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Preußen in die Stadt; noch aber waren viele Tausende der Flüchtigen in den Straßen. Plötzlich flog die Elsterbrücke, der einzige Rettungsweg, in die Luft; die Franzosen selbst hatten sie gesprengt; warum, das weiß man nicht. Damit war der Rest des Heeres in die Hände der Sieger geliefert. — Von den Bewohnern mit Jubel empfangen, hielten darauf Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm ihren Einzug in Leipzig. Derkönig von Sachsen aber wurde als Gefangner nach Berlin gesendet und sein Land unter russische, später unter preußische Verwaltung gestellt.
Iv.
1. Napoleon zog mit seinen geretteten Truppen über den Rhein nach Frankreich zurück. Umsonst stellte sich ihm bei Hanau der bairische General Wrede entgegen; er vermochte den verwundeten Löwen nicht aufzuhalten. Umsonst auch boten die Sieger einen günstigen Frieden, sein Trotz war noch nicht gebrochen. So beschlossen die verbündeten Fürsten, den Krieg nach Frankreich selbst zu tragen. Blücher, der unablässig zur Fortsetzung des Kampfes gemahnt hatte, war auch hier der Marschall Vorwärts; er überschritt zuerst am Neujahrs tage 1814 den Rhein. (Vergl. das Gedicht von Kopisch „Blücher am Rhein": Die Heere blieben am Rheine stehn re.)
Wohl machte Napoleon bedeutende Anstrengungen, um sich seiner Gegner zu erwehren; mehrfach auch wechselte das Kriegsglück, aber am Ende waren seine Kräfte erschöpft. Die Verbündeten eroberten Paris und hielten ihreneinzug in die bezwungene Stadt. Zu spät erbot sich jetzt Napoleon, der Krone zu Gunsten seines Sohnes zu entsagen; man wies jede Unterhandlung mit ihm zurück; er wurde des Thrones entsetzt und ihm die Insel Elba im mittelländischen Meere als Zufluchtsort angewiesen. Frankreich aber wurde wieder in ein Königreich umgewandelt und Ludwig Xviii., der Bruder des Hingerichteten Ludwigs Xvi, aus den Thron gerufen. Mit ihm schlossen die Sieger einen großmüthigen Frieden. Frankreich brauchte nicht einmal alles geraubte Land herauszugeben, und von einer Entschädigung für die unermeßlichen Summen, die Napoleon in Deutschland erpreßt hatte, und von einer Zurückgabe der nach Paris geschleppten Schätze war erst recht keine Rede.
2. Am Ende des Jahres 1814 traten die europäischen Fürsten in Wien zu einem Congreß (— Zusammenkunft) zusammen; es galt, die durch Napoleon gestörten Verhältnisse von neuem zu ordnen. Auch Sachsens Schicksal wurde hier entschieden. Erst nach langen Verhandlungen einigte man sich: Das Land wurde — im Jahre 1815 — getheilt; die größere Hälfte fiel an Preußen, und nur die kleinere sollte unter dem Namen „Königreich Sachsen" fortbestehen. Mit schwerem Herzen willigte endlich Friedrich August ein, und nach 20 monat-
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Wrede Napoleon Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Ludwigs Napoleon Napoleon Friedrich Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Sachsen Berlin Rhein Frankreich Hanau Frankreich Rhein Rhein" Rheine Paris Elba Frankreich Ludwigs_Xvi Frankreich Deutschland Paris Wien Sachsens
3
ließ sich kein Volk maßloser; jemandem Obdach verweigern, galt als Frevel; jeder bewirthete nach Möglichkeit; war der Vorrath im eigenen Hause aufgezehrt, so führte er den Gast ohne Anstand zum Nachbar, bei welchem beide gleich freundliche Aufnahme fanden.
Besondere Achtung genoß das Weib; in ihm sah man etwas Heiliges und Gottverwandtes; seinem Rathe wurde gefolgt, seinem Ausspruche gehorcht. Vielweiberei war bei den alten Germanen nicht üblich. Die Ehe galt heilig; durch sie wurde das Weib die „Frau", d. h. die Herrin des Hauses.
