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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 23

1835 - Stendal : Franzen und Große
25 auch nach Spanien, wo sie in der Folge herrschend wurden (585), da ihnen früh die Vandalen nach Afrika wichen (429). G e n se r i ch. So verliert das nach Theodosius des Großen Tode gc- theilte Römerreich im Westen eine Provinz nach der andern. Das (426) verlassene Britannien wird die Beute der Scoten, seit 449 der Sachsen und Angeln. Der mächtige Hunnenkö- nig Attila (Etzel) drohte den Rest des westlichen Reichs, Gallien und Italien, zu zertrümmern; doch jenes rettete Avtius und die Westgothen in der großen Schlacht bei Cha- lons (451), dieses Attila's Tod (453). Roni selbst aber er- fuhr (455) eine Plünderung der Vandalen, und ward mit ganz Italien die Beute deutscher Söldner unter Odoacer (476). In Gallien wurden die Franken durch den Sieg Clodwigs bei Soissons (436) das herrschende Volk; in Ita- lien gründete Lheodorich (493) die Herrschaft der Ostgo- thcn. Übersicht der Länder Euroxa's um 500 nach Ehr. 8. Die Kreuzzüge seit 1096. Schon zur Zeit Constantins des Großen begannen die Pilgerungen nach dem heiligen Grabe zu Jerusalem, zuerst in andächtiger Demuth, bald in dem Wahn eines dadurch zu er- werbenden Verdienstes. Denn da (637) Palästina mit Syrien in die Gewalt der Moslim gekommen war, wurde das Pilgcr- thum nach'und nach erschwert, selbst gehenimt. Peter von Amiens hatte U> Mißhandlungen der Heiligthümer und Pilger niit eignen Augen gesehen (1093), und seine lebhafte Schilderung entflammte die Gemüther der Abendländer. Kir- chenversammlung zu Clermont (1095). Pabst Urban Ii. Aufbruch der ersten bekreuzten Haufen unter Peter und Gottschalk (1096), die, ohne Ordnung und Zucht, theils in Ungern, theils in Kleinasien ausgerieben wurden. Geordnete Heere der Fürsten (Raym un d von Toulouse, Gott- fried von Bouilbon, Balduin dessen Bruder rc.) zie- hen durch Ungern und über Constantinopel nach 2lsien. Bal- duin erobert für sich Edcssa (1097), Boemund durch Ver- rätherei Antiochien (1098), das er nur durch die heilige Lanze gegen Kcrboga behauptet. Jerusalem wird im Sturm er-

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 85

1835 - Stendal : Franzen und Große
85 125, Die Kirchenspaltung. Concilien zu Kostnitz und Basel, Doch traf seit dem letzten Viertel des 14. Jahr- hunderts das Pabstthum ein Schlag nach dem andern. So sehr die Zahl der Mönchsorden seit dem 12. Jahr- hundert gewachsen war, und besonders die Bettclorden der Dominicaner und Franciscaner kräftige Werkzeuge der päbstlichen Hierarchie gegen Albigenser (Saec. 13.) und andere Ketzer waren: so mußte doch eine Macht, die lediglich auf dem Glauben der Völker beruhte, in den Zeiten der großen Kirchenspaltung und der dadurch veranlaßten Concilien zu Pisa 1409, zu Kostnitz 1414 —1418, und zu Basel 1431—1449 nothwendig sinken. Schon riß sich ein bedeutender Theil der abendländischen Christenheit, die Anhänger des zu Kostnib 1415 verbrannten Iohannhuß, un- ter schrecklichen und erfolgreichen Kämpfen von der ka- tholischen Kirche los, und anerkannt stand der Grund- satz, daß ein allgemeines Concilium höher sei, als der Pabst. 126. Die Türken in Constantinopel. Durch die Hussitenkriege (1420 — 1436) war Deutschland erschüttert, das, wie Ungern, unter Slcgmund, dem zweiten Sohne Karls Iv., stand. Sein zweites Reich, Ungern, und bald Deutschland selbst, wurde von den osmanischen Türken bedroht, die' in Kleinasien ihre Herrschaft zu Prusa aufgeschlagen 1303, dann diesseits des Hcllesponts Adrianopel unter Morad I. 1360 den Griechen entrissen hatten. Sieg- wund verlor gegen sie die Schlacht bei Nikopolis 1396, einer seiner Nachfolger, Wladislavv., erlitt eine Niederlage bei Varna 1444 durch Morad I1> Denn

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 147

1888 - Habelschwerdt : Franke
147 f) Balduin eroberte Edessa und richtete eine christliche Grafschaft ein. g) Antiochia wurde nach 8mouatlicher Belagerung durch eine List Bohemuuds gewonnen. Letzterer sicherte sich das Gebiet der Stadt als Fürstentum. Ein zur Wiedereroberung heranrücken- des türkisches Heer schlugen die Christen, begeistert durch das Auffinden der „heil. Lanze," zurück. h) Vor Jerusalem angekommen, war das Kreuzheer noch 20000 Maun stark. Die Belagerung zog sich in die Länge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Belagernngsniaschinen gebracht Hatten, gelang der Sturm auf die Stadt (15. Juli 1099). C. Resultat. Es wurde das christliche Königreich Jerusalem gegründet und Gottfried zum Könige gewählt. Er nannte sich aber nur „Beschützer des heil Grabes." Seine letzte That war der Sieg bei Askalon über den Kalifen von Ägypten. Nach feinem Tode, 1100, folgte sein Bruder Balduin. Das Königreich Jerusalem war ein Vasallenstaat. Zu den größeren Lehen gehörten Edessa, Antiochia, Tripolis (Raimund). Die königliche Macht war sehr beschränkt. 4. Die geisttichen Witlerorden. Der 1. Kreuzzug gab zur Gründung zweier Ritterorden Veranlassung, die für die Folge eine wichtige Stütze für den Bestand der Christenherrschast in Palästina bildeten. Sie waren Bruderschaften, in denen sich Rittertum und Mönchswesen vereinigten. Neben den 3 Mönchsgelübden war ihnen der Kampf gegen die Ungläubigen und die Pflege der Pilger geboten. Die Mitglieder schieden sich in Ritter, Priester und dienende Brüder. Das Oberhaupt war der Hochmeister. A. Der Johanniter- oder Hospitaliter-Orden. Er entstand aus einem Hospiz für erkrankte Pilger, das Kaufleute aus Antatst unweit des heil. Grabes gegründet und dem heil. Johannes gewidmet hatten. Die Ordenstracht war ein schwarzer Mantel mit weißem, achteckigem Kreuze auf der linken Seite. Die Johanniter erwarben sich in Frankreich, Italien, Deutschland und England zahlreiche Besitzungen. Nach deut Verluste der christliche» Besitzungen in Palästina war Rho-dns, seit 1530 Malta ihr Sitz (daher Rhodiser- und Malteserritter). B. Die Templer. Dieser Orden war von französischen Rittern nach dem Muster der Johanniter gegründet und hatte seinen Namen von seiner Wohnung, die an den alten salomonischen Tempel stieß. 10*

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 157

1888 - Habelschwerdt : Franke
157 Huldigung zwang; er erwarb wieder den Kirchenstaat, der in schwäbische Reichslehen aufgeteilt war, und erhielt die Anerkennung des Lehnsrechtes von Apulien und Sizilien. ad d): In Familien- und politischen Streitigkeiten der Fürsten trat Innocenz als Schiedsrichter auf. Im niederen Volke wirkten in seinem Interesse die von ihm bestätigten Bettelorden, der Dominikaner- oder Predigerund der Franziskanerorden. ad e): Innocenz beauftragte den Dominikanerorden, für die Ausrottung der Albigenser zu wirken, die, von Petrus Waldus gestiftet, namentlich gegen das weltliche Besitztum und die äußere Ersd)einung der Kirche eiferten. Erst durch einen Kreuzzug und nad) einem greuelvollen Kriege mürbe die Irrlehre unterdrückt. — Das 4. Laterankonzil 1215 verschärfte die Verfolgungen der Häretiker und beauftragte die Bischöfe, für die Erforschung und Aufsuchung der Ketzer zu wirken. (Inquisitoren, Inquisition.) (Gregor Ix. gab 1229 bet kirchlichen Inquisition eine bestimmte Form.) 2. Der vierte Kreuzzug, 1202 — 1204. Auf die Anregung Innocenz' Iii. vereinigten sich französische Ritter zu einem neuen Kreuzzuge. In Venebig angekommen, bewogen sie gegen Versprechung bebeutenber Geld-snminen und unter der Bebingung, alle Eroberungen zwisd)en den Venetianern und Kreuzfahrern zu teilen, die junge Republik zur Teilnahme. Wegen Zahlungsunfähigkeit übernahmen die Kreuzfahrer zunächst im Dienste Vene-bigs die Eroberung von Zara und segelten dann nad) Konstantinopel, wohin sie von dem Prinzen Alexius Angelus, dem Sohne des entthronten Kaisers Isaak Angelus, zu Hilfe gerufen wurden. Konstantinopel wurde nad) der Flucht des Usurpators genommen. Das Volk war aber über die Bedingungen des mit den Kreuzfahrern geschlossenen Vertrags unzufrieden und wählte einen neuen Kaiser. Daher erstürmten diese zum zweitenmale Konstantinopel und gründeten das lateinische Kaisertum, 1204 — 61. Die Venetianer nahmen alle für den Handel mit der Levante wichtigen Küstenplätze für fid). Im Jahre 1261 stellte Mid)ael Paläologus, ein Abkömmling der alten Kaiserfamilie, das byzantinische Kaisertum wieder her. V. Ariedrich Ii., 1215—1250. Er war in Bezug auf Begabung und Bildung der bedeutendste unter den Staufern. Eine glänzende Erziehung hatte ihn mit klassischer und arabischer Gelehrsamkeit bekannt gemacht und seinen Sinn zum Studium der Naturwissenschaften und zur Poesie angeregt. Von einer italienischen Mutter und einem früh gestorbenen deutschen Vater stammend, ward fein Herz aber den deutschen Interessen entfremdet. Friedrich Ii. war tüchtig als Feldherr, größer noch als Staatsmann. 1. Römerzug, 1220. Friedrich ließ zu Frankfurt feinen Sohn Heinrich zum deutschen Könige wählen und verlieh den geistlichen Fürsten fast völlige Landeshoheit, um unbehindert fein Interesse

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 146

1888 - Habelschwerdt : Franke
146 e) Auch die bloße Veränderungslust hat viele zu dem Zuge in die weite Ferne verleitet. C. Nähere Veranlassung des 1. Kreuzzuges. Der Einsiedler-Peter von Annens schilderte auf einer Reise durch Frankreich und Deutschland die Leiden, welche die Pilger in Jerusalem von den Türken zu erdulden hatten und predigte den Kampf gegen die Ungläubigen. Der thatkräftige Papst Urban Ii. berief nach Piacenza und Klermont Kirchenversammlungen, 1095, auf denen er eine zahlreiche Volksmenge für deu heiligen Kampf begeisterte. Von dem Abzeichen, einem roten Kreuze auf der rechten Schulter, erhielten die Teilnehmer den Namen Kreuzfahrer. Die Kirche gab neben der Idee zu deu Kreuzzügen häufig auch die Mittel, nahm die Gelübde ab, stellte die Pilger unter ihren Schutz und versündigte in der Heimat den Gottesfrieden. 3. Werlauf des 1. Kreuzzuges. A. Die Führer. Nachdem schon im Jahre 1096 Scharen von Proletariern, die vom Adel nicht geführt sein wollten, ausgezogen, aber in Ungarn zusammengehauen worden waren, setzte sich im folgenden Jahre das Hauptheer, an 600000 Mann stark, in Bewegung. Die hervorragendsten Führer desselben, die namentlich der französischen und normannischen Ritterschaft angehörten, waren: Gottfried von Bouillon, Herzog von Nieder-Lothringm, feine Brüder Balduin und Eustach, Herzog Robert von der Normandie, Raimund von Toulouse, Gras Bohemund von Tarent, der Sohn Robert Guiskards, Tankred, der Neffe des vorigen. B. Die Hauptdaten des 1. Kreuzzuges sind folgende: a) Auf verschiedenen Wegen, teils an der Donaustraße entlang, teils zu Schiffe, wurde Konstantinopel als gemeinsames Ziel erstrebt. b) Der griechische Kaiser Alexius, der die kriegerische Bewegung zu seinen Zwecken auszubeuten suchte, versprach nur unter der Bedingung Unterstützung, daß die Kreuzfahrer für alle zu erobernden Gebiete ihm den Lehnseid leisteten. c) Zuerst wurde Nicäa erobert und dem griechischen Kaiser überlassen. d) Hieraus erfocht das Heer einen glänzenden Sieg bei Dorylänm über den Emir von Jkonium. e) Der Mangel eines einheitlichen Kriegsplanes hatte zur Folge, daß die Führer sich trennten und selbstsüchtige Zwecke verfolgten.

8. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 154

1888 - Habelschwerdt : Franke
154 erobert und bedrohte nun das christliche Reich. Nach dem Siege über die Christeu bei Liberias fiel Jerusalem, 1187. b) Teilnehmer. Auf die Aufforderung des Papstes rüsteten sich Friedrich Barbarossa, Philipp Ii., August von Frankreich und Richard Löwenherz von England zur Fahrt gegen die Ungläubigen. Im Heere herrschte strengere Ordnung und Manneszucht als in den früheren Zügen. c) Hauptdaten des Verlaufs. 1. Das deutsche Heer nahm seinen Weg durch Ungarn, setzte nach Asien über und siegte bei Jkoninm. Aber in Cilicien ereilte den greisen Kaiser Friedrich der Tod im Flusse Saleph, 1190. Die Führung des deutschen Heeres übernahm sein zweiter Sohn Friedrich von Schwaben und uach dessen schnellem Tode Leopold V. von Österreich. 2. In Berbindung mit den inzwischen angekommenen Franzosen und Engländern wurde Akkou erobert. 3. Zwistigkeiten bei der Teiluug der Beute und der Übermut Richards veranlaßten aber Leopold und Philipp August zur Rückkehr. 4. Richard Löwenherz erfocht noch zwei Siege und schloß mit Saladin einen Vertrag, wonach der Besuch der heiligen Orte den Christen erlaubt war und das Land zwischen Tyrns und Joppe in ihrem Besitze blieb. Aus dem Rückwege erlitt er Schiffbruch und wurde von Leopold von Österreich an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der ihn erst gegen ein Lösegeld frei ließ. d) Gründung des deutschen Ordens. In Jerusalem bestand schon seit 1228 ein Marienhospital zur Pflege deutscher Pilger. Der marianifchen Bruderschaft wurde auch die Pflege der Kranken übertragen, als das deutsche Heer vor Akkou durch Seuchen viel zu leiden hatte. Friedrich von Schwaben erhob die Bruderschaft zu einem geistlichen Ritterorden; das Ordenskleid war ein weißer Mantel mit schwarzem Kreuze. Eine weltgeschichtliche Bedeutung erhielt der Orden durch die planmäßige Eroberung und Germauisieruug Preußens (1228—83). Iii. Heinrich Vi., 1190 — 1197. In ihm prägen sich die Charakterzüge der Staufer am schroffsten aus: der stolze Herrscher-

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 71

1904 - Habelschwerdt : Franke
71 berichteten, zu neuen Ruhmestaten lockte. Jedem Hrigen, der am Zuge teilnahm, wurde die Freiheit, jedem Verschuldeten Erla der Schulden verheien. Endlich trieb auch die bloe Vernderungslust und die Hoffnung auf Beute viele zu dem Zuge in die weite Ferne. 2. Verlauf des ersten Kreuzzuges. Bereits im Frhjahre 1096 setzten sich ungeordnete Scharen, die nicht vom Adel gefhrt werden wollten, unter Peter von Amiens, einem Einsiedler, der durch seine Kreuzzugspredigten das Volk begeisterte, und dem Ritter Walter von Habenichts in Bewegung. Sie verfolgten auf ihrem Zuge durch die rheinischen Städte berall die Juden und kamen fast alle auf dem Wege um. Im Sommer sammelte sich das Hauptheer, das au 300000 Mauu stark gewesen sein soll, und dessen einzelne Abteilungen vou normannischen und franzsischen Rittern gefhrt wurden. Auf verschiedenen Wegen wurde zunchst Konstantinopel als gemeinsames Ziel erstrebt. Der griechische Kaiser untersttzte die Kreuz-fahrer erst, nachdem ihm die Fürsten den Lehnseid fr die zu erobernden Lnder geschworen hatten. Im Frhjahr 1097 setzte das Heer auf griechischen Schiffen nach Kleinasien der. Hier wurde zunchst Nica erobert, das man dem griechischen Kaiser berlie. Auf der wasserarmen Hochebene Kleinasiens erfochten dann die Kreuzfahrer einen glnzenden Sieg bei Dorylum. Der Mangel eines einheitlichen Kriegsplanes hatte aber zur Folge, da sich die Fhrer trennten und selbstschtige Zwecke verfolgten. Balduin, der mit feinem Bruder Gottfried von Bouillon (fmjng) zu deu hervorragendsten Anfhrern gehrte, eroberte Edessa und grndete dort eine christliche Grafschaft. Antiochia wurde nach achtmonatiger Belagerung gewonnen. Ein zur Wiedereroberung der Stadt heranrckendes trkisches Heer schlugen die durch das Auffinden der heiligen Lanze begeisterten Christen zurck. Im Frhjahr 1099 kam das durch die Anstrengungen und Leiden auf 20000 Mann zusammengeschmolzene Kreuzheer vor Jerusalem au. Die Belagerung der stark befestigten und gut verteidigten Stadt zog sich in die Lnge. Erst als genuesische Schiffe Lebensmittel und Be-lageruugsmaschiueu gebracht hatten, konnte am 15. Juli 1099 die 1099 Stadt durch einen allgemeinen Sturm genommen werden. Es wnrde nun das christliche Knigreich Jerusalem ge-grndet und Gottfried von Bouillon, der fromme Herzog von Niederlothringen, zum Könige gewhlt. Er nannte sich aber nur Beschtzer des Heiligen Grabes". Nach seinem Tode, 1100, folgte ihm sein Bruder Balduin in der Regierung. Das Knigreich Jerusalem war ein Vasallenstaat nach dem Vorbilde des franzsischen Reiches mit sehr beschrnkter Knigsgewalt. Zu deu greren Lehen des neuen Reiches gehrten Edessa, Antiochia und Tripolis. Die Franzosen hatten in Palstina das bergewicht, und ihre Sprache war hier am meisten verbreitet. Noch heute bezeichnen die Orientalen alle

10. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,
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