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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 38

1895 - Straßburg : Heitz
38 Das Land zerfällt in zwei Bezirke, Elfaff und Loth- ringen, an deren Spitze Bergmeister stehen. Das Bauwesen teilt sich in Wasserbau- Verwaltung und Hoch- und Wegebauver- waltung. Die^ Wasserbauverwaltuug teilt sich in 7 Wasserbaubezirke, denen Wasserbauinspektoren vor- stehen. Die Hoch- und Wegebauverwaltung umfaßt drei Bezirke unter Bezirksiuspektoren, denen sich der Landesverteiluug entsprechend Kreisbauinspektoren unterordnen. Landwirtschaft und M e l i o r a t i o n s- wesen. Dem landwirtschaftlichen Interesse des Landes dienen folgende Anstalten: das Laudesgestüt zu Straßburg, die landwirtschaftliche Versuchs- statiou zu Rufach, die Obst- und Gartenbauschule zu Brumath, die landwirtschaftliche Schule zu Rufach, die Technische Winterschule in Straßburg sowie die Fischzuchtanstalt zu Hümngeu. Das Meliorationswesen umfaßt vier Bezirke: Straßburg, Zaberu, Colmar und Metz, denen Melio- rations-Bauinspektoren vorstehen. M i l i t ä r w e s e n. In Elsaß-Lothringen steht das Xv. Armeekorps, bestehend aus der 30. Division (Metz) und der 31. nud 33. Division (Straßburg); außerdem sind noch Teile des Viii., Xii. und Xiv. Armeekorps sowie zwei bayrische Infanterie- und ein Kavallerieregiment dorthin verlegt worden. Das Ge- neralkommando befindet sich in Straßburg. Festungen ersten Ranges sind Metz und Straßburg, außerdem sind noch Diedenhosen, Büsch und Neubreisach befestigt.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 78

1895 - Straßburg : Heitz
78 Universität, ein Landgericht, drei Gymnasien, eine Ober- realschule, eine Realschule, ein Lehrer- und ein Lehrer- innenseminar, eine Präparandenschnle (in Nendorf bei Straßburg), zwei Taubstummenanstalten, ein Haupt- steueramt. Starke Garnison. Die Stadt, in letzter Zeit mächtig erweitert und zu einer der stärksten Festungen Europas ausgebaut, wird von einem Kranze von Forts umgeben. Es sind dies: 1) Fort Fransecky in der Ruprechtsau, 2) Fort Moltke bei Reichstett, 3) Beste Roou bei Ben- deuheim, 4) Fort Podbielski bei Mmidolsheim, 5) Beste Kronprinz bei Niederhausbergeu, 6) Beste Großherzog von Baden bei Oberhausbergen, 7) Fort Fürst Bismarck bei Wolfisheim, 8) Fort Kronprinz von Sachsen bei Lingolsheim, 9) Fort von der Tann bei Geispolsheim, 10) Fort Werder bei Jllkirch-Gra- fenstaden, 11) Fort Schwarzhof am Altenheimer Hof; ferner auf badischem Gebiet 12) Fort Blumenthal bei Auenheim, 13) Fort Bose bei Kork, 14) Fort Kirchbach bei Sundheim. Die Stadt hat 11 Thore: 1) das Weißturmthor, 2) das Kronenbnrgerthor, 3) das Steinthor, 4) das Schiltigheimerthor, 5) das Jllthor, 6) das Ruprechtsauerthor, 7) das Kanalthor, 8) das Kehlerthor, 9) das Metzgerthor, 10) das Spitalthor, 11) das Schirmeckerthor. Die Citadelle, 1682 erbaut, hat 2 Thore, wovon eines nach der Stadt, das andere nach dem Rheine führt. Die Stadt ist in vier Kantone eingeteilt: den Ost-, Süd-, West- und Nord-Kanton. Znm Nord-Kanton gehört die Ruprechtsau, Tivoli

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 93

1895 - Straßburg : Heitz
93 mit einer Reihe von Außenwerken oder Forts um-- geben, nämlich: Fort Mantenffel (St-Julien), Fort Zastrow (les Bordes), Fort Gäben (Queuleu), Fort Prinz August von Württemberg (St-Privat), Fort Steinmetz (Jbelle- croix), Fort Voigts-Rhetz (Moselfort), Beste Friedrich Karl und Fort Manstein (St-Quentin), Fort Alvens- leben (Plappeville), Fort Kamecke (Woippy), Fort . Hindersin (8t-Lloy). Die Mosel teilt sich hier in drei Arme, die zwei Inseln bilden. Auch die Seille teilt sich beim Eintritt in die Stadt in mehrere Arme. Fünfzehn Brücken verbinden die verschiedenen- Stadtteile. Die Stadt hat an hervorragenden Plätzen: den Domplatz, den Paradeplatz (Place d'armes), mit der Statue des Marschalls Fabert; den Kaiser-Wilhelms- platz (Place Royale) mit dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I., den Theaterplatz (Place de la Comedie), den Regierungsplatz it. s. w. Metz hat mehrere ansehnliche Spaziergänge: die Esplanade, mit der Statue des Marschalls Ney und schöner Aussicht auf das Moselthal, le Jardin d'amour und die Promenadenanlagen um die Stadt. Die Stadt besitzt zahlreiche öffentliche Gebäude. Sehenswert sind: die Kathedrale mit ihrem 108 Meter hohen Turme, nach dem Straßburger Münster das schönste gotische Gebäude von Elsaß-Lothringen. Ferner die Kirche Notre-Dame, von St. Martin mit neu hergestelltem Turm, St. Segolene, St. Maximin, St. Eueaire, St. Bineenz und St. Simon; der bischös-

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 359

1888 - Habelschwerdt : Franke
Christian Ix., der das Patent seines Vorgängers unterzeichnete. Die Kunde davon brachte in Deutschland eine ungeheure Auf-reguug hervor, die sich mit der deutsch-nationalen Bewegung verquickte. Die Teilnahme des Volkes, sowie der Regierungen der Mittel- und Kleinstaaten galt indes vorwiegend einem anderen Prätendenten, dem Prinzen Friedrich von Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Als daher der Antrag Österreichs und Preußens, Schleswig zu besetzeu, die Ansprüche des Prinzen nicht erwähnte, ward derselbe vom Bunde abgelehnt. Deshalb beschlossen die beiden Großmächte Deutschlands, die Besetzung allein auszuführen, d) Der Krieg. Nach Ablehnung des an Dänemark gestellten Ultimatums, binnen 48 Stunden die Verfassung von 1863 zurückzunehmen, rückte Feldmarschall Wrangel mit 70000 Mann in Schleswig ein. Das Centrum bildeten die Österreicher unter Gablenz, den linken und rechten Flügel die Preußen, letzterer unter dem Prinzen Friedrich Karl. 1. jllierpiig iilirr die Schlei. Die dänische Armee hielt die Danewirke besetzt, eine Befestigungslinic ostwärts und westwärts von Schleswig, die für uneinnehmbar galt. Als der Versuch Friedrich Karls, durch Erstürmung der Schanzen von Missnnde den Übergang über die Schlei zu erzwingen, mißglückt war, machten die Österreicher einen Angriff gegen die mittleren Werke, während die Preußen jetzt weiter östlich die Schlei überschritten. Da verließen die Dänen die Danewirke und setzten sich in den Düppeler Schanzen auf der Halbinsel Sundewitt fest. 2. Erstürmung der Düppcler Schanzen, 18. April 1864. Da der Versuch, die Schanzen zu umgehen, unmöglich war, wurde der direkte Angriff gegen Düppel als Ziel ins Auge gefaßt. Am 18. April erfolgte der Sturmangriff, eingeleitet durch eine 20 ständige ununterbrochene Beschießung aus 102 Geschützen. Binnen einer Stunde waren die Sturmkolouueu im Besitze der ersten beiden Schanzenlinien. Die Dänen räumten das Festland, während Wrangel Jütland bis zum Liim Fiord besetzte. 3. iiberpng nach Ilsen. Es folgte nun eine sechswöchent-

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 362

1888 - Habelschwerdt : Franke
362 B. Der Krieg. I Begebenheiten auf dem nordwestlichen Kriegsschauplätze. a) |n Hannover. Der preußische General Vogel von Falckenstein besetzte sofort die Hauptstadt Hannover, und General Mantenffel schnitt durch die Besitznahme von Stade das hannoversche Heer von einem großen Teile des Armeematerials ab. Die hannoversche Armee, die zum Kriege wenig gerüstet war, versammelte sich schnell genug bei Göttingen, um von da aus mit den Bayern zusammenzustoßen. Die Preußen verhinderten aber den Anschluß, und nach einem vorübergehenden taktischen Erfolge bei Langensalza mußte sie kapitulieren. b) In Knrhejsen. Die Besitznahme Kurhessens erfolgte durch den General von Beyer, der am 19. Jnni Kassel besetzte. Der Kurfürst, welcher neue preußische Anträge zurückwies, wurde auf die Festung Stettin gebracht. c) In Sachsen. Das Königreich Sachsen besetzte der General Herwarth von Bittenfeld, der am 19. Juni in Dresden einrückte. Der Hof hatte sich nach Prag geflüchtet; die sächsische Armee war mit der österreichischen vereinigt worden. Ii. Begebenheiten auf dem böhmischen Kriegsschauplätze. a) Die Streitkräfte. Für den Krieg in Böhmen, wo der Feldzug entschieden werden mußte, hatte Österreich eine Armee unter dem Feldzeugmeister von Benedek aufgestellt. Dieselbe war etwa 250000 Mann stark und hatte 800 Geschütze. — Die preußischen Streitkräfte waren ungefähr ebenso stark; den Oberbefehl hatte König Wilhelm, Chef des Generalstabes war der General von Moltke. In 3 Armeeen rückten die Preußen vor: die Elbarmee kam aus Sachsen an der Elbe entlang, die 1. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl ging durch die Lausitz, die 2. Armee unter dem Kronprinzen durch die Grafschaft Glatz und über den Paß von Lieban. Bei der Gleichheit der Streitkräfte mußte der innere Wert entscheiden. Die Preußen bewiesen sich bald durch die Bewaffnung mit dem Zündnadelgewehre und durch ein planmäßiges Ineinandergreifen der Truppenkörper dem Feinde überlegen.

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 368

1888 - Habelschwerdt : Franke
368 versammelte die Truppen zu beiden Seiten des Rhein zwischen Karlsruhe und Landau. Zum Schutze der Seeküste wurde ein Heer unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falcken-stein zurückgelassen. c) Stimmung und Rüstungen in Frankreich. Während der norddeutsche Reichstag ohne Opposition die notwendigen Mittel zum Kriege bewilligte, mußte sich die französische Regierung im gesetzgebenden Körper die heftigsten Angriffe gefallen lassen. Napoleons Plan, möglichst rasch große Truppenmassen nach Süddeutschland zu werfen, scheiterte an der mangelhaften Ausrüstung des französischen Heeres. Nur langsam sammelte sich die Rheinarmee, die von Straßburg aus vordringen sollte, und die Moselarmee, deren Vereinigungspunkt Metz war. C. Der Krieg. I. Die Niederlagen der Rheiillttmee. a) Weißenburg. Nach einem unbedeutenden Angriffe der Moselarmee auf die Stadt Saarbrücken ging der Kronprinz von Preußen gegen die Rheinarmee vor, schlug sie bei Weißenburg und erstürmte den dahinter liegenden Geißberg, 4. August. b) Wörth. Der Rest des geschlagenen Heeres hatte sich bei Wörth mit dem Corps Mac Mahons vereinigt. Hier entspann sich am 6. August eine heftige Schlacht unter den Augen des Kronprinzen, die mit der völligen Flucht der Franzosen endete. c) Spicheren. An demselben Tage ging die Armee des Generals von Steinmetz vor, um die Franzosen von den Spicherer Höhen zu vertreiben. Nicht ohne bedeutende Verluste gelang es, der Übermacht der Franzosen die glänzenden Positionen zu entreißen. Folgen dieser Schlachten: 1. Die ersten Siege der deutschen Waffen hatten unzweideutig die Überlegenheit des deutschen Heeres bewiesen. Bei der Ratlosigkeit im französischen Hauptquartiere gab man sogar die Mosellinie preis; die flüchtigen Truppen wurden in Chalons zusammengezogen, und die Besatzung von Metz erhielt bedeutende Verstärkungen. 2. Falsche Siegesnachrichten hatten die Pariser in wahre Raserei versetzt. Als dann die Meldungen der Niederlagen eintrafen, kehrte sich die Volkswut gegen die Regierung. Das Ministerium Ollivier mußte abtreten, und Palikao wurde an die Spitze der Regierung berufen. Die Hauptstadt wurde in einen besseren

