284
gleich stärkere Heer der Russen an der Küste von Livland und schlug es zurück. Anstatt aber diesen Sieg weiter zu verfolgen, wollte er vorher den schwächeren Polenkönig entthronen. Er besiegte die Polen in zwei Schlachten an der Düna und ein polnisch-sächsisches Heer bei Fraustadt. Hieraus suchte er August Ii. in seinem Erdreiche Sachsen aus und zwang ihn zum Frieden von Altranstädt, 1706. August verzichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Lesziuski, bestieg.
Ii. Die Wendung.
1. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter die russischen Eroberungen an der Ostseeküste erneuert und durch Gründung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, befestigt, sowie sein Heer im kleinen Kriege eingeübt. Karl, der sich in der Aussicht, die Verbindung mit den Kosaken zu erreichen, zu einem Zuge in das südliche Rußland hatte verleiten lassen, geriet dort in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Poltawa 1709 entscheidend geschlagen. Er flüchtete nach der Türkei.
2. Karl in der Türkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militärischen Übungen in gewohnter Weise fortsetzte. Er reizte die Pforte zu einem Kriege gegen Rußland, und der Zar mußte sich durch Abtretung Afows freien Abzug erkaufen. Des unruhigen Gastes endlich müde, ließ der Sultan fein Lager stürmen; doch erst der ihm in Schweden drohende Verlust der Regierungsgewalt veranlaßte ihn zu schleuniger Rückkehr in sein Land.
3. Fortschritte der Verbündeten. Unterdessen hatten August Ii. von Sachsen und Friedrich Iv. von Dänemark den Frieden wieder gebrochen und ihr Bündnis erneuert. Unter Vermittelung der Seemächte wurde aber im „Haager Konzert" die Neutralität des deutschen Reiches festgestellt, und Preußen besetzte zur Sicherung der schwedischdeutschen Länder Stettin. Peter eroberte die schwedischen Ostseeprovinzen.
4. Karls Rückkehr und Tod. Nach seiner Rückkehr verlangte Karl die sofortige Herausgabe Stettins. Deshalb schloß sich Friedrich Wilhelm I. von Preußen feinen Feinden an, und die Schweden wurden gänzlich aus Deutschland vertrieben. Die letzten Kräfte der Nation verwandte Karl, um den Dänen Norwegen zu entreißen. Aber in den Laufgräben vor Friedrichshall traf ihn eine tödliche Kugel, 1718.
Trotz feiner hohen Befähigung als Feldherr und feiner persönlichen Tapferkeit hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine Leidenschaftlichkeit Schweden von seiner Großmachtstellung herabgestürzt.
Iii. Friede. Der schwedische Reichsrat, der mit Karls Schwester Ulrike Eleonora die Regierung führte, schloß nun den Frieden zu Stockholm, 1720.
1. Preußen gewann Stettin und Vorpommern zwischen Oder und Peene;
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: August August Stanislaus_Lesziuski Peter Karl Karl Peter Karl Karl Karl_in_Bender Karl August Friedrich_Iv Friedrich Peter Karls_Rückkehr Karls Karl Karl Stettins Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karl Karl Karl_Xii Karl Karls Karls Ulrike_Eleonora
Extrahierte Ortsnamen: Livland Sachsen Posen Petersburg Poltawa Schweden Sachsen Stettin Deutschland Norwegen Stockholm Stettin
268
die wachsende Macht Frankreichs zu erhalten. Darum wurde er die Seele aller Bündnisse gegen Frankreich. Der Versuch des vertriebenen Königs Jakob, mit französischer Hilfe wieder auf den Thron zu gelangen, wurde durch den Sieg am Boyneslnsse in Irland zurückgewiesen. Auf Wilhelm folgte seine Schwägerin
2. Anna, 1702-14. Das herrische Auftreten der Gemahlin Marl-boroughs gegen die Königin veranlaßte den Sturz der Whigs, an deren Spitze Marlborough stand. Das neue Tories-Ministerium arbeitete auf die Beendigung des spanischen Erbsolgekrieges hin (siehe S. 266).
Auf Anna folgte der Kurfürst Georg von Hannover, ein Urenkel Jakobs I.
Deutschland.
Nach dem Tode Ferdinands Iii. wurde, vorzüglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewählt.
1. Leopold I., 1658—1705.
S 1. Der Reichstag zählte damals 240 Stimmen und zerfiel der Religion nach in eine katholische und evangelische Körperschaft. Seit 1663 tagte er dauernd in Regensburg; doch besuchten thu die Stände nicht mehr persönlich.
2. Kriege. Während seiner Regierung war Leopold nach drei Seiten hin mehrfach zum Kriege genötigt, nach Osten hin gegen die Türken, im Westen gegen die Vergrößerungssucht Frankreichs, im Innern gegen die uuzufriedenen ungarischen Magnaten.
a) Krster Mrkenkrieg, 1664, Die Kriege mit den Türken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen inne hatten (siehe S. 206), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Türken gegen Oberungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Großfürsten von Siebenbürgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine heftige Niederlage.
b) Erster Hleichskrieg gegen Ludwig Xiv., 1674—78, siehe S. 263 (der holländische Krieg).
c) Zweiter Mrkenkrieg, 1683—1699.
A. Veranlassung. Das Zurückbleibe» deutscher Truppen in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollständiger Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Derselbe wurde zwar unterdrückt; als aber der
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Anna Marlborough Anna Georg_von_Hannover Ferdinands Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Ferdinands Leopold Leopold Leopold_I. Leopold_I. Leopold Leopold Karls_V. Karls_V. Gotthard Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Frankreich Boyneslnsse Irland Deutschland Ferdinands Brandenburg Ferdinands Regensburg Frankreichs Mrkenkrieg Ungarn
270
such machten, den Vemtianern Morea wieder zu entreißen, trat der Kaiser für Venedig ein. Das Feldherrntalent Eugens tiou Savoyen bewährte sich wieder auf die glänzendste Weise. Er schlug die Übermacht der Osmanen bei Peterwardein nud zwang auch Belgrad zur Kapitulatiou. Ein gleichzeitiger Streit mit Spanien hinderte aber den Kaiser, seine Vorteile nachdrücklich zu verfolgen (Friede zu Passa-rowitz).
Als nach dem Tode Eugens (1736) der Kaiser in Verbindung mit den Russen den Türkenkrieg erneuerte, waren seine Heere unglücklich, und im Frieden zu Belgrad, 1739, wurde die Douau und Sau als Grenze festgesetzt.
3. Die pragmatische Sanktion. Die Hauptfrage der österreichischen Politik war die Anerkennung der sogenannten pragmatischen Sanktion von 1713. Dieselbe sollte, da Karl Vi. ohne männliche Erben war, den Töchtern des Kaisers die Erbfolge in den österreichischen Ländern sichern. Besonders unter Mitwirknng Friedrich Wilhelms I. wurde sie im Reiche (außer Bayern und Sachsen), sowie fast überall in Europa zur Anerkennung gebracht.
4. Der polnische Crlifolgckrieg, 1733—38. Als August Ii., König von Polen, gestorben war, bewog König Ludwig Xv. von
Frankreich die Majorität des polnischen Adels, seinen Schwiegervater Stanislaus Leseziuski zum Könige zu wählen. Rußland aber ließ
Stanislaus vertreiben und trat für die Nachfolge Augusts Iii., des
Sohnes des verstorbenen Königs, ein. Da auch der Kaiser, den fran-
zösischen Einfluß in Polen fürchtend, August Iii. anerkannte, so verband sich Frankreich mit Spanien und erklärte dem Kaiser den Krieg. Die Verbündeten griffen den Kaiser in Lothringen und in Italien an. Der Friede zu Wien, 1738, brachte dem Kaiser empfindliche Verluste. Er verlor Neapel und Sizilien und bekam dafür Parma und Pia-ceuza; das alte deutsche Herzogtum Lothringen erhielt Stanislaus Leseziuski; der Herzog von Lothringen, Franz Stephan, Gemahl von Karls Vi. Tochter Maria Theresia, wurde durch Toskana entschädigt.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Morea Eugens Eugens Eugens Eugens Karl_Vi Karl Friedrich Wilhelms_I. August Ludwig Xv. von
Frankreich Ludwig Xv. Stanislaus Leseziuski Stanislaus Augusts August Stanislaus_Leseziuski Franz_Stephan Franz Karls Maria_Theresia Maria Theresia
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Belgrad Spanien Belgrad Sachsen Europa Polen Polen Frankreich Spanien Lothringen Italien Wien Neapel Sizilien Lothringen Lothringen Karls Toskana
268
16971698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Knstler und Handwerker fr sein Land und begann bald nach seiner Rckkehr mit den inneren Reformen.
