinem Tode zur Ausfhrung. In Stendal errichtete der Kurfürst die erste mrkifche Druckerei und in Berlin die erste Apotheke.
4. Johanns Erwerbungen. Bei seiner groen Sparsamkeit war es dem Kurfrsten mglich. 14ao die Herrschaft Zossen. die frher zur Lausitz gehrt hatte, zu kaufen.
Johann starb 1499 im Alter von 44 Jahren und wurde in dem Kloster Lehnin beigesetzt. Schon nach wenigen Jahren wurde sein Leichnam in den von ihm erbauten Dom zu Berlin-Klln bergefhrt, wo ihm sem Enkel Joachim Ii. durch den berhmten Erzgieer Peter Bischer (S. 182; ein prchtiges Grabmal errichten lie.
1499-1535 Joachim I., Nestor, 14991535.
1. Seine Persnlichkeit. Obgleich Joachim beim Tode seines Vaters erst 15 Jahre alt war. vermochte er doch schon die Regierung selbstndig zu leiten. Er wurde von seinen Zeitgenossen wegen seiner Weisheit und Beredsamkeit bewundert und mit dem Beinamen Nestor" geehrt. Whrend die Fürsten seiner Zeit das prunkhafte, ritterlich-abenteuerliche Hofleben des Kaisers Maximilian nachahmten, war Joachim brgerlich einfach. Durch seine staatsmnnische Klugheit erhielt er seinem Lande den Frieden, während in den meisten Staaten Unruhen ausbrachen, wie der furchtbare Bauernkrieg in Sd- und Mitteldeutschland und die Wiedertufer-kmpfe in Westfalen (S. 171 u. 174). Fr die Auffassung, die er von den Stnden hatte, ist sein Ausspruch bezeichnend: Der
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Extrahierte Personennamen: Johanns Johanns Johann_Cicero Johann Johanns Johanns Johann Joachim_Ii Peter_Bischer Joachim_I. Joachim Maximilian Maximilian Joachim
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Stendal Frankfurt Stendal Berlin Lehnin Sd- Mitteldeutschland Westfalen