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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 34

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
34 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. 7. Der Kampf drehte sich hauptschlich um den Wolfsberg, eine elende Dne, die die Annherung an den Hafen von der Ostseite her be-herrschte. Die Preußen hatten sie befestigt und verteidigten sie lang und zhe. Als der Hgel verloren ging, lie ihn Gneisenau wieder strmen: Ich werde Sorge tragen, da den Soldaten das Frhstck nachgetragen wird," sicherte er der ausrckenden Sturmkolonne zu. So dachte er an alles. Er selbst war einer der Unerschrockensten: als er einst die Parole (den Befehl fr den Tag) diktierte, sausten zwei Kanonenkugeln der die Kpfe weg: die Adjutanten duckten sich; der Kommandant blieb aufrecht stehen wie eine Sule und sagte streng: Meine Herren, ich bitte, hier auf weiter nichts zu hren, als auf das, was ich Ihnen diktiere." So behauptete sich Kolberg trotz der Beschieung, die namentlich in den letzten Tagen die Straen mit Entsetzen erfllte, bis zum Frieden. Ein Drittel der Besatzung, 2000 Mann, war tot oder verwundet! Als Gneisenau die Festung verlie, empfing ihn der franzsische General mit hohen Ehren; franzsische Offiziere, die auf seinem Gut in Schlesien einquartiert waren, brachten seiner Frau Huldigungen dar, die ihrem heldenmtigen Gatten galten.*) 8. Inzwischen griffen auch die Russen in den Krieg ein, und die Preußen unter Lestocq und Scharnhorst, die im letzten Augen- 1807 blick das Schlachtfeld bei Preuisch-Eylau erreichten, verhinderten zum erstenmal einen Sieg Napoleons. Neue Hoffnungen erwachten: Freiwillige strmten herbei; die Knigin sorgte fr Soldaten und Offiziere, besuchte Spitler und Baracken in Knigsberg und trstete die Verwundeten und Kranken. Auch den Mut des Knigs wute sie, stark bis in den Tod", immer wieder zu beleben durch Zuspruch und entschlossenen Rat, in dem richtigen Gefhl, da der Kampf um die Freiheit Europas begonnen habe. Noch einmal schien das Kriegsglck den Waffen der Verbndeten zu lcheln. Da fiel mitten in die Siegeszuversicht die Kunde von der ent-scheidenden Niederlage bei Friedland. Aber sie beugte die Knigin nicht: Zwei Trostgrnde habe ich, die mich der alles erheben," schrieb sie an ihren Vater; der erste ist der Gedanke: wir sind kein Spiel des Schicksals, sondern wir stehen in Gottes Hand, und die Vorsehung leitet uns; der zweite: wir gehen mit Ehren unter." Zu dem Unglck gesellte sich noch der Kummer, da sie wie der König sich in Kaiser Alexander getuscht hatte. Denn der Zar verga der Freundschaft mit dem preuischen Knigshaus und vereinbarte in einem Zelte, das auf zwei zusammengekoppelten Khnen im Memelflu *) Die feige bergabe der Festungen hat Ernst v. Wildenbruch, die Ver-teidigung Kolbergs Paul Heyse in ihren Schauspielen Vter und Shne" und Kolberg" dargestellt.

