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72. Alexanders Rckkehr irnb Tod.
Der Sieg der Porus schreckte ganz Vorderindien. Die Völker, welche sich nicht ergaben, verlieen ihr Land und flohen bestrzt der den Flu Hyphfis, jetzt Beas genannt. Auch hierber wollte Alexander setzen. Da aber wurden die Mace-donier unwillig und weigerten sich, weiter zu ziehen. Sie waren der unausgesetzten Anstrengungen und Mhen endlich ber-drssig. Alle sehnten sich nach der Heimath zurck, von welcher sie der sechshundert Meilen entfernt waren. Alexander wollte sie aufmuntern. Vergebens! es erhob sich ein dumpfes Ge-murmel, manche weinten. Da sprach der König erzrnt: Ich werde weiter ziehen; wer nicht folgen will, mag umkehren; ich werde Keinen zurckhalte; aber verkndet dann in der Hei-math, da ihr euren König mitten im Feindeslande verlassen habt." Und nun verschlo er sich drei Tage lang in seinem Zelte, Keiner durfte ihm vor Augen kommen. Als er aber merkte, da nichts ihren Entschlu nderte, erklrte er, er wolle mit ihnen umkehren. Ein jauchzendes Freudengeschrei erscholl bei diesen Worten aus dem ganzen Lager. Alle drngten sich um ihren König und dankten ihm, da der Unberwindliche sich doch von ihren Bitten habe berwinden lassen. Heitere Waffenspiele wurden gefeiert und groe Opfer gebracht. Zwlf thurmhohe Altre und andere Siegeszeichen wurden zum An-denken zurckgelassen.
Der grere Theil des Heeres schiffte sich unter dem ge-schickten Admiral Nerchus auf dem Hydaspes ein, segelte diesen Flu hinab in den Acesines, ans diesem in den Indus und das Meer, und dann in den Euphrat stromaufwrts nach Babylon; ein Zug, durch welchen die Natur- und Lnder-knde auerordentlich befrdert wurde. Mit dem anderen Theile zog Alexander selbst zu Lande, und zwar durch die groen Sandwsten von Gedrosien und Karamanien zurck nach Babylon. Babylon sollte die Hauptstadt seines Weltreiches werden. Er hatte vor, alle unterworfenen Völker zu einem
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oder kleinasiatischen Kolonisten zu verdanken haben mgen; Alles haben sie spter eigentmlich umgeprgt und zu einem neuen Ganzen verschmolzen, in welchem keine fremdartige Bei-Mischung mehr zu erkennen ist.
Das Heldenzeitalter (1300 bis gegen 1100 v. Chr.). Bald erwachte in Griechenland ein Heldengeist in eigentmlicher Gre. Krperkraft und khner Mnth galten sr's Hchste; Waffen waren die kstlichsten Schtze. Whrend die Frauen in stiller und abgesonderter Huslichkeit wohnten und webten, bten sich die Männer in ritterlichen Spielen, oder durchzogen, bald einzeln, bald in ganzen Scharen, das Land, um es von Rubern und wilden Thieren zu subern; denn damals hau-seten noch in dem Dickicht der Wlder wilde Eber, in den sumpfigen Seen gruliche Schlangen, Berg und Thal erscholl vom Gebrlle der Lwen und Bffel. Auch fern von der Hei-math, in weit entlegenen Lndern suchten sie Kampf und Beute. Menschen und Vieh wurden im Triumphe als Siegesbeute fortgefhrt. Durch ihre Grothaten haben sich Herkules, Theseus, Perseus, Bellerphon und andere Helden der grauen Vorzeit einen solchen Ruhm erworben, da ihre Nachkommen voll Erstaunen sie als Halbgtter verehrten und ihre wunderbaren Thaten in schnen Liedern besangen. Kmpfe mit Drachen, Riesen und Ungeheuern aller Art, selbst obenteuer liche Reisen in die Unterwelt sind in den Sagen und Liedern von den Grothaten dieser Helden nichts Seltenes. So heit es von Herkules, er habe schon als Kind in der Wiege zwei Schlangen wie zarte Faden zerrissen. Als Knabe soll er einen Olivenbaum aus der Erde gewunden, aus diesem sich eine Keule verfertigt und hiermit einen Lwen erschlagen haben, dessen Haut ihm dann als Umwurf diente.
