83
fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs
101
Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow
(seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens.
160. Die Türken.
Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit
von den Türken, die über Land und Meer, von der
Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte
1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In-
deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den
Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un-
überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode
auch die Landheere der Pforte einbüßten.
16t. C u l t u r.
Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in
wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die
historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen.
(R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came-
rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste-
phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte
die schöne National-Literatur der europäischen Völker,
insonderheit die spanische (Cervantes, Lope
de Vega), portugiesische, italianische
(Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha-
kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die
Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be-
sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543),
Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642).
Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe.
Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten
wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh-
mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä-
ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm
die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Lipsius Gronow Vega Otto Raphael Michael_Angelo
324
3. Preußens Krheöung, 1808—1812.
Das tiefe Unglück Preußens war durch Mängel in der Verwaltung, durch die äußere Lage des Volkes und durch seine Teilnahmslosigkeit,Vsowie durch die mangelhaften Zustände des Heeres verschuldet worden. Die Betrachtung aller Patrioten lenkte sich daher darauf, die Ursachen dieser Katastrophe zu erforschen.
Alle Besseren des Volkes waren der Meinung, daß vor allem ein Mann jetzt helfen könne, der Freiherr von Stein. Er war zu Anfang des Jahres 1807 entlassen worden, weil der König sich nicht in der Lage sah, auf seine Pläne einzugehen, und wurde nun dringend aufgefordert, dem Vaterlande seine Dienste nicht zu versagen. Mit außerordentlichen Vollmachten ausgerüstet, begann Stein die Reform des Staates, als deren Idee er angab, den sittlichen, religiösen, vaterländischen Geist im Volke zu heben, ihm wieder Mut, Selbstvertrauen, Bereitwilligkeit zu jedem Opfer für die Unabhängigkeit und für die Nationalehre einzuflößen und die erste günstige Gelegenheit zu ergreifen, den Kampf für beides zu wagen.
Karl Freiherr von Stein stammte an* einem ritterlichen Geschlechte in Nassau, war anfangs im Bergfache thätig und wurde 1804 Finanzminister. Sson schlichtem, geradem Sinne, war er doch ein Mann, der Jdeeen und Ideale besaß, ohne dabei der Praxis fremd zu sein. Vor allem aber war er, was er damals fein mußte, ein Charakter.
A. Die Reformen Steins betrafen:
I. Die Lage des Landvolkes. Auf den unteren Schichten des Volkes lastete bis dahin allenthalben noch drückende Unfreiheit. Die Landbewohner waren in verschiedenem Grade von den Gutsherren abhängig. Durch das Edikt über „den erleichterten Besitz und den freien Gebrauch des Grundeigentums" erhielt jeder Einwohner des Staates die Berechtigung, Grundstücke zu erwerben; jeder Edelmann war befugt, bürgerliche Gewerbe zu treiben; Bürger und Bauern konnten ihren Stand wechseln. Eine daran sich schließende Kabinettsordre dehnte die Aushebung der Leibeigenschaft und der Erbuuterthüuig-keit der Domäneninsassen auf das ganze Staatsgebiet aus, und endlich traf der König die hochherzige Anordnung, sämtlichen Insassen seiner Domänen in Ost- und Westpreußen das volle Eigentum ihrer Grundstücke zu geben.
Ii. Das Finanzwesen. Die Regelung desselben war Steins
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Freiherr_von_Stein Karl
326
Franzosen beleuchtet und die Ursache ihrer Erfolge in den Mängeln des deutschen Heerwesens gefunden.
Gneisen au wollte sich anfangs der Wissenschaft widmen und betrat erst später die militärische Laufbahn. Sein Name ist mit den Waffenthaten Preußens von 1806 bis 1815 eng verflochten. Er stand zu dem stillen Wesen Scharnhorsts mit seiner ritterlichen, lebhaften Persönlichkeit in vollem Gegensatze.
