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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 66

1895 - Straßburg : Heitz
66 Wollspinnereien und -Webereien, Bierbrauereien, Mühlen, einer Ziegelbrennerei und einer Sägemühle. Nordwestlich. 2 km von der Stadt liegt Als- p a ch, einst Kloster, jetzt Holzstofffabrik. Station der Thalbahn. Reichenweier (1700 Einw.), altertümliches Städtchen, hat vortreffliche Weine. 3. Markirch* [Ste-Marie-aux-Mines] (11,800 Einwohner), liegt im Hintergrunde des Leberthales, -erstreckt sich 2 km lang zwischen hohen Bergen hin, auf welchen Viehzucht getrieben wird. Die Stadt hat ein Realprogymnasium. Die Hauptnahrungsquelle der Einwohner ist die Industrie, welche Spiunereien, Webereien, Bleichen, Färbereien und Kattunfabriken in sich schließt. End- station der Linie Schlettstadt-Markirch. Straße über das Gebirge nach St. Die. St. Kreuz [Ste-Croix-aux-Mines] (3540 Einw.), reiche Industrie. Baumwollspinnereien und -Webe- reien, Tabakfabrik. Bahnstation. Ebenfalls in L e- berau [Liepvre] (2460 Einw.), rege Industrie. Bahnstation. A l t w e i e r [Aubure] (300 Einw.). Das höchst gelegene Dorf des Reichslandes. Die weit ver- streuten Gehöfte liegen 800—1000 m hoch. Besuchter Luftkurort. Sanatorium. 4. Schnierlach. [La Poutroye] (2200 Einw.), an der Bechine, Nebenbach der Weiß, an der Straße von Colmar über den Col du Bonhomme nach St. Die, hat eine Baumwollspinnerei, eine Siamoise-

2. Das Deutsche Reich - S. 63

1901 - Langensalza : Beyer
4. Das schwäbische Stufenland. 63 sind, zieht sich die Stadt an einem rauschenden Bergwasser dahin. Weiter abwärts im Neckarthale folgt dann unterhalb des Neckarknies die betriebsame Fabrikstadt Eßlingen, die Württembergs größte Maschinenfabrik aufzuweisen hat. In dem nuu folgenden breiten Thalkessel liegt Eannstadt, das durch seine Heilquellen bekannt geworden ist. Westlich davon liegt Stuttgart, die Haupt- und Residenzstadt Württembergs und die einzige Großstadt des Schwabenlandes. Stuttgart liegt iu einem Seitenthal des Neckars, einem schönen Thalkessel, der von bewaldeten Höhen und Weinbergen eingeschlossen wird, und gehört zu den schönsten Städten des deutschen Reichs. Die Stadt ist der Hauptsitz des deutschen Buchhandels und weist eine lebhafte Groß- industrie auf. Aus Stuttgart stammt Gustav Schwab und Wilhelm Hauff, in Stuttgart lebte auch Karl Gerok. Nördlich vou Stuttgart liegt ebenfalls in einem Seitenthale des Neckars das württembergische Potsdam, die Stadt Ludwigsburg, die Sommerresidenz des Königs. Thalabwärts folgt dann das Städtchen Marbach, wo Friedrich von Schiller das Licht der Welt er- blickte. Endlich erwähnen wir noch die gewerbreiche Stadt Heilbronn, die in einer fruchtbaren Thalweitung liegt und die zweitgrößte Stadt des Landes ist. Von hier ab wird der Neckar mit Dampfschiffen befahren. In dem Thale der Vils liegt Göppingen, an der Rems Gmünd, am Kocher Schwäbisch Hall, allesamt sehr gewerbreiche Orte, im Thale der Enz aber das Städtchen Wildbad, das durch seine Heilquellen berühmt geworden ist. sachliche Vertiefung: Wie kommt es nur, daß gerade das Neckarthal so reich besiedelt ist? Das Neckarthal ist von der Natur überaus reich begünstigt. Es weist nicht nur die fruchtbarste Ackerkrume der ganzen Landschaft auf, sondern auch das mildeste Klima. An verschiedenen Stellen sprudeln kräftige Heilqnellen hervor, die der Entstehung und dem Aufblühen von Städten förderlich waren. Aber auch seine günstige Lage in der Mitte der Landschaft und die mannigfachen Verkehrsbeziehungen, die durch diese Mittellage ermöglicht wurden, begünstigten die Anlage mannig- facher Siedeluugeu. Wie kommt es wohl, daß die Städte des Schwab eulaudes meist nur von mittlerer Größe sind? Obwohl das Schwabenland in- folge seiner großen Fruchtbarkeit und des milden Klimas reich besiedelt ist, so finden wir hier doch nur eine Großstadt. Die übrigen Städte weisen mit Ausnahme von Heilbronn alle eine Einwohnerzahl unter 30 000 auf. (Vergl. hierzu Thüringen und die benachbarte Rheinebene!) Die Ursache davon ist darin zu suchen, daß das Schwabenland keinen eigentlichen In- dustriebezirk bildet, wie solche z. B. die benachbarte oberrheinische Tiesebene und Thüringen sind. Die Bewohner der Landschaft beschäftigen sich in erster Linie mit der Bebauung des Bodens; ein rasches Anwachsen der Städte, wie wir dies in den Jndnstriegegenden Thüringens und der Rheiuebeue ge- funden habeu, war hier ausgeschlossen. Warum hat sich das Schwabenland nicht auch zum In- dustriebezirk entwickelt? Es fehlten hier die nötigen Vorbedingungen, welche das Aufblühen einer lebhaften Industrie ermöglichten. Die Kohlenlager, die ein Fabrikwesen hätten künstlich hervorrufen können, fehlen der Landschaft gänzlich, und auch die Eisenlager sind nur in geringem Umfange vorhanden.

