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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Die neuere Zeit - S. 65

1855 - Koblenz : Baedeker
Karl Xii. in der Türket. 65 ihn gefangen, bis er endlich (Ende 1714) auf die Nachricht, daß man in Schweden seiner Schwester (Ulrike) die Negierung übertragen wolle, sich bewogen fand, mit abenteuerlicher Schnelligkeit in seine Staaten zurückzueilen. 5) Karl's Angriff auf Norwegen und sein Tod. In- zwischen hatten sich auch Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, und Georg I., Kurfürst von Hannover und König von England, an die Feinde Schwedens angeschlossen, welches nun seine letzten Be- sitzungen in Deutschland (Stralsund, Wismar) verlor. Während Karl Peter den Gr. durch Friedensuuterhandluugen uuthätig machte, verwandte er die letzten Kräfte der Nation zu dem vergeblichen Ver- suche, den Dänen Norwegen zu entreißen und sich durch diese Er- oberungen für das Verlorne zu entschädigen. Der erste Feldzug ward durch die schlechte Witterung vereitelt, und auf dem dritten fiel Karl in den Laufgräben vor Friedrichshall, wahrscheinlich durch die Hand eines Meuchelmörders und als Opfer einer Verschwö- rung 1718 (36 I. alt). 6) Der Krieg ward durch einzelne Friedensschlüsse mit den Gegnern Schwedens beendet: 1) Dänemark erhielt einen Theil Schleswig's und verkaufte Bremen und Verden an Hannover. 2) Preußen erhielt Vorpommern zwischen Oder und Peene nebst Stettin und den Inseln Usedom und Wollin (gegen 2 Mill. Thlr.). 3) Die Russen erzwangen durch wiederholte Verwüstungen der schwedischen Küsten (im Frieden zu Nystädt 1721) die Abtretung von Liefland, Esthland, Jngermannlaud und eines Theils von Carelien, wogegen sie Finnland Zurückgaben. So verlor Schweden sein Uebergewicht im Norden, und Rußland trat an seine Stelle als europäische Großmacht. 8- 21. Kaiser Karl Vi. 1711 — 1740. 1) In einem Kriege mit den Türken (1714 — 1718), den der Kaiser zum Schutze der aus Morea vertriebenen Venetianer führte, bewährte der Prinz Engen von Savoyen sein Feldherrntalent von Neuem in der glänzendsten Weise, indem er zwei so bedeutende Siege, den einen bei Peterwardein, den andern bei Belgrad, erfocht, daß die Türken im Frieden (zu Passarowitz) dem Kaiser alles Eroberte (den Banat, Theile von Servien und der Walachei) lassen mußten. Einen so vortheilhaften Frieden hatte Oesterreich noch nicht mit den Türken geschlossen. Pütz Geogr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abth. Hl** 5

4. Das Mittelalter - S. 73

1879 - Leipzig : Baedeker
Friedrich I. . 28. 73 Er versagte dem nach dem Tode Hadrian's gewhlten Papste Alexander Iii. die Anerkennnng und stellte mit Hlfe der repnbli-kanischen Partei in Rom dreimal nach einander einen Gegenpapst aus, so da das Schisma fast 18 Jahre (11591177) dauerte. Mailand mute sich nach zweijhriger Belagerung in Folge der drckendsten Hungersnoth auf Gnade oder Ungnade im I. 1162 ergeben, wurde geplndert und grtentheils zerstrt, die Einwohner muten nach einer neuen Demthigung sich in 4 offenen Flecken ansiedeln. Die roncalischen Beschlsse wurden berall durchgefhrt und in den unterworfenen Stdten Statthalter eingesetzt, welche allein vom Kaiser abhingen und die Lombarden mit schweren Abgaben und willkrlich auferlegten Frohndiensten hart bedrckten. Wegen der Unzufriedenheit, welche sich der die Hrte der von ihm ein-gesetzten Beamten geuert hatte, eilte Friedrich im I. 1163 abermals nach Italien, ohne den Beschwerden der Lombarden eine wesentliche Abhlfe zu verschaffen. Auf dem dritten italienischen Feldzuge (11661168) zwang Friedrich sowohl die Lombarden wie die Rmer, den Gegen-papst Paschal Iii. anzuerkennen, und lie sich nebst seiner Gemahlin von ihm krnen. Als er so aus dem Gipfel seiner Macht war, entstand durch die Hitze des Monates August die Pest, welche den grten Theil des Heeres hinraffte. Der Kaiser floh, in einer Ver-kleidung den Nachstellungen der Lombarden glcklich entgehend, nach Deutschland. Die lombardischen Städte aber waren in einen groen Bund zur Wiederherstellung der alten Stdtefreiheit zusammen-getreten; sie fhrten die vertriebenen Mailnder in ihre Stadt zurck und erbauten eine durch Smpfe geschtzte Bundesfestung als Schutz-wehr gegen die Deutschen, die sie ihrem kirchlichen Bundesgenossen Alexander Iii. zu Ehren Alessndria nannten. Vierter Feldzug nach Italien (11741178). Obgleich die Theilnahme der deutschen Fürsten an dem Rachezuge Friedrich's gegen die Lombarden nur eine geringe war, machte der Kaiser doch anfangs glckliche Fortschritte in Italien, da seine alten Anhnger, die nur gezwungen dem lombardischen Bunde beigetreten waren, so-fort zu ihm bergingen. Er belagerte die Festung Alessandria, bis ein Entsatzheer des lombardischen Bundes ihn zur Aufhebung der Belagerung uthigte. Erst nachdem er einige Verstrkung aus Deutschland erhalten hatte, konnte er wieder zur Offensive ber-gehen. In der anfangs siegreichen Schlacht bei Legnano unter den Mauern Mailands im I. 1176 wurde der Kaiser durch einen

5. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

6. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

7. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 192

1897 - Leipzig : Baedeker
— 192 — 3. Die Reformation in Schweden, Norwegen und Dänemark. In der Zeit von 1513—1523 regierte in Dänemark König Christian H., der zugleich auch Herrscher in Schweden und Norwegen war. Durch grausame Hinrichtung der edelsten Männer Schwedens (Stockholmer Blutbad 1520) hatte er sich in diesem Lande so verhaßt gemacht, daß man sich nach Befreiung von seinem Joche sehnte. Einem kühnen thatkräftigen Manne aus edlem Geschlecht, Gustav ©rissen oder Wasa mit Namen, gelang es nach vielen Gefahren und Abenteuern mit Hilfe der ihm treu ergebenen Dalekarlen (Thalmänner), die dänische Macht zu brechen und Stockholm zu erobern. Von den Vertretern des befreiten Volkes zum König von Schweden erwählt, führte er mit Zustimmung des Ständetages die Reformation ein (1523). Unterstützt wurde er bei der Neuordnung des Kirchenwesens von zwei Geistlichen, den Brüdern Peters, die in Wittenberg studiert hatten. In demselben Jahre wurde König Christian in Dänemark abgesetzt, und bald bekannten sich auch die Danen und Norweger zur Reformation. giaifex Karl V. 1 Der schmalkaldische Krieg. Nach dem ungünstigen Reichstags-abschiede zu Augsburg 1530 schlossen die protestantischen Fürsten in der hessischen Stadt Schmalkalden einen Bund zum Schutze ihres Glaubens. An der Spitze standen der Kurfürst Johann von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen. Vielleicht wäre es jetzt schon zu einer blutigen Entscheidung gekommen, hätten nicht zwei auswärtige Feinde dem Kaiser viel zu schaffen gemacht. Das waren die Franzosen und die Türken. Letztere drangen 1529 unter Sultan Solirnan sogar bis Wien vor. Als er mit diesen endlich nach langen Kämpfen Frieden gemacht hatte, richtete er feine Waffen wirklich gegen die Protestanten. Die Entscheidungsschlacht fand statt bei Mühlberg an der Elbe (1547). Der Kurfürst von Sachsen wurde besiegt und gefangen genommen. Als er vor den Kaiser geführt wurde, sprach er: „Allergnädigster Kaiser!" Der stolze Sieger fiel ihm schnell ins Wort: „So, bin ich nun euer gnädigster Kaiser? so habt ihr mich lange nicht geheißen!" und als der Kurfürst um ein fürstliches Gefängnis bat, erwiderte Karl: „Wohl, ihr sollt gehalten werden, wie ihr es verdient habt." Mit den Worten: „Ich kam, ich sah — und Gott siegte" verließ er das Schlachtfeld. Dem Kurfürsten nahm er fein Land und schenkte es dem Herzog Moritz von Sachsen, der sich ihm angeschlossen hatte, obwohl er Protestant war. Auch der Landgraf Philipp von Hessen mußte sich vor dem Kaiser demütigen und wurde gleichfalls in Haft genommen. 2. Der Augsburger Religionsfriede. So waren die Protestanten vollständig besiegt. Karl stand auf dem Gipfel feiner Macht. Plötzlich

8. Weltgeschichte in Lebensbildern für Mittelschulen, höhere Mädchenschulen und verwandte Anstalten - S. 143

1897 - Leipzig : Baedeker
— 143 — Italien und Frankreich, und das Volk, welches ihn als einen Boten Gottes verehrte, wurde von glühendem Eifer ergriffen, zum Streite gegen die Ungläubigen auszuziehen. 3. Kirchenversammlung zu Clermont. Mit Wohlgefallen sah Papst Urban Ii. die Wirkungen, welche die Predigten Peters überall hervorbrachten. Im Herbst 1095 berief er eine Kirchenversammlung nach Clermont in Südfrankreich, auf der Millionen Menschen aus allen Ständen erschienen. In feuriger Rede schilderte der Papst noch einmal die Drangsale der Christen im Morgenlande und verhieß denen, welche an dem Zuge teilnehmen würden, Vergebung der Sünden und ewigen Lohn im Himmel. Da erscholl vieltausendstimmig der Ruf: „Gott will es! Gott will es!" Die sich an dem Heerzuge beteiligen wollten, hefteten sich ein rotes Kreuz auf die Schulter, davon wurden sie Kreuzfahrer und die Kriege Kreuzzüge genannt. 4. Gottfried von Bouillon. Es war festgesetzt worden, daß der Zug erst nach vollbrachter Ernte des kommenden Jahres aufbrechen sollte. Allein viele Ungeduldige mochten diesen Zeitpunkt nicht abwarten. Unter Führung des Einsiedlers Peter von Amiens und des Ritters Walther von Habenichts begann eine Schar von 80000 ungeordneten und schlecht bewaffneten Menschen den Marsch schon im Frühling des folgenden Jahres. Aber da sie in den Ländern, die sie durchzogen (Deutschland, Ungarn), wie Räuber hausten, so wurden sie auch wie Räuber erschlagen. Peter schloß sich später mit den Wenigen, die sich retteten, dem Hauptheere an. Letzteres zählte über 100000 Streiter, darunter viele Fürsten, Grafen und Ritter. An der Spitze stand der tapfere Herzog Gottfried von Bouillon. Sie zogen durch Süddeutschland, Österreich, Ungarn, Bulgarien nach Konstantinopel, wo sie die Ankunft der übrigen, zur See heranziehenden Heere aus Italien und Frankreich abwarteten. Im ganzen waren es über 400000 Krieger. Bis dahin war alles gut gegangen. Als sie aber nach Kleinasien übersetzten, begann eine schwere Zeit. Die Türken kämpften mutig und tapfer, und viele wackere Ritter fanden den Heldentod, andere wurden durch Hunger und Seuchen hinweggerafft. Nur 20 000 streitbare Männer langten im dritten Jahre nach dem Aufbruch vor Jerusalem an (1099). Als sie die Stadt im Glanze der Abendsonne erblickten, sielen sie auf die Kniee und ein tausendstimmiger Freudenruf erschütterte die Lust. Alle Leiden und Drangsale waren vergessen. Allein noch Schweres blieb zu thun. Jerusalem hatte starke Mauern und wurde durch 40000 türkische Krieger verteidigt. Jedoch das Christenheer baute auf die Hilfe des Höchsten. Sobald sie die erforderlichen Belagernngsmafchinen fertiggestellt hatten, schritten sie zum Hauptsturme. Gottfried war der erste, der die Mauer erstieg, ihm nach drängten die Tapfern; das Thor wurde geöffnet und nun drangen die Sieger wutentbrannt in die Stadt. Sie glaubten, Rache nehmen zu müssen für all die Unbill, welche die Türken den Christen früher angethan; darum verschonten sie Niemand: Männer,

9. Die neuere Zeit - S. 27

1872 - Coblenz : Baedeker
Der zweite Krieg Karl’s V. mit Franz I. §. 5. 27 Mailand ein, hielt sich dann aber mit der Belagerung der von deutschen Landsknechten besetzten Festung Pavia auf, während er einen Theil seines Heeres nach Neapel sandte, um auch dieses Reich wieder zu erobern. Inzwischen war ein neues Heer aus Deutschland zum Entsatz von Pavia herangekommen und erfocht (unter Pescara’s Führung) bei Pavia den vollständigsten Sieg, 1525, Franz selbst ward gefangen und musste im Madrider Vertrag, 1526, seinen Ansprüchen auf Italien entsagen, in die Herausgabe Burgunds einwilligen und bei seiner Freilassung seine Söhne als Geisel stellen. Kaum hatte er seine Freiheit wieder, so erklärte er, dass er den Vertrag nicht halten wolle und könne, weil er durch Gewalt erzwungen (und seinem Krö- nungseide entgegen) sei, und er schloss mit dem Papste (Cle- mens Vn.) und den übrigen auf Karl’s Ueberlegenheit (seit dem Siege bei Pavia) eifersüchtigen Mächten (England, Venedig, Sforza) die sogen, heilige Ligue zur Befreiung Italiens von der kaiserlichen Herrschaft. Daher begann der zweite Krieg zwischen Karl und Franz, 1527—1529. Der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbon führte sein zucht- loses, beutegieriges Heer, das er nicht bezahlen konnte, gegen Rom, weil der Papst der Hauptgegner des Kaisers war; die Stadt ward im ersten Anlauf genommen, und da der Oberfeldherr selbst beim ’Ersteigen der Mauer gefallen war, so erfolgte eine fast beispiellose Plünderung. Der Papst wurde in der Engels- burg belagert, bis er sich zur Annahme eines Vertrages ent- schloss, der ihm ein schweres Lösegeld und die Berufung eines Concils zur Herstellung der Einheit in der Kirche auferlegte. Ein französisches Heer (unter Lautrec) durchzog siegreich Italien bis Neapel, welche Hauptstadt von ihm zu Lande blokirt und zugleich zur See von einer aus Genua ausgelaufenen Flotte unter Andreas Doria bedroht wurde. Aber dieser Seeheld, vom französischen Hofe mannichfach gekränkt, trat zum Kaiser über und versorgte die Stadt mit Lebensmitteln, während das franzö- sische Belagerungsheer durch Krankheiten (Lautrec starb vor Gram) fast gänzlich aufgerieben wurde. In dem (durch Karl’s Tante, Margaretha von Oesterreich, und Franzens Mutter, Louise von Savoyen, vermittelten) sog. Damen-Frieden zu Cambrai

10. Das Mittelalter - S. 194

1876 - Leipzig : Baedeker
194 Die Mongolen. §. 48. Skandinavien. §. 49. Regierung, nicht nur durch wiederholte Feldzüge in Ungarn (vgl. §. 52), Griechenland und Albanien, später auch in Bosnien, der Walachei und an den Rüsten des schwarzen Meeres (im S. gegen das Kaiserthum Trapezunt, im N. gegen Kaffa), sowie durch fast fortwährende Kämpfe mit der Republik Venedig die Grenzen ihres Reiches planmässig zu erweitern, sondern auch das Eroberte durch zweckmässige politische Institutionen zu sichern. Nach der Eroberung Constanti- nopels1) 1453 (s. §. 46) ward die osmanische Residenz dahin verlegt. §• 48. Die Mongolen. Die Mongolen wurden noch einmal furchtbar unter Timur Lenk (dem „Lahmen“ wegen einer Verwundung) oder Tamerlan (1369 bis 1405), welcher den (durch Ermordung eines Nachkommen Tschingis-Khan’s) erledigten Thron von Dschagatai einnahm und Sa- markand zu seinem Herrschersitz wählte. Von hier aus eroberte er Persien und Indien, und besiegte die Osmanen (in der Ebene von Angora), gab aber, da er keine Flotte zum Uebergang über den Bos- porus nach Europa hatte, den weitern Zug gegen Westen auf. Doch machte er einen Streifzug gegen den Khan von Kaptschak, der sich von ihm unabhängig machen wollte, kehrte aber plötzlich um nach Asien, wo er reichere Länder erobern konnte. Auf einem Zuge gegen China, aus welchem die Nachkommen Tschingis-Khan’s inzwischen vertrieben waren, starb er. Nach seinem Tode zerfiel das von der chinesischen Mauer und dem Ganges bis zum Archipelagus aus- gedehnte Reich durch Kriege und Theilungen unter seinen Nach- kommen in mehrere Khanate. •C. Der Nord osten Europa’s. §• 49. Skandinavien. Als in Dänemark* 2), welches seine Herrschaft über die Küsten- länder an der Ostsee (§. 29) schnell wieder verloren hatte, der Mauns- stamm der Estrithiden mit Waldemar Iv. ausstarb (1379) und seine ]) Mordtmann, A. D., Belagerung und Eroberung Constantinopels durch die Türken 1453. (1858.) 2) Dahlmann, F. C., Gesch, von Dänemark. 3 Bde. 1840—1843.
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