Diese beiden Männer entwarfen in großen Zügen die Umgestaltung des Heerwesens, wovon freilich manche Gedanken, wie die Nationalbewaffnung, die Landwehr, die militärische Erziehung des Volkes" nicht bald verwirklicht werden konnten. Die hervorragendsten Veränderungen waren:
a) Die Armee sollte künftig nur aus Inländern zusammengesetzt sein; dadurch sollte der feindliche Gegensatz zwischen Bürgerschaft und Armee ausgeglichen werden.
b) Alle entehrenden Strafen wurden verboten.
c) Dem Adel ward das Vorrecht in der Besetzung der Offiziers-stellen genommen. Anspruch auf letztere sollten fortan in Friedenszeiten nur Kenntnisse und Bildung, in Kriegszeiten Tapferkeit und Umsicht gewähren.
ä) Durch eine neue Einteilung der Armee, andere Bekleidung und Vereinfachung des Gepäckswesens wurde eine größere Beweglichkeit der Truppenkörper erzielt.
6) Obgleich Preußen nur 42000 Mann Militär halten durfte, wurde doch durch Entlassung der eingeübten Soldaten und Einziehung neuer Rekruten bald ein schlagfertiges Heer von 120000 Mann geschaffen.
C. Reform des Volksgeistes. Das Unglück des Staates ließ auch in der geistigen Stimmung des Volkes edlere Anschauungen reifen. Es fehlte in der jüngeren Nation nicht an einem tüchtigen wissenschaftlichen Kerne und an regem Eifer, aber die Bewunderung des Eroberers hielt die Talente vor der Öffentlichkeit zurück. Die Not durchbrach diese Schranke, und es begann in der Wissenschaft, wie in der Litteratur ein neues Leben.
a) In der Wissenschaft machte sich der Einfluß Kants geltend, dessen Philosophie einen streng sittlichen Ernst lehrte. Am meisten aber hat zur Erweckung eines vaterländischen Geistes damals Johann Gottlieb Fichte beigetragen, und zwar sowohl durch seine charaktervolle^Persönlichkeit, als durch den Inhalt seiner
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: C. Ernst Johann_Gottlieb_Fichte Johann
136
der Krone strebte, wurde beruhigt, indem er Bayern zurückerhielt. Otto erhielt durch seine feingebildete Mutter, sowie durch Bernward von Hildesheim und den gelehrten Abt Gerbert eine glänzende Erziehung, die ihn aber zu schwärmerischer Begeisterung für das alte Rom und zur Verachtung heimischen Wesens führte.
Seine Züge nach Italien: a) Auf dem ersten Zuge setzte er Gregor V., einen Deutschen, als Papst ein.
d) Der zweite Zug wurde durch einen Ausstand des römischen
Adels gegen den Papst unter Kreszentins veranlaßt; letzterer wird enthauptet. Nach dem Tode Gregors erhob Otto seinen Lehrer Gerbert als Sylvester Ii. aus den päpstlichen Thron, c) Vor seiner dritten Romsahrt machte er eine Wallfahrt zum Grabe des Hl. Adalbert und stiftete das Erzbistum Gnefen. In der Absicht, Rom zur Hauptstadt seines Reiches zu machen, ging er nun nach Italien; aber er wurde von den Römern vertrieben und starb bald nachher.
V. Heinrich Ii., 1002—1024. Von 3 Bewerbern ward er zum Könige gewählt. Seine Regierung war kriegerisch.
1. Krieg gegen Polen. Der Herzog Boleslaw Iii. Chrobry
von Polen hatte versucht, einen Bund der Slaven gegen die Deutschen
zu stände zu bringen. Mit Mühe rettete Heinrich Böhmen für
Deutschland.
2. Die Züge nach Italien. In Italien kämpfte er zuerst gegen Harimirt von Jvrea, der sich die lombardische Königswürde angemaßt hatte, dann erwarb er die Kaiserkrone, und zuletzt unternahm er mit Hilfe einer Normannenschar einen vergeblichen Zug gegen die Griechen.
Der durch seine Frömmigkeit ausgezeichnete König stiftete das Bistum Bamberg und erhielt den Beinamen des Heiligen.
Politik der sächsischen Kaiser.
1. Sie suchten, um die Königsmacht zu stärken, die Gewalt der Herzöge zu beschränken, und zwar durch folgende Mittel: a) sie setzten Pfalz- und Markgrafen ein, die für ihre Insassen den Heer- und Gerichtsbann hatten;
b) sie suchten die Herzogtümer an Glieder ihrer Familie zu bringen j
c) sie begünstigten den Herzogen gegenüber die hohe Geistlichkeit.