(„Frau" ist verwandt mit einem altdeutschen Worte „M," welches „Herr" bedeutet; es findet sich noch in „Fronleichnam" — Leichnam des Herrn, in „frönen" — einem Herrn dienen, in „Fronveste" — Herrenburg.)
Durch Verheirathung wurde der Sohn der väterlichen Vormundschaft ledig, er wurde frei; darum nannte man das Heirathen selbst „Freien." — Die Verlobung erfolgte in öffentlicher Volksversammlung, die man „Mal" nannte; daher schreibt sich der Ausdruck „vermählen." — Als Mitgift brachte der Mann der Frau ein Paar Stiere, ein gezäumtes Pferd und Waffen zu. Damit wollte man andeuten, daß die Frau des Mannes Gehilfin in der Arbeit und Anstrengung, seine treue Genossin in Freude und Leid sein solle.
Es fehlten aber neben diesen Licht- auch die Schattenseiten nicht. Als schlimme Eigenschaften der alten Germanen werden uns genannt:
Trägheit (— die Lieblingsbeschäftigung freier Männer war Krieg und Jagd; das Hauswesen besorgten die Frauen; den Ackerbau überließ man den Sklaven. Wenn nicht Krieg oder Jagd sie in Anspruch nahm, lagen die Männer müsfig auf der weichen Haut des erlegten Bären; daher der Ausdruck, „auf der faulen Bärenhaut liegen," —)
Spielfucht (— man spielte mit Würfeln, und die Leidenschaft des Spiels ging so weit,_ daß der Deutsche nicht selten Hab und Gut, Weib und Kind, zuletzt die eigene Freiheit verspielte; ruhig ging dann nach unglücklichem Wurf der Verlierende in die Knechtschaft und wurde der Leibeigene des andern. —)
Trinksucht (— getrunken wurde Gerstensaft, also eine Art Bier, und Meth, eine Mischung aus Wasser und Honig —) und
Streitsucht (—die Festgelage arteten häufig in wilden Streit und Kamps aus und „endeten seltener mit Schmähreden als mit Wunden und Tod").
6. Das Volk bestand aus Freien und Unfreien. Freie mit großem Besitz oder mit großem Ansehen hießen Edelin ge (—Adlige). Diese edlen Freien waren zumeist die Nachkommen der Männer, unter.deren Führung einst die Deutschen die lange Wanderung aus dem fernen Asien bis in die neue Heimath zurückgelegt oder welche sich in den Kämpfen der Einwanderer mit den bisherigen Bewohnern als Kriegsführer ausgezeichnet oder sonst verdient gemacht hatten. Die übrigen Freien waren die Gemeinfreien
1*
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191
der Stadt die Hand boten. Es ward eine legión de pó-
lice genérale eingerichtet; und nach den Erfarungen, die
man nun bereits über die Art der Teilname des gemeinen
Volkes zu machen, Gelegenheit gehabt hatte, ward jezt be-
schloßen das nidere Volk von der Teilname an den Stats-
tätigkeiten auszuschließen. Damit aber zugleich ließ man
natürlich das Princip der Verfaßung von 93 fallen.
Bis zu dieser Zeit hatte nun aber die äußere Stel-
lung Frankreichs vollends ein völlig verändertes Ansehen
gewonnen. Wir haben bereits gesehen, wie unglüklich der
niderländische Krieg für die Alliirten sich im Jahre 1794
entwickelte. Gleich Anfangs 1795 giengen aber auch die
vereinigten Niderlande für sie verloren. In den Landschaf-
ten der niderlandischen Republik nämlich hatte sich die ehe-
malige patriotische, mit Hilfe Preussens und Englands
von den Oraniern besigte Partei, so wie die Franzosen nä-
her rükten, gerürt, und bot ihnen nun allenthalben die
Hand, indem sie sich in kleine Vollsgeselschaften formirte
und dem Einrücken der Franzosen durch Flugschriften vor-
arbeitete. Da die Regirung durch die Zeitumstände in
große Verlegenheit geraten war, fanden die Anstrengungen
dieser Leute einen fruchtbaren Boden in der Unzufridenheit
des gemeinen Volkes mit gewissen neuen Abgaben. Almä-
lig wurden selbst Anstalten zur Volksbewafnung unter der
Hand getroffen, und der Prinz Stathalter, so wie die ihm
getreuen Amtleute der Republik wurden als Tyrannen ver-
schrien.