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 53

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Erhebung Preuens. Theodor Krner. Ii 8ais. 53 in Berlin allein meldeten sich 370 Gymnasiasten und viele Lehrer bei den Jgern; Universittsprofessoren zogen mit ihren Hrern zum Werbeplatz. Eneisenau nahm seinen fnfzehnjhrigen Sohn mit; der Knabe focht bei Ltzen im Handgemenge und wurde verwundet. Die Beamten mute der König durch gemessenen Befehl zurckhalten aus ihrem Posten. Die Werk-statten verdeten. Auf den Bauernhfen fand man nur noch Frauen, Kinder und Greise; das letzte Pferd ritt der Landmann gegen den Feind, der ihm die anderen genommen: man mochte an die Zeiten denken, wo die Werbetrommel rief; diesmal aber wollten die Bauern aus eigenem Entschlu sich der Freiheit wrdig zeigen, die ihr König ihnen schaffen wollte. Hunderte von Brautpaaren empfingen schleunig den Segen des Priesters: vom Traualtar weg eilte der Neuvermhlte zu den Fahnen, und sein Weib blickte ihm verklrt nach. 4. Jetzt wurde Schillers Wort lebendig: Nichtswrdig ist die Nation, die nicht ihr Alles freudig setzt an ihre Ehre." Ja, der groe Snger schien in Fleisch und Blut wieder aufzuleben: Frischauf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen; hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht!" sang Theodor Krner; er wollte, so schrieb er seinem Vater, Soldat werden in der berzeugung, da kein Opfer zu groß sei fr das hchste menschliche Gut, fr seines Volkes Freiheit. Zum Opfertode fr die Freiheit und fr die Ehre seiner Nation ist keiner zu gut, wohl aber sind viele zu schlecht dazu . . . Ich wei, Du wirst manche Unruhe erleiden mssen, die Mutter wird weinen; Gott trste sie! Ich kann's Euch nicht ersparen." Und ehe der Vater ihm aussprechen konnte, da er mit dem Sohne ganz eines Sinnes sei, ri sich der Jngling los von Wien, dessen Lieblingsdichter er war, und von seiner Braut Toni Adamberger, die so seelenvolle Lieder sang und seiner Mutter so hnlich sah. Bei dem Ltzowschen Freikorps trat er ein; dort vereinigten sich jugend-liche Reiter aus der Altmark, die der Rittmeister a. D. v. Bismarck heran-fhrte, besonders aber auch Auslnder: Tiroler Schtzen und sogar einige Spanier; und bald sangen alle die Kampflieder des Dichters von Leier und Schwert". Von diesen Freiwilligen zogen manche barfu und nur mit einem Stecken oder mit dem Spie, ja sogar mit dem Morgenstern aus. Aber die Franzosen rumten das Land, und nachdem die Jger einmal die Feuertaufe empfangen, lernten auch die Linienoffiziere sie schtzen. 5. Die lteren Männer bildeten den Landsturm, den Sturm des

5. Geschichte der Neuzeit - S. 75

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Philipp Ii. und die Niederlnder. Ii 2 s34. 75 2. Die Sendung Albas und seines Heeres war eine Verletzung der niederlndischen Rechte, die Hinrichtung der Grafen Egmont und Hoorne ein Justizmord. Alsbald erffneten denn auch die Buschgeusen zu Lande, zur See die Wassergeusen den Aufstand, den England und Frankreich heimlich untersttzten. 3. In hingebender Begeisterung wehrte sich das ganze Volk um seine Freiheit. Die belagerten Leidener erklrten, ehe sie sich ergben, wrden sie den linken Arm aufessen, um sich mit dem rechten verteidigen zu knnen. Auf den Rat Wilhelms von Oranien durchstachen sie die Deiche: das Meer trug die Geusenflotte an die Mauern und zwang die Belagerer zum Abzug. Albas Truppen begingen entsetzliche Ausschreitungen, die schlimmsten in Antwerpen, als infolge des spanischen Staatsbankrotts die Lhnung ausblieb. Daher verbanden sich allmhlich alle Provinzen, auch die vor-wiegend katholischen, wider die Spanier. Als dann die sdlichen, katho-lischen Landschaften sich Don Juans Nachfolger, Margaretens Sohn Alexander Farnese anschlssen, vereinigten sich die protestantischen 1579 in Utrecht zu einem Bunde, aus dem der niederlndische Staat erwachsen ist: eine Zuflucht fr religise Flchtlinge, auch spanische und portugiesische Juden. Lieber verlorenes als verdorbenes Land," sagten sie wie Philipp, aber in anderm Sinn. Ihre Vertreter, die General-staaten", sagten sich feierlich von Spanien los, um dieselbe Zeit, da Philipp nach dem Aussterben des portugiesischen Knigshauses Portugal erbte. Philipp chtete Wilhelm von Oranien und setzte einen Preis auf seinen Kopf; der Freiheitsheld starb durch den Schu eines burgundischen Mrders. Mein Gott, habe Erbarmen mit meiner Seele und mit diesem armen Volk!" sagte er sterbend. Er war ein rechter deutscher Fürst, freundlich, beredt, aufopfernd: Hab und Gut und das Leben dreier Brder hatte ihn der Kampf gekostet. 4. Nach dem Fall des glnzend verteidigten Antwerpen zog sich der Handel der Stadt nach Holland und Frankfurt a. M., dessen Messen jetzt aufblhten. Die Hollnder berflgelten immer mehr die Hansen; noch während des Krieges grndeten sie eine D st indische Kompanie und legten auf Java die Hauptstadt Batavia, auf dem Wege nach Indien die Kapstadt an. Zugleich unternahmen sie khne Entdeckungsfahrten ins Eismeer, die man mit dem Zuge der Argonauten verglich; in niederlndischem Dienst suchte der Englnder Hudson die nordwestliche Durchfahrt und erforschte den Strom, der nach ihm genannt ist; in der Hudson- 1609 23 ai meuterte dann sein englisches Schiffsvolk und setzte ihn mit seinem Knaben aus. Hollands Viehzucht und Wasserwirtschaft, aber auch sein Gewerbe blieb lange vorbildlich, auch fr Deutschland. Noch unsere Zeit

