Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 145

1888 - Habelschwerdt : Franke
Kabul waren. Das Kalifat sank vollends zum Schalten herab, als dem Anführer der türkischen Leibwache unter dem Namen Emir al Omra die höchste Zivil- und Militärgewalt gegeben wurde. Die Seldschnken. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurden die Seldschuken in das Kalifenreich gerufen, ein türkischer Stamm, den Seldschuk um das Jahr 1000 geeint und zum Islam bekehrt hatte. Seldschuks Nachfolger errangen bald die Würde des Emir al Omra und eroberten binnen 40 Jahren fast das ganze Reich. Den Fatimiden wurde Syrien und Palästina mit Jerusalem entrissen; Konstantinopel ward bedroht. Indes das Seldschnkenreich zerfiel eben so schnell in mehrere Herrschaften, i von denen das Reich von Jkonium das bedeutendste wurde. ,/' 2. Ursachen der Kreuzzüge. Als die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst in Deutschland die Geister zu ermüden begannen, wurden die Interessen des Abendlandes durch die Ereignisse im Orient in Anspruch genommen. Der griechische Kaiser Alexius hatte die Hilfe des Abeudlaudes gegen den Islam angerufen, und Gregor Vii. hatte schon den Gedanken gefaßt, die Türken über den Enphrat zurückzuwerfen. Seinem zweiten Nachfolger Urban Ii. war es beschieden, diese Idee unter günstigeren Umständen auszuführen. A. Hauptursachen. a) Der tiefreligiöse Sinn der damaligen Christenheit. Seit Konstantins Zeiten war Jerusalem das Ziel der christlichen Wallfahrten, die von den Arabern geduldet, von den Türken aber hart unterdrückt wurden. b) Die Abenteuerlust des lebensfrischen Geschlechts, besonders der wanderlustigen Normannen, fand keine hinreichende Befriedigung mehr, seitdem geordnete Staatsverhältnisse im Abendlande eingetreten waren. B. Mitwirkende Umstände. a) Durch die Teilnahme am Kreuzzuge glaubte mancher Ritter, der in gewaltthätig er Zeit Sündenschuld auf sich gehäuft hatte, dieselbe abbüßen zu können. b) Jedem Hörigen, der am Zuge teilnahm, wurde die Freiheit, jedem Verschuldeten Erlaß der Schulden verheißen. c) Die erfolgreichen Kämpfe der christlichen Ritter gegen die Araber-aus der pyrenäischen Halbinsel gaben den Christen ein anregendes Beispiel. (I) Das Abendland, welches damals an Übervölkerung litt, hatte das Bedürfnis, im reichen Orient Kolonieen zu gründen.