Die Wirkung von alle dem war zunächst, daß der
Etat allen Eredit verlor, und daß der Ratspensionar van
de Spiegel in der Einsicht, wie ein Fundament der Regi-
rung nach dem anderen bei längerem Kriegszustände ein-
brechen müße, sich der Hofnung hingab, durch einen Friden
mit Frankreich möglicher Weise die Republik retten zu kön-
nen. Aeußerungen des einen der französischen Conventsde-
putirten bei der Nordarmee, des Bürgers Lacombe St.
Michel, gegen Herrn van Breugel, der sie an van de
Spiegel berichtete, ließen auch die Geneigtheit Frankreichs
zu einem Friden mit der Republik annemen; allein der
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Extrahierte Personennamen: Michel
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Englands Frankreich Frankreichs
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gens war es einem künen Haufen aus Teimcrs Leuten ge-
lungen die Jnbrücke bei Jnsbruk zu stürmen troz der zwei
Kanonen, die sie verteidigten; die Besatzung der Stadt werte
sich aufs tapferste; aber die Tiroler waren überlegen und
schon 1t Uhr vor Mittag Herren der Stadt. Sie ruhten
sich noch vom Gefechte aus, als die Sturmglocken am 13ten
des Morgens Bissons heranziehende Colonne signalisirten.
Man hatte von dieser Seite eine solche feindliche Macht nicht
erwartet, war aber sofort zum Kampfe bereit. Man sezte
sofort die Stadt in Verteidigungszustand, verrammelte Tore
und Haustüren, bcsezte alle Fenster und andere Puncte, von
wo man auf den Feind schießen konte, und erwartete diesen
festes Auges. General Bisson , als er unerwartet Jnsbruk
im.besiz so bedeutender feindlicher Massen fand, wagte nicht
sofort mit seiner durch 24stündigen Marsch und durch langes
Gefecht aufgeribenen Manschaft einen raschen Angriff sondern
entwickelte seine Truppen etwas oberhalb Jnsbruk bei Wiltau.
Die Tiroler aber hatten den General Kinkel gefangen, der sich
von ihnen imponiren und bewegen ließ, eine Einladung an
Bisson zu scbicken, er möge sich durch Absendung zweier
Stabsofsicire selbst von der Unmöglichkeit weiteren Vordrin-
gens überzeugen. Als diese Ofsicire in die Stadt gekommen
waren, ließen die Tiroler nur deren Begleiter wider heraus
und Teimer sandte an Bisson die Aufforderung, er solle
mit seiner ganzen Colonne das Gewer strecken. Nach eini-
gen Unterhandlungen verzweifelte Bisson an der Möglich-
keit mit Güte oder Gewalt weiter zukommen (denn so wie
nach kurzem Abbrechen der Unterhandlung das Feuer wider
began, sielen gleich im ersten Augenblicke mehrere hundert
der Seinigen durch sicher gezilte Schüße), und er ergab sich.
So hatten es diese einfachen Bauern gleich in den er,
sten Tagen ihres Kampfes mit ganzen Heermassen ausgenom-
men, hatten, ohngeachtet aller Gehorsam freiwillig war,
ihr Land fast ganz befreit und über 6000 Gefangene gemach/.
Kein Waffenglük brauchte ihnen erst Mut, kein kleiner Krieg
sie erst waffentüchtig zu machen. Sie giengen in ihrem
Gotvertrauen sofort auf Städte, Batterien und Heermassen.
Den Franzosen aber war es ein harter Schlag, ehe noch
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645
Helm zu fliehen, wobei ihin das Glük noch in höchst wun-
derbarer Weise günstig war.
