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hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792.
C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr
(Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst
j
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Extrahierte Ortsnamen: Fontainebleau Elba Frankreich Frankreich Napoleons Wien Frankreich Elba Cannes Paris Gent Napoleons Frankreich Belgien Wellington
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vereitelt wurde (1730). Sein Vertrauter, der Leutnant Katte, wurde enthauptet, und der Kronprinz mute sich unter strenger Aufsicht an der Regierung zu Kstrin in die Verwaltung einarbeiten. Durch eisernen Flei und durch seine vom Könige gewnschte Verheiratung mit der Prinzessin Elisabeth von Braunschweig-Bevern, eiuer Nichte der Kaiserin, gelang es ihm, den Vater zu vershnen. Auch hatte er inzwischen dessen Bedentnng fr den preuischen Staat wrdigen gelernt. Der Kronprinz versah mit groer Gewissenhaftigkeit den Dienst als Oberst in Ruppin und versammelte auf feinem Schlosse zu Rheiusberg Gelehrte und Knstler um sich. Die kleine Schrift Antimacchiavelli" (S. 151), in der er seine Gedanken der die Aufgabe eines Fürsten niedergelegt hat, gibt sowohl von einem ernsten Studium, als auch davon Zeuguis, da sich Friedrich feiner einstigen Aufgabe immer bewut geblieben ist.
2. Iriedrichs Wegiernngs antritt und erste Matznahmen.
Die harte Jugeud hatte Friedrich frh gereift und seinen Charakter gesthlt. Kurz vor seinem Tode machte Friedrich Wilhelm seinen Sohn mit der Treulosigkeit bekannt, mit welcher der Wiener Hof Preußen (S. 263) behandelt hatte. Als Friedrich Ii. 1740 die Negierung antrat, kehrte er zum Erstauueu aller, selbst seiner nchsten Bekannten, den Herrscher hervor. Er forderte von seinen Ministern, da sie das Wohl des Landes der jedes audere Juteresse, auch der das persnliche des Knigs, stellen sollten. Die Verwaltung, die sein Vater geschaffen hatte, lie er unverndert; auch zeigte er sich bald so sparsam wie jener. Dagegen lste er das Potsdamer Riesenregiment auf, verwendete aber das dadurch ersparte Geld zu eiuer Vermehrung des Heeres um 20 000 Mauu. Den Offizieren schrfte er ein, da sie die Soldaten menschlich behandeln und nicht blo schne, sondern auch gute und brauchbare Truppeu heranbilden sollten. Eine seiner ersten Regiernngs-manahmen war die Abschaffung der Folter. Auch fhrte er den Grundsatz der Dulduug durch, indem er erklrte, da in seinem Lande jeder nach seiner Fasson selig werden knne". Den Philosophen Wolfs, den Friedrich Wilhelm I. wegen seines Freisinns des Landes verwiesen hatte, rief der neue König wieder an die Universitt m Halle zurck.
Ehrgeizig, persnlich tchtig, voll Vertrauen ans ein zahlreiches Heer und eine volle Staatskasse, setzte sich Friedrich Ii. als Ziel
Kronprinz Friedrich in Kstrin. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 49.
Friedrich Ii. der den preuischen Staat unter seinem Vater Atzler a. a. O. Nr. 47. 9 '
Aus dem 1. u. 2. Kapitel des Antimacchiavelli". Atzler, a. a > Nr 50
Ergnzungen Nr. 13, 14.
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Parthenopeischen Republik (von Parthenope, der dichterischen Bezeichnung Neapels) zur Folge hatte.
