Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 335

1888 - Habelschwerdt : Franke
335 hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792. C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr (Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst j

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 323

1904 - Habelschwerdt : Franke
23 Parthenopeischen Republik (von Parthenope, der dichterischen Bezeichnung Neapels) zur Folge hatte. Die sterreichischen Heere kmpften aber glcklich. Erzherzog Karl drang in Sddeutschland vor, schlug die Franzosen bei Stockach in Baden (nordwestlich vom Bodensee) und verfolgte sie bis R a st a t t. Der hier tagende Kongre wurde aufgelst. Die bis jetzt noch nicht aufgeklrte Ermordung der heimkehrenden franzsischen Gesandten trug viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die sterreicher die Frauzofeu in Italien der die Etfch zurck, und der tapfere russische General Suworow drngte sie bis an die Kste von Genua. Die rcksichtslose Behandlung Suworows durch den Wieuer Hof und die Befrchtung Englands und sterreichs, da sich die Russen in Italien oder am Mittelmeer festsetzen knnten, lhmten aber die Fortschritte der Sieger. Suworow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten im Oktober die mit Eis und Schnee bedeckten Alpen, mute sich aber, uachdem er der den St. Gotthard bis zum Vierwaldsttter See vorgedrungen war, nach dem Rheintale retten, da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck. c. Wendung durch Bonaparte. Whrend die Koalition durch das Ausscheiden Rulands geschwcht worden war, verstrkte sich Frankreich dnrch neue Rstungen und bertrug Bouaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen der den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, sah sich sterreich zum Frieden von Lnniville (lhnewihl, sdstlich von Nancy), 1801, gentigt. Das linke Rheinnser blieb bei 1801 Frankreich. So verlor das deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten entschdigt werden. Mit England schlo Frankreich 1802 den Frieden von Amiens. C. Der Neichsdeputatioiis-Hanptschlu, 1803. 1803 Das schwierige Werk der Entschdigung wurde auf dem Reichs-tage in Regensburg durch den Reichsdeputations-Hauptschlu vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfrsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, feine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffen-bnrg, sowie den Rang eines Primas von Deutschland. Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben! 21*

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 343

1904 - Habelschwerdt : Franke
343 drangen viele Patrioten in Friedrich Wilhelm, die gnstige Gelegenheit zu bentzen und im Bunde mit dem sterreichischen Kaiser gegen Napoleon zu ziehen. Der König konnte sich aber zu diesem Schritt nicht entschlieen; er wollte ohne Rulands Hilfe einen solchen Kampf nicht wageu. Dazu kam, da der König von einer Adelspartei beeinflut wurde, der Steins Reformen zuwider waren. Im Sommer 1808 fiel den Franzosen ein Brief in die Hnde, in welchem Stein den Wunsch verriet, eine Volkserhebung gegen Napoleon vorzubereiten. Durch das Bekanntwerden dieses Briefes wurde Preueus Lage sehr verschlimmert. Bei der drohender? Haltung Napoleons willigte der König in den Vertrag vom September 1808 ein (S. 330). Stein, dem- von seinen Feinden fortwhrend entgegengearbeitet wurde, sah sich im November 1808 gentigt, seinen Abschied zu nehmen. Im Dezember wurde er von Napoleon gechtet und mute Preueu verlasse. Nach Steins Entlassung trat in der Durchfhrung der Reformen ein Stillstand ein. Whrend im preuischen Volke der Freiheitsdrang erwachte und sterreich och einmal den Kampf mit dem franzsischen Gewalthaber wagte, konnte sich Friedrich Wilhelm, der vom russischen Kaiser vor jeder bereilung gewarnt wurde, nicht entschlieen, im Verein mit sterreich gegen Napoleon vorzugehen. Trotzdem trat der König zu sterreich in Beziehungen, die Napoleon nicht verborgen blieben. Nach dem siegreichen Kriege gegen sterreich zog der fran-zfische Kaiser Preußen zur Rechenschaft und verlangte drohend die Bezahlung der Kriegsschuld. Das Ministerium machte dem Könige den Vorschlag, die franzsischen Forderungen durch die von Napoleon gewnschte Abtretung von Schlesien zu befriedigen. Durch das mutige Eintreten der Knigin Luise, welche die Vorschlge der Minister als erbrmlich" bezeichnete und die Berufung Hardenbergs betrieb, wurde aber Schlesien vor der Losreiung von Preußen bewahrt. Im Sommer 1810 stellte Friedrich Wilhelm Iii. Hardenberg als Staatskanzler an die Spitze der gesamten Verwaltung. Diesem gelang es, durch Einfhrung einer allgemeinen Grundsteuer, durch Verbrauchs- und Luxussteuern die notwendigen Mittel zur Bezahlung Frankreichs zu beschaffen. Hardenberg, der ein gewandter Staatsmann war, aber nicht Steins sittlichen Ernst besa, leitete die preuische Politik bis zu seinem Tode im Jahre 1822. Er setzte die von Stein begonnenen Reformen fort und suchte besonders die wirtschaftliche Ent-Wicklung Preuens zu frdern, indem er die volle Gewerbe fr eiheit einfhrte. Da infolge des Ediktes der den erleichterten Besitz des Grundeigentums und die persnlichen Verhltnisse der Landbewohner der Gesindezwang aufhrte, wurde durch die Gesindeordnung vom 8, November 1810 bestimmt, da zwischen Herrschaften und