Der fremde Man hatte inzwischen sobald er die Nach-
richt von Dörenbergs Abfalle erhalten, seine Garde in einer
Weise gewonnen, die allerdings seinerseits sehr klug war;
aber deren Gelingen auch zeigt, daß teils Furcht; teils
Gutmütigkeit in zu hohem Grade in diesen deutschen Trup-
pen des fremden Mannes waren, als daß sie die geeigneten
Werkzeuge gewesen waren, wenn sie eine andere Rolle er-
griffen hätten, eine Reaction, wie sie beabsichtigt war, be-
deutend zu unterstützen. Da nun überdies die Regierung
dem gemeinen Manne bald Gnade zusagte, und nur die
Fürer (von Dörenberg, Gotlob von Malsburg, von Butt-
lar, von Dalwig, von Spiegel u. s. w.) ächtete und das
Fräuleinstift zu Homberg, wo Steins Schwester als Aebtis-
sin lebte, aufheben ließ, weil dasselbe ein Hauptherd der
Verbindungen gewesen, beruhigte sich das übrige Volk bald
wider. Die meisten beteiligten waren entkommen; großen-
teils zu Herzog Wilhelm, und als später der Obristlieute-
nant von Emmerich einen neuen Versuch des Aufstandes in
Oberheßen machte, endigte derselbe mit dessen Hinrichtung.
Diese heßischen Verschworenen waren mit den Verbün-
deten östlich der Elbe in geheimem Einverständnis gewesen.
Diese aber richteten, da Männer von höchstem Einflüße von
solchen Dingen mit Recht kein Heil erwarteten, sondern nur
von planmäßiger, stiller Vorbereitung größerer Kräfte,
und sich also nicht näher einließen, schon lange ihre Augen
auf den künen Parteigänger aus dem lezten Kriege, auf
den nunmehrigen Major von Schill. Schill war Comman-
deur eines Husarenregimentes, was ihm ganz ergeben war,
da es aus seinen Kampfgenoßen im lezten Kriege gebildet
worden war. Seil December 1808 bildete dies Regiment
einen Teil der Besatzung von Berlin: Schill selbst ward
in Berlin gefeiert, wie er es verdient hatte — aller Fran-
zosenhaß fand an ihm und seinem Corps Repräsentanten
und Anhalt. Er ward in die geheimen Verbindungen ge-
zogen ; ward kurz vor dem Ausbruche des heßischen Aufstan-
des bewogen, eine Proclamation drucken zu laßen, welche
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Extrahierte Personennamen: Dörenbergs Gotlob_von_Malsburg Dalwig Wilhelm Emmerich Schill Schill Schill
Extrahierte Ortsnamen: Dörenberg Homberg Oberheßen Berlin Berlin
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er unter die geharnischten Männer werfen sollte. Leicht gelang eg ihm nun, die Stiere zu bändigen; ohne Schwierigkeit pflügte er das Feld und säete die Drachenzähne. Wirklich wuchsen ans den letzteren Männer mit eiserner Rüstung empor, die sich brohenb gegen ihn kehrten. Als Jason aber den von Mebea empfangenen Stein unter sie warf, gerieten sie in Streit unter cinanber und töteten sich gegenseitig.
6. Einen solchen Ausgang hatte der König nicht erwartet; voll Ärger und Groll gab er Jason die Erlaubnis, am solgenben Tage den Drachen zu bekämpfen und das Vließ zu holen. Im Herzen aber nahm er sich vor, in der Nacht die Argo verbrennen und die griechischen Helden töten zu laffen. Allein Mebect burchschaute den Plan. Mit cintirechenber Dunkelheit verließ sie das väterliche Haus, begab sich zu Jason und riet ihm, sich sofort in den Besitz des Felles zu setzen und abzusegeln, ba schwere Gefahr brohe. In ihrer Begleitung begab sich Jason nach dem heiligen Haine; die Zauberin besprengte den Drachen mit schlafbringenbem Wasser, Jason nahm das Vließ und eilte zum Schisse zurück, besten Anker sofort gelichtet würden.
7. Am Morgen warb der König die Abfahrt der Gäste gewahr. Voll Grimm eilte er auf schnellsegelnbem Schiffe den Flüchtigen nach. Schon war er ihnen nahe. Da nahm Mebea, die die Flagge des Vaters erkannte, ihre Zuflucht zu einem grausamen Mittel. Sie lötete ihren kleinen Bruder, den sie mitgenommen, zerschnitt ihn in Stücke und streute dieselben aufs Meer. Die schreckliche That brachte Rettung. Der Vater erkannte die umherschwimmenden Glieder seines Lieblings; mühsam sammelte er sie, um sie am User zu bestatten; unterdes waren die Flüchtigen entkommen, und glücklich erreichten sie bte griechische Küste.