Die Verwirklichung seiner zweiten Absicht mute Peter in Kriege mit den Schweden und Trken verwickeln.
3. Kriege.
A. Den Trken entri Peter der Groe während des zweiten Trken-krieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere.
17001721 L. Der Nordische Krieg, 17001721. .-Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Knigs Karl Xii. veranlagte Rußland, Polen und Dnemark zu einem Angriff auf Schweden, um Teile desselben an sich zu reien.
d. Karls Xii. Kriegsglck, 17001709. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Travendal (westlich von Lbeck), in welchem Dnemark vom Kriege zurcktrat.
Nun wandte sich Karl Xii. gegen das ungleich strkere Heer der Russen an der Kste von Livland und schlug es bei Narwa zurck. Anstatt aber diesen Sieg weiter auszuntzen, wollte er den schwcheren Polenknig ent-thronen. Er besiegte in zwei Schlachten die Polen an der Dna und ein polnisch-schsisches Heer bei Fraustadt (in der heutigen Provinz Posen). Hierauf suchte er August Ii. in seinem Erbreiche Sachsen auf und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstdt (westlich von Leipzig). August ver-zichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Leszczynski, bestieg.
Von Kaiser Joseph erzwang Karl Xii. grere Freiheiten fr die fchlesischen Protestanten (1707). Es wurden ihnen der 100 Kirchen, die von den Katholiken wieder in Besitz genommen worden waren, ein-gerumt, und der Bau von 6 neuen Kirchen, der sog. Gnadenkirchen, wurde gestattet.
c. Karls Xii. Uuglcksjahre. aa. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter Eroberungen an der Ostseekste gemacht. Er befestigte diese durch Grndung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, und bereitete sein Heer im Kleinkriege auf den Entscheidungskampf vor. Karl lie sich durch die Aussicht, die Hilfe der Kosaken zu erlangen, zu einem Zuge in das sdliche Rußland verleiten. Hier geriet er in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Pouwa, 1709, geschlagen. Er floh nach der Trkei.
bb. Karl in der Trkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militrischen bungen in
-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Peter Peter_der_Groe Leopold_I. Karl Karls Karl Karl Karl_Xii Karl August August Stanislaus_Leszczynski Joseph Karl_Xii Karl Karls Peter Karl Peter Pouwa Karl Karl_in_Bender Karl
Extrahierte Ortsnamen: Westen Holland England Deutschland Schweden Polen Schweden Karls Seeland Livland Narwa Polen Posen Sachsen Leipzig Posen Karls Petersburg
262
b. Beteiligung am Nordischen Kriege. Als nach der Schlacht bei Poltawa die Macht der Schweden sank, nahmen die Polen und die Russen Schwedisch-Pommeru in Besitz und eroberten Stettin. Friedrich Wilhelm ging aber auf das Auerbieten der schwedischen Regierung ein, Stettin bis zum knftigen Frieden in Gewahrsam zu nehmen. Er schlo mit dem Zaren Peter und dessen Bundesgenossen zu Schwedt eiueu Vertrag (1713), erstattete den verbndeten Polen und Russen die Belagerungskosten und besetzte Stettin und Vorpommern. Als aber der pltzlich aus der Trkei zurckkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht anerkannte, nahm Friedrich Wilhelm an dem Bndnis der nordischen Mchte gegen den Schwedenknig teil. Nach dem Tode Karls Xii. behauptete Preußen im Frieden zu Stockh olm,
1720 1720, Vorpommern von der Oder bis zur Peeue und die Inseln Usedom und W o l l i n. Der Erwerb der Oder-Mndungen und Stettins war fr den preuischen Staat von hoher Bedeutung.