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 107

1904 - Habelschwerdt : Franke
107 einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten. Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes. Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet. Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser. Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

6. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 127

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Freiheitskriege, 1813 — 1815. 127 Franzosen, als Blücher trotz unsäglicher Hindernisse mit seinen Preußen im Rücken und in der Flanke Napoleons bei Planeenoit erschien und die Entscheidung herbeiführte. Das französische Heer eilte in vollständiger Auslösung vorn Schlachtselde, und die durch Gneisenau geleitete kräftige Versolgung „bis zum letzten Hauch von Roß und Mann" verhinderte seine neue Sammlung. Zum zweiten Male war Napoleons Macht hauptsächlich durch die Preußen zertrümmert. Der Kaiser selbst entging nur mit Mühe der Gefangennahme. Wellington und Blücher trafen sich am Abende der Schlacht bei jenem Gehöfte Belle Alliance, wonach die Deutschen mit Recht benennen. Die Engländer nennen sie die Schlacht bei Waterloos (obwohl dort gar nicht gekämpft worden ist) nach dem Brauche Wellingtons, seinen Schlachten den Namen nach dem Orte zu geben, wo er zuletzt sein Hauptquartier gehabt hatte. Napoleon eilte nach Paris und verzichtete zu Gunsten seines Sohnes auf die Regierung. Aber die Verbündeten setzten Ludwig Xviii. zum zweiten Male auf den französischen Thron. Napoleon stellte sich nun unter den Schutz Englands, wurde jedoch als Kriegsgesangener auf die kleine Insel St. Helenas gebracht, wo er 1821 starb. Mit Frankreich schlossen die Verbündeten am 20. November 1815 den zweiten Pariser Frieden: Frankreich erhielt die Grenzen von 1790, es mußte aber Kriegskosten zahlen, bis zur Abtragung derselben 150000 Mann verbündeter Truppen tut Lande unterhalten und die geraubten Kunstschätze herausgeben. 6. Ter Wiener Kongretz. Nach der Beendigung des Krieges traten die Fürsten und die Diplomaten auss neue zum Kongresse in Wien zusammen, um ihre durch die Zeit der „Hundert Tage" unterbrochenen Verhandlungen über die Neugestaltung Europas wieder aufzunehmen. Nach den Beschlüssen des Kongresses wurden folgende Veränderungen getroffen: 1) Preußen sollte nach Zahl der Einwohner und Größe der Einkünfte auf den Stand von 1806 gebracht werden. Von seinen Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens erhielt es nur den südlich vom Netzedistrikt gelegenen Teil der heutigen Provinz Posen nebst Thorn und Danzig zurück; von seinen früheren Ländern im Welten der Elbe trat es Ostsriesland an das neue Königreich Hannover ab und erhielt dafür Lauenburg, welches wieder an Dänemark gegen das schwedische Vorpommern mit Rügen ausgetauscht wurde. Ansbach und Bayreuth blieben bei Bayern. Dagegen kam die nördliche Hälste des Königreichs Sachsen und ein größeres Gebiet zu beiden 1) Waterloo liegt südlich von Brüssel, nordwestlich von Belle Alliance. 2) St. Helena ist eine kleine Insel im südatlantischen Ozean.

7. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 40

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
40 Die Geschichte Preußens bis zu seiner Vereinigung mit Brandenburg i. 8- 1618. und Litauern über das Kurische Haff abzuschneiden, wurde von Kurland aus an der Mündung der Dange die Memel bürg gegründet. Von zahlreichen Kreuzfahrern, namentlich durch den Böhmenkönig Ottokar Ii., unterstützt, bezwang der Orden auch das mächtige Sam -land. Zur Beherrschung der neuen Eroberung wurde nicht weit von der Mündung des Pregels eine starke Burg gegründet, die dem Böhmen-1255 könige zu Ehren den Namen Königsberg erhielt, 1255. 1260-1273 4. Ter ijvafjc Aufstand, 1260 — 1273. Die Preußen ertrugen die Fremdherrschaft nur mit Unwillen. Der Bau der vielen Burgen, bei denen sie schwere Frondienste leisten mußten, die ungemessenen Kriegsdienste, welche der Orden von ihnen und noch dazu gegen ihre eigenen Landsleute verlangte, beschwerten das Volk. Die Priester suchten es im Glauben an die alten Götter zu erhalten. Dazu kameu Willkür und Ungerechtigkeiten einzelner Ordensbeamten. Ans die Nachricht, daß die Ordensritter bei Durben in Kurland*) von den Litauern und den Kuren eine schwere Niederlage erlitten hatten, brach an einem vorher bestimmten Tage in allen Gauen der lange vorbereitete Aufstand aus, 1260. Alle Ansiedelungen der Christen wurden zerstört, die Burgen eingeschlossen und bis auf wenige erobert. Der Orden geriet in die größte Bedrängnis, zumal von Deutschland wegen der dort herrschenden Wirren — es war die Zeit des Interregnums — die erwartete Hilfe ausblieb. Indes ging den Aufständischen in dem langen Kampfe die Kraft aus. Ihr bedeutendster Führer Herküs Monte bemühte sich vergeblich, Königsberg zu nehmen. Auch Balga,2) Elbing, Christburg2) und die Weichselburgen hielten sich. Ein Kreuzheer unter dem Askanier Otto Iii. sicherte die Gegend am Frischen Haff, wo ihm zu Ehren die Burg Brandenburg angelegt wurde. In Kurland wurde Mitau gegründet. Als dann Herkus Monte selbst gefangen und durch Henkershand gestorben war, mußten sich die Preußen 1273 unterwerfen. Zur Strafe für den Aufstand wurde nun die große Masse des preußischen Volkes in den Stand der Unfreien hinabgestoßen. Nur die wenigen treu gebliebenen Preußen erhielten volle Freiheit, reiche Landschenkungen und Rechte. 5. Eroberung der östlichen Landschaften; die Wildnis. Nachdem der Aufstand niedergeworfen war, wandten die Ritter ihre Waffen gegen Nadrauen und Schalauen. Ohne großen Widerstand zu leisten, unterwarfen sich die Landschaften. Mit der größten Tapferkeit verteidigten dagegen die Sudaue r, unterstützt durch die Wild- 1) Durben liegt östlich von Libau. 2) Balga liegt am Frischen Haff, Christburg südlich von Elbing.

