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1. Unser Vaterland - S. 275

1900 - Berlin : Bruer
berichtet, daß er viele Stricke habe mitnehmen lassen, die gefangenen Schweizer zu fesseln, die er doch erst besiegen wollte. Als er seinen Hofnarren Knni von Stocken fragte, wie ihm der Kriegsplan gefalle, soll dessen Antwort gelautet haben: „Sehr übel! Man habe sich wohl überlegt, wie man in das Land der Schweizer kommen wolle, aber nicht bedacht, wie man wieder herauskomme." Mit hochwallenden Federbüschen und klirrenden Waffen zogen die Ritter aus den ungewohnten und beschwerlichen Alpenwegen den Waldstätten zu, an denen noch die Schmach zu sühnen war, welche das Haus Oesterreich in seinen Landvögten erlitten hatte. Aber die Schweizer hatten keine geschulten Krieger und wußten nichts von einer Kriegsführung, wie sie die. Fürsten großer Reiche übten. Mit Mühe brachten sie einen Haufen von 1300 Mann zusammen, die den Einzug der Oesterreicher in die Schweiz hindern wollten. Sie besetzten die Höhen des Berges Morgarten (15. Nov. 1315), an dessen Fuß sich ein schmaler Bergpsad hindurchwand, auf dem 9000 Oesterreicher in langsamen Schlangenlinien dahinzogen. Als der Hohlweg dicht mit Menschen und Pferden gefüllt war, erhob sich auf der Hohe eine kleine Abteilung der Schweizer mit großem Geschrei, welche Felsstücke auf die gedrängten Haufen der Feinde herabwälzten. Ihr eigentliches Heer stürmte dabei auf die Oesterreicher ein, die so, doppelt bedrängt, durch den unerwarteten Ueberfall in die größte Verwirrung gerieten. Die Ritter, ihre Pferde und ihr Troß erlagen den Schweizer Bauern und Hirten, welche von den Höhen ins Thal niederstürmten und, wenn nicht kunst- und turniergerecht, doch mit Riesenkraft einhieben. Als so die Edeln um den stolzen Herzog Leopold dahinsanken, entfiel auch ihm der Mut, und der Rest seines Heeres zerstreute sich in wilder Flucht. Die Schweizer zählten nur 15 Tote, iudes die Oesterreicher über 2000 Mann verloren hatten, darunter 640 Edle. Ein Bund „auf ewige Zeiten" vereinigte die Schweizer aufs neue (1315). Der Vertrag war in deutscher Sprache abgefaßt und betonte, daß sich die Schweizer nicht vom deutschen Reichsoberhaupte lossagen, aber nur dem gehorchen wollten, der erwiesenermaßen berechtigt sei, Gehorsam Zn fordern. Unterdessen hatte der Streit zwischen Ludwig von Bayern und Friedrich von Oesterreich viel Unheil geschaffen. Besonders Ludwigs Erblande waren so jämmerlich ausgeplündert worden, daß er ernstlich um seines Volkes willen daran dachte, auf die deutsche Krone zu verzichten.