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 144

1888 - Habelschwerdt : Franke
144 Dritte Periode. Das Zeitalter der Kreuzzüge, 1096—1373, Der erste Kreuzzug, 1096—1099. 1. Iie Lage des Hrrents. A. Das oströmische Reich. Dasselbe war seit Justinians Zeiten ohne Bedeutung für die geschichtliche Entwickelung; denn der unbedingteste Absolutismus und ein harter Steuerdruck verhinderten jede freie geistige Regung. Es erfüllte aber die doppelte Aufgabe, a) die Araber aufzuhalten, b) die Schütze der alten Litteratur zu retten. Einer Fortentwickelung der griechischen Bildung waren aber die griechischen Gelehrten nicht fähig. Von den Nachfolgern Justinians, die verschiedener Herkunft waren und oft von den Feldherren zu Kaisern erhoben wurden, sind zu nennen: Heraklius (610—641), der glücklich gegen die Perser kämpfte, aber Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten an die Araber verlor. Leo der Jfaurier (718—741), der nebst seinem Sohne und Nachfolger Konstantin V. Kopronymus den langwierigen Bilderstreit veranlaßte. Michael Iii. (856—867), unter dem der gelehrte Photius den Versuch der Trennung der griechischen Kirche von der römischen machte. Basilius begründete 867 die Dynastie der Macedonier, die bis 1056 regierte. Im Jahre 1056 kam mit dem tapfern Isaak I. die Familie der Koittnenen zur Herrschaft, aus der zu merken sind: Alexius I., 1081 bis 1118, welcher die Finanzen regelte und gegen die Araber und Kreuzfahrer eine überlegene Politik beobachtete. Manuel I. (1143—80), dessen Person die Romantik sich bemächtigt hat. Mit seinem Tode beginnt eine Zeit der Greueln und der Verwirrung. B. Die mohammedanischen Reiche. Die Herrschaft der Abbassiden (750—1258) hatte unter Harun al Raschid, f 819, dem Zeitgenossen Karls d. Gr., ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem ging das Reich der Kalifen dem Untergange entgegen. Die Ursachen davon waren: a) Religionsstreitigkeiten, verursacht durch die Aufnahme indischer und persischer Anschauungen; b) Umwandlung des Charakters der Araber, indem diese als Kaufleute und Ackerbauer geordnete Zustände lieben gelernt hatten; c) die Aufnahme der Türken in den Heerdienst des Reiches, nachdem auch die arabischen Soldaten unzuverlässig geworden waren. Die Türken, damals in der Tatarei hausend, waren ein einfaches Naturvolk, das sich durch Frische, Lebendigkeit, Thatkraft und Begehrlichkeit auszeichnete. Der erste Kalis, welcher den Türken Ausnahme gewährte, war Mutassim, der aus 70 000 als Sklaven aufgekauften Turkmenen (Mameluken) ein stehendes Heer bildete. Indes bald wurden die türkischen Truppenführer mächtiger als die Kalifen, und es entstanden in allen Teilen des Landes selbständige Herrschaften, deren bedeutendste das Reich der Fatimiden in Nord-asrika und Ägypten und das der Ghasnawiden zwischen dem Indus und

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 153

1888 - Habelschwerdt : Franke
153 1183 zu Konstanz erweitert: die oberitalischen Städte erhalten Selbstverwaltung, der Kaiser behält die Lehnsherrlichkeit und den Heerbann. B. Verfahren gegen Heinrich den Löwen. Um sich seiner Treue während der Kämpfe in Italien zu versichern, hatte Friedrich Heinrich dem Löwen, Herzog von Sachsen und Bayern, die Ausdehnung seiner Macht im Norden gestattet, und letzterer hatte sich eine fast unabhängige Stellung erkämpft, aber auch Verdienste um die Germanisiernng und Bekehrung des slavischen Ostens und um die Befestigung der deutschen Herrschaft daselbst, sowie um die Hebung der norddeutschen Städte erworben. Indes seine Macht weckte die Opposition der Fürsten, und als er, wegeu Verweigerung der Heeresfolge zur Verantwortung vorgeladen, dreimal nicht erschien, ward er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt, 1180. 1. Das Herzogtum Sachsen wurde zersplittert: a) der östliche Teil mit der Herzogswürde kam an Bernhard von Askanien (Sohn Albrechts des Bären), b) das Herzogtum Westfalen an den Erzbischof von Köln, * c) Lübeck, Bremen, Hamburg wurden freie Reichsstädte. 2. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach. 3. Heinrich blieb nur im Besitze von Braunschweig und Lüneburg. C. Friedrichs Regierungsthätigkeit. Bei jedem Aufenthalte in Deutschland sorgte Friedrich für die Sicherheit des Reiches. Das Fehdewefen wurde unterdrückt, der Handel geschützt. Nach außen hin wurde die Lehnsherrlichkeit über Böhmen, Polen, Ungarn und Dänemark geltend gemacht. Auf seinem sechsten Römerzuge vermählte er seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des normannischen Reiches in Sizilien und Neapel. Die deutschen Reichs- und Fürstentage waren glänzend besucht, und es erschienen hier die Vertreter aller europäischen Nationen. Daher prägte sich im Volke das Bild Barbarossas als des hervor-ragendsten Vertreters der deutschen Kaiserzeit ein, an dessen Erinnerung es die Hoffnungen auf die Wiederkehr deutscher Größe knüpfte. D. Der 3. Kreuzzug. Friedrich beschloß sein Leben auf dem 3. Kreuzzuge. a) Veranlassung. Nach dem 2. Kreuzzuge war das Königreich Jerusalem immer mehr verfallen. Saladin, ein Knrdenhänpt-ling, ausgezeichnet durch Tapferkeit, Großmut und Mildthätigkeit, hatte die Fatimtden in Ägypten gestürzt, darauf Syrien

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 85

1904 - Habelschwerdt : Franke
85 3. Streit mit Friedrich dem Staufer. Als aber Otto bald nach seiner Krnung das kaiserliche Ansehen in Italien geltend machen wollte, den Kirchenstaat angriff und ohne jeden Rechtsanspruch tu Unteritalien einfiel, sprach der Papst der ihn den Bann ans. Daher boten die deutschen Fürsten dem 18jhrigen Friedrich, dem Sohne Heinrichs Vi., die Krone an. Friedrich kam aus Italien nach Deutschland, fand viele Anhnger und wurde zumaiuz gekrnt, 1212. Auch Jnnozenzlll., seht Vormund, begnstigte ihn, da der junge König dem Papste versprach, die Lehnsherrlichkeit des ppstlichen Stuhles der Sizilien anzuerkennen. Otto, zu dem nur noch die Askauier hielten, kmpfte im Buude mit England gegen die Franzosen, welche die Staufer untersttzt hatten. Nach der Niederlage der Eugluder bei Bouvines (buwthnj (1214) verlor Otto allen Anhang. Friedrich wurde uoch einmal in Aachen gekrnt und vou den Fürsten anerkannt. Otto starb verlassen auf der Harz brg, 1218. Der vierte Kreuzzug, 12021204. Dieser wurde auf Veranlassung des Papstes Innozenz Iii- von franzsischen Rittern unternommen, erreichte aber sein Ziel, das Heilige Land, nicht. Durch Versprechungen, welche der Sohn des entthronten Kaisers Isaak Angelus den Kreuzfahrern machte, hatten diese sich bewegen lassen, von Venedig nach Konstantinopel zu segeln, um den vertriebenen und geblendeten Kaiser wieder einzusetzen. Da ihnen aber der verheiene Lohn nicht gewhrt werden konnte, so erstrmten die Kreuzfahrer Konstantinopel und grndeten das lateinische Kaisertum, das von 12041261 bestand. Graf Balduin von Flandern wurde Kaiser, erhielt aber nur einen Teil des Reiches. Die Venetianer, die sich ebenfalls an dem Zuge beteiligt hatten, nahmen alle fr den Handel mit der Levante wichtigen Kstenpltze fr sich in Anspruch. Im Jahre 1261 wurde dem lateinischen Kaisertum durch Michael Palologus, einen Abkmmling der alten Kaiserfamilie, ein Ende gemacht und das byzantinische Kaiserreich wiederhergestellt. Friedrich Ii., 12151250. 1215-1250 1. Persnlichkeit. Friedrich Ii. war der geistvollste unter den Herrschern aus dem staufischen Hause. Seine Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Er war eine hoheitsvolle und liebenswrdige Persnlichkeit von groer staatsmnnischer Begabung. Den kirchlichen Interessen stand er ohne innere Teilnahme gegenber, und in der Wahl seiner Mittel war er unbedenklich. Da seine Mutter Konstanze eine Italienerin war und v. Raumer, Geschichte der Hohenstaufen und ihrer Ze: Kaiser Friedrich Ii. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 37. ?

