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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 144

1888 - Habelschwerdt : Franke
144 Dritte Periode. Das Zeitalter der Kreuzzüge, 1096—1373, Der erste Kreuzzug, 1096—1099. 1. Iie Lage des Hrrents. A. Das oströmische Reich. Dasselbe war seit Justinians Zeiten ohne Bedeutung für die geschichtliche Entwickelung; denn der unbedingteste Absolutismus und ein harter Steuerdruck verhinderten jede freie geistige Regung. Es erfüllte aber die doppelte Aufgabe, a) die Araber aufzuhalten, b) die Schütze der alten Litteratur zu retten. Einer Fortentwickelung der griechischen Bildung waren aber die griechischen Gelehrten nicht fähig. Von den Nachfolgern Justinians, die verschiedener Herkunft waren und oft von den Feldherren zu Kaisern erhoben wurden, sind zu nennen: Heraklius (610—641), der glücklich gegen die Perser kämpfte, aber Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten an die Araber verlor. Leo der Jfaurier (718—741), der nebst seinem Sohne und Nachfolger Konstantin V. Kopronymus den langwierigen Bilderstreit veranlaßte. Michael Iii. (856—867), unter dem der gelehrte Photius den Versuch der Trennung der griechischen Kirche von der römischen machte. Basilius begründete 867 die Dynastie der Macedonier, die bis 1056 regierte. Im Jahre 1056 kam mit dem tapfern Isaak I. die Familie der Koittnenen zur Herrschaft, aus der zu merken sind: Alexius I., 1081 bis 1118, welcher die Finanzen regelte und gegen die Araber und Kreuzfahrer eine überlegene Politik beobachtete. Manuel I. (1143—80), dessen Person die Romantik sich bemächtigt hat. Mit seinem Tode beginnt eine Zeit der Greueln und der Verwirrung. B. Die mohammedanischen Reiche. Die Herrschaft der Abbassiden (750—1258) hatte unter Harun al Raschid, f 819, dem Zeitgenossen Karls d. Gr., ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem ging das Reich der Kalifen dem Untergange entgegen. Die Ursachen davon waren: a) Religionsstreitigkeiten, verursacht durch die Aufnahme indischer und persischer Anschauungen; b) Umwandlung des Charakters der Araber, indem diese als Kaufleute und Ackerbauer geordnete Zustände lieben gelernt hatten; c) die Aufnahme der Türken in den Heerdienst des Reiches, nachdem auch die arabischen Soldaten unzuverlässig geworden waren. Die Türken, damals in der Tatarei hausend, waren ein einfaches Naturvolk, das sich durch Frische, Lebendigkeit, Thatkraft und Begehrlichkeit auszeichnete. Der erste Kalis, welcher den Türken Ausnahme gewährte, war Mutassim, der aus 70 000 als Sklaven aufgekauften Turkmenen (Mameluken) ein stehendes Heer bildete. Indes bald wurden die türkischen Truppenführer mächtiger als die Kalifen, und es entstanden in allen Teilen des Landes selbständige Herrschaften, deren bedeutendste das Reich der Fatimiden in Nord-asrika und Ägypten und das der Ghasnawiden zwischen dem Indus und

