48
bäume, Kirschbäume, Aprikosen- und Pfirsichbäume,
Nußbäume, edle Kastanienbäume, Mandelbäume,
schwarze und weiße Maulbeerbäume u. s. w.
Die Obstbaumzucht sowie der Gartenbau
überhaupt haben in der neuesten Zeit große Fortschritte
gemacht; dennoch bleibt in dieser Hinsicht noch manches
zu wünschen übrig, namentlich in den entlegeneren
Landgemeinden, wo die Einwohner nicht leicht vom
alten Schlendrian abzubringen sind.
Auch der W e i u st o ck nimmt unter deu Gewächsen
unseres Landes eine wichtige Stelle ein. Schon zu
der Römer Zeiten wurden im Elsaß Reben gepflanzt;
aber erst im siebenten oder achten Jahrhundert gewann
der Weinban eine bedeutende Ausdehnung. Gegen-
wärtig wird er auf allen gut gelegenen Hügeln und
Bergabhängen, von der Süd- bis zur Nordgrenze des
Elsaß, und iu mehreren Gemeinden Lothringens,
wo es der Boden gestattet, mit dem größten Eifer be-
trieben. Bei einer Gesamtoberfläche von 1,450,819 ha
zählt man 30,625 ha im Ertrage stehender Wein-
berge, welche sich auf 1048 Gemeinden (von 1699
im ganzen) verteilen, wobei jedoch nur 159 Gemein-
den als spezielle Weinorte zu bezeichnen sind, die jeder
mehr als 50 ha, zusammen 22,390 ha bebauen.
Die besten Weine wachsen im Ober-Elsaß; die
nnterelsässischen sind weniger stark und süß, sind aber
der Gesundheit zuträglicher. Tie Lothringer Weine sind
im ganzen bedeutend geringer als die elsässischen,
doch sind die roten Metzerweine beliebt.
Die gepflanzten Traubenarten sind sehr verschieden.
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18
Meter über «
dem Meer
3. Der Roßkopf, unweit von Dagsbnrg 811
4. Der S p i tz b e r g, unweit von Dagsburg» 761 4
5. Der Dagsburger Schloßfels.en . . 663
Die letzteren Berge liegen auf der westlichen Seite
der Vogesen, im Kreise Saarburg.
•
§ 9.
Die Abäter itnö Ilüsse,
nebst den in ihrem Gebiet liegenden bemerkenswertesten
Ruinen, Städten und Ortschaften.
Die Berge sind von mehreren Thälern durchschnitten,
welche teils durch die Schönheiten der Natur, teils
durch den Kunstfleiß der Menschen die größte Aufiuerk-
samkeit verdienen. Wir teilen dieselben in drei Klassen:
1» Die Thäler und Flüsse des elsässischen Jura;
2. Die Thäler und Flüsse des Elsaß;
3. Die Thäler und Flüsse Lothringens;
* '*" M'a
1. Die Thäler und Flüsse des elsässi-
s ch e n Jura.
Die Flüsse und Bäche, die aus diesem Ge-
birge kommen, sind:
1. Die Jll, die bei dem Dorfe Winkel, im Kreise
Altkirch,-Kanton Pfirt (Ferrette), entspringt. Anfangs
fließt sie in nordwestlicher Richtung bis nach Aftfird);'
hier nimmt sie ihren Lauf fast parallel dem Rhein
nach Norden, bewässert Mülhausen, fließt bei Andols-
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279
Koalition der nordischen Mächte gegen ihn. Nach dem Tode des Schwedenkönigs behauptete er im Frieden zu Stockholm, 1720, Vorpommern von der Oder bis zur Peene und die Inseln Usedom und Wollin. Der Erwerb der Odermündnngen und Stettins gab deu vereinigten Landen eine hohe Bedeutung für Europa.