Der Argonauten zu g (um 1250 vor Ehr.). Zuerst unternahm Jason, ein thessalischer Fürst, in Verbindung mit dem Kerne der griechischen Heldenjugend, eine hchst abenteuerliche Fahrt auf dem Schiffe Argo, um das goldene Flie oder
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Schicksale trafen Ulysses. Zehn volle Jahre mute er in der Welt umherirren. Auf dem brausenden Meere dachte er an nichts, als an seinen armen Vater Lai-rtes, seinen Sohn Telemach und an sein Weib Penelpe.
Und wenn die Fürsten, in der Erwartung, das Ende ihres Ungemachs zu finden, zu Hause anlangten, fanden sie nur noch greres. Hier hatten während der langen Abwesenheit An-dere sich ihrer Herrschaft und ihres Eigenthums bemchtigt. Sie selbst waren ihren Unterthanen fremd, ja entbehrlich ge-worden. Auch ihre Weiber waren zum Theil durch neue Bande der Liebe wieder verbunden. Bei ihrer unverhofften Rckkehr entstand nun Zank und Streit im ganzen Lande. Manche der zurckgekehrten Fürsten muten sich wieder einschiffen und un-ter einem andern Himmel ein neues Vaterland suchen. Andere fielen durch Meuchelmord. So hatte sich das treulose Weib des Agamemnon unterde mit dem Aegystheus verhetrathet, und als ihr rechtmiger Mann wieder kam, tbtete sie ihn heimtckisch.
Ulysses war zwar glcklicher und wurde von den Seinigen mit inniger Liebe empfangen; aber den besten Theil seines Vermgens hatten bermthige Freier, die sich unaufhrlich um die Hand seiner treuen Penelope bewarben, weggeschmauset. Mit den Waffen in der Hand mute er sein Haus von diesen Gsten subern.
Keine Begebenheit war seitdem den Griechen wichtiger, als der trojanische Krieg. Die Heldenthaten, Gefahren und Be-schwerden, welche diese Unternehmung veranlagte, pflanzten sich von Mund zu Mund, mit manchen wunderbaren Mhrchen ausgeschmckt, Jahrhunderte hindurch weiter. Dichter und Snger verewigten die wichtige Begebenheit, den Lieblings-gegenstnd des Volkes, durch geistreiche und anntuthige Darstellung. Vor allen hat der griechische Dichter Horner in einem Gedichte, Jlrde genannt, die einzelnen Kmpfe der Helden vor Jlmrn oder Troja, und in einem anderen, in der Odyssee,
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sehen, und ging, von einem glnzenden Zuge begleitet, zu ihm. Er sa gerade vor seiner Tonne und sonnte sich. Als er die Menge auf sich zukommen sah, richtete er sich ein wenig auf. Alexander grte ihn freundlich, unterredete sich lange mit ihm und fand seine Antworten sehr geistreich. Zuletzt fragte er ihn: ann ich dir eine Gunst erweisen?" O ja," versetzte Dio-genes, geh' mir ein wenig aus der Sonne!" Hierber erhoben die Begleiter Alexanders ein lautes Hohngelchter; Alexander aber wendete sich um und sagte: Wre ich nicht Alexander, so mchte ich wohl Diogenes sein."
68, Alexander in Kleinafieu.
Drei und zwanzig Jahre alt brach Alexander, im Frh-linge des Jahres 334, mit dem Bundesheere der Macedonier und Griechen zu dem Rachezuge nach Persien auf. Seinem Feldherrn Antipater lie er als Statthalter in Macedonien zurck, um die feindlich gesinnten Völker, besonders die Spar-taner, in Schrecken zu halten. Er selbst setzte bei Sestus der den Hellespont, sprang in voller Rstung zuerst an das Ufer von Asien und rief freudig aus: Mein ist Asien, es.werde nicht verheert, ich nehme es als erobert in Besitz!" Auf dem Schlachtfelde von Troja besuchte er die Grabmale der alten Helden, besonders das des Achilles. Er schmckte dasselbe mit Blumen und wnschte nichts mehr, als da einst ein Dichter wie Homer auch seine Thaten durch Gesnge verherrlichen mchte. D glcklicher Achilles," rief er, der du im Leben einen treuen Freund, und im Tode einen Snger deiner Thaten gefunden hast!" Hephfiton, der Freund Alexanders, bekrnzte das Grab des Patroklus. Dann zog er weiter bis nach dem kleinen Kstenflusse Granicus in Mysien.
Schlacht am Granicus (334). Das jenseitige Ufer entlang stand ein groes persisches Heer, unter Anfhrung mehrer Satrapen aufgestellt, um ihm den Uebergang zu weh-
Weiter' 2bc(tfler*. L 30. Aufl. 15
K
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Achilles Alexanders Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Kleinafieu Persien Macedonien Asien Asien Troja Mysien Granicus
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sein Neffe, der nachmalige Kaiser, und die meisten Groen des Reiches. Der Eifer und der Andrang des Volkes war so groß, da Konrad den schwachen Mann auf seinen Armen aus der Kirche tragen mute, damit er nicht von der Menge erdrckt wrde. Selbst Weiber bewaffneten sich mit Lanzen und ritten gleich Mnnern im Zuge einher.
Konrad brach zuerst auf. Denselben Weg, welchen etwa fnfzig Jahre frher Gottfried von Bouillon nach Constantinopel eingeschlagen hatte, schlug auch er ein. Der griechische Kaiser handelte gegen die Kreuzfahrer abermals sehr treulos. Als sie nach Asien bergesetzt waren, wurden sie durch verrterische Wegweiser in wasserlose Einden gelockt und dann im Stiche gelassen. Die meisten wurden eine Beute entweder der grlich einbrechen-den Roth oder des feindlichen Schwertes. Nur mit einem oerin-gen Haufen trat Konrad den Rckzug nach Constantinopel an. Unterwegs stie er auf die nachrckenden Franzosen. Das Schick-sal dieser war gleich traurig. Auch sie erlagen grtentheils dem Hunger oder dem feindlichen Schwerte. Was von Deutschen und Franzosen noch brig war, vereinigte sich endlich zur Belagerung der Stadt Damaskus. Allein aus Mangel an Einigkeit und zweckmigen Anstalten mute auch sie wieder aufgehoben wer-den. Mimuthig kehrten beide Könige, nach zweijhrigem'auf-enthalte in Palstina, ohne das Geringste ausgerichtet zu haben, mit dem klglichen Ueberreste der Heere in ihr Land zurck.
Ueber das vllige Milingen dieses zweiten, mit so glatt-zenden Hoffnungen unternommenen Kreuzzuges erhob sich ein lauter und allgemeiner Tadel gegen die Heerfhrer, vorzglich aber gegen Bernhard von Clairvaux, weil dieser einen glck-lichen Ausgang vorhergesagt hatte. Sie schalten ihn ffentlich eines falschen Propheten. Aber der fromme Mann entgegnete mit Kraft und Wrde, da die Snden der Kreuzfahrer das Unglck herbeigefhrt htten. Zugleich belehrte er sie, da die Rathschlsse Gottes unergrndlich, da auch Widerwrtigkeiten Schickungen von ihm seien.