8. Pelias aber verweigerte dem Jason den versprochenen Lohn, darum brütete dieser Rache. Als altes Weib verkleidet, ging Mebea zu den Töchtern des jolkischen Königs und erbot sich, ihren alten Vater mit Hilfe eines Zaubersaftes wieber jung zu machen. Nachbem sie ihre Kunst an einem Widder erprobt und ihn wieder zum Lamme gemacht Hatte, gingen jene auf den Vorschlag ein. Sie öffneten dem schlafenden Vater die Adern und füllten sie, nachdem das Blut entströmt war, mit dem empfangenen Safte; aber mit Schrecken sahen sie sich betrogen: der Vater erwachte nicht wieber.
Iv.
1. Einst waren die olympischen Götter zu festlichem Mahle versammelt; nur Eris, die Göttin der Zwietracht, war nicht geladen. Aus Rache warf sie einen golbenen Apfel in den Saal, welcher die Aufschrift „der Schönsten" trug. Sogleich begehrte jebe der Göttinnen die kostbare Frucht; den meisten Anspruch erhoben Here, Minerva und Venus. Zeus selbst enthielt sich des Urteils; aus seinen Befehl sollte Paris, der Sohn des Königs Priamus von Troja (—Troja lag an der Westküste von Kleinasien —) den Streit schlichten. Jede der drei
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Extrahierte Personennamen: Jason Mebea Jason Jason Jason Jason Grimm Mebea Pelias Jason Mebea Zeus
30
die Griechen ein hölzernes Pferd von riesiger Größe. 30 Helden verbargen sich in den ausgehöhlten Leib desselben. Die übrigen zogen zum Scheine von dannen. Neugierig kamen die Trojaner und staunten das Pferd an. Da brachte man einen Griechen, Sinon; absichtlich war er zurückgeblieben; absichtlich hatte er sich fangen lassen, um die Trojaner durch listige Rede zu bethören. Eilends fragte man ihn, was es mit dem Pferde für eine Bewandtnis habe. „Zum Geschenk für die Götter," gab Sinon nach langem Drängen zur Antwort, „haben die Griechen es gezimmert, damit jene ihnen eine glückliche Heimfahrt gewähren. Bleibt es hier stehen, so wird ihnen — nach Aussage der Priester — ihr Wunsch erfüllt; gelangt es jedoch in eure Stadt, fo werden sie Unglück aus der Heimreise haben, Troja aber wird unüberwindlich sein. Darum eben ist es so groß gebaut worden; es soll euch nicht möglich sein, es durch das Thor zu schaffen." — Die Trojaner glaubten der trügerischen Rede. Schleunig rissen sie das Thor samt einem Teil der Stadtmauer ein und führten das Riesenroß im Triumphe bis vor den Tempel ihrer Göttin; alsvann überließen sie sich maßloser Freude. — In der Nacht öffnete Sinon eine verborgene Thür am Bauche des Pferdes; die Helden entstiegen der finsteren Höhlung; die unbewachten Thore wurden geöffnet, die draußen harrenden wiedergekehrten Griechen drangen in die unglückliche Stadt, fetzten sie an allen Ecken in Brand und richteten unter den überraschten Einwohnern ein , furchtbares Blutbad an. Ihm entkamen nur wenige; auch Priamus wurde samt seinen noch übrigen Söhnen im eigenen Hause ermordet; die edlen Frauen wurden als Sklavinnen fortgeschleppt; mit ihnen und den erbeuteten Schätzen so wie mit der wiedergewonnenen Helena zogen die Sieger nach Hause.
V.
1. Großes Ungemach aber traf die heimkehrenden Griechen; am meisten wurde der „vielduldende" Odysseus vom Zorn der Götter verfolgt. Zehn Jahre irrte er auf unbekanntem Meere umher, und eine Menge gefahrvoller Abenteuer hatte er zu bestehen, bevor er die heimatliche Küste erreichte.