c) Verhältnis zum Kaiser. Der ehrliche, biedere König, mit den Feinheiten der damaligen Diplomatie unbekannt und von echt deutscher Gesinnung durchdrungen, glaubte jederzeit treu zu Österreich halten zu müssen; doch ist er vom Wiener Hofe bitter getäuscht worden, aa) Da das Aussterben des Hauses Pfalz-Neuburg bevorstand, hoffte der König, die zur kleveschen Erbschaft gehörigen Herzogtümer Jülich und Berg an sich zu bringen. In einem Bertrage mit dem Kaiser erkannte er die pragmatische Sanktion an, während ihm der Kaiser Berg zusicherte, bb) Obgleich aber der König auch im polnischen Erbfolgekriege (1733—38) dem Kaiser die zugesagte Hilfe gestellt hatte, schloß doch der Kaiser nicht bloß ohne Wissen des Königs Frieden, sondern nahm auch seine Zusage in der belgischen Angelegenheit zurück.
2. Die innere Verwaltung. Größere Erfolge als in den diplomatischen Verhandlungen hat der König in der inneren Verwaltung erzielt; denn hier kam seine Persönlichkeit, in der sich rastlose Thätigkeit und Sparsamkeit in fast schroffer Weise ausprägten, zur vollsten Geltung. Den strengsten Absolutismus, der in ihm verkörpert war, hat er zum Besten des Volkes ausgeübt. Die Geschichte erkennt daher in ihm den Eigentlichen Gründer des brandenburgisch-preußischen Staates.
Die Ziele, welche er im Auge hatte, waren:
a) dem Staate durch ein zahlreiches, tüchtiges und schlagfertiges Heer Achtung und Halt zu verschaffen,
b) die Mittel zur Unterhaltung des Heeres im Lande selbst zu gewinnen.
ad a) Das Heerwesen. Friedrich Wilhelm I. brachte das Heer von 38 000 bis aus 83000 Mann. Die Rekrutierung geschah durch Werbung, die oft nicht ohne Härte ausgeführt wurde und große Summen verschlang. Eigentümlich war die Vorliebe des Königs für lange Soldaten. Um die Ausbildung des Heeres hat der auch in
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Stockholm Wollin Odermündnngen Europa
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Heinrich_I. Heinrich_I. Hedwig Heinrich_Ii Heinrich Johann_von_Böhmen Johann Johann Kasimir_Ii Karls
304
Persönlichkeit die Auslösung aller Ordnung. Die Industrie suchte er durch das Merkantilsystem zu heben. Den Getreidebau, der gegen den Weinban, dessen Ausbeute aber in den Händen der Engländer war, vernachlässigt ivurde, ließ er mit Gewalt einführen. Er gründete auch eine neue Flotte.' Ein mißlungenes Attentat auf den König gab ihm Veranlassung, die Jesuiten als Mitwisser zu beschuldigen und ihre Ausweisung aus Portugal zu bewirken (1759).
7. England und Nordamerika. In England regierte seit 1714 das Haus Hannover (siehe S. 268), dessen erste drei Könige Georg I., 1714 bis 1727, Georg Ii., 1727—1760, und Georg Iii., 1760—1820, waren.
Georgs Ii. Minister Walpole war zwar bemüht, den Frieden aufrecht zu erhalten; aber er wurde in einen doppelten Krieg verwickelt: a) In der Machterweiterung Preußens erblickte der König eine Beeinträchtigung des Kurfürstentums Hannover, und darum trat er im österreichischen Erbsolge-kriege auf die Seite Maria Theresias (siehe S. 290). Als diese Verwickelung Karl Eduard (aus der männlichen Linie der Stuarts) benutzte, Ansprüche auf den Thron zu erheben, ward er bei Kulloden, der letzten Schlacht auf britischem Boden, geschlagen, b) Von 1756—1763 war England in den Seekrieg mit Frankreich verwickelt (siehe S. 301), den erst Georg Hi. beendigte.
Unter Georg Iii. ist das wichtigste Ereignis der nordamerikanische Freiheitskrieg, in welchem der große Minister Pitt (der Ältere) zwar zur Mäßigung mahnte, aber einen ungünstigen Friedensschluß durch eine ergreifende Rede zu verhindern suchte. Nach seinem Tode (1778) trat sein bedeutender Sohn (Pitt der Jüngere) als Premier ins Ministerium (1783), der bis zu feinem Tode (1806) die Seele des Widerstandes gegen Napoleon war.
