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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 137

1888 - Habelschwerdt : Franke
137 3. Von entscheidender Bedeutung für Deutschland war das Streben der sächsischen Könige nach der Kaiserwürde. Als Kaiser suchten sie die päpstliche Macht unter die kaiserliche zu beugen. 4. Dieses Streben legte auch den Gedanken nahe, Italien mit Deutschland zu verbinden. Kultur. Die Zeit der sächsischen Könige bedeutet auch eine Kulturerhebung Deutschlands. Vorzüglich tritt der Norden in das Kulturleben ein. 1. Wissenschaft und Kunst gewannen in Deutschland bleibende Stätten. (Widukind: „Sächsische Geschichte," Roswitha: „Geschichte Ottos d. Gr." in Hexametern, Bernward von Hildesheim, der erste Erzgießer.) 2. Handel und Industrie werden belebt. (Entwickelung der Städte, Kolonisation im Norden und Osten.) Dritter Abschnitt. Die frmtkifdjs« oder Talifdjßn Kaiser, 1024—1125* I. Konrad Ii., 1024—1039. Seine Wahl schien, da er persönlich tüchtig war und eine geringe Hausmacht besaß, den Interessen des Reiches und der Fürsten in gleicher Weise zu entsprechen. 1. Erwerbung Burgunds, 1032. Der kinderlose König Ru- dolf Iii. non Burgund hatte Heinrich Ii. zum Erben seiner Länder eingesetzt, und Konrad Ii. nahm als Nachfolger Heinrichs dieses Erbrecht für das Reich in Anspruch. Er fand indes Widerspruch an seinem Stiefsohne, dem Herzoge Erust von Schwaben, der sich empörte und mit seinem Freunde Werner von Kibnrg ein trauriges Ende nahm. Burgund kam nach dem Tode Rudolfs 1032 zu Deutschland. 2. Die Züge nach Italien. Auf dem ersten Zuge erwarb Konrad die lombardische und die Kaiserkrone; den zweiten unternahm er zum Schutze der kleineren Vasallen gegen den Erzbischof von Mailand. 3. Auswärtige Bestrebungen. Die Freundschaft Kannts von Dänemark sicherte er sich durch Abtretung der Mark Schleswig, die seit der Einführung des Christentums daselbst für das Reich bedeutungslos war; Polen machte er von Deutschland abhängig; in Italien verwandelte er die von den Normannen gegründete Grafschaft Aversa in ein deutsches Reichstehen. 4. Innere Politik. Konrad suchte die königliche Macht zu kräftigen und sie auf die niederen Gewalten zu stützen. Dahin zielte namentlich das Lehnsgesetz, das er 1037 in Italien gab, wonach die

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 136

1888 - Habelschwerdt : Franke
136 der Krone strebte, wurde beruhigt, indem er Bayern zurückerhielt. Otto erhielt durch seine feingebildete Mutter, sowie durch Bernward von Hildesheim und den gelehrten Abt Gerbert eine glänzende Erziehung, die ihn aber zu schwärmerischer Begeisterung für das alte Rom und zur Verachtung heimischen Wesens führte. Seine Züge nach Italien: a) Auf dem ersten Zuge setzte er Gregor V., einen Deutschen, als Papst ein. d) Der zweite Zug wurde durch einen Ausstand des römischen Adels gegen den Papst unter Kreszentins veranlaßt; letzterer wird enthauptet. Nach dem Tode Gregors erhob Otto seinen Lehrer Gerbert als Sylvester Ii. aus den päpstlichen Thron, c) Vor seiner dritten Romsahrt machte er eine Wallfahrt zum Grabe des Hl. Adalbert und stiftete das Erzbistum Gnefen. In der Absicht, Rom zur Hauptstadt seines Reiches zu machen, ging er nun nach Italien; aber er wurde von den Römern vertrieben und starb bald nachher. V. Heinrich Ii., 1002—1024. Von 3 Bewerbern ward er zum Könige gewählt. Seine Regierung war kriegerisch. 1. Krieg gegen Polen. Der Herzog Boleslaw Iii. Chrobry von Polen hatte versucht, einen Bund der Slaven gegen die Deutschen zu stände zu bringen. Mit Mühe rettete Heinrich Böhmen für Deutschland. 2. Die Züge nach Italien. In Italien kämpfte er zuerst gegen Harimirt von Jvrea, der sich die lombardische Königswürde angemaßt hatte, dann erwarb er die Kaiserkrone, und zuletzt unternahm er mit Hilfe einer Normannenschar einen vergeblichen Zug gegen die Griechen. Der durch seine Frömmigkeit ausgezeichnete König stiftete das Bistum Bamberg und erhielt den Beinamen des Heiligen. Politik der sächsischen Kaiser. 1. Sie suchten, um die Königsmacht zu stärken, die Gewalt der Herzöge zu beschränken, und zwar durch folgende Mittel: a) sie setzten Pfalz- und Markgrafen ein, die für ihre Insassen den Heer- und Gerichtsbann hatten; b) sie suchten die Herzogtümer an Glieder ihrer Familie zu bringen j c) sie begünstigten den Herzogen gegenüber die hohe Geistlichkeit. 2. Die sächsischen Könige suchten die Erblichkeit der Krone zu sichern; indes das frühe Aussterben der Familie verhinderte es.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 55

1904 - Habelschwerdt : Franke
3. Ottos Ii. Migeschick. Der junge Herrscher wollte jetzt die letzten Absichten seines Vaters verwirklichen und ganz Italien seiner Herrschaft unterwerfen. In Unteritalien hatten die Araber von Sizilien aus einen Angriff auf die griechischen Provinzen unter-nommen. Otto stellte sich ihnen in Kalabrien entgegen und erfocht einen Sieg, wurde aber bald darauf berfallen und rettete mit Not das Leben. Mitten in den Rstungen zu einem neuen Feldzuge starb er, erst 28 Jahre alt. Er wurde zu Rom in der Peterskirche begraben. Otto Iii., 9831002. 983100 1. Persnlichkeit. Otto war bei dem Tode des Vaters erst 3 Jahre alt. Dieser hatte kurz vor seinem Tode noch erreicht, da sein Sohn zum Könige gewhlt und gekrnt worden war. Fr den unmndigen Otto fhrte seine Mutter Theophano mit Weisem Mahalten und Festigkeit die Regierung des Reiches. Heinrich der Znker, der selbst nach der Krone strebte, wurde beruhigt, indem er Bayern zurckerhielt. Nach dem frhen Tode der Kaiserin leitete Adelheid, die Gromutter des jungen Knigs, die Staatsgeschfte. Otto hatte durch seine feingebildete Mutter, sowie durch Bernward, den spteren Bischof vou Hildesheim, eine gelehrte Erziehung erhalten, so da man ihn das Wunder der Welt" nannte. Aber es war ein Unglck fr ihn und das deutsche Volk, da dieser reichbegabte Fürst sich mehr als Grieche und Rmer denn als Deutscher fhlte und heimisches Wesen verachtete. Er wollte das alte rmische Weltreich wiederherstellen und einen Gottesstaat auf Erden grnden. Der Geist der Zeit und die Umgebung des Kaisers trugen dazu bei, da der junge Fürst zur Weltentsagung neigte. 2. Auswrtige Angelegenheiten. Anfangs glckten Ottos Unter-nehmungen. Auf seinen ersten beiden Rmerzgen machte er seinen Einflu bei der Papstwahl geltend. Bruno, der Vetter des Kaisers, wurde als der erste Deutsche zum Papste gewhlt. Er nahm den Namen Gregor V. an. Nach Gregors Tode wurde Ottos Lehrer Gerbert, der sich Sylvester Ii. nannte, auf den ppstlichen Thron erhoben. Im Jahre 1000, in welchem nach damaligem Glauben der Welt-Untergang hereinbrechen sollte, unternahm Otto Iii. eine Wallfahrt nach Gnefen zum Grabe des hl. Adalbert, feines von ihm schwrmerisch verehrten Freundes. Bei dieser Gelegenheit gestattete er dem mchtigen Polenfrsten Boleflaw I. die Grndung des Erzbistums Gnefen. Dadurch wurde Polen, das kirchlich zur Erzdizese Magdeburg gehrt hatte, dem deutschen Einflsse entzogen und die Verbindung des Landes mit dem deutschen Reiche gelockert. Auf einer neuen Romfahrt gedachte Otto Iii. feine Trume zu verwirklichen. Er wollte Rom zur Hauptstadt seines Reiches

6. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

7. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

8. Das Mittelalter - S. 35

1894 - Hamburg : Meißner
— 35 — Mönch Augustin nach Britannien, welcher die Angelsachsen bekehrte und als erster Erzbischof von Canterbury die neue Kirchenprovinz in Anlehnung an den römischen Stuhl verwaltete. Gleichzeitig traten auch die Westgoten in Spanien und die Langobarden in Italien zum Katholicismus über. Von Irland und Britannien ging dann auch die Bekehrung der noch heidnischen germanischen Stämme aus, soweit sie zum fränkischen Reiche gehörten. In Alamannien wirkten der Ire Columban und sein Schüler Gallus, «Stifter von St. Gallen, Kilian in Thüringen, Ruprecht und Emmeran in Bayern, der Angelsachse Willibrord in Friesland, wo er der erste Bischof von Utrecht wurde. Des letzteren Schüler Wynfrith oder Bonisatius (680—754), der Apostel der Deutschen, organisierte die germanische Kirche und brachte sie in Abhängigkeit von Rom. Für Bayern wurden die Bistümer Salzburg, Freising, Regensburg und Passau, sür Hessen, Thüringen und Alamannien (zu den schon früher bestehenden Augsburg und Konstanz) Würzburg, Büraburg, Eichstädt und Erfurt gegründet; Salzburg (für Bayern) und Mainz (für das übrige Deutschland) wurden Erzbistümer. Klöster entstanden als Mittelpunkte kirchlicher Kultur, darunter als bedeutendstes Fulda. Durch Karl den Großen wurden die Sachsen bekehrt und die Bistümer Münster und Osnabrück, Minden, Bremen, Verden, Paderborn und Halberstadt gegründet. Ludwig der Fromme gründete als Ausgangspunkt für die nordische Mission das Erzbistum Hamburg; von dort aus predigte Ansgar das Evangelium in Dänemark und Schweden. Durch Methodius und Cyrillus wurde das Christentum in Bulgarien, Mähren und Böhmen verbreitet. Mit der weiteren Ausbreitung der christlichen Kirche gewann auch der päpstliche Primat immer allgemeinere Anerkennung. Gegenüber den Ansprüchen der Patriarchen von Konstantinopel auf die Stellung eines ökumenischen Patriarchen setzte Gregor I. im Westen die Anerkennung des römischen Aussichtsrechts durch. Gleichzeitig stieg infolge der politischen Lage Italiens die weltliche Macht der Kirche. Bei der Schwäche des byzantinischen Kaisertums mußte sich Italien gegen die Angriffe der Langobarden selbst verteidigen; der Bischof von Rom als Inhaber des größten Grundbesitzes gewann damit auch die Leitung der politischen An- 3*

9. Das Mittelalter - S. 73

1894 - Hamburg : Meißner
— 73 — fahrens mit Mündlichkeit, Öffentlichkeit, persönlichem Erscheinen der Parteien, Eid und Eideshelfern fort. Neben den herrschaftlichen Gerichten erhielt sich in Westfalen ein Stück der alten Volksund Grafengerichte in den „Freistühlen", wo Freischöffen unter Vorsitz eines Freigrafen unter Königsbann in peinlichen Strafsachen, meist in geheimem Verfahren, das Urteil sprachen (Feme). In wirtschaftlicher Beziehung war Deutschland im Anfange des Mittelalters noch das Land des reichen Ackerbaues, wie denn alle politischen Rechte am Grundbesitz hafteten. Derselbe war geteilt zwischen dem Könige, der Kirche und den weltlichen Lehnsträgern. Im 10. Jahrhundert begann mit der Gründung der Städte der Gewerbebetrieb, aber nur unter der Aufsicht der Bischöfe und weltlichen Herren in geringem Umfange und unter Beibehaltung der Naturalwirtschaft. Erft durch die Kreuzzüge gelangten die Städte zu höherer Bedeutung. 7. Kultur. Die christliche Kirche war in der ersten Hälfte des Mittelalters von entscheidendem Einflüsse auf alle Verhältnisse. Sie breitete sich während der deutschen Vorherrschaft im Abendlande auch über den Norden und Osten Europas aus. Den Mittelpunkt für die nordische Mission btlbete das Erzbistum Hamburg-Bremen, wo namentlich bte Erzbischöfe Adalbag (936—988) unter Otto dem Großen und Abalbert (1043—1072) für die Prebigt des christlichen Glaubens thätig waren. Für die slavische Mission grünbete Otto 968 das Erzbistum Magbeburg. Von Böhmen aus würde Polen bekehrt (Bistum Posen). In Pommern führte im 12. Jahrhundert Otto von Bamberg, in den russischen Ostsee-provinzen im 13. der Orben der Schwertbrüber, in Preußen nach dem vergeblichen Versuche Abalberts von Prag (f 997) der beutsche Ritterorben das Christentum ein. Von Konstantinopel ans gelang die Christianisierung Ungarns, beffen König Stephan der Heilige (f 1038) die Verbinbung mit Rom herstellte (Erzbistum Gran), und Rußlanbs, wo Wlabimir der Apostelgleiche 980 den griechischen Ritus annahm. Das Papsttum, nach Zeiten tiefen Verfalls im 10. Jahrhundert durch das Kaisertum (Otto I. und Heinrich Iii.) wieber aufgerichtet,

10. Theil 2 - S. 99

1880 - Stuttgart : Heitz
Wilhelm der Eroberer. 99 Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen. Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!" Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.
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