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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 387

1888 - Habelschwerdt : Franke
387 blühten, beherrschte eine an Zahl geringe Pflanzeraristokratie, die häufiger als der Norden ihre Männer auf dem Präsidentenstuhle sah und die Offizierstellen besetzte. b) Während ferner in den Nordstaaten die Sklaverei abgeschafft war, hatte die Verfassung sie in den Südstaaten beibehalten, indem es hier wie ein Glaubenssatz feststand, daß der Baumwollenbau nur durch Neger betrieben werden könne. Da nun aber die Einfuhr der Sklaven verboten war und der Mangel der Sklaven, sowie die schlechte Arbeit derselben eine Entwertung des Grundbesitzes zur Folge hatte, so drohte der Norden das Übergewicht zu erlangen; die Südstaaten strebten daher nach einer Trennung von der Union. c) Endlich huldigten die Südstaaten dem Freihandel, während die Nord-staaten Schutzzölle durchgesetzt hatten. B. Die Secession. Die Wahl Abraham Linkolns, des Kandidaten der Nordstaaten, zum Präsidenten, 1860, empfanden die Südstaaten so schwer, daß 11 derselben im Februar 1861 eine selbständige Konföderation schloffen und Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten wählten. Hiergegen betonte Lin-koln in seiner Antrittsbotschaft, daß er keine Trennung dulden, sondern jede Auflehnung unterdrücken werde. C. Der Sonderbunds- (Seceffions-) Krieg, 1861—1865. 1. Die nächste Merankassnng zum Kriege zwischen den Nord- und Süd-staaten gab die Besetzung der in dem Gebiete der letzteren liegenden Forts durch die südstaatlichen Truppen. Der Fall des Forts Sumter eröffnete die Feindseligkeiten. Die Truppen der Südstaaten waren durch die Verrätern der nori)staatlichen Offiziere in Führung und Bewaffnung anfangs im Vorteile. Sie siegten zweimal am Bache Bull Run und bei Fredericksburg, während die Schlacht bei Richmond unentschieden blieb und die Union durch eine Flottendemonstration New Orleans zur Kapitulation zwang. 2. Eine entschiedene Wendung trat ein, als im Januar 1863 der General Grant den Oberbefehl der Union übernahm und damit der Wechsel der Feldherren aufhörte. Zugleich trat in dem menschenarmen Süden ein Mangel an Mannschaften ein; auch die Lage der Finanzen war eine bedenkliche geworden und der Handel gehemmt. Grant besetzte zunächst die Mississippilinie. Hierauf wurde der südstaatliche General Lee in der Schlacht bei Gettysbnrg, der blutigsten des ganzen Krieges, geschlagen, während Grant gegen Richmond, die Hauptstadt der Aufständischen, vorrückte und Sherman Atlanta, „das Thor des Südens," eroberte. Lee mußte im April 1865 die Waffen strecken. 3. 5>cr Zweck des Krieges, der Bestand der Union und die Abschaffung der Sklaverei, war nicht unmittelbar erreicht worden. Der Präsident Linkoln, 1864 wiedergewählt, erlebte den Frieden nicht mehr; er wurde am 14. April 1865 im Theater zu Washington erschossen. Verfassungsgemäß wurde der Vicepräsident Andrew Johnson aus Tenessee, einem 25*