Die sterreichischen Heere kmpften aber glcklich. Erzherzog Karl drang in Sddeutschland vor, schlug die Franzosen bei Stockach in Baden (nordwestlich vom Bodensee) und verfolgte sie bis R a st a t t. Der hier tagende Kongre wurde aufgelst. Die bis jetzt noch nicht aufgeklrte Ermordung der heimkehrenden franzsischen Gesandten trug viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die sterreicher die Frauzofeu in Italien der die Etfch zurck, und der tapfere russische General Suworow drngte sie bis an die Kste von Genua. Die rcksichtslose Behandlung Suworows durch den Wieuer Hof und die Befrchtung Englands und sterreichs, da sich die Russen in Italien oder am Mittelmeer festsetzen knnten, lhmten aber die Fortschritte der Sieger. Suworow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten im Oktober die mit Eis und Schnee bedeckten Alpen, mute sich aber, uachdem er der den St. Gotthard bis zum Vierwaldsttter See vorgedrungen war, nach dem Rheintale retten,
da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck.
c. Wendung durch Bonaparte. Whrend die Koalition durch das Ausscheiden Rulands geschwcht worden war, verstrkte sich Frankreich dnrch neue Rstungen und bertrug Bouaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen der den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, sah sich sterreich zum Frieden von Lnniville (lhnewihl, sdstlich von Nancy), 1801, gentigt. Das linke Rheinnser blieb bei 1801 Frankreich. So verlor das deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten entschdigt werden. Mit England schlo Frankreich 1802 den Frieden von Amiens.
C. Der Neichsdeputatioiis-Hanptschlu, 1803. 1803
Das schwierige Werk der Entschdigung wurde auf dem Reichs-tage in Regensburg durch den Reichsdeputations-Hauptschlu vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfrsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, feine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffen-bnrg, sowie den Rang eines Primas von Deutschland. Wrttemberg,
Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben!
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Extrahierte Ortsnamen: Neapels Sddeutschland Stockach Baden Italien Genua Wieuer_Hof Englands Italien Rheintale Frankreich Alessandria Frankreich Frankreich Amiens Regensburg Reichsdeputations-Hauptschlu Mainz Mainz Wetzlar Deutschland Baden Hessen-Kassel Salzburg
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drangen viele Patrioten in Friedrich Wilhelm, die gnstige Gelegenheit zu bentzen und im Bunde mit dem sterreichischen Kaiser gegen Napoleon zu ziehen. Der König konnte sich aber zu diesem Schritt nicht entschlieen; er wollte ohne Rulands Hilfe einen solchen Kampf nicht wageu.
Dazu kam, da der König von einer Adelspartei beeinflut wurde, der Steins Reformen zuwider waren. Im Sommer 1808 fiel den Franzosen ein Brief in die Hnde, in welchem Stein den Wunsch verriet, eine Volkserhebung gegen Napoleon vorzubereiten. Durch das Bekanntwerden dieses Briefes wurde Preueus Lage sehr verschlimmert. Bei der drohender? Haltung Napoleons willigte der König in den Vertrag vom September 1808 ein (S. 330).
Stein, dem- von seinen Feinden fortwhrend entgegengearbeitet wurde, sah sich im November 1808 gentigt, seinen Abschied zu nehmen. Im Dezember wurde er von Napoleon gechtet und mute Preueu verlasse.
Nach Steins Entlassung trat in der Durchfhrung der Reformen ein Stillstand ein. Whrend im preuischen Volke der Freiheitsdrang erwachte und sterreich och einmal den Kampf mit dem franzsischen Gewalthaber wagte, konnte sich Friedrich Wilhelm, der vom russischen Kaiser vor jeder bereilung gewarnt wurde, nicht entschlieen, im Verein mit sterreich gegen Napoleon vorzugehen. Trotzdem trat der König zu sterreich in Beziehungen, die Napoleon nicht verborgen blieben. Nach dem siegreichen Kriege gegen sterreich zog der fran-zfische Kaiser Preußen zur Rechenschaft und verlangte drohend die Bezahlung der Kriegsschuld. Das Ministerium machte dem Könige den Vorschlag, die franzsischen Forderungen durch die von Napoleon gewnschte Abtretung von Schlesien zu befriedigen. Durch das mutige Eintreten der Knigin Luise, welche die Vorschlge der Minister als erbrmlich" bezeichnete und die Berufung Hardenbergs betrieb, wurde aber Schlesien vor der Losreiung von Preußen bewahrt.