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Konrad Gottfried_von_Bouillon Roth Konrad Konrad Bernhard_von_Clairvaux
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Asien Constantinopel Schwerte Damaskus Palstina Gottes
Heere vergleichbar. Man kann denken, da dem Anfhrer einer solchen Genossenschaft Krieg und Abenteuer erwnscht sein muten, um von der gemachten Beute den Unterhalt derselben bestreiten zu knnen. Auch im Heerbanne dienten die einzelnen Anfhrer mit ihren Gefolgen, so da spter die Strke des Heeres nur nach ihnen berechnet wurde. Waltete in der Heimath Frieden, so suchten sie drauen Kampf und Beute. So finden wir schon zu des Kaisers Augustus Zeiten zahlreiche Germanen unter dessen Leibwache. Hier war es besonders der rmische Sold und die rmische Pracht, gewi auch die Eitelkeit dieser rohen Shne der Natnr, sich in einer glnzenden Stadt geachtet und geehrt, wohl gar mit Auszeichnung behandelt zu sehen, die selbst die Shne der Edelsten vermochte, in Roms Dienste zu treten.
Selbst das Meer und seine Gefahren schreckten den khnen Deutschen nicht. Whrend Griechen und Rmer sich in ihren Schiffen ngstlich an den Ksten hielten, fuhren die Deutschen so-gar in ausgehhlten Bumen, deren Einer gegen dreiig Mann fate, jubelnd durch die offene See auf Kampf und Beute aus.
Krieg ging der Alles. Selbst ihre Spiele waren kriegerisch. Lustgefechte und Schwerttanz waren die Freude der Jugend und weckten bei den Alten die heiteren Bilder der Vergangen-heit. Zwischen bloen Schwertern und starrenden Lanzen tanzten die Jnglinge halbnackt umher und achteten der Gefahr nicht, die ihnen von allen Seiten drohete. Laut war dabei der Jubel, frisch die Freude, und selbst der Greis wurde zum Jnglinge, indem er sich unter die lebenslustige Jugend mischte.
Was ihnen so auf Erden als das Wnschenswertheste galt, -glaubten sie auch dereinst in ihrem Himmel, den sie Walhalla nannten, wieder zu fiuden. Bei Tage ergtzen sich dort die Seligen an der Jagd und an Kmpfen aller Art. So wie der Tag zum Abende sich neigt, werden die Wunden wie durch eine Zauberkraft wunderbar wieder geheilt. Die Helden vershnen sich und setzen sich mit einander zum festlichen Mahle nieder.
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nehmen und zu deren Vertheidigung helfen; zur Zeit eines feindlichen Einfalles nahmen diese die anderen acht mit ihrer Habe bei sich auf. Auch der dritte Theil alles Getreides wurde in die festen Pltze geschafft und in besonderen Vorrathskam-mern fr die Zeit der Roth und Gefahr fr Alle aufbewahrt. Die Vertheidiger der Burgen wurden Brger genannt, und dies war der Ursprung des Vrgerstandes. Im Frieden gingen sie ihren Geschften nach, im Kriege fhrten sie die Waffen.
Heinrich wollte aber den Ungarn nicht blo Festungen, sondern auch eine wohlgebte Kriegesmacht entgegenstellen. Er suchte die schwerfllige Kriegesart der Deutschen nmzuschaffen und sie an leichtere Bewegung mit Pferd und Waffe zu gewhnen, um den flchtigen Ungarn gewachsen zu sein. Nachdem er auf diese Weise das Reich gestrkt und auf den Krieg vor-bereitet hatte, berzog er die benachbarten Völker, die mehr als einmal Deutschland geplndert und. selbst mit den Ungarn ge-meinsame Sache gemacht hatten. Die blutigen Kmpfe mit die-sen Feinden waren fr die Deutschen eine vortreffliche Vor-schule des nchsten Ungarn-Krieges. Glck begleitete Heinrich's Waffen. Er unterwarf sich die Haveller an der Havel durch die Eroberung ihrer Hauptstadt Brennabnrg, des nachmaligen Brandenburg, ferner die Daleminzer in Meien. Dann ging er auch auf die der die Eider eingedrungenen Dnen los, schlug sie in einer blutigen Schlacht und nahm ihnen das Land jenseit der Eider bis zur Slye.
