24
obcrt im Juli 1099. Gottfried stirbt 1100, und Balduin
wird König von Jerusalem.
Unterdessen waren zwei andere große Heerhaufen nach
Asien übergegangen, um Bagdad zu erobern. Aber beide
fanden getrennt auf dem Zuge durch Klcinasien schmählichen
Untergang (1101). Stiftung der Ritterorden der Johan-
niter (1113) und der Tempelherren (1118). Sie waren
die kräftigsten Verthcidiger des Königreichs Jerusalem, das
durch den Verlust von Antiochien (1139) und Edessa (1144)
feine Vormauern verlor, und nach dem mißlungenen Zuge
Ludwigs Vii. von Frankreich und Conrads Iii. von
Deutschland (1147 —1149) immer mehr geschmälert wurde,
bis endlich Jerusalem selbst dem großem Saladin übergeben
werden mußte (1187).
Dies Unglück veranlaßte den Zug Kaiser Friedrichs
des Rothbarts, Philipp Augusts von Frankreich und
Richards (Löwenherz) von England. Stiftung des deut-
schen Ordens und Eroberung von Ptolcmais (1191), welche
Festung bis 1291 in den Händen der Christen blieb, während
alles übrige längst verloren war. Noch wurden Kreuzzüge
unternommen von Andreas Ii., König von Ungern (1217),
von Kaiser Friedrich Ii. (1228), von Ludwig dem Hei-
ligen von Frankreich (1248) nach Ägypten, (1270) gegen Tu-
nis; alle unglücklich oder doch erfolglos für den Hauptzweck.
Durch Kreuzfahrer wurde (1204) Constantinopcl erobert,
und statt des griechischen ein lateinisches Kaiserthum ge-
stiftet, das bis 1261 bestand. — Schlußbemerkung über den
Einfluß der Kreuzzüge auf das Leben und die Bildung der
Völker des Abendlandes.
9. Die Sicilianische Vesper 1282.
Neapel und Sicilien waren seit 1194 ein Erbkönigrcich des
deutschen Königs-Hauses der Hohenstaufen, das (1268) mit
dem unglücklichen C-vnradin ausstarb, dem Karl von
Anjou das väterliche Erbe entrissen hatte. Allein der Über-
mut!) der Franzosen reizte die Swiliancr zum Abfall. Jo-
hann von Prvcida bewog den König Peter von Ara-
gouieu zur Befreiung der Unterdrückten; doch war durch ei-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Gottfried Ludwigs Conrads Friedrichs Friedrichs Philipp_Augusts_von_Frankreich Philipp Augusts Richards Andreas_Ii Friedrich_Ii Friedrich Ludwig_dem_Hei- Ludwig Karl_von
Anjou Karl Prvcida Peter_von_Ara-
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Asien Bagdad Johan- Jerusalem Edessa Frankreich Deutschland Jerusalem England Frankreich Neapel Sicilien
83
fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs
101
Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow
(seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens.
160. Die Türken.
Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit
von den Türken, die über Land und Meer, von der
Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte
1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In-
deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den
Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un-
überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode
auch die Landheere der Pforte einbüßten.
16t. C u l t u r.
Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in
wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die
historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen.
(R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came-
rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste-
phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte
die schöne National-Literatur der europäischen Völker,
insonderheit die spanische (Cervantes, Lope
de Vega), portugiesische, italianische
(Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha-
kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die
Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be-
sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543),
Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642).
Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe.
Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten
wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh-
mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä-
ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm
die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-
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Extrahierte Personennamen: Lipsius Gronow Vega Otto Raphael Michael_Angelo
Reich der Franken.
33
Macht, die damahls weder nach außen wirkte, noch
durch innern Krieg sich schwächte. Nur durch sie
konnte der freie Mittelstand wieder gehoben werden.
3/. Robert (-j- io3l) verdiente wegen seiner
Gutmüthigkeit und Wohlthätigkeit den Namen des
Frommen und Weisen. Er war der Zögling des be-
rühmten Erzb. Gerbert von Rheims, nachherigen P.
Sylvesters ll>, der sich bei den spanischen Arabern
so ausgezeichnete mathematische Kenntnisse erworben
hatte, daß sein Zeitalter ihn für einen Pzundermann
hielt. — Von Roberts Söhnen erhielt Heinrich I.
(f 1060) die Krone, Robert das erledigte Herzog-
thum Burgund. Die ersten Capetinger verstanden
nicht, durch Einziehung zurückgefallener Lehen die ko-
nigliche Macht zu verstärken. Solche Länder bekam
gewöhnlich -'in Prinz des Hauses. Henrichs I. Re-
gierung wurde durch einen Kampf mit Den Großen,
den seine eigene Mutter zu Gunsten ihres jungem
Sohnes Robert erregte, beunruhigt. Aber er be-
stand glücklich diesen Kampf, durch den Beistand des
machtigen H. Roberts Ii. von Normandie (Ten-
fel genannt), der in den Ländern der übrigen Gro-
ßen schreckliche Verwüstungen anrichtete. Nach dessen
Tode ward sein natürlicher Sohn, Wilhelm, Her-
zog von Normandie (io35), der unter der folgenden
Regierung Philipp's l. (1060—1108) England
eroberte. So rückte ein mächtiger Vasall aus der
Nahe der Könige von Frankreich; doch ward dadurch
auch der Grund zu den vielen Kriegen zwischen Frank-
reich und England gelegt^ die in der Folge den fran-
zdsischen Thron oft erschütterten. — Unter Philipps
4yjähriger Regierung geschah der erste Kreutzzug.
Zweiter Theil. C Kap. 4.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Robert_( Gerbert_von_Rheims P.
Sylvesters Roberts Heinrich_I. Robert Robert H._Roberts Wilhelm Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Burgund England Frankreich Frank- England
7«
Mittelalter.
b:tt sich und genossen Schutz. Jerusalem wurde ero-
bert Sept. 1187 und mit Großmuth behandelt. Nichts
war den Christen übrig, als Antiochien, Tyruö mid
Tripolis.
Unter Wido (Veit von Lu sign an) nimmt ei-
gentlich das Königreich Jerusalem ein Ende; d.r
Titel blieb noch lange ein Ziel ritterlicher Bestre-
Hungen. Reihe der Könige: Nach Gottfried
von Bouillon, dem Varon des heiligen Grabes,
folgt Balduin I., sein Bruder (1 roo— 1118);
Balduin Ii. von Vourges, dessen Neffe, bis
1 t3 f ; Fulko von Änjou, dessen Eidam, bis
114z; Balduin Iii., dessen Sohn, anfangs
unter Vormundschaft seiner Mutter Melisenda,
bis 1162; Amalrich , dessen Bruder, bis jt/3;
Balduin Iv., dessen Sohn, bis 1183; B a l-
du in V., dessen Neffe, ein fünfjähriges Kind,
unter Vormundschaft des Grafen Raymund von
Tripolis, bis 1186; Veit von Lu sign an,
dessen Stiefvater, Gemahl der Snbilla. —
Hierauf prunkten mit dem Titel noch Amal-
rich Ii. von Lusignan, Veits Bruder, Kon. von
Cypern; Jobann von Brienne, der 1221
Dan,iata eroberte und verlor; K.friedrich Ii.,
Gemahl der I 0 lan t b e von Brienne, dessen
Eidam, mit welchem dieser Titel auf die Konige
der Deutschen übergegangen ist.
68. Die Nachricht von diesem Unglück stürzte den
P. Urbanus Iii. ins Grab. Sein Nachfolger Cle-
mens Iii. bot alle christliche Fürsten auf, und es ge-
lang ihm, den beinahe siebzigjährigen Kaiser Frie-
drich I., Konig Richard von England und Phi-
lipp Ii. von Frankrich, nebst vielen andern Fürsten
zu dem dritteii großen Kreutzzuge zu bewegen 7,Sg*
K. Friedrich I., durch den zweiten Kreutzzug gewitzigt,
würde
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Mittelalter.
Geistlichkeit bereicherte sich, weil der Aberglaube ihr
schone Besitzungen durch Vermachtniß oder billigen
Verkauf zuwandte, um im heiligen Lande Herrschaft
ten, oder in jener Welt ewiges Glück zu erlangen.
Daß die königliche Macht durch die>e Züge gewonnen
habe, mochte, mit Ausnahme von Frankreich nicht zu
beweisen seyn; und gerade hier ging der Mißbrauch der
Kreutzzüge und des dadurch vermehrten päpstlichen An-
sehens so weit, daß man unschuldige christliche Secten,
(Albigenser und Waideuser ^ gleich den Saraeenen mit
Waffen verfolgte. Die guten mittelbaren Folgen, die
aus diesen Übeln sich entwickelten, wurden gewiß durch
zu große Opfer erkauft. Der Flor des Handels ent-
schädigte nur für die Vernachlässigung des Ackerbaues,
für die Stockung aller Gewerbe, und für die unermeß-
liwen Geldsummen, welche die Papste unter dem Vor-
wande der Befreiung des heiligen Grabes aus ganz
Europa zogen. Der wichtigste Vortheil war unftrei-
tig die Anregung und vielseitige Übung der Dcnklraft
der Europäer, wozu der gebildete Orient, der Verkehr
der Volker mit Fremden und unter einander, so wie die
allgemeine Anstrengung bei einen? gemeinschaftlichen
Unternehmen nothwendig führen mußte. Der für -so
wichtig gehaltene Gegenstand und das Ansehen der
Papste vereinte die Kräfte der europäischen Konige,
Fürsten und Volker; sie lernten sich unter einander
kennen, und als eine Einheit betrachten, woraus in
der Folge Verbindungen und eine gleichmäßige Cultur
der meisten Volker hervorging. Diese ward überdies
befördert durch Verminderung der Leibeigenschaft, da
die Kreutzfahne Freiheit gab, und die Kosteu der
Ausrüstung die Fürsten und Herren ndthigten,
ihren
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Das deutsche Reich. 87
wurde aber bald eine Beute der tapfern Nor-
männer. Pilgrimme aus der Norn?andie, die
im Z. 1000 durch Apulien tuicb dem heiligen Laiwe
wallfahrteteil, legten dort Probe» ibrer Tapferkeit
ab, worüber die unkriegerischen Apulier staunten.
Sie hofften durch Helden von solcher Kraft von
der ihnen lastigen Herrschaft der Griechen frei zu
werden, und machten selbst 1017 einem andern
w.uifahrtenden Haufen den Antrag, der willig an-
genommen ward. Die Normanner, ans oer Hei-
math verstärkt, griffen mit großem Erfolge die
Griechen an. Besonders zeichneten sich die 12
Sohne des Grafen Tancred von Haute-
v il le aus, die nnt ihrer Schaar Apulien erober-
teil ro39 —1041, und von K. Heinrich Iii. die
Belehnung erhielten 1047. Ihrem schonungslo-
sem Verfahren gegen Kirchen und Kloster wider-
setzte sich P. Leo Ix. an der Spitze kaiserlicher
Truppen, und ward gefangen io53. Diesen
Umstand benutzte Robert Guiscard, der
Schlaueste unter den tapfern Vrüdcrn. Er ließ
sich und diese mit dem eroberten Apulien vom Papst
belehnen, und versprach das noch zu erobernde
Calabrien und Sicilien ebenfalls dereinst vom
Papst als Leben zu nehmen. Die Eroberung Si-
ciiiens bewirkte Roberts Bruder, Roger, der
seit Roberts Tode io85 fast alle den Griechen
und Arabern entrissene Provinzen beherrschte.
Ansehnliche Landereien bekamen die normannischen
Krieger, als Preis der Tapfeikeit, und die Feu-
dalverfaßung dernormandie ward in das eroberte
Land übergetragen. Roger ll., des ersten Ro-
gerius Sohn, (1101—1154) vollendete die Ero-
berung, da Neapel sich ihm freiwillig ergab ii5o,
und war bereits u3o von P. Anaklet Ii. als
K 0 nig beider (Sicilien gekrönt. Ans sei-
nem Stamm folgten nur noch Wilhelm I.
-j-1166 und Wilhelm Ii. f 1189, und auf den
unbe-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iii Heinrich P._Leo_Ix Leo Robert_Guiscard Roberts Roberts P._Anaklet Wilhelm_I. Wilhelm
Mittelalter.
heil von^b gaben, indem er sich mit seinen Kammer-,
gütern begnügen wollte.
3. Bis auf die Konige aus dem östreichis
schen Hause i526.
i35. Nachdem der Mannsstamm der Arpadiv
schen Könige mit Andreas lll. izor erloschen ivar,
suchte der Papjd-Einfinß auf die Besetzung des Tbrons,
und brachte das Reich in Verwirrung, bis die Nation
den von ihm aufgestellten neapolitanischen Prinzen,
Kar! Robert, zum König wählte. Unter ihm
(i3o8— 1342) und unter seinem Sohne Ludwig
dem Großen (7- 1382) hob Ungern sich zu unge-
wohnlicher Große und Macht. Insonderheit strahlt
der letzte vor allen Konigen seines Jahrhunderts durch
Talente und Herrschertugenden hervor. Seine Feld-
Zuge gegen Neapel waren für die Cultur seines Volks
von den wichtigsten Folgen, und er ließ es auch sonst
nicht an Anstalten fehlen, die ausdrücklich auf die Cul-
tur der Nation, und den Anbau des Bodens berechnet
waren. Durch seine glücklichen Kriege mit Venedig
und Littauen, und durch Eroberung Serviens und
Bulgariens, wurde sein Reich so erweitert, das? seine
Herrschaft vom adriatischen bis zum schwarzen und
baltischen Meere sich ausdehnte, nachdem er i3?s
auch Konig von Polen geworden war.
Ungern war, seitdem die in Neapel regierende Linie
des Hauses Anjou mit Karl Robert auf den Thron
gekommen war, häufig mit jenem Königreich ver-
wickelt. Es waren hier jenem Karl, der Conra-
din hinrichten ließ, und durch Zelter und Gold die
päpstliche Lehnsherrschaft anerkannte, inir zwei
mannte Nachkommen, Karl Ii. und Robert,
gefolgt.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Andreas_lll Robert Ludwig Ludwig Karl_Robert Karl Karl Karl Karl_Ii Karl Robert
Mittelalter.
zu erkaufen 97 r, womit ihr Anführer Rollo belehnt
ward. Dieser ging die Bedingung ein, das Christen-
thum anzunehmen, ließ sich Robert taufen, und
bildete seitdem sich und sein Volk, das ebenfalls zunk
Chrisikntbum überging, durch französische Einrichmn-
gen und Sitten. In kurzer Zeit wurden diese Räuber
cwilisirt. Robert hinterließ seinen, Sohne Wilhelm
ein blühendes Land, und ward der Stammvater des
nachher in England regierenden normannischen Hau-
ses. — Für den Verlust im Westen ward Karl im
Osten seines Reichs entschädigt. Nach deni Erloschen
der Kärolingischcn Linie in Deutschland, wandten sich
die Lothringer von der deutschen Herrschaft zu der
französischen. Doch auch hier vermochten mächtige
Herren Alles, und der Besitz war für Frankreich nicht
von Dauer.
35. Da Karl der Einfältige unter den machtigen
Vasallen keinen fand, dem er vertranen konnte, so
übertrug er die Regierungsgeschafte einem gemeinen
Edelmann, Haganv, den er zu seinem Minister er-
hob. Dies reitzte die Eifersucht der machtigen Herren,
insonderheit Roberts, der Herzog von Frankreich,
Graf von Paris und Orleans, und Kon. Odo's Bru-
d^r war. Schon 920 kündigte er dem Konige, wegen
der unmäßigen Gewalt seines Dieners, den Gehorsam
auf. Karl wandte diesmal)! noch seinen Fall durch
Entfernung.des Günstlings ab, sah sich aber zwei
Jahre nachher genothigt, ihn zurückzurufen, um an
ihm die unentbehrliche Stütze gegen die Plane Roberts
wieder zu erlangen. Dies beschleunigte seinen Sturz.
Roberts Parthei war mächtig genug, ihre. Absichten
durchzusetzen. Zwar blieb Robert selbst in dem Tref-
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Extrahierte Personennamen: Robert Robert Wilhelm Karl Karl Karl Roberts Karl Karl Günstlings Roberts Roberts_Parthei Robert
Extrahierte Ortsnamen: Chrisikntbum England Deutschland Frankreich Frankreich Paris
74
Mittelalter»
Synode zu Piacenza und zu Clerwont, und gm letz-
ten Ort mit solcher Kraft der Veredtsanikeit und mit
solchem Erfolge, daß Alles schrie: „Gott will es"!
Die Verheißungen der Vergebung aller Sünden und
der künftigen Seligkeit wirkten gleich stark mit der
Vorstellung von Erwerbung irdischer Reichthümer und
Herrschaften auf die erhitzten Kopfe. Die Begeisterung
ergriff alle Stande und Alter. Hunderttausende nah?
men das Kreutz; der Zug begann im folgenden Jahre
1096. Ohne ein allgemein anerkanntes Oberhaupt
brachen aus allen Landeil der westlichen Christenheit,
hauptsachlich aus Frankreich, Lothringen und der Lom-
bardei, große, aber ungeordnete Schaaren unter ih-
ren Fürsten, oder auch von Mönchen geführt, auf
verschiedenen Wegen nach dem Orient auf. Gott-
fried, H. von Lothringen, gewöhnlich von Bouillon ge-
uannt, führte einen Schwärm von 80000 Mann durch
Deutschland und Ungern. Ihm vorauf zog auf dem-
selbeil Wege Peter der Einsiedler, an der Spitze von
40000. Graf Raymuud von Toulouse zog mit sei-
ncr Schaar durch Slavonien; Robert von Norman-
die, und Hugo, Pbilipps I. von Frankreich Bruder,
setzten voll Brundisi und Taranto nach Durazzo über.
Constantinopel war der Vereinigungspunkt aller die-
ser und verschiedener anderer kleiner Heerhaufen, wo-
von indeß mehrere schon unterwegs aufgerieben wurden.
Nachdem Kaiser Alexius die unbescheidenen und regel-
losen Fremdlinge nach Asien hinübergeschafft hatte,
ward Nicaa, dann Laooicea von ihnen erobert, aber
nicht behauptet. Die Türken bemächtigten sich bald
des Verlornen wieder, und die morgenlandischen Chri-
sien büßten die Thorheit und den Fanatlsmus ihrer
abend-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Peter_der_Einsiedler Robert_von_Norman- Hugo Pbilipps_I._von_Frankreich_Bruder Alexius Nicaa
Extrahierte Ortsnamen: Piacenza Frankreich Lothringen Lothringen Deutschland Toulouse Constantinopel Asien