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1. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 78

1831 - Elberfeld : Büschler
78 1813. vtvuv vvvtwivvtw Vwv \\1 \v äfften Heerführer! schnöde behandelte, für geringe Versehen auf's Härteste anfuhr und mit Absetzen und Erschießen bedrohte. Und als er am 24. Februar wieder nach Troyes kam, ließ er einen dortigen Edelmann, der sich laut für die alte französische Kvnigsfamilie erklärt hatte, vor ein Kriegsgericht stellen und nach wenigen Stunden wirklich erschießen. "Ter alte Trotz ans sein Waffenglück war wieder erwacht. Dazu kam von dem Marschall Anger an von Lyon cher gute Botschaft; er hatte den östreichischen General Bubna bis Genf zurückgedrängt, und bedrohte mit einem starken Hcerhaufen die Schwei;. Wenn er diese gewinnen konnte, so war dem großen Bundesheere die Zufuhr und der Rückzug an den Oberrhein abgeschnitten. Na- poleons Seele, welcher alles Maaß fehlte, faßte sogleich das Größte in ihren Gedanken, sah schon die Schweiz erobert, El- saß und Lothringen in Aufruhr und mit Dolch und Gift gegen die Verbündeten bewaffnet, die zahlreichen Besatzungen der Festungen mit dem Landsturm vereinigt und ihn leitend, so daß das Bundesheer, wohin es sich auch wenden möge, auf dem Rückzüge bis an den Rhein vernichtet werden müsse. Da war ihm das Wort Friede ein Gräuel. Die Verbündeten boten ihm gute Bedingungen an, und die Unterhandlungen zu Ehatil- lon dauerten noch fort. Er aber, da er von der Abtretung Hollands und Italiens hörte, fubr zornig auf und rief: „Ha! Was denken die Feinde? Ich bin jetzt näher an Wien, als sie an Paris!" — In seinem ganzen Heere tönte dieses ver- messene Wort wieder und Paris jubelte noch einmal laut über seinen zweimaligen Erretter, dem cs nun mit ganzer Seele au- zuhangen sich wieder voruahm. Wie bald aber waren solche Vorsätze von dem leichtferti- gen Volke vergessen, und wie schnell änderte sich die ganze Ge- stalt der Dinge! Wer sie schon jetzt mit ruhigem Auge be- trachtete, konnte Napoleons ausschweifende Hoffnungen nicht rhcilen. Das große Heer zog sich freilich auf Troyes und von da an die Äube zurück; aber das geschah nicht nach einer verlornen Schlacht, sondern mit der Ruhe eines berechneten Planes; denn die Schweiz, der feste Ausgangspunkt aller Be- wegungen des großen Heeres, mußte gesichert und dem Gene- ral Bubna zwei Heerhaufen gegen Augerau zu Hülse geschickt werden. So wenig war dieser Rückzug Folge des gesunkenen Murhfs im Heere, daß dieses vielmehr einzig darüber trauerte, weil es nicht vorwärts ging, und daß der Oberfeldherr, Fürst Schwarzenberg, sich dadurch genöthigt sab, in einer Bekannt- machung an das Heer die Gründe des augenblicklichen Rückzu- ges und das Versprechen zu geben, bald werde er den Feind wieder angreifcn. Und als nach wenig Tagen der Befchl dazu ertönte, mit welchem Jubel wurde er ausgenommen! Im La- ger der Baiern wurden alle Trommeln gerührt, die Trompeter bliesen rmd die Soldaten erfüllten mit lautem Hurrah die Luft.