c. Friedrich Wilhelms Verhltnis zu Kaiser Karl Vi. Auf Kaiser Joseph I. folgte 1711 sein Bruder Karl, der schou Kuig von Spanien war, dieses Land aber durch die Friedensschlsse zu Utrecht und Rastatt verlor (S. 237). Karl Vi. fhrte von 17141718 einen Krieg gegen die Trken, die sein groer Feldherr Prinz Eugen von Savoyeu (Prinz Eugen, der edle Ritter") bei Peterward ein schlug und nach der Eroberung von Belgrad im Frieden zu Passrowitz (1718) zur Abtretung vou Serbien und der Walachei zwang. Als nach dem Tode Eugens (1736) der Kaiser in Verbindung mit den Russen den Trkenkrieg erneuerte, wareu seine Heere unglcklich, und im Frieden zu Belgrad, 1739, wurden die Donau und Save als Grenze festgesetzt.
Da Karl Vi. keinen Sohu Hatte, suchte er durch die Pragmatische Sanktion, d. h. ein unverletzliches, fr alle Zeiten geltendes Staats-grnndgefetz, die Nachfolge in feinen Lndern seiner Tochter M aria Theresia zu sichern. Der Pragmatischen Sanktion die Anerkennung zu verschaffen, war die Hauptsorge der sterreichischen Politik. Auch der ehrliche, biedere und echt deutsch gesinnte Friedrich Wilhelm wurde vou der gewandten sterreichischen Diplomatie fr die Pragmatische Sanktion gewonnen. Da das Aussterben des Hauses Pfalz-Nenburg bevorstand, hoffte der König die zur klevifcheu Erbschaft (S. 171) gehrigen Herzogtmer Jlich und Berg ein sich zu bringen. Gegen die Zusicherung von Berg und Ravenstein erkannte Friedrich Wilhelm im Vertrage zu Berlin (1728) die Pragmatische Sanktion an und versprach, einem zuknftigen Sohn oder Schwiegersohn des Kaisers bei der Kaiserwahl die Stimme zu geben.
Obgleich aber der König auch im Polnischen Erbfolgekriege, 17331738 (<I. 253), dem Kaiser, der groe Verluste erlitt, die
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Peter Karl_Xii Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karls Friedrich_Wilhelms_Verhltnis Friedrich Wilhelms Karl_Vi Karl Karl Karl Karl_Vi Karl Eugen_von_Savoyeu Eugen Eugen Eugen Eugens Eugens Karl_Vi Karl Theresia Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Poltawa Schweden Polen Stettin Stettin Schwedt Stettin Karls Oder-Mndungen Spanien Rastatt Peterward Belgrad Serbien Belgrad Donau Pfalz-Nenburg Berlin
264 Neue Geschichte. 2. Periode. Deutschland.
Eugen war betritt glücklicher, daß er sich fast ohne Unterbrechung in der Gunst seiner Monarchen erhielt und von Allen hochgeschätzt würde. Er starb 1736.
104. Leopold I., 1657—1705. — Joseph I., 1705—1711. — Karl Vi., 1711—1740.
Wir haben oben beim breißigjährigen Kriege gesehen, daß Ferbinanb Ii. 1637 gestorben war. Sein Sohn Ferbinanb Iii., ein wackerer und nicht so nnbnlbsattter Mann wie sein Vater, war biesem gefolgt. Das wichtigste Ereigniß unter seiner Regierung war der westphälische Friebe, von dem wir bereits gesprochen haben. Ihm folgte (1657) sein Sohn Leopolb I., ein stolzer und träger Herr, dem die Ruhe über alles ging; und boch stttb wenige Regierungen so unruhevoll gewesen als die seinige: balb mußte er mit bett Franzosen, balb mit bett mächtig ottbringettben Türken Krieg führen. Er selbst aber nahm keinen großen Theil baran und überließ die Sorge lieber seinen Günstlingen.