3. Das Deutsche Reich - S. 131

1901 - Langensalza : Beyer
8. Das rheinische Schiefergebirge. 131 wohl voraus? (Die Landschaft muß reich an Naturschönheiten und reich an Schätzen sein.) Sehen wir zu, ob unsere Vermutungen richtig sind! I. Stück: Das Kheinthal. 1. Der Rheingau. i) Unser S3tld2) versetzt uns in den Rheingau. Im Vordergrunde breitet sich ein Städtchen aus, das von einer alten Burg überragt wird. Es ist die hessische Kreisstadt Bingen. Dieser Stadt gegen- über liegt ein Dorf, das mit der Stadt durch eine Gitterbrücke verbunden ist. Seine Name ist Bingerbrück. Der Fluß, der die beiden Orte von- einander trennt, ist die Nahe. Beide Orte werden umrahmt von zahlreichen Weingärten, in denen flinke Winzer und Winzerinnen die reifen Trauben in Holzbottiche sammeln. Im Hintergrunde unseres Bildes, jenseit der Stadt Bingen erhebt sich ein Gebirgsrücken. Es ist der Niederwald. Der Rücken dieses Gebirgswalles ist bewaldet. Auf einem freien Platze erhebt sich ein großes Denkmal. Es ist das Niederwalddenkmal, das Nationaldenkmal, das das deutsche Reich zur Erinnerung an die glorreichen Siege im deutsch- französischen Krieg errichtet hat. Der steile Abhang des Niederwaldes ist überall mit Weingärten dicht bedeckt. Stufenweise übereinander gestellt, ziehen sich längs des Abhanges niedere Mauern dahin. Hier reifen die köstlichen Rheinweine. Auch der Höhenzug, welcher dem Niederwald gegen- über hinter dem preußischen Dorfe Bingerbrück sich erhebt, trügt an seinem Abhänge zahlreiche Weinberge, die terrassenförmig übereinander angelegt sind und dnrch niedere Mauern gehalten werden. An der Westseite schaut aus den rebenbekränzten Hängen des Niederwaldes die Burg Ehrenfels heraus, während uns vom Ostabhange' des Huusrücks die Elisenhöhe grüßt. Am Fuße beider Höhenzüge zieht sich der majestätische Rheinstrom hin. An- sangs ist sein Bett von beträchtlicher Breite. Unterhalb der Nahemündung aber verengt sich der Strom. An derselben Stelle ändert er seine West- richtung und biegt in einem scharfen Knie nach Norden um. Aus dem Strome herrscht der regste Verkehr. Dampfschiffe, deren Verdecke mit Reisenden gefüllt sind, fahren stromab und stromauf, und Dampffähren und Kähne fahren herüber und hinüber und stellen die Verbindung zwischen den beiden Ufern her. Dort aber, wo der belebte Strom das scharfe Knie macht, ragt mitten aus dem Wasser ein kleines Eiland heraus. Am Ostende dieser Insel erhebt sich ein alter grauer Turm, der von grünem Buschwerk umrahmt wird. Es ist der sagenumwobene Mäuseturm bei Bingen. sachliche Vertiefung: Welches Stück des Rheinthales wird wohl als Rheingau bezeichnet? Als Rheingau bezeichnet man das Rhein- thal von Mainz bis Bingen. Inwiefern gehört der Rhein gau zu den gesegnetsten Gegen den unseres deutschen Vaterlandes? Der Rheingau gehört zu den ge- J) Daniel-Volz, Das deutsche Land, S. 212 ff. — Kutzen, Das deutsche Land, S. 262. '') Der Rhein bei Bingen aus Lehmanns Sammlung „Geograph. Charakter- bilder/' 9*