Ein Sturm verschlug ihn in das Land der riesigen einäugigen Cyklopen. In der Höhle des einen — Polyphem — suchte er mit zwölf seiner Gefährten Schutz. Am Abend erst kehrte der Riese mit seiner Herde von der Weide heim, und mit gewaltigem Felsblock verschloß er den Eingang der Wohnung. Beim Schein des flackernden Feuers gewahrte er die Fremdlinge. „Wer seid ihr?" herrschte er sie an. „Griechische Männer sind wir," versetzte Odysseus; „vom Sturme verschlagen, bitten wir um Bewirtung und Gastgeschenk." Als Antwort packte der Unhold zwei seiner Gefährten, zerschmetterte ihnen am Boden das Haupt und verzehrte sie beide mit großem Behagen. Zwei andere der Griechen verspeiste er am folgenden Morgen zum Frühstück. Dann trieb er, nachdem er den Eingang der Höhle sorglich verwahrt hatte, die Herde zur Weide.
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zu sichern, trug er bein Jason stuf, das goldene Vließ zu holen. Mit bemfelben hatte es folgenbe Bewanbtnis.
2. Phrixus und Helle waren die Kinder eines griechischen Königs; durch schlechte Behanblung veranlaßt, flohen sie vor ihrer Stiefmutter. (Sin geflügelter Wibber mit golbcnem Vließ (— Fell) trug sie burcb die Lüfte. Unterwegs würde Helle vorn Schwinbel ergriffen; sie fiel in die Tiefe und ertrank in dem Meer, welches Europa und Asien scheibet; feitbem führt basfelbe ihren Namen: Hellespont (— Meer der Helle). Phrixus aber gelangte glücklich nach Kolchiö am schwarzen Meer; hier fanb er gastliche Aufnahme. Zum Danke opferte er den Sbtbber und schenkte das golbene Vließ dem kolchi f chen König. Dieser hängte e s im heiligen Haine auf und ließ es voneinem niefchlafen = den Drachen bewachen; benn das Orakel hatte ihm geweisfagt, so lange er im Besitze des Felles fei, werbe er glücklich regieren.
3. Gern war Jason bereit, sich der ihm von Pelias gestellten schwierigen Aufgabe zu unterziehen. Seine Herelbe durchzogen das griechische Laub und luben zur Teilnahme an der abenteuerlichen Fahrt ein. Eine Menge wackerer Helben — unter ihnen Herkules und Theseus
— sammelte sich um ihn. Auch Orpheus, der berühmteste Sänger des Altertums, schloß sich ihm an. Wunberbare Macht des Gesanges war biefem letzteren verliehen. Die Tiere bcs Walbes legten sich zahm zu feinen Füßen, die Bäume bogen ihre Wipfel zu ihm nteber, die Flüsse hielten inne in ihrem Laufe, um feiner Stimme zu lauschen. —
Ein kunstreich gezimmertes Schiff, nach feinem Erbauer Argo genannt, nahm Jason und feine Begleiter auf. Rasch trug es die Helben — die Argonauten, b. H. die Argoschiffer — durch die Wellen, und glücklich gelangten sie nach manchem Abenteuer nach Kolchi s.
4. Eingebenk des Orakelspruchs war der kolchische König wenig erfreut, als er bic Absicht der Ankömmlinge erfuhr. Voll Hinterlist suchte er Jason burc6 schwere Probearbeiten zu verberben. „Wohl", sprach er zu ihm, „beinern Wunsche will ich nicht entgegen sein; aber zeige zuvor, daß bu ein Helb bist. In meinem Stalle stehen zwei ftammenfchnaubenbe Stiere mit ehernen Füßen; schirre sie an, pflüge mit ihnen ein Felb und säe in die Furchen bes-felben die Drachenzähne, die ich bir geben werbe. Wenn bu dann die geharnischten Männer, die aus den Zähnen hervorwackfen werben, getötet haben wirst, will ich bir gerne erlauben, den Drachen zu bekämpfen und das Vließ zu holen." —
5. Diese Aufgabe versetzte Jason in schwere Verlegenheit; allein unerwartet erwuchs ihm Hilfe. Die zauberkunbige Tochter des Königs
— Mebea — hatte ihn lieb gewonnen. Heimlich kam sie zu ihm und versprach ihm freizustehen, wenn er ihr schwören werbe, sie mit nach Griechen(anb zu nehmen und zu feiner Gemahlin machen zu wollen. Jason leistete den Schwur, und barauf empfing er von Medea eine Salbe, die ihn unverwunbbar machte, und einen Stein, den
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Extrahierte Personennamen: Jason Jason Pelias Orpheus Jason Jason_burc6 Jason Jason Medea
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überziehenden an sich lockten, um sie dann, Raubtieren gleich, zu verschlingen. Odysseus verklebte, als er in ihre Nähe kam, seinen Begleitern die Ohren mit Wachs, damit sie taub gegen die lockenden Stimmen sein möchten; sich selbst aberließ er fest an den Mastbaum binden, nachdem er zuvor streng verboten hatte, seine Bande zu lösen, wenn er es auch noch so sehr begehren würde.