2. Abth. 1 - S. 414

1818 - Elberfeld : Büschler
414 Vh. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1817. Rettung bringen könne; es wollte einen Krieg im großen Sinne, einen Volkskrieg; es rief Freiwil- lige auf, errichtete Landwehren, redete sehr Herz, liche, begeisternde Worte zu seinem Volke und zu allen Teutschen; es stellte bte edlen Prinzen seines Hauses selbst an die Spitze der Heere, und strengte alle Kräfte seiner reichen und schönen Lander in solchem Maaße an, wie seine Geschichte noch nie- mahls ein Beispiel gesehen ffatte. Wenn Rettung und Befreiung durch ein einzelnes Volk kommen konnte, so mußte ste jetzt kommen. Aber der kühne Eroberer war noch zu mäch- tig, und der Geist drs Zeitalters noch zu sehr in seinen Fesseln. Traurig ist es zu denken, — aber auch das Schmerzlichste darff die Geschichte nicht verschweigen, wenn es zur Wgrnung für künftige Zeiten dienen kann, — daß ohne die Hüle'e der südteiitfchen Völker der arge Volksverserber viel- leicht schon in diesem Kriege besiegt worden wäre! Kein teutsches Gemüth, dem das Vaterland über Alles theuer ist, wird je vergessen können, wie es bei diesem Kriege von 1809 gehofft, gerungen, ge- zittert und endlich unmuthig gezürnt hat, als der verhaßte Feind mit einem Heere daher zog, in welchem die bairischen, würtembergischen und ba- benschen Krieger den Kern bildeten; wie er mit den tapfer» Armen dieser Teutschen das östreichsche Heer, welches bis in Baiern vorgedrungen war, durch mehrtägige, blutige Treffen zum Rückzüge zwang und nun in seinem Stolze verkündigte, daß er, ehe ein Monat vergehe, in Wien seyn werde. Das waren sehr traurige Tage. Bei Pfaffen- hofen, Tann, Abensberg, Landshut, Eck- mühl und Regensburq, vom 19. bis zum 23. April, wurde damahls gestritten , tapfer und rühm- lich, aber unglücklich für Oestreich, weil das Heer eine viel zu ausgedehnte Stellung genommen hatte und Napoleon, wie immer, die ganze, furcht- bare Kraft seines Stoßes nur auf Einen Punkt richtete. Da konnte er dann mit dem Kern seiner Krieger, vorzüglich mit den Reutern, von denen

3. Abth. 1 - S. 429

1818 - Elberfeld : Büschler
Die Befreiungskriege. 429 der Thaten machten, sondern indem sie sich selbst den übrigen gleich stellten, und eö als ihre eigene Ehre achteten, daß dieselben Antriebe der Vater- landsliebe , der Tugend und der Ehrein dem Hau- fen der Krieger walteten, gleichwie in ihrer eige- nen Brust. Dieses Heer selbst aber wird die Ge- schichte unter die ersten und herrlichsten setzen, welche femahls aus dem Schooße der Völker auf- gestanden sind; ein Heer, ernst und menschlich, das Aufbauen höher achtend als das Zerstören, den Krieg führend des Friedens wegen; ein Höer, in welchem der Jüngling an den seltenen Tagen der Ruhe das Sckwerdt aus der Hand legte, um die Saiten zu rühren und den Gefährten begei- sternde Lieder zu singen, oder um die Worte des Schriftstellers zu vernehmen, der ihm aus tau- sendjähriger Ferne zuredete; da in den Reihen des Feldlagers nicht selten tiefsinnige Worte über die höchsten Aufgaben der Erkennlniß und des Lebens, und über die Meister in Kunst und Wissenschaft aus alter und neuer Zeit gehört wurden. So verschieden war dieses Heer von den gewöhnlichen Söldnerhaufen, daß kn vielen Zeichen die Zeit des Ritterthums wieder neu zu werden schien. Kehrte dcch selbst, gleichwie uns die Dichter des Mittelalters singen, das Milde und Kindliche, Liebe und Gernüth, sogar zwischen den Mann und sein treues Thier zurück, da sie einander zu ver- stehen schienen, und gesehen wurden, wie sie nach harter Arbeit, unter dem Sternenzelte des Him- mels, treu und traulich zusammen ruhten. Solche Zeichen, auch die kleinsten, wird die verständige Zukunft nicht übersehen, gerade diese werden ihr das Wundervolle klar machen, wie eine fast große, unüberwindlich geltende, Macht doch endlich zernichtet wurde; an ihnen wird sie erken- nen, daß die höchsten Gedanken in uyserer Zeit getrieben haben, und darum wird sie das Kleine, das Mangelhafte, und was im Einzelnen auch in diesen Schlachten und Stürmen gefehlt ist, gern übersehen. Das Größte aber wird sie darin setzen,