2. Die sächsischen Könige suchten die Erblichkeit der Krone zu sichern; indes das frühe Aussterben der Familie verhinderte es.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Otto Bernward_von_Hildesheim Gerbert Gregor_V. Gregor_V. Gregors Gregors Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich Boleslaw Iii Boleslaw Chrobry
von_Polen Heinrich Böhmen Heinrich Harimirt_von_Jvrea
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Rom Italien Polen Deutschland Italien Italien Bistum_Bamberg Heer-
77
frderte die Bildung und lie ein Gesetzbuch ausarbeiten. Zu Anfang des 11. Jahrhunderts eroberten die Dnen England, und seit 1016 herrschte hier der mit Kaiser Konrad Ii. befreundete König Kannt. Den Dnen folgte 1041 der in die Normandie geflohene Eduard der Bekenner als König von England. Als nach seinem Tode sein Schwager Harald zum Herrscher gewhlt wurde, landete 1066 der Herzog von der Normandie, Wilhelm der Eroberer, ein Verwandter Eduards, mit einem Heere in England und schlug Harald in der Schlacht bei Hastings (hehstings). Mit ihm beginnt die Herrschaft der normannischen Könige, die bis 1154 dauert.
Dritter Abschnitt.
Die ^Wltnmdjtetrxxlitik der Hohenstaufen und die Gernranifternng des Ostens.
Friedrich I., Barbarossa, 11521190. 1152-1190
1. Friedrichs Persnlichkeit und seine Ziele. Konrad Iii. empfahl sterbend den Fürsten seinen Neffen Friedrich von Schwaben, der sich auf dem zweiten Kreuzzuge groen Ruhm erworben hatte, zum Nachfolger. Er wurde zu Frankfurt a. M. einstimmig gewhlt.
Friedrich, wegen feines rtlichen Bartes von den Italienern Barbarossa genannt, war eine knigliche Heldengestalt, die dem Ritterideal seiner Zeit entsprach. In seiner majesttischen Erscheinung mit den lebhasten blauen Augen, seinem hochherzigen und liebenswrdigen Wesen, semer Liebe fr Kunst und Dichtung lebt er als die Verkrperung der deutschen Kaiserherrlichkeit durch die Jahrhunderte in der Erinnerung weiter. Dabei war er ein hochbegabter Herrscher, ein gewandter Redner und ein Staatsmann voll hochfliegender Plne. Doch konnte er auch unerbittlich streng und bis zur Grausamkeit hart sein.
Das nchste Ziel seiner Regierung war die Vershnung der Parteien und die Wahrung der kaiserlichen Rechte. Die Ausshnung mit den Welsen gelang ihm um so leichter, als seine Mutter eine Schwester Heinrichs des Stolzen war. Friedrich besttigte Heinrich dem Lwen den Besitz Sachsens und verlieh ihm, um den mchtigen Fürsten dauernd an sich zu fesseln, auch Bayern.
Heinrich Jasomirgott, der Bayern abgeben mute, wurde beschwichtigt,
indem feine bisher von Bayern abhngige Markgrafschaft sterreich zu einem selbstndigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzogtum erhoben und mit so vielen Vorrechten ausgestattet wurde, da sich hier zuerst eine unabhngige Territorialmacht herausbildete.
2. Friedrichs Kmpfe in Italien, a. Kmpfe in Oberitalien. Zerstrung Mailands. Zur Befestigung der kaiserlichen Macht war es notwendig, da die Herrschaft des deutschen Knigs in Italien wiederhergestellt wurde. Oberitalieu hatte sich seit der Zeit Heiurichs Iv.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Ii Konrad Eduard Harald Wilhelm Eduards Eduards Harald Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Friedrichs_Persnlichkeit Friedrichs Konrad_Iii Konrad Friedrich_von_Schwaben Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Heinrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Friedrichs_Kmpfe Friedrichs Oberitalieu
Extrahierte Ortsnamen: England England England Frankfurt Sachsens Italien Oberitalien Mailands Italien
266
grere Hlfte der Soldaten wurde aber im Auslande angeworben. Die Dienstzeit der Landeskinder dauerte gewhnlich zwanzig Jahre, doch wurden sie fr einen groen Teil des Jahres beurlaubt. Die angeworbeneu Soldaten dienten, solange sie waffenfhig waren.