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 370

1888 - Habelschwerdt : Franke
370 bei dem [ich auch Napoleon befand, ergab sich kriegsgefangen. König Wilhelm wies dem gedemütigten Kaiser das Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel als Aufenthalt an. Folgen der Kapitulation von Sedan. Der Fall Sedans stürzte in Frankreich das Kaisertum. Die Kaiserin Eugenie floh nach England. Die Abgeordneten der Stadt Paris traten zu einer „Regierung der nationalen Verteidigung" zusammen, an deren Spitze Trochu stand. Auf dem Stadthause von Paris wurde die Republik proklamiert. Jules Favre ward Minister des Äußeren, Gambetta Minister des Innern. Die neue Regierung war unermüdlich thätig in der Organisation neuer Streitkräfte und in der Aufreizung der Bevölkerung. Als sich jedoch die Kräfte des Landes durch Parteiungen zu zersplittern drohten, brachte Gambetta, der aus dem inzwischen cernierten Paris mittels eines Luftballons entflohen war, wieder Einigkeit in die Bewegung. Iii. Der Festllnggkrikg. Während der Fall der kleineren Festungen gewöhnlich von größeren Unternehmungen der Deutschen abhing, bereiteten nur Straßburg, Metz und Paris besondere Schwierigkeiten. a) Straßburg. Dasselbe wurde seit dem 11. August von dem General von Werder belagert und von dem Kommandanten Uhrich verteidigt. Da eine Beschießung der Festung nicht von Ersolg war, wurden bereits die Vorbereitungen zum Sturme getroffen, als der Kommandant am 27. September kapitulierte. b) Metz. Mit der Belagerung von Metz war der Prinz Friedrich Karl betraut worden. Alle Ausfallsversuche Bazaines wies er energisch zurück, obgleich die deutschen Truppen durch Krankheiten und Regenwetter sehr zu leiden hatten. Da eine Beschießung der Festungswerke unmöglich war, so mußte der Feind 'durch Hunger zur Übergabe gezwungen werden. Dieselbe fand am 27. Oktober statt. Ein Heer von 173000 Mann und drei Marschälle gerieten in Gefangenschaft. c) Paris. Die größte und gewaltigste aller Festungen war Paris, auf das die Armeeen, welche vor Sedan gekämpft, losgerückt waren. Die Stadt war aufs reichste verproviantiert und nahm bei der Ausdehnung ihrer starken Forts eine ungeheure Belagerungsarmee in Anspruch. Trochu verteidigte die Hauptstadt und machte eine Reihe heftiger, jedoch vergeblicher Ausfälle. Die Belagerung mußte sich voraussichtlich in die Länge ziehen, und darum begannen die Deutschen schweres Geschütz