4. Das Deutsche Reich - S. 133

1901 - Langensalza : Beyer
8. Das rheinische Schiesergebirge. 133 Mauern errichtet werden, um dadurch das Erdreich festzuhalten und das Abschwemmen desselben zu verhindern. Wie mag's wohl zur Zeit der Weinlese zugehen? Die Wein- lese ist das größte Fest, das der Rheingaubewohner kennt. Der Begiun der Weinlese erfolgt bei allen Winzern eines Ortes an einem bestimmten Tage. Wenn der Wein zur vollen Reife gelangt ist. dann erklingt im Dorfe die Schelle und verkündet den Beginn der Lesezeit. Unter lautem Jnbel zieht dann alt und jung hinauf zur Traubenlese in den Weinberg. Männer und Frauen, Knaben und Mädchen sammeln die Trauben in Körbe oder kleine Kübel und schütten sie dann in die Holzbütten. Ein kräftiger Mann stampft mit zwei starken Stöcken (Mostkolben) die Trauben ein, nimmt darauf die Holzbütte auf seiueu Rücken und trägt sie nach dem Kelterhaus, wo aus den Trauben der perlende Rheinwein gekeltert wird. Bei dem Einsammeln der Trauben geht's sehr lustig zu. Heitere Scherzworte tönen herüber und hinüber, und manches fröhliche Rhein- und Weiulied wird angestimmt. So- bald der Abend anbricht, werden die Weinberge geschlossen, und jauchzend und scherzend ziehen Winzer und Winzerinnen nach dem Dorf zurück. (Bild.) Welches sind die bekanntesten Weinorte und Weinsorten? Der berühmteste Weinort des Rheingaues ist Johannesberg. Dieser Ort liefert den „König" aller Rheingauweine, den „Schloß Johannisberger". Rüdesheim spendet den bekannten „Rüdesheimer", Erbach den „Kloster Erbacher"; aus dem Dörfchen Markobrunnen stammt der feurige „Marko- brunner", Rauenthal ist berühmt durch den „Rauenthaler", der an dritter Stelle unter den Rheingauweiueu steht. Ebenso berühmt ist der Steinberger, und auch der „Geisenheimer" ist von gutem Klaug. Weshalb müssen wir den Rheingau auch zu den schönsten Gegenden Deutschlands zählen? Wenn wir einen Rheindampfer be- steigen oder von einem der Rheinberge hinabschauen, so breitet sich vor unseren Blicken eine unbeschreibliche Herrlichkeit aus. Zu beiden Seiten der Landschaft steigen gleich steilen Manern die den Rheinstrom begleitenden Gebirgszüge empor, deren Rücken mit stattlichen Wäldern bedeckt sind. Zwischen dem Strom und dem Gebirge ziehen sich zahlreiche rebennmrankte Hügel dahin. Im Thale aber schaut das Auge goldene Saatfelder und grüne Obsthaine. Zwischen goldenen Saaten und rebeuumkränzten Höhen schlängelt sich der „grüngoldige" Rheinstrom dahin, der hier einem breiten See gleicht. Mächtige Dampfschiffe und breite Segelschiffe, gewaltige Flöße und kleine Nachen beleben die leuchtende Wasserfläche, in der kleine Eilande zu schwimmen scheinen. An beiden Ufern aber reiht sich Stadt an Stadt und Dorf an Dorf, so daß es aus der Ferne den Anschein hat, als ziehe sich von Mainz bis Bingen eine einzige Stadt an dem Ufersaume des Rheines hin. Von den Höhen schauen zahlreiche Burgen und Ruinen nieder in das Thal, erinnern uns an längst verschwundene Zeiten und rufen manche der herrlichen Rheinsagen in unserer Erinnerung wach. Aus dem Grün der Weinberge und Obsthaine leuchten schöne Landhäuser hervor, und vom Niederwald herab grüßt uns das prächtige Niederwalddenkmal.x) *) Die Schilderung wird auf Grund des Lehmanuschen Bildes, der Karte und einzelner Ansichten von den Schülern selbst entworfen.

5. Das Deutsche Reich - S. 136

1901 - Langensalza : Beyer
136 Ii. Abschnitt, Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. 2. Die obere Rheingasse. *-) Unterhalb des Städtchens Bingen wendet sich der Rhein in scharfem Knie nach Nordwesten und fließt nun zwischen den beiden Flügeln des niederrheinischen Schiefergebirges dahin. In einem tiefen, engen und vielfach gewundenen Thale zwängt er sich zwischen den steilen Felsen hindurch. Das Thal ist oft so eng, daß kaum Raum bleibt für die Straßen und Eisenbahnen, die längs der beiden Ufer des Stromes verlaufen. Dort, wo der stolze Strom durch das Rheinthor aus dem gesegneten Nheingau in seine enge Felsengasse eintritt, strömt das Wasser über die Felsenklippen und bildet daselbst gewaltige Strudel. Diese Stelle des Rheines bezeichnet man in Schifferkreisen als das „Vinger Loch". Mit scharfen Felsenmassen hängen die steilen Höhen über den Strom. Nur selten tragen sie Gesträuch, noch seltener Wald; dafür aber schmiegt sich an diese steilen Abhänge Weinberg an Weinberg. Nicht selten allerdings starren uns auch kahle Felswände entgegen, die weit in den Strom vorspringen und aus ihm zu schwindelnder Höhe emporsteigen. Ein solcher ist z. V. der Loreleifelsen, den der Dichter Heine in seinem Liede besungen hat. Die steilen Höhen sind gekrönt mit stolzen Ritterburgen, die uns au die längst entschwundenen Zeiten des Rittertums erinnern. Viele derselben freilich sind verfallen und schauen nur noch als sagenumwobene Trümmer in das schöne Thal nieder; gar manche derselben aber ist von den Kriegsstürmen verschont geblieben oder in ihrer alten Pracht wieder aufgebaut worden. Unterhalb Bingen, dem Dorfe Aßmannshausen gegenüber, thront auf eiuem Felsvor- sprung das majestätische Schloß Rheinstein, wo einst Rudolf vou Habsburg strenges Gericht über die Raubritter des Rheiuthales hielt. Oberhalb der Lahnmündung erhebt sich auf dem rechten Rheinufer die stattliche Marxburg, die jüngst in ihrer alten Pracht wiederhergestellt worden ist, und der Lahn- münduug gegenüber liegt anf steiler Höh die Burg Stolzeufels. Drunteu im Thal aber liegen zwischen schattigen Obst- und Nußbaumhainen zahlreiche Dörfer und Städtchen, die weniger durch ihre Größe, als vielmehr durch ihre reizende Lage, ihre altehrwürdigen Bauten und ihren köstlichen Wein weit und breit Berühmtheit erlangt haben. Aus ihrer Reihe merken wir uns Bacharach, Kaub, Oberwesel und St. Goar. Aus deu grüngoldigen Wogen des Rheinstromes winken zahlreiche kleine Felseninseln herüber. Auf einer derselben thront mitten im Strome ein wunderliches Gebäude, das die Pfalz genannt wird und gleich dem Mäuseturm bei Bingen eine mittel- alterliche Zollfeste ist. sachliche Vertiefung: Wie. kommt es, daß das Rheinthal von der Nahe- bis zur Lahnmündung so eng und gewunden ist? Der Rhein durchbricht auf dieser Srecke das rheinische Schiefergebirge. Vor tausend und abertausend Jahren bildete die oberrheinische Tiefebene einen weiten Vinnensee, in den die rings herumliegeudeu Gebirge ihre Gewässer ergossen. Dadurch füllte sich dieser See nach und nach und floß endlich über. Das Wasser strömte am nordwestlichen Ende des Sees über die J) Gewonnen wird diese Schilderung auf Grund verschiedener Bilder. (Der Rheindnrchluuch bei Bingen. Schloß Rheinstein. Die Pfalz iin Rhein. Rheinland- schast bei Oberwesel. St. Goar mit der Loreley. Schloß Rheinfels und Stolzenfels.)

6. Das Deutsche Reich - S. 157

1901 - Langensalza : Beyer
8. Das rheinische Schiefergebirge. 157 5. Warum haben sich so viele Bewohner des Hunsrücks diesem schwierigen Gewerbe zugewandt? Wie die Hochflächen des östlichen Schiefergebirges so sind auch die Höhen des Hunsrücks rauh und unwirtlich. Ter Ackerbau kann auf deu Höheu des Gebirges nur in geringem Maße betrieben werden und ist auch wenig lohnend. Der magere Boden und das ungünstige Klima gestatten nur den Anbau von Kartoffeln, Hafer, Roggen und Flachs. Auf deu Höhen kommt das Getreide oft erst im Herbste zur Reife, und die Ernte zieht sich oft lange hinaus; ja es kommt nicht selten vor, daß der Winter schon seinen Einzug hält, ehe noch das Getreide eingebracht worden ist. Daher sind die höchsten Teile des Hunsrücks mit Wald bestaudeu. Da der Ackerbau nur einen dürftigen Ertrag liefert, so waren die Bewohner gezwungen, sich auf andere Weise Erwerb zu verschaffen; sie hoben die Schätze, die in der Tiefe des Gebiraes verboraeu ruhten, und verarbeiteten dieselben in mannia- fachster Weise. 6. Woher mag wohl der Hunsrück seinen eigentümlichen Namen haben? Der Hunsrück ist, wie der gegenüberliegende Taunus, eiu Plateau. Aus seinem breiten Rücken trägt das Gebirge einige Höhenzüge. Diese ziehen sich in geringer Entfernung von der Nahe hin und sind stark be- waldet. Von dem Nahethale aus geseheu, erscheint das Gebirge daher als ein hoher Gebirgsrücken. Daher hat das Gebirge anch seinen Namen er- halten; denn Hunsrück bedeutet so viel als Hüueurücken d. i. hoher Rücken. Zusammenfassung: Der Hunsrück, die Heimat der Steinschleifer. (Lage und Ausdehnung. Außennatur. Steinreichtum.) 5. Die Cifel. 5. Unterziel: Das Land der armen Leute. 1. Welches Gebiet des Schiefergebirges nennt man das Land der armen Leute? Das Land der armen Leute ist die Eisel, die sich zwischen Mosel, Rhein, Roer und Sauer ausbreitet. 2. Inwiefern kann die Eifel als das Land der armen Leute be- zeichnet werden? Die Eifel ist — wenige Striche ausgenommen — eine öde, rauhe und unwirtliche Hochfläche. Nur hier und da ragen aus den Felsentrümmern einzelne niedrige Büsche heraus, und Heidekraut und dürftiges Gras sprossen ans dem steinichten Boden. Weite Strecken sind vollständig kahl und nur mit ausgedehnten Sümpfen bedeckt. Nur wenige Dörfer liegen auf dieser

