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1. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 231

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Reichstag setzt sich aus dem Folkething (Unterhaus) und dem Lands- thing (Oberhaus) zusammen. Heer und Kriegsflotte sind unbedeutend. Zu Dänemark gehören noch die Färöer, Island, Grönland und drei kleine Inseln in Westindien. Die Färöer (d. h. Schafsinseln, l^mal Rügen), welche,etwa 300 km nordwestlich von den Shetlandsinfeln entfernt, im Atlantischen Ozean liegen, sind Felseninseln vulkanischen Ursprungs. Die Küsten dieser Inseln sind vielfach außerordentlich steil und stark zerklüftet, zeigen reiche Fjordbildung und sind von Schären umsäumt. 17 von diesen Inseln sind von insgesamt etwa 15 000 Menschen bewohnt. Die Anlage von Häfen in den Fjorden wird erschwert durch häufige und heftig auftretende Stürme und Wirbelwinde. Sonst sind die Meeresbuchten eisfrei. Das ausgeprägt insulare Klima macht die Sommer so feucht und kühl, daß die Erträgnisse aus der Landwirtschaft sehr herabgedrückt werden. Die Gerste gelangt nicht immer zur Reife. Kartoffeln und Rüben aber ge- deihen. Die Winter dagegen sind so mild, daß die Schafe und kleinen Pferde ihre Nahrung im Freien finden. Es sind ausreichend Wiesen- flächen vorhanden. Die Viehzucht ist daher die wichtigste Erwerbsquelle der Bewohner. Die Schafzucht ist besonders entwickelt. Mit ihr steht eine ausgedehnte Wollverarbeitung im engsten Zusammenhange. Die Pferde dienen in erster Linie als Lasttiere; denn um die Fahrwege ist es auf diesen Felseneilanden schlecht bestellt. Andere Erwerbsquellen bilden noch die Fischerei (Dorsche, kleine Walfische — Grindwale), das Sammeln von Vogeleiern und Eiderdunen und der Vogelfang. Zahllose Wasservögel umschwärmen diese Inseln und nisten zumeist in den Löchern der steilen Küstenfelsen. Freilich sind das Einsammeln von Eiern und Federn und der Vogelfang oft mit großen Gefahren verbunden. Die Eier sind nahrhaft. Die Vögel werden zu einem Teile getrocknet und als Nahrung für den Winter aufbewahrt. Die Inseln sind waldlos. Torf und eine Steinkohle mit wenig Heizkraft sind die wichtigsten Brennmaterialien. Die Bewohner stammen von den Norwegern ab, sind evangelisch-lutherisch und sprechen die altnordische Sprache trotz Einführung der dänischen Sprache als Schriftsprache. Auch beim Gottes- dienst und vor Gericht ist das Dänische gebräuchlich. „Auf diesen welt- fernen nordischen Eilanden hat sich die Poesie der urgermanischen Sagen in einem Umfang und einer Reinheit erhalten, wie sonst nirgends, auch auf Island nicht. Noch heute singen die, übrigens einen vorteilhaften Eindruck machenden Färinger am liebsten von Siegfried, von den Göttern der Edda, von den Kämpfen Dietrichs von Bern mit nordischen Helden, und sie versenken sich dabei in die alten Sagen und Lieder so, daß sie alles für wahre Begebenheiten halten" (Harms-Buchholz). Dem fort- währenden Kampfe mit den Elementen entspricht ihre so ernste wie genüg- same Lebensführung. Ihre Häuser und Kirchen sind meist einfache, kleine Holzbauten. — Unter den Bewohnern ist kaum einer, der nicht lesen und

2. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 216

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
surfte, wo alle Herzen heldenmtig schlugen. Der feierlich vorgesagte und von allen nachgesprochene Kriegseid, auf die Schwerter der Offiziere geschworen und Ein feste Burg ist unser Gott" machte das Ende der Herrlichkeit, die zuletz/ noch mtt emem donnernden Vivat, das die Krieger der deuwen Freiheit ausbrachen Afh -Laiie Ehnr9en au der Scheide flogen und helle Funken das Gotteshaus durchspruhten. Diese Stunde hatte um so mehr Ergreifendes fr uns l b6m ^nausgehen, es sei ihr letzter Gang. Ich wm auch etmge efichtec m meutern Zuge, von denen ich's ganz deutlich vorauswei )te find unter den ersten, die der Wrgengel fordert. Es gleicht wohl nichts dem fflsr Prflth ^^uh^e der Freiheit, das dem Besonnenen im Augenblicke der Gefahr lchelnd entgegentritt. Kein Tod ist so mild wie der unter den Kugeln der Sfl ' aetm toas ,den Tod sonst verbittern mag, der Gedanke des Abschieds von dem, was einem das Liebste, das Teuerste auf dieser Erde war, das verliert /"t. /r ^nen Uberzeugung, da die Heiligkeit des Untergangs ledes verwundete, befreundete Herz bald heilen werde. Dein Dich liebender Sohn ~ _ Theodor Kmer. 121. Landwehr und Landsturm bilden sich. 17. Mrz 1813. Quelle: Verordnung der die Organisation der Landwehr. 17. Mrz 1813. Fundort: Tim Klein a. a. O. S. 142. in Aufliegendes Beispiel hat gezeigt, da Gott die Völker in seinen besonderen Schutz nimmt, die ihr Vaterland in unbedingtem Vertrauen zu ihrem Beherrscher mit Sndhaftigkeit und Kraft gegen fremde Unterdrckung verteidigen Preußen? wrdig des Namens, teilt ihr dies Gefhl! Auch ihr hegt den Wunsch, von fremdem Druck euch zu befreien. Mit Rhrung werde ich die Be-weife davon gewahr m dem Eifer, mit dem die Jnglinge ans allen Stnden zu en Waffen greifen und unter die Fahnen meines Heeres sich stellen, in der Be* ^Willigkeit, mit der gereifte Männer, voll Verachtung der Gefahr, sich zum ^iegsdienste erbieten, und in den Opfern, mit denen alle Stnde, Alter und Ge-schlechter wetteifern, ihre Vaterlandsliebe an den Tag zu legen. Ein mit Mut erflltes Heer steht mit siegreichen und mchtigen Bundes-genossen bereit, solche Anstrengungen zu untersttzen. Diese Krieger werden kmpfen fr unsere Unabhngigkeit und fr die Ehre des Volkes. Gesichert aber werden beide nur werden, wenn jeder Sohn des Vaterlandes diesen Kampf fr Freiheit und Ehre teilt? 1 1 Preußen! Zu diesem Zweck ist es notwendig, da eine allgemeine Landwehr anfs schleunigste errichtet und ein Landsturm eingeleitet werde. Ich befehle hiermit jene und werde diesen anordnen lassen. Die %ext erlaubt nicht, mit meinen getreuen Stnden darber in Beratung zu treten Aber die Anweisung zur Errichtung der Landwehr ist nach den Krften der Provinzen entworfen. Die Regierungen werden selbige den Stnden mitteilen. Eile ist ntig Der gute Wille jedes einzelnen kann sich hier zeigen. Mit Recht vertraue ich auf ihn. Mem getreues Volk wird in dem letzten entscheidenden Kampfe fr Vaterland, Unabhngigkeit, Ehre und eigenen Herd alles anwenden, den alten Namen treu zu bewahren, den unsere Vorfahren uns mit ihrem Blute erkmpften.

3. Der Weltkrieg - S. 60

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 60 — gesellschaft nur durch einen Bund mit seinen westlichen Nachbarn werden kann, auf die es durch die gleichen politischen, geistigen und wirtschaftlichen Interessen angewiesen ist. Fest und unerschütterlich stehen auch überall die Fronten. Die Schützengräben der Unsern durchziehen fast überall feindliches Land und umspannen in Frankreich und Belgien, in Rußland und Rumänien, in Serbien und Mazedonien ein Gebiet, das dem unsers gesamten Vaterlandes an Größe fast gleichkommt. Und unsere tapfern Feldgrauen, die hier fern der Heimat Wacht halten für Haus und Herd, blicken voll Vertrauen auf zu ihrem sieggewohnten Führer; in zorniger Entschlossenheit und gestärkt durch die Ablehnung des Friedensangebots sind sie auf alles bereit, was auch kommen mag. Und hinter dem herrlichen Heer steht das arbeitende Volk, das Heer der Heimat. Jede Not und Mühsal des Krieges hat es mit eherner Wille stärke und opferbereitem Dulden getragen; aus eigner Kraft hat es freudig m.b gern all die Milliarden aufgebracht, die der unendliche Krieg erfordert. Mi ten im Drängen der Kämpfe da draußen hat es mit dem Gesetz über den v> inländischen Hilfsdienst eine neue Schutz- und Trutzwehr geschaffen. Ja, ein einziges, gewaltiges, fest geordnetes Heerlager mit unerschöpflichen Hilfs mitteln, das ist heute das deutsche Reich, und das Heer vor dem Feind und d< s 'xcr in der Heimat beseelt gemeinsam der unbeugsame Wille, nicht zu dulln, duß wir in Schmach geraten, daß wir der Freiheit entsagen müssen. U dieser Wille, in Not und Tod tausendfältig bewährt und gehärtet, macht unüberwindlich und führt uns zum Siege (Reichstagsrede des Reichskanz, ." vom 27. Februar 1917).

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit - S. 49

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
11. Aus der Zeit Wilhelms I. 49 der zweiten Reihe. Doch nun hatte ich genug, und wir eilten, von der traurigen Stätte fortzukommen. , Auf dem Rückwege nach dem Biwak kamen wir an einer Lehmgrube vorbei, die französische Infanterie in der Hitze des Gefechts in Verteidigungszustand gesetzt hatte. Jetzt lag die gesamte Besatzung tot herum. Nach den Verwundungen zu schließen, mußten wohl mehrere Granaten dazwischen gefahren sein. , Nicht weit davon lag ein Trupp toter Zivilisten, tn die ebenfalls eine Granate geschlagen war, Männer und Frauen. Tragkörbe mit allerhand Hausrat und mehrere Bündel mit Betten lagen zerstreut umher, und" ein Hunt), der dabei gekauert hatte, floh, als wir ankamen." 6. Die Festungen. Nach der Gefangennahme Napoleons bei Sedan war der Krieg noch nicht zu Ende. Noch war ein großes französisches Heer in der Festung Metz eingeschlossen; bis Ende Oktober dauerte die Belagerung, da ergab sich die Festung. Einen Monat früher, Ende September schon, hatte sich Straßburg ergeben. Auch Paris, die stärkste Festung der Welt, wurde belagert. Das war eine schwere Arbeit und dauerte lange. Weihnachten und Neujahr feierten die deutschen Soldaten noch vor Paris. Während der langen Belagerung waren in Paris aber die Nahrungsmittel knapp geworden, denn die deutschen Truppen ließen niemand in die Stadt hinein. Eine Hungersnot brach aus. Da mußte die stolze Stadt sich Ende Januar ergeben, und die Deutschen zogen als Sieger ein. 7. Deutschland wird ein Kaiserreich. In diesem Kriege hatten alle deutschen Staaten zusammengehalten und hatten Schulter an Schulter gegen den gemeinsamen Feind gekämpft. Es hatte sich gezeigt: Eintracht macht stark. Da wurde der Wunsch laut, daß Deutschland auch äußerlich ein Ganzes bilde und unter einem Oberhaupt vereinigt werden möchte. Während der Belagerung von Paris baten Vertreter des deutschen Volkes und die deutschen Fürsten den greisen Sieges-helderi, den König Wilhelm von Preußen, die Würde eines deutschen Kaisers anzunehmen. Er erklärte sich dazu bereit, und in dem französischen Kaiserschlosse zu Versailles vor Paris wurde er in Gegenwart vieler deutschen Fürsten und Heerführer am 18. Januar 1871 feierlich zum Deutschen Kaiser ausgerufen. 8. Friede. Als Paris sich Ende Januar ergeben hatte, war der Krieg aus. Es wurde zunächst ein Waffenstillstand geschlossen, dem der endgültige Friede folgte. Frankreich mußte Elsaß-Lothringen an Deutschland abtreten und hohe Kriegskosten bezahlen. Die Sieger kehrten nun heim und wurden überall festlich empfangen. Mit wehenden Fahnen und klingendem Spiel zogen sie wieder ein in die Städte der Heimat, die sie vor etwa 3/4 Jahren verlassen hatten. Ehrenpforten erhoben sich in den Straßen, durch die sie kamen, Blumen und Kränze flogen aus den Fenstern auf sie herab, und eine freudig bewegte Menge stand dicht gedrängt an den Seiten, um sie zu begrüßen. Freilich floß daheim im stillen Stübchen auch manche Träne; nicht jeder, der ausgezogen war, kehrte zurück; viele ruhen draußen in fremder Erde und sehen ihre Heimat nicht wieder. Heine, Bilder aus der vaterländischen Geschichte der Neuzeit. 4

5. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 168

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
168 am 10. Mrz das eiserne Kreuz als Auszeichnung fr Helden des heiligen" Kriegs gestiftet worden. Als nun der Ruf des Knigs an sein Volk und die Kriegserklrung an Frankreich erfolgte, zeigte es sich, da die Jahre der Not und Trbsal, die Reformen des Knigs und die Bestrebungen patriotischer Männer ein innerlich umgewandeltes Preuenvolk gezeitigt hatten. In edelster Be-geisterung, die Freiheit und das Vaterland zu retten, erhob sich das ganze Volk, der Andrang zum Kriegsdienst und die allgemeine Opferfreudigkeit berstiegen alle Erwartungen. Die Universitten lsten sich auf, weil Studierende und Professoren zusammen die Waffen ergriffen, die oberen Klaffen der Gymnasien wurden leer, der Landmann verlie seinen Pflug, der Handwerker seine Werkstatt, der Kaufmann sein Geschft, um zur Wehr zu greifen. Der Unterschied der Stnde schien vergessen; denn in den Reihen der Freiwilligen stand der Prinz neben dem Brgersohne, der Gelehrte neben dem Tagelhner. Niemand wollte von der allgemeinen Bewegung zurckbleiben. Jnglinge unter 16 Jahren, Männer der 60 Jahre stellten sich zur Verfgung. Der Familienvater verlie Weib und Kind. Vater und Mutter, Brute und Verwandte waren stolz darauf, ihre Shne und Angehrigen im heiligen Kampfe zu wissen. Nicht minder zeigte sich das weibliche Geschlecht der groen Sache wrdig. Von der Zeitstrmung ergriffen, kmpften sogar viele Jungfrauen in den Frei-heitskriegen mit. Die Namen einer Eleonore Prohasfa1), einer Charlotte Krger sind unter verschiedenen Beispielen die bekanntesten. Jeder Ort wurde zur kriegerischen Werkstatt, das ganze Land zum Kriegslager. Gold und Silber verwandelten sich in Eisen; denn das Eisen allein konnte das Vaterland retten. Frauen gaben ihre goldenen Trauringe und bekamen dafr eiserne Ringe mit der Inschrift: Gold gab ich fr Eisen 1813." Eine Jungfrau, Ferdinanda von Schmettau, die nichts zu geben hatte, schnitt ihr schnes Haupthaar ab und legte den Erls auf den Altar des Vaterlandes. An der Spitze der Frauen vereine, die sich zur Pflege der Verwundeten, zur Sammlung von Liebesgaben bildeten, stand die hoch-herzige Prinzessin Wilhelm von Preußen, Marianne, nebst acht anderen Prinzessinnen des kniglichen Hauses. Edle Freiheitssuger hoben durch ihre Lieder die Begeisterung des Volkes. So E. M. Arndt, Max von Schenkendorf, vor allen aber Theodor Krner, der, Held und Snger zugleich, am hchsten und reinsten den Herzschlag der Zeit in Worte ge-fat hat und fr die groe Sache des Vaterlandes auf dem Schlachtfelde gefallen ist. Zwei Briefe von Eleonore Prohaska.

6. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 129

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
129 seits auch viel Befehdung von den Reichsrittern zu erfahren, die sich der von ihm beanspruchten Oberhoheit nicht fgen wollten. Um ihre Selbstndigkeit gegen Eberhard und andere hohe Fürsten besser wahren zu knnen, thaten sie sich in Ritterbndnissen zusammen, die sich nach ihren Abzeichen vom Lwen, vom Schlgel, vom Falken u. s. w. nannten und sich nrdlich bis an den Niederrhein und nach Westfalen der Schwaben, Bayern, Franken bis nach Thringen erstreckten. So grimmige Gegner der hohen Landesfrsten diese Reichsritter auch waren, im Kampf gegen die Städte stellten sie sich doch zumeist auf ihre Seite, so auch in dem groen Stdtekrieg im Jahre 1388. Elf Jahre zuvor hatte Eberhards Sohn Ulrich bei Reutlingen1) im Jahre 1377 durch die Brger der schwbischen Städte eine schimpfliche Niederlage erlitten, diese rchte nun aber Eberhard der Greiner durch seinen Sieg bei Dffingen (sdwest- isss lich von Stuttgart), in dem ihm das Heer der schwbischen Städte erlag. Seinen Sohn Ulrich verlor er im heien Streit. Der Stdtekrieg, der das ganze sdwestliche Deutschland verheerte, und in dem alle sddeutschen Fürsten und Ritter das Schwert zogen, endete mit der Niederlage der Städte. Die Chronik des Straburgers Jakob Twinger von Knigshofen berichtet, da die Lande der Bayernherzoge und alles Schwabenland und Franken und Elsa so sehr mit Raub und Brand geschdigt wurden, da mehr Leute verdarben und mehr arme Leute gemacht wurden, als vorher in vielen Hundert Jahren geschehen war. Sonderlich Schwabenland und der Herren von Wrttemberg Land wurden so gnzlich verheert und ver-brannt, da in manchen Gegenden auerhalb der Städte und Besten zehn oder zwlf Meilen weit kein Dorf noch Haus stand." Trotzdem die Städte ihre Selbstndigkeit behaupteten, muten sie ihren Bund auflsen. Die Hansa (S. 95) kam im 14. Jahrhundert zu ihrer vollsten Blte. Seit 1350 gehrten ihr 90 Städte von Esthland bis zur Scheide an, die den Handel der Ostsee und groenteils der Nordsee in Hnden hatten und zu Nowgorod in Rußland, Bergen in Norwegen, Brgge in Flandern und London Warenniederlagen besaen. Die Bundeshauptstadt war Lbeck. Die Hansa wurde die erste magebende See- und Handelsmacht des nrdlichen Europas, als ihre Nebenbuhler, die Dnen, es unternahmen, die Rechte und Freiheiten der Hansa anzutasten und sich ihrer Besitztmer zu bemchtigen. Im Jahre 1361 hatte der Dnenknig Waldemar Iv. Wisby erobert und die reichen Warenschtze der Hansestadt geraubt. So-gleich erffneten die Hansen den Krieg gegen Waldemar und dessen Bundes- !) Straburger Chronik, Aus dem Stdtekriege. Der Streit vor Reut-lingen. 1377. Heinze, Die Geschichte. Ii. 9

7. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 91

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
91 Alle Brder sollen sich befleiigen, in brderlicher Minne einmtiglich in dem Geiste der Sanftmut zu leben. Keine bel- oder Afterrede, keine Prahlerei, kein Lug, kein Fluch, kein Schelten oder Streitwort soll aus ihrem Munde kommen. Keiner soll dem andern mit Schlgen oder Drohen Ungemach anthnn. Hat aber ein Bruder sich gegen den andern vergangen, so soll er die Sonne nicht untergehen lassen der seinem Zorne. Sind die Brder auf der Wegfahrt, oder ziehen sie gegen den Feind, so sollen sie sich befleiigen, da sie den Leuten ein Borbild geben in Worten und Werken. Wirte und Sttten von bsem Rufe sollen sie meiden, mit Gebannten keine Gemeinschaft haben. Zu Brautluften und Ritterfesten und zu andern Gesellschaften und Spielen sollen die Brder selten kommen, auch nicht Gevatter stehen, es sei denn bei Nottaufen. An verdchtigen Orten und zu verdchtigen Zeiten sollen sie die Gesprche mit Weibern meiden, allermeist mit den jungen. Und Frauenku ist un-erlaubt, selbst bei der eigenen Mutter und Schwester. Der Meister, der aller Vorgesetzter ist, soll den Brdern ein Vorbild sein. Er soll nach des Propheten Wort in seiner Hand die Gerte und den Stab führen, zu strafen die Ungehorsamen, zu trsten die Kleinmtigen. Nur er hat Gewalt, von den Regeln zu befreien, aber nicht von Keuschheit, Armut und Gehormsam. Wird ein Bruder eines anderen heimliche Snde gewahr, so soll er ihn friedsam und brderlich mit Treue zur Reue und Bue verweisen. Je grer die Schuld, desto grer die Strafe; eine der schwersten Strafen sei Sonderung von der Gesellschaft und dem Tische der andern Brder. Der Meister des Ordens oder sein Vertreter soll bei allen Dingen, welche die Ordensgemeinden angehen, als einzusetzen und zu entsetzen, Land und Lndchen zu verkaufen, Brder in den Orden aufzunehmen, alle gegen-wrtigen Brder versammeln, und was der bessere Teil der Brder rt, befolgen. Wer aber der bessere Teil der Brder sei, das soll dem Urteile des Meisters berlasten bleiben. Es ist dieser Orden zur Ritterschaft gegen die Feinde des Kreuzes und Glaubens besonders bestimmt. Daher sind die Dinge, die zur Ritterschaft gehren. Rosse, Waffen, Knechte und wessen man sonst zum Streite bedarf, gestattet. Doch soll am Sattel und Zaume wie am Schilde kein Gold und Silber oder andere weltliche Farbe sein. Sattel, Schaft und Schild sollen keine berdecke haben. Der Meister verleiht den Brdern Ro und Waffen und kann sie andern geben, ohne da die Brder widersprechen drfen, denn sie haben kein Eigentum daran. Laute Jagd mit Meute und Beize mit Federspiel drfen die Brder Nicht den. Sie mgen Jger halten, die das Wildbret in den Ordens-revieren erlegen. Aber Raubzeug, Wlfe, Luchse, Bren, Lwen, nicht zur

8. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 24

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
24 7. Der Wgotenknig Theodorich. t 626. Jordanes: Der Goten Ursprung und Thaten" und Prokopius: Gotischer Krieg". Lateinisch. Letzterer, ein rmischer Geschichtschreiber, war der Begleiter Belisars auf seinen Kriegszgen gegen die Ostgoten. Jordanes schreibt: Als Kaiser Zeno hrte, da Theodorich von seinem Volke zum König erhoben sei, lud er ihn zu sich ein und hie ihn in seine Hauptstadt kommen. Er empfing ihn mit hohen Ehren und nahm ihn unter die Vor-nehmen seines Palastes auf. Da aber Theodorich vernahm, da sein Volk, welches in Jllyrikum wohnte, mit Not und Mangel zu kmpfen hatte, während er selbst in der Hauptstadt alles Gute geno, entschlo er sich, lieber in mhevollem Kampfe des Lebens Unterhalt zu gewinnen, als mig die Herrlichkeiten des rmischen Reiches zu genieen und sein Volk unterdessen darben zu sehen. Er sprach zum Kaiser: Warum leidet das italische Land, das zu allen Zeiten von euren Vorfahren beherrscht worden ist, und die Stadt Rom, der Haupt und Herrin, unter der Tyrannei Odovakars, des Knigs der Turkilinger und Rugier? Sende mich mit meinem Volke aus, ihn zu bekmpfen. Gehe ich als Sieger aus dem Kampfe hervor, so werde ich das Land als dein Geschenk und durch deine Huld besitzen, unterliege ich aber, dann verliert ihr nichts, vielmehr werdet ihr der drckenden Lasten fr unfern Unter-halt ledig." Als der Kaiser dies hrte, war er wohl unzufrieden darber, da Theodorich fortzuziehen gedachte, doch er wollte ihn nicht betrben und entlie ihn reichlich beschenkt. Theodorich aber schied von der kaiserlichen Stadt, kehrte zu den Seinigen zurck, sammelte sein ganzes Volk um sich und zog gen Italien. Er fiel in das Gebiet von Venetien ein. Da zog Odovakar mit einem Heer wider ihn heran. Aber Theodorich rckte ihm bis zu den Veronesischen Feldern entgegen und brachte ihm hier eine groe Niederlage bei. Dann brach er sein Lager ab, berschritt den Po und schlug bei der Hauptstadt Ravenna ein Lager auf. Als dies Odovakar sah, befestigte er sich in der Stadt. Oft machte er zu nchtlicher Zeit mit den Seinen Aus-flle und beunruhigte hierdurch das gotische Heer. Prokopius erzhlt weiter: Theodorich hatte die Stadt Ravenna mit seinen Goten schon drei Jahre lang belagert, als die Genossen Odovakars, durch den Mangel an Lebensmitteln gezwungen, zu einem Vertrage sich entschlossen, dessen Ver-Mittelung der Bischof von Ravenna bernahm. Nach diesem Vertrage sollten Theodorich und Odovakar in der Stadt Ravenna gemeinschaftlich und unter gleichen Verhltnissen herrschen.

9. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 122

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
122 mochten, und fingen sie mit Gewalt, doch fanden sie nicht viel; die Weber schienen Maulwrfe zu sein und unter der Erde zu liegen. Darauf lie der Rat auf dem Heumarkt ein Gerst errichten und lie den Webern die Hupter abschlagen bei dem Pranger, so viele man von ihnen ergreifen konnte, und auch von den Walkern. Als die Weber also geflohen waren und sich verborgen hatten, zogen die Herren mit den Brderschaften wiederum zur Arsburg und blieben da die Nacht, und da wurde gespendet Brot und Wein in Flle. Des andern Tages in der Frhe am St. Ccilientage (22. November), als die Herren die Oberhand der das ganze Wollenamt erhalten hatten, zogen abermals die Obersten von der Stadt mit den Bruderschaften unter dem Stadtbanner den Bach aufwrts mit Posaunen und Pfeifen. Ihnen folgte mancher tapfere Mann, und wen sie von den Webern konnten greifen, den schlugen sie tot auf der Strae. Gewalt und bermut nehmen selten ein gutes Ende. So geschah auch den Webern. Ihr Hochmut gewann solches Ende, da mancher Mann seine Freude daran hatte, denn sie trieben in diesem Jahre viel Mutwillen, mehr als ich sagen will. Bedenkt dies wohl, ihr alten Geschlechter von Kln, und danket dem allmchtigen Gotte, welcher die strzte, die euch unterdrcken wollten. Htet euch vor denen, die euch in ihrem bermute nach Leben und Gut gestanden haben, und lebt vor allem in Eintracht! Denn seid ihr eintrchtig, so kann euch niemand widerstehen, so mu man euch in Ruhe lassen und wird euch Frieden und Gnade zu teil. Die Zwietracht unter den herrschenden Geschlechtern gab aber den Znften noch zu Ausgang des 14. Jahrhunderts Gelegenheit, das verhate Joch der Geschlechter gnzlich zu brechen. Das Stadtregiment wurde fortan von den Geschlechtern und Znften ge-meinschaftlich ausgebt. 46. Aus den Zeiten der Kansa. Ate Aitalienrder. 1395. Reimar Ko ck: Chronik von Lbeck." Niederdeutsch. Kock war Prediger in Lbeck und schrieb seine Chronik, die von 12271400 reicht, in der Mitte des 16. Jahrhunderts. Der Herzog Albrecht von Mecklenburg war König von Schweden geworden und im Kampfe gegen Margarete von Norwegen, die nach der Vereinigung der drei nordischen Reiche trachtete, besiegt und gefangen genommen worden. Fr den Gefangenen erhoben die Stadt Stockholm, Herzog Johann von Mecklenburg, Rostock und Wismar die Waffen, und es begann ein blutiger Krieg. Im Jahre 1391, derweilen die Schiffe von Rostock und Wismar nach Stockholm in der See waren (um den Schwedenknig Albrecht aus der Ge-fangenschaft zu befreien), lieen die von Rostock und Wismar ausrufen, da, so jemand auf eigene Beute und Kosten gegen die Reiche Dnemark und Nor-wegen abenteuern, rauben, brennen und nehmen wolle, der solle sich in den

10. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 114

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 114 — geleitet hatte. Auch die Könige Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz von England nahmen an dem dritten Kreuzzuge teil. Die Heerfahrt des deutschen Kaisers. Zur Vermeidung von Unruhen während seiner Abwesenheit ließ der Kaiser Heinrich den Löwen eidlich geloben, auf weitere drei Jahre in die Verbannung zu gehen. Das trefflich ausgerüstete deutsche Heer — 100000 Bewaffnete, darunter 20000 Ritter — zog durch Ungarn nach Konstantinopel. Bei dem Mißtrauen des griechischen Kaisers mußte sich Friedrich den Durchzug durch Thrazien und die Überfahrt nach Kleinasien mit Gewalt erzwingen. Durch feinen Sieg bei Jkonium bahnte er sich den Weg nach dem christlichen Klein-Armenien (Cilicien). Das Heer war noch schlagfertig, der Erfolg des Kreuzzuges schien gesichert, als der greise Kaiser in den kalten Fluten des 1190 Seleph (Kalikadnus) ertrank. Die gewaltige Persönlichkeit Friedrich Barbarossas, in welchem Tapferkeit mit Milde, Gerechtigkeit mit Güte, Mäßigung im Erfolg mit Zähigkeit im Unglück, die ganze Stärke der Deutschen verkörpert war, lebte im Gedächtnisse seines Volkes weiter. Je schlimmer die Zeiten wurden, um so größer wurde die Sehnsucht nach der rühm- und glanzreichen Zeit des Kaisers. Man hoffte auf seine Wiederkehr und die Wiederaufrichtung des Reiches zu neuer Kraft und Herrlichkeit. Ende des Kreuzzugs. Mit dem Tode Friedrichs waren die Aussichten für das Gelingen des Kreuzzuges dahin. Es fehlte der Felbherr, der die verschobenen Völker zusammenzuhalten und zum Ziele zu führen verstaub. Ein großer Teil des beutfchen Heeres kehrte daher nach Hause zurück, den Rest führte Herzog Friedrich von Schwaben, des Kaisers zweiter Sohn, vor Akkon. Die Festung wurde seit 1189 durch Kreuzfahrer und den König (Guido) von Jerusalem belagert. Da Saladin mit einem Heere in der Nähe stand, konnten sich die Christen nur durch die häufigen Zuzüge von Pilgerscharen, deren bedeutendsten der Landgraf Ludwig Iii. von Thüringen über Brindisi herbeigeführt hatte, behaupten. Vor Akkon stellte 1190 Friedrich von Schwaben i. I. 1190 zur Pflege der deutschen Kranken das einst zu Jerusalem begründete deutsche Spital wieder her. Aus 1198 dem Krankenpflegerorden ist 1198 der Deutsche Ritterorden hervorgegangen. Schon im Januar 1191 starb Friedrich an der Pest und wurde auf dem Friedhofe des deutschen Hospitals beigesetzt?) Im Frühjahr 1191 fuhren Richard Löwen herz und Philipp Ii. von Messina nach Syrien; auch Herzog Leopold von Österreich gelangte auf dem Wasserwege dorthin. Im Juli 1191 ergab sich endlich Akkon. Als aber Richard das Banner Leopolds von einem besetzten Mauerturme herabreißen ließ, trat der Herzog mit vielen Kreuzfahrern den Rückweg i) Vor Akkon sind wahrscheinlich auch die Gebeine Friedrich Barbarossas beigesetzt worden; die Eingeweide waren schon in Tarsus, das Fleisch im Petersdom zu Antiochien begraben.
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TM Hauptwörter (200)200

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