Im Sommer 1810 stellte Friedrich Wilhelm Iii. Hardenberg als Staatskanzler an die Spitze der gesamten Verwaltung. Diesem gelang es, durch Einfhrung einer allgemeinen Grundsteuer, durch Verbrauchs- und Luxussteuern die notwendigen Mittel zur Bezahlung Frankreichs zu beschaffen. Hardenberg, der ein gewandter Staatsmann war, aber nicht Steins sittlichen Ernst besa, leitete die preuische Politik bis zu seinem Tode im Jahre 1822. Er setzte die von Stein begonnenen Reformen fort und suchte besonders die wirtschaftliche Ent-Wicklung Preuens zu frdern, indem er die volle Gewerbe fr eiheit einfhrte. Da infolge des Ediktes der den erleichterten Besitz des Grundeigentums und die persnlichen Verhltnisse der Landbewohner der Gesindezwang aufhrte, wurde durch die Gesindeordnung vom 8, November 1810 bestimmt, da zwischen Herrschaften und
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auf. Der Kaiser trat an die Spitze des Unternehmens und zog nach sorgfltigen Vorbereitungen mit dem schlagfertigsten und glnzendsten Heere, das Deutschland im Mittelalter gesehen hat, aus dem Landwege ins Morgenland. Die Regierung hatte er seinem Sohne Heinrich bergeben. Nachdem Friedrich den Widerstand des verrterischen Griechenkaisers berwunden hatte, schlug er die Trken in zwei Schlachten, fand aber im Juni 1190 beim Baden den Tod in den Fluten des Flusses Kalykaduus oder Saleph. Die Fhrung des be-strzten Heeres bernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und, als dieser von einer Krankheit hinweggerafft worden war, Herzog Leopold V. von sterreich. Die Feste Akkon wurde erobert. Aber Streitigkeiten mit dem bermtigen Richard Lwenherz, der sogar die deutsche Fahne beschimpfte, veranlaten Leopold und Philipp August zur Umkehr. Richard Lwenherz erfocht noch zwei Siege und schlo mit Saladin einen Vertrag, nach welchem der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und die Kste zwischen Akkon und Joppe in ihrem Besitze blieb.
Wo Kaiser Friedrich seine letzte Ruhesttte gefunden hat, ist un-bekannt. Nach dem Tode seines Enkels Friedrichs Ii. entstand die Sage, da dieser einst wiederkehren werde, um die Herrlichkeit des Reiches zu erneuern. In spteren Erzhlungen trat an seine Stelle Friedrich Barbarossa, dessen Andenken sich im Volksbewutseiu erhalten hatte. In dieser Gestalt wurde die Sage vou dem im Kysfhuser schlafenden Kaiser und die Hoffnung auf feine Wiederkehr durch die deutschen Dichter Rckert, Geibel u. a. lebendig erhalten, bis sie durch Wilhelm den Groen ihre Erfllung fand.
1190-1197 Heinrich Vi., 11901197.
1. Persnlichkeit. Die khnen Weltmachtsplne Friedrich Bar-barossas suchte seiu Sohn und Nachfolger Heinrich Vi. rcksichtslos zur Ausfhrung zu bringen. In ihm prgten sich die Charakterzgc der Staufer am schroffsten aus: der keinen Widerspruch duldende Herrschersinn und der Bildnngstrieb dieses hochbegabten Geschlechts: doch die schnen Eigenschaften des Herzens, die edle Gesinnung und Milde, die feinen Vater auszeichneten, fehlten ihm.
2. Rckkehr Heinrichs des Lwen. Kaum war Friedrich Barbarossa ins Morgenland gezogen, so kehrte Heinrich der Lwe eidbrchig aus seiner Verbannung aus England zurck, um seiu Herzogtum Sachsen wiederzugewinnen. Es kam in Norddeutschland zu blutigen Kmpfen. Da aber Heinrich Vi. seine Krfte fr Italien brauchte, schlo er mit Heinrich dem Lwen einen Vertrag, durch den einstweilen die Ruhe hergestellt wurde.
Kreuzzug und Tod Friedrich Barbarossas, Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 36.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Morgenland Kalykaduus Akkon Joppe Friedrichs England Sachsen Norddeutschland Italien
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er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh vor i>em Kaiser nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen Friedrich, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner nannte, und entband die Untertanen vom Gehorsam.