6. Theil 2 - S. 145

1880 - Stuttgart : Heitz
Folgen der Kreuzzüge. 145 zu zeichnen, um die neuen geographischen Entdeckungen anschaulich zu machen. Aber freilich waren sie höchst unrichtig und haben mit unsern so genauen Karten gar keine Aehnlichkeit. So wie große Thaten immer Geschichtschreiber und Dichter, welche durch sie begeistert werden erwecken, so war es auch bei den Kreuzzügen der Fall. Jene waren zum Theil Solche, welche selbst an den Tagesbegebenheiten Antheil genommen hatten, und aus den Dichtern gingen in Frankreich die Troubadours und in Deutschland die Minnesänger hervor. Auch andere Wissenschaften, z. B. die Arzneikunde, in der die Araber die Europäer damals übertrafen, und die Naturgeschichte machten seit jener Zeit große Fortschritte. Dies sind nur einige der Vortheile, welche die Kreuzzüge für die Abendländer zur Folge hatten. Müßten wir nicht kurz sein, so ließe sich noch eine Menge derselben anführen, z. B. die Gartenkunde; die Kunst, Dämme und Schleusen anzulegen; das Schachspiel, die Trommel, das Horn, auch manche Luxusartikel wurden nach den Abendländern verpflanzt. Es sei hier die Stelle, noch eines Kreuzzuges zu gedenken, welcher eine ganz andere Unternehmung herbeiführte, als anfänglich beabsichtigt war. Im Jahre 1202 sammelten sich meistens französische Herren zu einem Kreuzzuge und verbanden sich mit den Venetianern, deren Doge Heinrich Dandolo, obwohl schon 94 Jahre alt und erblindet, selbst Theil nahm. Unterwegs wurden sie von einem griechischen Prinzen, Alexius, dessen Vater Isaak Ii. in Constantinopel entthront worden war, um Hülfe gebeten und ihnen vortheilhafte Anerbietungen dafür gemacht. Sie segelten vor jene Hauptstadt und setzten den Isaak wieder ein, der aber nebst seinem Sohne Alexius bald das Leben verlor. Da erstürmte das Kreuzheer 1204 Constantinopel und erhob Balduin Grafen von Flandern auf den Thron. Dieses lateinische (abendländische) Kaiserthum hat aber nur ungefähr 50 Jahre bestanden. (Kaiser Balduin fiel gleich im zweiten Jahre seiner Regierung in die Gewalt der Bulgaren und wurde von ihnen unter grausamen Martern getödtet.) Im Jahre 1261 wurde Constantinopel von Michael Paläologus wieder genommen und das griechische Kaiserthum hergestellt. lang umherreiste. Er war der Erste, der nach China kam und die dahinter liegenden Inseln kennen lernte. Weltgeschichte für Töchter. Ii. 16. Aufl. 10

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 89

1912 - Habelschwerdt : Franke
89 er sie nicht fr seinen Plan; doch wurde sein zweijhriger Sohn Friedrich zum Könige gewhlt. Als sich in Sizilien eine Verschwrung gegen den Kaiser gebildet hatte, zog er zum drittenmal nach Italien und bestrafte die Emprer mit furchtbarer Grausamkeit. Der Kaiser bereitete nun einen Kreuzzug vor, durch den er Vorderasien gewinnen und die Macht des Byzantinischen Reiches brechen wollte. So hoffte er, das alte Rmische Weltreich unter deutscher Oberhoheit wiederherstellen zu knnen. Im Jahre 1197 hatte Heinrich Vi. seine hchste Macht erreicht; nicht blo England war von Deutsch-land lelmsabhngig geworden, sondern auch Nordafrika, Cypern, Kleinarmenien und Ostrom zahlten ihm Tribut. Aber mitten in seinen hochfliegenden Plnen starb der Kaiser, erst 32 Jahre alt, in Messina. Er wurde in der Kathedrale von Palermo begraben. Das 60 000 Mann zhlende Kreuzheer, das kurz vor dem Tode Heinrichs auf Schiffen nach dem Heiligen Lande gefahren war, vermochte nur die Stellung der Christen in dem Kstengebiete zu sichern. Philipp von Schwaben, 11981208, und 1198-1208 Otto Iv., 11981215. 1198-1215 1. Der Thronstreit. Nach dem Tode Heinrichs Vi. erhoben sich alle Gegner der Hohenstaufen und whlten auf Betreiben des mchtigen Erzbischoss von Cln Otto Iv., einen Sohn Heinrichs des Lwen, zum Könige. Die staufische Partei sah sich daher gentigt, an Stelle des dreijhrigen Friedrich den jngsten Bruder des verstorbenen Kaisers, den Herzog Philipp von Schwaben, auf den Thron zu erheben. Whrend Deutschland unter dem nun ausbrechenden Thron-streite schwer litt (vgl. die politischen Lieder Walters von der Vogel-weide), gelangte die politische Macht des Papsttums durch den tatkrftigen Innozenz Iii. (11981216) zur hchsten Entfaltung. Sein Hauptstreben war darauf gerichtet, jede fremde Macht von Italien auszuschlieen und den Kirchenstaat vllig unabhngig zu machen. Deshalb war er gegen die Vereinigung des unteritalienischen Knigreichs mit Deutschland. Nach dem Tode Heinrichs Vi. schttelten die Italiener die deutsche Herrschaft ab, und Innozenz erwarb wieder den Kirchenstaat, der in Reichslehen geteilt worden war; auch erhielt er die Anerkennung der Lehnshoheit der Apnlien und Sizilien. Als die Kaiserinwitwe Kon stanze bald nach ihrem Gemahl starb, bernahm der Papst auf Grund ihrer testamentarischen Bestimmungen die Vormundschaft der ihren Sohn Friedrich und die Regentschaft des Sizilischen Reiches. >

