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1. Die Neuzeit - S. 91

1895 - Hamburg : Meißner
91 und ihn selbst nach Küstrin. Die einjährige Thätigkeit dort auf der Kriegs- und Domänenkammer war für ihn eine gute Schule der Verwaltung und der Pflichterfüllung, in der er des Vaters Thätigkeit achten und anerkennen lernte, das Kommando in Rnppin eine Schule militärischer Bildung. Seine litterarischen Beschäftigungen in Rheinsberg machten ihn zum Anhänger der Aufklärungslitteratur und veranlaßten seinen Briefwechsel mit Voltaire. In feinem Antimncchiavell schuf er ein neues Fürstenideal durch die Betonung der Pflichten des königlichen Amtes, dessen letzter Zweck das Wohl des Volkes ist, und wurde so der Begründer des aufgeklärten Despotismus. Der König, mit dem Sohne versöhnt, erkannte dessen Fähigkeiten und übertrug ihm die Erkämpfnng seiner Rechte gegen Österreich. Am 31. Mai 1740 bestieg Friedrich Ii. den Thron. Durch seine außerordentlichen Gesandten nach Wien, Versailles und Hannover überzeugte er sich, daß auf die Befriedigung seiner Ansprüche ans Jülich-Berg nicht zu hoffen sei. Er beschloß daher nach dem Tode des Kaisers Karl Vi. (20. Cft. 1740) seilte Rechte auf Schlesien geltend zu machen, die, durch einen Erbvertrag Joachims Ii. mit den Herzögen von Liegnitz, Brieg und Wohlau begründet, von Österreich trotz früherer, rechtsnngiltiger Nichtigkeitserklärung durch die Gewährung einer Entschädigung (Schwiebus) unter dem Großen Kurfürsten anerkannt und durch die (erschlichene) Wiederabtretung derselben durch Friedrich Iii. wieder gewonnen waren. Obwohl die Garantie der pragmatischen Sanktion durch den Versailler Vertrag hinfällig geworden war, erbot er sich, Maria Theresia, Karls Vi. älteste Tochter, gegen Anerkennung seiner Ansprüche in ihrem Erbe zu schützen, und rückte in Schlesien ein, wo ihn die protestantischen Bewohner jubelnd als Befreier empfingen. Da Maria Theresia nach Widerlegung der bayrischen Erbansprüche und im Gefühle ihres angestammten Rechtes alle Verhandlungen ablehnte, begann der erste schlesische Krieg (1740—1742). Der Sieg bei Mollwitz (10. April 1741) bewies die Überlegenheit der kriegstüchtigen preußischen Infanterie, aber erst als die preußenfeindlichen Umtriebe der englischen Diplomatie ein Bündnis Friedrichs mit Frankreich zur Durchführung der bayrischen