Unterdessen war die Zeit-des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Da kamen ihre Gesandten und forderten stolz den alten Tribut. Allein sie wurden abgewiesen und zogen leer zurck unter furchtbaren Drohungen.
Schlacht bei Merseburg (933). Im Frhlinge des Jahres 933 brache die Ungarn in zwei groen Horden rche-schnaubend durch Franken in Thringen ein. Schrecken ging vor ihnen her. Wer fliehen konnte, floh. Da ganze Land wurde
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Extrahierte Personennamen: Roth Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Brandenburg Ungarn Merseburg Ungarn
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und belagerte sie. Hier ereilte auch ihn der Tod. Eine unter dem Kreuzheere ausgebrochene Seuche raffte den hoffnungsvollen I Jngling dahin. Nach ihm fhrte Leopold von Oesterreich die Deutschen an und that Wunder der Tapferkeit.
tfovffeftimg dieses Zkreumges.
51. Philipp August und Richard Lwenherz.
Im Jahre 1190 traten auch der König von Frankreich, j Philipp August, und der König von England, Richards, dem seine Heldenkhnheit den Beinamen Lwen herz erworben : hat, gemeinschaftlich den Kreuzzug an. Sie beschlossen, statt des mhsamen und gefhrlichen Fuweges durch Ungarn lieber zur See die Reise zu unternehmen. Die italienischen Seestdte Genua, Pisa und Venedig bernahmen die Ueberfahrt und i Versorgung der Heere und wurden dadurch reiche und mchtige Seestaaten. Bei der Rckkehr beluden sie gewhnlich die leeren Schiffe mit Erde aus dem gelobten Lande. Diese wurde in der Heimath theuer verkauft und auf die Begrbnipltze gestreut; denn seliger glaubte der fromme Christ unter dem heiligen Sande zu schlummern; und wer nicht so glcklich war, Palstina's heilige Erde selbst zu betreten, der fand doch darin seinen Trost, da sie nach dem Tode seine irdische Hlle bedecken werde. Auch wurde wohl Wasser aus dem durch die Taufe Christi geheiligten Jordan mitgebracht, mit welchem Neugeborene in der heiligen Taufe eingesegnet, Sterbende besprengt wurden.
Die Englnder schifften sich in Marseille, die Franzosen in Genua ein. In Messina vereinigten sich die beiden Könige wieder. Schon hier entzweite Eifersucht und Nationalha die Könige und ihre Heere. Sie muten darum einen ganzen Winter auf Sicilien liegen bleiben. Noch grer wurde der Zwiespalt, als sie im folgenden Jahre bei der Stadt Accon landeten und diese belagerten. Endlich erlag die hart bedrngte
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Oesterreich Leopold Philipp August Richard_Lwenherz Philipp_August Philipp August Richards
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Ungarn Genua Venedig Christi Marseille Genua Messina Sicilien
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Damit kein Mangel an Lebensmitteln, keine Unordnung unter der groen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln auf verschiedenen Wegen theils zu Wasser, theils zu Lande nach ihrem Sammelplatze Constantinopel. Der Zug dahin ging glcklich von Statten, weil die Fürsten nach Krften fr Ruhe und Ordnung sorgten. Im Mai des Jahres 1097 standen sie, vereint auf 600,000 Mann, an der griechischen Grenze. Der Kaiser Alexius erschrak, als er die ungeheuren Scharen, denen immer neue folgten, vorberflutheu sah. Das ganze Abendland schien ihm im Anzge zu sein. Mitrauisch, wie er war, fing er an zu frchten, die Eroberung des heiligen Grabes mchte