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 146

1888 - Habelschwerdt : Franke
146 e) Auch die bloße Veränderungslust hat viele zu dem Zuge in die weite Ferne verleitet. C. Nähere Veranlassung des 1. Kreuzzuges. Der Einsiedler-Peter von Annens schilderte auf einer Reise durch Frankreich und Deutschland die Leiden, welche die Pilger in Jerusalem von den Türken zu erdulden hatten und predigte den Kampf gegen die Ungläubigen. Der thatkräftige Papst Urban Ii. berief nach Piacenza und Klermont Kirchenversammlungen, 1095, auf denen er eine zahlreiche Volksmenge für deu heiligen Kampf begeisterte. Von dem Abzeichen, einem roten Kreuze auf der rechten Schulter, erhielten die Teilnehmer den Namen Kreuzfahrer. Die Kirche gab neben der Idee zu deu Kreuzzügen häufig auch die Mittel, nahm die Gelübde ab, stellte die Pilger unter ihren Schutz und versündigte in der Heimat den Gottesfrieden. 3. Werlauf des 1. Kreuzzuges. A. Die Führer. Nachdem schon im Jahre 1096 Scharen von Proletariern, die vom Adel nicht geführt sein wollten, ausgezogen, aber in Ungarn zusammengehauen worden waren, setzte sich im folgenden Jahre das Hauptheer, an 600000 Mann stark, in Bewegung. Die hervorragendsten Führer desselben, die namentlich der französischen und normannischen Ritterschaft angehörten, waren: Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-Lothringm, feine Brüder Balduin und Eustach, Herzog Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Gras Bohemund von Tarent, der Sohn Robert Guiskards, Tankred, der Neffe des vorigen. B. Die Hauptdaten des 1. Kreuzzuges sind folgende: a) Auf verschiedenen Wegen, teils an der Donaustraße entlang, teils zu Schiffe, wurde Konstantinopel als gemeinsames Ziel erstrebt. b) Der griechische Kaiser Alexius, der die kriegerische Bewegung zu seinen Zwecken auszubeuten suchte, versprach nur unter der Bedingung Unterstützung, daß die Kreuzfahrer für alle zu erobernden Gebiete ihm den Lehnseid leisteten. c) Zuerst wurde Nicäa erobert und dem griechischen Kaiser überlassen. d) Hieraus erfocht das Heer einen glänzenden Sieg bei Dorylänm über den Emir von Jkonium. e) Der Mangel eines einheitlichen Kriegsplanes hatte zur Folge, daß die Führer sich trennten und selbstsüchtige Zwecke verfolgten.

3. Theil 2 - S. 114

1880 - Stuttgart : Heitz
114 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. misch von Stolz und Feigheit war. Stolz war er, wenn er glaubte, es ungestraft sein zu können, und oft selbst niederträchtig-herablassend, wenn er dadurch einen Vortheil glaubte erlangen zu können. Ein häßlicher, niedriger Charakter! Man muß lachen, wenn man liest, wie hochmüthig er sich bei der Zusammenkunft mit Gottfried von Bouillon geberdete, die doch nur durch seinen eigenen Betrieb zu Stande gekommen war. Er, der Kaiser, saß auf einem reichvergoldeten Throne. Als nun Gottfried und alle die Prinzen und Fürsten seines Heeres in reicher Waffenrüstung eintraten und ehrerbietig grüßten, ihm auch — so war es Sitte am griechischen Hofe — die Kniee küßten, sah Alexius sie stolz an, ohne auch nur den Kopf zu bewegen. Und doch ließ er nachher dem Gottfried ein kaiserliches Kleid anlegen und ernannte ihn feierlich zu seinem Sohne. Dafür mußte Alexius bei einer ähnlichen Gelegenheit eine rechte Demüthigung erfahren von einem französischen Ritter, Robert aus Paris. Dieser Mann wurde nebst mehrern andern auch zur Audienz gelassen, um dem Kaiser den Eid zu leisten. Alexius machte bei dem Gruße der Ritter dieselbe stolze Miene, ohne sich zu bewegen. Das ärgerte den Robert, der im Herzen den ohnmächtigen Kaiser verachtete. Nachdem er den Eid geleistet hatte, stieg er zum Staunen der Höflinge die Stufen des Thrones hinan und setzte sich keck neben den Kaiser hin, der mit griechischer Freundlichkeit — im Herzen wollte er vor Aerger vergehen — dem dreisten Burschen neben sich Platz machte. Der anwesende Bruder Gottfrieds, Balduin, machte dem Ritter wegen der begangenen Unschicklichkeit Vorstellungen; aber dieser that, als wenn er das nicht hörte, sah seinen gekrönten Nachbar verächtlich über die Schulter an und murmelte unwillig: „Potz! über den Strohjunker, der sich da allein breit hinsetzt und so viele wackere Ritter stehen läßt!" — Alexius wollte vergehen vor Wuth; aber was wollte er machen? Er mußte sich obendrein noch freundlich stellen; denn er wußte wohl, daß mit diesem ungeschlachten Ritter nicht zu spaßen war. Alle französische und italienische Prinzen und Fürsten, die mit großen Heeresmassen ausgezogen und auf verschiedenen Wegen nach Constantinopel, welches der allgemeine Sammelplatz sein sollte, gekommen waren, setzten nun nach Klein-Asien über, und als jeder Fürst hier die Seinigen musterte, fanden sich 600,000 christliche Streiter beisammen, unter welchen allein 100,000 zu Pferde waren; dabei waren die Priester, die Greise, die Weiber und Kinder noch nicht einmal mitgezählt! Freilich ein ungeheueres Heer; aber die