4. Abth. 1 - S. 299

1818 - Elberfeld : Büschler
Siebenjähriger Krieg. 299 Franzosen entrissen. Ferdinand hatte sich zwar jenseits des Rheines mit seiner kleinen Schaar nicht behaupten können, aber am Ende des Feld- zuges zwang er doch die Franzosen, ihm das ganze rechte Ufer des Niederrheins zu lassen, und ihr Winterlager zwischen dem Rheine und der Maas zu nehmen. 55. Das Jahr 1759, Minden. Kunersdorf. Maxen. Das folgende Jahr sollte dem, eben aus großes Gefahren erröteten, Könige das herbesse des ganzen Krieges werden. Die Hoffnung, ihn endlich doch zu überwältigen, trieb seine Gegner zu verdoppel- ten Anstrengungen. Die ostreirbsg en Heere wur- den trefflich ergänzt; ja, sie er chienen mit jedem neuen Jahre des Krieges schöner ans dein Kampf- plätze, weil die Ergänzungen aus der kräftigsten Ju- gend oer Erblander genommen und gut geübt wa- ren, uwd weil die jungen Krieger in den zahl- reichen Schaaren der alten und erfahrenen bald mit dem rauhen Leben des Feldlagers bekanntz wurden. Bei der Starke der össreichfchen Heere war, der blutigen Schlachten ungeachtet, doch eiy solcher beträchtlicher Kern alter Krieger übrig ge- blieben. In Friedrichs kleinerem Heere dagegen, und welches bald mit Oestreichern, bald Ruffen, Franzosen, Schweden und Reichsvölkern kgmpfey niußie, war die Zahl derer, d:e das Schwerdc und die Krankheiten übrig gelaffen hatten, sehr gering; es bestand größientheils aus Neugeworbc- nen. Und so schnell auch die Landeskinder, ti? oft noch im Knabenalter in die Reihen traten, den Geist und die Ehre des Krieges in sich auf, nahmen, ja oft die Alten i,n. kühner Verachtung

5. Abth. 1 - S. 39

1818 - Elberfeld : Büschler
Kaiser Karts auswärtige Händel. Die Kaiserlichen in Nom. 1627. — Vorher indes; war in Jkalien eine unerhörte That geschehen. Das kaiserliche Heer in Mayland sland jetzt unter dem Oberbefehl des Herzogs von Bourbon, nachdem der treffliche Pescara ge- storben war. Das Land war ausgezehrt, die Be- fehlshaber ohne Geld, d-e Truppen murrten und forderten ihren Sold, alle Mittel der Bernhlgung waren vergeblich; da brach das Heer plötzlich im Jan. 1627 gegen Rom auf, ohne irgend einen Befehl des Kaisers; man weiß nicht, ob nachdem Wrtten des Herzogs von Bourbon, welcher viel- leicht große Plane des Ehrgeizes gefaßt hatte, oder aus einem raschen Entschlüsse der Menge, die in Rom Ueberfluß aller Bedürfnisse und eine reiche Beute zu finden hoffte. Genug, Bourbon gab dem allgemeinen Drange nach und kam nach einem sehr beschwerlichen Zuge vor Rom an. Es war ein Haufe, ans allen Völkern Euxopa's ge- mischt. An, 6. May erging der Befehl zu.m all- gemeinen Sturme der alten Welthauptstadt; Bour- von war einer der ersten auf der Mauer, und sein Beispiel feuerte die Stürmenden an; aber kaum harte er einige Augenblicke da oben mit dem Schwerste gefochten, als ein Schuß ihn nieder- warf. Die Seinigen indeß drangen in die Stadt, und eine Plünderung und Verheerung, wie zur Zeit der Vandalen, wüthete nun mehrere Tage in den Mauern derselben. Der Papst hatte sich mit sei- nen Getreuen ,n die Engelsburg gefluchtet; hier wurde er einige Monate belagert, bis die Noth ihn zwang, eine Summe von 400,000 Ducaten zu versprechen, damit das völlig losgebundene Heer seinen Sold erhalten konnte. Der Kaiser Karl schickte unterdeß Briefe an alle christliche Fürsten, worin er sich sehr .sorg- fältig wegeil dieser Dinge entschuldigte, die ganz ohne sein Wissen und Willen geschehet ff Yen; >a , während seine Feldherrri den Papss rn der Engelsburg emgeschlossen und als Gefangenen

