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1. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

2. Die Neuzeit - S. 35

1895 - Hamburg : Meißner
— 35 — In Dänemark wurden unter Christians Ii. Nachfolger, Friedrich I. von Schleswig-Holstein, auf dem Reichstage zu Odense 1527 die Anhänger der alten und neuen Lehre gleichgestellt, die Priesterehe gestattet, und die Unabhängigkeit der Bifchofs-wahlen von Rom ansznfprechen. Die eigentliche Entscheidung erfolgte unter Christian Iii. Auf dem Reichstage zu Kopenhagen 1536 wurden die Rechte der alten Kirche aufgehoben, 1551 die neue Kirchenordnng Bngenhagens eingeführt. Hier wie in Schweden blieb die bischöfliche Würde bestehen, aber in völliger Abhängigkeit von der Krone. Auch Norwegen und Jslaud nahmen die Reformation an. In Polen fand die Reformation unter dem Adel, welcher auf den Einfluß und Reichtum der Prälaten eifersüchtig war, zahlreiche Anhänger und verbreitete sich unter dem letzten Jagiellonen, Sigismund ü. August (1548—1572), rasch. Die verschiedenen protestantischen Richtungen vereinigten sich auf der Geueralfyuode zu Sandomir zu einem gemeinsamen, vermittelnden Glaubensbekenntnis. Während des Interregnums wurde 1573 zwischen den Anhängern der alten und der neuen Kirche ein Religionsfriede (Pax dissidentium) geschlossen, welcher beiden gleiche Rechte gewährte und von dem neugewählten Könige Heinrich von Anjou beschworen wurde. Der Lehnstaat Preußen hatte schon 1525 die neue Lehre angenommen. Nur der livländische Zweig des Ordens hatte noch seine Selbständigkeit behauptet und war der alten Lehre treu geblieben, aber die Zersplitterung des Landes, die Uneinigkeit der Stände (Bischöse, Ritterschaft, Städte) und das Eindringen refor-matorifcher Bestrebungen schwächten ihn. Bald aber begauu auch in den nordischen Reichen die Gegenreformation. In Polen setzten sich unter Heinrichs Nachfolger Stephan Bathory (1574—1586) von Siebenbürgen die Jesuiten fest, die evangelischen Bischöfe wurden abgesetzt, die katholische Partei erlangte das Übergewicht. In Schweden neigte nach der Entsetzung von Gustavs ältestem Sohue, Erich Xiv., dessen Bruder und Nachfolger Johann Ii. (1568—1592) unter dem Einflüsse seiner jagiellonischen Gemahlin dem Katholizismus zu. Sein Sohn, Sigismund (Iii), trat offen zum Katholizismus über, wurde 1587 zum Köuige vou Polen gewählt und führte hier die Gegen- 3*

3. Die Neuzeit - S. 84

1895 - Hamburg : Meißner
— 84 — Wiedereinsetzung des Herzogs zugestehen und dem Bunde gegen Schweden entsagen mußte. Daun schlug Karl die iu Estland eingefallenen fünfmal stärkeren Russen bei Nanva 1700, wandte sich aber darauf, seinen gefährlichsten Gegner außer acht lassend, gegen Polen. Die Siege bei Klissow und Pultusk zeigten die Überlegenheit des kriegserfahrenen schwedischen Heeres im Felde und ermöglichten die Absetzung Augusts Ii. und die Wahl Stanislaus Leszczynskis zum Könige. Die Schlacht bei Fraustadt 1706 vereitelte den Versuch der Sachsen, mit russischer Hilfe in Polen einzudringen. Der Einfall Karls in Sachsen nötigte August, im Frieden zu Altranstädt 1706 aus die politische Krone zu verzichten. Erst nach einjährigem Aufenthalte in Sachsen wandte sich Karl gegen Peter von Rußland. Dieser hatte mittlerweile von der Kriegskunst des Gegners gelernt und Livland, Jngermannland, wo er die Reichshauptstadt St. Petersburg gründete, und Estland erobert. Vor dem Angriffe der Schweden beschloß er sich ins Innere seines weiten Reiches znriickznziehn, wo die Feinde bald durch Mangel an Lebensrnitteln und Abbruch der Verbindungen mit der Heimat zu Grunde gehen mußten (vergl. Napoleon I. 1812). Karl zog statt nach den Küstenprovinzen aus Rat des Kosakenhetmans Mazeppa nach der Ukraine, wo er bei der Belagerung von Poltetroa 1709 ciue entscheidende Niederlage erlitt; das tüchtige schwedische Heer wurde vernichtet. Karl selbst floh nach der Türkei und nahm in Bender Aufenthalt; es gelang ihm auch, die Pforte zur Kriegserklärung gegen Rußland zu bewegen. Peter fiel in die Moldau ein, wurde aber am Pruth eingeschlossen; doch gelang es ihm durch Bestechung des Großveziers einen Frieden zu erhalten, in dem er nur Asow wieder abtreten mußte. Karls wiederholte Versuche, eine nochmalige Kriegserklärung der Psorte herbeizuführen, scheiterten an den Gegenwirkungen der Seemächte. Aber erst 1714 verließ er die Türkei und kehrte nach Schwedifch-Pommern zurück. Mittlerweile war in Polen Stanislaus vertrieben, und August Ii. wieder anerkannt; auch Dänemark hatte die Feindseligkeiten erneuert. Die Ablehnung des Haager Konzertes, welches die deutschen Besitzungen Schwedens für neutral erklärte, durch Karl Xii. hatte

4. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

5. Das Mittelalter - S. 89

1894 - Hamburg : Meißner
— 89 — 6erg, bessert Haus nach dem Falle der Hohenstaufen unter bett vielen kleinen Herrschaften in Schwaben die größte Vebeutuug erlangt hatte. Gegen seinen Sohn Ulrich gewannen bte Stabte den Sieg bei Reutlingen 1377, unterlagert aber 1388 bei Döffingen. Sie behaupteten ihre Selbstänbigkeit, mußten aber ihren Bunb auflösen. Die Hansa, um die Mitte des 13. Jahrhnuberts aus den Vereinen beutfcher Kaufleute im Auslanbe und bert Verbinbungen einzelner Stabte im Jnlanbe entftanben, umfaßte balb alle be-beutenberen See- und Binnenstübte Norbbentschlanbs von den Nieberlanben im Westen bis Livlanb im Osten. Eingeteilt würde der Bunb in Drittel, später in Quartiere; Vorort des wenbischen Quartiers und der gesamten Hansa war Lübeck, des westfälischen Quartiers Köln, des sächsischen Braunschweig, des preußischen Danzig. Der Bunb beherrschte vollkommen den Handel auf der Ost- und Norbsee und hatte überall feine Kontore, die wichtigsten in Lonbon (Stahlhof), Brügge, Bergen, Wisby und Nowgorob. Zahlreiche Privilegien schützten ihn im Auslanbe gegen jebe Willkür; namentlich bte skanbinavischen Reiche waren wirtschaftlich und politisch von ihm abhängig. Eine starke Kriegsflotte schützte feine Interessen. Als König Walbemar Iv. von Dänemark 1361 bei der Zerstörung Wisbys das Eigentum hanseatischer Kaufleute verletzte, erklärte ihm die Hansa den Krieg, beschloß auf der Kölner Konföberation 1367 ein allgemeines Aufgebot und nötigte Dänemark durch die Einnahme von Kopenhagen zum Frieden von Stralfnnb 1370, in welchem es die früheren Privilegien der Hansa bestätigen, die Einkünfte der durch den Heringsfang wichtigen Insel Schonen zu zwei Dritteln auf 15 Jahre abtreten und die Königswahl von der Bestätigung der Hansa abhängig machen mußte. Erft als die norbifchen Staaten feit ihrer Vereinigung durch die kalmarifche Union 1397 erstarkten und die meisten Hanfastäbte unter die Hoheit der Laubes-fürsten gerieten, sank die Bebeutung des Bunbes. Auch die Reichsritterfchaft schloß sich zur Aufrechterhaltung ihrer Selbstänbigkeit zu Büubniffen zusammen und lag in steter Fehbe mit den Fürsten, namentlich mit Eberharb von Württemberg. Die Bauern in der Schweiz, welche noch zum Teil ihre alte

6. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 47

1891 - Hamburg : Meißner
— 47 — 1700 Sieg Karls Xii. über die Russen bei Narva. Dorber der Travendaler Friede zwischen Dänemark und Schweden. 1701—1714 Spanischer Grbfolqekrieg. Prinz Gugen und Marlborougb. Veranlassung: die Anfechtung des Testamentes Karls Ii. v. Spanien, nach welchem Philipp(V.) v. Anjou,.(Ludwigs Xiv. Enkel) König werden soll, durch Österreich. England,Holland u.preußen. Die vereinigten Mächte stellen Karl Hi. (Sohn des Kaisers Leopold) zum Prätendenten gegen Philipp auf. Der Krieg ist anfangs sehr unglücklich für Ludwig Xiv. 1702—1714 Anna (Jacobs Ii. Tochter), Königin von England. 1703 Gründung von Petersbnrg. Eroberung Polens durch Karl Xii. Gegen August Ii., d. Starken, wird Stanislaus Lescinsky durch Karlxii. zum König von Polen erhoben. 1703 Händel in Hamburg (f 1759 in London), Sebastian Bach in Leipzig (t 1750). 1704 Eugen von Savoyen und Marlborough / schlagen die Franzosen bei Höchstädt. 1705—1711 Joseph I., Kaiser von Deutschand. 1706 Karl Xii. dringt aus Polen nach Sachsen vor und zwingt dieses zum Frieden von Altranstädt und zur Verzichtleistung auf Polen. Marlborougb siegt über die Franzosen bei Ramillies, Prinz Eugen bei Turin. 1709 Schlacht bei Pultlwa in der Ukraine. Karlxii. wird geschlagen und muß zu den Türken fliehen. Polen kommt wieder an August von Sachsen. Marlborougb und Eugen schlagen die Franzosen bei Oudenarde (1708) und bet Malplaquet (1709). 1711 Iosephi. stirbt und Karl, der Kronprätendent von Spanien, wird Kaiser. Siege der Franzosen in Spanien. 1711—1740 Karl Vi., Kaiser von Deutschland. Die pragmatische Sanction zur Feststellung der Erbfolge seiner Tochter Maria Theresia.

7. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 71

1891 - Hamburg : Meißner
— 71 — 1863 (Ende Januar). Aufstand der Polen gegen Rußland. Preußen begünstigt die Unterdrückung (1864) des Aufstandes. 30 März Prinz Wilhelm, der Sohn des Herzogs Christian v. Sonderburg-Glücksburg, wird zum König von Griechenland erwählt und tritt noch im Herbste desselben Jahres unter dem Namen Georgiosl. die Regierung an. Bald darauf tritt England die ionischen Inseln an Griechenland ab. 17. August—1. Sept. Erfolglose Zusammenkunft der meisten deutfchenfüi sten unter dem Vorsitze des Kaisers von Österreich zu Frankfurt a. M zum Zweck einer Reform der deutschen Bundesverfassung. Preußen lehnt den Eintritt in den Fürstenkongreß ab und erklärt sich gegen die vorgelegten Reformpläne. 186:3 i5- November. Friedrich Vii., König von Dänemark und Herzog von Schleswig-Holstein und Lauenburg, f. Mit ihm erlischt der Mannsstamm der älteren königlichen Linie in Dänemark. Christian Ix, Herzog von Sonderburg-Glücksburg, tritt nach den Bestimmungen des Londoner Protokolls die Regierung über Dänemark, Schleswig-Holstein und Lauenburg an. Mit ihm kommt die jüngste königliche Linie auf den Thron. 16. Novbr. Friedrich, Erbprinz von Son derburg-Angusteuburg (jüngere königliche Linie), macht als Herzog Friedrich Viii. sein Recht auf Schleswig-Holstein beim deutschen Bunde geltend. 18. Nov. Der dän. Reichstag beschließt d. Einverleibung Schleswigs in d. Königreich Dänemark 7. Dezember. Der deutsche Bund beschließt unter Offenhaltung der Erbschaftsfrage, die schon am 1. Oktober beschlossene Exekution gegen Dänemark endlich eintreten zu lassen. 24. Dzbr. Einrücken der Bundestruppen (Sachsen u. Hannoveraner) in Holstein. Rückma der Dänen hinter die Eider. 1864 Österreich und Preußen verlangen noch einmal die Aufhebung der Verfassung des Gesamtstaates

8. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 116

1891 - Hamburg : Meißner
— 116 — namentlich bei Höckstädt (1704), Turin (Leopold V.dessau) und Ramillies(l706). Malplaquet(17o9). Anfall von Lingen und Mors (1702), von Tecklenburg, Reuchztel und Balengin (1707). Unterstützung der Künste und' Wissenschaften. Sophie Charlotte. Universität Halle (1693). Akademie der Künste (1699) und der Wissenschaften (1700). Leibnitz. Prachtliebe und glänzende Hofhaltung. 1713—1740 Friedrich Wilhelm I. Feste und sittlich strenge, wenn auch eigenwillige Regierung. Sorge für das Nützliche und Praktische. Gute Verwaltung der Finanzen und Ansammlung eines starken Heeres. (Die Riesengarde.) 1713 Erwerbung von Geldern durch d. Utrechter Frieden. Preußen beteiligt sich am nordischen Kriege seit 1714 und erwirbt Vorpommern von der Oder bis an die Peene mit Stettin und den Inseln Usedom und Wollin durch den Frieden von Stockholm (1720). 1740—1786 Friedrich Ii., der Gro^e (geboren d. 24. Januar 1712). Strenge Erziebung. Friedrichs Liebe zu den Künsten u. Wissenschaften. Seine Mutter Sophie Dorothea v. Hannover. Fluchtversuch Friedrichs 1730. Gefangenschaft in Küstrin. Vermählung mit Elisabeth von Braunschweig-Bevern und Aufenthalt zu Rheinsberg seit 173z. 1740 Friedrich Ii. macht die Ansprüche Preußens auf die schlesischen Herzogtümer geltend (auf Grund des Erbvertrags von 1537). 1740—1742 Erster schlesischer Krieg. Friede zu Breslau. Erwerbung von Schlesien und Glatz. 1741—1748 Österreichischer Erbfolgekrieg. Friedrich Ii. nimmt Partei für Karl Vii. (S. 50.) 1744—1745 Zweiter schlesischer Krieg. Bestätigung des Breslauer Friedens durch den Dresdenerfrieden. (S. 50.) 1744 Erwerbung von Ostfriesland durch Erbschaft. 1756—1763 Der fiebenjäkrige Krieg (S.49u.50). 1763 Der Friede zu Hubertsburg.

9. Geschichte und Geographie - S. 167

1886 - Hamburg : Meißner
— 167 — und den Inseln Usedom und Wollin zu erwerben. Er nahm auch die wegen ihres Glaubens vertriebenen Salzburger in sein Land auf. Im Anfange seiner Regierung wütete in den Nachbarländern der große nordische Krieg (Karl Xii. von Schweden gegen Dänemark, Peter den Großen von Rußland und August den Starken, Kurfürsten von Sachsen und König von Polen). * 3. Friedrich der Große. 1740—1786. Als Friedrich Ii. 1740 den preußischen Thron bestieg, hatte er sich die Erhebung Preußens zu einer Großmacht zur Lebensausgabe gesetzt. Ein geübtes zahlreiches Heer, eine volle Staatskasse ließen ihn mit Vertrauen an seine Pläne gehen. Im Jahre 1740 war der deutsche Kaiser Karl Vi. ohne männliche Erben gestorben. Da in den habsburgischen Landen nur die männliche (salische) Erfolge gültig war, so erließ Karl Vi. kurz vor seinem -Lode ein Hausgesetz, die pragmatische Sanktion, wodurch er seiner Tochter Maria Theresia die Erbfolge in den österreichischen Landen sichern wollte. Die europäischen Staaten hatten zu diesem Gesetze ihre Zustimmung gegeben, auch König Friedrich Wilhelm I., aber unter der Bedingung, daß ihm dafür das Herzogtum Berg am Rhein zufallen sollte, wenn der letzte Herzog gestorben sei. Aber noch Friedrich Wilhelhm I. hatte Habsburgischen Unbank erfahren, benn das versprochene Herzogtum ward ihm vorenthalten. Darnm hielt sich Friedrich Ii. durch die pragmatische Sanktion nicht mehr gebunden. Sein kriegerischer Ehrgeiz trieb ihn, die Provinz Schlesien, auf welche Preußen alte, von Österreich stets mißachtete Ansprüche hatte, zu erobern. Im geheimen, aber sehr schnell, ließ er alle Anstalten zum Kriege treffen und rückte plötzlich mit 30000 Mann in Schlesien ein. Damit begann der erste schlesische Krieg. Friedrich setzte sich schnell in den Besitz von Breslau. Der heranrückende österreichische Feldherr wurde bei Mollwitz 1741 bestegt Friedrichs zog dann weiter nach Mähren vor. Eine zweite Schlacht (bei Chotusitz), in der wieder die unüberwindliche preußische Tapferkeit sich glänzend bewährt hatte, nötigte die Kaiserin Maria Theresia zum Frieden von Breslau, worin sie Schlesien an Friedrich Ii. abtrat. Preußen hatte damit ein wohlhabendes und betriebsames Land erworben. — Inzwischen hatte auch der Kurfürst Karl Albert von Bayern Ansprüche aus österreichische Besitzungen gemacht. Es war infolgedessen der österreichische Erbfolgekrieg ausgebrochen. Aber in diesem war Maria Theresia sehr glücklich gewesen. Ihre Truppen waren überall siegreich vorgedrungen. _ Darum fürchtete Friedrich wegen der wachsenden Macht Österreichs sür sein eben erworbenes Schlesien und begann 1744 den zweiten schlesischen Krieg, indem er in Böhmen ein-

10. Geschichte und Geographie - S. 57

1886 - Hamburg : Meißner
— 57 — ftaufen und Gegner des Papstes. Sie trugen ihren Namen von einem Schlosse der Hohenstaufen. Von der Belagerung von Weinsberg erzählt auch die Sage von der „Weibertreue". Der Kampf mit den Welfen endete durch gütlichen Vertrag. Als Konrad Iii. 1152 starb, bestieg sein Neffe, der edle Friedrich von Schwaben, den deutschen Kaiserthron. Friedrich I., von den Italienern Barbarossa oder Rotbart genannt, regierte von 1152 bis 1190. Er war wegen seiner männlichen Schönheit, seiner Tapferkeit und feines Edelmutes berühmt unter allen deutschen Fürsten. Zunächst suchte er in Deutschland den Frieden zwischen Welsen und Hohenstaufen zu befestigen, indem er Heinrich den Löwen, Sohn Heinrich des Stolzen, den Herzog von Sachsen, mit Bayern belehnte, und sich dadurch einen mächtigen Freund gewann. Dann richtete sich der Blick des Kaisers auf Italien, das zwar seit den Tagen Ottos I. deutsche Oberherrschaft anerkannt hatte, wo aber das kaiserliche Ansehen tief gesunken war. Durch regen Handel mit dem Morgenlande waren die lombardischen Städte emporgeblüht und reich aber auch übermütig geworden. Namentlich wird dieses von dem mächtigen Mailand erzählt, welches sogar seine Herrschaft über benachbarte Gebiete ausdehnte. Um die kaiserliche Oberherrschaft wieder herzustellen, unternahm Friedrich Barbaroffa mehrere Züge über die Alpen. Auf feinem ersten Zuge hielt er einen großen Reichstag in der Lombardei ab, viele Städte und Herren erschienen und gelobten ihm Treue; aber Mailand trotzte dem Kaiser. Friedrich zerstörte einige kleinere Städte, die widerspenstig gewesen waren, und zog dann nach Rom, wo er die römische Kaiserkrone empfing. Hierauf kehrte er nach Deutschland zurück. Hier sorgte er sür Ordnung und Ruhe und beseitigte das, Raubwesen vieler Ritter, indem er ihre Burgen brach. Nachdem er überall im Reiche seine kaiserliche Macht bewiesen, trat er mit verstärktem Heere seinen zweiten Römerzug an. Mailand beharrte ans seinem Trotze. Darum ward die Stadt belagert. Nach vier Wochen mußten sich die Bürger unterwerfen und wurden nach großen Demütigungen begnadigt. Auf dem nun folgenden Reichstage erhielt der Kaiser das Recht, in jeder Stadt die Obrigkeit zu ernennen und auch Steuern aus derselben zu beziehen. Mit dieser Bestimmung waren die Mailänder nicht einverstanden. Sie verjagten die kaiserlichen Gesandten und schlossen ihre Thore. Sogleich begann Friedrich Barbarossa die Stadt aufs neue zu belagern. Aber die Bürger verteidigten sich sehr tapfer. Erst nach zwei Jahren konnten sie gezwungen werden, sich zu ergeben. Nun hielt der Kaifer ein strenges Gericht über die ungetreue Stadt. Die Bewohner mußten ihre Heimat verlassen und sich ein vier verschiedenen Orten ansiedeln. Mailand ward darauf 1162 zerstört. Infolge dieses Strafgerichts beeilten sich alle
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