7. Das Deutsche Reich - S. 159

1901 - Langensalza : Beyer
8. Das rheinische Schiefergebirge. 159 der Eifel viele feuerspeiende Berge in Thätigkeit gewesen. An mehr als 80 Stellen sind da die fenrigen Gesteinsmassen ans dem Erdinnern hervor- gebrochen und haben an den verschiedensten Stellen Kegelberge ans Basalt, Lava oder Bimsstein ausgebaut oder haben weite Flächen der Hochebene bedeckt. 6. Ob wohl noch gegenwärtig Spuren dieser Vulkane vorhanden sind? Die Eifel wird an verschiedenen Stellen bedeckt von eigenartigen Bergseen, die teils auf den Kegelbergen, teils auf der Hochfläche gelegeu sind. Es sind dies die Öffnungen, aus denen einst die glühenden Gesteinsmassen her- vorquollen, (Krater) und die sich — als die Vulkane erloschen waren — mit Wasser angefüllt haben. Das Wasser dieser Seen (Maare) hat einen säuerlichen Geschmack. An vielen Stellen der Eifel quillt solch säuer- liches Wasser auch aus der Erde. Solche Quellen — die man ihres säuerlich schmeckenden Wassers wegen Sauerbrunnen nennt -— finden sich z. B. im Thale der Ahr, Brohl und Kyll. Das Wasser der Sauerbrunnen besitzt Heilkraft und wird darum zum Baden und Trinken benutzt. Es wird auch in großen Mengen nach auswärts versaudt. (Beispiele!) Zusammenfassung: Die Eifel, das Land der armen Leute. (Lage und Ansdehnuug; Außennatur. Bodenschätze.) 6. Das hohe Venn. 6. Unterziel: Noch eine kurze Wanderung durch das Reich des Nebels. 1. Wo hat der Nebel seine Herrschast aufgeschlagen? Es ist das hohe Venn, das sich nach Nordwesten zu an die öde Hoch- fläche der Eifel anschließt und sich von der Roer bis zur Maas erstreckt. Hier hat der Nebel seine Herrschaft aufgeschlagen; denn den ganzen Sommer hindurch erscheint die Hochfläche des hohen Venn in dichte Nebel gehüllt, die das Sonnenlicht verschleiern. 2. Wie kommt es nur, dasz das hohe Venn während des Sommers beständig in dichte Nebel gehüllt ist? Das sagt uns schon der Name des Gebirges. Venn heißt nämlich Moor, hohes Venn also hohes Moor. Die ganze Hochfläche ist nämlich mit ausgedehnten Moorgründen bedeckt, die sich oft stundenlang hinziehen. Das größte dieser Moore, das im Nordwesten gelegen ist. ist 7 Stunden lang und 21/2 Stunden breit. (Vergleich!) Aus diesen beiden Moorgründen steigen während des Sommers die Wasserdünste empor und lagern sich dann als dichte Nebel über der Hochfläche.

8. Das Deutsche Reich - S. 160

1901 - Langensalza : Beyer
1 60 Ii- Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Mitteldeutschlands. 3. Was haben Moor und Nebel zur Folge gehabt? Die rauhe Witterung und der sumpfige Boden gestatten nur einen ganz geringen Anbau. Daher ist die Hochfläche des hohen Veun auch zumeist kahl und öde. Nur Heidekraut und Preißelbeersträucher bedecken hier und da den Boden, und nur vereinzelt ragen aus der öden Heide einige niedrige Tannen heraus, die vom Sturme gar arg zerzaust sind. Daher ist das hohe Venn auch nur spärlich besiedelt. Sluudeulaug muß man wandern, ehe man eine menschliche Niederlassung trifft. Nur wenige Dörfer, deren Häuser zerstreut liegen, finden sich auf dem Venn. Ihre Dächer find mit Moos bewachsen und reichen oft bis dicht auf die Erde herab. Die einzeln liegenden Gehöfte sind von hohen Hecken umgeben, die vor den rauheu Stürmen, die über die Hochfläche dahinfegen, Schutz gewähren sollen. 4. Womit mögen sich die armen Leute im hohen Venn beschäftigen? Die Bewohner des hohen Venn ziehen im Sommer und Herbst hiuaus auf die Heiden und sammeln Beeren, die sie dann in die benachbarten Städte schaffen und dort feilbieten. Frauen und Männer suchen die aus- gedehnten Moorgrüude auf, graben in denselben die obere Schlamm- schicht ab und stechen dann das darunter lagernde Torf ab. Daraus be- reiten sie die Torfziegel, die ihnen als Brennmaterial dienen, oder die Torfstreu. 5. Qb denn überall im hohen Venn solche Armut herrscht? Das kann nicht sein; denn am Nordrande des hohen Venn liegen, wie uns die Karte sagt, mehrere größere Städte. Unter ihnen befindet sich sogar eine Großstadt. Es ist die Stadt Aachen, die Residenz Kaiser Karls des Großen. Hier muß eine lebhaste Industrie sich entwickelt haben. Am Nordrande der Eisel befinden sich ausgedehnte Steinkohlenlager, die sich von Aachen bis Eschweiler hinziehen. Es ist dies das Aachener Kohlenbecken. Aber auch verschiedene Erze, insbesondere Eisen-, Blei- und Zinkerze werden am Nordfuße der Eifel gegrabeu. Es hat sich infolgedessen in Aachen und den benachbarten Städten eine lebhafte Industrie entwickelt. Hunderte von. Fabriken sind hier in Betrieb, in denen Metall-, Glas-, Tuch-, Papier- und Lederwaren gefertigt werden. Auch heilkräftige Mineralwässer sprudeln aus dem Erdinnern hervor, und zahlreiche Badegäste kommen aus den ver- schiedensten Gegeuden nach Aachen oder Burtscheid, um durch die Heilkraft dieser Mineralwässer ihre Gesundheit zu kräftigen. Ausammenfassung: Das hohe Venn, das Reich des Nebels. (Lage und Ausdehnung. Moor- und Nebelbildung im hohen Venn. Besiedelung und Beschäftigung. Bodenschätze und Jndustrieplätze.) Rückblick. Der westliche Flügel des rheinischen Schiefergebirges. a) Die Glieder des westlichen Schiefergebirges. (Namen. Lage und Ausdehnung.)