2. Die Neuzeit - S. 92

1895 - Hamburg : Meißner
— 92 — Erbansprüche aus Österreich und bamit den Ausbruch des österreichischen Erbfolgekrieges herbeigeführt hatten, entschloß sich Maria Theresia in dem geheimen Abkommen zu Klein-Schnellenborf (Okt. 1741) zum Verzicht auf Niederschießen. Die vertragswibrige Bekanntmachung bieses Abkommens und die Erfolge der österreichischen Waffen in Bayern veranlaßten Friedrich zur Fortsetzung des Krieges und zum Einfall in Mähren; nach Böhmen zurückgezogen, erzwang er bnrch den Sieg bei Chotnsitz über Maria Theresias Schwager Karl von Lothringen den Frieden znbreslan 1742, in welchem Nieder- und Oberschlesien bis zur Oppa sowie die Grafschaft Glatz preußisch würden. In dem österreichischen Erbfolgekriege (1741—1748) hatte der Kurfürst Karl Albert von Bayern mit französischer Hilfe das ungeschützte Österreich uitb Böhmen besetzt und die Kaiserkrone (Karl Mi. 1742—1745) erlangt, aber durch die Herbeiziehung der lombarbifchen Regimenter unter Khevenhüller und die Erhebung der Ungarn nicht nur feine Eroberungen, sondern auch fein eigenes £anb verloren. Den Abschluß des angebotenen Friebens Hinberte das Streben Maria Theresias nach einem Ersätze für Schlesien in dem eroberten Bayern und das Verlangen des englischen Königs Georg Ii. nach kriegerischem Ruhm als Bunbesgenosse Maria -ihereims und Führer der pragmatischen Armee. Tie Erneuerung des englisch-österreichischen Bündnisses im Wormser Bertrage 1743 und das Büubnis Österreichs mit Sachsen, welches Maria -iheresta den Besitz ihrer Staaten im Umfange von 1739 garantierte, veranlaßte Friedrich zur Erneuerung des Bünbniffes mit Frankreich und zum Beginn des zweiten schlesischen Krieges (1744 1745). Er fiel als Verbündeter des Kaisers in Böhmen ein, mußte sich aber vor dem vom Rhein her anrückenden Prinzen Karl nach Schlesien zurückziehen; bazit starb Karl Vii., und fein Sohn Maximilian Joseph entsagte im Frieden zu Füssen 1745 allen Ansprüchen auf Österreich gegen Rückgabe Bayerns. Aber die Schlachten bei Hohen triebberg in Schlesien und bei ooor in Böhmen erwiesen abermals die Überlegenheit Friebrichs im Felbe. Dem Siege Leopolbs von Dessau über die Sachsen bei Kesseleborf, bnrch welchen der beabsichtigte Einfall in die Mark verhinbert würde, folgte der Abschluß des Dr es den er

3. Die Neuzeit - S. 102

1895 - Hamburg : Meißner
— 102 — bt'i oofjtt -l'iacta Theresias und Franz' I., seit dem Tode seines Vaters Kaiser und Mitregent in Österreich, seit dem Tode seiner Mutter 178<> Alleinherrscher, nach außen hin zu erweitern und im Innern durch Reformen zu kräftigen. Aber fein Versuch, nach dem Aussterben der bayrischen Linie der Wittelsbacher sich mit Zustimmung des neuen Kurfürsten Karl Theodor beträchtliche Teile des Landes anzueignen, stieß auf den Widerstand Friedrichs des Großen und führte zum bayrischen Erbfolge kriege (1778—1779); int Frieden von Teichen mußte sich Joseph mit dem Jnnviertel begnügen. Ebenso mißlang ein späterer Versuch des Kaisers, Bayern gegen die Niederlande einzutauschen, infolge der Stiftung des deutschen Fürstenbundes durch Friedrich den Großen 1785. ^ Auch Josephs Reformen im Innern, welche Österreich zum Einheitsstaate umgestalten und alle alten Mißbräuche ausrotten sollten, scheiterten zum größten Teile und führten zu Ausständen in Ungarn und Belgien. Nur das Toleranzedikt (1781) und die Aushebung der Leibeigenschaft (1782) blieben in Geltung, alle übrigen Neuerungen mußte er vor seinem Tode noch aufheben. Semem staatsklugen und maßvollen Bruder Leopold Ii. (1790 bis 1/92) gelang es, die Ausstände zu bämpsen und die Ordnung wiederherzustellen.

4. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

5. Die Neuzeit - S. 32

1895 - Hamburg : Meißner
— 32 — endeten auf dem Schaffott. Die Neuerungen aus der Zeit Eduards Vi. wurden aufgehoben, die früheren Edikte gegen die Ketzer wiederholt, deren Führer verbrannt, endlich die katholische Kirche und die Verbindung mit der Kurie wiederhergestellt. Nach Marias frühem Tode folgte unter offener Begünstigung Spaniens ihre Schwester Elisabeth (1558—1603), eine Tochter der als Ehebrecherin Hingerichteten Anna Boleyn, die von ihrem Vater verstoßen und in Dürftigkeit erzogen, von Eduard Vi. an den Hof berufen, von Maria mit Kerker und Verbannung bestraft und sogar am Lebeu bedroht war. Ohne bestimmte religiöse Überzeugung, durch ihre Herkunft auf deu Anschluß au die Reformation hingewiesen, aber durch ihre Vorliebe für die katholischen Kultusformen, die Rücksichtnahme aus Spanien und die katholische Gesinnung der Mehrzahl ihrer Unterthanen der alten Kirche geneigt, beschritt sie zögernd unter dem Drängen ihrer Ratgeber, des Staatssekretärs Sir William Eecil (Lord Burleigh) und ihres Lieblings Robert Dndley, Earl von Leicester, den Weg der Reformen und nahm in religiöser wie politischer Beziehung eine vermittelnde Stellung ein. Die Suprematsakte gab der Krone die Herrschaft über die Kirche zurück, die Uniformitätsakte führte das Common Prayer Book mit einigen Abweichungen wieder ein, mit den 39 Glaubensartikeln erhielt das Lehrgebäude der anglikanischen Kirche seinen Abschluß. Erst die Anfechtung ihrer Legitimität durch die katholische Partei und die drohende Restauration des Katholicismus durch die schottische Königin Maria Stuart machte sie zur Vorkämpferin des Protestantismus. In Schottland, wo seit 1370 das Haus Stuart regierte, hatte infolge des Reichtums der katholischen Kirche, welche die hauptsächlichste Stütze der Krone war, die Reformation durch die Predigt begeisterter Ealvinisten wie John Knox, bei den begehrlichen Edelleuten und dem bedürftigen Volke Verbreitung gefunden und bald einen entscheidenden Sieg errungen, welcher zugleich die königliche Gewalt auss äußerste beschränkte. Die Trägerin der Krone, Maria Stuart, als Gemahlin Franz' Ii. ehemals Königin von Frankreich, zugleich Erbin von England, als Tochter einer Guise streng katholisch, nicht ohne staatsmännische Geschicklichkeit, dabei aber lebenslustig und dichterisch veranlagt, suchte eine Stütze

6. Die Neuzeit - S. 33

1895 - Hamburg : Meißner
— 33 — bei ihrem Vetter Henry Stuart Lord Darley, mit dem sie sich 1565 vermählte. Nach einem Siege über die aufständischen protestantischen Lords, an deren Spitze ihr Halbbruder Graf Murray stand, suchte sie mit Hilfe ihres Geheimschreibers David Niccio, eines päpstlichen Agenten, die katholische Kirche wieder herzustellen. Die Ermordung Riccios durch Darley hatte die Entfremdung der Königin und ihres Gemahls zur Folge, nach dessen gewaltsamem Tode sie sich mit dem Mörder, Earl Bothwell, vermählte. Von den aufständischen Lords gefangen genommen und zur Abdankung gezwungen, entfloh sie 1568 nach England, wo Elisabeth sie aus Furcht vor einer katholischen Erhebung gefangen fetzen ließ. Die Versuche zur Befreiung Marias und die Umtriebe des Papstes Gregor Xiii. und Spaniens, welche die Ermordung Elisabeths und die Eroberung Englands beabsichtigten und in Irland einen gefährlichen Aufstand hervorriefen (1579—1583), nötigten Elisabeth Sur entschiedenen Abwendung vom Katholizismus und riefen eine patriotische und protestantische Bewegung hervor. Katholische Priester wurzelt hingerichtet, der spanische Gesandte ausgewiesen, die ausständischen Niederländer unterstützt, der verwegene Freibeuter Sir Fraucis Drake mit einer Flotte gegen die Kolonieen und Küsteu Spaniens ausgesandt, der Anschluß Schottlands an die katholische Koalition durch Abschluß eines Freuudschastsvertrages mit Marias Sohn Jakob Vi. verhindert. Nach dem Mordanschlage Babingtons ließ Elisabeth unter dem Drucke der öffentlichen Meinung endlich auch gegen Maria Stuart, welche der Verbindung mit den Mördern und Spanien überführt wurde, das Todesurteil aussprechen, suchte aber dann sür dessen Vollstreckung (5. Febr. 1587) die Verantwortung von sich abzuwälzen. Der Angriff der spanischen Armada 1588 rief eilte mächtige nationale Begeisterung hervor und hatte eilten gewaltigen Aufschwung der englischen Seemacht zur Folge. Als Elisabeth im Trübsinn über die Hinrichtung des Grafen Elser ant 3. April 1603 starb, war die religiöse Reform abgeschlossen, die Seeherrschaft Euglauds begründet, die Angriffskraft Spaniens gebrochen. Elisabeths Nachfolger, Jakob I. (1603—1625), ans dem Haufe Stuart (1603 1714), durch dessen Thronbesteigung England und Schottland vereinigt wurden, schloß schon 1604 mit Spanien Schwahn, Lehrbuch der Geschichte für die Oberstufe. Hi. Z

7. Die Neuzeit - S. 87

1895 - Hamburg : Meißner
— 87 war, tmtrben trotz der bcrcbtcit Verteidigung bc§ genialen Satirikers Jonathan Siuift (j int 'äöcthitsiitn 1745) toitgei'etzt gtt (dunsten Englanbs unterbrückt. In Österreich kenn mit Kart Vi. (1711 1740) die männliche Linie des Hauses Habsburg zum Erlöschen. Deshalb verorbnete der Kaiser unter Aufhebung einer entgegenstehenben Verfügung Leopolbs I. durch die pragmatische Sanktion 1713, daß nach seinem Tode die Monarchie ungeteilt auch auf feine weiblichen Nachkommen übergehen sollte. Für diese Bestimmung, welche durch die Lanbtage aller Kronländer bestätigt würde, suchte der Kaiser auch die völkerrechtliche Garantie der übrigen europäischen Staaten nach und erhielt sie ohne Schwierigkeit von Spanien, Rnßlanb, den meisten beutschert Reichsstänben, barunter von Preußen im Berliner Vertrage gegen Zusicherung des Anheimfalles von ^erg beim Aussterben von Pfalz - Neuburg, von den Seemächten und vom Reiche. Dabei sank die äußere Macht Österreichs immer mehr infolge des schlechten Zustanbes von Heer und Finanzen. Als bnher wegen der Thronfolge in Polen nach dem Tode Augusts Ii. Frankreich, Spanien und Sarbinien beut Kaifer bett Krieg erklärten (polnischer Erbfolgekrieg 1733—1735), mußte Österreich sowohl ant Rhein wie in Italien zurückweichen. Zwar wurde iit Poleu der vou Rnßlanb mit kaiserlicher Zustimmung eingesetzte Angnit Iii. als König anerkannt, aber der vertriebene Stanislaus Leszczynski würde durch Lothringen entschäbigt (an Frankreich gefallen 1 766), besten Herzog Franz Stefan, des Kaisers Schwiegersohn, T oskana erhielt, und der Kaiser mußte Neapel und Sicilien an den Bourbonen Don Carlos, einige mailänbische Gebietsteile an Sarbinien abtreten und erhielt als Entschädigung nur Parma und Piaeenza. Ein nach bent Tode Eugens (f 1 736) int Bunbe mit Rnßlanb unternommener Türkenkrieg (1737—1739), welcher Ersatz für die Verluste bringen sollte, enbete noch unglücklicher; Österreich mußte im Frieden zu Belgrab fast alle Eroberungen des letzten Krieges wieber herausgeben, währenb Rußland Asow erhielt, besten Festungswerke geschleift würden. Noch verberblicher würde die Verfeindung mit Preußen, eine Folge des in englisch-hannoverschem Interesse abgeschlossenen Versailler Vertrages von 1739, welcher entgegen

8. Die Neuzeit - S. 93

1895 - Hamburg : Meißner
— 93 — Friedens 1745, durch den Friedrich die Gewährleistung seiner sämtlichen Besitzungen erhielt, während er dagegen die Wahl von Maria Theresias Gemahl Franz I. zum Kaiser (1745—1765) anerkannte. Die Erfolge der Franzosen unter dem Marsch all von Sachsen in den Niederlanden führten auch 'endlich den Abschluß des österreichischen Erbfolgekrieges durch den Aachener Frieden 1748 herbei, in dem England und Frankreich ihre Eroberungen zurückgaben, während Maria Theresia noch Parma und Piacenza an den Bourbonen Don Philipp abtreten mußte. 4. Der Entscheidungskamps im siebenjährigen Kriege. Trotz des unglücklichen Ausganges der beiden ersten schlesischen Kriege setzte die österreichische Politik ihre Bemühungen um die Wiedergewinnung Schlesiens und womöglich die Vernichtung der preußischen Monarchie fort. Einen bereitwilligen Bundesgenossen fand sie in Rußland durch den keiegslnstigen Kanzler Grafen Bestuschew, welcher auf die Kaiserin Elisabeth (1741—1762), Peters des Großen Tochter, maßgebenden Einfluß besaß. Ein Vertrag vom Jahre 1746 verpflichtete beide Staaten zu gegenseitigem Schutze im Falle eines preußischen Angriffs und verfügte gleichzeitig die Aufstellung einer kriegsbereiten Truppenmacht an den Grenzen. Dagegen verharrte Frankreich in feiner prenßen-fmmdlicheit Haltung, so daß selbst Graf Kaunitz, der österreichische Botschafter in Versailles, der Kaiserin in einer Denkschrift 1751 zu einer ehrlichen Verständigung mit Preußen riet. Als aber Frankreich trotz seiner friedfertigen Haltung in Indien, wo es auf feine bedeutenden Eroberungen verzichtete, und in Nordamerika, wo es fogar das zur Verbindung von Canada und Louisiana nötige Dhiothal auszugeben geneigt war, von England zur See angegriffen wurde und dieses zur Aufrechterhaltung des Friedens auf deut Festlande mit Preußen den Neutralitätsvertrag von Westminster (Jan. 1756) abschloß, schloß Frankreich unter dem Einflüsse der Marquise von Pompadour durch Vermittelung des Abbe (später Kardinal) Bernis am 1. Mai 1756 mit Österreich einen Nentralitätsuertrag und ein Verteidigungsbündnis und erklärte sich gleichzeitig bereit, auf Österreichs Angriffspläne einzugehn. Sachfen-Polen, wo unter August Iii. der verschwenderische

9. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

10. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 64

1891 - Hamburg : Meißner
— 64 — und Liverpool. Georg Stephenson, der Lokomotiv-Erbauer. 1830 -1833 Erhebung der Belgier gegen Holland. Trennung Belgiens von Holland. Leopold I. von Koburg, König von Belgien (1831 — 1865). 1831 -1833 Aufstand der Polen zu Warschau. Der Diktator Chlopicki. Mutiger Widerstand der Polen unter Szcrynecki. Die Schlachten bei Praga und Ostro lenka(1831). Paskiewitsch erobert Warschau und wird Statthalter von Polen. Polen mit Rußland vereinigt, jedoch mit besonderer Verwaltung. Politische Bewegungen in der Schweiz, Italien unk Deutschland. Ägyptisch-türkischer Krieg zwischen dem Sultan Mabmud Ii. und Mehemed Ali, Vizekönig von Ägypten. Die Ägypter dringen siegreich in Asien ein. Rußland und die anderen europäischen Großmächte vermitteln den Frieden. Das Vizekönigtum Ägypten erhält Erweiterungen. 18°.? Don Pedro, gewesener Kaiser von Brasilien, vertreibt den Usurpator Don Miguel aus Portugal und setzt seine Tochter Maria (ver-' üblf mit Ferdinand von Koburg) als konstitutionelle Königin wieder ein. 1833 Ferdinand Vii. von Spanien f. Bürgerkrieg wegen der Thronfolge (—1840). Der Kronprätendent Don Carlos wird durch den General Espartero verdrängt. Jsabella, Ferdinands Tockter, wird Königin von Spanien unter der Regentschaft ihrer Mutter Christine. Ib34 Der preußische Zollverein gestiftet. 183b Franz I. f.„ Sein Sobn Ferdinand I. Kaiser von Österreich (—1848). Erste Eisenbahn in Deutschland (zwischen Nürnberg und Fürth. 1837 Wilbelm Iv. von England f. Victoria von Kenl wird Königin von England. Sie vermählt sich mit Albert, Prinzen von Koburg (1840). Hannover wird ein selbständiges Königreich unter E nt st Augu st.
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