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1. Theil 2 - S. 343

1880 - Stuttgart : Heitz
Angriff der Mexicaner. 343 Montezuma seine Stimme. Er sei kein Gefangener, rief er; die Feinde seien bereit, in ihr Vaterland zurückzukehren und er befehle den Kämpfenden, sogleich die Waffen niederzulegen und auseinanderzugehen. Er schwieg. Noch einige Augenblicke währte die Stille; aber Keiner gehorchte. Jetzt erhob sich ein leises Gemurmel; es wurde immer lauter und lauter und stieg endlich bis zu einem wilden verworrenen Geschrei. Man schrie den Kaiser an, nannte ihn einen Verräther, einen Sklaven der Feinde des Reichs, und plötzlich flog ein ganzer Hagel von Steinen und Pfeilen gegen ihn an. Von zwei Pfeilen verwundet und von einem Steine an die Schläfe getroffen, sank der unglückliche Monarch besinnungslos nieder. Was seine Worte nicht vermocht hatten, bewirkte sein Umsinken. Voll Schrecken Ser die rasche That, zerstreuten sich augenblicklich die Mexicaner und liefen laut heulend nach Hause. Als Montezuma wieder zu sich kam, wüthete er gegen sich und sein Geschick, gab sich ganz emer hoffnungslosen Verzweiflung hin, riß den Verband seiner Wunden auf und wies alle Nahrungsmittel von sich. In diesem traurigen Zustande starb der unglückliche Mann, der wohl ein besieres Schicksal verdient hätte. Wenige Tage darauf war der gänzliche Untergang der Spanier beschlossen. Die Mexicaner bestürmten das spanische Quartier mit unerhörter Wuth, und thaten den Spaniern besonders von dem Dache eines in der Nähe stehenden Tempels großen Schaden, indem sie Steine und Pfeile in den Hof hinabschleuderten. Cortez befahl einem der tapfersten Offiziere, den Tempelthurm wegzunehmen, so wie er aber die Hälfte der Treppe hinaufgekommen war, wurde er von ihm entgegenrollenden Steinen und Balken zurückgetrieben. Nun flog Cortez selbst herbei. Er ließ sich den Schild an den linken Arm binden und stürmte mit gezogenem Schwerte die treppe hinan. Alles mußte seiner wüthenden Tapferkeit weichen. So kam er bis oben auf den Kranz des Thurms. Hier standen zwei mexikanische Jünglinge, die, von glühendem Hasse gegen den ftem-den Unterdrücker getrieben, sich dem Tode weihten, um ihn mrt zu verderben. Sie naheten sich ihm mit bittenden Geberden; plötzlich aber faßten sie ihn, schwangen sich über das Gelander und wollten ihn mit sich hinabziehen. Da half ihm nur seine Lowenstarke. Er riß sich von den Rasenden los und so stürzten sie allem zerschmettert hinab. Bis zur Nacht wurde mit beispielloser Tapferkeit gefochten, wobei Cortez selbst die kühnsten Thaten verrichtete.

2. Theil 1 - S. 41

1880 - Stuttgart : Heitz
I—" Theseus. 41 Gottes. Schnell sprang er vom Lager auf. Die Bedenklichkeit, Ariadne, die treue, zu verlassen, beschwichtigte er bald, weckte seine Gefährten, bestieg das Schiff, und als die Sonne über die Wogen des Meeres sich erhob und Ariadne weckte, war er schon so weit entfernt, daß sie nur noch in weiter Ferne das Segel gewahrte. Da stürzte sie sich — so erzähle« Einige — in unaussprechlicher Angst den Felsen hinab in die schäumenden Flutheu und sand hier das gesuchte Grab. Mitleidigere Dichter aber erzählen, Bacchus habe sich der Verlassenen angenommen, sie getröstet und in den Himmel gehoben, wo sie noch als Sternbild in heiteren Nächten glänzt. Theseus schiffte indessen der vaterländischen Küste zu; die Treulosigkeit gegen Ariadne blieb aber nicht ungestraft. In Delos, einer andern Insel des Archipels, brachte er dem Apollo ein Dankopfer; dann fuhr er weiter. Aber sei es nun, daß er seinen Vater erst ängstigen und dann um so erfreulicher überraschen wollte — oder hatte er in der unruhigen Stimmung seines Gemüths das verabredete Triumphzeichen, das weiße Segel, aufzuziehen vergessen — kurz, er näherte sich mit schwarzem Segel, dem Zeichen der Trauer, der Küste. Lange schon harrte daheim der bekümmerte Vater des kommenden Sohnes. Auf einem hohen Felsen des Gestades stand er und schaute weit hin über das Meer. Da kam es dunkel herauf, immer näher — endlich erkannte er deutlich das Schiff mit dem Segel der Trauer. „Wehe mir!" rief der verzweifelte Greis, „mein Sohn ist gefallen! Mit ihm ist jede Freude meines Lebens dahin!" Unendlicher Jammer überwältigte in ihm jedes andere Gefühl, und nur im Tode glaubte er Linderung seiner Leiden zu finden. Er stürzte sich die Felsenwand hinab in das Meer, das von ihm nun den Namen des ägäischen erhielt. Theseus ahuete von dem Unglück nichts. Fröhlich lies er in den Hasen ein, um in die Arme des Vaters zu eilen. Wer beschreibt seinen Schmerz, als ihm die Bürger wehmüthig den Tod des Vaters hinterbrachten! Mit lauten Klagen erfüllte er den Palast, und um so heftiger mochte der Schmerz sein, da er sich selbst als Ursache des ganzen Unglücks anklagen mußte. Die Bürger aber feierten ein Fest der glücklichen Wiederkehr, und fast 1000 Jahre lang verwahrte man das Schiff des Theseus. - Dieser wurde nun König von Athen. Von seinen Thaten wird noch Manches erzählt.*) Sein Freund war Peirithoos, *) S. Mythologie S. 243.

