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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 23

1835 - Stendal : Franzen und Große
25 auch nach Spanien, wo sie in der Folge herrschend wurden (585), da ihnen früh die Vandalen nach Afrika wichen (429). G e n se r i ch. So verliert das nach Theodosius des Großen Tode gc- theilte Römerreich im Westen eine Provinz nach der andern. Das (426) verlassene Britannien wird die Beute der Scoten, seit 449 der Sachsen und Angeln. Der mächtige Hunnenkö- nig Attila (Etzel) drohte den Rest des westlichen Reichs, Gallien und Italien, zu zertrümmern; doch jenes rettete Avtius und die Westgothen in der großen Schlacht bei Cha- lons (451), dieses Attila's Tod (453). Roni selbst aber er- fuhr (455) eine Plünderung der Vandalen, und ward mit ganz Italien die Beute deutscher Söldner unter Odoacer (476). In Gallien wurden die Franken durch den Sieg Clodwigs bei Soissons (436) das herrschende Volk; in Ita- lien gründete Lheodorich (493) die Herrschaft der Ostgo- thcn. Übersicht der Länder Euroxa's um 500 nach Ehr. 8. Die Kreuzzüge seit 1096. Schon zur Zeit Constantins des Großen begannen die Pilgerungen nach dem heiligen Grabe zu Jerusalem, zuerst in andächtiger Demuth, bald in dem Wahn eines dadurch zu er- werbenden Verdienstes. Denn da (637) Palästina mit Syrien in die Gewalt der Moslim gekommen war, wurde das Pilgcr- thum nach'und nach erschwert, selbst gehenimt. Peter von Amiens hatte U> Mißhandlungen der Heiligthümer und Pilger niit eignen Augen gesehen (1093), und seine lebhafte Schilderung entflammte die Gemüther der Abendländer. Kir- chenversammlung zu Clermont (1095). Pabst Urban Ii. Aufbruch der ersten bekreuzten Haufen unter Peter und Gottschalk (1096), die, ohne Ordnung und Zucht, theils in Ungern, theils in Kleinasien ausgerieben wurden. Geordnete Heere der Fürsten (Raym un d von Toulouse, Gott- fried von Bouilbon, Balduin dessen Bruder rc.) zie- hen durch Ungern und über Constantinopel nach 2lsien. Bal- duin erobert für sich Edcssa (1097), Boemund durch Ver- rätherei Antiochien (1098), das er nur durch die heilige Lanze gegen Kcrboga behauptet. Jerusalem wird im Sturm er-

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 24

1835 - Stendal : Franzen und Große
24 obcrt im Juli 1099. Gottfried stirbt 1100, und Balduin wird König von Jerusalem. Unterdessen waren zwei andere große Heerhaufen nach Asien übergegangen, um Bagdad zu erobern. Aber beide fanden getrennt auf dem Zuge durch Klcinasien schmählichen Untergang (1101). Stiftung der Ritterorden der Johan- niter (1113) und der Tempelherren (1118). Sie waren die kräftigsten Verthcidiger des Königreichs Jerusalem, das durch den Verlust von Antiochien (1139) und Edessa (1144) feine Vormauern verlor, und nach dem mißlungenen Zuge Ludwigs Vii. von Frankreich und Conrads Iii. von Deutschland (1147 —1149) immer mehr geschmälert wurde, bis endlich Jerusalem selbst dem großem Saladin übergeben werden mußte (1187). Dies Unglück veranlaßte den Zug Kaiser Friedrichs des Rothbarts, Philipp Augusts von Frankreich und Richards (Löwenherz) von England. Stiftung des deut- schen Ordens und Eroberung von Ptolcmais (1191), welche Festung bis 1291 in den Händen der Christen blieb, während alles übrige längst verloren war. Noch wurden Kreuzzüge unternommen von Andreas Ii., König von Ungern (1217), von Kaiser Friedrich Ii. (1228), von Ludwig dem Hei- ligen von Frankreich (1248) nach Ägypten, (1270) gegen Tu- nis; alle unglücklich oder doch erfolglos für den Hauptzweck. Durch Kreuzfahrer wurde (1204) Constantinopcl erobert, und statt des griechischen ein lateinisches Kaiserthum ge- stiftet, das bis 1261 bestand. — Schlußbemerkung über den Einfluß der Kreuzzüge auf das Leben und die Bildung der Völker des Abendlandes. 9. Die Sicilianische Vesper 1282. Neapel und Sicilien waren seit 1194 ein Erbkönigrcich des deutschen Königs-Hauses der Hohenstaufen, das (1268) mit dem unglücklichen C-vnradin ausstarb, dem Karl von Anjou das väterliche Erbe entrissen hatte. Allein der Über- mut!) der Franzosen reizte die Swiliancr zum Abfall. Jo- hann von Prvcida bewog den König Peter von Ara- gouieu zur Befreiung der Unterdrückten; doch war durch ei-

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 25

1835 - Stendal : Franzen und Große
25 nett Zufall (am Ostermontage 1282) zu Palermo die Ver- schwörung ausgebrochen und bald die ganze Insel von den Franzosen befreit, che Peter mit seiner Flotte hcrankam. Zum König erwählt, schlug er Karls Flotte und behauptete Sicilien. 10. Die Eroberung von Constankino- pel durch die Türken 1453. Die Gefahr, womit Europa durch den Übergang der osmanischen Türken nach Thracien (1355) bedroht wurde, hätte Ludwig der Grosse von Ungern am ersten abwen- dcn können. Das griechische Kaiserthum war zu schwach, sic zu entfernen. Stärker war der Widerstand der Bulga- ren und Servier, doch wurden auch diese bei Kossowo (1389), so wie die unter König Siegmund dem Kaiser Manuel zu Hülfe ziehenden Ungern und Franzosen bei Nikopolis (1398) geschlagen. Schon jetzt 'würde Ungern von Bajessid erobert seyn, hatte nicht Timur (Tamerlan) damals das türkische Asien angegriffen, und Bajessid bei Ancyra (1402) besiegt und gefangen. Timur's Tod (1405) rettete zwar das Reich der Osmanen, aber Bajesfid's Söhne führten wegen des Thrones zehnjährigen Krieg. Kaiser Manuel, auf Constantinopel beschränkt und ohne Flotte, konnte diese Umstände nicht benutzen; die westlichen Reiche waren zu sehr mit sich selbst und mit eigenen Krie- gen beschäftigt. Muhamed I. erkämpfte den Thron (1413), und wenn gleich weiterhin Hunyad seinen Nachfolger Mo- rad Ii. schlug und (1440) für Ungern einen vortheilhaftcn Waffenstillstand auf 10 Jahre schloss, so bewirkte doch der unzeitige Eifer des päbstlichcn Legaten Julian den Bruch des Stillstandes und die Niederlage bei Varna (1444), der eine zweite bei Kossowo (1448) folgte. Nun war Constantinopel nicht mehr zu retten. Aber Constantin Xi. vertheidigte cs mit geringen Kräften gegen die zahllosen Schaaren Muhamcds Ii. im Frühlings 1453, bis die Stadt, auch von der Hafenseite angegriffen, in ei- nem allgemeinen Sturme (29. Mai) erobert, geplündert, dann zur Residenz der Sultane erhoben wurde. Muhamed

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

5. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

6. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 85

1835 - Stendal : Franzen und Große
85 125, Die Kirchenspaltung. Concilien zu Kostnitz und Basel, Doch traf seit dem letzten Viertel des 14. Jahr- hunderts das Pabstthum ein Schlag nach dem andern. So sehr die Zahl der Mönchsorden seit dem 12. Jahr- hundert gewachsen war, und besonders die Bettclorden der Dominicaner und Franciscaner kräftige Werkzeuge der päbstlichen Hierarchie gegen Albigenser (Saec. 13.) und andere Ketzer waren: so mußte doch eine Macht, die lediglich auf dem Glauben der Völker beruhte, in den Zeiten der großen Kirchenspaltung und der dadurch veranlaßten Concilien zu Pisa 1409, zu Kostnitz 1414 —1418, und zu Basel 1431—1449 nothwendig sinken. Schon riß sich ein bedeutender Theil der abendländischen Christenheit, die Anhänger des zu Kostnib 1415 verbrannten Iohannhuß, un- ter schrecklichen und erfolgreichen Kämpfen von der ka- tholischen Kirche los, und anerkannt stand der Grund- satz, daß ein allgemeines Concilium höher sei, als der Pabst. 126. Die Türken in Constantinopel. Durch die Hussitenkriege (1420 — 1436) war Deutschland erschüttert, das, wie Ungern, unter Slcgmund, dem zweiten Sohne Karls Iv., stand. Sein zweites Reich, Ungern, und bald Deutschland selbst, wurde von den osmanischen Türken bedroht, die' in Kleinasien ihre Herrschaft zu Prusa aufgeschlagen 1303, dann diesseits des Hcllesponts Adrianopel unter Morad I. 1360 den Griechen entrissen hatten. Sieg- wund verlor gegen sie die Schlacht bei Nikopolis 1396, einer seiner Nachfolger, Wladislavv., erlitt eine Niederlage bei Varna 1444 durch Morad I1> Denn

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 145

1888 - Habelschwerdt : Franke
Kabul waren. Das Kalifat sank vollends zum Schalten herab, als dem Anführer der türkischen Leibwache unter dem Namen Emir al Omra die höchste Zivil- und Militärgewalt gegeben wurde. Die Seldschnken. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurden die Seldschuken in das Kalifenreich gerufen, ein türkischer Stamm, den Seldschuk um das Jahr 1000 geeint und zum Islam bekehrt hatte. Seldschuks Nachfolger errangen bald die Würde des Emir al Omra und eroberten binnen 40 Jahren fast das ganze Reich. Den Fatimiden wurde Syrien und Palästina mit Jerusalem entrissen; Konstantinopel ward bedroht. Indes das Seldschnkenreich zerfiel eben so schnell in mehrere Herrschaften, i von denen das Reich von Jkonium das bedeutendste wurde. ,/' 2. Ursachen der Kreuzzüge. Als die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst in Deutschland die Geister zu ermüden begannen, wurden die Interessen des Abendlandes durch die Ereignisse im Orient in Anspruch genommen. Der griechische Kaiser Alexius hatte die Hilfe des Abeudlaudes gegen den Islam angerufen, und Gregor Vii. hatte schon den Gedanken gefaßt, die Türken über den Enphrat zurückzuwerfen. Seinem zweiten Nachfolger Urban Ii. war es beschieden, diese Idee unter günstigeren Umständen auszuführen. A. Hauptursachen. a) Der tiefreligiöse Sinn der damaligen Christenheit. Seit Konstantins Zeiten war Jerusalem das Ziel der christlichen Wallfahrten, die von den Arabern geduldet, von den Türken aber hart unterdrückt wurden. b) Die Abenteuerlust des lebensfrischen Geschlechts, besonders der wanderlustigen Normannen, fand keine hinreichende Befriedigung mehr, seitdem geordnete Staatsverhältnisse im Abendlande eingetreten waren. B. Mitwirkende Umstände. a) Durch die Teilnahme am Kreuzzuge glaubte mancher Ritter, der in gewaltthätig er Zeit Sündenschuld auf sich gehäuft hatte, dieselbe abbüßen zu können. b) Jedem Hörigen, der am Zuge teilnahm, wurde die Freiheit, jedem Verschuldeten Erlaß der Schulden verheißen. c) Die erfolgreichen Kämpfe der christlichen Ritter gegen die Araber-aus der pyrenäischen Halbinsel gaben den Christen ein anregendes Beispiel. (I) Das Abendland, welches damals an Übervölkerung litt, hatte das Bedürfnis, im reichen Orient Kolonieen zu gründen.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

9. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 181

1888 - Habelschwerdt : Franke
181 der Erzbischof von Köln als Herzog von Westfalen; derselbe belehnte die Freigrafen. Das Entstehen geordneter Rechtszustände machte der Feme ein Ende. 3. Wenzels Thätigkeit im Reiche. Seine Versuche, den Landfrieden zu befestigen, hatten keine Erfolge. Seitdem überließ er sich der Trägheit und Trunksucht und verlor dadurch, sowie durch seine Härte gegen die Geistlichkeit (Johann Nepomuk) die Achtung des Volkes. Als er das Reichslehen Mailand veräußert hatte, ward er abgesetzt, 1400. Iii. Uuprecht von der Wfatz, 1400—1410. Es gelang ihm nicht, sich Anerkennung zu verschaffen. Auch die Bemühungen, Mailand wiederzuerwerben, waren erfolglos. Iv. Sigmund, 1410—1437. Für seine Wahl hatte besonders Friedrich Vi. von Hohenzollern, Burggras von Nürnberg, gewirkt. Beim Antritte seiner Regierung war er bereits Kurfürst von Brandenburg und König von Ungarn; am Ende derselben wurde er auch als König von Böhmen anerkannt. 1. Kampf um Ungarn (vor Antritt seiner Regierung). Ludwig der Große, König von Ungarn, 1342—82, hatte seine älteste Tochter Maria mit Sigmund verlobt. Letzterer musste sich aber die Krone Ungarns gegen einen von den Ungarn gewählten Prätendenten erkämpfen. Bald darauf bedrohten ihn die Türken. a) Ansturm der Türken. Das seldschukische Fürstentum Jkonium war durch die Mongolen aufgelöst und dann unter 10 turkomannische Häuptlinge geteilt worden. Einer derselben, Osman, legte durch Eroberung Bithyniens den Grund zum „Osmanischen Reiche." Seine Nachfolger find: Drchan, der die Janitscharen gründete, Miirad I., der bis Adrianopel vordrang, und Bajazeth, „der Blitz." Letzterer besiegte Sigmund bei Nikopolis, 1396. b) Rettung. Die Rettung aus der Gefahr brachten die Mongolen, die unter Timur Lenk her anstürmten und Bajazeth bei Angora 1402 besiegten. 2. Die bedeutendsten Ereignisse unter Sigmunds Regierung sind das Konzil zu Konstanz und der Hussitenkrieg. A. Das Konzil zu Konstanz, 1414—18, das größte im Mittelalter, hatte eine dreifache Aufgabe: a) Die Beilegung des Kirchenschismas. Nachdem die Päpste ihren Sitz von Avignon, wo sie in großer Abhängigkeit von Frankreich gestanden, wieder nach Rom verlegt hatten (1377), fanden doppelte Papstwahlen statt (zu Avignon und in Rom). Das Schisma wurde vergrößert, als das Konzil zu Pisa 1409

10. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 144

1888 - Habelschwerdt : Franke
144 Dritte Periode. Das Zeitalter der Kreuzzüge, 1096—1373, Der erste Kreuzzug, 1096—1099. 1. Iie Lage des Hrrents. A. Das oströmische Reich. Dasselbe war seit Justinians Zeiten ohne Bedeutung für die geschichtliche Entwickelung; denn der unbedingteste Absolutismus und ein harter Steuerdruck verhinderten jede freie geistige Regung. Es erfüllte aber die doppelte Aufgabe, a) die Araber aufzuhalten, b) die Schütze der alten Litteratur zu retten. Einer Fortentwickelung der griechischen Bildung waren aber die griechischen Gelehrten nicht fähig. Von den Nachfolgern Justinians, die verschiedener Herkunft waren und oft von den Feldherren zu Kaisern erhoben wurden, sind zu nennen: Heraklius (610—641), der glücklich gegen die Perser kämpfte, aber Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten an die Araber verlor. Leo der Jfaurier (718—741), der nebst seinem Sohne und Nachfolger Konstantin V. Kopronymus den langwierigen Bilderstreit veranlaßte. Michael Iii. (856—867), unter dem der gelehrte Photius den Versuch der Trennung der griechischen Kirche von der römischen machte. Basilius begründete 867 die Dynastie der Macedonier, die bis 1056 regierte. Im Jahre 1056 kam mit dem tapfern Isaak I. die Familie der Koittnenen zur Herrschaft, aus der zu merken sind: Alexius I., 1081 bis 1118, welcher die Finanzen regelte und gegen die Araber und Kreuzfahrer eine überlegene Politik beobachtete. Manuel I. (1143—80), dessen Person die Romantik sich bemächtigt hat. Mit seinem Tode beginnt eine Zeit der Greueln und der Verwirrung. B. Die mohammedanischen Reiche. Die Herrschaft der Abbassiden (750—1258) hatte unter Harun al Raschid, f 819, dem Zeitgenossen Karls d. Gr., ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem ging das Reich der Kalifen dem Untergange entgegen. Die Ursachen davon waren: a) Religionsstreitigkeiten, verursacht durch die Aufnahme indischer und persischer Anschauungen; b) Umwandlung des Charakters der Araber, indem diese als Kaufleute und Ackerbauer geordnete Zustände lieben gelernt hatten; c) die Aufnahme der Türken in den Heerdienst des Reiches, nachdem auch die arabischen Soldaten unzuverlässig geworden waren. Die Türken, damals in der Tatarei hausend, waren ein einfaches Naturvolk, das sich durch Frische, Lebendigkeit, Thatkraft und Begehrlichkeit auszeichnete. Der erste Kalis, welcher den Türken Ausnahme gewährte, war Mutassim, der aus 70 000 als Sklaven aufgekauften Turkmenen (Mameluken) ein stehendes Heer bildete. Indes bald wurden die türkischen Truppenführer mächtiger als die Kalifen, und es entstanden in allen Teilen des Landes selbständige Herrschaften, deren bedeutendste das Reich der Fatimiden in Nord-asrika und Ägypten und das der Ghasnawiden zwischen dem Indus und
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