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1. Von der deutschen Vorzeit bis zur Reformation - S. 47

1911 - Langensalza : Beltz
Heinrich I. 47 Er wäre gern selber König geworden. Da^mußte ihm Heinrich die Macht des Schwertes zeigen. Bei Regensburg standen die beiden Heere einander gegenüber. Heinrich, der sein eigenes Land nicht durch Krieg verwüsten wollte, ließ, den Bayernherzog zu einer Unterredung einladen. Er kam und Heinrich zeigte ihm in friedlicher Besprechung, wie töricht es sei, als einzelner dem Könige den Gehorsam zu verweigern. Da beugte sich der Bayernherzog. Heinrich ließ ihm die Macht in seinem Lande; er verlangte nur, daß er als höchster Richter und als oberster Heerführer des ganzen Landes anerkannt werde. Nun mußte noch der Herzog von Lothringen zum Gehorsam gebracht werden. Dieser trotzte hartnäckig und suchte den König von Frankreich zum Bundesgenossen zu gewinnen. Aber Heinrich vermied es, ihn durch Waffengewalt zu zwingen. Als der Widerspenstige sah, daß er beim Könige von Frankreich keinen Halt fand, hielt er es für ratsam, sich König Heinrich zu unterwerfen. Er nahm sogar dessen Tochter zur Gemahlin. Besprechung und Vertiefung. Warum vermied es König Heinrich, die Herzöge durch Auwendung von Gewaltmitteln zum Gehorsam zu bringen? (Er wollte die innere Not des Reiches nicht noch mehr vergrößern.) Durch welche Mittel gewann er endlich ihre Anerkennung? (Milde, Freund--lichkeit, Geduld und Klugheit.) Warum ließ er den Herzögen die Verwaltung ihrer Länder und den größten Teil ihrer bisherigen Rechte? Überschrift? ' Zusammenfassung: Die Einigung des Reichs. 4. Wie schützte nun König Heinrich das Reich gegen die äußeren Feinde? Kaum Hatte er das Reich geeint, da brachen die Ungarn abermals in Deutschland ein. Überall, wohin sie mit ihren schnellen Rossen kamen, verbreiteten sie Tod und Schrecken. Sie verwüsteten die Felder, verbrannten Gehöfte und Dörfer und bereiteten den Bewohnern die entsetzlichsten Qualen. Die Männer wurden angesichts ihrer Kinder und Frauen auf schrecklichste Weise getötet. Viele Leichname wurden gebraten und von den rohen Barbaren verspeist. Die Frauen und Mädchen mußten ihnen als Gefangene folgen. Warum ließ König Heinrich diese Greuel geschehen? Er sah ein, daß er gegen die schnellen und kriegstüchtigen Ungarn mit seinem Heere nichts ausrichten konnte. Aber das Glück fügte es, daß ein ungarischer Führer von einem sächsischen Heerhaufen gefangen genommen und gefesselt vor Heinrich geführt wurde. Die Ungarn boten für feine Freigabe ein hohes Lösegeld. Doch Heinrich war es nicht um Gold und Silber zu tun, sondern um den Frieden. Er forderte einen neunjährigen Waffenstillstand und wollte während dieser Zeit sogar alljährlich eine Abgabe an Vieh, Getreide und Geld zahlen. Die Ungarn willigten ein und zogen in ihr Land zurück. Vertiefung. Warum vertrieb der König die Ungarn nicht mit seinem Heere? (Das deutsche Heer kämpfte größtenteils zu Fuß; die flinken Ungarn hätten es sicher besiegt und vielleicht vernichtet.) Warum schloß er den Waffenstillstand? (Er wollte in den Friedensjabren sein Heer kriegstüchtig machen.)

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 149

1913 - Langensalza : Beltz
Friedrich Rotbart. 149 gehen schien der kleinen Schar möglich zu sein. Doch die schreckliche Not gebot: vorwärts! Unter Anführung des Kaisersohnes stürmte das kleine Ritterheer mit Aufbietung der letzten Kräfte gegen die Stadt Jkonium und nahm sie ein. So gewann man endlich Beute und Brot. Nach einer Rast von wenigen Tagen ging es weiter nach dem Süden, und hier traf das vielgeprüfte Christenheer der schwerste Schlag. Um den Weg abzukürzen, hatte Barbarossa mit den Seinen einen reißenden Fluß, den Saleph, durchschwommen. Wohlbehalten kam er an das andere Ufer. Als er hier gespeist hatte, schickte er sich wegen der allzu großen Hitze an, im Flusse ein Bad zu nehmen und durch Schwimmen sich zu erfrischen. Hierbei ertrank er?) Ter Schmerz der Kreuzfahrer war unbeschreiblich. Das kleine Heer löste sich auf. Ein Teil der Ritter kehrte in die Heimat zurück. Mit den übrigen schlug sich der Kaisersohn glücklich bis Syrien durch und kam nach Akkon. Die Stadt war vom ägyptischen Sultan erobert worden. Der König von Palästina wollte sie zurückgewinnen. Er belagerte sie und vereinigte sich mit den deutschen Kreuzfahrern. Da brachen ansteckende Krankheiten im Heere aus, und die Kranken starben in großer Zahl: denn sie waren ohne jede Pflege. Der Hohenstaufensohn widmete sich mit seinen Kreuzrittern der Pflege der Pestkranken, so gut er konnte. So stiftete er den deutschen Ritterorden, des'en Hauptzweck die Pflege der Kranken sein sollte. (1190). Überschrift? Zusammenfassung: Barbarossas Kreuzzug und Tod. 7. In Deutschland wollte man an den plötzlichen Tod Barbarossas nicht glauben. Noch einige Hohenstaufen folgten auf dem Kaiserthrone. Der gewaltigste war Barbarossas Enkel Friedrich Ii. Durch Erbschaft fielen ihm Sizilien und Süditalien zu, und hier schuf er nun einen Staat, der unserm heutigen Staate sehr ähnlich sah. Das Lehnswesen wurde abgeschafft. Alle Beamten wurden mit Geld bezahlt. Sie konnten entlassen werden, wenn sie ihre Ämter nicht getreulich verwalteten. Die Städte hatten ihre eigene Verwaltung. Mehrere bildeten einen Bezirk, und an der Spitze eines solchen stand der kaiserliche Beamte. Für irrt Landesschutz sorgten angeworbene Soldaten, die immer unter der Fahne standen. So hat Friedrich Ii. das erste stehende Heer gegründet. Jeder Untertan mußte Steuern zahlen, mit denen der Kaiser seine Beamten und Soldaten besoldete. Er war der alleinige Gesetzgeber, und die Beamten hatten nur seinen Willen auszuführen. Wie ganz anders sah es in Deutschland aus. Hier hatte jeder Fürst in seinem Lande zu befehlen, und da Friedrich sich am liebsten in Süditalien aufhielt, traten die Reichsfürsten immer selbständiger auf. Einmal hielt der Kaiser in Deutschland einen Reichstag ab. Er setzte seinen Sohn Konrad zum stellvertretenden König in Deutschland ein und erließ Bestimmungen, nach welchen an gewissen Tagen alle Kämpfe untersagt waren. So sorgte er für den Landfrieden. Art den Landfriedensbestimmungen war den deutschen Landesfürsten aber nicht viel gelegen; denn sie unternahmen nur zu gern Kriegs- und Eroberungszüge ins nachbarliche Gebiet. Für ihre Zustimmung zu dem Landfriedensgesetz gewährte ihnen der Kaiser wichtige Rechte: er ernannte sie für ihre Lander zu Erb fürsten und übertrug ihnen das Münz-, Zoll- und Befestigungswesen für ihre Gebiete. So gingen wichtige kaiserliche 1) Nach bet Chronik Ottos von St. Blasien.

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 162

1913 - Langensalza : Beltz
^ ^ Das Rittertum. Überschrift? Zusammenfassung: Die ritterlichen Kampfspiele. 6. Wiedieritter lebten. Es war gewiß ein fröhliches und herrliches Leben, das die Ritter auf ihren stolzen Burgen führten. Reiten und Fechteu, Jagen und Kämpfen, Tanzen und Singen waren ihre Hauptbeschäftigungen. War kein Kampf oder Turnier oder kein Besuch eines andern feinen Herrn angesagt worden, so ging es bei Tagesanbruch in die wildreichen Forsten hinaus. An den Jagden nahmen in der Regel auch die Ritterdamen teil. Die Knappen trugen die Jagdwaffen und führten die Meute. War der nahe Burgwald erreicht, so wurden die Hunde losgelassen, um das Wild aufzuspüren. Treiber und Knechte trieben es dem Schützen zu, der es durch einen mächtigen Speerwurf verwundete. Die Meute setzte dem wild davonstürmenden, tödlich getroffenen Tiere nach und brachte es zur Strecke. Die Ritterdameu hatten sich unterdessen beim Vogelfang vergnügt. Sie ließen den abgerichteten Falken emporfliegen, der einen stattlichen Reiher erspäht hatte. Zwischen beiden entspann sich ein Kampf, bei welchem der Falke den angegriffenen Vogel in die Nähe des Falkners und der Damen lockte. Auf einen Pfiff flog der Falke auf die Hand seiner Herrin zurück, und der Reiher wurde gefangen und getötet. Erst wenn sich die Sonne dem Horizonte zuneigte und hinter den dunklen Kronen der Buchen und Eichen verschwunden war, wurden Jagd und Vogelfang (Reiherbeize) abgebrochen, und unter dem Klang der Hörner kehrte die Jagdgesellschaft mit den erjagten Rehen, Hirschen, Bären, Wildschweinen und Reihern in die Burg zurück. Im strengen Winter verbrachte der Ritter den größten Teil des Tages auf seiner Burg. Da ruhten die Kampfspiele; Besuche kamen nur selten vor, und Jagden wurden nur veranstaltet, wenn die Vorräte in Küche und Keller aufgezehrt waren. So war denn das Leben auf der Burg im Winter einsam und eintönig. Die Ritterfamilie verbrachte den Tag in den Kemenaten oder im Saale. Dort saß man auf der feingeschnitzten Holzbank oder in Lehnstühlen am offenen Kamine, und der Burgherr erzählte von seinen Jagdabenteuern und Kriegserlebnissen oder er spielte mit seinem Burgkaplan Schach. Die Ritterdamen saßen mit ihren Mägden in der Kemenate und spannen fleißig Flachs, Wolle und Seide oder nähten Kleider und fertigten Stickereien, allerhand Decken und Vorhänge. Sie verstanden sich auf sehr feine Handarbeiten, und manche ritterliche Dame brachte es darin zur meisterlichen Fertigkeit; als feinste Handarbeit galt das Besticken von Tapeten. Gesang, Lauten- und Harfenspiel brachte Abwechslung in das Einerlei der Tagesbeschäftigung: Ein gerngesehener Gast war in der traurigen Wintereinsamkeit der fahrende Sänger. So führten die Ritter ein herrliches, angenehmes Leben auf der Burg. Um Bebauung des Feldes und Verwaltung der Wirtschaft kümmerten sie sich nicht. Sie verrichteten überhaupt keine eigentliche Arbeit. Jede bäuerliche und bürgerliche Beschäftigung war geradezu verboten; der Ritter hielt es mit seiner Würde nicht vereinbar, die Hand an Pflug uno Egge zu legen, Handel zu treiben oder irgend ein Gewerbe zu pflegen. Das ist erst vor 100 Jahren anders geworden; erst im Jahre 1808 wurde den adligen Herren erlaubt, Bauerngüter zu bewirtschaften oder bürgerlicher Tätigkeit sich zu widmen, und erst seit dieser Zeit gilt eigentlich das Wort von der Arbeit, die nicht schändet. In den früheren Jahrhunderten ließen die ritterlichen Herren die Bauern draußen für sich arbeiten. Der Bauer mußte dem Burgherrn die besten

4. Aus der deutschen Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 57

1912 - Langensalza : Beltz
— 57 — 9. „(Ein zerhau'ner Helm, ein zersplitterter Speer — vom Reiche der (Boten blieb nichts mehr!" 10. Und der zweite sprach: „3n die Wellen dort versenkt den traurigen Gotenhort! 11. Dann springen wir nach von dem Uferrand — was säumst du, Vater hildebrand?" 12. „Und tragt ihr des Königs Krön’ und Speer, ihr treuen Gesellen, ich habe mehr!" 13. Ruf schlug er seinen Mantel weich: „hier trag’ ich der Goten Hort und Reich. 14. Und habt ihr gerettet Speer und Krön’, ich habe gerettet des Königs Sohn! 15. (Erwache, mein Knabe, ich grüße dich, du König der (Boten, jung Dieterich!" Felix Dahn. 20. Theodorich, König der Ostgoten, f 26. Angnst 526. 1. Rls Kaiser 3eno hörte, daß Theodorich von seinem Volke zum König erhoben sei, lud er ihn zu sich ein und hieß ihn in seine Hauptstadt kommen. (Er empfing ihn mit hohen (Ehren und nahm ihn unter die vor- nehmen seines Palastes auf. Da aber Theodorich vernahm, daß sein Volk, welches in Illyrikum wohnte, mit Hot und Mangel zu Kämpfen hatte, während er selbst in der Hauptstadt alles Gute genoß, entschloß er sich, lieber in mühevollem Kampfe des Lebens Unterhalt zu gewinnen, als müßig die Herrlichkeiten des römischen Reiches zu genießen und sein Volk unterdessen darben zu sehen. (Er sprach zum Kaiser: „Warum leidet das italische Land, das zu allen Zeiten von euren vorfahren beherrscht worden ist, und die Stadt Rom, der weit Haupt und Herrin, unter der Tyrannei Gdovakars, des Königs der Turkilinger und Rugier ? Sende mich mit meinem Volke aus, ihn zu bekämpfen. Gehe ich als Sieger aus dem Kampfe hervor, so werde ich das Land als dein Geschenk und durch deine Huld besitzen, unterliege ich aber, dann verliert ihr nichts, vielmehr werdet ihr der drückenden Lasten für unsern Unterhalt ledig." Rls der Kaiser dies hörte, war er wohl unzufrieden darüber, daß Theodorich fortzuziehen gedachte, doch er wollte ihn nicht betrüben und entließ ihn reichlich beschenkt. Theodorich aber schied von der kaiserlichen Stadt, kehrte zu den Seinigen zurück, sammelte sein ganzes Volk um sich und zog gen Italien. (Er fiel in das Gebiet von venetien ein. Da zog (Ddovakar mit einem Heer wider ihn heran. Rber Theodorich rückte ihm bis zu den veronesischen Heldern entgegen und brachte ihm hier eine große niederlege bei. Dann brach er sein Lager ab, überschritt den Po und schlug bei der Hauptstadt Ravenna ein Lager auf. Rls dies Gdovakar sah, befestigte er sich in der Stadt. (Dft machte er zu nächtlicher Zeit mit den Seinen Rusfälle und beunruhigte hierdurch das gotische Heer. 3<?rbanes, der (Loten Ursprung und Taten (um 551.

5. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 140

1912 - Langensalza : Beltz
— 140 — hatte der König, der selbst die pariser Verse so sehr bewunderte, die pariser Generäle so unübertrefflich mit deutschen Kugeln weggescheucht. (Es war ein so glänzender Sieg, eine so schmachvolle Niederlage der alten feinde, es war eine Herzensfreude überall im Reiche; auch wo die Soldaten der Landesherren gegen König Friedrich im Felde lagen, jubelten daheim Bürger und Bauern über seine deutschen hiebe. Und je länger der Krieg dauerte, je lebhafter der Glaube an die Unüberwindlichkeit des Königs wurde, desto mehr erhob sich das Selbstgefühl der Deutschen. Seit langen, langen fahren fanden sie jetzt einen Helden, auf dessen Kriegsruhm sie stolz sein durften, einen Mann, der mehr als Menschliches leistete. Unzählige Rnekdoten liefen von ihm durch das Land, jeder kleine Zug von seiner Ruhe, guten Laune, Freundlichkeit gegen einzelne Soldaten, von der Treue seines Heeres flog Hunderte von Meilen; wie er in Todesnot die Flöte im Zelte blies, wie seine wunden Soldaten nach der Schlacht Choral sangen, wie er den Hut vor einem Regiment abnahm -— es ist ihm seitdem öfter nachgemacht worden — das wurde am Neckar und Rhein herumgetragen, gedruckt, mit frohem Lachen und mit Tränen der Rührung gehört. Es war natürlich, daß die Dichter sein Lob sangen, waren doch drei von ihnen im preußischen Heere gewesen, Gleim iund Lessing als Sekretäre kommandierender Generäle und (Ewald von Kleist, ein Liebling der jungen literarischen Kreise, als ©ffizier, bis ihn die Kugel bei Kunersdorf traf. Rber noch rührender für uns ist die treue Hingebung des preußischen Volkes. Die alten Provinzen, Preußen, Pommern, die Marken, Westfalen, litten unsäglich durch Den Krieg, aber die stolze Freude, Anteil an dem Helden (Europas zu haben, hob auch den kleinen Mann oft über das eigene Leben heraus. Der bewaffnete Bürger und Bauer zog jahrelang immer wieder als Landmiliz ins Feld. Ris eine Rnzahl Rekruten aus dem Tleveschen und der Grafschaft Ravensberg nach verlorenem Treffen fahnenflüchtig wurde und in die Heimat zurückkehrte, da wurden die Rusreißer von ihren eigenen Landsleuten und verwandten für eidbrüchig erklärt, verbannt uno aus den Dörfern zum Heere zurückgejagt. Nicht anders war das Urteil im Rusland. 3n den protestantischen Kantonen der Schweiz nahm man so warmen Teil an dem Geschick des Königs, als wären die (Enkel der Rütlimänner nie vom Deutschen Reich abgelöst worden. (Es gab dort Leute, die vor Verdruß krank wurden, wenn die Sache des Königs schlecht stand. (Ebenso war es in (England. Jeder Sieg des Königs erregte in London laute Freude; die Häuser wurden erleuchtet, Bildnisse und Lobgedichte feilgeboten; im Parlament verkündete Pitt bewundernd jede neue Tat des großen Rlliierten. Selbst zu Paris war man im Theater, in den Gesellschaften mehr preußisch als französisch gesinnt. Die Franzosen spotteten über ihre eigenen Generäle und die (Elique der Pompadour; wer dort für die französischen Massen war, so berichtet Duclos, durfte kaum damit laut werden. 3n Petersburg war Großfürst Peter und sein Rnhang so gut preußisch, daß dort bei jedem Nachteil, den Friedrich erhalten, in der Stille getrauert wurde. Ja, bis in die Türkei und zum Khan der Tartaren reichte der (Enthusiasmus. Und diese Pietät eines ganzen Weltteils überdauerte den Krieg. Dem Maler hackert wurde mitten in Sizilien bei der Durchreise durch eine kleine Stadt von dem Magistrat ein Ehrengeschenk von Wein und Früchten

6. Aus der deutschen, besonders brandenburg-preußischen Geschichte vom Anfange des 16. Jahrhunderts bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reiches - S. 84

1912 - Langensalza : Beltz
— 84 — ließ, war ich in Berlin, weil ich ihr nicht gleich folgen konnte, je weniger wir aus eine so traurige Nachricht gefaßt waren, desto mehr wurden mir davon gerührt. Ich bin einer gefährlichen Krankheit nahe gewesen, und ich habe mich nur mit Ittühe wieder erholt. Diese große Königin besaß eine unglaubliche Wissenschaft nicht gemeiner Dinge mit einem steten Streben, immer mehr zu erforschen, und ihre Unterredungen mit mir gingen stets dahin, ihre Mißbegierde zu befriedigen, welches der Zdelt dereinst würde zum Vorteil gedient haben, wenn sie uns nicht der Tod zu früh geraubt hätte." Don welcher Bedeutung das Leben und Wirken der Königin für das £anb war, bezeichnet Friedrich der Große in folgenben Worten: „Diese schöne und geistreiche Fürstin war es, welche die wahre gesellschaftliche Feinheit und die Liebe zu den Künsten und Wissenschaften nach Brandenburg und Deist und Würde in die von ihrem (Bemahle so gern geliebte Etikette brachte." Ferdinand Schmidt, Geschichte des preußischen Staates. 52. Der Dessauer Marsch. Wie jedes Dolk seine Dolksgesänge, so hat auch jede ^ Rrmee ihre Schlachtgesänge und Lieblingsmärsche. 3n beiden Fällen gab sich das Dolk oder die Armee diese Gesänge und Tttelobien so zu sagen selbst, und man weiß oft kaum, wann und woher sie kamen und weshalb sie sich solange erhalten, trotz mancher anberen Kompositionen, vielleicht auch besserer und solcher, welche man sich mit Mühe einzuführen bestrebt. Das gilt auck vom Dessauer Marsch („So leben wir"), ober, wie man kurz sagt, vom „alten Dessauer" in der preußischen Rrmee. Fast je der kennt die volkstümlich geworbene Weise und pfeift ober summt sie in heiterer Laune vor sich hin, aber nur wenigen wirb es bekannt sein, daß diese Marschmelobie italienischen Ursprungs ist, und nachweislich zuerst bei der Siegesfeier der Schlacht von Tassano 1705 geblasen würde. Xtarf) der (Erstürmung von Turin 1706 würde der eigentliche Bilbner der Infanterie und Felbherr des preußischen Heeres, Fürst Leopolb von Rnhalt-Dessau, bei seinem Einzüge in die Stadt mit biesem Marsch empfangen, der feitbem sein Lieblingsmarsch blieb und nach ihm benannt würde. Stets wenn der E^elb die Truppen zu neuer Siegestat anfeuern wollte, ließ er jenen Marsch blasen, so bei Malplaguet 1709 und enblich bei Kessels- borf im 2. schlesischen Kriege. Später war diese Marschmelobie dem Regiments der preußischen Rrmee Nr. 3, welches in den ersten schlesischen Kriegen noch den Hamen Rnhalt-Dessau führte, eigentümlich. Man sagt, daß dieser große Felbherr selbst einige Kriegslieber nach bamaliger kräftiger Solbatenart auf die Weise bieses Marsches verfaßt habe, welche zum Teil noch jetzt in dem Munbe der preußischen Soldaten fortleben. (Eine der Ruszeichnungen des in der altpreußischen Rrmee berühmten, im Jahre 1676 gestifteten Regiments Nr. 3 bestanb barin, den „alten Dessauer" als seinen Regimentsmarsch, verbunben mit dem Kavallerie-Marschsignale, bei seinem parabemarsch blasen zu bürfen, worauf das Regiment sehr stolz war. Für biesen Marsch würde bei seinem Musik-Korps ein besonders ausgezeichneter Trompeter gehalten und höher „entlohnt .

7. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 36

1912 - Langensalza : Beltz
— 36 — Parte plötzlich vor dem General Dumas, einem Halbblut von den französischen Negerinseln, einem Menschen von riesenhaftem Wuchs. Zornbebend schrie er ihn an: „Ihre sechs Fuß sollen Sie nicht vor dem Erschießen retten!" So war er. Er war das Leben dieser Truppen, ihre Seele war er, und während ihre Gewehrläufe und Bajonette in der Wüstensonne funkelten' und glitzerten, funkelte durch ihre Reihen auch schon wieder der leichte französische Witz lachender Sorglosigkeit, der diesen Truppen der napoleo-nischen Zeit so eigen war. An den Flanken der Kolonnen respektvoll auf Schußweite flatterten aus flinken Nossen die weißen Burnusse der feindlichen Beduinen. Wer ermüdet zurückblieb, verlor ohne Gnade den Kops. „Eh bien, Wegepolizei zu Pferde!" sagte der Soldatenwitz. Der General Cassarelli sprengt den Zug entlang und ermuntert zum Aushalten. Er hat im Rheinischen Feldzug ein Bein verloren, und lachend rüst man ihm entgegen: „Dem macht's nichts aus, der hat ein Bein in Frankreich." So zogen sie durch den 6. Juli 1798 und seine Glut, diese Soldaten Ägyptens; ihr Feldherr führte sie der Schlacht entgegen, der Schlacht vor den Pyramiden. „Soldaten Frankreichs, vier Jahrtausende blicken aus Euch herab!" Er rief es, da sie fechten sollten. ^Dieser furchtbare Mensch," sagte einer seiner Generale, „er hat uns alle unterjocht. -Er hat uns alle in seiner Hand, die bald hart ist wie Stahl, bald sammetweich. Aber man weiß nie, wie sie am folgenden Tage sein wird, und es gibt kein Mittel, sich ihr zu entziehen." Bei Akubir zerschmetterte der englische General Nelson die französische Flotte. Vor sich die Mamelucken, um sich die Wüste, hinter sich verbrannte Schiffe und die Wogen des Mittelmeeres — wird er jemals zurückkehren, der Olivenfarbene? Unter den Machthabern in Paris sind so manche, die den stillen Wunsch im Herzen tragen, daß er niemals zurückkehren möge, der ruhelose Sohn Korsikas. Einstweilen ist er abgeschnitten, der Mameluckensieger mit seinem Heer ist ein Gefangener im eroberten Lande! Das alte Europa hat Ruhe vor ihm. * * * Derselbe 6. Juli des Jahres 1798 steigt auch über Berlin herauf. Die Hauptstadt des Königreichs Preußen hat ihr Huldigungsfest. Die ständische Ritterschaft der Mark, Berlins Bürgerschaft und Abgeordnete der märkischen Stände wollen dem König die Treue schwören. Die Glocken des Doms hallen feierlich über Berlin dahin, König Friedrich Wilhelm Iii. schreitet mit seinen Prinzen und seinem Gefolge zu Fuß aus dem Domportal über den Schloßplatz in das Schloß. Der schlichte Sinn des königlichen Mannes hat sich allen Prunk und alle Pracht verbeten. Der Magistrat von Berlin, die Korporationen der Gewerke, die Abgeordneten der märkischen Stände sind im Lustgarten aufmarschiert. Im Weißen Saal des Königlichen Schlosses aber sammeln sich Ritter schaft und Hof. Hier steht dichtgedrängt, Mann neben Mann, der Adel Preußens, königlich gesinnt bis auf die Knochen, und es ist wohl kein Geschlecht unter ihnen, davon nicht Vater, Sohn oder Bruder mitgezogen waren in die Kriege des großen Königs. Hier blinkten Ordens-

8. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 86

1912 - Langensalza : Beltz
— 86 — schränke geplündert. Graf Ferdinand Sandritzky auf Manze schickte, nachdem er am Abend vorher das Glück genossen, seinen König bei sich zu empfangen und zu bewirten, das große, vollständige Familienservice in die Münze und speiste fürder von Porzellan. Wo Friedrich Wilhelm Iii. sich blicken ließ, sei es allein, oder begleitet von blühenden Kindern, überall empfing ihn das Iubelgetön seiner Getreuen; aus allen Provinzen fanden sich rüstige Kämpfer voll Mut und Treue in Breslau ein: jeder Tag brachte frische Kräfte, neue Kunde, steigende Begeisterung. Die Mütter weinten freilich, daß ihre Söhne sich nicht zurückhalten ließen, aber hätten sie's getan, hätten die Söhne den Bitten nachgegeben, die Mütter würden vor Scham vergangen sein; durch ihre Tränen strahlte der gerechteste Stolz. Karl von f^oltei, vierzig Jahre. Schweidnitz. L. Henze. 37. Brief Blüchers an den Generalstabsches von Lcharnhorst. 5. Januar 1813.] Mich juckts in alle Finger, den Säbel zu ergreifen. Wenn es jetzt nicht Sr. Majestät unseres Königs und aller übrigen deutschen Fürsten und der ganzen Nation Führnehmen ist, alles Schelmfranzosenzeug mitsamt dem Bonaparte und all seinem ganzen Anhang von deutschen Boden weg zu vertilgen: so scheint mich, daß kein deutscher Mann mehr des deutschen Namens werth sey. Jetzo ist es wiederum die Zeit zu duhn, was ich schon Anno 9 angerathen, nämlich die ganze Nation zu den Waffen anzurufen, und wann die Fürsten nicht wollen und sich dem entgegensetzen, sie samt dem Bonaparte wegzujagen. Denn nicht nur Preußen allein, sondern das ganze deutsche Vaterland muß wiederum heraufgebracht und die Nation hergestellt werden. 38. Vaterlandsliebe. 1813. Das Vaterland forderte noch andere Opfer als diejenigen, welche die Teilnehmer in dem sich vorbereitenden Freibeitskampf durch Einsetzung ihres Lebens darzubringen vermochten. Das Land war ausgesogen, die Staatskassen leer, der Wohlstand des Bürgers so gut wie vernichtet. Die Ausrüstung kostete viel Geld; manchen armen Jüngling, dem es heiß im Herzen brannte, war es nicht möglich, die Kosten auszubringen. Da begann denn, wie ein großer, unendlicher Strom der Liebe, jene Opferfreudigkeit durch die Herzen des Volkes zu fluten, welche beispielslos dasteht in der Geschichte und welche, in ihren oft rührenden Beispielen, als leuchtendes Vorbild warmer Vaterlandsliebe immerdar in der Erinnerung des Volkes fortleben möge. Die Zeitungen in Berlin, Breslau und andern großen Städten, zwar immer noch nicht ganz befreit von dem Druck der französischen Zensur, richteten jetzt eine besondere Rubrik „Vaterlandsliebe" ein, worin die Gaben verzeichnet wurden, die von arm und reich, von alt und jung zur Ausrüstung freiwilliger Korps beigesteuert wurden. So brachte die „Spenersche Zeitung" in Berlin außer zahlreichen anderen Anerbietungen und Bekanntmachungen folgende Mitteilung: Die Königliche Aufforderung an die gebildeten Jünglinge unseres Vaterlandes tönt in die Herzen wie eine Stimme Gottes. Ich erbiete

9. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 91

1912 - Langensalza : Beltz
— 91 — 40. Preußens Erhebung. Am 17. März 1813 unterzeichnete Friedrich Wilhelm Iii. das Landwehrgesetz und den „Aufruf an Mein Volk". Es war die Rückkehr zur Wahrheit und zum freien Handeln, wie Schleiermacher in einer freudevollen Predigt sagte. Das treue Volk atmete auf, da nun endlich jeder Zweifel schwand, die allzu harte Prüfung der Geduld und des Gehorsams vorüber war. So hatte noch nie ein unumschränkter Herrscher zu seinem Lande geredet. Ein Hauch der Freiheit, wie er einst die Kriegslieder der Hellenen erfüllte, wehte durch die schlichten, eindringlichen Worte, die der geistvolle Hippel in guter Stunde entworfen hatte. Mit herzlichem Vertrauen rief der König seine Brandenburger, Preußen, Schlesier, Pommern und Litauer bei ihren alten Stammesnamen an und entbot sie zum heiligen Kampfe: „Keinen anderen Ausweg gibt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem würdet Ihr getrost entgegen gehen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag!" Und nun stand es auf, das alte, waffengewaltige Preußen, das Volk der Slawenkämpfe, der Schwedenschlachten und der Sieben Jahre, und ihm geschah wie jenem Helden der germanischen Sage, der beim Anblick seiner Fesseln so in heißem Zorn entbrannte, daß die Ketten schmolzen. Kein Zweifel, kein Abwägen der Übermacht des Feindes; alle dachten wie Fichte: „Nicht Siegen oder Sterben soll unsere Losung sein, sondern Siegen schlechtweg!" „Mag Napoleon noch so oft Schlachten gewinnen," schrieb Scharnhorst, „die ganze Anlage des Krieges ist so, daß im Verlaufe dieses Feldzuges uns sowohl die Überlegenheit als der Sieg nicht entgehen kann." Schon der Aufruf vom 3. Februar hatte Erfolge, welche niemand außer Scharnhorst für möglich gehalten. Es war der stolzeste Anblick in Scharnhorsts Leben, als er den König einst in Breslau ans Fenster führte und ihm die jubelnden Scharen der Freiwilligen zeigte, wie sie in malerischem Gewimmel zu Fuß, zu Roß, zu Wagen, ein endloser Zug, sich an den alten Giebelhäusern des Ringes vorüberdrängten. Dem Könige stürzten die Tränen aus den Augen. Treu und gewissenhaft hatte er seines schweren Amtes gewaltet in dieser langen Zeit der Leiden und oftmals richtiger gerechnet als die Kriegspartei; was ihm fehlte, war der frohe Glaube an die Hingebung seiner Preußen: jetzt fand er ihn wieder. Seit dem 17. März traten auch die breiten Massen des Volkes in das Heer ein. Durch den Wetteifer aller Stände wurde die größte kriegerische Leistung möglich, welche die Geschichte von gesitteten Nationen kennt. Neben den alten Soldaten empfand die gebildete Jugend den Ernst der Zeit am lebhaftesten; in ihr glühte die schwärmerische Sehnsucht nach dem freien und einigen deutschen Vaterlande. Kein Student, der irgend die Waffe schwingen konnte, blieb daheim; vom Katheder hinweg führte Professor Steffens nach herzlicher Ansprache seine gesamte Hörerschaft zum Werbeplatz der freiwilligen Jäger. Der König rief auch seine verlorenen alten Provinzen zu den Fahnen: „Auch ihr seid von dem Augenblicke, wo mein treues Volk die Waffen ergriff, nicht mehr an den erzwungenen Eid gebunden." Da aber eine Massenerhebung in dem unglücklichen Lande vorerst noch ganz unmöglich war, so eilten mindestens die Ostfriesen und Markaner von der Göttinger Universität zu den preußischen Regimentern, desgleichen die gesamte

10. Aus der deutschen Geschichte vom Beginne des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart - S. 92

1912 - Langensalza : Beltz
— 92 — Studentenschaft aus dem treuen Halle, das unter westfälischer Herrschaft die Erinnerungen an den alten Dessauer und die gute preußische Zeit nicht vergessen hatte. Derselbe Geist lebte in den Schulen. Aus Berlin allein stellten sich 370 Gymnasiasten. Mancher schwächliche Junge irrte betrübt, immer wieder abgewiesen, von einem Regiments zum anderen, und glücklich, wer, wie der junge Vogel von Falkenstein, zuletzt doch noch von einem nachsichtigen Kommandeur angenommen wurde. Die Beamten meldeten sich so zahlreich zum Waffendienste, daß der König durch ein Verbot den Gerichten und Negierungen die unentbehrlichen Arbeitskräfte sichern mußte; in Pommern waren die königlichen Behörden während des Sommers nahezu verschwunden; jeder Kreis und jedes Dorf regierte sich selber, wohl oder übel. Aber auch der geringe Mann hatte in Not und Plagen die Liebe zum Vaterland wiedergefunden: stürmisch, wie nie mehr seit den Zeiten der Religionskriege, war die Seele des Volkes bewegt von den großen Leidenschaften des öffentlichen Lebens. Der Bauer verließ den Hof, der Handwerker die Werkstatt, rasch entschlossen, als verstünde sich's von selber: die Zeit war erfüllet, es mußte sein. War doch auch der König mit allen seinen Prinzen ins Feldlager gegangen. In tausend rührenden Zügen bekundete sich die Treue der kleinen Leute. Arme Bergknappen in Schlesien arbeiteten wochenlang unentgeltlich, um mit dem Lohne einige Kameraden für das Heer auszurüsten; ein pommerscher Schäfer verkaufte die kleine Herde, seine einzige Habe, und ging dann wohlbewaffnet zu seinem Regiments. Mit Verwunderung sah das alte Geschlecht alle jene herzerschütternden Auftritte, woran der Ernst der allgemeinen Wehrpflicht uns Nachlebende längst gewöhnt hat: Hunderte von Brautpaaren traten vor den Altar und schlossen den Bund für das Leben, einen Augenblick bevor der junge Gatte in Kampf und Tod hinauszog. Nur die Polen in Westpreußen und Oberschlesien teilten die Hingebung der Deutschen nicht; auch in einzelnen Städten, die bisher vom Heerdienste frei gewesen, stießen die neuen Gesetze auf Widerstand. Das deutsche und litauische Landvolk der alten Provinzen dagegen war seit dem gestrengen Friedrich Wilhelm I. mit der Wehrpflicht vertraut. Zugleich wurden überall öffentliche Sammlungen veranstaltet, wie sie bisher nur für wohltätige Zwecke üblich waren: dies arme Viertel der deutschen Nation brachte mit der Blüte seiner männlichen Jugend auch die letzten kargen Reste seines Wohlstandes zum Opfer für die Wiederauferstehung des Vaterlandes. Von barem Gelde war wenig vorhanden; aber was sich noch auftreiben ließ von altem Schmuck und Geschmeide, ging dahin. In manchen Strichen der alten Provinzen galt es nach dem Kriege als eine Schande, wenn ein Haushalt noch Silberzeug besaß. Kleine Leute trugen ihre Trauringe in die Münze, empfingen eiserne zurück mit der Inschrift: „Gold für Eisen"; manches arme Mädchen gab sein reiches Lockenhaar als Opfer. Eine wunderbare, andächtige Stille lag über dem in allen seinen Tiefen aufgeregten Volke. Lärm der Presse und der Vereine kannte die Zeit noch nicht; aber auch im vertrauten Kreise wurde selten eine prahlerische Rede laut. In den Tagen ihres häuslichen Stillebens hatten die Deutschen gern überschwenglichen Ausdruck an nichtigen Gegenstand verschwendet;
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