I)er nordamerikanische Ireiheitskrieg, 1775—1783.
1. Vorgeschichte der englisch - amerikanischen Kolonicen. Die ersten Ansiedler in Nordamerika, Spanier, Franzosen, Niederländer, erlagen der geistigen Überlegenheit und Herrschaft der Engländer, die seit den ersten Versuchen unter Elisabeth unausgesetzt die Kolonisation Nordamerikas betrieben. Es wurde daher die germanische Rasse und bei der Freiheit, welche die Kolonieen erhielten, die demokratische Regierungsform vorherrschend. Allmählich waren 13 Staaten entstanden, an deren Spitze je ein Gouverneur stand. Das beispiellos schnelle Aufblühen der Kolonieen erklärt sich aus der bürgerlichen und religiösen Freiheit, die sie hatten, ans dem Thätigkeitstriebe der Bewohner und aus der Bedeutung ihrer Handelsprodukte (Fische, Holz, Eisen, Pelzwerk, Getreide, Kolonialgemächse).
2. Ursachen des Krieges. Die ersten Beschränkungen, welche das eifersüchtige Mutterland den Kolonieen auflegte, bestanden darin, daß ihnen die Industrie verboten und der Handel nur nach England erlaubt wurde. Als nun England in dem siebenjährigen Seekriege mit Frankreich die Staatsschuld vergrößert hatte, sollten die Kolonieen an der Verzinsung derselben teilnehmen, und darum legte ihnen England zuerst eine Stempelsteuer, dann einen Theezoll
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Extrahierte Personennamen: Georg_I. Georg_Ii Georg_Iii Maria_Theresias Maria Theresias Karl_Eduard_( Karl Eduard Georg_Hi Georg_Iii Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Weinban Portugal England Nordamerika England Haus_Hannover Georgs Hannover England Frankreich Nordamerika Niederländer Nordamerikas England England Frankreich England
306
durch die Erfindungen Otto von Guerickes (f 1686), Franklins (+ 1790), Galvanis, Voltas und Watts bereichert. Das Pflanzenreich brachte der Schwede Sinne (f 1778) in ein System, das Tierreich der Franzose Buffon. Die Astronomie bauten Newton, der Entdecker des Gravitationsgesetzes, Her-schel und Laplace weiter aus.
3. Die Geschichtsschreibung fand in dem Schweizer Johannes von Müller einen Vertreter. Winkelmann ist der Begründer der Kunstgeschichte.
4. Die Dichtkunst ist mährend dieser Zeit in Deutschland im Aufschwünge begriffen. Haller und Hagedorn bezeichnen die Morgenröte der deutschen Litteratur. Zur Klärung des deutschen Geschmacks trug der für die Beteiligten allerdings nicht vorteilhafte Streit zwischen Gottsched und Bodmer und deren Anhänger bei. Die ersten Vertreter der klassischen Richtung waren Klopstock, 1724—1803, Lessing, 1729—1781, der Deutschland von der Nachahmung des französischen Geschmackes befreite, und Wieland.
5. Die Musi k. Zn der Tonkunst wurde Deutschland während des 18. Jahrhunderts bahnbrechend. Nachdem Palestrina den Kontrapunkt zu seiner Höhe entwickelt hatte, bemächtigten sich Händel und Bach der Summe damaliger musikalischer Bildung; ersterer erhob das Oratorium zu seiner Höhe, letzterer schuf seine unsterblichen Fugen. Haydn wurde hierauf der Schöpfer des Quartetts und der Symphonie, Mozart gab der Oper klassische Form und klassischen Inhalt, Beethoven hat als Jnstrumentalkomponist das Höchste geleistet.
Dritte Periode, 1 7 8 9 —18 71.
Das Zeitalter der Revolution.
Erster Abschnitt, 1789 — 1815.