6. Geschichte des Mittelalters - S. 99

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die letzten Karlinge. Iii 61iv Ii. 99 Bremen verlegt werden mute. Der Ludolfinger Bruno fiel an der Spitze seiner Sachsen im Kampfe gegen die Ruber; als eine Raubschar m Friesland hauste, rief Erzbischof Rimbert von Bremen das Volk zur Gegenwehr auf: auf einem Hgel stehend, erhob er, allen sichtbar, im Gebet die Hnde, bis die Feinde geschlagen waren. König Karl der Einfltige von Frankreich nahm einige ihrer 911 Scharen, damit sie sein Reich schtzen sollten, in das schne Land an der untern Seine auf, das noch heute die Normandie heit. Andere hatte schon vorher der deutsche König Arnulf bei Lwen an der Dyle ge-schlagen; seine Krieger erstiegen die Erdwlle und Holzmauern ihres 891 Lagers. Nun richteten sie ihre Zge vorwiegend nach dem soeben geeinten England. Dort machte König Alfred, der Gesetzgeber und Lehrer seines Volkes, nach wechselvollen Kmpfen aus ihnen Christen und friedliche Brger. Dem Christengott ausweichend, fanden manche Normnner ohne Kompa und Seekarte den Weg nach Island und von dort nach Amerika (das Weimnner- und Winland); aber wohl gleichzeitig mit ihnen und ihren alten Gtterliedern landeten auch schon irische Elaubensboten und Einsiedler; bis in die Tage Karls Iv. gab es einen Bischof von Grnland. c. Die Ksten des Sdmeers aber suchten die Araber (Sara-zenen) heim: auf Sizilien hatten sie sich festgesetzt und dehnten ihre Raubzge auch zu Land aus bis tief ins Innere. 6. Die Ungarn kamen aus Asien. Das Volk nannte sie Hunnen: auch sie trieben sich lange an der mittleren Donau und an der Thei umher und kamen Jahr fr Jahr nach Deutschland, immer wieder andre Gegenden heimsuchend. Durch verstellte Flucht lockten sie die Gegner in einen Hinterhalt und schssen sie dann mit Hornbogen oder Speer zu-sammen; Basel wie Bremen gingen in Flammen auf. Iv. Die Sachsen- und Frankenkaiser. 1. Heinrich I. 1. Bei Arnulfs Tode war sein Sohn Ludwig das Kind erst sechs 899 Jahre alt; während er dahinsiechte, fhrten Kirchenfrsten die Regie-rung: der treffliche Erzbischof Hatto oon Mainz, der Held der Sage vom Museturm, und Bischof Salomo von Konstanz, der auf feine Zeit das Bibelwort anwandte: Weh dem Lande, des König ein Kind ist!" Die Sachsen lebten sich nach ihrer blutigen Bekehrung rasch in das Christentum ein: schon zur Zeit Ludwigs des Frommen hat ein schsischer Geistlicher den Heliand gedichtet. Ein Jahrhundert nach Karls des Groen Tode kam die Krone an ihr bedeutendstes Frstenhaus.