9. Das Deutsche Reich - S. 179

1901 - Langensalza : Beyer
10. Thüringen. 179 Wovon werden sie gebildet? Wie heißen die Gebirge? Welchen Rand bildet der Thüringer Wald? Welchen der Harz? Inwiefern können diese als Ränder bezeichnet werden? 1. Der Thüringer Wald. Unterziel: Wir besuchen zunächst das thüringische Parkgebirge. 1. Welches Gebirge Thüringens wird das thüringische Park- gebirge genannt? Lage und Form des Thüringer Waldes. Es ist der Thüringer Wald. Er erhebt sich an der Südwestgrenze des Thüringer Landes und erstreckt sich von der Saale bis zur Werra. Er lehnt sich an den Nordwestabhang des Fichtelgebirges an, steht jedoch mit diesem nicht in Verbindung, sondern wird durch eine Senke von demselben geschieden. Der südöstliche Teil des Gebirgszuges sührt den Namen Frankenwald. Er erstreckt sich von der Saale bis zu den Quellen der Loquitz und Haslach. ■ Er ist eine breite Platte, welche auf ihrem Rücken einzelne sanft gewölbte Buckel trägt, unter denen der Wetzstein der höchste ist. Zahlreiche Thäler senken sich in die Platte ein und zerschneiden dieselbe in einzelne langgezogene Hochwellen. Jenseit der Loquitz- und Haslachquelle beginnt der eigentliche Thüringer Wald. Dieser behält anfangs die Hochflächenform bei. wird aber nach und nach schmäler und zieht sich als ein langer Ge- birgsrücken nach Nordwesten. Seine höchste Höhe erreicht er ungefähr in der Mitte. Hier erheben sich der Beerberg und Schneekopf. Weiter nach Nordwesten hin nimmt das Gebirge an Höhe ab. Aus dieser Strecke steigt es noch einmal zu bedeutender Höhe empor im Jnselsberg, der süd- westlich von Friedrichroda liegt. 2. Warum wird der Thüringer Wald das thüringische Park- gebirge genannt? Die Schönheiten des Thüringer Waldes. Der Thüringer Wald ist das schönste deutsche Mittelgebirge. Auf seinem Rücken trägt er zahl- reiche schön geformte Bergkuppen, die eine weite Aussicht gewähren. Die höchsten derselben sind der Schneekopf und Beerberg: der schönste aber von allen ist der Jnselsberg. Ihre Abhänge und Gipfel sind mit prächtigen Wäldern bedeckt. Aus den Spitzen der Berge thronen hohe Aussichtstürme, von denen aus der Wanderer seine Blicke schweifen läßt über das Land. Einzelne der Berge sind mit stolzen Burgen gekrönt. Gar manche derselben steht noch in alter Pracht und Herrlichkeit da und schäm aus dem frischen Grün der Wälder hinaus in das Land. Manche der Burgen freilich sind verfallen, und Trümmerhaufen und Mauerreste künden von entschwundener Herrlichkeit. Unter den zahlreichen Burgen und Schlössern des Thüringer Waldes ist die Wartburg die berühmteste. Sie thront auf der Höhe des Wartbergs, der steil aus der Ebene emporsteigt. Von Ludwig dem Springer erbaut, war die Wartburg lange Zeit hindurch die Residenz der Thüringer 12*

