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1. Theil 3 - S. 265

1880 - Stuttgart : Heitz
Belagerung von Wien. 265 wer fliehen konnte, floh ihm nach. Der kriegerische Großvezier Kara Mustapha, gesandt von Sultan Mnhamed Iv., umlagerte Wien mit 200,000 Mann und bestürmte es mit solchem Ungestüme, daß die Mauern wankten und die Hoffnung der Belagerten täglich mehr sank. Schon lagen die Türken zwei Monate vor der Stadt, und einmal waren die Stürmenden schon bis auf den Wall vorgedrungen. Fast täglich flogen Minen auf, durch welche die Wälle Lücken bekamen. Endlich bemerkten die hartbedrängten Wiener unter den Türken eine Bewegung, die ihnen eine Annäherung des Entsatzes zu verrathen schien. Der tapfere Commandant Stahrem-berg schickte in dunkler Nacht einen kühnen Reiter, der durch die Donau schwamm, dem kaiserlichen Heerführer, Karl von Lothringen, entgegen,xmit den wenigen angstvollen Worten: „Keine Zeit mehr verlieren, gnädigster Herr, ja keine Zeit verlieren!" Zugleich ließ er, wie die Wiener schon bisher jede Nacht, aber ohne ein Zeichen der Erkennung zu erhalten, gethan hatten, als Zeichen höchster Noth vom Stephansthurme ein Bündel Raketen in die tiefe Finsterniß emporsteigen. Ein feuriger Busch Raketen, die in der Ferne auf dem Kahlenberge in die Luft sich erhoben, diente den Wienern zur Antwort, daß man das Zeichen bemerkt und verstanden habe. Mit dem ersten Strahle der Morgensonne des 11. September zeigte sich ihnen auf der Höhe des Kahlenberges das errettende Heer. Alles, was noch gehen konnte, eilte auf die Böden der Häuser, auf Thürme und Wälle, um sich an dem seit neun Wochen bang ersehnten Anblicke zu weiden, und nun in die Kirchen, um Gott für die nahe Rettung zu danken. Der Prinz von Lothringen, der Kurfürst, von Sachsen, vor allen aber der ritterliche Johann Sobieski, König von Polen, eilten herbei, der bedrängten Stadt zu Hülfe. Jetzt stiegen die Heerfchaaren die Höhen hinab und warfen sich aus die Janit-scharen, die, Kara Mustapha in ihrer Mitte, nur Schritt vor Schritt zurückwichen. Den ganzen Tag wurde hier gestritten; immer näher rückten die Befreier an die Stadt, die, in Angst und Wonne, den ganzen Tag vom türkischen Lager ans bestürmt wurde. Erst am Abend gelangten die Retter bis zu den Vorstädten: Wien war befreit; die Türken ergriff Angst und Schrecken; sie warfen sich, alles zurücklassend, in die schleunigste Flucht. Die Beute war unermeßlich. Am Abend schrieb Sobieski im Zelte des Großveziers an seine geliebte Frau: „Es ist unmöglich, den Luxus zu beschreiben, der in den Zelten des Veziers herrscht: Bäder, Gärtchen, Springbrunnen , Kaninchenhügel und Papageien. Was meine Beute be-

2. Theil 4 - S. 80

1880 - Stuttgart : Heitz
80 Neueste Geschichte. 1. Periode. Frankreich. Vicekönig Eugen gekämpft hatten. Dagegen hatte sich für das Haus Oestreich das treue Volk der Tiroler erhoben. An ihrer Spitze standen Andreas Hofer, ein Gastwirth, Speckbacher, der Kapuziner Haspinger und andere, und da die Tiroler gute Schützen sind unv alle Steige kannten, so waren sie den Baiern und Franzosen gefährliche Feinde. *) Aber ein Waffenstillstand'und - ' / *) Welch ein schöner Geist der Tapferkeit Jung und Alt damals in Tirol beseelte, für ihren Kaiser zu streiten, zeigt auch folgender Zug: Als Speckbacher einst zum Treffen ausgezogen war, fand sich tvährend des ersten Handgemenges Anderl, sein zehnjähriger Sohn, unbewaffnet bei ihm ein und ließ sich nicht abweisen, dem Gefechte beizuwohnen. Als ein Sturm auf eine Brücke gemacht werden sollte, wurde dem Vater für den Kleinen bange, und da die Ermahnungen, zurückzugehen, nichts halfen, so mußte er ihn schlagen. Ter Knabe ging aber nur so weit zurück, bis ihn der Vater nicht mehr sehen konnte, hielt sich hinter den Schützen am Waldrande und schnitt mit seinen: Messer die Kugeln aus, die in den Boden fuhren und die er am Aufwirbeln des Staubes erkannte. Am andern Morgen in größter Frühe kam er zum Vater mit seinem Schatze und übergab ihm sein Hütchen voll Kugeln, weil er gehört habe, die Tiroler litten Mangel daran. Mit vieler Mühe konnte man ihn durch das Vorgeben, daß Speckbacher bald nachfolgen würde, bewegen, nach Hause zu gehen. Man sorgte nun dafür, ihn auf eine entfernte Alp zu schicken, weil ihm nicht zu trauen war; aber auch dort entwischte er bald der Wachsamkeit seiner Hüter. Späterhin hörte einmal Speckbacher, als er in St. Johann sich mit Schreiben beschäftigte, Trommel- und Pfeifenschall. Er trat ans Fenster. Es waren tiroler Schützen. Gleich hinter der Musik sah er einen bewaffneten Knaben einherziehen, so daß er halb ärgerlich sagte: „Nun werden die Gerichte mir bald Kinder nachschicken!" Da kam der Knabe ehrerbietig auf ihn los und küßte ihm die Hand, und er erkannte seinen Sohn Anderl, der voit der Alp entlaufen war und sich schon seit einem Monate den Landesvertheidigern zugesellt hatte. Die Schützen hatten ihn, da er barfuß zu ihnen gekommen war, ganz wie ihres Gleichen ausstaffirt, ihm ein graues Mäntelchen und einen grünen Hut, auch einen leichten Stutzen (Büchse) gegeben. Er wollte dem Vater, bis er allein mit ihm war, nicht eingestehen, daß er hungrig sei, obwohl er in 24 Stunden nichts gegessen hatte. Von dieser Zeit an blieb der Kleine in der Nähe des Vaters. Mehrere Wochen darauf wurde Speckbacher von den Feinden von allen Zeiten angegriffen. Er und Anderl wurden gefangen; ihm gelang es endlich durch seine Riesenstärke, sich loszureißen und eine steile Felsenwand zu erklettern; aber der Junge wurde fortgeführt. Unterwegs sagten ihm die Baiern, sein Vater sei todt und zeigten ihm dessen Mantel, Hut und Säbel. Als er 'diese Stücke erkannte, weinte er bitterlich; sonst zeigte er immer festen Muth. Ter König von Baiern ließ ihn zu sich kommen und fragte ihn, was er glaubte, daß mit ihm geschehen würde? „Umbringen wird man mich wie meinen Vater!" antwortete er. Ter König beruhigte ihn und that ihn in eine Erziehungsanstalt. Der brave Speckbacher wurde späterhin v.om Kaiser Franz mit der großen goldenen Medaille geziert und starb 1820 in Hall in Tirol. Sein Anderl wurde ein brauchbarer Bergbeamter und starb 1834 auch in Hall als junger Mann.