7. Griechische und römische Geschichte - S. 4

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
4 2. Die Argonauten. 1. An der syrischen Kste, nahe dem Lande Kanaan, wohnten die Phoniker (Phnizier). Sie waren das erste Volk, das Schiffe erbaute. Damit gelangten sie auch in die griechischen Meere und fischten die Purpurschnecke, mit deren Safte sie in ihren Stdten Sidon und Tyros die kostbaren Gewebe Babyloniens frbten. Von ihnen lernten die altgriechischen Minyer in Thessalien Schiffbau und Seefahrt. Sie bauten dann in ihrer Hafenstadt Iolkos das Schiff Argo und unternahmen die Argonautenfahrt. 2. Der Iolkerknig Pelias hatte seinen Bruder entthront und wollte dessen Sohne, dem jungen Jason, das Land nur abtreten, wenn er ihm das goldene Vlies hole. Das war das Fell des Widders, der einst die iolkischen Knigskinder Phriros und Helle vor ihrer Stiefmutter ins ferne Kolchis gerettet hatte. Da rief der Jngling die gefeiertsten Helden herbei, das Wagnis zu teilen: u. a. Herakles, Theseus und die beiden Dioskuren. Durch die Schrecken des Schwarzen Meeres gelangten die Argofahrer (Argonauten) nach Kolchis. Dort half die Knigstochter Medea, von Liebe zu dem Hellenen entflammt, ihm das Vlies gewinnen, und Jason nahm sie zum Dank als seine Gattin mit in die Heimat. 3. Pelias hielt seinem Neffen sein Wort nicht. Da betrte Medea seine Tchter, da sie den Vater ermordeten. Jason aber siedelte nach Korinth der und trachtete ehrgeizig nach der Hand der Erbtochter des korinthischen Knigs. Er verstie Medea und ihre Kinder. Da sendete die gekrnkte Kolcherfrstin der Braut einen goldenen Kranz und ein kostbares Gewand; und diese Hochzeitsgeschenke bereiteten der rmsten ein qualvolles Ende. Auch ihre eigenen Kinder ttete Medea und flog vor den Augen Jasons auf einem Drachenwagen davon. 3. Der Troerkrieg. 1. Auf dem Heimweg aus dem Lande der Amazonen hatte Herakles ein Meeresungeheuer erschlagen, dem König Lamedn von Troia oder Ilios seine Tochter Hesine zum Fra hatte aussetzen mssen. Laomedon aber weigerte dem Helden den ausbedungenen Lohn, die unsterblichen Rosse; die hatte Zeus dem König Trs geschenkt zum Entgelt fr seinen Knaben Eanymedes, den er durch seinen Adler