3. Theil 1 - S. 38

1880 - Stuttgart : Heitz
38 Alte Geschichte. 1. Periode. Griechen. kennen geben und die Erkennungszeichen vorzeigen. Der besorgte Großvater und hie zärtliche Mutter wollten ihn auf dem kürzern Wege zu Wasser hinschicken; aber der tapfere Jüngling, der sich etwas versuchen wollte, wählte den Weg zu Lande, weil er hier gefährliche Abenteuer zu bestehen hoffte, die auch nicht ausblieben. Denn damals gab es noch in Bergen und Wäldern Riesen, wilde Räuber und Ungeheuer, und Theseus fand deren auch manche auf seinem Wege. Der erste, der seine Stärke empfand, war der Keulenschwinger P eriph etes, der die sorglos Reisenden zu überfallen und zu erschlagen pflegte; ihm wurde aber jetzt von dem stärkeren Theseus die Keule entwunden, und er damit todtgeschlagen. Ein anderer war der Räuber Sinnis. Der pflegte mit seinen Riesenarmen die Gipfel zweier nahe stehenden Fichten zusammen zu biegen und den Reisenden daran zu binden. Wenn nun die losgelassenen Gipfel auseinander schnellten, wurde der Unglückliche jämmerlich zerrissen. Ein dritter war der Räuber Skiron, der die Reisenden zwang, ihm die Füße zu waschen, und wenn sie gebückt auf der Spitze eines Felsens vor ihm standen, sie hohnlachend rücklings von der Felsenwand ins Meer hinunterstieß. Daß ihnen jetzt durch Theseus das Gleiche widerfuhr, wird Jeder von selbst errathen. Der vierte endlich war Prokrnstes, der, Hohn mit Grausamkeit verbindend, zwei eiserne Bettstellen hatte. Die eine war kurz, die andere lang. Fing er nun einen Reisenden von langer Gestalt, so schleppte er ihn zu der kurzen, legte ihn darauf, und, indem er rief: „Siehe! du passest nicht hinein; ich muß dich kürzer machen!" hieb er ihm die hervorragenden Theile, Füße und Kopf, ab. Wenn der Reisende aber klein war, so wurde er in die lange gelegt. „Ei!" rief er dann, „wie klein du bist! Warte, ich will dich größer machen!" — Und so zerrte er ihn so lange auseinander, bis er die Bettstelle ausfüllte, oder ihm die Glieder zerrissen. Nun kam Theseus; schon freute sich Prokrnstes über den guten Fang und dachte an die kurze Bettstelle, als Theseus ihn mächtig niederwarf und ihm nun zum wohlverdienten Lohne denselben Tod gab, den er so vielen Unglücklichen bereitet hatte. Mit der Keule des Periphetes kam Theseus nun nach Athen. An dem Schwert erkannte ihn Aegens bald und freute sich recht herzlich, plötzlich einen Sohn, und noch dazu einen so wackern umarmen zu können. Aber der thätige Jüngling blieb nicht lange daheim. Er hörte von einem wilden Stiere, der in der Nachbarschaft von Athen das Feld bei Marathon unsicher machte und vielen