3. Theil 2 - S. 175

1880 - Stuttgart : Heitz
Konradino. Friedrich von Baden. 175 angetragen wurde, und so sehr auch die zärtliche Mutter ihm vorstellte, er sei noch zu jung, um so weit solchen Gefahren entgegen zu gehen, so viel sie auch weinte und ihn bei ihrer Liebe beschwor, noch zu bleiben, so war doch alles vergebens. Schnell wurden die letzten Güter verpfändet. Konradino rüstete sich und die ©einigen, und zog wohlgemuth über die Alpen, nachdem er in Hohenschwangau sie zum letzten Male gesehen. An seiner Seite war Friedrich von Baden, sein Herzensfreund, von gleichem Alter, in gleicher Lage (denn auch ihm war sein Land entrissen worden) und von gleichem Muthe. Von Jugend auf miteinander erzogen, hatten sie die innigste Freundschaft geschlossen und jetzt geschworen. Glück und Unglück miteinander zu theilen. Sie haben ihren Eid auch gehalten und selbst den Tod miteinander erduldet. Als Konradino nach Italien kam, sammelten sich um ihn die, welche mit dem Papste (Clemens Iv.) unzufrieden waren. Er ging auf Rom los; der Papst floh, indem er drohend ausrief: „Des Knaben Größe wird verschwinden, wie ein Rauch. Er zieht hin gen Apulien wie zur Schlachtbank." Inzwischen war die Freude der Römer grenzenlos. Sie führten den Prinzen auf das Capitol und schmückten ihn mit Siegeskränzen. Wie ein herabrollender Schneeball wuchs indeß Konradino's Heer, je näher er der Grenze Neapels kam. Als er hier die Höhe des Gebirges erreicht hatte, von wo man in das schöne Land hinunterschaut — welcher Anblick zeigte sich da seinen trunkenen Blicken! „Aller Schein des Nordens ist hier verschwunden; Hügel und Thäler, Felder, Wiesen und Wälder, an Bächen liegende freundliche Häuser, an den Felsenwänden kühn hinaufgebaute Oerter zeigen sich in unglaublicher Mannigfaltigkeit, und in größerer Entfernung erscheinen, mit dem Dunkelblau des Himmels sich verschmelzend, die ruhigen Flnthen des Sees von Celano. Wie fröhlich jubelnd und aller finstern Ahnungen ledig mag Konradino's Heer in dies neu eröffnete Paradies hinabgeblickt haben! Was mußte der Jüngling fühlen, der dies herrliche Reich, fein Erdreich, jetzt zu feinen Füßen sah!"*) Als Konradino in ein vor ihm liegendes Thal hinabstieg, sah er Karln und sein Heer sich gegenüber am Flusse Gärigliano beim Dorfe Scurcola. , Die Heerpauken und Trompeten erschallen. Mit wildem Geschrei stürzten sich Konradinos kräftige Ritter auf die Franzosen, die, vom ersten Anpralle überwältigt, ihr *) Raumer in seiner Geschichte der Hohenstaufen.

4. Theil 2 - S. 269

1880 - Stuttgart : Heitz
Eroberung Constanünopels. 269 das erste Werk, welches den Namen der Drucker und die Jahreszahl (1457) trägt, nur noch in sechs oder sieben Exemplaren. Fust starb endlich in Paris, wohin er gegangen war, um seine Bibeln zu verkaufen, an der Pest. Uebrigeus waren die ersten Bibeln noch sehr theuer. Fust nahm für eine 100—200 Gülden, welchen Preis man damals für sehr gering hielt. Keiner ärgerte sich mehr über ihn und die neue Erfindung, als die Mönche, die nun den Gewinn, den sie aus dem Abschreiben gelöst hatten, ganz verloren; denn man konnte nun die Bücher mehr als zehn Mal so wohlfeil kaufen. Natürlich hatten sich die Erfinder alle Mühe gegeben, ihre Kunst geheim zu halten. Es glückte ihnen nicht lange. 1462 wurde die Stadt Mainz irt einer Fehde erobert; die Druckergehülfen zerstreuten sich fliehend und trugen ihre Kunst an andere Orte. Um 1500 waren schon in allen großen Städten Europas Druckereien angelegt. 77. Eroberung Constantinopels durch die Türken, 1453. Schon seit 476 war das abendländische römische Kaiserthum umgestürzt worden. Das griechische oder morgenländische dauerte noch immer fort, aber ohne Kraft und Ruhm. Der Geist der alten Griechen war aus den Bewohnern des alten Griechenlands fast ganz gewichen; es war ein feiges, lasterhaftes, verweichlichtes Volk, und seine Kaiser waren so, wie das Volk es verdiente: grausam, tyrannisch, stolz, lasterhaft und feige. Selten zeichnete sich unter ihnen einmal ein kräftiger Mann aus. Dabei waren beständige Unruhen. Viele Kaiser wurden ermordet, oft von ihren eigenen Verwandten. So war es denn kein Wunder, wenn es endlich den Angriffen der Türken unterlag. Dieses Volk, das ums Jahr 1300 aus den Seldschucken hervorgegangen war, indem Osman in den Bergen des Taurus einen kriegerischen Haufen sammelte, hatte sich nach und nach Klein-Asiens bemächtigt, war dann nach Europa übergegangen, und hatte hier und da schon Stücke von Griechenland an sich gerissen. Sultan Mnrad machte Adrianopel zur Residenz (1360). Man erschrack in ganz Europa über die nahende Gefahr, und in der That waren die Türken damals so kriegerisch und zugleich so eroberungssüchtig, daß das Schlimmste zu befürchten war. Vergebens bat der griechische Kaiser (Johannes) die Fürsten des Abendlandes, namentlich den Papst (Urban V.) um Hülse. Dieser erbot sich dazu, wenn
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