In Deutschland whlten die Bischfe zuerst den Landgrafen Heinrich Raspe vou Thringen und dann Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt der Kaiser eine Niederlage bei Parma: sein Lieblingssohn Enzio geriet in Gefangen-fchnft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod, 1250.
7. Einsal! der Mongolen. Whrend der Kmpfe in Italien waren die Mongolen, welche Dfchingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Deutschland eingefallen und bis Schlesien vorgedrungen. Ehe das von dem Bhmenknig gefhrte Heer der Deutschen herangekommen war, leistete den wilden Scharen Herzog 1241 Heinrich der Fromme von Schlesien 1241 bei Liegnitz heldenmtig Widerstand. Heinrich wurde mit seinen Rittern erschlagen, aber die Mongolen zogen sich durch Ungarn nach Rußland zurck, wo sie 200 Jahre lang herrschten.
1250-1254 Konrad Iv., 12501254.
Er gewann in Deutschland gegenber dem Gegenknige Wilhelm von Holland nur geringes Ansehen und ging schon 1251 nach Italien, um das sizilische Reich in Besitz zu nehmen. Hier starb er aber 1254 mit Hinterlassung eines unmndigen Sohnes Konrad, genannt Konradin.
Knde des staufischen Geschlechts.
a. Karl Noll Anjoil. Nach dem Tode Konrads Iv. verteidigte in Unteritalien sein Halbbruder Manfred die Ansprche der Staufer, während in Oberitalien Ezzelin o, ein Schwiegersohn Friedrichs Ii., unter furchtbaren Grausamkeiten seine Herrschaft behauptete, bis er den Gnelsen in die Hnde fiel. Ms Manfred den Kirchenstaat bedrohte, forderte Papst Urban Iv. Karl von Anjou (angsh), den Bruder des Knigs Ludwig Ix. vou Frankreich, zur Besitznahme des sizilischen Reiches auf. Karl gewann die Schlacht bei Benevent, in der Manfred fiel (1266); seine zuchtlosen Scharen eroberten Unteritalien und verfolgten grausam die Anhnger der Staufer.
b. Konradins Tod, 1268. Konradin, der am Hose Ludwigs des Streugen von Bayern herangewachsen war, wurde von der ghibel-linischen Partei aufgefordert, das Erbe seiner Vter in Besitz zu
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Extrahierte Ortsnamen: Sardinien Lyon Deutschland Holland Italien Parma Italien Chinas Deutschland Liegnitz Deutschland Holland Italien Unteritalien Oberitalien_Ezzelin Friedrichs Frankreich Konradins
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einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten.
Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes.
Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet.
Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser.
Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich Frankreich Bonvines Frankreich Deutschlands
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ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern.
Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs.
Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland.
England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Sizilien Frankreichs Frankreich England Frankreich Irland Frankreich
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b. Beteiligung am Nordischen Kriege. Als nach der Schlacht bei Poltawa die Macht der Schweden sank, nahmen die Polen und die Russen Schwedisch-Pommeru in Besitz und eroberten Stettin. Friedrich Wilhelm ging aber auf das Auerbieten der schwedischen Regierung ein, Stettin bis zum knftigen Frieden in Gewahrsam zu nehmen. Er schlo mit dem Zaren Peter und dessen Bundesgenossen zu Schwedt eiueu Vertrag (1713), erstattete den verbndeten Polen und Russen die Belagerungskosten und besetzte Stettin und Vorpommern. Als aber der pltzlich aus der Trkei zurckkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht anerkannte, nahm Friedrich Wilhelm an dem Bndnis der nordischen Mchte gegen den Schwedenknig teil. Nach dem Tode Karls Xii. behauptete Preußen im Frieden zu Stockh olm,
1720 1720, Vorpommern von der Oder bis zur Peeue und die Inseln Usedom und W o l l i n. Der Erwerb der Oder-Mndungen und Stettins war fr den preuischen Staat von hoher Bedeutung.