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 295

1888 - Habelschwerdt : Franke
295 Friedens. Dem Grundsätze gemäß: „Der König ist der erste Diener des Staates," lebte Friedrich ganz dem Wohle seines Staates und Volkes. Die leitenden Gesichtspunkte in Friedrichs Politik waren: a) den Staat durch die Bildung eines tüchtig geübten, disziplinierten und stets schlagfertigen Heeres in der Lage zu erhalten, die so rasch errungene Großmachtstellnng gegen die Eifersucht größerer Mächte verteidigen zu können; b) die Mittel hierfür durch die möglichste Belebung und Entwickelung der wirtschaftlichen Kräfte des Landes zu gewinnen. Bei der Universalität des großen Königs, der alles selbst ordnete und leitete, hat die Ausführung dieser Prinzipien Verbesserungen auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens zur Folge gehabt. A. Das Heerwesen. Friedrich brachte die preußische Armee bis auf 200 000 Mann, deren Erhaltung etwa 2/3 der Staatseinkünfte in Anspruch nahm. Zur Aufbringung dieses starken Heeres wurde das Werbe- und Kantonsystem beibehalten. Friedrichs eigenstes Verdienst ist namentlich die vortreffliche Ausbildung der Reiterei und die Einführung der reitenden Artillerie. Die Offiziere wurden in Kadettenaustalteu ausgebildet und fast nur aus den Reihen des Adels entnommen, den der König überhaupt, besonders aber wegen seiner Opferfreudigkeit im siebenjährigen Kriege, begünstigte. B. Die Finanzen. Die reinen Staatseinnahmen erhöhte Friedrich von 7 Millionen Thalern bis auf 20 Millionen; während seiner Regierung sammelte er einen Schatz von 55 Millionen. Die Hauptquelle der Einnahmen waren die indirekten Steuern, deren Eintreibung er nach französischer Art ordnete und auch Franzosen übertrug (Regie). Die Sparsamkeit des Königs schien die Mittel des Staates gleichsam zu verdoppeln. Er selbst verbrauchte von seinem Etat nur 1j6 und verwandte das Übrige für das Gemeinwohl. C. Handel und Industrie. Um aus der Aeeise und den Zöllen größere Mittel zu gewinnen, richtete Friedrich seine volle Aufmerksamkeit auf die Hebung der Gewerbthätigkeit und des Handels. a) Dem General-Direktorium wurde eine Abteilung für Manufakturen, Fabriken und Handel eingefügt. b) Industrielle Unternehmungen wurden durch staatliche Beihilfen

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 129

1888 - Habelschwerdt : Franke
129 b) Karl erfaßte auch zuerst die Idee einer allgemeinen Volksbildung, indem er den Geistlichen den Jugendunterricht anbefahl. c) Er zog Gelehrte an sich: Paulus Diakonus, Petrus v. Pisa, Eginhard, den Biographen Karls, und gründete mit ihnen eine Art Akademie. d) Die Mängel seiner eigenen Bildung suchte Karl bis ins hohe Alter zu ersetzen und erwarb sich namentlich auch Verdienste um die Förderung der deutschen Sprache. e) Die Baukunst hob er durch den Bau schöner Paläste zu Ingelheim, Aachen und Nymwegen und des Domes zu Aachen. 3. Sorge für das materielle Wohl der Unterthanen. Er begünstigte den Ackerbau durch Anlage von Musterwirtschaften und beförderte den Handel durch den Bau von Straßen und durch freundschaftliche Verbindungen mit mächtigen Herrschern. E. Mesuttat seiner Negierung. Karl d. Gr. starb im I. 814. Er hat alle deutschen Stämme unter seinem Scepter vereinigt, das Abendland zum Bewußtsein seiner Bedeutung gebracht und über das oströmische Reich erhoben und die mittelalterliche Staatsverfassung begründet. Durch den von ihm bewirkten völligen Untergang des germanischen Heidentums und den Sieg des Christentums hat er die Übertragung der römischen Kultur auf die Germanen ermöglicht. Die von ihm durchgeführte Idee eines römisch-deutschen Kaisertums beherrschte auf lange Zeit die Anschauungen der Menschen und war für seine Nachfolger ein hohes Ziel ihres Strebeus. Ii. Karls d. Gr. nächste Nachfolger. 1. Ludwig der fromme, 814—840. Die Schattenseiten des karolingischen Reiches lagen darin, daß alle Einrichtungen auf einen genialen Staatenlenker berechnet waren, wie ja überhaupt die Lehnsmonarchie nur unter einem tüchtigen Regenten ihre Macht entfalten kann. Auf Karl d. Gr. folgte sein untüchtigster Sohn, Ludwig der Fromme, der durch feine Nachgiebigkeit die Vasallen übermächtig machte und durch die Teilung des Reiches den ersten Anstoß zur Auflösung gab. In dem ersten Teilungsvertrage ward auf Betreiben der Geistlichkeit die Einheit des Reiches noch gesichert. Als er aber von seiner 9

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 122

1904 - Habelschwerdt : Franke
122 Verwandten und des Kurfrsten Friedrich I. von Brandenburg zu bercksichtigen. Unter Sigismunds Regierung erlitt das Deutschtum im Osten des Reiches groe Verluste. Die Polen besiegten im Jahre 1410 den von Kaiser und Reich im Stiche gelassenen Deutschen Orden in der Schlacht bei Tannenberg. In den Hussitenkriegen schwand der Kriegsruhm der deutschen Heere, und die einst in Bhmen blhende deutsche Kultur wurde vernichtet. Pie Kanse. 1. Entstehung. Schon im 12. Jahrhundert vereinigten sich die niederdeutschen Kaufleute, dereu Haudelsgebiet in dem noch wenig kultivierten Norden lag, zu (Silben, um ihr Lebeu und Eigentum im Auslnde zu schtzen. Sie grnbeten gemeinsam Handelsniederlassungen und gewannen von den fremden Fürsten Vorrechte, die ihnen den gesamten Handel des betreffenden Landes sicherten. Zur Zeit Friedrich Barbarossas besaen die Clner Kaufleute eine Gildehalle in London, aus der sich spter der Stahlhof"*) entwickelte. Um dieselbe Zeit verbreitete sich der Handel Hamburgs und der Ostseestdte Lbeck, Rostock, Greifswald, Stralsund nach Holland, Schweden, Rußland und Norwegen, und es entstanden die Kaufhfe in Wisby, Nowgorod am Jlmensee und in Bergen. Hier bildete das Kontor der Hanseaten spter ein ganzes Stadtviertel, in welchem etwa 3000 Angestellte lebten. Diese muten unverheiratet bleiben und durften erst nach 10 jhrigem Aufenthalte in die Heimat zurckkehren. Sie fhrten in der Fremde ein gemein-schaftliches, streng geregeltes Leben. Die enge Verbindung, in der die deutschen Kaufleute im Aus-lande lebten, bertrug sich nach und nach auch aus die Heimat. In der Zeit, in der eine starke Kaisermacht in Deutschland fehlte und die Entwicklung der Sonderinteressen nicht (wie in dem zentralisierten England) gehindert wurde, schlssen die niederdeutschen Städte einen Bund, fr den sich allmhlich die Bezeichnung Hanse (mittellateinisch hansa), d. h. Schar oder Gilde, einbrgerte. 2. Verfassung der Hanse. Die Hanse war ein lockerer Stdtebund, der anfangs nur die Frderung und den Schutz des Handels znm Zweck hatte, allmhlich aber einen politischen Charakter annahm. Die Hanseaten machten Deutschland zum Mittelpunkt des nordeuropischen Handels und beherrschten Dnemark, Schweden, Rußland und England wirtschaftlich und zeitweise auch politisch. Eine festere Organisation erhielt Lindner, Die deutsche Hanse: Der Handel der Hanseaten. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 53. *) Auch Stalhof, weil hier die Tcher geftalt", d. h. auf ihre Echtheit und Gte geprft wurden.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 124

1904 - Habelschwerdt : Franke
124 eintraten, nicht halten. Im 15. Jahrhundert erstarkte die Macht der Territorialfrsten immer mehr, und viele Hansestdte gerieten in Abhngigkeit von ihnen (vgl. die mrkischen Städte unter dem Kurfrsten Friedrich Ii). Aber auch die nordischen Staaten wurden allmhlich wirtschaftlich selbstndig, und im Jahre 1397 vereinigte Margarete von Dnemark in der Union von Kalmar (an der Ostkste Schwedens) ihr Land mit Schweden und Norwegen zum Schuh gegen uere Feinde. Die Niederlnder machten den Hanseaten das Handels-gebiet streitig; Dnemark erhob einen hohen Sundzoll, und Schweden gewann die Herrschaft in der Ostsee. Die Knigin Elisabeth grndete eine starke englische Seemacht, und die Welthandelswege vernderten sich infolge der groen Entdeckungen. Elisabeth verlangte ferner fr ihre Kaufleute dieselben Handelsvergnstigungen in den Hansestdten, die diese in England genossen. Nur Hamburg nahm die englischen Kaufleute auf, die audereu Hansestdte wollten auf ihre Vorrechte nicht verzichten. Deshalb hob Elisabeth 1589 ihre Privilegien in England auf und nahm ihnen den Stahlhos weg. Alle spteren Versuche, die Hanse wieder zu beleben, scheiterten, und es hielten an dem alten Bunde nur Hamburg, Bremen und Lbeck fest. Kaiser aus dem Kaufe Kasurg, 14381806. 1438-1439 Albrecht Il, 14381489. Nach dem Tode Sigismunds whlten die Kurfrsten seinen Schwiegersohn Alb recht vou sterreich zum König. Er besa auer Ober- und Niedersterreich auch Bhmen und Ungarn und war der mchtigste Reichsfrst. Die vielversprechende Regierung des tatkrftigen und schlachtenerprobten Fürsten dauerte aber nur anderthalb Jahre. Als die Trken 1439 Ungarn angriffen, begann er entschlossen die Verteidigung des Landes, zog sich aber in den sumpfigen Thei-niederuugen eine Krankheit zu und starb, erst 42 Jahre alt. 1440-1493 Friedrich Iii., 14401493. 1. Persnlichkeit. Zum Nachfolger des vorzeitig gestorbenen Albrecht whlten die Kurfrsten feinen Vetter Friedrich aus der steiermrkischen Linie der Habsburger. Er war ein Fürst ohne Herrschergre, friedliebend, sparsam und bedchtig; doch hielt er an den kaiserlichen Rechten fest und war stets auf die Gre feines Hauses bedacht. 2. Die Erblnder. Friedrich regierte anfangs in Bhmen, Ungarn und sterreich nur als Vormund sr den Sohn Albrechts, Ladislaus Psthumus (psthumus = der Nachgeborene, der nach

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 286

1904 - Habelschwerdt : Franke
26 je eine fr das Steuerwesen in den Stdten und auf dem Lande. Die Spitze der ganzen Verwaltung bildete der König, der die von den Ministern und Kammerprsidenten eingehenden Berichte las und der alles schriftlich, oft durch kurze, witzige Randbemerkungen, entschied. Da Preußen offene Grenzen hatte und von Feinden umgeben war, mute es eine unverhltnismig groe Armee unterhalten und bei den gering entwickelten natrlichen Krften des Landes stets der die zur Kriegfhrung ntigen Geldmittel verfgen knnen. Deshalb ging die Finanzpolitik Friedrichs daraus aus, die wirtschaftliche Lage aller Untertanen zu heben, die Staatskasse ohne berlastung der Steuerpflichtigen zu fllen und die gesammelten Mittel mglichst gleich-mig zum Wohle aller zu verwenden. Mit unnachsichtiger Strenge verlangte der König von allen Beamten Pflichttreue, Eifer und Schnelligkeit im Dienst. Er gab strengere Vorschriften fr die Heranbildung der Beamten; doch begann sich schon unter ihm das hhere Beamtentum kastenartig abzuschlieen. In der Zeit bis zum Siebenjhrigen Kriege vermehrte Friedrich sein Heer und erhhte durch alljhrliche Feldmanver die Kriegstchtigkeit desselben. Viel unbebautes Land wurde urbar gemacht; Handel und Gewerbe wurden untersttzt. Auch während des Sieben-jhrigen Krieges sorgte der groe König unablssig fr feinen Staat. Als der lange Krieg beendigt war, suchte Friedrich Ii. die Wunden zu heilen, die dem Lande geschlagen worden waren, und durch neue Wohlfahrtseinrichtungen den Staat emporzubringen. b. Friedrichs Sorge fr die Landwirtschaft. Fr den Ackerbau, der damals die Grundlage des preuischen Staates bildete, hatten die Kriege die verderblichsten Folgen gehabt. Ganze Landstriche waren verdet; viele Ortschaften lagen in Trmmern, und die verarmten Land-lente vermochten kaum den Acker zu bestellen. Da lie der König Saatkorn verteilen; Militrpferde wurden den Grundbesitzern zur Acker-arbeit zugewiesen, Steuern den am meisten geschdigten Gebieten erlassen imi) im ganzen etwa 300 000 Ansiedler in das schwach bevlkerte Land gerufen. Die eingescherten Städte wurden wieder aufgebaut und gegen 900 Drfer neu gegrndet. Schon im Jahre 1746 hatte Friedrich mit der Entwsserung des Oderbruches begonnen, und nach siebenjhriger Arbeit wurde hier ein Gebiet gewonnen, auf dem 43 neue Drfer angelegt werden Friedrichs des Groen Sorge fr seine Untertanen. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 53. Ergnzungen Nr. 17, 18, 19, 30, 22. Stadelmann, Preuens Könige in ihrer Ttigkeit fr die Landeskultur. Bd. 2: Friedrich d. Gr. Leipzig 1882. Freundgen, Geschichtliche Bilder und Vortrge: Friedrichs d. Gr. An-sichten der das Knigtum.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 62

1904 - Habelschwerdt : Franke
62 Die Grundherren wohnten gewhnlich noch in hlzernen und drftig ausgestatteten Gebuden ihrer groen Fronhfe. Hier wurde von den zahlreichen Hrigen fast alles hergestellt, dessen " das Haus bedurfte. (Fronhofswirtschaft.") Lngst war schon Arbeitsteilung "ein-getreten, und es hatten sich die notwendigsten Handwerke entwickelt. In den Klosterhfen bildete sich das Kunsthandwerk heraus, das hauptschlich Kirchengerte herstellte und auch fr den Verkauf arbeitete. Bei dem wachsenden Wohlstande und dem Verkehr mit Italien, wo noch dns rmische Kulturleben nachwirkte, wurden Gewerbttigkeit und Haudel immer lebhafter; auch der Geldverkehr begann sich all-mhlich zu entwickeln. Die alten Rmerstdte im westlichen Deutschland belebten sich wieder, und an den Handelsstraen entstanden Mrkte, die unter den kniglichen Marktfrieden gestellt wurden und vielfach den Anfang stdtischer Gemeinwesen bildeten. Städte entstanden ferner um Klster und Bischofssitze (Mnster, Osnabrck, Paderborn, Bremen, Wrzburg, Fulda u. a.), um kaiserliche und frstliche Pfalzen und Burgen (Aachen, Ingelheim u. a.), bei Bergwerken (Freiberg, Goslar) und an den Flubergngen (Frankfurt, Erfurt u. a.). Nachdem das Lehnswesen auf die Ministerialen ausgedehnt worden war, hrte die allgemeine Wehrpflicht fast ganz aus, und die Lehnsmannen wurden mehr und mehr zu Berufskriegern, zu Rittern. Sie waren mit Schwert, Lanze und Schild bewaffnet und schtzten den Krper durch eine ans Eisenringen bestehende Brnne und eine Eisenkappe. Die kniglichen Heere bestanden jetzt nur ans den Lehnsaufgeboten der Groen. 2. Geistiges Leben. Im zehnten Jahrhundert fanden Wissen-sch asten und Kuste bei den Deutscheu eine bleibende Sttte. Besonders pflegten die Benediktinerklster in Fulda, Korvei, St. Gallen, Reichenau und Gandersheim und die Geistlichkeit an den Bischofsitzen die Ge-lehrsamkeit. (Dom- und Klosterschulen. Geschichte d. Pdagogik.) Durch den Einflu der Kirche verbreitete sich die lateinische Sprache und Bildung unter den hheren Stnden Deutschlands. Man schrieb nicht in deutscher, sondern in lateinischer Sprache, aber aus deutscher An-schauung und von deutschen Dingen. Die Schsische Geschichte" Widukiuds von Korvei, die von dem Mnche Ruotger verfate Lebensbeschreibung des Erzbischoss Bruno von (Sollt, das Gedicht der die Taten Ottos d. Gr. von der Hrotsuitha (Hroswitha) vou Gandersheim sind von Stolz auf das starke Sachsenvolk und seinen mchtigen Herrscher erfllt. Der kaiserliche Hof wurde der Sammel-platz aller hervorragenden Geister. Vor allem sind. Ottos d. Gr. jngster Bruder, der Erzbischof Bruno von Cln, der die Kloster-schulen mit Sorgsalt pflegte, und der Franzose Gerbert, der sptere Papst Sylvester Ii., zu nennen, der die sog. arabischen Ziffern einfhrte und einen Himmelsglobus, sowie ein Fernrohr anfertigte. Wie fehr auch

10. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,
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