Wenn sonst ein Kaiser mit bett deutschen Fürsten etwas zu besprechen hatte, so berief er einen Reichstag. Das geschah auch unter Leopolb 1663, welcher sie nach Regensburg berief, um sie zu bewegen, ein Heer gegen bte Türken aufzustellen. Aber sie kamen nicht selbst, sonbern schickten Gesanbte, und ba so viel zu berathschlagen war und der Stoff sich immer mehr häufte, so würde enblich beschlossen, daß von nun an ein fortbauernber Reichstag in Regensburg fein sollte. So ist es auch bis zum Jahre 1806, wo das beutj'che Reich ausgelöst würde, geblieben.
Daß der länbersüchtige Ludwig Xiv. mehrere Kriege mit seinen Nachbarn, also zum Theil auch mit Dentschlanb, angefangen habe, ist schon erzählt worben. Immer kamen die Deutschen babei zu kurz, theils weil es an der gehörigen Einigkeit und dem gegenseitigen Vertrauen fehlte, theils weil sie sich bte Franzosen jeberzeit zuvorkommen ließen; benn währenb die Deutschen noch in Regensburg überlegten, hatten die Franzosen bereits gehanbelt . Dringenber war für Leopolb selbst uttb seine Erblänber der wilbe Anbrang der Türken. Mehrmals waren sie schon in Ungarn zurückgeschlagen worben, als sie 1683 ihren Anfall mit größerer Kraft als vorher erneuerten und bis Wien vorbrangen. Die un-zufriebenen Ungern unter Gras Emmerich von Tökeli schlugen sich zu ihnen, Leopolb mußte eilig feine Resibenz verlassen, und
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Eugen Leopold_I. Leopold_I. Joseph_I. Karl_Vi Karl Leopolb_I. Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Regensburg Regensburg Regensburg Ungarn Wien
292
Neue Geschichte. 2. Periode. Schweden und Rußland.
in deine Hände." — Aber Mehemet blieb dabei: „Der Friede ist geschlossen und er mnß bestehen." — Wüthend vor Zorn verließ Karl ohne Abschied das Zelt des Veziers und verklagte ihn beim Snltan. Dieser setzte ihn ab und verwies ihn; im folgenden Jahre schon starb er. Was hatte er nun von seiner Treulosigkeit? Der Friede mit Rußland wurde nicht umgestoßen.
Keiner hatte sich mehr über Karls Niederlage bei Pultawa gefreut als — August Ii. Auf die erste Nachricht davon erklärte er den mit Karl in Altranstädt geschlossenen Frieden für erzwungen, kehrte nach Polen zurück, verband sich wieder mit dem Czaren und verjagte bald seinen Gegner Stanislaus Lesczinsky vom polnischen Throne. Auch Friedrich Iv. von Dänemark erklärte den Schweden wieder den Krieg. Alle drei fielen nun über die schwedischen Provinzen her, und wären die braven Schweden nicht so tapfer gewesen, so hätte Kart jetzt sein ganzes Land verloren. Karl saß indessen ruhig in seinem Lager bei Bender und entwars Riesenpläne, von denen kein einziger ausgeführt wurde. Vergebens ließ der Reichsrath ihn bitten, zurückzukommen. Karl antwortete: „Wenn der Reichsrath eines Präsidenten bedarf, so werde ich ihm einen meiner Stiefeln schicken." Seine Lage wurde von Tag zu Tage schwieriger. Zu seinen drei Feinden gesellten sich noch drei: Preußen, England und Holland. Alle seine Mühe, den Sultan zu einem neuen Kriege gegen Rußland zu bewegen, war vergeblich. Dagegen widerstand Achmet allen Aufforderungen des Czars, ihn auszuliefern. Endlich bot Peter Ms Millionen für den König. Aber Achmet antwortete: Peter fei durch nichts in der Welt im Stande, ihn zu einem so großen Verbrechen gegen die Gastfreundschaft zu bewegen; ein türkischer Kaiser habe eine noblere Seele. Zuletzt aber ließ Achmet Kartn geradezu merken, sein langer Aufenthalt sei ihm lästig, er möge doch endlich an die Abreise denken. Aber Karl war so erbittert auf ihn, daß er alle, ihm erwiesene Gastfreundschaft vergaß und gerade ihm zum Aerger bleiben wollte. Endlich drohte man ihm mit Gewalt, und da Karl immer hartnäckiger wurde und sich mit feiner Handvoll Schweden — es waren jetzt 196 Mann — in Vertheidigungsstand setzte, so besaht der Sultan dem Juffuf Pascha, sich Karls todt oder lebendig zu bemächtigen.
