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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

3. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

4. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

5. Theil 1 - S. 168

1827 - Leipzig : Brockhaus
168 behauptete sich der Orden durch Tapferkeit und Einmüthig- keit gegen die Waffen der Saracenen; am Ende mußte er aber unterliegen, und alle Kranke, die im Hospital zu Je- rusalem zurückgeblieben waren, wurden von den Türken er- mordet. Lange hatten sie nun keinen festen Wohnsitz mehr; zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts bemächtigten sie sich aber der Insel Rhodus, wo sie ihre Pferde mit Schif- fen vertauschten, auf denen sie die Muselmänner angriffen, und sich zweihundert Jahre lang behaupteten. Da sie aber auch im Jahr 1522 von hier vertrieben wurden, so räumte ihnen in der Folge Kaiser Karl V. die Insel Malta zu ihrem Aufenthalt ein. Daher hießen sie seitdem Malteser- Ritter (1530). Doch auch hier sollten sie keine bleibende Statte haben. Napoleon Bonaparte griff mit seinem Zuge nach Aegypten 1798 die Insel unvermuthet an, und bemächtigte sich derselben. Zwar wurde sie in der Folge den Franzosen wieder durch die Engländer abgenommen (1800), sie waren aber nicht geneigt, sie an die Ritter zurück zu ge- den, die noch jetzt vergeblich nach einem Fleck Landes stre- den, von wo aus sie Gelegenheit hätten, für die Christen- heit gegen die Ungläubigen zu streiten. Zu Anfang des zwölften Jahrhunderts (1118) entstand auch zu Jerusalem der berühmte Tempelherrnorden, der ganz kriegerisch war. Er wurde von Hugo von Pajens, Gottfried von St. Uldemar und sieben andern Rit- tern gestiftet. König Balduin von Jerusalem räumte ih- nen eine Wohnung auf dem Platz ein, wo ehedem der Tempel Salomonis stand, daher bekamen sie den Namen Tempelherren, denn anfangs nannten sie sich die ar- men Ritter von der heiligen Stadt. Auch die Ge- bäude, die sie nachher in Frankreich hatten, hießen Tem- pel. Die Bestimmung dieser Ritter war, eben so wie die der Johanniter, die Straßen in Palästina von den Unglau-

6. Theil 1 - S. 186

1827 - Leipzig : Brockhaus
- Iso boten hatte, wenn er ihn nicht losgeben wollte. Allein die Reichsfürsten forderten jetzt Richards Losla.ssung in einem hohen, entschlossenen Tone, und so mußte sich endlich der Kaiser dazu bequemen. Kaum war aber der Befehl zu sei- ner Loslassung ertheilt, so bereuete er es wieder. Doch Ri- chard hatte sich schon mit unglaublicher Geschwindigkeit aus dem kaiserlichen Gebiete entfernt, und so kam der Ge- genbefehl zu spät. Zwei Drittel vom Lösegeld waren schon baar an Hein- rich ausgezahlt worden, Herzog Leopold aber hatte zum Preis seiner Treulosigkeit noch nichts erhalten, als Geiseln für das letzte Drittel, das für ihn bestimmt war. Es kam lange nicht, weil man in dem damals noch armen England nicht so viel Geld aufbringen konnte. Schon war Leo- pold im Begriff, die Geiseln unmenschlicher Weise hinrich- ten zu lassen, als eben noch zu rechter Zeit die volle Sum- me mit der Prinzessin Eleonore eintraf. Der Himmel aber hatte beschlossen, daß Leopold die Früchte seiner Treu- losigkeit nicht einernten sollte; denn ehe die Geldfässer in Wien anlangten, stürzte er vom Pferde und starb. Und benahm sich sein Sohn edler? Nein! Er schickte die Prinzessin, seine Braut, schimpflich zurück, behielt aber das Geld und die Geiseln, bis die Bischöfe und Stande seines Gebietes, die mehr Ehrgefühl hatten, als er, ihn tfóf thigten, diese loszulassen. 46. Heinrichs Vi. glühender Thron und glühende Krone. (1.1197.) Schon vor Friedrichs I. Tode hatte Heinrich Vi. die sicilische vierzigjährige Prinzessin Constantia, nicht ih- rer schönen Augen wegen, sondern als die Erbin des Kö- nigreichs Sicilien, geheirathet, das ihr im Jahr 1189 nach

7. Theil 1 - S. 159

1827 - Leipzig : Brockhaus
159 der fromme Schwärmer, dem es nicht wenig schmeicheln mochte, ganz Frankreich und Italien in Bewegung gebracht zu haben., vor ihnen her. In Deutschland, wo damals noch Alles ruhig war, sah man diese zahlreichen Scharen Kreuzfahrer als Unsinnige, als Rasende an, die mit Gefahr fremdes Gut zu gewinnen suchten und das ihrige hinschleu- derten. Bald aber wurden auch die Deutschen von dem Schwindel ergriffen. Es gab unter ihnen Leute, die, wie der hochbegeisterte Peter, Erscheinungen und Offenbarun- gen hatten und ihre Beredtsamkeit geltend zu machen wuß- ten. Andere sahen Städte in der Luft und ganze Scharen Krieger zu Pferd und zu Fuß, die drohend gegen einander anzogen. Es verbreitete sich das Gerücht, Karl der Gro- ße sei wieder auferstanden, und werde in eigener Person die Kreuzsoldatcn trockenen Fußes über das mittelländische Meer führen. Schnell mehrte sich nun ihre Zahl. Da P e- tern der Haufe für sich allein zu groß wurde, so übergab er einen Theil davon der Führung seines Freundes, Wal- ther von Habenichts, der diesen Namen seiner Armuth verdankte. Ihren Marsch nahmen sie über Deutschland und Ungarn nach Konstantinopel, wo der allgemeine Sammel- platz seyn sollte. Unterwegs hauseten sie wie Straßenräu- der, wenn man es ihnen an Lebensmitteln fehlen ließ. Die Deutschen versorgten sie gutwillig mit dem Nöthigsten; nicht so bereit aber zeigten sich die Ungarn, von denen viele Tau- sende, ihrer Räubereien und anderer Ausschweifungen we- gen todtgeschlagen wurden. Nicht besser erging es in der Bulgarei dem zweiten Hcereshaufen unter der Anführung des Walther von Habenichts. Das Volk ergriff die Waffen gegen sie und machte sie fast Alle nieder. Gleiches Schicksal hatte ein deutscher Priester, Namens Gottschalk; denn kaum sahen die Ungarn die Kreuzfahne, die er vor dem Heereshaufen, den er anführte, hertragen ließ, so rot-

8. Theil 1 - S. 160

1827 - Leipzig : Brockhaus
teten sie sich zusammen und schlugen sie alle todt. Ein anderer Priester, Folkmar, der in Sachsen und Thürin- gen 12,000 Mann zusammengebracht hatte, war allem An- schein nach nicht viel glücklicher. Noch kam ein neuer ungeheurer Schwarm von mehr als 200,000 Menschen aus Frankreich nach. Es waren Prie- ster, Bauern, Schüler, Weiber und anderes Gesindel. Da L>er Kreuzzug den Feinden Christi galt, und die Juden auch Feinde Christi waren, so begannen sie zuerst ihre Helden- thaten gegen die unglücklichen Hebräer, die sie unterwegs antrafen. Alles, was Jude hieß, wurde niedergehauen. Be- sonders zu Verdun, Speier, Worms, Mainz, Köln, kam eine unglaubliche Menge auf die elendeste Weise um. Viele tödteten sich und ihre Weiber selbst, um den blutgierigen Feinden nicht in die Hände zu fallen. Die Strafe für ihre Grausamkeit fanden diese Würger bald genug. Sie wurden, wie die andern, größtenthcils in Ungarn todtgeschlagen. ' Am Ende langte Peter mit nicht viel über 20,000 Mann vor Konstantinopel an, wo sich aber eine Menge ita- lienisches Gesindel und die Deutschen, die dem Schwerte der Ungarn entronnen waren, mit ihm vereinigten. Raubend und plündernd trieben sie sich eine Zeit lang in den Umge- bungen der Stadt herum. Der griechische Kaiser, Alexius Comnenus, der damals regierte, und dem daran gelegen war, der beschwerlichen Gäste sobald als möglich los zu werden, verschaffte ihnen Transportschiffe, mit denen sie über die Meerenge nach Asien übergefetzt wurden. Nun stand also Peter an der Spitze eines ansehnli- chen Heeres in Feindes Lande. Wie schlimm da von den Kreuzsoldaten gehaus't wurde, laßt sich leicht denken. Sul- tan Soliman von Nicaa ließ ihnen aber nicht Zeit, weit vorzudringen; er siel mit einem gutgeübten Heere Türken über den regellosen Haufen der Kreuzfahrer her, und brachte

9. Theil 2 - S. 99

1880 - Stuttgart : Heitz
Wilhelm der Eroberer. 99 Wilhelm persönlich und hatte eine große Vorliebe für ihn und alle Normannen. Als Eduard 1066 starb, bemächtigte sich Harald, Herzog von Mercia und Kent, der reichste und mächtigste der englischen Großen, des Thrones und wurde allgemein anerkannt. Wihelm fuhr zornig auf und verlangte Abtretung des Thrones, und da Harald die Forderung abschlug, so rüstete er sich. Pie.normänner waren die tapfersten Krieger jener Zeit; außerdem boten die kriegslustigen Ritter anderer Länder dem Herzoge ihre Dienste an. Aus einer zahlreichen Flotte setzte dieser nach der Südküste Englands über und landete glücklich. Als er ans Ufer sprang, fiel er. „Ein übles Vorzeichen!" murrten die Umstehenden. Aber er faßte sich schnell und ries, als wenn er absichtlich sich hingeworfen hätte: „So nehme ich von diesem Lande Besitz!" Harald eilte herbei. Es kam zu einer blutigen Schlacht bei Hastings (Hehstings) an der Südküste (1066). Die Normänner gewannen einen großen Sieg; Harald fiel mit zweien seiner Brüder und einem großen Theil der sächsischen Ritterschaft. Wilhelm der Eroberer — so wurde er nun genannt — wurde nun ohne Widerspruch König von England; ein kräftiger Mann mit einer starken Seele, aber rauh, stolz und hart. Anfangs regierte er strenggerecht; er duldete keine Unordnung, suchte Normänner und Engländer durch Heirathen einander näher zu bringen und hörte jeden Unterthan an. Aber das änderte sich bald, als er nach der Normandie zurückreiste. Die nach England übergesiedelten Normänner ließen die unterworfenen Engländer ihren Uebermuth fühlen; der Haß gegen die Fremden, wuchs, und schon war der Tag bestimmt, an welchem man die Fremden, wie einst die Dänen, niedermachen wollte. Da kehrte Wilhelm schleunig nach England zurück und hielt ein strenges Gericht über die Uebelthäter. Jeder neue Aufftand führte neue Härten herbei. Er nahm den Engländern ihre Güter, machte diese zu Kronbesitznngen und übertrug sie seinem normannischen Adel. Mit eiserner Hand drückte er die Engländer in Sklaverei nieder und wandte Ehre, Reichthümer und Vertrauen nur den Normännern zu. Nur die Furcht hielt die unglücklichen Engländer von neuen Empörungen zurück. Als er nach 21 jähriger Regierung starb (1087), war die Freude der Engländer groß, und die bittere Reue, die er im Sterben über seine Härte empfand, konnte die Gemüther nicht mit seinem Andenken versöhnen.

10. Theil 2 - S. 110

1880 - Stuttgart : Heitz
110 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Kreuzzüge. nichtsnutzigen Gesindels; denn dieses Volk halte keine großen Vorbereitungen zu machen gehabt und nur auf die ersten Strahlen der Frühlmgssonne gewartet, um fortzuziehen. Der edle Gottfried erschrak, als er den ungeschlachten Haufen sah. Mit solchen Leuten mochte er nicht ziehen. „Geht nur voran!" rief er ihnen zu, „ich bin noch nicht bereit. Bald komme ich nach. Vor den Thoren von Constantinopel treffen wir wieder zusammen!" — Peter ließ es sich gefallen; jubelnd zog die Schaar ab. Aber sie war so groß, daß Peter sie theilte. Zwanzigtausend der Ungeduldigsten zogen voran unter Anführung eines Ritters aus Burgund, den man seiner Armuth wegen Walther Habenichts nannte. Um nach Constantinopel zu gelangen, mußten die Kreuzfahrer durch Deutschland, Ungarn und Bulgarien ziehen. Die Ungern, ein zwar nun schon christliches, aber doch noch sehr rohes Volk, ließen den Walther mit seiner Horde zwar ein, und ihr König Kolomann versprach auch, die nöthigen Lebensmittel gegen Bezahlung zu liefern. Aber um Ordnung zu halten, war das Gesindel nicht ausgezogen. Sie zerstreuten sich im Lande, plünderten — und wurden zum Theil todtgeschlagen. Noch schlimmer ging es ihnen im Lande der Bulgaren, so daß nur ein kleines Häufchen bei Constantinopel ankam, welches froh war, daß der griechische Kaiser Alexius Comueuus ihm die Erlaubniß gab, bis zur Ankunft Peters ein Lager vor den Thoren aufschlagen zu können. Nun kam Peter mit 40,000 nach, die nicht viel besser als des Walthers Leute waren. Doch ging anfangs alles gut. Die Ungern hielten Friede, weil Peter Ordnung hielt. Schon war dieser säst an die letzte Grenze gekommen, da hörte er, daß in einer vor ihm liegenden Stadt (Semlin) 16 Kreuzfahrer von Walthers Haufen, weil sie geplündert hatten, von den entrüsteten Einwohnern erschlagen worden wären. Dies hören und die Stadt stürmen lassen, war eins. Die armen Einwohner, die meist an jener That ganz unschuldig waren, wurden fast alle ermordet, die Stadt fünf Tage lang geplündert und ein entsetzliches Blutbad angerichtet. Das that der heilige Peter. Freilich mußte er nun eilen, daß er über die ungarische Grenze kam; denn schon war der König im Anzuge, die Greuelthat zu rächen. Auch in Bulgarien benahm sich Peter so unklug, daß er sich mit den Einwohnern ganz überwarf. Er erlitt eine ungeheuere Niederlage; der vierte Eheil seiner Leute lag blutend auf dem Wahlplatze, und sein ganzes Gepäck und eine Menge mitgezogener Weiber, Kinder, selbst Nonnen, fielen in die
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