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 245

1912 - Habelschwerdt : Franke
245 der Pfalz. Die deutschen Fürsten traten aber einmtig fr den erbberechtigten Herzog von Pfalz-Neuburg ein. Auf den Rat des Kriegsministers Louvois begann Ludwig den Krieg mit einer furchtbaren Verheerung der Pfalz (Sprengung des Heidelberger Schlosses, Schndung der Kaisergrber in Speyer). Obgleich das Reich sich mit England, Holland und Spanien verband, blieben die Franzosen zu Lande Sieger; zur See aber wurden sie geschlagen. Der bevorstehende Kampf um das spanische Erbe beschleunigte den Abschlu des Friedens, der zu Ryswyk (reisweif) bei Haag 1697 zustande kam, und auf dem Ludwig Straburg und seine Eroberungen im Elsa zugesprochen wurden. 4. Der Spanifcfu Erbfokgekrieg S. 246. Deutschland und sterreich unter Leopold I., 16581705, 1658-1705 und Joseph Iv 17051711. 1705-mi 1. Leopolds Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Fer-dinands Iii. (S. 197) suchte Ludwig Xiv. die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, doch wurde, hauptschlich auf Veranlassung des Kurfrsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewhlt. Leopold war ein gutmtiger Fürst, der sich aber den schwierigen Zeitverhltnissen nicht gewachsen zeigte. Fast seine ganze Regierungszeit ist von Kriegen erfllt, bei denen es sich besonders um die Habsburgische Hausmacht handelte. Das Deutsche Reich erlitt während seiner Regierung groe Verluste; denn es kam dem raublustigen Frankreich gegenber nie zu einem entschlossenen, einmtigen Handeln. Kaiser Leopold war ein Freund der Wissenschaften und Knste; er grndete die Universitten zu Breslau, Olmtz und Innsbruck. 2. Leopolds Kriege. Leopold hatte im Osten gegen die Trken, im Westen gegen Frankreich und im Innern gegen die unzufriedenen un-garischen Groen zu kmpfen. a. Der Trkeakrieg, 16831699. Die grte Gefahr drohte Leopold von der Trkei. Denn seit den Zeiten Karls V. besaen die Trken die ungarische Festung Ofen. Als in Ungarn ein Auf-stand ausbrach, lie der Sultan 1683 ein Heer von 150 000 Mann unter dem Grovezier Kra Mustafa gegen Wien vorrcken. Die Stadt wurde von dem tapferen Grafen Rdiger von Starhem-berg verteidigt, bis der Polenknig Johann Sobieski ein deutsch-polnisches Heer heranfhrte, das die Trken am Kahlen-berge bei Wien schlug, 1683. Die verbndeten Heere der fter- 1683 reicher, Bayern, Polen und Sachsen drangen siegreich in Ungarn