8. Neu-eingerichtetes Mülheimer Lesebuch für Deutsche Schulen - S. 311

1814 - Frankfurt/Main Leipzig
311 *) Eine Quadratmeile ist die Größe einer Flüche, die eine Meile lang und eine Meile breit ist; eine Cubikmeile aber der Inhalt eines Körpers/ der eine Meile lang / eine Meile breit/ und eine Meile hoch ist- — Der Umkreis eines jeden Zirkels verhält sich zu seinem Durchmesser wie 314 zu 100. Wenn man demnach die Erde als eine ganz runde Kugel betrach- tet / und die Größe ihres Umkreises unterm Aequator / zu -5400 Meilen / weiß: so erfährt man ihren Durchmesser durch den Saß der Regel von Dreien: 3i4: ioo*.54oo. — Wenn man ferner die Größe des Umkreises mit dem gefundenen Durch- messer 1720 multipliciret: so erhält man die Größe der gan- zen Oberfläche der Erde in Ouadratmeilen. — Multipli- ciret man endlich tue gefundene Oberfläche der Erde mit der Größe des Durchmessers / und dividirt das kommende Pro- duct mir 6: so zeigt der Quotient den körperlichen In- halt der Erde in Cubikmeilen an. Diejenigen großen Theile des Erdbodens/ in welchen das trockene Land an einander fortgeht, und höchstens nur durch Flüsse unterbrochen wird, heißen das feste Land; und diesem setzt mau so wohl das Meer als die Inseln entgegen. Eine Insel ist ein größeres oder klei- neres Land, welches von asten Seiten mit Wasser um- gaben ist. Eine Halbinsel hängt durch einen schmalen Strich Landes, den man eine Landenge nennt, mit dem festen Lande zusammen. Eine Landzunge ist ein schmales Land , das sich weit in die See hinein erstreckt. Ein nah am Meere befindliches, und über dasselbe hervor ragen- des Gebirge wird ein Cap oder Vorgebirge genannt. Der Rand des trockenen Landes, da, wo das Wasser daran stößt, heißt das Ufer des Meers, oder das Gestade eines Flußes. Ein ganzer Strich Landes, der langst an dem Meere hingeht, nennt man die Rüste des Meers, oder eine Seeküste. Das Was nennt man das feste Land? — Was seht man dem festen Lande entgegen? — Was ist eine Insel? — Was eine Halb- insel? — Was ist eine Landenge? — Und eine Landzunge? — Was versteht man durch das Ufer des Meers, oder Gestade cines Flusses? — Was heißt man die Küste des Meers , oder eine See- küste ? —

9. Theil 4 - S. 225

1880 - Stuttgart : Heitz
Bekämpfung durch die Oestreicher und Franzosen. 225 wurde, bis nach der Unterwerfung Oberitaliens unter Oestreich der volkstümliche Mazzini, das längst anerkannte Haupt des „jungen Italiens", mit neuen Vchaaren nach Rom kam und den demokratischen Enthusiasmus aufs höchste zu steigern wußte. Rom sollte als Bollwerk der italienischen Freiheit behauptet und von da aus ganz Italien wieder revolutionirt werden. Da vereinigten sich die europäischen Mächte zur Wiedereinsetzung des Papstes in seine verlorene Gewalt: Oestreicher, Neapolitaner und selbst ein Heer der französischen Republik unter dem Oberbefehl des Generals Oudiuot rückten gegen Rom heran und letzterer schickte sich nach vergeblichen Unterhandlungen mit der republikanischen Regierung sofort an, die Stadt zu erstürmen. Ein erster Angriff mißlang und Ondinot zog sich aus Meer zurück, um Verstärkungen abzuwarten, während dessen Garibaldi die Neapolitaner au^ dem Kirchenstaat zurückschlug. Bald aber rückte Oudiuot mit seiner ganzen Expeditionsarmee zu einem neuen Sturm heran, und obwohl die Römer sich tapfer und geschickt vertheidigten, so wurde doch die Stadt genommen, und Garibaldi, Mazzini nebst ihren thätigsten Anhängern mußten die Flucht ergreifen (3. Juli 1849). Die Aber sein Corps zerstreute sich bei dem Anrücken der Oestreicher und Garibaldi mußte, nur von wenigen Getreuen begleitet, fliehen. Im November trat er im Toscanischen wieder auf und rief neue Frei-schaaren zusammen, welche er nach Rom führte. Siegreich focht er hier gegen Franzosen und Neapolitaner; als aber Rom gefallen war, entwich er mit seiner Schaar und unternahm kühne Streifzüge nach dem Toscanischen, auf welchen ihn sein heldenmüthiges Weib Anita Loreta, welche er in Amerika geheirathet hatte und die ihm schon früher in seinen dortigen Feldzügen gegen Rosas eine treue Gefährtin gewesen war, begleitete. Am 31. Juli 1849 bei Monte Maggiore von den Oestreichern überfallen, rettete er sich in die Apenninen. ‘ Sein Versuch, auf vereinzelten Fahrzeugen durch das östreichische Blockadegeschwader nach Venedig zu entkommen, scheiterte; er begab sich, nachdem sein treues Weib zuvor in einer Bauernhütte am Meeresstrande den Strapazen erlegen war, von Ancona nach Genua. Der Aufenthalt in Tunis, wohin er auswandern wollte, wurde ihm verweigert; hierauf lebte er eine Zeitlang auf der kleinen Insel Maddalena an der Nordküste Sardiniens, dann nöthigte ihn die Regierung, sich nach Gibraltar zu begeben, und auch hier nicht aufgenommen, ging er nach Marokko. Endlich schiffte er sich wieder nach Nordamerika, ein und lebte in den- Vereinigten Staaten theils von dem Gewinn seiner Betheiligung an einer Kerzenfabrik, theils von Küstenschifffahrt. Später hielt er sich in Peru auf. 1854 kehrte er nach Europa zurück und lebte bis 1858 mit Landwirthschast beschäftigt auf der kleinen Jiisel Caprera. Der Ausbruch des Krieges zwischen Oestreich und Sardinien führte ihn wieder auf den Waffenschauplatz zurück; er wurde zum sardinischen General und Anführer eines Freicorps ernannt. Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. 15