6. Abth. 2 - S. 12

1817 - Elberfeld : Büschler
12 Einleitung. für das ganze Leben aber war es ein Schimpf, sei- nen Fürsten überlebend aus der Schlacht heimgekom- men zu seyn. Die Treue war so groß, daß kaum ein Beispiel der Art gefunden wird. Den Waffcn- derrn vertheidigen, beschirmen, die eigenen tapferen Thaten seinem Ruhme zulegen, war die heiligste Pflicht. Die Fürsten stritten für den Sieg, das Ge- folge für den Fürsten. Denn der Stamm, zu wel- chem sie gehörten, in langem und trägem Frieden saß, so zogen die meisten kühnen Jünglinge mit ei- nem solchen Waffenherrn freiwillig zu den Völker- schaften, die Krieg hatten: Ruhe war ihnen verhaßt, und unter Gefahren war Ruhm und Beute des Tap- feren Lohn. Auch forderte das Gefolge von seinem Fürsten jenes kriezerische Roß, jenen blutigen und siegreichen Speer; und so konnte ein großes Gefolge am leichtesten durch Krieg und Beute erhalten werden« Diese beiden Theife her Kriegsordnung bei den allen Germanen verdienen großes Lob. Zuerst ist Wehr- und Waffenfahigkeit eines jeden Mannes hei- ligste Pflicht. Das Recht der Waffen muß er sich nicht nehmen lassen, denn mit ihnen gäbe er sein beffs Theil, die Mannhaftigkeit der eigenen Brust, dahin; und in der Meinung, die Tugenden der Tap- ferkeit und dfr Todesverachtung dem eigentlichen Kriegerstande übertragen zu haben, dessen alleiniger B^raf sie feyen, würde er bald in feige und knech- tische Gesinnung versinken. Daher soll ein jeder Mann auch Krieger seyn, und in der Gefahr des Vaterlandes sich nicht scheuen, aus seiner Werkstatt und hinter seinem Pfluge weg flugs heranzutreten, sein Schwerdt umzuthun, und gegen den Feind zu stehen. Das ist der Heerbann,unserer Vorfahren,

7. Abth. 2 - S. 227

1817 - Elberfeld : Büschler
Die Hohenstaufen. 1137 — 1254» 227 ^.Konrad plötzlich aufstand, und mit weinenden Augen ausrief: „Ich erkenne die großen Wphlthaten, die mir Gott erzeigt hat, und will mich nicht länger weigern, sondern bin bereit, ihm zu dienen, weil ich doch von ihm selbst dazu ermahnt werde." — Bern- hard heftete ihm sogleich das Kreuz an, und über- gab ihm die auf dem Altar liegende Fahne. Auch Friedrich, des Kaisers Bruders Sohn, der nach- herige Kaiser Friedrich!., und sogar der alte Her- zog Welf, der M mit dem Kaiser versöhnte, nah- men das Kreuz. — Er wurde ein sehr großes Heer versammelt, so daß allein 70,000 Gewappnete ge- zählt wurden. Aber ein glänzender Anfang menschlicher Unter- nehmungen verbürgt nicht immer das glückliche Ende. Lauter Unfälle bezeichneten den großen Zug. Als sich (n4?) das Heer bei Konstantinopel gelagert hatte, nahe an einem Bache in höchst anmuthiger Gegend, um sich von den Beschwerden des Weges zu erholen, schwoll in der Nacht durch plötzlichen Regen der Bach so an, daß das ganze Lager überschwemmt wurde und viele Menschen und Pferde ertranken. Und als man nun über die Meerenge nach Asten hinüberge- setzt war, führten böse Wegweiser das Heer in Ge- genden, welche die Türken vorher verwüstet hatten; was man mitgenommen hatte, war bald aufgezehrt, und die Städte, am welche der Zug kam, ließen nie- mand ein. Da flehte dann mancher zu denen, die auf der Mauer waren, um Brod und zeigte sein Geld; und jene ließen Stricke herab, zuerst das Geld heraufzuziehen. Dafür gaben sie, so viel sie Lust hatten; oft aber auch gar nichts, und oft nur ein weniges Mehl, welches mit Kalk vermischt wa§. So mußten Tausende in Hunger und Elend umkom- men; und noch mehrere fraß das Schwerdt der leich- ten türkischen Reuter, welche den Teutschen nichr Tag noch Nacht Ruhe gestatteten und sich doch auch nicht in einen regelmäßigen Kampf mit ihnen cin- ließen, wonach diese herrlich verlangten. Also kam Konrad nach tausend Gefahren, nur mit dem zehnten Thejle seines Heeres, nachdem heiligen Lande; er sähe