Von der fnmfäjtfdjm $Umrüttunt bis zirrrr Sturze Napoleons.
I)ie französische Revolution.
A. Die entfernteren Ursachen zum Ausbruche der französischen Revolu-tion lagen in den krankhaften Zuständen des französischen Staats- und Volkslebens.
1. Der Notstand des Volkes. Von den drei Ständen des Landes waren der Adel und der Klerus fast gänzlich steuerfrei, obwohl in ihrem Besitze ^/z des gesamten Grundbesitzes waren und ersterer alle höheren, einträglichen Ämter itme hatte. Die Abgaben ruhten ans abhängigen, gedrückten Pächtern und kleinen verarmten Bauern. Ein wohlhabender Bauernstand fehlte. Zudem hatte der Adel im Genusse des Hoslebens jeden Einfluß auf die ländliche Bevölkerung verloren. Eine Mißernte im Jahre 1788 hatte die materielle Not der Landbewohner aufs höchste gesteigert.
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Extrahierte Personennamen: Otto Newton Johannes_von_Müller Winkelmann Gottsched Bodmer Lessing Mozart Beethoven Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Franklins Galvanis Deutschland Deutschland Deutschland Palestrina Napoleons
Iv
denen die für Gymnasien bestimmten Hilfsbücher verfaßt sind, daß die Mittelschulen vielmehr gleich den Seminaren ihren Schwerpunkt in die neuere Geschichte zu legen haben, gegen welche das Altertum wesentlich zurücktritt.
Diesen Zwecken des Buches entsprechend, ist die alte Geschichte auf die notwendigsten Daten beschränkt, ohne daß jedoch der kausale Zusammenhang der Thatsachen außer Acht gelassen worden wäre.
Im Mittelalter tritt naturgemäß die deutsche Geschichte in den Vordergrund, die in der zweiten Seminarklasse mit Vorteil bis zum dreißigjährigen Kriege einschließlich behandelt wird. Von Seite 236 an leitet die branden-burgisch-preußische Geschichte, das Pensum der ersten Seminarklasse, den Text. Bei der hervorragenden Stellung, welche die beispiellos dastehende, markige Entwickelung des Hohenzollernstaates im Geschichtsunterrichte der Volksschulen und darum auch der Lehrerbildungsanstalten einnehmen muß, hat dieselbe eine etwas ausführlichere Darstellung erfahren. Außerdem war der Verfasser bestrebt, die wichtigsten Thatsachen aus der Geschichte der außerpreußischen Länder, und namentlich Deutschlands, so mit der preußischen Geschichte zu verweben, daß der Text der letzteren ohne fühlbare Lücken das Pensum des Seminars enthält. Wenn trotzdem eine kurze zusammenhängende Geschichte der wichtigsten außerpreußischen Länder ebenfalls aufgenommen tu ordert ist, fo geschah es aus dem schon oben angeführten Grunde. Den neueren Bestrebungen entsprechend, ist der Kulturgeschichte eine genügende Berücksichtigung zu teil geworden, und zwar im Texte der historischen Thatsachen selbst, wenn sich dies ungezwungen ergab, sonst in kurzen Übersichten am Schlüsse der Kapitel. Die Aufnahme der bedeutenderen Ereignisse aus der Zeit der Entwickelung des neuen Deutschen Reiches, von 1871 bis jetzt, mag dem Geschichtslehrer Gelegenheit bieten, einer anderen modernen Strömung im Schulleben Rechnung zu tragen, die Zöglinge nämlich mit den Elementen der Volkswirtschaftslehre bekannt zu machen. Die Angabe der Lage der geschichtlichen Orte und der Aussprache der Eigennamen wurde absichtlich vermieden; dem Verfasser hat die Benutzung des Buches ohne den Vortrag des Lehrers oder ohne das Studium ausführlicherer Werke nicht als Ziel vorgeschwebt.
Was die Art der Bearbeitung betrifft, so hat der Verfasser sich bemüht, die besten Werke, deren Angabe am Schluffe des Buches folgt, zu benutzen. Es war ferner fein Streben, den Text von jeder Parteifärbung frei zu halten und die strengste Objektivität walten zu lassen.