10. Das Deutsche Reich - S. 187

1901 - Langensalza : Beyer
10. Thüringen. 187 flüssen hinabgeflößt und gelangen so nach der Saale und Elbe oder nach der Aller und Weser. An verschiedenen Stellen treibt der Köhler sein rußiges Geschäft und bereitet in den großen Meilern, die er in den Wäldern aufschichtet, die Holzkohle. Frauen und Kinder durchstreifen die Waldungen und sammeln Beeren und Pilze. Viele Leute beschäftigen sich auch heute noch mit der Zucht von Singvögeln. Zusammenfassung: Der Waldreichtum des Harzes und dessen Bedeutung. 3. Ist der Harz auch so reich an Naturschönheiten? Die Schönheiten des Harzes. Gleich dem Thüringer Wald ist auch der Harz reich an Naturschönheiten. Auf seinem Rücken trägt er eine Reihe aussichtsreicher Berge, von denen der Brocken der höchste und besuchteste ist. Der Brocken erhebt sich auf einer Hochebene, die von dem Oberharz durch tiefeingeschnittene Thäler losgelöst ist und an Höhe die Platte des Ober- Harzes beträchtlich überragt. Diese Hochebene, das Brockenfeld genannt, wird von ausgedehnten Mooren bedeckt, und zahlreiche mächtige Felsblöcke liegen zerstreut auf derselben umher. Dunkler Tannenwald, dessen gewaltige Baum- riefen mit ihren Wurzeln die zerstreut umherliegenden Felsblöcke umklammert halten, ziehen sich die Abhänge hinauf. In der Nähe des Gipfels jedoch verschwinden diese Riesenbäume, und Zwergtannen und Zwergfichten nehmen ihre Stelle ein; oben auf dem Gipfel aber ist der Berg kahl, und kurzes Gestrüpp nur wuchert zwischen den Felsblöcken. Von der Höhe des Berges hat der Wanderer eine großartige Rundsicht. Er schaut hinein in das weite norddeutsche Tiefland, dessen gesegnete Gefilde sich am Nordfuße des Harzes hinziehen, er sieht hinüber in die Fruchtauen des Elbthales, schaut hinein in das Thüringer und Hessenland, und sein Auge weidet sich an den ge- segneten Fluren, die sich meilenweit vor ihm ausbreiten, und an den zahl- reichen Hügeln und Bergen, Dörfern und Städten, die daraus hervorragen wie die Jnfeln aus dem Meere. Unter seinen Füßen liegt das Harzgebirge mit seinen gipfelreichen Platten, die mit Wald und Wiese überzogen sind, und aus deu dunklen Wäldern steigen wunderlich geformte Fels- und Klippen- gruppen empor. Viele der Berge und Felswände sind mit Schlössern und Ruinen gekrönt, die uns zurückversetzen in die Zeit Heinrichs I., Ottos d. Gr. und Heinrichs Iv. Freilich bietet sich den Blicken des Brockenbesuchers nicht immer solch ein herrlicher Rundblick dar; gar mancher Wanderer hat schon vergeblich den schwierigen Aufstieg nach dem Berge unternommen; denn sehr oft ist der ganze Berg in dichten Nebel gehüllt. Um diesen launischen Berg hat auch die Sage ihre Fäden geschlungen. Auf der Höhe des Brockens, so berichtet die Sage, solleu sich alljährlich iu der Walpurgisnacht die Teufel und die Hexen versammeln. Ans Besenstielen, Feuerzangen, Ziegenböcken und Mistgabeln kommen sie durch die Luft gesaust und sammeln sich auf dem weiten Platze. Von einem mächtigen Felsblock herab (Teufelskauzel) hält dann der Teufel eine Rede an das Gesindel, und dieses führt dann allerlei Tänze auf. Sobald aber der Morgen graut und im Thale der erste Hahnenschrei erschallt, zerstreuen sich die Hexen wieder und kehren nach Hanse zurück.
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