8. Die deutsche Geschichte - S. 224

1829 - Elberfeld : Büschler
224 Iv. Ztr. Heinrich I. bis Rud. v. Habsburg. 919 — 1273. brachte ihn Friedrich doch zur Entsagung und entschädigte ihn dadurch, daß er Oestreich, diese altbaierische Markgrafschaft, von Baiern getrennt zu einem eigenen Herzogtbume erhob und mit großen Rechten^ und Freiheiten beschenkte. Das Herzogthum sollte nicht nur in männlicher, sondern sogar in weiblicher Linie erblich seyn und der Herzog zu den ersten Reichsfürsten gehören; er brauchte sich nur in seinem eigenen Lande belehnen zu lassen und nur an Reichszügen gegen die Ungarn Tbeil zu nehmen; ohne seine Einwilligung galt keine -fremde Rechtspssege in Oestreich u. s. w. Die Aussöhnung der ersten Fürstenhäuser in Deutsch- land erregte allgemeine Freude und Friedrich baute nun um so fester auf die Hülfe seines Jugendfreundes, Heinrichs des Löwen, zu seinen Unternehmungen. — Auch in den andern Angelegenhei- ten des Reiches trat der neue Kaiser sogleich mit Kraft auf, brach die Burgen der Raubritter, ließ diese selbst hinrichten, und zeigte sich überall als einen Beschützer der Ordnung und des Rechtes im deutschen Volke. Ein gleichzeitiger Geschichtschreiber sagt daher von ihm: „Es habe geschienen, als gäbe er Menschen, Himmel und Erde eine neue, friedlichere Gestalt." Die Nachbarländer Deutschlands boten ihm ebenfalls Gelegen- heit dar, den kaiserlichen Namen mit neuem Ruhme zu umgeben. Auf seinem ersten Reichstage zu Merseburg 1152 entschied er den Streit der beiden dänischen Fürsten Sven und Knud um das Königreich Dänemark; Knud erhielt Seeland, Sven aber die Krone, die ihm Friedrich selbst aufsetzte, und der König gelobte ihm dafür Lehnspflicht. — Dasselbe mußte 1157 der König Bo- leslaus von Polen von Neuem thun, den er durch einen kräf- tigen Feldzug nach Schlesien dazu zwang. — Den Herzog W l a- dislaus von Böhmen erhob er, wegen seiner treuen Lehns- folge in dem eben genannten polnischen Feldzuge, zum Könige, — solchen Titel konnte nur der Kaiser ertheilen. — Der König Geisa von Ungarn erneuerte seine Lehnspflicht und erfüllte sie auf Friedrichs zweitem italienischen Zuge.— In Burgund end- lich, welches dem deutschen Reiche ziemlich entfremdet worden war, befestigte Friedrich dessen Einfluß von Neuem durch seine eigene Heirath mit der Erbtochter von Hochburgund Beatrix, wodurch er zugleich diesen Theil des burgundischen Reiches an sein Halls brachte. Alle burgundische Große huldigten dem deut- schen Reiche, und so stieg die alte Würde des Kaiserthums in neuem Glanze durch den kräftigen Herrscher der Deutschen empor. Nur in Italien, dem alten Sitze der Weltherrschaft, war das Ansehn des Kaisers gesunken, und Friedrich hat es durch die hetdenmüthigsten Kämpfe nicht ganz wieder Herstellen können. Die großen Städte in diesem Lande waren seit der schwachen und verworrenen Regierung Heinrichs Iv. übermüthig geworden, und übten nur mit Widerwillen selbst den billigen Gehorsam ge- gen den Ober-Lehnsherrn; vor Allen war das Haupt der lom- bardischen Städte, das mächtige Mailand, hochfahrend und