8. Griechische und römische Geschichte - S. 22

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
___Rckzug der Zehntausend. Nun sammelte der Gekrnkte in seiner kleinasiatischen Satrapie ein Heer, um seinen Bruder zu strzen. Auch aus Hellas strmten ihm zahlreiche Sldner zu. Denn die Griechen liebten den schnen Frsten-shn, der ihre Sprache und Bildung schtzte, der niemals sein Wort brach und die Götter anflehte, ihn leben zu lassen, bis er im Kriege wie im Wohltun alle Nebenbuhler berwinde. Den fleiigen Athenern gefiel seine Vorliebe fr Gartenbau und Baumzucht und sein Grund-satz, sich nicht zu Tisch zu setzen, ehe er sich in Schwei gearbeitet. 2. Der Zug gen Babylon gelang. Aber in der Schlacht gegen 401 ^en Groknig fiel Kyros, und die griechischen Sldner muten den Heimweg antreten. 3. Dem jungen Athener Xenophon fiel dabei die schwerste und gefhrlichste Aufgabe zu: die Fhrung der Nachhut auf dem wunder-baren Rckzug der Zehntausend aus dem Zweistromland mit seinen Dattelpalmen ans Gestade des Schwarzen Meeres. Manche wollten, vor Hunger und Klte verzweifelnd, liegen bleiben; aber Xenophon las alle treulich auf und brachte sie in die Winterdrfer: die armenischen lpler hatten unter der Erde warme Wohnungen angelegt. Dort stellte Fleisch aller Art und Gersten-wein" die erschpften Krieger wieder her. 4. Xenophon war der Trost, die Seele des Heeres. Sein Vor-bild schlichter Frmmigkeit und freudigen Vertrauens scheuchte allen Kleinmut hinweg. Wo man den Gttern Ehrfurcht zollt, in den Waffen sich bt und strenge Kriegszucht hlt, wie sollte da nicht alles guter Hoffnungen voll sein!" schrieb er einmal. Eines Tages aber hrte man von der Vorhut her lautes Geschrei. Alles drngte bergan; einen berfall vermutend, wirft sich Tenophon aufs Pferd; bald unterscheidet er den jauchzenden Ruf: Thalatta, Thalatta" (das Meer)! Offiziere und Soldaten umarmen sich unter Freudentrnen; in der Ferne blitzt die See! Aus zusammen-getragenen Steinen schichteten die Sldner eine Pyramide auf, die sie mit Huten, Stben und erbeuteten Schilden behngten. Das Meer war des Griechen Freund. Das Schlimmste war berstanden. 5. Nur ein Stamm versuchte noch den Durchmarsch zu wehren. Diesen Feind mt ihr auffressen mit Haut und Haar", rief Teno-phon den Soldaten zu. Das half. Noch wenige Tage, und die Wackern fanden in der hellenischen Stadt Trapeznt die wohlverdiente

9. Griechische und römische Geschichte - S. 32

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
32 Demosthenes. er zum Gedchtnis des Lieblings anordnete, sollten sein eigenes Be-grbnis verherrlichen. Auf der Hhe des Ruhmes und unter groen Entwrfen ereilte ihn der Tod. Sprachlos lag er im Fieber; als er hrte, seine Soldaten verlangten ihn noch einmal zu sehen, lie er sie an seinem Sterbelager vorberziehen; mhsam erhob er das glhende Haupt und nickte seinen weinenden Treuen den Abschiedsgru zu. Er starb im 33. Jahr seines Lebens in Babylon. Die Weissagung indischer Derwische war schnell in Erfllung gegangen: Du bist ein Mensch wie andere und willst so viel Land einnehmen und machst dir Unmue und anderen. Bald wirst du davon nicht mehr besitzen, als ntig ist zu einem Grabe." 7. Demosthenes' Ausgang. 1. Alexanders Nachla, sein ungeheures Reich und Heer, verglich ein Grieche dem Zyklopen Polyphem, nachdem Odysseus ihn geblendet. Das Auge fehlte, die Leitung. Zuerst emprten sich die Griechen wider Alexanders Statthalter in Makedonien, Antipatros. Im 5tampf um die Thermopylen fochten sie nicht unwert ihrer Ahnen. Aber sie unterlagen, und mit der Sieges-Hoffnung entsank ihnen der Mut. Athen lud die Verantwortung des Aufstandes auf einzelne Wortfhrer und verurteilte sie zum Tode. Unter diesen war Demosthenes, den sein Volk kurz zuvor aus un-verschuldeter Verbannung ehrenvoll zurckgerufen und im Pircius festlich eingeholt hatte. 2. Jetzt verlie er die Vaterstadt, fr die er sein Leben lang gekmpft und gelitten hatte. Im Asklepios-Tempel auf einem Inselchen unweit ginas suchte er eine Zuflucht. Aber der gewerbs-mige Flchtlingsjger" Archias, ein verkommener Schauspieler, machte ihn ausfindig. Unter dem Vorgeben, der Statthalter werde ihm kein Leid zufgen, suchte er ihn erfolglos aus seinem Asyl zu locken. Als der Hscher sich aufs Drohen legte, nahm Demosthenes unbemerkt Gift, das er seit langem bei sich trug, und bat, ihn hinaus-zufhren, damit sein Tod das Heiligtum nicht entweihe. Sein Volk, welches ihn vor Iahren mit dem goldenen 5tranze geschmckt, errichtete ihm ein Standbild und gewhrte dem ltesten Mitglied seines Hauses fr immer die Speisung im Prytaneion. So endete der letzte groe Grieche.

10. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
160 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. Deutscher im Gegensatz zu dem Welschen Franz. Auch fürchteten die Fürsten, der französische König werde versuchen, ihre „teutsche Libertät" in die „viehische Servitut" der französischen Vasallen zu verwandeln, d. H. auf seine eigene Macht gestützt, ihrer reichsständischen Anabhängigkeit ein Ende machen. So ging Karl aus der Wahl als Sieger hervor, nunmehr der mächtigste Fürst der Christenheit, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging". Mit dieser Kaiserwahl, die man mit großer Begeisterung begrüßte, begannen die Einmischungen fremder Mächte in die Angelegenheiten unseres Vaterlandes, die jahrhundertelang so schweren Druck und so furchtbares Anheil über unser Volk gebracht haben. Das Fehlen einer starken nationalen Gewalt hat sich aufs schwerste gerächt. Der Forderung einer durchgreifenden Reichsreform stand Karl genau so gegenüber wie sein Großvater. Alle Entwürfe beurteilte auch er lediglich nach dem Gesichtspunkte, ob sie geeignet seien, die Macht des Äauses Äabsburg zu stärken; denn die Kaiserkrone war ihm nur ein Mittel, die Kräfte des Reiches seiner Äauspolitik dienstbar zu machen. Er war daher zu Zugeständnissen an die Reichsstände bereit, wenn sie ihm Truppen und Geld für seine auswärtigen Kämpfe bewilligten. Auf diese Weise erreichte man von ihm die vorübergehende Einsetzung des ständischen Reichsregiments, das während seiner Abwesenheit die Regierung führen sollte. Nach dem Fehlschlag seiner Bewerbung um die Kaiserkrone suchte Franz I. mit Gewalt den Äabsburgern entgegenzutreten. Mit der mittelalterlichen Überlieferung von der Gemeinsamkeit der christlichen Interessen den Angläubigen gegenüber brach er derart, daß er gelegentlich ein Bündnis mit dem Sultan schloß und ihn zu Angriffen auf Angarn bestimmte; seine Schweizer Söldner maßen sich in Oberitalien und an der niederländischen Grenze mit den deutschen Landsknechten. 1525 erlitt er bei Pavia eine schwere Niederlage und geriet sogar selbst in Gefangenschaft. Mit Stolz sangen die „frumben" Landsknechte von diesem glänzenden Erfolge ihrer Tapferkeit und der Feldherrnkunst ihres geliebten Führers Georg von Frundsberg. Franz mußte seine Freilassung durch bedeutende Landabtretungen erkaufen und einen ewigen Frieden geloben. Karl hatte einen glänzenden Erfolg errungen; er besaß jetzt die Vormachtstellung in Europa und bezeichnete sich in der Friedensurkunde als das Äaupt der weltlichen Fürsten der Christenheit. Sofort aber sagten sich der Papst und England, die bisher mit ihm verbündet gewesen waren, von ihm los und schlossen sich an den besiegten Franz an, um das durch Karl gefährdete europäische Gleich-
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