10. Theil 4 - S. 102

1880 - Stuttgart : Heitz
102 Neueste Geschichte. 1. Periode. Freiheitskampf. dem verbündeten Heere: „Der wichtige Augenblick des heiligen Kampfes ist erschienen, wackere Krieger! Die entscheidende Stunde schlägt, bereitet euch zum Streite! Russen, Preußen, Obstreicher, ihr kämpft für eine Sache! kämpft für die Freiheit Europas, für die Unabhängigkeit eurer Staaten, für die Unsterblichkeit eurer Namen — Alle für Einen! Jeder für Alle! Mit diesem erhabenen männlichen Rufe eröffnet den heiligen Kampf! Bleibt ihm treu in der entscheidenden Stunde und der Sieg ist euer!" Am 16. October begann die gewaltige Schlacht, in welcher die Völker, die von den fernen Grenzen Asiens, von dem mittelländischen und vom atlantischen Ocean herangezogen waren, auf einem Punkte zusammentrafen, um über das Schicksal Europas endlich die blutige Entscheidung herbeizuführen; mit Recht wird sie daher die Völkerschlacht bei Leipzig genannt. Die hart bedrohte Stadt, welche den Mittelpunkt dieser großen kriegerischen Handlung bildete, hörte drei Tage hindurch den Donner, welcher aus 1400 Feuerschlünden dröhnte. Auf drei Seiten zugleich entbrannte der fürchterliche Kampf: das große Heer der Verbündeten kämpfte im Südosten der Stadt bei Wachau u. f. w., ein anderer Theil gegen Bertrand im Westen von Leipzig bei L i n d e n a n, Blücher endlich schlug im Norden eine besondere Schlacht bei Möckern. Mit unerhörter Anstrengung und rühmlichem Heldenmuth wurde von beiden Seiten der Kampf geführt, und niemand soll den Franzosen den wohlverdienten Ruhm schmälern, welchen sie durch ihre Tapferkeit und ihre Ausdauer auch bei Leipzig bewiesen haben. Am. Nachmittag des 16. October schien es, als sei der Kampf zu ihren Gunsten entschieden und schon hatte Napoleon eine Siegesbotschaft an den König von Sachsen geschickt; aber es zeigte sich bald, daß er zu zeitig triumphirt hatte, und als sich die Sonne neigte, standen die Heere bei Wachau fast eben so wie bei dem Beginn des furchtbaren Kampfes, wogegen Blücher bei Möckern die größten Vortheile erfochten hatte. Dort hatten die Preußen, besonders die York'sche Abtheilung, dm blutigsten Kamps des ganzen Krieges zu bestehen; dreimal mußten sie das Dorf.im Sturm nehmen und dreimal wurde es ihnen wieder entrissen, aber zuletzt behielten sie dennoch den Sieg, welcher freilich durch den Tod einer ungemein großen Anzahl muthiger Jünglinge und Männer erkauft war. — Am 17. October versuchte Napoleon noch einmal, die Oestreich er durch lockende Versprechungen zum Abfall von den Verbündeten zu bestimmen; aber der Kaiser Franz wollte davon