9. Die deutsche Geschichte - S. 238

1829 - Elberfeld : Büschler
238 Iv. Zeitr. Heinrich I. bis Rud. v. Habsb. 019 — 1273. f\tv\vmvi%\H\i\u\ii\vi\u\\uvi'unnvua\unv\Huwi\uvvu\itv aufgerieben, und des Kaisers zweiter Sohn Friedrich, Herzog von Schwaben, ftarb bei der Belagerung der Stadt Akkon oder Ptolemais.*) Jerusalem wurde nicht wieder erobert. Welche Trauer Kaiser Friedrichs Tod im ganzen Abendlande erregte, bezeugt selbst ein französischer Schriftstellerder damaligen Zeit, welcher nach seiner Weise also darüber redet: „Ein so tödt- licher, Mark und Bein durchdringender Ruf hat mich verwundet, daß mir zum Leben alle Lust und Hoffnung vergangen ist. Denn ich habe vernommen, daß jene unbewegliche Säule des Reichs, Deutschlands Grundfeste, und jener Morgenstern, der alle übrigen Sterne an Glanz übertraf, Friedrich nemlich, im Orient das Le- den geendigt. Nun ist jener starke Löwe nicht mehr, dessen maje- stätisches Angesicht und mächtiger Arm die wilden Thicre von Verwüstungen abgeschreckt, die Rebellen unterjocht und die Räuber zur Rübe gebracht hat!"—Und zu welchem Ansehen das Kaiser- thum überhaupt durch ihn wieder gebracht war, drücken die Worte seines Kanzlers Rainald auf einem Reichstage zu Besaneon aus, indem er dort sagte: „Deutschland habe einen Kaiser, das übrige Europa aber nur Landkönige." 52. Kaiser Heinrich Vi. 1190 — 1197. Friedrichs ältester Sohn Heinrich, der schon bei des Vaters Lebzeiten zum Nachfolger ernannt war und während seiner Abwe- senheit die Regierung des Reichs geführt hatte, war dem Vater nicht ungleich an Geisteskraft, Ritterlichkeit und großen Entwür- fen; allein sein Sinn war dabei hart, oft grausam, und um große Plane des Ehrgeizes durchzuführcn, stand sein Begehren nach vielem Gelde. Das zeigte^ sich bei einer Begebenheit, die ihm nicht zum Ruhme gereicht. König Richard Löwenherz von Eng- land hatte sich bei der Belagerung von Akkon im gelobten *) Diese Belagerung ist eine der merkwürdigsten und blutigsten in der Geschichte. Die Könige von England und Frankreich erschienen auch vor der Stadt und nahmen Theil an der Belagerung; und wirklich wurde die Stadt nach langer und tapferer Gegenwehr genommen; aber durch das Schwerdt und durch Krankheiten war das, aus allen Landern Europa's zu- sammengekommcne, Heer der Kreuzfahrer so zusammengeschmolzen, daß an weitere größere Unternehmungen nicht zu denken war. 6 Erzbischöfe und Patriarchen, 12 Bischöfe, 40 Hcrzöge und Grafen, 500 vom hohen Adel, eine große Zahl von Rittern und unzahlbare Schaaren des Volkes waren umgekommen. Philipp August von Frankreich kehrte bald nach Europa zurück. Richard von England setzte zwar den Krieg mit großer Anstrengung fort und erwarb sich den Ruhm des tapfersten Ritters seiner Zeit; allein Saladin war ein sehr besonnener, großsinniger Gegner, und Richard wurde endlich durch die Gefahren seiner eignen Lander nach Europa zurückgerufen. Er schloß Frieden mit Saladin und ließ ihm Jerusalem. Den Christen blieb ein schmaler Landstrich am Meere von Joppe bis Akkon.