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 81

1912 - Habelschwerdt : Franke
81 Dome zu Speyer hielt, auch Konrad Iii., das Kreuz zu nehmen. König Ludwig Vii. von Frankreich hatte sich schon vorher dazu entschlossen. Das gemeinsame Unternehmen scheiterte aber gnzlich. Das von griechischen Verrtern irregefhrte Heer litt schwer unter Hunger und Durst und wurde von den Trken fast ganz aufgerieben. Auch der von Albrecht dem Bren, Heinrich dem Lwen und anderen norddeutschen Fürsten zu gleicher Zeit unternommene Kreuzzug gegen die Slawen blieb ohne den erwarteten Erfolg. Konrads Gesundheit hatte auf der Fahrt nach dem Heiligen Lande sehr gelitten. In dem von Miernten, berschwemmungen und Fehden heimgesuchten Vaterlande vermochte er nicht mehr Ordnung zu schaffen. Als er zu einem Zuge nach Italien rstete, starb er. berblick der die ltere Geschichte Irankreichs und Kngtcrnds. Frankreich. Die ersten Kap etinger (S. 50) sttzten sich nur auf ihr Herzogtum und ihre Vasallen. Da ihnen eine lange Regierungszeit beschieden war und sie den ltesten Sohn bei ihren Lebzeiten krnen lieen und zum Mitregenten annahmen, verhteten sie Thronstreitigkeiten. Die Groen konnten ihr Wahlrecht nicht ausben, und so wurde die Krone nach und nach erblich. In kluger, vorsichtiger Politik vereinigten die Kapetinger allmhlich alle Franzsisch sprechenden Bewohner des Frankenreiches und wurden so die eigentlichen Schpfer der franzsischen Nation. Eine groe Gefahr erwuchs ihnen aber, als Wilhelm der Eroberer, der Herzog von der Normandie, ihr grter Vasall, 1066 England eroberte und ein unabhngiger König wurde. England. Nach 800 wurden die sieben angelschsischen Knigreiche durch Egbert, der als Verbannter am Hofe Karls des Groen dessen staatsmnnische Ttigkeit kennen gelernt hatte, zu einem Gesamtreiche ver-einigt. Die angelschsischen Könige regierten bis 1016. Der bedeutendste von ihnen ist Alfred der Groe (871901). Er baute zerstrte Städte und Burgen wieder auf, frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch aus-arbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kanut. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, Jastrow und Winter, Deutsche Geschichte im Zeitalter der Hohen-stausen. 2 Bde. Stuttgart 1893. Lohmeyers Wandbilder: Szene aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Konrads Iii. Brief an Abt Wibald der den Kreuzzug. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 33. 861er, Geschichte fflt Lehrerseminare. 6

10. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 56

1908 - Habelschwerdt : Franke
56 Karl von Anjou und Konradin. Für den unmündigen Thronerben übernahm Konrads Halbbruder Manfred die Herrschaft im sizilianischen Reiche. Da auch er mit dem Papste in Streit geriet, forderte dieser Karl von Anjou, den Bruder des Königs Ludwig von Frankreich, auf, Unteritalien und Sizilien in Besitz zu nehmen. Manfred wnrde besiegt und verlor in der Schlacht sein Leben. Durch List und Verrat gewann Karl in kurzer Zeit das Reich und verfolgte grausam alle Anhänger der Staufer. Konradin war inzwischen in Süddeutschland zum Jüuglinge herangewachsen. Als ihn die durch Karls Gewalttätigkeit empörten Italiener aufforderten, tu das Reich seiner Väter zu kommen, verpfändete er seine Familiengüter, sammelte mit dem so erworbenen Gelde ein Heer und zog nach Unteritalien. Hier wurde er aber 1268 von Karl besiegt und gefangen genommen. Karl ließ 1268 den erst sechzehn Jahre alten Gegner in Neapel hinrichten. Mit ihm erlosch das ruhmreiche Geschlecht der Hohenstaufen. 1256-1273 Das Interregnum, 1256—1273. Als im Jahre 1256 Wilhelm von Holland gestorben war, hatte das deutsche Königtum alles Ansehen verloren. Die uneinigen Fürsten boten die Krone zwei Ausländern au. Diese gewannen aber in Deutschland keinen Einfluß. Da dem Reiche ein Oberhaupt fehlte, nahmen die Fehden überhand, und es herrschte nur das Recht des Stärkeren. Man nennt diese „kaiserlose, schreckliche Zeit", die bis 1273 dauerte, das Interregnum oder Zwischenreich. Überblick über die Kreuzziige. 1. Der 1. Kreuzzug, 1096—1099. Französische, normannische und lothringische Ritter. Gottfried von Bouillon (S. 44). 2. Der 2. Kreuzzug, 1147—1149. Kaiser Konrad Iii. und König Ludwig Vii. von Frankreich (S. 50). 3. Der 3. Kreuzzug, 1189—1192. Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England (S. 53). 4. Der 4. Kreuzzug, 1202—1204, der von französischen Rittern unternommen wurde, erreichte das Heilige Land nicht- Auf Betreiben der Venetianer, die ihr Handelsgebiet erweitern wollten, segelten die Kreuzfahrer nach Konstantinopel. Sie eroberten die Stadt und gründeten das lateinische Kaisertum, das bis 1261 bestand. 5. Der 5. Kreuzzug, 1228—1229. Kaiser Friedrich Ii. (S. 54). 6. Der 6. und 7. Kreuzzug, 1248—1254 und 1270, wurden von dem französischen Könige Ludwig dem Heiligen unternommen, waren aber beide erfolglos. Im Jahre 1291 fiel Akkon, die letzte Besitzung der Christen, in die Hände des Sultans von Ägypten.
   bis 10 von 10
10 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 10 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 0
4 7
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 3
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 4
43 0
44 0
45 1
46 5
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 13
5 0
6 0
7 6
8 3
9 58
10 1
11 0
12 0
13 10
14 2
15 7
16 9
17 13
18 0
19 1
20 5
21 0
22 1
23 3
24 0
25 11
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 3
35 1
36 7
37 8
38 10
39 2
40 1
41 17
42 2
43 28
44 3
45 4
46 0
47 1
48 2
49 0
50 0
51 2
52 1
53 2
54 0
55 3
56 13
57 0
58 1
59 10
60 37
61 16
62 0
63 0
64 5
65 33
66 3
67 10
68 14
69 5
70 1
71 12
72 16
73 1
74 3
75 4
76 5
77 0
78 7
79 0
80 0
81 0
82 0
83 30
84 0
85 2
86 1
87 1
88 7
89 7
90 1
91 2
92 20
93 0
94 1
95 2
96 6
97 7
98 6
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 1
4 24
5 1
6 1
7 0
8 0
9 7
10 2
11 0
12 3
13 0
14 0
15 0
16 35
17 0
18 2
19 10
20 0
21 4
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 0
29 2
30 0
31 2
32 0
33 21
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 3
41 0
42 1
43 0
44 3
45 0
46 0
47 0
48 17
49 2
50 2
51 1
52 1
53 0
54 14
55 7
56 0
57 1
58 2
59 30
60 0
61 2
62 1
63 1
64 2
65 2
66 0
67 2
68 0
69 0
70 0
71 5
72 0
73 2
74 1
75 3
76 0
77 3
78 0
79 5
80 3
81 17
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 42
89 1
90 0
91 5
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 5
98 1
99 0
100 14
101 0
102 9
103 3
104 0
105 1
106 0
107 0
108 1
109 0
110 0
111 1
112 7
113 2
114 0
115 0
116 5
117 0
118 3
119 0
120 0
121 4
122 1
123 0
124 0
125 2
126 3
127 0
128 26
129 2
130 0
131 0
132 3
133 0
134 1
135 1
136 7
137 0
138 1
139 0
140 2
141 0
142 5
143 15
144 0
145 5
146 0
147 1
148 7
149 0
150 9
151 2
152 4
153 1
154 0
155 4
156 5
157 8
158 26
159 0
160 0
161 2
162 0
163 0
164 0
165 2
166 3
167 8
168 0
169 2
170 0
171 21
172 1
173 4
174 0
175 7
176 3
177 14
178 0
179 1
180 1
181 0
182 13
183 4
184 0
185 0
186 4
187 0
188 2
189 0
190 0
191 3
192 1
193 0
194 0
195 1
196 2
197 8
198 0
199 0