   bis 10 von 41 weiter»  »»
41 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 41 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 1
4 7
5 9
6 3
7 3
8 1
9 1
10 7
11 2
12 2
13 0
14 1
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 2
21 2
22 0
23 8
24 2
25 1
26 3
27 3
28 4
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 8
35 3
36 1
37 10
38 0
39 0
40 4
41 1
42 3
43 0
44 1
45 3
46 1
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 12
1 19
2 16
3 45
4 78
5 4
6 2
7 41
8 13
9 138
10 11
11 8
12 8
13 15
14 4
15 5
16 30
17 91
18 4
19 8
20 8
21 4
22 6
23 36
24 0
25 14
26 2
27 26
28 4
29 8
30 4
31 3
32 1
33 7
34 12
35 8
36 24
37 57
38 37
39 11
40 5
41 156
42 3
43 77
44 14
45 41
46 9
47 5
48 5
49 4
50 6
51 0
52 12
53 9
54 19
55 65
56 31
57 2
58 14
59 44
60 37
61 9
62 6
63 59
64 6
65 19
66 12
67 7
68 99
69 32
70 6
71 57
72 156
73 47
74 15
75 12
76 19
77 14
78 23
79 6
80 13
81 5
82 18
83 27
84 3
85 8
86 31
87 8
88 7
89 6
90 17
91 13
92 97
93 5
94 21
95 11
96 16
97 8
98 60
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 14
1 4
2 21
3 14
4 32
5 9
6 23
7 5
8 0
9 135
10 7
11 6
12 15
13 20
14 4
15 5
16 45
17 17
18 5
19 16
20 5
21 103
22 8
23 5
24 13
25 6
26 40
27 8
28 7
29 5
30 24
31 9
32 8
33 207
34 27
35 39
36 10
37 2
38 2
39 34
40 24
41 0
42 28
43 57
44 21
45 6
46 13
47 12
48 25
49 43
50 103
51 60
52 2
53 5
54 40
55 19
56 1
57 8
58 15
59 313
60 23
61 12
62 14
63 4
64 8
65 69
66 6
67 11
68 6
69 1
70 2
71 56
72 2
73 27
74 8
75 23
76 4
77 8
78 1
79 21
80 11
81 170
82 7
83 12
84 6
85 19
86 0
87 18
88 65
89 22
90 4
91 23
92 0
93 10
94 4
95 3
96 12
97 18
98 11
99 6
100 190
101 4
102 68
103 43
104 11
105 1
106 15
107 13
108 2
109 6
110 16
111 48
112 22
113 14
114 21
115 5
116 64
117 3
118 4
119 32
120 7
121 58
122 3
123 31
124 27
125 18
126 4
127 6
128 29
129 19
130 1
131 37
132 6
133 11
134 5
135 7
136 51
137 7
138 7
139 8
140 43
141 5
142 22
143 78
144 4
145 8
146 11
147 4
148 12
149 4
150 15
151 10
152 52
153 8
154 12
155 61
156 65
157 28
158 34
159 10
160 8
161 17
162 7
163 14
164 2
165 5
166 43
167 14
168 15
169 20
170 40
171 26
172 18
173 48
174 5
175 164
176 29
177 117
178 7
179 55
180 3
181 16
182 76
183 116
184 23
185 5
186 10
187 6
188 6
189 5
190 14
191 10
192 6
193 13
194 2
195 15
196 140
197 41
198 39
199 3