3. Endlich wendete sich der Götter Zorn; ein freundliches Geschick trug den Helden, freilich aller seiner Gefährten beraubt, in die langersehnte Heimat. Lange schon hätte dieselbe seiner Gegenwart bedurft, denn in arger Bedrängnis befanden sich Penelope, sein Weib, und Telemach, sein Sohn. Einemenge überm ütigerleute hatten stch in seinem Hause eingenistet; zudringlich warben sie um Penelopens Hand, und Tag für Tag schmausten und zechten sie von ihrem Hab und Gut, um sie so zu zwingen, einen von ihnen zum Gatten zu wählen. Ihrem Drängen zu entgehen, nahm die Treue zur List ihre Zuflucht. Wenn das Gewand, an dem sie webe — so sprach sie — vollendet sei, wolle sie dem Willen der Freier sich fugen. In der Nacht aber trennte sie immer die Arbeit des Tages wieder auf. So hielt sie die Drängenden hin, bis eine geschwätzige Dienerin das Geheimnis verriet. Nun wurden die Frechen noch ungestümer, und bittere Thränen weinte Penelope um den in der Ferne weilenden Gatten.
4. Da endlich erschien Odysseus; im Hause eines treugebliebenen Hirten traf er Telemach, seinen Sohn, und beriet mit ihm das Werk der Rache. In Bettlergestalt betrat er am folgenden Tage sein Haus. Niemand erkannte ihn — nur ein Hund, schwach und krank vor Alter, spürte die Nähe des Herrn; freudig mit dem Schwänze wedelnd, leckte er ihm die Hand, dann starb er. Schmach und Schimpf mußte der auf der Schwelle sitzende Bettler von den Freiern erdulden, ja einer warf sogar mit dem Fußschemel nach ihm.
Da erschien Penelope; auch sie erkannte den Gatten nicht. In der Hand einen Bogen haltend, sprach sie: „Mit diesem Bogen pflegte
mein Gemahl Ulysses leicht und sicher den Pfeil durch die Löcher von 12 hinter einander aufgestellten Äxten zu schießen. Wem von euch dasselbe gelingt, dem will ich die Hand reichen, damit nicht meines Sohnes ganze Habe verpraßt werde." Rasch schlug Telemach die Äxte in die Diele des Saales. Von Hand zu Hand wanderte nun der Bogen, aber keiner der Freier vermochte ihn auch nur zu spannen. Da trat auch der Bettler herzu und sprach: „ Gebt mir doch das Geschoß, damit ich erprobe,
ob jugendliche Kraft mir noch im Arme wohnti" Jetzt führte Telemach, der die Stunde der Rache gekommen sah, die Mutter ins Frauengemach und ließ die Thüren des Palastes schließen. Dann reichte er dem Vater, mit dem er ja alles verabredet, trotz des lärmenden Geschreies der Freier den Bogen. Leicht spannte der seltsame Bettler die wohlbekannte Waffe, und klirrend fuhr der von sicherer Hand entsendete Pfeil durch die Öhre der 12 Äxte. Jetzt warf Odysseus die verhüllenden Lumpen ab, und mit Donnerstimme rief er: „Ihr Hunde, ihr dachtet wohl, ich käme
nimmer zurück aus dem Lande der Trojaner? Jetzt will ich mir ein
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