Mit Thränen in den Augen zog der Pascha die Janitfcharen zusammen. Die Kanonen donnerten; seine Verschanzungen wurden erstiegen. Da beschloß Karl, sich in seinem hölzernen Hause bis auss äußerste zu vertheidigen. Er hieb sich durch 40 Janitfcharen,
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls August Karl Karl Stanislaus_Lesczinsky Friedrich_Iv Friedrich Karl Karl Bender Karl Karl Peter_Ms Peter Karl Karl Karl Karl Juffuf_Pascha Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Polen Schweden England Holland Schweden Karls
Schmalkaldischer Krieg.
41
88. Der schmalkaldische Krieg, 1547. — Moritz von Sachsen.
Kaiser Karl hatte wenig Zeit, sich um die Religionsstreitigkeiten in Deutschland zu bekümmern; er hatte nicht nur mit Franz I., König von Frankreich, vier Kriege zu führen, sondern unternahm auch zwei Seefahrten nach der afrikanischen Nordküste. Die Türken trieben nämlich damals im mittelländischen Meere viel Seeräuberei und plünderten sogar ungeschent die Küsten von Spanien, Sicilien und Neapel. Besonders gefürchtet machte sich der Seeräuber Hayradiu Barbarossa, eines griechischen Töpfers Sohn aus Lesbos, nachher zum muhamedanischen Glauben übergetreten. Er hatte sich mit Erlaubniß des Sultans Algiers bemächtigt, war zum Admiral der türkischen Flotte ernannt worden und hatte endlich das Reich Tunis weggenommen. Der Bei dieses Landes bat den Kaiser Karl um Hülfe. Dieser rief den berühmten Seehelden Andreas Doria aus Genua auf, die kaiserliche Flotte zu befehligen, und begleitete dieselbe, 1535. Hayradin wurde aus Tunis vertrieben, diese Stadt erobert und 22,000 gefangene Christensklaven befreit.
Sechs Jahre darauf unternahm Karl einen zweiten Seezug nach der afrikanischen Küste, dies Mal nach Algier, 1541. Hay-radin hatte seine Seeräubereien fortgesetzt und die spanischen Küsten ausgeplündert. Andreas Doria befehligte auch dies Mal die kaiserliche Flotte, aber er rieth dem Kaiser, die Unternehmung aufzuschieben, weil die Jahreszeit — es war im Herbste — ungünstig. Aber Karl ließ sich nicht abreden und begleitete die Flotte. Zwar landete das Heer und berannte Algier. Aber schon in der nächsten Nacht, ehe noch die Zelte, die Kanonen und das Gepäck hatten ausgeschifft werden können, erhob sich ein furchtbares Sturm- und Regenwetter, und am Morgen machten die ausgeruhten Feinde aus
noch nicht die Rede gewesen. Er war Dominicanermönch und hatte sich durch ergreifende Beredtsamkeit solche Berühmtheit erworben, daß ihn Horenzo von Medici 1489 nach Florenz zog. Hier übte er bald durch seine Forderung einer Erneuerung des sittlichen und religiösen Lebens, sowie durch die strenge Einfachheit seines Wandels einen großen Einfluß auf das Volk. Aber seine Strenge und seine Freimüthigkeit zogen ihm viele Feinde zu, und da er nicht die Kirche allein, sondern auch den Staat zu reformiren versuchte, so gerieth er in Verwickelungen, welche den traurigen Ausgang nahmen, daß er gefangen und zum Flammentode tierurtheilt wurde, den er muthig und freudig erlitt (1498).