Die Truppen wurden mit der peinlichsten Sorgfalt einexerziert. Fürst Leopold von A n h a l t - D e s s a u, der alte Dessauer", fhrte beu eisernen Ladestock, das Bajonett, den Gleichschritt und die Aufstellung in drei Gliedern ein. Die Disziplin war sehr streng, und oft wurde die Prgelstrafe angewendet. Deshalb desertierten die Soldaten hufig. Wer wieder eingebracht wurde, erhielt die furchtbare Strafe des Spieruten- oder Gassenlaufens" ; im Wiederholungsflle wurde der Deserteur erschossen.
Der König hatte eine Vorliebe fr groe Soldaten; sein Leib-regiment in Potsdam bestand aus lauter Rieseu. Der sonst so sparsame Herrscher gab groe Summen aus, um durch seine Werber lange Kerle" aus allen Lndern Europas herbeischaffen zu lassen. Selbst vor Anwendung von List und Gewalt schreckte der König hierbei nicht zurck. Das Leibregiment sollte aber auch ein Muster fr das ganze Heer sein. Alle Versuche zur Vervollkommnung des Heeres wurden zuerst in Potsdam gemacht.
In den Offizieren, die der König selbst ernannte, suchte er die Standesehre zu wecken. Treueste Pflichterfllung und unbedingter Gehorsam sollten ihr Stolz sein. Der König verkehrte mit ihnen ganz kameradschaftlich, trug immer ihre Uniform und bevorzugte sie vor den Beamten. Durch die Errichtung des Kadettenkorps in Berlin sorgte er fr eine gute Ausbildung der Offiziere. Fr Soldaten-kinder stiftete er das groe Militr Waisen haus in Potsdam. Von dem Heere ging allmhlich ans das ganze Volk ein streng soldatischer Geist der, der es zu groen Taten befhigte.
6. Das^ Ende Friedrich Wilhelms I. und seine Verdienste.
Der Fluchtversuch des Kronprinzen Friedrich (S. 270) bereitete dem Könige groen Schmerz. Als er aber die Sinnesnderung seines Sohnes sah, shnte er sich mit ihm aus. Von dieser Zeit ab herrschte das beste Einvernehmen zwischen ihnen.
Die rastlose Ttigkeit des leidenschaftlichen Knigs hatte seine Krfte vorzeitig verzehrt. Die letzten Jahre feines Lebens qulte ihn die Gicht; spter stellte sich die Wassersucht eilt. Er starb am letzten Mai 1740 in einem Alter von nur 52 Jahren.
Friedrich Wilhelm I. hinterlie einen Staat von 2 145 Quadratmeilen mit 2 '/2 Millionen Einwohnern, ein Heer von 83 000 Mann und einen Staatsschatz von 9 Millionen Talern.
Friedrich Wilhelm I. ist mit Recht der grte innere König" Preuens genannt worden. Er hat sein Volk zur Arbeit, Einfachheit
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Friedrich_Wilhelms_I. Friedrich Wilhelms_I. Friedrich_( Friedrich Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Europas Potsdam Berlin Potsdam
309
Handwerk konnte sich infolge des sehr strengen Zunftzwanges nicht frei entwickeln. Der Adel hatte im Gensse des Hoflebens jeden Einflu anf die lndliche Bevlkerung verloren. In der vornehmen Welt nahmen die Sittenlosigkeit und der Unglaube berhand. Die Heiligkeit der Ehe wurde nicht mehr geachtet. Mauu und Frau gingen dem Vergngen nach und berlieen die Kindererziehung fremden Personen.
Die hchsten kirchlichen Wrden waren den Mitgliedern adliger Familien vorbehalten. Wahrend die ans dem hohen Adel hervor-gegangenen Erzbischse und Bischfe Hunderttausende von Frank als Jahreseinkommen hatten und meist ein ganz weltliches Leben fhrten, war das Gehalt der Pfarrer und Vikare so gering, da viele auf milde Gabeu augewiesen waren.
b. Die verderblich e Regierung Ludwigs Xv. Der König selbst hatte durch seiu unwrdiges, sittenloses Leben die Achtung vor der monarchischen Wrde im Volke vernichtet. Er lie sich von schamlosen Weibern beherrschen, die Offiziers- und Beamtenstellen ihren Gnstlingen bertrugen und ungeheure Summen verschwendeten.
