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1. Bd. 2 - S. 272

1854 - Leipzig : Engelmann
272 24. Jan. 1742. 17. Mai. 28. Juli 1742. Decbr. 1742. Erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. niß vollständig zu machen, ließ Friedrich Ii. nunmehr seine Truppen auch in Mahren und Böhmen einrücken. tz. 660. Umschwung. In ihrer Noth wandte sich Maria There- sia an die Ungarn. Auf einem Reichstag in Presburg (wo sie nach einer verbreiteten Sage mit ihrem jungen Sohne Joseph auf den Armen er- schienen sein soll) erregte sie durch die Schilderung ihrer Bedrängniß und durch günstige Verheißungen eine solche Begeisterung unter den Magnaten, daß diese sich mit dem einstimmigen Rufe: Vivat Maria Theresia Piex! er- hoben und die streitbare Nation unter die Waffen riefen. Auf gleiche Weise beurkundeten auch die Tyroler ihre alte Treue an Oeftreich. In Kurzem zog aus Ungarns Niederungen eine gewaltige Streitmacht ins Feld. Die kriege- rischen Völkerschaften von der Theiß und der Marosch, die wilden, zu Streifzügen und Uebersallen geschickten Schaaren der Croaten, Slavonier, Panduren und andere rückten unter Khevenhüllers und Barenklau's (Pereklö's) Anführung in Oestreich ein, trieben die bayerischen und fran- zösischen Truppen mit leichter Mühe zurück, eroberten die besetzten Städte wieder und drangen plündernd und verheerend in Bayern ein. Um dieselbe Zeit, als Karl Albert in Frankfurt durch französischen Schutz unter großem Festgepränge mit der ersehnten Kaiserkrone geziert ward, zogen die Feinde in seine Hauptstadt München ein, besetzten Landshut und ließen ihre wilden Reiterscharen bis an den Lech streifen. — Seiner Erblande beraubt gerieth der neue Kaiser Karl Vii. bald in solche Noth, daß er nur durch franzö- sische Unterstützung seinen Unterhalt zu bestreiten vermochte. — Zu gleicher Zeit drang eine östreichische Armee in Böhmen ein, wo zwei französische Heere unter zwietrachtigen Anführern standen; und damit diese nicht einen Hinterhalt an den Preußen hätten, deren König kurz zuvor durch die Schlacht von Chotusitz (oder Czaslau) in Böhmenseine kriegerische Ueber- legenheit aufs Neue glänzend bewährt hatte, willigte Maria Theresia, wenn gleich mit schwerem Herzen, in den Frieden von Breslau, worin beinahe ganz Ober- und Niederschlesien anpreußen abgetreten wurde. Freudig begrüßten die schlesischen Protestanten, die unter Oestreichs Herr- schaft harte Drangsale erduldet, den neuen Gebieter. — In Kurzem war der größte Theil von Böhmen wieder in den Händen der Oestreicher; Prag, wo Belleisle mit einer beträchtlichen Armee lag, wurde bereits belagert; Krankheiten und Mangel an Lebensmitteln drohten der ganzen Streitmacht den Untergang. Da bewies Belleisle durch den kühnen Rückzug von Prag nach Eger mitten im Winter, daß der kriegerische Geist der Fran- zosen noch nicht entschwunden sei. Freilich war der Weg mit Tobten und Erstarrten bedeckt und selbst die Geretteten trugen den Keim des Todes in sich; dafür wurde aber Belleisle als zweiter Lenophon gefeiert. — Im fol- genden Frühjahr wurde Maria Theresia in Prag gekrönt und zu gleicher Zeit erlangte sie einen mächtigen Bundesgenoffen an Georg Ii. von Hannover 1743.

2. Bd. 2 - S. 418

1854 - Leipzig : Engelmann
418 Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft. in einem Schlachtbericht dieser Armee bedeutenden Anlheil am Siege zuschrieb, sich des Kaisers Ungnade zuzog. tz. 761. Der Volkskrieg in Tyrol. Das Tyroler Gebirgsland, dessen biedere einfache Bewohner mit großer Treue an Oestreich hingen, war im Pr es b urg e r Fri e d en an Bayern gefallen. Ein neuer Name (Süd- bayern), eine neue Eintheilung in Kreise, die veränderte Organisation der Verwaltung, der Justiz, des Stiftungswesens, höhere Besteuerung (Stem- pel), Abschaffung der alten Verfassung, neue Mauthverhältnisse und vor Allem die verhaßte Conscription erzeugten um so größeren Unwillen, als dem Lande der Beistand des alten Zustandes zugesichert worden. Grobe Beamte steigerten durch Rücksichtslosigkeit und brutales Benehmen die Unzufrieden- heit und feindselige Stimmung dermaßen, daß es den Oestreichern nicht schwer siel, beim Wiederausbruch des Kriegs die Tyroler durch Versprechun- gen zum Aufstand gegen die Bayern und Franzosen zu bewegen, zumal da die über Bayerns religiöse Neuerungen und kirchliche Gewaltschritte ge- reizte Priesterschaft ihren großen Einstuß auf das bigote, leichtgläubige Volk zu Gunsten des stammverwandten Nachbarvolks anwendete. Der östreichische Feldherr Chafteler zog ihnen mit einer Heerabtheilung durch das Puster- thal zu Hülfe, wurde aber dafür als Urheber und Förderer der Empörung von Napoleon geächtet und mit dem Tode bedroht. Im Vertrauen aus östreichische Hülfe griffen Tyrols Gebirgssöhne zu den bekannten Büchsen und richteten, gleich den Spaniern, von den Berghöhen und Schluchten ihres Landes das sicher treffende Rohr auf die Franzosen und Bayern, um Gut unv Blut für die alten Einrichtungen der Väter zu wagen. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, Sandwirth im Passeyrthale, ein Mann von hohem Ansehen bei seinen Landsleuten, sowohl wegen seiner Körpersiärke und Tapferkeit als wegen seines religiösen Elfers, seiner vaterländischen Ge- sinnung und seines ehrenfesten Charakters. Klügere und tiefer blickende Männer, wie H orm ayr, der Geschichtschreiber seines Vaterlandes und die- ses Krieges, benutzten Hofers Einfluß auf die Tyroler, um die Volksbewe- gung über das ganze Land und das benachbarte Vorarlberg zu verbreiten. Neben Hofer war der kühne, starke und schlaue Speckbacher, „der Mann 12.April, von Rinn," die Seele des Aufstandes. Schon war Innsbruck in den Händen der Tyroler, schon hatten die Bayern Deutsch-Tyrol geräumt, schon waren zwei Abtheilungen der feindlichen Truppen zu schimpflichen Ca- pitulationen gezwungen worden, als die Nachricht von dem Waffenstillstand von Znaym Entmuthigung und Unschlüssigkeit unter den Insurgenten er- zeugte. Dennoch setzten die heldenmüthigen Tyroler den Krieg fort. Die Schützen minderten die Reihen der Feinde, während die Weiber Steinblöcke und Baumstämme von den Höhen herabwälzten. Die Franzosen rächten den Tod ihrer Brüder und Bundesgenossen durch Sengen und Brennen, und durch Ermordung aller, die in ihre Hände sielen. Hofer leitete als

3. Bd. 2 - S. 654

1854 - Leipzig : Engelmann
654 Die jüngsten Revolutionsstürme. die östreichische Regierung an Rußland um Hülfe. An demselben Tage, wo Görgey Ofen erstürmte (21. Mai) war zwischen dem Kaiser von Rußland und dem jun- gen Beherrscher von Oestreich in einer persönlichen Besprechung zu Warschau Ungarns Schicksal beschlossen worden. Der Aufstand hatte eine solche Aus- dehnung gewonnen, daß das geschwächte und verwirrte Kaiserreich denselben allein nicht mehr zu unterdrücken vermochte; ein siegreicher Ausgang der unga- rischen Erhebung hatte Oestreich zu einer Macht zweiten Ranges herabgedrückt, hatte die Partei des Umsturzes in ganz Europa ermuthigt, hatte alle monarchischen Staaten in ihren Grundfesten erschüttert. Die begeisterte Theilnahme der Polen an dem ungarischen Kriege und die laute Freude der polnischen Grenzlander über die siegreichen Waffen der Insurgenten gaben Zeugniß von der hohen Bedeu- tung dieses Kampfes für jene unterdrückten und nach Befreiung seufzenden Völker. Auch die Ruhe des russischen Riesenreichs war bedroht. Wie sollte nicht der Czaar eine Unterstützung gewahren, wodurch die Geschicke der östlichen Lander in seine Hände gelegt wurden? Nicht blos für Oestreich und für die Sicherheit des eigenen Landes, wie ein Manifest des russischen Kaisers verkündete, sondern auch für die künftige Größe und Machtstellung griff daher der Czaar allecreußen zu den Waffen. Gegen Ende Mai waren die Rüstungen so weit beendigt, daß die russischen Heere unter dem Oberkommando des ruhmgekrönten P aski e w itsch über Krakau und Dukla in verschiedenen Abtheilungen die ungarische Grenze überschreiten konnten, wahrend die östrcich. Truppen, durch neue Zuzüge verstärkt, unter dem aus Hessen stammenden Feldmarschall Hayn au ostwärts vorrückten und der Ban Jellachich von Süden her aufs Neue in Ungarn eindrang. So aus allen Seiten von furchtbaren Streitkraften und feindlichen Heerschaaren bedroht, hatten die Magyaren nur die Wahl zwischen Unterwerfung und Verzweiflungskampf. Kos- suth war zu dem letztern entschlossen; er entwickelte daher eine wunderbare Tha- tigkeit, um einen allgemeinen Volkskrieg zu erregen, um die Nation zu den großen Opfern und Leiden anzufcuern, durch die sie allein zu Sieg, Freiheit und Unabhän- gigkeit gelangen könnte. Seine flammenden Worte, womit er die ungarischen Völ- ker zum schonungslosen Guerillakrieg, wie ihn einst die Spanier gegen Napoleons Heere geführt, aufrief, entzündeten in den leidenschaftlichen und kriegerischen Ma- gyaren eine Gluth der Begeisterung und Kampflust. Und wie groß auch die feind- liche Heeresmacht war, kam ein Volkskrieg zu Stande in dem Umfang wie ihn Kossuth beabsichtigte, und wurde er mit allen Waffen ausgeführt, die einem tapfern und zur Verzweiflung getriebenen Volke zu Gebote stehen, so war ein siegreicher Ausgang noch immer möglich. Land und Klima kämpften für die Ungarn; Man- gel an Heerstraßen erschwerte die Verbindung der einzelnen Truppenabtheilungen; traten Regengüsse ein, so wurden die Wege fürmarsche und Fuhrwerk unbrauch- bar ; die Hitze des Tags und die Reiffröste der Nacht erzeugten Krankheiten, und in den Fiebersümpfen der Theißgegenden waren die Beiwachten für die des Kli- mas ungewohnten Russen und Oestreicher tödtlich. Und woher sollten die Hee- resmassen die nöthigen Lebensmittel nehmen, wenn, wie Kossuth gebot, allenthal- den wo sich der Feind zeigte, Feldfrüchte und Vorrathe von den Eingebornen vernichtet wurden? — Die ungarischen Insurgentenheere bestanden nicht wie die deutschen Freicorps aus ungeübten schlecht bewehrten und aller militärischen Zucht ermangelnden Sckaaren, sondern zum Theil aus gedienten Truppen, zum Theil aus militärisch gebildeten Zuzüglern kriegerischer und abgehärteter Völkerschaften unter waffenkundigen Anführern und mit Geschütz und Kriegsgerath aufs Beste versehen. — Der Anfang des erneuten Kampfes war für die durch zahlreiche russische Armeecorps verstärkten östreichischen Truppen, bei denen sich der jugend-

4. Bd. 2 - S. 208

1854 - Leipzig : Engelmann
208' - Ausgang des siebenzehnten Jahrhunderts. Um der Anmaßung einen Schein von Recht zu geben, ließ nunmehr Ludwig in Metz und Breisach sogenannte Reunionskammern zur Ermitte- lung dieser Pertinenzstücke errichten und ward so Klager, Richter und Voll- strecker in Einer Person. 1680. Der Gerichtshof von Metz sprach 80 außerhalb Frankreich liegende Lehen an, die Kammer von Breisach zehn elsässische Reichsstädte nebst dem Gebiet von Hagenau und Weißenburg, so daß allmählich 600 Städte, Flecken, Dörfer, Burgen, Mühlen u. s. w. mit Frankreich verbunden wurden. Der glückliche Fortgang ermuthigte zu neuen Unter- nehmungen. Dem Herzog von Würtemberg wurde Mümpelgard, dem König von Schweden seine Besitzungen in Pfalz-Zweibrücken und den Spaniern Luxemburg u. a. niederländische Städte entrissen. Aber die Krone setzte Ludwig diesem Raubsysteme dadurch auf, daß er 30;ig?lmitten im Frieden die freie Stadt Straßburg dem deutschen Reiche entriß. Der verrätherische Bischof Franz Egon von Fürsten b erg war bei der Ueberraschung und Besetzung behülflich. Die einst freie Bürgerschaft mußte nach ihrer Entwaffnung dem fremden Machthaber knieend den Unter- thaneneid leisten; das Münster wurde dem katholischen Cultus zurückgegeben und das Zeughaus geleert. Statt mit vereinten Kräften den Uebermuth zu strafen, schloffen der Kaiser, Spanien und das durch Confessionshaß gespal- ^o^ug-tene deutsche Reich mit dem despotischen Monarchen zu Regensburg einen zw a n zi gj a h ri g e n Waffenstillstand, in dem alle reunirten und geraubten Gebiete und Ortschaften dem letztern überlassen wurden mit der einzigen Bedingung, daß er damit zufrieden sein und seine Reunionen ein- stellen sollte. Aber die Langmuth der Nachbarn steigerte nur Ludwigs Hab- gier und Uebermuth. Die Grenzverletzungen am Rhein und anderwärts dauerten fort und auch.über Italien dehnte Louvois und sein despotischer Gebieter die Gewaltstreiche aus. Casale, der Schlüssel zum Mailandi- schen, wurde besetzt und Genua bombardirt. tz. 620. Dietürken vorwien. Wahrend dieser ganzen Zeit war Kaiser Leopold im Osten seines Reichs beschäftigt. In Ungarn hatten die Bedrückungen der Protestanten durch die unter dem Einfluß der Jesuiten stehende bstreichische Regierung, die Verletzung ständischer Rechte, die Ge- waltthätigkeiten gegen einige Magnaten und die schweren Einquartirungen gerade in dem Augenblick gefährliche Aufstände erregt, als einige rüstige Großveziere die Eroberungspläne früherer Sultane erneuten und den kriege- rischen Geist der Ianitscharen wieder weckten. Der Fürst von Siebenbür- gen ward gezwungen, der Pforte einen hohen Tribut zu entrichten, und als der Adel jenes Landes mit östreichischer Hülfe das türkische Joch abschüt- teln wollte, wurde nicht nur Siebenbürgen in größere Abhängigkeit gebracht, sondern die Osmanen besetzten auch ganz Niederungarn und wären noch i66i. weiter gedrungen, hätte nicht Montecuculi's glänzender Sieg bei St. Gotthard an der Raab ihren Lauf gehemmt. Die mit den Türken abge-

5. Bd. 1 - S. 242

1854 - Leipzig : Engelmann
242 Geschichte der alten Welt. §. 163. Schon seit Jahrhunderten hatten die Karthager festen Fuß auf Sicilien gefaßt und mit den Syrakusern um die Herrschaft der Insel und der griechischen Colonien daselbst gestritten. Zur Zeit der Perserkriege erlitten sie 480. durch den syrakusischen Tyrannen Gelon eine große Niederlage (tz. 94); aber ?erältlrc ein Jahrhundert spater erkaufte der Tyrann Dionysios der altere den 405-368. Frieden durch Abtretung von Ag rige nt u. a. griechischen Städten. Ihren 358. Uebergriffen setzte auf einige Zeit der korinthische Held Ti moleon, nachdem er ?'jüngere Syrakus von der Tyrannei des jüng ern Dionysios befreit hatte, eine 368—345. Schranke *), aber unter dem kühnen, von dem niedrigen Stande eines Töpfers 3i7. zur Herrschaft von Syrakus emporgestiegenen Tyrannen Agathökles wurde der Kampf mit solchem Glückswechsel geführt, daß zu gleicher Zeit Syrakus von den Karthagern und Karthago von Agathökles' Heer belagert wurde. Als näm- lich die von den Feinden des Tyrannen herbeigerufenen Karthager die Belagerung nachlässig betrieben, erspähte Agathökles einen günstigen Zeitpunkt und segelte von Syrakus mitten durch die feindlichen Schiffe nach der Nordküste von Afrika. Hier ließ ec nach der Landung seine Flotte verbrennen, um den Soldaten nur die Wahl zwischen Sieg oder Tod zu lasten und bemächtigte sich dann in Kurzem durch Entschlossenheit und Tapferkeit des ganzen punischen Gebietes mit Aus- nahme der Hauptstadt, während der karthagische Feldherr Hamilkar unterdessen vor Syrakus geschlagen ward und als Gefangener eines gewaltsamen Todes starb. Hierauf rief Agathökles den Statthalter von Kyrene unter lockenden Verspre- chungen zu seinem Beistände herbei. Dieser folgte dem Ruf, ward aber von dem schlauen Syrakuser unter dem Vorgeben, er sinne auf Verrath, überfallen und im Kampfe erschlagen, worauf dessen Soldaten, 20,000 Mann gezwungen wur- den, in Agathökles' Dienste zu treten, der sich nunmehr, im stolzen Gefühle sei- ner Macht und in der Hoffnung, bald Meister von ganz Nordafrika zu sein, den Königstitel beilegte. Bald trat jedoch eine Wendung des Glücks ein. In einer Schlacht von den Karthagern besiegt, floh er heimlich nach Sicilien, um die Herrschaft in Syrakus zu behaupten und ließ seine Soldaten in dem fremden Lande im Stich; ergrimmt über eine solche Treulosigkeit ermordeten diese seinen zurückgelassenen Sohn und traten dann in die Dienste der Karthager. Durch Mord und wilde Grausamkeit befestigte hierauf Agathökles seine Herrschaft aufs Neue in Syrakus und dehnte sie über den größten Theil der Insel aus, bis ein ihm beigebrachtes Gift seine Lebenskräfte dergestalt verzehrte, daß der greise Ty- 280. rann in seine eigene Verbrennung willigte. Nach dem Tode des kühnen Abenteu- rers wurde die ganze Insel von wilder Gesetzlosigkeit heimgesucht. Seine kampa- 281. nischen Söldner, Ma merk in er genannt, bemächtigten sich auf dem Heimwege der Stadt Messina, ermordeten oder verjagten die männliche Bevölkerung und theilten deren Habe, so wie die Frauen und Kinder unter sich. Hierauf unter- nahmen sie räuberische Streifzüge in der Nähe und Ferne und brachten dadurch in der ganzen Insel Bestürzung undverwirrung hervor, welche die Karthager zu ihrem Vortheile zu benutzen suchten. Gegen beide wurde Pyrrhos von den Syra- kusern zu Hülfe gerufen; er belagerte Li ly bäum und traf Anstalten zu einer Landung in Afrika; als er jedoch mit dem Plane umging, sich selbst der Insel zu bemächtigen, zwangen ihn die sicilischen Griechen zum eiligen Rückzuge (§. 161.). Dadurch wurde aber Sicilien in die alte Verwirrung gestürzt, indem nun die Mamertiner ohne alle Scheu plündernd das Land durchzogen und ihren Raub hinter den Mauern von Messina bargen. Da wählten die Syrakuser Hieron, einen Nachkommen Gelons, zu ihrem Feldherrn (275) und König (270). Dieser zog mit einem trotzigen Söldnerheer gegen die Mamertiner, brachte ihnen eine

6. Bd. 1 - S. 371

1854 - Leipzig : Engelmann
Die Völkerwanderung. 371 siegreiches Schwert bald von den nördlichen Caledoniern wider die Briten selbst und eroberten, durch neue Ankömmlinge verstärkt, nach einem langen furchtbaren Vernichtungskriege Britannien, fortan England genannt. Die Barbarei des Heidenthums und germanische Einrichtungen verdrängten die christlich-römische Cultur, Gesetzgebung und Sprache, die alten Römer- städte zerfielen oder verschwanden, und ein Naturzustand, wo neben Krieg und Jagd nur Ackerbau und Viehzucht Pflege fanden, faßte allmählich feste Wurzeln. Die celtischen Bewohner erlagen größtentheils der Schärfe des Schwerts: was sich retten konnte flüchtete nach Gallien und mehrte die Zahl der britischen Ansiedler in Amo rica (daher Bretagne). Nur in den Gebirgsgegenden von Wales und auf der Süd-Westküste, in Cornwal- lis, behaupteten die celtischen Bewohner ihre Unabhängigkeit, ihre Sprache und Lieder und ihre National-Eigenthümlichkeiten bis ins 13. Jahrhundert. Das übrige England kam nach einem Kampfe von mehr als 150 Jahren in den Besitz der Angelsachsen, die daselbst sieben kleine Königreiche (Hep- tarch ie; Kent, Sussex, Essex, Wessex, Ostangeln, Mercien, Northumber- land) gründeten. Diese bestanden getrennt unter steten Kämpfen, Waffen- thaten und Familienfehden bis ins 9. Jahrhundert, wo Egbert von Wessex die sieben Reiche vereinigte und sich Kö ni g von En g la n d nannte. Das germanische Heidenthum wich schon im 7. Jahrhundert dem Christenthum, als vonpapstgregor dem Großen gesandt, derbenedictinermönch Augusti- nus mit einer Schaar Missionaren in Kent anlangte, den König und seine Edlen zur Taufe führte und den Grund zum erzbischöflichen Sitze von Can- terbury legte. Unter dem Einflüsse königlicher Frauen, die für die Lehre von dem leidenden und gekreuzigten Heiland mehr Empfänglichkeit zeigten, als die thatenfrohen Könige, erlangte das Christenthum bald auch in den übrigen Staaten der Heptarchie den Sieg. — In Irland, wo die celtische Bevölkerung und das Christenthum durch die Angelsachsen nicht verdrängt wurden, hatte der heil. Patrik schon um die Mitte des 5. Jahrhunderts das Evangelium nach römischer Auffassung verkündigt und den Grund zu dem Kloster - und Mönchswesen gelegt, das sich auch bald in Schott- land an die Einsiedeleien der vor heidnischer Verfolgung sich bergenden Cull de er anlehnte. Von dem an nahm das Kirchenwesen und die Zahl der Geistlichen und Mönche in den britischenjnseln dergestalt zu, daß der Staat in der Kirche aufzugehen drohte und viele Könige und Edelleute die Ruhe ihrer Seele entweder in der Stille einer Klosterzelle oder auf fernen Pilger- fahrten zu erwerben suchten. Aus biefcr Zeit rühren die Sagen von dem britischen König Arthur, der, ein Ver- fechter der altbritischcn Nationalität und christlichen Cultur, in den Gebirgen von Wales den feindlichen Angelsachsen tapfcrn Widerstand entgegengesetzt haben soll, weshalb ihn die spätere romantische Poesie als Vorbild aller Ritterlichkeit und Gründer des Ritterbun- des der Tafelrunde hinstcllte und dadurch sein Leben vollends mit dem Schleier der 24* 827. c. 600.

7. Bd. 1 - S. 492

1854 - Leipzig : Engelmann
492 Das Mittelalter. gen Aegypten, um durch Eroberung dieses Landes den Entsatz von Jeru- salem zu hindern und sich zugleich die Zufuhr zu sichern. Die feste Grenz- stadt Damiette fiel durch die übereilte Flucht der Besatzung zum zweiten- mal in die Hände der Franken, und in der ersten Moschee erschallte der Ambrosianische Lobgesang aus der dankerfüllten Brust der Pilger; aber wie früher (§. 325.) gereichte auch jetzt die Beschaffenheit des Landes den Chri- 1294. sten zum Unheil. Als sie zur Eroberung Kahira's nilaufwarts zogen, wurde das Landheer zwischen die Kanäle und Flußarme eingeschloffen, wäh- rend die Flotte durch das griechische Feuer zu Grunde ging. Nachdem des Königs Bruder mit den tapfersten Rittern gefallen war, minderten Hunger, Pest und das Schwert der Feinde so sehr die Reihen der Streiter, daß zuletzt kein Widerstand mehr möglich war. Ludwig gerieth mit seinem ganzen Heer 1250. in Gefangenschaft und mußte für sich und einen Theil seiner Leute die Frei- heit durch ein starkes Lösegeld und die Zurückgabe der eroberten Städte erkaufen. Aber die Mehrzahl des Pilgerheers sah die Heimath nicht wieder; was dem Schwert und der Lagerseuche entronnen war, kam meistens durch die Grausamkeit der Mohammedaner um. Denn wenn auch der König selbst und einige der reichern und angeseheneren Edelleute, wie der Graf von Joinville, der Geschichtschreiber dieser Begebenheit, schonend behandelt wurden, so fanden dagegen die übrigen Kämpfer ein hartes Geschick. „Zehn- tausend Ritter und andere geringe Leute, welche zu Mansurah in einem Hofe, der von einer Erdmauer umgeben war, bewahrt wurden, führten die Saracenen nach einander einzeln hervor und fragten sie, ob sie ihren Glauben verläugnen wollten, woraus diejenigen, welche dazu bereitwillig waren, abgesondert, den übrigen aber die Köpfe abgeschlagen wurden." Nach seiner Befreiung begab sich der fromme König nach Akkon; indeß er aber diese und die andern Küstenstädte während eines vierjährigen mit vielen Beschwer- den und Unfällen verbundenen Aufenthalts in jenen Gegenden in guten Ver- theidigungszustand setzte, wurde in Aegypten die Herrschaft der Kurden von den über den Abschluß des Friedens mit den Franken erbitterten Mam- meluken gestürzt, die aus unterdrückten Knechten die Leibwächter der Sul- tane geworden und jetzt ihren bisherigen Gebietern das Sclavenjoch auf- legten. Die kriegerischen Mammeluken, durch kräftige Jünglinge aus dem Kaukasus fortwährend erfrischt und vor Verweichlichung bewahrt^ behaup- teten lange ihre auf den Säbel gegründete Herrschaft in Aegypten. Um das Jahr 1260 bestieg Sultan Bibars, der aus einem schwarzbraunen Sclaven zum Anführer der Mammeluken emporgestiegen, den ägyptischen Thron, zu dem er sich durch die Ermordung zweier früheren Beherrscher den Weg gebahnt. Obwohl ein blutbefleckter Mann war Bibars dennoch kein unwür- diger Nachfolger Saladins, sowohl in Betreff der kriegerischen Thatkraft und des Unternehmungsgeistes als hinsichtlich seiner Gerechtigkeit, Mäßigung und häuslichen Tugenden. Es dauerte nicht lange, so gerieth Bibars mit

8. Bd. 1 - S. 480

1854 - Leipzig : Engelmann
480 Das Mittelalter. und füllten Alles mit Gräuel und Schrecken. Brand, Mord und Verwüstung entstellten die prachtvolle Stadt, von welcher der vierte Theil in Flammen auf- ging, und ihre werthvollsten Kostbarkeiten, Reliquien und Bildwerke wander- ten nach dem Abendlande. Nachdem sie den neuen Kaiser von einer Säule herab- gestürzt, gingen sie an die Theilung des Reichs. Das neuerrichtete lateinische Kaiserthum mit der Hauptstadt Konstantinopel wurde dem tapfern Bal- duin zu Theil, der bei allen wichtigen Angelegenheiten den Rath der Vene- tianer und fränkischen Großen einzuholen hatte; die Venetianer eigneten sich die Küstenländer und viele Inseln des ägeifchen Meers zu (später auch Kreta); der Graf von Montserrat erhielt Makedonien und Griechenland als Königreich Thessalonich; Villehardouin, der Geschichtschreiber dieser Begebenheit, wurde Herzog von Achaia; Athen und andere grie- chische Städte kamen in den Besitz fränkischer Edlen, die ihre durch das Schwert errungene Herrschaft zu wilden Raubfahrten, Ueberfällen und Feh- den benutzten. Wie in Jerusalem wurde auch hier eine Leh ns Monarchie mit abendländischen Formen errichtet, wobei die alte Bevölkerung größten- theils in das Verhältnis der Leibeigenschaft kam. Da aber die Sieger mit den Besiegten in keine Gemeinschaft der Sitten und Lebensweise traten und eben so wenig durch eigene Kraft sich zur Selbständigkeit erhoben, hatte das neue Kaiserthum keine feste Grundlage und keine lange Dauer. Mühsam erhielt es sich mit abendländischer Hülfe ein halbes Jahrhundert wider die zahlreichen Feinde. 5f"oct.u *) Am Hofe Manuels (§. 301* I.) lebte Andrornkos, ein Mann gleich ausge- Konmene zeichnet durch Tapferkeit und Tollkühnheit, wie durch sein schwelgerisches, lasterhaftes 1185. Leben und durch die Wandelbarkeit seiner Schicksale. „Er war Prinz und Glücksritter, tapfer und niederträchtig, schlau und treulos; er spielte in seinem Leben fast alle Rollen, erfuhr alle Abwechselungen des menschlichen Lebens und lernte alle Verhältnisse desselben von dem Loose des niedrigsten Verbrechers und ärmsten Bettlers an bis zu dem Geschicke des mächtigsten Herrschers auf dem glänzendsten Throne aus eigner Erfahrung kennen." Nachdem er sich durch eine Empörung zum Mitrcgenten des unmündigen Alexios Ii. auf- geschwungen, mit der ausgesuchtesten Grausamkeit die Glieder und Freunde der kaiserlichen Familie und endlich den Kaiser selbst bei Seite geschafft (1183), regierte er das byzantinische Reich bald mit blutiger Strenge, bald mit Gerechtigkeit, Umsicht und Sorgfalt für die Isaak ^'meren Klassen. Als er aber über seinen Lüsten die Vcrtheidigung des Reichs vcrnachläs- Anqelos sigte, glückte es einem Verwandten des getödtetcn Kaisers, Isaak Ii. Angelos, sich Vl95? durch einen Volksaufstand auf den Thron zu schwingen, woraus Andronikos von dem Pö- bel der Hauptstadt unter gräulichen Martern getödtet ward (1185). Isaak war ein schwa- cher, der Wollust und Schwelgerei ergebener Fürst, dessen Regierung nur durch Unglücks- sälle ausgezeichnet ist. Der durch seine Verschwendung herbeigeführte Steuerdruck brachte die Wlachen und Bulgarier zum Aufstand; sie gründeten ein unabhängiges Staats- wesen und wiederholten ihre frühern Raubzüge; die Hauptstadt wimmelte von fremden Ansiedlern aller Nationen und Religionen, mit Aemtern und Richterstellen wurde ein schmachvoller Handel getrieben; und um seine Rathlosigkeit vollends zu beurkunden, schloß der byzantinische Kaiser mit Saladin einen Bund gegen Friedrich Barbarossa, der dagegen seinerseits jede Verbindung mit den Bulgaren großmüthig zurückwies. Endlich wurde der

9. Bd. 1 - S. 603

1854 - Leipzig : Engelmann
7. Polen. 603 tion so beschränkt, daß fortan nicht nur das Steuerwesen, sondern selbst Krieg und Frieden von dem Nationalconvent abhängig waren, und zu- letzt die Magnaten alle Gewalt an sich rissen. Und um die Verwirrung voll- ständig zu machen, stürmten die Osmanen mit Heeresmacht herbei, erschlu- gen den König bei Mohacs (§. 415.) und führten den Staat der Aus- lösung entgegen. „Nach dem Abzüge der Türken lag das Schlachtfeld bei Mohacs wie sie es verlassen. Die Natur selbst, die aus Schauder vor jeder Verwesung ihre eigenen Todtengräber hält, mußte das Geschäft der Leichenbeftattung übernehmen. Schaaren von Raubvögeln hatten sich ge- sammelt und wilde Hunde streiften um das Schlachtfeld, so daß der Wan- derer nicht sicher war von ihnen angefallen zu werden. So rasch bricht die Oede und Wildniß durch, wo die Cultur nur auf kurze Augenblicke ihre Werke verläßt! Gleichzeitig sehen wir einige Magnaten, selbst in der Flucht vor den Türken, flüchtenden Geistlichen Kirchenkleinode abjagen, nicht das Unglück im Unglücksgefährten, keine Justiz, nicht einmal den göttlichen Zorn achtend, der schon hinter ihnen herfuhr." Nach Ludwigs Fall entstand 15215 ein unglücklicher Thronstreit zwischen dem reichen Edelmann Johann Zapo- lya und Ferdinand von Oe st reich, der als Gemahl der Königin Anna, Ludwigs Schwester, nach Landesrecht und Ehevertrag gegründete Ansprüche an die ungarische Krone hatte. Mit diesem Thronstreit, der durch innere Parteiung sich zu einem langen verheerenden Krieg gestaltete, begann „Un- garns Fall." „Drei Jahre nach der Schlacht bei Mohacs küßte Ungarns er- wählter König der Woiwode Zapolya auf jenem Schlachtfelde dem Sultan Suleiman die Hand, um später von ihm die ungarische Krone zu erhalten und von einem türkischen General-Lieutenant als König von Ungarn einge- setzt zu werden." Durch die Einmischung der Türken, die für ihren Schütz- ling ins Feld rückten, wurde endlich das Land in zwei ohnmächtige Hälften gespalten, in Siebenbürgen und Ost-Ungarn bis zur Theiß, das unter türkischer Botmäßigkeit stand, und in West-Ungarn, das Ferdinand gegen Entrichtung eines jährlichen Tributs mit seinen andern Reichen vereinigte, es aber während seiner ganzen Regierungszeit mit den Waffen in der Hand hüten mußte. 7. Polen. r,) Polen unter den Plasten — 1388. §. 408. Die große, unübersehbare Ebene an der Weichsel und die Länder an der Oder und Warthe waren von slavischen Volksstämmen bewohnt, die bald von Einem Oberhaupt regiert wurden, bald durch Erb- vertheilungen in mehrerefürstenthümer getrennt waren. Seit der Bekehrung des Herzogs Mi es ko (Miecislav) zum Christenthum durch deutsche Mis-^'A1^ sionare (§. 288.) galt Polen für ein Reichslehn, hing aber sehr lose mit dem deutschen Kaiserthum zusammen und machte sich unter Friedrich Ii. ganz

10. Bd. 1 - S. 98

1854 - Leipzig : Engelmann
■ 98 Geschichte der alten Welt. 5. Die epische Poesie (Heldendichtung) der Griechen. h. 60. Ihre Entstehung. Die thrakische Poesie der pelasgischen Zeit (§. 52.) war wesentlich eine lyrisch-religiöse und priesterliche. Eine solche Poesie, „welche die Götter preist und sie anruft, strömt aus einer durch Ahnungen einer höhern Welt emporgetragenen Seele hervor und gehört vornehmlich dem Gefühle an." Mit der Verdrängung der priesterlich-pelasgischen Zustande durch das hellenische Heldenthum trat auch jene religiöse, von Priestersangern geübte und gepflegte (subjektive) Dichtung zurück und die (objektive) epische Poesie, das Eigenthum eines kriegerischen, dem Irdischen zugekehrten Ritterstandes ge- wann die Oberhand. Hatte dort der Dichter den Inhalt seines Gesangs aus der eigenen Brust genommen, so daß sein Lied der Erguß seiner religiösen Stimmung und Begeisterung war, so wendete sich der epische Dichter der Welt der sinnlichen Erscheinungen zu, nahm seinen Stoff aus der Mythe, Sage und Heldengeschichte und suchte das Vergangene und Ferne den Sinnen der Leser oder Hörer klar und anschaulich vorzuführen und nahe zu rücken. Die Kunst des epischen Dichters be- steht also darin, „die Gestalten, die ihm seine Einbildungskraft zeigt, ihr Leben und Handeln mit der vollkommenen Ruhe eines leidenschastlosen Beschauers zu beschreiben, ohne je seine Person, seine Gemüthsbewegungen und Gefühle einzu- mischen." Die Heldenzeit eines jeden poetisch begabten Volks, das die Gestaltun- gen der erscheinenden Welt klar aufzufaffen vermag, ist gewöhnlich von einem ritterlichen Sangerstand begleitet, da der Schwung, der zu Großthaten führt, meistens auch „eine sie feiernde Poesie als ihren Abglanz" erzeugt. In den home- rischen Gesängen finden sich manche Spuren von dem Vorhandensein solcher Hel- dengesange in dem griechischen Heroenalter vor den dorischen Wanderungen. Fürsten und Helden pflegten der Ton- und Gesangskunst; herumziehende Dichter verherrlichten mit der Kithara und mit Gesang die Feste reicher Könige und wur- den als Lieblinge der Musen hoch geehrt; im Liede gefeiert zu werden betrachteten die Helden als ein beneidenswerthes Glück. tz. 61. Homeros. Die Keime der epischen Dichtung nahmen die griechi- schen Kolonisten bei ihrer Uebersiedelung nach Kleinasien aus dem Mutterlande mit, und dort in dem schönen, von einem sonnenhellen Himmel überstrahlten Lande, unter einer wohlhabigen, lebensfrohen Bevölkerung gelangte dieselbe zu einer bis jetzt unerreichten Höhe der Ausbildung und Vollendung. Diese epische c- 9öo. Poesie, deren Höhepunkt der Name Homeros bezeichnet, der Sage nach ein blinder Sänger, deffen Leben so sehr im Dunkeln liegt, daß sich schon im Alter- thum sieben Städte um die Ehre seiner Geburt stritten, nahm ihren Stoff aus dem Sagenkreise, der sich um die Kampfe vor Ilion und um die Schicksale und Irrfahrten der heimziehenden Helden dreht. Die beiden großen Epopöen, die unter Homers Namen gehen, sind die Ilias, worin die Kampfe vor Troja wäh- rend 51 oder 53 Tage im letzten Jahre des Kriegs geschildert werden, und die Odyssee, welche die Schicksale und Abenteuer des Odyffeus und seiner Gefähr- ten auf der Irrfahrt besingt; ja sogar ein ko m isch es Heldengedicht, worin die Kämpfe der Mäuse und Frösche auf ähnliche Weise dargestellt werden, wie dort die Kriegsthaten der griechischen und trojanischen Helden (Batrachomyo- machie) ging lange unter Homers Namen. Daß diese Dichtungen in Jonien, wo sowohl der Stoff als das Versmaß (d akty li sch e H ex a m e t er) heimisch war, entstanden seien, und daß Homers Geburtsstätte entweder Chios oder noch wahrscheinlicher Smyrna gewesen, darüber herrscht wenig Meinungsverschieden- heit; dagegen ist man über die Entstehung, Erhaltung und Fortpflanzung der
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