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 371

1888 - Habelschwerdt : Franke
371 herbeizuschaffen, während Gambetta unermüdlich thätig war, die Provinzialarmeeen zu organisieren, um Paris zu entsetzen. Wersuche zum Entsätze von H^aris. 1. Von der Loire aus. Die größte Hoffnung hatte Gambetta auf die gut organisierte französische Loirearmee gesetzt. Dieselbe zwang die Bayern, welche im Oktober Orleans genommen hatten, -die Stadt wieder zu räumen, wagte aber nicht, auf Paris zu marschieren, sondern verschanzte sich in Orleans. Daher gewann Prinz Friedrich Karl, der in Metz frei geworden war, Zeit, zu Hilfe zu eilen; die Loirearmee wurde auf beiden Flügeln zurückgeschlagen (Chateaudun und Beaunc la Rolande). Sie teilte sich nun in zwei selbständige Heere, deren eines unter Bourbaki nach Osten abzog, das andere unter Chanzy westlich marschierte. Letzteres wurde von den Deutschen verfolgt und in der dreitägigen Schlacht bei Beaugeny und bei Le Maus am Vorstoße gegen Paris gehindert. 2. Von Norden aus. In das nördliche Frankreich war Man-teuffel, der für den General von Steinmetz den Oberbefehl über die gleichfalls vor 9)tetz thätig gewesene 1. Armee erhalten hatte, gezogen, um den General Faidherbe am Vordringen aus Paris zu hindern. Derselbe wurde bei Amiens und St. Quentin geschlagen. Unterdes war die Not in Paris aufs höchste gestiegen. Am 21. Dezember hatten die Deutschen eine nachdrückliche Beschießung der Stadt begonnen, und die Forts schwiegen allmählich. Als ein furchtbarer Ausfall Trochus am 19. Januar zurückgewiesen worden war und das niedere Volk bereits eine drohende Haltung annahm, bot die stolze Stadt die Übergabe an. Jules Favre schloß mit Bismarck zunächst einen Waffenstillstand ab. Während desselben trat in Bordeaux die Nationalversammlung zusammen, welche Thiers mit den endgültigen Friedensverhandlungen beauftragte. Iv. Die Kämpfe im Elsaß. Nicht eingeschlossen in den Waffenstillstand war der Kriegsschauplatz im südlichen Elsaß, wo die Franzosen die Unterbrechung der rückwärtigen Verbindungen der Deutschen 24*

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 145

1888 - Habelschwerdt : Franke
Kabul waren. Das Kalifat sank vollends zum Schalten herab, als dem Anführer der türkischen Leibwache unter dem Namen Emir al Omra die höchste Zivil- und Militärgewalt gegeben wurde. Die Seldschnken. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurden die Seldschuken in das Kalifenreich gerufen, ein türkischer Stamm, den Seldschuk um das Jahr 1000 geeint und zum Islam bekehrt hatte. Seldschuks Nachfolger errangen bald die Würde des Emir al Omra und eroberten binnen 40 Jahren fast das ganze Reich. Den Fatimiden wurde Syrien und Palästina mit Jerusalem entrissen; Konstantinopel ward bedroht. Indes das Seldschnkenreich zerfiel eben so schnell in mehrere Herrschaften, i von denen das Reich von Jkonium das bedeutendste wurde. ,/' 2. Ursachen der Kreuzzüge. Als die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst in Deutschland die Geister zu ermüden begannen, wurden die Interessen des Abendlandes durch die Ereignisse im Orient in Anspruch genommen. Der griechische Kaiser Alexius hatte die Hilfe des Abeudlaudes gegen den Islam angerufen, und Gregor Vii. hatte schon den Gedanken gefaßt, die Türken über den Enphrat zurückzuwerfen. Seinem zweiten Nachfolger Urban Ii. war es beschieden, diese Idee unter günstigeren Umständen auszuführen. A. Hauptursachen. a) Der tiefreligiöse Sinn der damaligen Christenheit. Seit Konstantins Zeiten war Jerusalem das Ziel der christlichen Wallfahrten, die von den Arabern geduldet, von den Türken aber hart unterdrückt wurden. b) Die Abenteuerlust des lebensfrischen Geschlechts, besonders der wanderlustigen Normannen, fand keine hinreichende Befriedigung mehr, seitdem geordnete Staatsverhältnisse im Abendlande eingetreten waren. B. Mitwirkende Umstände. a) Durch die Teilnahme am Kreuzzuge glaubte mancher Ritter, der in gewaltthätig er Zeit Sündenschuld auf sich gehäuft hatte, dieselbe abbüßen zu können. b) Jedem Hörigen, der am Zuge teilnahm, wurde die Freiheit, jedem Verschuldeten Erlaß der Schulden verheißen. c) Die erfolgreichen Kämpfe der christlichen Ritter gegen die Araber-aus der pyrenäischen Halbinsel gaben den Christen ein anregendes Beispiel. (I) Das Abendland, welches damals an Übervölkerung litt, hatte das Bedürfnis, im reichen Orient Kolonieen zu gründen.

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*
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