Die uere Politik war vou den Maitressen des Knigs beeinflut. Die unntze Beteiligung an Kriegen, die zum Teil der geschichtlichen Vergangenheit Frankreichs widersprachen, wie der sterreichische Erb-folgekrieg, der Siebenjhrige Krieg und der Seekrieg mit England, hatten die S ch u l d e u l a st des Landes vermehrt und das Ansehen der Armee erschttert.
In der inneren Politik hatte die Aufrichtung einer unumschrnkten kniglichen Gewalt und die staatliche Bevormundung alle Selbst-Verwaltung und mit ihr den Sinn fr politisch e Freiheit und Selbstndigkeit vernichtet. Die indirekten Steuern wurden an Gesellschaften verpachtet. Die Steuerpflichtigen waren der Willkr der habgierigen Steuereintreiber berliefert.
Es fehlte eine unparteiische Rechtspflege. Die Richterstellen waren kuflich. Geheime Haftbefehle, die den Gnstlingen des Hofes berlassen wurdeu, machten es mglich, miliebige Personen ohne An-gbe der Grnde verhaften zu lassen.
Das Heer bestand aus den Shnen der armen Landbevlkerung und aus angeworbenen Auslndern. Die Osfizierssteien waren kuflich, wurden aber nur au Adlige vergeben. Unter den schlecht bezahlten Soldaten herrschte Zgellosigkeit; die Disziplin war gelockert, und die Regierung konnte sich auf die Offiziere nicht verlassen.
c. Der Einflu der sogenannten Philosophen. Die allgemeine Unzufriedenheit fand ihren Ausdruck in zahllosen Schriften. Die Werke der Philosophen waren voll von Spott und scharfen
Oncken, Das Zeitalter der Revolution, des Kaiserreichs und der Befteiungs-kriege. 1. Bd. Berlin 1884.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
452
zu den glorreichen Siegen gelegt, die unter seiner Fhrung errungen wurden. Durch jene glnzenden Waffentaten erwarb Wilhelm I. dem deutschen Volke die nationale Einigung und erfllte dadurch deu Traum der Jahrhuuderte. Er sicherte Deutschland unter deu Nationen eine Stellung, wie sie jedes Deutscheu Herz ersehnt, aber kaum zu erhoffen gewagt hatte.
Durch die Erhaltung des europischen Friedens, den inneren Ausbau des Reiches und die landesvterliche Frsorge fr die arbeiten deu Klassen erwarb sich Kaiser Wilhelm nnver-gleichliche Verdienste. In seinen persnlichen Eigenschaften hat er seinem Volke ein herrliches Vorbild fr alle Zeiten gegeben.
Die Kaiserin ugufta, geboren am 30. September 1811, war eine Tochter des Groherzogs von Sachsen-Weimar, und ver-lebte ihre Jugeud unter dem Einflsse des Geistes, der Weimar zur Heimsttte unserer grten Dichter gemacht hatte. Frhzeitig entwickelte sich in ihr eine groe Liebe zur Musik und Malerei wie zum Wohltun. Am 11. Juni 1829 vermhlte sich die Prinzessin mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. Der Erziehung ihrer beiden Kinder widmete sie sich mit grter Sorgfalt.
In den fnfziger Jahren lebte die Prinzessin Augusta mit ihrem Gemahl, der zum Militrgouverneur der Rheinland und Westfalen ernannt war, in Koblenz, das seitdem ihr Liebliugsort blieb.