c. Friedrich Wilhelms Verhltnis zu Kaiser Karl Vi. Auf Kaiser Joseph I. folgte 1711 sein Bruder Karl, der schou Kuig von Spanien war, dieses Land aber durch die Friedensschlsse zu Utrecht und Rastatt verlor (S. 237). Karl Vi. fhrte von 17141718 einen Krieg gegen die Trken, die sein groer Feldherr Prinz Eugen von Savoyeu (Prinz Eugen, der edle Ritter") bei Peterward ein schlug und nach der Eroberung von Belgrad im Frieden zu Passrowitz (1718) zur Abtretung vou Serbien und der Walachei zwang. Als nach dem Tode Eugens (1736) der Kaiser in Verbindung mit den Russen den Trkenkrieg erneuerte, wareu seine Heere unglcklich, und im Frieden zu Belgrad, 1739, wurden die Donau und Save als Grenze festgesetzt.
Da Karl Vi. keinen Sohu Hatte, suchte er durch die Pragmatische Sanktion, d. h. ein unverletzliches, fr alle Zeiten geltendes Staats-grnndgefetz, die Nachfolge in feinen Lndern seiner Tochter M aria Theresia zu sichern. Der Pragmatischen Sanktion die Anerkennung zu verschaffen, war die Hauptsorge der sterreichischen Politik. Auch der ehrliche, biedere und echt deutsch gesinnte Friedrich Wilhelm wurde vou der gewandten sterreichischen Diplomatie fr die Pragmatische Sanktion gewonnen. Da das Aussterben des Hauses Pfalz-Nenburg bevorstand, hoffte der König die zur klevifcheu Erbschaft (S. 171) gehrigen Herzogtmer Jlich und Berg ein sich zu bringen. Gegen die Zusicherung von Berg und Ravenstein erkannte Friedrich Wilhelm im Vertrage zu Berlin (1728) die Pragmatische Sanktion an und versprach, einem zuknftigen Sohn oder Schwiegersohn des Kaisers bei der Kaiserwahl die Stimme zu geben.
Obgleich aber der König auch im Polnischen Erbfolgekriege, 17331738 (<I. 253), dem Kaiser, der groe Verluste erlitt, die
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Gustav Erichson, König von Schweden.
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ab, wo er sich Beistand zu verschaffen hoffte (1523). Aber das war vergebens; er halte seine Rolle ausgespielt; die in Stockholm begangenen Grausamkeiten hatten aller Herzen von ihm gewendet. Nachdem er sich mehrere Jahre hier und dort umhergetrieben hatte (eine Zeit lang war er selbst in Wittenberg bei Friedrich dem Weisen und nahm die lutherische Lehre an), segelte er nach Norwegen, wo er noch die meisten Freunde hatte, welchen zu Gefallen er wieder katholisch wurde. Aber er blieb nicht lange ruhig. Sein Nachfolger in Dänemark, König Friedrich I., sein Oheim, schickte ein Heer und eine Flotte nach Norwegen und Christian sah sich bald so in die Enge getrieben, daß er den Befehlshaber (Gylden-stiern) bat, ihm doch zu rathen, was er thun solle. Dieser rieth ihm, mit nach Kopenhagen zu segeln und mit dem Könige Friedrich selbst zu unterhandeln. Dazu versprach er ihm sicheres Geleit. Christian ging das ein und fuhr hin. Aber das war sein Unglück; denn alle dänischen Minister riethen dem Könige, den gefährlichen Christian ja nicht wieder zu entlassen, sondern ihn gefangen zu nehmen und Zeitlebens einzusperren. Das geschah auch. Man führte ihn nach der dänischen Insel Alsen und sperrte ihn im Schlosse Sonderburg ein. Hier saß er 20 Jahre im engen Gewahrsam und hatte Zeit, über seine vielen Vergehungen nachzudenken. Erst nachdem König Friedrich I. längst todt war, ließ ihn sein Nachfolger (Christian Iii.) wieder los, gab ihm Kalnnd-borg auf Seeland zum Aufenthaltsorte und versprach ihm alles zu thun, um seine vielen Trübsale ihn vergessen zu machen. Hier lebte er noch acht Jahre und starb erst im 78. Jahre seines Lebens, so daß ihm also Gott viele <Zeit gab, sein früheres Leben zu bereuen (1559).
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