10. Die deutsche Geschichte - S. 374

1829 - Elberfeld : Büschler
374 Vi. Ztr. Karl V. bis zum westph. Frieden. 1520 —1648. tivwvvvvv v iviw iwivvwv ii\ iw uvvwium i\vivviv\iv\ mm iwiw von 400,000 Dukaten zu versprechen, damit das völlig losge- hundene Heer seinen Sold erhalten konnte. Der Kaiser Karl schickte untcrdeß Briefe an alle christliche Fürsten, worin er sich sehr sorgfältig wegen dieser Vorgänge entschuldigte,^ die ganz ohne sein Wissen und Willen geschehen seyen; ja, während seine Feldherrn den Papst in der Engelsburg eingeschlossen und als Gefangnen hielten, ließ er in den spani- schen Kirchen für die Befreiung desselben öffentliche Gebete ver- richten. Man hat ihm dieses als Heuchelei vorgeworfen; aber das widerspenstige Heer achtete in der That nicht mehr auf seine Befehle, bis der rückständige Sold ausgezahlt war- Dann erst, nach zehn Monaten, zog es sich, auf sein Geheiß, nach Neapel. Es war aber durch die Ausschweifungen in Rom so geschwächt worden, daß, als Franz von Frankreich noch in demselben Jahre 1527 einen neuen Einfall in Italien machte, dessen- Heer ohne Widerstand bis nach Neapel drang und diese Stadt belagerte. Nur der plötzliche Uebcrtritt des berühmten genuesischen Seehel- den, Andreas Doria, der mit einer Flotte von der See- seite Neapel belagerte, auf die Seite des Kaisers, und zugleich Krankheiten im französischen Heere, wendeten, das Glück wieder zu Karls Gunsten, und die beiderseitige Ermüdung führte den Frieden von Cambray 1529 herbei. Franz zahlte zwei Millionen Kronen für die Befreiung seiner Söhne in Spanien, leistete Verzicht auf Mailand, Genua, Neapel und alle Länder jenseits der Alpen, heirathete Karls Schwester Eleonore, und dagegen drang Karl nicht sogleich jetzt auf die Abtretung des Herzogthums Burgund, sondern behielt sich seine Rechte vor. Nun war der Zeitpunkt gekommen, daß der Kaiser sich auch kn seinen italienischen Ländern mit Würde zeigen konnte; er war noch nie dort gewesen. Er landete im August 1529 in Genua und zog von dort mit kaiserlicher Pracht nach Bologna. Hier- hin hatte er eine Zusammenkunft mit dem Papste verabredet, und sie wurde mit großer Feierlichkeit gehalten. Der früheren Feind- schaft wurde nicht mehr gedacht; Karl küßte dem heiligen Vater, nach alter Sitte, knieend den Fuß, und dieser krönte ihn unter festlicher Pracht zum Kaiser so wie zum Könige der Lombardei. Es war die Krönung des mächtigsten Monarchen, der seit Karl dem Großen die Kaiserkrone getragen hatte, und es ist die letzte gewesen, die Italien gesehen hat. ' Karl erschien den Italienern, die ihn nur von der furchtbaren Seite kannten, als ein milder und edler Herr, die Furcht wandelte sich in begeisterte Verehrung um, und nachdem er auch nicht einmal Mailand für sich behal- ten, sondern großmüthig dem Herzog Franz Sforza als Reichslehn zurückgegeben batte, zog er zu dem großen Augsbur- ger Reichstage nach Deutschland.
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