2. Unser Vaterland - S. 289

1900 - Berlin : Bruer
— 289 — angesagt hatten und mit einem Ritterheer von 4000 Mann unter Leopold von Oesterreich einem Häuflein ungepanzerter Eidgenossen entgegen zogen. Sie trafen bei Sempach mit ihnen zusammen (9. Juli 1386). Die Herren hatten große Eile, und ein Herr von Ochsenstein sprach vom Sieden und Braten der rebellischen Bauern. Doch — mochte ihnen der Waffengang ungleich erscheinen, besonders der Kampf schwer gepanzerter Ritter zu Pferde mit langen Lanzen gegen das schweizerische Fußvolk ungünstig dünken — die österreichischen Herren übergaben ihren Troßknechten die Pferde. Sie selbst bildeten nun einen dichten Lanzenwall, den die Schweizer vergeblich zu durchbrechen suchten, bis ein Tapferer, Arnold Struthahn von Winkelried aus Unterwalden, mit dem Rufe: „Getreue, liebe Brüder, ich will euch eine Gasse machen. Sorgt für mein Weib und meine Kinder!" vorsprang, mit beiden Armen so viele vordringende Speere zusammen raffte und sie mit der Wucht seiner breiten Hünengestalt zu Boden drückte, daß die Eidgenossen hierdurch eine Straße fanden und mit ihren Morgensternen und Hellebarden heftig auf das stolze Heer eindrangen. Ein altes Volkslied fingt: „Sein männlich tapfer Sterben War vier Waldstädten gut. Hei, daß ein Held den Tod gewann Es hätte sonst gekostet Noch manchen Biedermann." Hier wurden Ritter unter den schweren Panzern zusammengedrängt bis zum Ersticken; dort eilten ganze Scharen in wilder Flucht zu ihren Pferden hin, auf denen eben die Troßknechte sich davon machten. Noch hielt ein tapferer Ritter sterbend das blutige Banner Oesterreichs empor mit dem Rufe: „Rette Oesterreich." Die Braven aber, welche sich um die Fahne sammelten, sanken dahin und begruben sie mit ihren Leichen. Als Herzog Leopold das Panter Oesterreichs fallen sah, ohne es retten zu können, stürmte er in das wildeste Schlachtgetümmel, den Tod zu suchen, den er an der Seite des Fahnenträgers fand. 700 österreichische Ritter bedeckten die Wahlstatt, und nur 100 eidgenössische Kämpfer waren gefallen. Die Uebrigen hielten nach alter Väter Sitte drei Tage Wacht auf der Siegesstätte, machten reiche Beute und zogen mit wehenden Fahnen in ihre Heimat zurück. Ein zweiter blutiger Sieg der Schweizer oder vielmehr nur der Glarner bei Näsels (9. April 1388) vollendete die Niederlage Habsburgs in B o r n h a k, Unser Vaterland. , q

3. Unser Vaterland - S. 263

1900 - Berlin : Bruer
— 263 — Auch ließ sich der König gegen den trotzigen Jüngling nicht verstimmen, als man ihm von dessen Mordplänen sagte. Er lächelte dazu, wie zu einem Kinderspiele. Sie waren beide in der Schweiz, Truppen anzuwerben und feierten in Baden bei Zürich das Maifest zusammen. Beim festlichen Mahle schmückte der König den ritterlichen Knaben mit dem schönsten Maienkranze. Dann zog Albrecht hinaus nach Rheinfelden, seiner Gemahlin entgegen. Johann eilte ihm mit seinen Freunden voraus und besetzte das Fährschiff, das sofort vom Ufer stieß, als der König es bestiegen hatte. Jenseits angelangt, fiel einer der verschworenen Freunde dem Pferde Albrechts in die Zügel, ein zweiter hieb mit dem Schwerte auf den Wehrlosen ein. Dieser rief arglos seinen Neffen zu Hülfe: „Lieber Vetter, hilf mir!" Da empfing er von diesem selbst den Todesstoß (1. Mai 1308). Auf den Hülferuf eilte eine alte Frau aus dem Walde herbei, wahrend die Mörder entflohen. Sie nahm das Haupt des sterbenden Königs voller Erbarmen auf ihren Schooß und schloß ihm das brechende Auge. Von den Entflohenen wurde nur einer ergriffen, der sich sicher fühlen mochte, weil er selbst nicht Hand an den König gelegt hatte; aber die Gemahlin Albrechts und seine Tochter Agnes (Witwe des Königs Andreas Iii. von Ungarn) wollten furchtbare Rache nehmen. Der Gefangene wurde unter entsetzlichen Qualen hingerichtet, indem man ihn, drei Tage lang aufs Rad geflochten, langsam dahin sterben ließ, während seine Ehefrau, treu bis zum letzten Hauche, betend ihm zur Seite blieb. Johann, wegen seiner Mordthat „Parricida" (Verwandtenmörder) genannt, entkam und blieb für alle Zeit verschollen. Aber die königlichen Frauen ließen alle Burgen der Entwichenen zerstören, und alle Angehörigen der Schuldigen, all ihre Dienstleute, gegen 1000 an Zahl, enthaupten. An der Mordstätte aber errichtete Königin Agnes das Kloster Königsfelden. 4. Albrecht I. und die Gefreinng der Schweiz von seinen Landvögten. In das letzte Lebensjahr Albrechts I. fällt ein hervorragendes geschichtliches Ereignis, die Befreiung der Schweiz von den österreichischen Landvögten durch Wilhelm Tell, deren Geschichte im Gewände der Sage

