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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 2

1888 - Habelschwerdt : Franke
2 Wanderung als die Grenze der Hauptzeitalter. Somit wird die Geschichte eingeteilt in: I. Die vorckriftkieke Zeit oder das Altertum, von der Erschaffung der Welt bis zum Beginne der Völkerwanderung, 375. Ii. Die vorwiegend ckriftkicke Zeit, von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart. Sie zerfällt in 1. das Mittelalter, vom Beginne der Völkerwanderung bis zur großen Kirchentrennung, 375—1517; 2. die Neuzeit, 1517 bis jetzt. Das Altertum. Nach den Sprachstämmen scheiden sich die Völker, welche Träger der Geschichte waren, in: 1. die semitischen Völker (Israeliten, Phönizier, Assyrier, Babylonier); 2. die Ägypter (chamitischen Stammes); 3. die Völker des indogermanischen Sprachstammes (indische und persische Arier, fast alle europäische Völker, namentlich die Griechen, Römer, Kelten, Germanen, Slaven). Asien. 1. Weltstellung Asiens. In Asien, der Heimat des Menschengeschlechtes, nahm auch zuerst die Entwickelung einer höheren geistigen Kultur ihren Anfang. a) