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1. Geschichte des Mittelalters - S. 62

1901 - München [u.a.] : Franz
62 Das schwäbische Kaiserhaus. — Konrad Iii. — Tie Kreuzzüge. Das schwäbische Kaiserhaus 1138—1254. Konrad Iii. 1138—1152. Heinrich der Nachdem Lothar, ohne einen Sühn zu hinterlassen, 1137 ge-Stolze. ftorben war, hoffte Heinrich der Stolze, König zu werden. Aber gerade sein Länderbesitz, der ihn zum mächtigsten Herrn im Reiche machte, bestimmte die Fürsten, ihm ihre Stimme zu versagen und den Hohenstaufen Konrad Iii. zu wählen. Dieser hielt sein Königtum durch die große Macht, die Heinrich besaß, für gefährdet und verlangte von ihm, daß er das Herzogtum Sachsen herausgebe, da es wider Reichsrecht sei, daß zwei Herzogtümer in einer Hand vereinigt wären. Aber Heinrich weigerte sich, und so spra ch ihm Konrad auch Bayern ab. Damit Fehdezwischen begann eine erbitterte Fehde Mischen Hohenstaufen und Welsen. Hohenstaufen die von 1138—1142 dauerte. Heinrich der Stolze begab sich 1138—114? nn$ Sachsen, und schon neigte sich das Kriegsglück auf feine Seite, als er unerwartet (1139) starb. Er hinterließ einen zehnjährigen Sohn, Heinrich den Löwen, für den Mutter und Großmutter mit Glück und Geschick den Kampf in Norddeutfchland fortsetzten, während im Süden der Bruder Heinrichs des Stolzen, Wels Vi., für die Ansprüche seines Hauses stritt. 1140 erlitt der= Weinsberg selbe vor dem Städtchen Weinsberg*) durch Konrad eine Rieder-1140- läge, der ihn dort belagerte, bis Mangel die Übergabe erzwang. 1142 wurde der Streit dadurch beigelegt, daß Konrad Heinrich dem Löwen Sachsen beließ. Bayern bekamen die Welsen damals nicht zurück. — Bald daraus sah sich Konrad 111. veranlaßt, an den Kreuzzügen teilzunehmen, die schon in den letzten Jahren Heinrichs Iv. begonnen hatten. Die Kreuzzüge 1096—1270. Seitdem sich die christliche Lehre über Europa verbreitete, wurden Pilgerfahrten nach dem hl. Land üblich, die auch nicht auf-Araber, hörten, als die Araber Palästina (636) eroberten. Sobald Seldschucken. deren Herrschaft jedoch durch die der seldschnckischen Türken (1076) verdrängt wurde, hatten die christlichen Pilger alle möglichen Bedrückungen zu erdulden und schwebten fortwährend um Eigentum, Freiheit und Leben in Sorge, so daß unter den abendländischen Christen der Wunsch erwachte, das heilige Land selbst zu besitzen. Der erste Kreuzzug 1090—1099. Im Jahre 1095 berief Papst Urban Ii., dem der aus dem Orient zurückgekehrte Eremit Peter von Amiens über die ') Chamisso: „Die Weiber von Weinsberg."

2. Geschichte des Mittelalters - S. 64

1901 - München [u.a.] : Franz
64 Der zweite Kreuzzug. — Friedrich I. König, der sich jedoch nur „Beschützer des heiligen Grabes" Gottfried nannte. Aber schon 1100 starb Gottfried, von dem fremdartigen t 1100. Klima und den ungewöhnlichen Anstrengungen aufgerieben. Sein Bruder Balduiu folgte ihm in der Herrschaft und war der erste, der sich den Titel „König von Jerusalem" beilegte. Dieses Königreich dehnte sich von der Grenze Ägyptens bis über das Euphratknie aus. Der zweite Kreuzzug 1147—1149. Vom Beginne seines Entstehens an war das Königreich Jerusalem den Angriffen seiner mohammedanischen Nachbarn ausgesetzt, die größere Gebiete desselben eroberten. Die Kunde davon riß das Abendland zu neuen Anstrengungen für Bernhard von die Sache des Kreuzes hiu. Der angesehene Abt Bernhard (ilütrüqiu'. Oon Clairvaux gewann zunächst den König Ludwig Vii. von Konrad Iii. Frankreich, darauf Konrad Iii. vou Deutscht and zu einem Luin lan“11"1*'15 neuen Äuge nach dem heiligen Land. Durch das Mißtrauen des byzantinischen Kaisers, die Treulosigkeit der griechischen Führer und die Unzuverlässigkeit der syrischen Christen fränkischer Abkunft gerieten die beiden Heere in große Bedrängnis. Unverrichteter Dinge kehrten Ludwig und Konrad mit den geringen Resten ihrer Heere in die Heimat zurück. Friedrich I. Barbarossa 1152—1190.x) Als Konrad Iii., der seit seiner Rückkehr aus dem Orient kränkelte, den Tod herannahen fühlte, empfahl er den Fürsten seinen Friedrichs I. Neffen Friedrich, Herzog von Schwaben, zum Nachfolger. Die den^^elfen^ Fürsten wühlten diesen um so lieber, als er bereits aus dem zweiten Kreuzzug Proben seiner Tüchtigkeit und früher schon Beweise seiner edlen Sinnesart gegeben. So hatte er sich besonders bemüht, das Verhältnis feindseliger Eisersucht, in dem die Hänser der Welfen und Hohenstaufen standen, durch aufrichtige Versöhnung und Freundschaft zu bessern. Dazu hatte er um so mehr Veranlassung, als seine Mutter eine Welfin und er der Jugendfreund des Herzogs Heinrich des Löwen war. Friedrich I. Friedrich I. Barbarossa, d. h. Rotbart, betrachtete es als und Italien, sein Hauptziel, die Herrschaft Deutschlands Über Italien, die fast schon erloschen war, wieder zu erneuern. Man hatte sich dort feit der Regierung Kourads Iii., der nie eine Romfahrt unter- 2) Bild: Fr. Barbarossa. Luchs, Kullurhistor. Wandtafeln. Nr. 15. 2) Heinrich der Schwarze. Friedrich._________ Heinrich der Stolze. Judith. Friedrich d. Einäugige. Konrad Iii. . 1 ., , 0.. Friedrich 1. Barbarossa, toeurnch der Lowe.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 66

1901 - München [u.a.] : Franz
66 Barbarossas Römerzüge. neu anbaue. Dieser Beschluß wurde 1162 ausgeführt?) Darauf setzte Barbarossa in den italienischen Städten Vögte ein und kehrte nach Deutschland zurück. Dritter Zug Barbarossas nach Italien 1166—1168. Roch während seines Streites mit den Lombarden war Friedrich mich mit dem Papste zersallen. Es hatte eine zwiespältige Papstwahl stattgefunden. Um nun den (Regner des Papstes Alexander Iii. nach Rom zu führen, unternahm Friedrich 1166 einen neuen Zug nach Italien. Alerander Iii. S'sebt1lß7inenlfioh nach Benevent, der Kaiser zog in Nom ein 1167. Jetzt _ *’ stand er auf dem Gipfel seiner Erfolge. Da vernichtete eine Seuche Erhebung der fein Heer, und alsbald brach ein Aufstand der Lombarden aus, "L111 nn en" dje das Regiment feiner Vögte mit steigendem Ingrimm ertragen hatten; sie vertrieben die kaiserlichen Gewaltboten und besetzten die Alpenpüsse, um den Kaiser von Deutschland abzuschneiden. Mit knapper Not gelang es Friedrich, über die burgundischen Alpen zu entkommen. Vierter Zug nach Italien 1174—1177. ^Fast sieben Jahre mußte Friedrich warten, bis die Lücken, die der ^.od in den Heerbann des Reiches gerissen, wieder soweit geschlossen waren, daß er zum viertemnale nach Italien ziehen konnte. Dort waren alle Städte der Lombardei bis in die Romagna in einen großen Bund getreten, hatten Mailand wieder ausgebaut und zu dessen Schutz eine Festung angelegt, die sie ihrem Friedrich I. Verbündeten Alerander Iii. zu Ehren Alefsandria nannten. Gegen 0ln bria,r'an' wendete sich Friedrich zunächst, nachdem er 1174 über den Mont Cenis in Italien eingedrungen war. Aber die Bürger von Alessandria verteidigten sich tapfer, und als ein großes Lom-bardenheer zu ihrem Entsätze herannahte, zog sich Barbarossa gegen die Alpen zurück, um neue Verstärkungen aus Deutschland zu erwarten. Jetzt bot er auch Heinrich den Löwen zur Heeresfolge auf, der sie jedoch versagte. So sah sich Barbarossa einem Lombardenheere gegenüber, das seinen Streitkräften weit überlegen war und ihn in der Schlacht bei Legnanoii76. Legnano 1176 besiegte. In Venedig kamen nun 1177 die beiden Häupter der abendländischen Christenheit zusammen: der Kaiser erkannte Alerander Iii. als rechtmäßigen Papst an, und dieser nahm den Bann von ihm.— Er bewilligte den lom-Politische Be-bardischen Städten die freie Wahl ihrer Obrigkeiten, beutung des während diese ihn neuerdings als Oberhaupt anerkannten urger unu. (1283). Damit trat neben Adel und Geistlichkeit ein neues Glied in die Reihe der mittelalterlichen Reichsstünde, das Bürgertum. ’) Gedicht: Hie Welf! von M. Gras v. Strachwik. ■— Lohmeyer, Wandbilder Iii, 11.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1901 - München [u.a.] : Franz
Der dritte Kreuzzug. 69 Dieser Feier folgte bald eine nicht minder herrliche, als Bar- Vermählung barossas ältester, von den Fürsten schon zum Nachfolger erkorener Heinrichs mit Sohn Heinrich die Erbprinzessin des normannischen Königreiches von Neapel und Sizilien, Konst anze, 1186 zur Gemahlin nahm. Die mit dem Kaiser ausgesöhnten Mailänder hatten selbst um die Ehre gebeten, daß die Vermählung in den Mauern ihrer neu erstandenen Stadt abgehalten werde. Der dritte Kreuzzug 1189—1192. 1187 war das Königreich Jerusalem vom Sultan Saladin von Ägypten zerstört worden. Die Kunde hievon rief im Abendlande die schmerzlichste Aufregung hervor. Die drei mächtigsten Fürsten der Christenheit, der Kaiser1) wie die Könige Philipp Ii. Angnstus von Frankreich und Richard Löwenherz von England, rüsteten zu einem neuen Kreuzzug. Von Regensburg aus drang Friedrich durch Ungarn und durch das byzantinische Reich nach Kleinasien vor') und gelangte bis nach dem alten Kilikien. Hier ertrank er 1190 im Flusse Saleph. Art die Spitze des deutschen Kreuzheeres trat jetzt sein Sohn, der Herzog Friedrich von Schwaben, der dasselbe bis vor die Stadt Akkon führte, die von der Ritterschaft des zerstörten Königreichs Jerusalem belagert wurde. Als im Lager vor Akkon3) Seuchen ausbrachen, stiftete Friedrich einen Verein zur Krankenpflege, aus welchem der Deutschherrnorden hervorging, starb aber selbst noch vor Der Deutsch-Einnahme der Stadt, woraus der Herzogleopoldv. von Öfter- herrnorden, reich die Führung des sehr zusammengeschmolzenen deutschen Heeres übernahm. Unterdessen waren auch die beiden Könige Philipp und Richard nachgekommen und den vereinten christlichen ^treitkräften ergab sich endlich 1191 die Stadt. Da pflanzte Einnahme von — so wird erzählt — auch Leopold, wie Richard und Philipp Akkon 1191. thaten, auf einem Thurme Akkons feine Fahne aus. Richard soll sie haben herabreißen und in den Staub treten lassen, da es Abzug der nicht recht sei, daß neben den Bannern von Königen eine herzogliche Deutschen. Flagge wehe. Leopold, zu schwach, um sich zu rächen, zog mit den Deutschet! ab. Auch Philipp Augustus kehrte noch Rückkehr der 1191 wegen Erkrankung nach Frankreich zurück, so daß Richard Franzosen. Löwenherz alleinden Kampf fortsetzte. Erschloß mit Saladin einen Vertrag, nach dem den Christen der Besuch der heiligen Stätten zu Jerusalem, Bethlehem und Nazareth gestattet war. Darauf kehrte Richard zu Schiff zurück, wurde *) „Barbarossas Kreuzlied" von H. Vierordt. 2) Uhland: „Schwäbische Kunde." S) Gedicht: „Am Strande von Akkon" von I. Sturm. Konstanze 1186. Saladin erobert Jerusalem 1187. Barbarossas Tod 1190.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 72

1901 - München [u.a.] : Franz
Friedrich Ii. — Erster Streit mit dem Papst und Kreuzzug. Friedrich Ii. 1215—1250. Als sich Friedrichs Herrschaft in Deutschland befestigt hatte, strebte er danach, seinen schon für Sizilien gekrönten Sohn Heinrich auch zum deutschen König wühlen zu lassen. Durch v5ls (Eintreten bc§ fjo^cri 9^cid)§f(6rit§ tourbc bt6 tpcinrtcfjs durchgesetzt, und Friedrich bezahlte diesen Dienst, indem er 'sast alle königlichen Rechte in den geistlichen Staaten preisgab. Darauf Kaiserkrönungverlteß er Deutschland, um sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen, was 1220 geschah. Erster Streit mit dem Papst und Kreuzzug. Zu den Zusagen, die Friedrich den Päpsten gemacht hatte, gehörte auch das Versprechen eines Kreuzzuges. Während Deutschland vom Thronstreite zwischen Philipp und Otto zerrissen wurde, sammelte sich endlich ans die Mahnung des Vierter Papstes Innocenz Iii. ein Kreuzheer, das wie beim ersten Zuge "1202-1204 o etjt nu§. Franzosen und Italienern bestand. Da der Landweg sich ost so beschwerlich erwiesen, fuhren die Teilnehmer dieses vierten Kreuzzuges 1202-1204 ans einer Flotte von Venedig ab. ließen sich jtber durch Streitigkeiten im byzantinischen Kaiserhaus nach Kon st an tinopel ablenken, das sie 1204 er st ü r mten. Weiter kamen sie jedoch nicht. Der vierte Kreuzzug war also für das heilige Land ganz ohne Belang. Um sein Versprechen bezüglich eines Kreuzzuges endlich einzulöten, ging Friedrich im Sommer 1227 an der Spitze eines Kreuz-heeres in der That unter Segel, kehrte aber krankheitshalber bald zurück und wurde vom Papste Gregor Ix. (1227—1241) gebannt. Nach Wiederherstellung seiner Gesundheit sch isst e er Fünfter sich zum zweitenmal ein und gelaugte aus diesem fünften Krern-1-5)8-1229 m 1228—1229 glücklich nach Syrien. Ohne Waffengewalt an-' zuwenden, schloß er mit dem Sultan von Ägypten einen Vertrag, nach welchem Jerusalem, Bethlehem und Nazareth mit einem entsprechenden Küstengebiet an beit Kaiser abgetreten wurden. Nachdem Friedrich das Königreich Jerufalem erneuert, kehrte er nach Hause zurück, und nun wurde der Bann von ihm genommen. Abfall Heinrichs und Kampf mit den Lombarden und dem Papste. Nachdem Friedrichs Ii. Sohn Heinrich in Deutschland herangewachsen war, strebte er danach, sich von seinem Vater unabhängig zu machen, und trat zu diesem Zwecke mit den Lo m barden, die sich gleichfalls der Unterordnung unter den Kaiser entziehen wollten, in ein Bündnis. Bald mußte er sich jedoch seinem Vater ergeben und starb im Gefängnis. Friedrich ließ an seiner Stelle von den Fürsten seinen zweiten Sohn Konrad zum König

6. Geschichte des Mittelalters - S. 112

1901 - München [u.a.] : Franz
11- Übersicht der geschichtlichen Entwickelung Frankreichs im Mittelalter. die von Hugo Capet abstammten und 987 auf den Thron kamen durch die großen Vasallen sehr beschränkt. Die wichtigsten Könige biejes Hauses, das von 987—1328 über Frankreich herrschte, sind folgende. Ludwi-Vll, Ludwig Vii. Er Beseitigte sich am 2. Kreuzzuge. Während leinet: Regierung gelangte Graf Heinrich Plantageuet von Anjou 1154 als Hemrich Ii. auf-den englischen Thron, wodurch die Normandie und die Bretagne mit anderen französischen Landschaften, b. i. mehr als die Hälfte des damaligen Frankreich, in den Besitz s),Wi!-fvl mr englischen Könige kam. — Philipp Ii. Augustus nahm mit Augustuoum Richard Löwenherz von England am 3. Kreuzzug teil. Er entriß dem Brnder und Nachfolger Richards, Johann ohne Land, alle französischen Lehen mit Ausnahme einer einzigen Grafschaft. — Ludwig Ix. Subidig ix. der Heilige beendete (1229) die Albigenserkriege, wodurch der Süden um Ho . Frankreichs dem Norden unterworfen wurde, und unternahm die beiden letzten großen Krenzzüge, den 6. um 1250 gegen Ägypten und den 7., auf welchem er starb, 1270 gegen Tunis. — Philipp Iv. Mlipp Iv, der Schöne nahm dem englischen Könige (Eduard I.) dessen um iduu. letzte französische Besitzung; er verfeindete sich mit dem Papste, den er gefangen nahm. Er ließ durch eine Versammlung der Reichs-stände die Unabhängigkeit der königlichen Gewalt von der päpstlichen erklären, und schließlich zwang er die Kurie, ihren Sitz nach Avignon zu verlegen (1309—76), wodurch das Papsttum vom französischen Königtum abhängig wurde. Der Papst hob auch auf Philipps Verlangen den Tempelherrenorden auf. Nach einem ungerechten Prozesse ließ der König den Großmeister und die Templer, die er in seine Gewalt gelockt, als Ketzer verbrennen und zog die in Frankreich gelegenen Güter des Ordens ein 1314. — Mit dem Tode von Philipps jüngstem (Sohn1) erlosch die gerade Linie des capetingischen Hauses; es folgte die Nebenlinie Valois 1328—1589. 15m* Dieser Thronwechsel rief einen Krieg mit England hervor, dessen König Eduard 111. auf Grund feiner Abstammung von Philipps Iv. jiochter Jsabella die französische Krone für sich und seine Nachkommen forderte. In einem hundertjährigen Kriege strebte England Englisch-fran- 1339—1453 die Eroberung Frankreichs an. Im Jahre 1346 ^1339—1453 9 ^siegte Eduard, der Prinz von Wales, gewöhnlich der „schwarze Prinz" genannt, die Franzosen bei Cr6 cy und später 1356 bei Karl \ I. um Portiers. Unter Karl Vi. eröffnete Heinrich V.von England die Feindseligkeiten von neuem und besiegte die Franzosen bei ') Philipp Iii._______________________ Philipp Iv. b. Schöne._________________Karl ü. Valois. (ibitarb Ii. v. Englb. Jsabella. Ludwig X. Philipp V. Karl Iv. ©buarb^Öl f 1328. Philipp Vi.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1901 - München [u.a.] : Franz
Der erste Kreuzzug. 63 Lage der dortigen Christen Bericht erstattet hatte, eine Kirchen- Konzil von Versammlung nach Clermont. Ans ganz Frankreich strömte Clermont hieher eine so große Menge von Geistlichen und Laien, daß man 1095-die Versammlung auf der Ebene außerhalb der Stadt abhalten mußte. Als Urban mit hinreißender Beredsamkeit die Leiden der Glaubensgenossen im Morgenlande schilderte und endlich die Christenheit aufforderte, zur Befreiung des heiligen Landes die Waffen zu ergreifen, ertönte aus der gauzeu Versammlung der stürmische Ruf: „Gott will es!"1) Taufende drängten heran und ließen sich ein Kreuz auf Schulter, Brust oder Mantel heitert, das man in der ersten Begeisterung als Abzeichen für den heiligen Zug wählte. Hunderttausende zogen im Jahre 1096 aus Frankreich und den lothringisch-flandrischen Grenzgegenden Deutschlands wie aus den normannischen Herrschaften in Unteri talien aus, um auf verschiedenen Wegen zunächst Konstantinopel zu erreichen. Ihre bedeutendsten Führer waren: Gottfried von Bouillon, Gottfried von Herzog von Niederlothringen, und Tankred, der Neffe des Fürsten Bouillon. Boemnnd von Tarent, der von der Dichtkunst als das Muster eines christlichen Ritters verherrlicht wurde?) Gottfried von Bouillon ordnete man sich meist freiwillig unter, so daß er als Führer des ersten Kreuzzuges gelten kann. Der griechische Kaiser verlangte, daß ihm die Kreuzfahrer Verhalten der für alle Länder, die sie den Türken abnehmen würden, im voraus Byzantiner, den Lehenseid leisteten. Nachdem säst alle Fürsten dies gethan, ließ er das Heer nach Kleinasien übersetzen und gab ihm griechische Führer mit. Unter beständigen Kämpfen mit den Türken gelangten die Kreuzfahrer nach Syrien, dessen ehemalige Hauptstadt Antiochia sie 1098 einnahmen. Aber schon nach drei Aniiochia. Tagen umschloß ein ungeheures Heer die Stadt so vollständig, daß Hungersnot ausbrach und die Kreuzfahrer verloren schienen. Da entfachte die Auffindung derheiligenlanze eine solche Begeisterung in ihnen, daß sie durch einen Ausfall das feindliche Heer in die Flucht schlugen und ihren Weg nach Jerusalem fortsetzen konnten. Die Belagerung dieser Stadt in der waldlosen, sonnenverbrannten Gegend schien wenig Aussicht auf Erfolg zu bieten, bis man endlich Holz anftrieb, um Streittürme zu zimmern, wie sie das Mittelalter zur Belagerung von Städten verwandte. Nach solchen Vorbereitungen erstürmten die Kreuzfahrer 1099 die Stadt. Erstürmung Darauf beschlossen die Führer, daß das eroberte Land ein christliches Jerusalems Königreich sein solle, und wählten den Herzog Gottfried zum 10w. ’) Gerok- „Gott will es." — Bild: Aus dem Kreuzzuge Konrads Iii. Lohmeyer I, 4. — Wiener Bilderbogen. Nr. 26. „Kreuzfahrer." ) Noch 1580 besang ihn der italienische Dichter Torquato Tasso in seinem Heldengedicht: „Das befreite Jerusalem."

8. Geschichte des Mittelalters - S. 65

1901 - München [u.a.] : Franz
Barbarossas Römerzüge. 65 nommen, besonders in den reichen Städten der Lombardei daran gewöhnt, die deutsche Herrschaft als verfallen zu betrachten; die Stadtgemeinden wählten ihre Obrigkeiten selbst und waren so thatsächlich selbständige Gemeinwesen geworden. In dieser Haltung der oberitalienischen Städte, an deren Spitze Mailand stand, sah Friedrich I. eine Auflehnung gegen das römisch-deutsche Reich. Barbaroffas Römerzüge. Erster Zug nach Italien 1154—1155. Der Geist bürgerlicher Selbstherrlichkeit, der damals durch die Lombardei ging, hatte schon zu Zeiten Konrads Iii. auch Rom ergriffen, wo ebenfalls eine Republik errichtet worden war (Arnold von Brescia). Da rief der Papst Friedrich I. zu Hilfe, der ohnedies eine Nomfahrt zur Erlangnug der Kaiserkrone plante. Rom Friedrichs wurde unterworfen und Friedrich vom Papste zum Kaiserkaiserkrönung gekrönt 1155. Die Römer griffen zwar das deutsche Lager n°5-an, wurden aber hauptsächlich durch die Tapferkeit Heinrichs des Löwen zurückgetrieben. Auf der Heimkehr nach Deutschland wurde Barbarossa vor der Veroneser Klause von dem Ritter Veroneser Alberich von Verona ausgehalten, bis der Bannerträger des Klause. Kaisers, Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, die Feinde im Rücken faßte, überwand und so den Weg frei machte?) Zweiter Zug nach Italien. Ilm vor allem das trotzige Mailand zu demütigen, führte Friedrich I. 1158 ein stärkeres Heer über die Alpen und umlagerte diese Stadt, die sich bald ergab. Auf einem Reichstage (aufreichstag von den roncalifchen Ebenen bei Piacenza) ließ Barbarossa durch die Roncalia. angesehensten Rechtslehrer der Universität Bologna die Befugnisse des Kaisers feststellen. Auf Grund dieser Reichstagsbeschlüsse schickte Friedrich Gesandte nach Mailand, um die städtischen Obrigkeiten daselbst einsetzen zu lassen. Die Mailänder jedoch bedrohten Aufstand in Leben und Sicherheit der kaiserlichen Gesandten, so daß Mailand, diese aus der Stadt fliehen mußten. Jetzt verhängte Barbarossa die Reichsacht über Mailand und belagerte es Zum zweitenmal. Mit Erbitterung und Ausdauer verteidigten sich die Mailänder, bis Hungersnot sie zur Ergebung zwang. Zerstörung Friedrich befahl, daß Mailand vom Erdboden vertilgt werde Mailands und feine Bevölkerung sich in vier gesonderten Flecken 1162‘ ’) Engleder und Stöckel, Vaterländische Geschichtsbilder: „Otto der Große von Wittelsbach in der Veroneser Klause" nach E. Förster. Dörina: „Barbarossas Rettung." S tö cke l-Ullrich, Mittelalter. n

9. Geschichte des Mittelalters - S. 76

1901 - München [u.a.] : Franz
76 Ende der Kreuzzüge. — Folgen der Kreuzzüge. Albigenser- kriege 1209—1229. Wie die Unterwerfung Preußens der Ausbreitung der deutschen Sprache und Kultur zu gute kam, so stärkten die Albigenserkriege vor allem die Macht des französischen Kö nigtnms. Albigenser nannte man (nach der Stadt Albt) eine Sekte, die sich in Südsrankreich gebildet hatte. Als im Gebiete derselben ein päpstlicher Gesandter ermordet worden war, sprach Innocenz Iii. Bann und Interdikt über das Land aus und ließ das Kreuz gegen die Ketzer daselbst predigen. So entstanden die Albigenserkriege 1209 —1229, die mit der Unterdrückung der ketzerischen Lehre und der Unterwerfung des Landes (Languedoc und Provence) unter die Gewalt des Königs von Frankreich endeten. Ende der Krenzzüge. Man unterscheidet sieben große Kreitmge,x) neben denen noch viele kleinere unternommen wurden. Nachdem das Königreich Jerusalem von Friedrich 11. wiederhergestellt worden war, wurde es 1244 von den Muhammedanern den Christen neuerdings entrissen, so daß diesen nur noch einige Küstenplätze (Akkon) blieben. Dies war für den König Ludwig Ix. den Heiligen Dort Frankreich die Veranlassung, 1248 einen Zug nach Ägypten zu unternehmen. Er wurde mit seinem ganzen Heere 1250 gefangen genommen und nur gegen Herausgabe der schon eroberten Gebiete und gegen Zahlung eines Lösegeldes freigegeben. 1270 unternahm Ludwig eine neue Kreuzfahrt, die sich zunächst gegen Tunis richtete. Er belagerte Tunis, aber die ungewohnte Hitze erzeugte im französischen Heere Krankheiten, denen auch der König erlag. Der Rest der Streitmacht kehrte nach Abschluß eines Vertrages in die Heimat zurück. Fallvonakkon Bald nach dem Tode Ludwigs des Heiligen entschied sich das 1l91. Schicksal der christlichen Besitzungen in Syrien, deren letzte — der wichtige Küstenplatz Akkon — 1291 verloren ging. Folgen der Kreuzzüge. Wenn auch die Kreuzzüge thrett eigentlichen Zweck, ans dem heiligen Land ein christliches Reich zu machen, auf die Datier nicht erreicht haben, jo sind sie doch in vieler Hinsicht ungemetn wichtig. Geistliche 1. Sie hoben das Ansehen des Papsttums, das sich gleich zu Gewalt und Anfang an die Spitze dieser großen Bewegung stellte und fort- während die Wiederaufnahme derselben betrieb. Fall von Jerusalem 1244. 6. Kreuzzug 1248—1254. 7. Kreuzzug i2;o. ') I 1096—1099. Ii. 1147-1149. Iii. 1189—1192. Iv. 1202—1204. V. 1228—1229. Vi. 1248—1254. Vii. 1270. — Im.jahre 1212 der „Kinderkreuzzug" infolge des mißverstandenen Christuswortes: „Lasset die Kindlein zu mir kommen!"

10. Geschichte des Mittelalters - S. 110

1901 - München [u.a.] : Franz
110 Friedrich Iii. — Eindringen der Türken in Europa. Feh de wesen im Reich. Verlust deutscher Grenzlande. Osmanen. Konstantinopel 1458. Matthias Corvinus. Friedrich Iii. 1440—1493. Einige Monate nach dem Tode Albrechts Ii. wählten die Kurfürsten den Vetter des verstorbenen Königs, den Herzog Friedrich von Steiermark. Bald nach seiner Erhebung versuchte Friedrich Iii. die Stamm-lande seines Hauses im Aargau den Eidgenossen wieder zu entreißen ; er bewirkte dadurch aber nur, daß die Schweiz sich Deutsch-land mehr und mehr entfremdete. Im Reiche selbst herrschten allenthalben die heftigsten Fehden. Unter diesen Umständen machten sich wichtige Glieder des Reiches, wie die Schweiz und Mailand thatsächlich vom Reiche los, während andere in die Gewalt des Auslaut)es kamen. So siel Luxemburg an die Herzoge von Burgund, Schleswig-Holstein^an Dänemark, Erme-land und Westpreußen an Polen. Eindringen der Türken in Europa. Eine Besserung der traurigen Reichsverhältnisse unter Friedrich Iii. hätte dringend not gethan, da Deutschland damals von Osten her einen neuen gefährlichen Feind besam. Denn schon drohten in Streifzügen über Ungarn her die Os-manen. Etwa feit 1300 die Herren von Kleinasien, wo Osman I. ein Reich gegründet, entrissen sie in fortwährenden Kämpfen gegen das byzantinische Reich diesem ein Gebiet nach dem andern und machten endlich dem Reste des byzantinischen Reiches ein Ende, indem sie 1453 die Stadt Konstantinopel erstürmten. Der letzte Kaiser^ des o st römischen Reiches siel bei der Verteidigung seiner Stadt, die von den Türken zur Hauptstadt ihres Reiches gemacht wurde. Die prachtvolle Sophienkirche ward in eine Moschee umgewandelt. So war das oströmische Reich zu Grunde gegangen, ohne daß das weströmische oder abendländische etwas zu seiner Rettung gethan hätte. Jetzt sing man auch in Deutschland au, die Gefahr zu erkennen. Aber die zerfahrenen Verhältnisse des Reiches ließen es zu keiner That kommen, obwohl die Türken schon Einfälle in Steiermark und Krain machten. Friedrich m. und Matthias Corvinus. Friedrich Iii. ließ in feinem Ungeschick nicht bloß Länder, welche feine Verwandten schon besaßen, seinem Haufe wieder verloren gehen, fondern büßte selbst seinen eigenen Besitz ein. So entzog sich Böhmen den Habsburgern, und die Ungarn wählten Matthias Corvinus zum König, der Friedrich Iii. sogar Wien entriß und es zu seiner Hauptstadt (1485—1490) machte.
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