4. Theil 2 - S. 145

1880 - Stuttgart : Heitz
Folgen der Kreuzzüge. 145 zu zeichnen, um die neuen geographischen Entdeckungen anschaulich zu machen. Aber freilich waren sie höchst unrichtig und haben mit unsern so genauen Karten gar keine Aehnlichkeit. So wie große Thaten immer Geschichtschreiber und Dichter, welche durch sie begeistert werden erwecken, so war es auch bei den Kreuzzügen der Fall. Jene waren zum Theil Solche, welche selbst an den Tagesbegebenheiten Antheil genommen hatten, und aus den Dichtern gingen in Frankreich die Troubadours und in Deutschland die Minnesänger hervor. Auch andere Wissenschaften, z. B. die Arzneikunde, in der die Araber die Europäer damals übertrafen, und die Naturgeschichte machten seit jener Zeit große Fortschritte. Dies sind nur einige der Vortheile, welche die Kreuzzüge für die Abendländer zur Folge hatten. Müßten wir nicht kurz sein, so ließe sich noch eine Menge derselben anführen, z. B. die Gartenkunde; die Kunst, Dämme und Schleusen anzulegen; das Schachspiel, die Trommel, das Horn, auch manche Luxusartikel wurden nach den Abendländern verpflanzt. Es sei hier die Stelle, noch eines Kreuzzuges zu gedenken, welcher eine ganz andere Unternehmung herbeiführte, als anfänglich beabsichtigt war. Im Jahre 1202 sammelten sich meistens französische Herren zu einem Kreuzzuge und verbanden sich mit den Venetianern, deren Doge Heinrich Dandolo, obwohl schon 94 Jahre alt und erblindet, selbst Theil nahm. Unterwegs wurden sie von einem griechischen Prinzen, Alexius, dessen Vater Isaak Ii. in Constantinopel entthront worden war, um Hülfe gebeten und ihnen vortheilhafte Anerbietungen dafür gemacht. Sie segelten vor jene Hauptstadt und setzten den Isaak wieder ein, der aber nebst seinem Sohne Alexius bald das Leben verlor. Da erstürmte das Kreuzheer 1204 Constantinopel und erhob Balduin Grafen von Flandern auf den Thron. Dieses lateinische (abendländische) Kaiserthum hat aber nur ungefähr 50 Jahre bestanden. (Kaiser Balduin fiel gleich im zweiten Jahre seiner Regierung in die Gewalt der Bulgaren und wurde von ihnen unter grausamen Martern getödtet.) Im Jahre 1261 wurde Constantinopel von Michael Paläologus wieder genommen und das griechische Kaiserthum hergestellt. lang umherreiste. Er war der Erste, der nach China kam und die dahinter liegenden Inseln kennen lernte. Weltgeschichte für Töchter. Ii. 16. Aufl. 10
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