4. Unser Vaterland - S. 308

1900 - Berlin : Bruer
— 308 — liche Regierung für dessen zwölfjährigen Sohn über alle Gebühr in der Hand behielt. Statt sich nun Freunde zu erwerben, auf welche er zur Zeit der Not hätte rechnen können, begann er, den Traditionen der Habsburger entsprechend, Krieg mit den Schweizern. Alles Gut wollte er ihnen abnehmen, das sie seinen Vorfahren einst geraubt hatten, so meinte er und mochte dabei auf die Uneinigkeit der Eidgenossen rechnen, die ihm thatsächlich zu Gute kam. Eine Partei derselben verbündete sich sogar mit dem Habsburger, der ihr Land unterwerfen wollte. Sie führten den kaiserlichen Adler und die österreichische Pfauenfeder als Feldzeichen. Frankreich war eilends bereit, dem deutschen Könige die feit dem Kriege mit England auf französischem Boden herumlungernden Söldnertruppen zu überlassen. Nach ihrem Anführer wurden sie arniagnacs genannt, das deutsche Volk machte daraus „arme Gecken". Friedrich hatte 5000 Mann begehrt, 40,000 kamen. Sie alle mußten unter mancher Niederlage, wie bei St. Jakob an der Birs, der Tapferkeit der Schweizer weichen, und Friedrich war gezwungen, allen Ansprüchen auf die Schweiz zu entsagen. Seit dieser Zeit begehrten die Fürsten vielfach die Schweizer zu ihren persönlichen Diensten, besonders als Leibwache. Auch gingen sie als viel begehrte Kämpfer in fremder Herren Sold. Das nannte man „Reislaufen". Es brachte den Schweizern einen größern Wohlstand; aber ihre einfachen Sitten litten Schaden darunter. In all diesen Wirrnissen stand Friedrich Iii., ein greisenhafter Jüngling, ohne jegliche Thatkraft. Nennt ihn die Geschichte friedliebend, so schildert sie ihn daneben als einen phlegmatischen Träumer, der ant liebsten in den Sternen las und seine Gärten pflegte, statt das arme, deutsche Reich. Er mochte fühlen, daß es not thue, fein geschädigtes Königsansehn zu heben, und eine prächtige Römerfahrt sollte ihm die nötige Würde verschaffen (1451). Auf dem Wege dahin traf er mit feiner Braut, Eleonora von Portugal, zusammen und hielt mit ihr und seinem jugendlichen Neffen Ladislaus feinen Einzug in die ewige Stadt, ließ sich dort die lombardische Königskrone auf's Haupt fetzen und feierte an demselben Tage seine Vermählung. Drei Tage später schmückte auch die römische Kaiserkrone den jungen Herrscher (1452), ohne daß all dieser Glanz seine Macht erhöhen konnte. Er mußte sogar, um sich persönlich zu schützen, sich an einem Volksaufstande beteiligen und

5. Theil 3 - S. 73

1880 - Stuttgart : Heitz
Huldreich Zwingli. 73 seiner Wohnung auf dem Stiftplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach nun zu seiner treuen Frau: „Die Stunde ist gekommen, daß wir uns trennen! Es sei so! Der Herr will es so! Er sei mit dir, mit mir und mit den Unsern!" Und als er sie zum letzten Mal in seine Arme schloß und sie vor Schmerz kaum sprechen konnte, blickte sie weinend gen Himmel und fragte: „Und wir sehen uns wieder?" — „Wenn der Herr es will!" antwortete Zwingli voll festen Vertrauens, „sein Wille geschehe!" — „Und was bringst du zurück, wenn du kömmst?" fragte Anna weiter. — „Segen nach dunkler Nacht!" sprach er mit fester Stimme. Dann küßte er die Kleinen, riß sich los und eilte fort. Noch sah ihm Anna mit gepreßtem Herzen nach, und als er um die Ecke der Straße bog und sie ihm das letzte Lebewohl zugewinkt hatte — da hatten sich beide hienieden das letzte Mal gesehen. Anna warf sich weinend mit ihren Kindern in der einsamen Kammer auf die Kniee und betete zu dem, der im Gebete Kraft giebt: „Vater, nicht mein, dein Wille geschehe!" Auch sie erhielt diese Kraft, so daß sie nicht erlag, als die Kunde kam, daß die Schlacht verloren gegangen und ihr geliebter Gatte umgekommen sei. . Am 11. Nov. 1531 war es bei Cappel, zwischen Zürich und Zug, am südlichen Abhange des Albis, zur Schlacht gekommen, die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Cantons besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet; zuletzt sank er selbst nieder. Eben erst hatte er einem Sterbenden trostreiche Worte zugerufen. Mehrere der Feinde umstanden den edlen Mann, der mit heiterm Gesicht, den Blick gen Himmel gerichtet, dalag, und fragten ihn, ob er einen Beichtiger verlange? Da er dies, so wie die Anrufung der Heiligen, die man ihm zumuthete, ablehnte, rief ihm der Haupt-mann Vockinger aus Unterwalden zu: „So mußt du sterben, du hartnäckiger Ketzer!" und durchstach sein treues Herz. Erst nach der That erkannte man ihn, und nun strömten auf die Nachricht, der Ketzer Zwingli liege draußen erschlagen, Unzählige herbei und starrten mit wahrer Schadenfreude die Leiche des braven Mannes an. Nur ein Einziger zeigte Gefühl, ein Eonventual; ihm traten die Thränen in die Augen und gerührt sprach er: „Welches auch dein Glaube gewesen ist, ich weiß, daß du ein frommer Eidgenosse warst. Gott sei deiner Seele gnädig!" Der Leichnam wurde noch

6. Theil 2 - S. 202

1880 - Stuttgart : Heitz
202 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Deutschland. Schwyz, Uri und Unterwalden, gehörten keinem besondern Herrn, sondern standen unmittelbar unter dem Reiche, hatten aber viele Vorrechte, z. B. daß sie nach ihren eigenen Gesetzen lebten, und daß nur, wenn besondere Vorfälle es nöthig machten, ihnen vom Kaiser ein Vogt geschickt wurde, der die nöthigen Untersuchungen anstellte. Aber das war dem Albrecht nicht genug. Ihm gehörten in der Schweiz eine Menge reicher Güter. Da diese aber zerstreut lagen, so wollte er gern, daß die dazwischenliegenden Ländchen sich ihm auch unterwürfen, und ließ daher den Waldstätten sagen: sie würden wohl thun, wenn sie sich seinem Schutze unterwürfen; widerstehen könnten sie ja doch seinen mächtigen Waffen nicht. Aber er wollte sie lieber zu seines Hauses lieben Kindern haben; denn er habe von seinem Vater immer gehört, daß sie ein tapferes Volk wären, und tapfere Männer liebte er über alles. Aber sie wollten lieber freie Reichsgenossen als Plänen entgegen war unter Friedrich Ii., dem Hohenstaufen, Uri der Gewalt der Habsburger entzogen und unmittelbar unter das Reich genommen worden; auch Schwyz hatte einen ähnlichen Freibrief erlangt. Doch hatte wiederum Rudolph von Habsburg vor seiner Erwählung zum Kaiser selbst in Uri als frei und ungezwungen berufener Schiedsrichter gewaltet und Gericht gehalten. Als Kaiser erkannte Rudolph die Reichsumnittelbarfeit von Uri an; den Freibrief der Schwyzer bestätigte er nicht. Nach Rudolphs Tode traten die Waldstätte sogleich, am 1. August 1291, in einen Bund zusammen, dessen Ziele deutlich gegen Habsburg gerichtet waren, und Adolph von Nassau zeigte sich gern Bereit, Freiheitsbriefe für Uri und Schwyz zu ertheilen. Kaiser Albrecht I. bestätigte zwar diese Briefe nicht, aber daß er Voigte in die Waldstätte geschickt habe, ist nicht nachgewiesen. Nach seiner Ermordung erboten und erhielten die Waldstätte von seinem Nachfolger, Heinrich Vii., die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit, und als nach dieses Kaisers frühem Tode der Kampf um die Kaiserkrone zwischen Ludwig von Baiern und Friedrich von Oestreich (Habsburg) ausbrach, traten die Waldstätte auf Ludwigs Seite. Da zog Friedrichs Bruder, Leopold der Glorwürdige, mit Heeresmacht gegen die Eidgenossen heran, die in einem herrlichen Siege am Morgarten ihre Freiheit vertheidigten, 15. Novbr. 1315. Darauf erneuerten sie zu Brunnen, am 9. Deebr. 1315, ihren Bund, und Kaiser Ludwig der Batet bestätigte 1316 den Waldstätten ihre früheren Freiheitsbriefe. Von da ab ist die Gründung der Eidgenossenschaft als vollzogen anzusehen. Alles Uebrige ist Sage. Nicht so, daß man annehmen müßte, es seien die Gestalten und die Ereignisse geradezu erfunden; einfache Vorgänge, mannhaftes Hervortreten schlichter Volksgenossen sind von leicht erklärbarer Begeisterung emporgehoben und verklärt worden. Dem nicht mehr erkundbaren wirklichen Zusammenhange der Vorgänge hat die Sage mit freiem Walten eine ihr zusagende Umgestaltung verliehen und wohl auch Fremdes, wie die Sage vom Apfelschuß, damit verwebt.

7. Theil 2 - S. 285

1880 - Stuttgart : Heitz
Schlacht bei Granson. 285 zu ihm und ließen ihm vorstellen, daß ja ihr ganzes Land nicht so viel werth sei, als die silbernen Zäume seiner Pferde. Alles vergebens; Karl Hatte sich einmal in den Kopf gesetzt, die Rheinländer von den Qellen des Flusses an zu besitzen. Er drang in die Schweiz ein und belagerte Granson. Ungeduldig, wie er war, forderte er die Schweizer auf, ihm die Thore zu öffnen. „Wenn ihr mich aufhaltet, soll euer Lohn der Galgen sein!" — Es wurde ihm abgeschlagen. Darüber ergrimmte er, und als sie sich endlich ergaben, ließ er Einige widerrechtlich an Bäume hängen und Andere, an Stricke gebunden, so lange durch den See schwemmen, bis sie ertranken. Sonst war Karls Gemüth nicht so böse; aber jetzt war er verstimmt und kannte nun kein Erbarmen. Aber die That war abscheulich und dieser Tag der letzte seines Glücks. Jetzt zogen die Schweizer herbei, so viele ihrer beisammen waren, und griffen die Burgunder an. Vorher fielen die frommen Helvetier nieder auf die Kniee, breiteten die Arme aus und beteten zu Gott um Sieg. Da glaubten die Burgunder, sie flehten um Gnade und schlugen ein lautes Gelächter auf. Aber Karl empfand bald, daß es noch die alten Schweizer waren. Viele seiner besten Leute wurden erschlagen. So kam der Nachmittag heran. Plötzlich beleuchtete die Sonne die schimmernden Waffen eines neuen Heeres, welches sich auf den Bergen zeigte. „Was für ein Volk ist das?" fragte Karl einen gefangenen Schweizer. „Das erst," antwortete dieser, „sind die wahren alten Schweizer vom hohen Gebirge, die Männer, welche die Oestreicher schlugen!" — In diesem Augenblicke ertönte drei Mal der Uri-Stier, das lange Horn der Urner, welches sie in ihren Thälern, wie in der Schlacht, zu blasen pflegen, und wunderbar erklang das Waldhorn der Unterwaldner, daß es Karl durch Mark und Seele drang. „Ei," rief er bedenklich aus, „was wird aus uns werden? Schon die Wenigtzn haben uns so ermüdet." Und so war es auch. Die Burgunder verloren die Schlacht bei Granson, und eine überschwängliche Beute fiel den Siegern in die Hände; denn so eilig ging die Flucht, daß Karl sein ganzes Lager im Stiche lassen mußte. Alle seine kostbaren Zelte, sein reich mit Edelsteinen besetzter Hut, sein Prachtschwert, dessen Griff von Diamanten, Rubinen, Saphiren, Hyacinthen und Perlen glänzte, sein reiches Silbergeschirr, und andere Sachen von hohem Werthe wurden von den Schweizern erbeutet. Aber so unbekannt waren diese Leute mit den Luxuswaaren, daß sie die silbernen Teller für zinnerne,
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