Indem der Verfasser schließlich das Buch einer wohlwollenden Beurteilung empfiehlt und sich bereit erklärt, gerechte Ausstellungen gern und mit Dank entgegen zu nehmen, kann er nicht unterlassen, dem Königlichen Seminardirektor Herrn Dr. Volkmer in Habelschwerdt und dem Königlichen Seminarlehrer Herrn Vogt ebenda für die mannigfache Anregung und Hilfe, die sie dem Unterzeichneten zu teil werden ließen, seinen aufrichtigsten und ergebensten Dank auszusprechen.
Oberglogau, im Februar 1888. Der Verfasser.
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311
tilgen, wurde das Christentum abgeschafft und mit dem Kultus der Vernunft vertauscht und statt der christlichen Zeitrechnung eine neue (begonnen mit dem 2o September 1792) eingeführt. Auch die an die Königszeit erinnernden Denkmäler der Kunst und Wissenschaft wurden zerstört. _ Robespierre beseitigte allmählich seine Nebenbuhler und stand als unbeschränkter Diktator an der Spitze der Republik. Als er aber bei todeswürdigen Verbrechen das Zeugenverhör für überflüssig erklärte, entstanden im Wohlfahrtsausschüsse zwei Parteien gegen ihn, die seinen Sturz herbeiführten. Er wurde im Juli 1794 hingerichtet.
3. Die Gegenrevolution. Im Nationalkonvente erhielten nun die Gemäßigten die Oberhand. Der Iakobinerklub wurde aufgehoben. Durch einen Ausschuß ließ der Konvent eine neue Verfassung ausarbeiten. Die vollziehende Gewalt wurde 5 Direktoren übertragen; in die gesetzgebende teilten sich der Rat der 500, der die Gesetze vorschlug, und der Rat der Alten, der dieselben prüfte und bestätigte. Die Direktorialregierung bestand von 1795—1799.
Preußen.
(Iv.) Friedrich Wilhelm Ii., 1786—1797.
Er folgte als der Neffe Friedrichs des Großen diesem in der Regierung. Friedrich Wilhelm Ii. war von edlem Gemüte, von Milde und Wohlwollen erfüllt; doch war seine Natur mit einer starken Zugabe von Genußliebe ausgestattet, so daß er der Strenge und Zähigkeit entbehrte, welche die Regierung seiner Vorgänger geleitet hat. Für die Lage Preußens nach dem Jahre 1786 war sein Regiment ein nicht vorteilhaftes.
1. Innere Politik. Dem Beifalle, mit dem der König beim Antritte seiner Herrschaft vom Volke begrüßt wurde, entsprachen die wohlthätigen Änderungen, die er bald zu Anfang der Regierung vornahm.
a) Er beseitigte die verhaßte französische Regie samt dem Tabaksund Kaffeemonopole; dem Accise- und Zollwesen setzte er preußische Beamte vor.
b) Eine andere zweckmäßige Neuerung war das Direktorium des Krieges, dessen Leitung der Herzog von Braunschweig erhielt.
c) Die Behandlung der Soldaten wurde eine mildere.
d) Die Rechtspflege unterstützte der König durch Staatszuschüsse. (Vollendung des Allgemeinen Landrechts.)
e) Auch für öffentliche Bauwerke wurden große Summen verwandt (Brandenburger Thor, das neue Schauspielhaus).
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrichs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Einleitung.
1. Begriff. Geschichte ist die Darstellung der Entwickelung des Geschaffenen. Die Geschichte der Menschheit nimmt den ersten Rang ein.
2. Methoden. Die wichtigsten Methoden der Darstellung der Geschichte sind:
a) die auualistische, welche die einzelnen Begebenheiten nach der Zeitfolge darstellt;
b) die pragmatische, welche die geschichtlichen Erscheinungen auf ihre Ursachen zurückführt;
c) die synchronistische, in welcher die in dieselbe Zeit fallenden Begebenheiten unter verschiedenen Völkern nebeneinander
fortschreitend dargestellt werden.