4. Theil 1 - S. 40

1880 - Stuttgart : Heitz
40 Alte Geschichte. 1. Periode. Griechen. rinth geführt werden (seine Keule hatte er nicht vergessen), als des Minos freundliche Tochter, die schöne Ariadne, heimlich zu ihm schlich. Sie hatte ihn gleich beim ersten Anblick lieb gewonnen, und es hatte sie gedauert, daß der beherzte Jüngling aufgeopfert werden sollte. „Wenn du ihn retten könntest!" hatte sie bei sich gedacht. „Gewiß wird sein Heldenmuth siegen; aber selbst dann! — wie kann er sich wieder herausfinden aus den Jrrgängen des Labyrinths?" — Da fiel dem klugen Mädchen ein: „Wie, wenn du ihm ein Knäuel mitgäbest, dessen Ende er am Eingänge befestigte und das er im Weitergehen ablaufen ließe! An dem könnte er sich nach vollbrachter That wieder zurückfinden." — Gesagt, gethan! Sie eilte heimlich zu Theseus, drückte ihm das rettende Knäuel in die Hand, gab ihm kurz eine Anweisung, und kaum hatte Theseus Zeit, ihr ewige Dankbarkeit zu geloben, als sie auch schon wieder entschwunden war. Muthiger als zuvor drang nun Theseus in das Labyrinth ein; im hintersten Gemache traf er auf den schon vor Gier brüllenden Minotaur. Theseus' Keule sauste durch die Lust, und röchelnd wand sich das Ungeheuer vor seinen Füßen. Durch den Faden des Knäuels geleitet, sand sich Theseus glücklich wieder hinaus und umarmte seine Retterin. Die Liebenden kamen überein, miteinander eilig zu fliehen. Im Liebesrausche vergaß Ariadne ihre Pflichten gegen den zurückbleibenden Vater und eilte mit dem fremden Jünglinge zu Schiffe, ein Vergehen, welches das arme Mädchen bald schwer genug büßen mußte. Anfänglich ging Alles gut; günstige Winde schwellten die Segel, und pfeilschnell durchflogen sie den Ocean. Da landeten sie unterwegs an der wüsten Insel Naxos, und da der Abend kam, entschlummerten Beide in einer kühlen Grotte, sie, um den Theseus nie wieder zu sehen; denn während der Nacht erschien Bacchus, dem Naxos geheiligt war, und entdeckte, indem er zwischen Rebenhügeln wandelte, die schöne Ariadne. Ihr Anblick rührte ihn so, daß er wie versteinert dastand; nur durch ihren Besitz glaubte er glücklich sein zu können, und schon wollte er sie rauben und mit ihr zur Götterheimath fliehen, als ihm einfiel, daß sie ja schon mit Theseus vermählt, und es grausam sei, die glückliche Verbindung zu trennen. „Aber," dachte er, „ist auch der sterbliche Jüngling wohl des himmlischen Mädchens würdig?" Schnell beschloß er, ihn zu prüfen. Er erschien ihm im Traume und befahl ihm, wenn ihm sein Leben lieb wäre, eiligst Ariadne zu verlassen. Theseus erwachte voll Schrecken; denn noch schien es ihm, als hörte er die Worte des

5. Theil 1 - S. 49

1880 - Stuttgart : Heitz
Argonauten. Orpheus. 49 sank sie, von einer giftigen Schlange gebissen, ins Grab. Orpheus war in dumpfer Verzweiflung; ohne sie vermochte er nicht zu leben; da suchte und fand er den Weg in die Unterwelt an der südlichsten Spitze der Halbinsel Morea. Indem er mit kunstreicher Hand in die goldenen Saiten der Lyra griff, trat er in das düstere Schattenreich, wo sich zum ersten Male Freude und Entzücken verbreitete. Die zu ewigen Strafen Vernrtheilten horchten auf und vergaßen auf kurze Zeit ihre Pein. Sisyphos hielt ein, den Stein bergan zu wälzen, und fetzte sich auf denselben, den süßen Tönen zu lauschen; Jxions Rad wurde gehemmt; Tantalos vergaß seinen Hunger und Durst, die Danaiden hörten ans zu schöpfen, und alle übrigen Verbrecher ruhten von ihrer Qual. Selbst die scheußlichen Furien vergossen die ersten Thränen sanfter Rührung, und Pluton und Persephone vermochten nicht, dem herrlichen Sänger die Bitte um Zurückgabe seines Weibes abzuschlagen. „Gut!" sprach Pluto; „du sollst sie haben, aber nur, wenn du deine Neugierde zähmst und dich nicht eher nach ihr umsiehst, bis du die Oberwelt erreicht hast." Orpheus war entzückt-, er versprach Alles. Schon war er dem Ende des dunkeln Orkus nahe, schon dämmerten ihm die Strahlen des Sonnenlichtes entgegen — da stieg der leise Argwohn in ihm aus, ob sie auch wohl hinter ihm sei? Schnell wandte er den Blick, aber nur um sie verschwinden zu sehen. Er hatte sein Gelübde gebrochen, sie sank in den Orkus zurück und blieb ihm nun unabwendbar entrissen. Seitdem kam in das Gemüth des trefflichen Sängers, der Alles entzückte, kein Gefühl der Freude mehr; unempfindlich zog er durch Gebirge und Thäler, und als er einst ungewarnt einem Bacchusfeste sich nahte, zerrissen ihn die wüthenden Manaden. 14. Der Zug der Griechen nach Troja [1184]. *) Der Argonautenzug war nur das Vorspiel zu einer allgemeinen Unternehmung der Griechen, dem Zuge nach Troja. Diese Stadt lag in Klein-Asien, hatte einen eigenen König, Priamos, und seine Einwohner waren wenigstens eben so gebildet als die Griechen, von denen nur der Archipel sie trennte. Gewiß waren zwischen beiden Ländern manche Reibungen vorgefallen, wie das *) Ausführlicher in Nösselt's Mythologie für das weibliche Geschlecht S. 292 u. f. Weltgeschichte für Töchter. I. 16. Aufl. 4
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