wohl nur ein Vorwand, und der Zug eigentlich gegen feinen Thron gerichtet sein. Aber zu feige und zu schwach, um ihnen im offenen Felde entgegenzutreten, nahm er seine Zuflucht zu mancherlei Rnken. Gegen sein Versprechen verbot er den Unterthanen ] eines Reiches, das Lager der Kreuzfahrer mit Lebensmitteln zu versorgen. Durch Hungersnoth wollte er die gefhrlichen Gste in ihre Heimath zurcktreiben. Aber gegen solche Tcke wute Gott-fried schnellen Rath. Er erlaubte seinen Leuten, nur selbst wacker zuzugreifen und mit Gewalt zu nehmen, was man auf dem Wege gtlichen Vergleiches nicht mehr erlangen konnte. Da nahm der gengstigte Kaifer das Verbot zurck und lie ihnen Lebensmittel in Ueberfln in das Lager bringen. Jedoch fetzte er seine Tcke gegen die Kreuzfahrer immer fort. Er forderte sogar, da die eroberten Städte ihm ausgeliefert wr-den, und da die Kreuzfahrer diejenigen, welche sie behielten, nur als Lehen von ihm empfangen sollten. So glaubte er denn in seinem Wahne, da die fremden Krieger Gut und Vlut opfern wrde, um ihn wieder in den Belitz deisen zu setzen, was er zu erhalten oder zu erobern selbst nicht ver-niocht hatte!
Endlich setzte das Heer nach Asten der. Mit dem Eintritte in den neuen Erdtheil schien sich der Eifer der Christen
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zu erhhen. Viele entschlossen sich, mit bloen Fen, ohne Mundvorrath, ohne Geld, unter selbstgewhlten Anfhrern dem Heere vorzuziehen. Sie lebten von Wurzeln und den gemeinsten Nahrungsmitteln. Sie zogen durch die Bergwlder von Nica voraus, ebneten den Weg und bezeichneten ihn mit Kreuzen. Am 5. Mai 1097 langte das groe Heer vor den Thoren der ehemaligen Hauptstadt Bithymens an. Sie mar mit hohen breiten Mauern umgeben, aus welchen eine Menge Wachtthrme hervorragte. Innerhalb der Mauer lag ein groes trkisches Heer zu ihrer Vertheidigung. Der An-fang des Feldzuges wurde mit der Belagerung dieser Stadt gemacht. Schon war sie der Uebergabe nahe, als die hinter-listigen Griechen mit den Belagerten Unterhandlungen anknpf-ten, vermge welcher die Stadt nicht den Kreuzfahrern, sondern dem Kaiser Alexius ausgeliefert wurde. Nun brach das Heer zum weiteren Zuge auf. Anfangs erschraken die leichtbewaff-neten Trken, als sie die Menge Reiter in eiserner Rstung, die groen geharnischten Schlachtrosse und die starrenden Lanzen sahen; aber nach und nach wurden sie des Anblickes gewohnt und lernten sie mit Vortheil angreifen. Die nhere Kenntni der Gegend begnstigte ihre Angriffe. Ganz Kleinasien ist von steilen Gebirgsketten durchzogen, fast nirgends eben, berall schroffes Waldgebirge und Schluchten. Whrend nun die Kreuz-fahrer in langen Zgen durch die Schluchten mhsam hindurch-wanderten, fielen die auflauernden Trken dieselben bald von vorn, bald von hinten an. Machten die Kreuzfahrer Halt, und stellten sie sich in Schlachtordnung; hurtig flohen dann die Trken auf ihren leichten Pferden davon, waren aber augen-blicklich wieder da, sobald der Zug sich in Bewegung setzte. So war nirgends Ruhe, nirgends Sicherheit. Dazu schnitten die Trken alle Zufuhr ab, verbrannten das Getreide auf dem Felde, so da das Heer der Kreuzfahrer in die hchste Roth gerieth. Der ungewohnte, glhend heie Himmelstrich dieses Landes vermehrte noch das allgemeine Elend. Die Sonne scho ihre brennenden Straten auf die blanken Rstungen der Pilger
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