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Moritz_von_Sachsen Karl Karl Franz_I. Franz_I. Hayradiu_Barbarossa Barbarossa Karl Karl Andreas_Doria Karl Karl Andreas_Doria Karl Karl Horenzo_von_Medici
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Spanien Sicilien Neapel Lesbos Algiers Tunis Genua Tunis Algier Algier Florenz
269
fr Drang e, das znr oranischen Erbschaft gehrt hatte (S. 267), teils auf Grund alter Ansprche, die Kleve auf dieses Gebiet erhob.
b. Preußen Beteiligung am Noriscken Kriege. Nach der Schlacht bei Poltwa (S. 277) nahmen die Polen und die Russen Schwedisch-Pommern in Besitz und eroberten Stettin. Da Friedrich Wilhelm nicht mig zusehen konnte, wie Rußland und Polen sich au den Odermndungen festsetzten, schlo er mit den Russen zu Schwedt einen Vertrag (1713), erstattete ihnen die Belagerungskosten und besetzte Stettin und Vorpommern. Als aber Karl Xii. nach seiner pltzlichen Rckkehr aus der Trkei diesen Vertrag nicht anerkannte und gegen Preußen feindlich vorging, nahm Friedrich Wilhelm au dem Bndnisse der nordischen Machte gegen den Schwedenknig teil und eroberte (1715) Rgen und Stralsund. Nach dem Tode Karls Xii. behauptete Preußen im Frieden zu Stockholm, 1720, Vorpommern von der Oder bis zur Peene und 1 die Inseln Usedom und Wollin. Die Erwerbung der Oder-mndungen und des Hafens Stettin war fr den Preuischen Staat von hoher Bedeutung; denn sie ermglichte es dem Stamm-lande, sich am Seehandel zu beteiligen.
c. Friedrich Wilhelms Verhltnis fu Kaiser Karl Vi. Auf Kaiser Joseph I. war 1711 sein Bruder Karl Vi. gefolgt, der die spanische Monarchie erben sollte, in den Friedensschlssen zu Utrecht und Rastatt (S. 248) sich aber mit den spanischen Niederlanden, Mailand, Neapel und Sizilien begngen mute. Er fhrte von 17141718 einen Krieg gegen die Trken. Prinz Eugen von Savoyen schlug die Trken bei Peterwardein und zwang sie nach der Eroberung Belgrads im Frieden von Passerowitz (1718) zur Abtretung von Serbien und der kleinen Walachei. Als nach dem Tode seines groen Feldherrn (1736) der Kaiser in Verbindung mit den Russen den Trken krieg erneuerte, kmpften feine Heere unglcklich. Im Frieden zu Belgrad, 1739, gingen Serbien und die kleine Walachei wieder ver-loren, und die Donau und Save wurden als Grenze festgefetzt.
Da Karl Vi. keinen Sohn hatte, suchte er durch die Pragmatische Sanktion, d. i. ein unverletzliches, fr alle Zeiten geltendes Staatsgrundgesetz, die Nachfolge in seinen Lndern seiner Tochter Maria Theresia zu sichern. Der Pragmatischen Sanktion die Anerkennung zu verschaffen, war die Hauptsorge der fter-reichischen Politik. Einem gewandten sterreichischen Diplomaten gelang es, den ehrlichen, echt deutsch gesinnten König Friedrich Wilhelm fr die Pragmatische Sanktion zu gewinnen. Im Ver-trage zu Berlin, 1728, verpflichtete sich der Kaiser, beim Aus-sterben des Hauses Pfalz-Neuburg das Herzogtum Berg mit Dffeldorf an Friedrich Wilhelm abzutreten, während dieser die Pragmatische Sanktion anerkannte und versprach, einem zuknftigen
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See]]
Extrahierte Personennamen: Poltwa Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Xii Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karls Friedrich_Wilhelms_Verhltnis Friedrich Wilhelms Karl_Vi Karl Karl_Vi Karl Eugen_von_Savoyen Eugen Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Polen Stettin Polen Schwedt Stettin Stralsund Karls Stockholm Wollin Stettin Rastatt Mailand Neapel Sizilien Belgrads Serbien Belgrad Serbien Donau Berlin Herzogtum_Berg