Als Augusta 1861 Knigin von Preußen geworden war, bewhrte sie sich als eine rechte Landesmutter. Mit mtterlichem Sinne nahm sie stets au dem Wohl und Wehe des Landes teil, und unablssig bte sie die Werke der christlichen Nchstenliebe. Liebevoll sorgte sie in den drei Kriegen fr die Verwundeten. Int' Jahre 1864 stiftete sie den Verein fr freiwillige Kranken-pflege"; 1866 rief sie den Vaterlndischen Franenverein" ins Leben, welcher der bedeutendste der Vereine vom Roten Kreuz*) geworden ist und nicht nur in Kriegszeiten, sondern auch im Frieden bei groen Unglcksfllen viel Gutes schafft. Der Kaiserin Augusta verdanken viele wohlttige Stiftungen ihre Entstehung und Frderung, wie Hospitler, Waisenhuser, Erziehungsanstalten sangusta-Stift in Charlottenburg fr verwaiste Offiziers- und Vemnteiitchter, Augusta-Hospital, Augusta-Schule u. v. a.). Im Jahre 1879 feierte die
*) Auf Anregung des S.i,riftstellers Dunant (dnttg) in Genf schlo 1864 eine Anzahl von Staaten eine Konvention zur Besserung des Schicksals der im Kriege verwundeten Soldaten. Diese Konvention ist ein vlkerrechtlich bindender Vertrag, der alle Personen und Einrichtungen, die dem Wohle der verwundeten und erkrankten Krieger dienen, unter den Schutz der Neutralitt stellt. Als Erkennungszeichen dient ein rotes Kreuz im weien Felde. Der Genfer Konvention schlssen sich nach und nach alle Staaten an.
Ergnzungen Nr. 42.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Wilhelm Wilhelm Augusta Dunant
276
b. Ckaraktcr des siebenjhrigen Krieges. Da so viele Mchte in den Kampf verwickelt waren, mute der Krieg ein europischer werden. Es handelte sich in demselben fr Preußen auch nicht mehr um den Besitz Schlesiens, sondern um seine Existenz. Die Waffenerfolge Englands in dem zu gleicher Zeit zwischen Frankreich und England stattfindenden Seekriege blieben nicht ohne Rck-Wirkung auf Preuens Lage.
C. 3)as ibeerwefen zur Seit Friedrichs des Groden. Das Kriegswesen Hatte während der vielen Kriege des 17. und 18. Jahrhunderts groe Fortschritte gemacht. In allen Staaten gab es stehende Heere, und es wurde au der Ausbildung der Truppen eifrig gearbeitet. Die Soldaten wurden noch immer angeworben und dienten zeitlebens. Viele von ihnen waren verheiratet und suchten sich bei dem kargen Solde durch Nebenarbeit etwas zu verdienen. Freiwillig traten gewhnlich nur solche in das Heer ein, die ihren Beruf verfehlt hatten oder leichtsinnig und liederlich waren. Die Soldaten waren darnm so verachtet, da die Brger mit ihnen nicht verkehren wollten.
Nene Rekruten wurden unaufhrlich im Auslande und in den Reichsstdten vou besonders dazn ausgesandten Werbeoffiziereu angeworben. Diese wandten dabei List und Gewalt an, weshalb sie sehr hufig selbst in die grte Gefahr kamen.
Die Offiziere gehrten in Preußen fast ausschlielich dem Adel an, und die preuischen Könige wuten in ihnen einen hohen Begriff von militrischem Pflicht- und Ehrgefhl zu wecken. Auch fr ihre Ausbildung wurde hier gesorgt, doch war die Mehrzahl der Offiziere noch ungebildet und roh.
Da die Soldaten zur Zeit Friedrichs des Groen nicht aus Liebe zum Vaterlande kmpften, sondern zum groen Teil Auslnder waren und meist gezwungen die Waffen trugen, konnten sie nur durch die strengste Disziplin zusammengehalten werden. Die Strafen waren barbarisch. Wegen der geringsten Vergehen wurden die Soldaten geprgelt; Eselreiten, Lattenliegen, Spierutenlaufen waren hufige Strafen. Deshalb kamen Desertionen sehr oft vor, obgleich die wieder eingefangenen Flchtlinge grausam bestrast wurdeu. Sobald die Flucht eines Soldaten in der Garnison bemerkt wurde, zeigte dies ein Alarmschu den Bewohnern der Stadt und der Umgegend an. Landreiter und Offiziere zu Pferde wurden nach allen Richtungen ausgeschickt. Die Bauern muten sich mit Seuseu und Dreschflegeln bewaffnen, um den Deserteur aufgreifen zu helfen. Besonders hufig waren die Desertionen im Kriege; nach verlorenen Schlachten kamen manche Heere in Gefahr, sich aufzulsen.
Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit: Soldatenleben im 18. Jahrhundert. Atzler, Qu. u. L. Ii Nr. 66.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: C. Friedrichs Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Englands Frankreich England