3. Die Quellen der Geschichte sind:
a) mündliche: Sagen, Traditionen, historische Lieder;
b) schriftliche: Inschriften, Münzen, Urkunden, Annalen und Chroniken, geschichtliche Werke;
c) monumentale: Überreste von Bau- und Kunstwerken und Gerätschaften.
4. Von den Hilfswissenschaften der Geschichte sind zu nennen:
a) die Geographie,
b) die Chronologie.
5. Einteilung. Die Geschichte läßt sich in Zeiträume zerlegen, deren Ereignisse eine gewisse Gleichartigkeit zeigen; sie heißen Perioden. Das wichtigste Ereignis in der Geschichte ist die Erscheinung Christi. Dieser Zeitpunkt ist die Grenzscheide zwischen der vorchristlichen und christlichen Zeit. Da indes der Charakter der christlichen Zeit erst mit dem Auftreten der Germanen, der hervorragendsten Träger des Christentums, zum Ausdruck kommt, so gilt der Beginn der Völker-
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316
rückte durch Franken, Moreau burd) Schwaben, Bonaparte durch Italien vor. Die Österreicher wandten sich zuerst gegen Jourdau und schlugen ihn bei Würzburg, woraus sich auch Moreau zurückzog. Glücklicher war das französische Heer in Italien unter dem 27jährigen Bonaparte, welcher den schlecht ausgerüsteten Truppen den Geist hingebender Tapferkeit einzuflößen wußte. Durch die Schlacht bei Lodi, wo er durch seine Grenadiere die durch ein mörderisches Feuer verteidigte Adda-brücke eroberte, zwang er die Österreicher, die Lombardei preiszugeben. Hierauf begann er die Belagerung von Mantua, das sich nach tapferer Gegend wehr ergab. Nachdem er die italienischen Fürsten im Rücken und den Papst Pius Vi. zur Neutralität gezwungen und aus mehreren selbständigen Be sitzungen die eispadauische Republik gebildet hatte, wandte er sich wieder gegen die Österreicher. Da ihm aber zwei Heere den Rückzug abzuschneiden drohten, knüpfte er zu Leobeu Friedensverhandlungen an, die zu Kampo Formio 1797 ihren Abschluß fanden. Österreich trat die Lombardei ab, welche in eine cisalpinische Republik verwandelt wurde, und erhielt dafür Venetien. Genua ward zur ligu rischen Republik erklärt.
Lebensgang Napoleon Bonapartes. Geboren den Is. Angnst 1769 zu Ajaccio auf der Insel Korsika als Sohn des Rats und Assessors der Stadt Ajaccio Karl Bonaparte, erhielt er durch die Freiheitskäuipfe der Korsen gegen die Genueser und Franzosen frühzeitig eine politische Richtung. Auf der Militärschule zu Brienne leistete er Tüchtiges in Mathematik und Geschichte. Er war lernbegierig und folgsam, aber verschlossen. In Paris setzte er seine Studien fort, ohne in der glänzenden Weltstadt bei seiner bedrängten Lage ein freudenvolles Dasein führen zu können. Als Leuteuant war er ungemein fleißig und auch litterarisch thätig. Bei der Belagerung von Toulon gab er, inzwischen zum Hauptmann ernannt, deutliche Beweise feiner hohen Befähigung zum Feldherrn. Die Verheiratung mit der Gencralswitws Josephine Benutz arnais eröffnete ihm den Zutritt zu den höheren Gesellschaftskreisen und verschaffte ihm das Kommando in Italien.
3. Resultat der Negierung Friedrich Wilhelms Ii. Wenige
Wochen nach dem Frieden zu Kampo Formio starb Friedrich Wilhelm Ii. Unter seiner Regierung ist der überlieferte Weg preußischer
Größe, weuu auch nicht mit Plan und Absicht, so doch unbewußt
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl_Bonaparte Karl Josephine_Benutz Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Kampo_Formio Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm