Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 82

1835 - Stendal : Franzen und Große
82 119. Rußland. Rußland, seit Wladimir dem Großen (1015), oft und vielfach gctheilt, büßte die aus Constantinopel mit dem Christenthum gewonnene Cultur ganz wieder ein wahrend der langwierigen drückenden Herrschaft der Mongolen, die nach Besiegung des größten Theils von Asien zuerst 1224 an der Kalka unter Tschutschi, dem Sohn Temudschin (des Dschingis-Chan), dann unter Batu, dessen Enkel, 1238 die Russen schlugen, und deren goldene Horde zwischen dem Dnepr und Iaik sich niedcrließ. Bis 1477, wo Iwan I. sich unabhängig machte, dauerte diese harte Fremdherr- schaft, aus welcher die befreiten Russen in großer Roh- heit hcrvorgingen. 120. Polen. Auch Polen, obwohl noch nicht fest und immer mit Littaucn vereinigt, aber doch in sich abgerundet und ohne die frühere Vereinzelung, wurde mächtig, und überflügelte die deutschen Herren in Preußen bereits seit dem Siege bei Tannenberg 1410. Als in der Folge dem Orden seine eigenen Städte nicht mehr gehorchen wollten, und sich 1454 dem Könige Kasimir Iv. (1447 —1492) unterwarfen, erwarb Polen im Frie- den zu Thorn 1466 das westliche Preußen und die Oberlehnsherrschaft über das östliche. 121. Dänemark. Dänemark hatte bereits im 12. Jahrhundert -ine bedeutende Seeherrschaft erreicht unter Walde- mar I. (1157—1181), dem Zeitgenossen des deut- schen Friedrichs I., und unter Knud Vi. (1181 — 1202). Rügen, die mecklenburgischen, pommerschcn und esthlandischen Küsten waren den Danen unterwor-

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

4. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 81

1835 - Stendal : Franzen und Große
81 töpfern Richard/ abdrangcn. Schon seit 1283 er- langte das Parlament allmählig seine vollständigere Ausbildung durch das Haus der Gemeinen. 117. Wiederaufleben christlicher Reiche in Spanien. In Spanien hakten sich in den asturischen Gebir- gen und längs der Pyrenäen aus den Abkömmlingen geflüchteter Wcstgothen allmahlig im 10. und 11. Jahr- hundert die kleinen Königreiche von Leon, Navarra, Burgos und Aragon gebildet/ die im Kampf mit den mächtigen aber oft uneinigen Saraccnen sich nach und nach vergrößerten. Seit 1109 kommt Portugal als besonderer Staat hinzu; Burgos aber und Leon verschmolzen zu Einem Reiche (Castilien) seit 1252. Großer Sieg Alphonso's Viii. von Castilien über die Araber beitolosa 1212, und Eroberung von Sevilla und.cadiz durch Ferdinand Iii. 1250. Aragonien wachst durch die Balearen 1229, durch Valencia, und 1282 kam Sicilien, 1326 Sardinien hinzu. Nur Grenada blieb seitdem den Moslim. 118. Der Norden. In den Nordischen Reichen war nach vielen ver- geblichen Versuchen das Christcnthum im Anfänge des 11. Jahrhunderts eingeführt worden. Doch hatten die Slaven in Polen bereits 964, die in Rußland 988 das Christenthum angenommen. Die Preußen sollten durch den Kreuzzug der deutschen Ritter (1230 — 1283) dazu ^bekehrt werden; doch fanden die meisten im Wi- derstande den Untergang oder flohen nach Littauen, wo- hin der Christenglaube erst 1386 drang, als Großfürst Iagello sich mit der Königin Hedwig von Polen, Ludwigs des Großen Tochter, vermählte. 6

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 129

1888 - Habelschwerdt : Franke
129 b) Karl erfaßte auch zuerst die Idee einer allgemeinen Volksbildung, indem er den Geistlichen den Jugendunterricht anbefahl. c) Er zog Gelehrte an sich: Paulus Diakonus, Petrus v. Pisa, Eginhard, den Biographen Karls, und gründete mit ihnen eine Art Akademie. d) Die Mängel seiner eigenen Bildung suchte Karl bis ins hohe Alter zu ersetzen und erwarb sich namentlich auch Verdienste um die Förderung der deutschen Sprache. e) Die Baukunst hob er durch den Bau schöner Paläste zu Ingelheim, Aachen und Nymwegen und des Domes zu Aachen. 3. Sorge für das materielle Wohl der Unterthanen. Er begünstigte den Ackerbau durch Anlage von Musterwirtschaften und beförderte den Handel durch den Bau von Straßen und durch freundschaftliche Verbindungen mit mächtigen Herrschern. E. Mesuttat seiner Negierung. Karl d. Gr. starb im I. 814. Er hat alle deutschen Stämme unter seinem Scepter vereinigt, das Abendland zum Bewußtsein seiner Bedeutung gebracht und über das oströmische Reich erhoben und die mittelalterliche Staatsverfassung begründet. Durch den von ihm bewirkten völligen Untergang des germanischen Heidentums und den Sieg des Christentums hat er die Übertragung der römischen Kultur auf die Germanen ermöglicht. Die von ihm durchgeführte Idee eines römisch-deutschen Kaisertums beherrschte auf lange Zeit die Anschauungen der Menschen und war für seine Nachfolger ein hohes Ziel ihres Strebeus. Ii. Karls d. Gr. nächste Nachfolger. 1. Ludwig der fromme, 814—840. Die Schattenseiten des karolingischen Reiches lagen darin, daß alle Einrichtungen auf einen genialen Staatenlenker berechnet waren, wie ja überhaupt die Lehnsmonarchie nur unter einem tüchtigen Regenten ihre Macht entfalten kann. Auf Karl d. Gr. folgte sein untüchtigster Sohn, Ludwig der Fromme, der durch feine Nachgiebigkeit die Vasallen übermächtig machte und durch die Teilung des Reiches den ersten Anstoß zur Auflösung gab. In dem ersten Teilungsvertrage ward auf Betreiben der Geistlichkeit die Einheit des Reiches noch gesichert. Als er aber von seiner 9

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 55

1904 - Habelschwerdt : Franke
3. Ottos Ii. Migeschick. Der junge Herrscher wollte jetzt die letzten Absichten seines Vaters verwirklichen und ganz Italien seiner Herrschaft unterwerfen. In Unteritalien hatten die Araber von Sizilien aus einen Angriff auf die griechischen Provinzen unter-nommen. Otto stellte sich ihnen in Kalabrien entgegen und erfocht einen Sieg, wurde aber bald darauf berfallen und rettete mit Not das Leben. Mitten in den Rstungen zu einem neuen Feldzuge starb er, erst 28 Jahre alt. Er wurde zu Rom in der Peterskirche begraben. Otto Iii., 9831002. 983100 1. Persnlichkeit. Otto war bei dem Tode des Vaters erst 3 Jahre alt. Dieser hatte kurz vor seinem Tode noch erreicht, da sein Sohn zum Könige gewhlt und gekrnt worden war. Fr den unmndigen Otto fhrte seine Mutter Theophano mit Weisem Mahalten und Festigkeit die Regierung des Reiches. Heinrich der Znker, der selbst nach der Krone strebte, wurde beruhigt, indem er Bayern zurckerhielt. Nach dem frhen Tode der Kaiserin leitete Adelheid, die Gromutter des jungen Knigs, die Staatsgeschfte. Otto hatte durch seine feingebildete Mutter, sowie durch Bernward, den spteren Bischof vou Hildesheim, eine gelehrte Erziehung erhalten, so da man ihn das Wunder der Welt" nannte. Aber es war ein Unglck fr ihn und das deutsche Volk, da dieser reichbegabte Fürst sich mehr als Grieche und Rmer denn als Deutscher fhlte und heimisches Wesen verachtete. Er wollte das alte rmische Weltreich wiederherstellen und einen Gottesstaat auf Erden grnden. Der Geist der Zeit und die Umgebung des Kaisers trugen dazu bei, da der junge Fürst zur Weltentsagung neigte. 2. Auswrtige Angelegenheiten. Anfangs glckten Ottos Unter-nehmungen. Auf seinen ersten beiden Rmerzgen machte er seinen Einflu bei der Papstwahl geltend. Bruno, der Vetter des Kaisers, wurde als der erste Deutsche zum Papste gewhlt. Er nahm den Namen Gregor V. an. Nach Gregors Tode wurde Ottos Lehrer Gerbert, der sich Sylvester Ii. nannte, auf den ppstlichen Thron erhoben. Im Jahre 1000, in welchem nach damaligem Glauben der Welt-Untergang hereinbrechen sollte, unternahm Otto Iii. eine Wallfahrt nach Gnefen zum Grabe des hl. Adalbert, feines von ihm schwrmerisch verehrten Freundes. Bei dieser Gelegenheit gestattete er dem mchtigen Polenfrsten Boleflaw I. die Grndung des Erzbistums Gnefen. Dadurch wurde Polen, das kirchlich zur Erzdizese Magdeburg gehrt hatte, dem deutschen Einflsse entzogen und die Verbindung des Landes mit dem deutschen Reiche gelockert. Auf einer neuen Romfahrt gedachte Otto Iii. feine Trume zu verwirklichen. Er wollte Rom zur Hauptstadt seines Reiches

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 32

1904 - Habelschwerdt : Franke
32 Whrend der Vlkerwanderung hatten sich zwar die Goten, Burgunder, Langobarden und Vaudaleu dem Christentum zugewendet, aber die Irrlehre des Arius angenommen. Dadurch waren sie zu Feinden der rmischen Kirche geworden. Die Mehrzahl jener Germanen ging in Mutigen Kmpfen zugrunde; ein Teil trat spter zur katholischen Kirche der, und durch Chlodowech wurden ihr die Franken zugefhrt. ^ 5m siebenten Jahrhundert kam das Christentum durch Missionre der irisch - schottischen Nationcilkirche auch in die inneren Gegenden Deutschlands. So predigte Fridolin am oberen Rhein und grndete das Kloster Sckingen. Kolumban und Gallus lehrten am Bodensee, wo das Kloster St. Gallen entstand. Kilian, der Apostel Thringens, grndete das Kloster Wrzburg. Bayern wurde durch frnkische Glaubensboten, unter denen sich besonders Emmeran und Rupert auszeichneten, bekehrt. Unterdessen waren auch die Angelsachsen fr das Christen-tum gewonnen worden. Papst Gregor I. sandte zu ihnen den Abt Augustinus mit 40 Mnchen (596); die nengegrndete Kirche blieb in enger Verbindung mit Rom, und es entstanden Klster, in denen die Wissenschaften besonders gepflegt wurden. Bald folgten angelschsische Priester der Spur ihrer irischen Vorgnger und verbreiteten bei den Deutschen mit dem Evangelium auch die Verehrung des hl. Petrus. Der hervorragendste angelschsische Missionr und eigentliche Apostel der Deutschen" ist Winfrid oder, wie sein spterer Name lautet, Bonifatius*). Er begrndete in Thringen, Hessen und Friesland das Christentum. Bonifatins wurde vom Papste zum Erzbischos der neubekehrten Lnder ernannt und ermchtigt, Bischfe einzusetzen. Karlmann bertrug ihm die schwierige Aufgabe, die frnkische Kirche, die schon der 100 Bistmer und viele Klster zhlte, aber ganz ver-weltlicht war, neu zu ordnen. Der eifrige Kirchenfrst hielt mit den frnkischen Bischfen eine Synode ab; er fhrte unter vielen Kmpfen eine strengere Kirchenzucht und die Unterordnung der Geistlichen und Klster unter die Bischfe ein. Als Erzbischof von Mainz grndete Bonifatius die Bistmer Buraburg (bei Fritzlar), Eichsttt, Erfurt und Wrzburg und das Kloster Fulda. Im Auftrage des Bayernherzogs hatte er auch die Bistmer Passau, Freising, Salzburg und Regensburg neugeordnet. Das zum Fraukeureich gehrige Deutschland wurde durch Bonifatius eine rmische Kirchenprovinz. So legte er den Grnnd *) Der viel umstrittene Name Bonifatius bedeutet nach Professor Nrn-berger liomo boni fati, einen Mann von gutem Geschick" und lt sich mit Wohlfahrt" bersetzen. Willibald, Leben des hl. Bonifatius: Der Tod des hl. Bonifatius. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 17. Prinz I. Nr. 22.

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 33

1904 - Habelschwerdt : Franke
33 zu der engen Verbindung zwischen der germanischen Kirche und Rom und arbeitete der bertragung der klassischen Bildung auf das ger-manische Fraukenreich vor. In seinem hohen Alter ging er noch einmal zu den Friesen, denen er schon in der Jugend das Evangelium gepredigt hatte. In der Nhe des heutigen Dokkum wurde er aber mit seinen Begleitern von den Heiden erschlagen, 754. Seine Gebeine ruhen im Dome zu 754 Fulda. Die Nachwelt hat dem Apostel der Deutschen" in Fulda ein Denkmal errichtet. 2. Die Klster. Eine wesentliche Sttze des Christentums wurden die Klster. Das Mnchtum, das seilten Ursprung im Orient hat, erhielt im Abendlande seine Bedeutung durch Benedikt von Nursia, der 529 auf dem Monte Cassino bei Neapel ein Kloster grndete und fr seine Anhnger eine Lebensregel ausstellte. Zahlreiche andere Klster nahmen diese Regel an. In Deutschland entstanden berhmte Benediktinerklster aus der Insel Reichenau, in Korvei an der Weser, in Regensburg, Tegernsee, St. Gallen. Von diesen Klstern ging sehr viel Segen aus. Die Mnche waren die ersten Ansiedler in den wilden Gegenden und die Lehr-meister im Acker- und Gartenbau. Sie sorgten durch das Ab-schreiben alter Schriften fr deren Erhaltung, verfaten Chroniken und trieben Knste. Mit jedem Benediktinerkloster war eine Schule verbunden, in der nicht blo die eingehenden Mnche und der Welt-klerns, sondern auch die jungen Adligen ihre Erziehung erhielten. (Vgl. Geschichte der Pdagogik.) So wurde das Kloster der wirtschaftliche und geistige Mittelpunkt einer ganzen Landschaft. Die Klster gewhrten ferner den Verfolgten Zuflucht, den Kranken und Armen Pflege, den Reisenden Obdach. Auch haben sich viele Städte um die Abteien entwickelt. Die raber. 1. Das Volk der Araber. Seit dem frhesten Altertum wurde das durch Gebirge und Meere inselartig abgeschiedene Arabien von semitischen Beduinen-stammen bewohnt, die stets ihre Unabhngigkeit behaupteten. In den unaufhrlichen Kmpfen um den Besitz der Oasen entwickelten sich ihre kriegerischen Eigenschaften. Wie die Babylonier und Assyrer fhrte der Anblick des klaren Nachthimmels das mit lebhafter Phantasie begabte Volk zum Sterndienst. Auerdem verehrten sie in ihrem Hauptheiligtum, der Kaaba zu Mekka, einen schwarzen Stein, welcher der Sage nach vom Himmel gefallen war. Dieses Volk erlangte im 7. Jahrhundert durch Mohammed eine weltgeschichtliche Bedeutung. v. Lher, Kulturgeschichte der Deutschen im Mittelalter: Die Bedeutung der Kloster fr das Abendland. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 18. 2lfcler, Geschichte fr Lehrerseminare. 3

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 104

1904 - Habelschwerdt : Franke
104 in ein wissenschaftliches System zu bringen. Man nennt diese theologische Richtung Scholastik (von schola=@chule, scholasticus=Ssorfteer der Lehrer einer hheren Schule). Mit dem Bekanntwerden der Werke des Aristoteles, die besonders durch maurische Gelehrte ber-mittelt wurden, begann im Anfange des 13. Jahrhunderts ein neuer Aufschwung der Scholastik. Der deutsche Dominikaner Albert von Boilstdt, spter Albertus Magnus genannt, der als Lehrer in Paris und Cln wirkte (f 1280), machte die aristotelische Philosophie zum Gemeingut der gelehrten Welt. Sein Schler Thomas von Aqnin (f 1274) gilt als der grte Kirchenlehrer nach Augustinus. Durch gleiche Gelehrsamkeit zeichneten sich die Franziskaner Bonaventura (t 1274) und Dnns Scotns (f 1308) aus. In den brigen Wissenschaften hinderte der auf das Phantastische und Wunderbare gerichtete Zug der Zeit und das An-sehen des Aristoteles, bessen Mitteilungen wie Dogmen behandelt wurden, die eigene Forschung. Deshalb blieb die Naturwissenschast zurck, und es wrben die Ungeheuerlichkeiten des Physilogns, einer ans die heidnischen Fabeln gegrndeten Tierkunde, allgemein geglaubt. In der Geschichtschreibung dieser Zeit spiegeln sich die groen Taten Friedrich Barbarossas und Heinrichs Vi. in den Werken Ottos von Freisingen, Rahewins und Ottos von St. Blasien wiber. Seit dem Niedergauge der Kaisermacht erzählen die Chronisten die Geschichte einzelner Landschaften, wie Helmold in seiner Slawen-chronik und Arnold von Lbeck in der Hamburgischen Kirchen-geschichte. 1). Dichtkunst. Die Bekanntschaft mit der reichen Sagenwelt des Morgenlandes und bte ritterlichen Taten der Kreuzfahrer regten die Poesie mchtig an. Es entwickelte sich eine Vorliebe fr das Wunderbare und Abenteuerliche; spter bezeichnete man diese Richtung als Romantik. Die Heimat berselben ist Frankreich, namentlich bte Provence (prowngs). Die Poesie nannte man hier sinnig bte Kuust des Finbens, bte Dichter Troubabours. (Bertran be Born.) In Spanien wrben die ritterlichen Taten des Cib, der die Mauren bekmpfte, in Volksliedern besungen. Die dcntfcfte Poefle erreichte in dieser Zeit ihre erste Blteperiode. Hierzu trugen verschiedene Umstnde bei. Das Christentum hatte sich auf das innigste mit dem germanischen Geiste vereinigt, und in kindlicher Frmmigkeit begeisterten sich die Deutscheu fr hohe Jbeale. Die politische Gre Deutschlands in der Glanz-zeit der Hohenstaufen, die mit anderen Fürsten die Sangeskunst pflegten, Herder. Der Cid. Prinz I. Nr. 5054. Schultz, Das hfische Leben zur Zeit der Minnesnger. 2 Bde. Leipzig 1889.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 45

1904 - Habelschwerdt : Franke
46 beiden jngeren Shne, von denen Lothar das nach ihm benannte Lothringen (ix i. Lothari regnum) besa, starben jedoch frh. Da der ltere Sohn Lothars, Ludwig Il, in Italien mit den Sarazenen, Griechen und dem Fürsten von Benevent zu kmpfen hatte', konnte er es nicht verhindern, da seine Oheime Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche der sein Erbe herfielen und es im Vertrage zu Meerseu 870 teilten. Ludwig der Deutsche'erhielt Lothringen, das Gebiet 870 am Niederrhein und Friesland, und so waren alle deutschen Lnder im Ostfrankenreiche vereinigt. 4. Die letzten Karotinger in Deutschland. a. Ludwig der Deutsche regierte im Ostfrankenreiche bis zum Jahre 876. Er war ein einfacher Kriegsmann und ein strenger, aber gerechter Herrscher. Auch geistigen Interessen war er zugetau. Otsried von Weienburg widmete ihm den Krist", und das Gedicht Muspilli soll der König selbst abgeschrieben haben. In den karolingischen Teilreichen herrschten fortwhrende Unruhen. Die Schwche der getrennten Lnder wurde dadurch gesteigert, da im Ost- und Westfrankenreiche die herkmmlichen Reichsteilungen statt-fanden und in Italien sich Gegenknige bekmpften. Dazu kam, da auswrtige Feinde die Grenzen bedrngten. Gegen Italien erhoben sich von Afrika her die Araber, die Kalabrien besetzten, während in Apulieu der Kaiser von Konstantinopel seine Herrschaft aufs neue befestigte. Von Norden drangen die Normannen vor, um im Kampfe mit dem Frankenreiche Beute zu suchen. Im Osten grndete Swatopluk oder Zweutibold, der Fürst der Mhren, ein selbstndiges Reich. In dieses brachten die griechischen Missionre Methodius und Cyrillus das Christentum, und so ging das weite Missionsgebiet der deutscheu Kirche verloren. Die Normannen (Nordmannen) waren Seeruberscharen, welche der germanischen Bevlkerung der skandinavischen Ksten entstammten. Durch den fortwhrenden Kampf mit der wilden Natur des Nordens, wie durch die zahllosen Fehden, welche die Ausbung der Blutrache hervorrief, bildeten sie sich zu khnen Seefahrern und furchtbaren Kriegern aus. Besondere Snger, die Skalden, pflanzten ihre alten Götter- und Heldensagen (vgl. die islndischen Edden S. 5) fort und fachten ihre Kampflust an. Auf ihren langen und schmalen Schiffen, den Wellenrossen" oder Meeresdrachen", unternahmen die Normannen oder, wie sie sich selbst nannten, Wikinger", d. h. Krieger, weite Fahrten und drangen auf den Flssen bis tief ins Innere der Lnder ein. Hamburg, Bremen, Cln und Trier wurden von ihnen zerstrt, v. Lher, Kulturgeschichte der Deutschen im Mittelalter: Niedergang der karolingischen Macht. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 22.
   bis 10 von 49 weiter»  »»
49 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 49 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 1
3 0
4 28
5 0
6 0
7 0
8 2
9 1
10 6
11 2
12 0
13 0
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 2
24 0
25 2
26 7
27 9
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 1
34 2
35 1
36 1
37 7
38 0
39 1
40 3
41 0
42 9
43 0
44 0
45 9
46 13
47 2
48 7
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 2
3 9
4 20
5 1
6 0
7 16
8 15
9 62
10 5
11 1
12 4
13 13
14 2
15 10
16 23
17 90
18 0
19 13
20 17
21 5
22 1
23 55
24 0
25 20
26 9
27 0
28 10
29 25
30 2
31 1
32 1
33 3
34 68
35 9
36 13
37 17
38 29
39 24
40 1
41 37
42 6
43 37
44 5
45 11
46 6
47 0
48 0
49 1
50 2
51 12
52 8
53 0
54 8
55 10
56 28
57 1
58 34
59 66
60 12
61 4
62 5
63 4
64 5
65 20
66 8
67 14
68 18
69 16
70 2
71 22
72 25
73 5
74 18
75 8
76 9
77 8
78 21
79 2
80 3
81 1
82 8
83 56
84 0
85 19
86 15
87 8
88 2
89 5
90 6
91 3
92 49
93 1
94 30
95 6
96 10
97 7
98 73
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 3
2 5
3 2
4 52
5 10
6 2
7 18
8 10
9 17
10 35
11 4
12 5
13 3
14 0
15 6
16 79
17 0
18 33
19 75
20 4
21 5
22 5
23 1
24 4
25 0
26 9
27 4
28 1
29 25
30 3
31 15
32 1
33 53
34 3
35 0
36 0
37 5
38 4
39 15
40 15
41 2
42 1
43 6
44 14
45 8
46 2
47 5
48 49
49 6
50 3
51 2
52 30
53 0
54 169
55 12
56 5
57 17
58 25
59 49
60 3
61 8
62 23
63 9
64 9
65 4
66 0
67 18
68 6
69 0
70 0
71 11
72 21
73 16
74 24
75 8
76 2
77 24
78 5
79 13
80 34
81 43
82 1
83 1
84 1
85 17
86 2
87 10
88 93
89 2
90 1
91 101
92 1
93 2
94 1
95 2
96 0
97 12
98 12
99 11
100 28
101 0
102 11
103 16
104 0
105 29
106 3
107 3
108 17
109 4
110 2
111 2
112 15
113 4
114 2
115 19
116 6
117 4
118 19
119 0
120 18
121 7
122 5
123 4
124 5
125 5
126 24
127 126
128 56
129 5
130 1
131 12
132 33
133 7
134 15
135 1
136 85
137 1
138 9
139 1
140 4
141 0
142 12
143 19
144 1
145 70
146 14
147 5
148 66
149 4
150 15
151 9
152 6
153 5
154 1
155 13
156 11
157 21
158 55
159 1
160 0
161 5
162 3
163 6
164 0
165 38
166 29
167 10
168 5
169 4
170 2
171 49
172 39
173 30
174 2
175 31
176 24
177 53
178 2
179 9
180 5
181 8
182 65
183 41
184 5
185 5
186 14
187 19
188 17
189 14
190 5
191 21
192 34
193 4
194 28
195 3
196 3
197 19
198 3
199 9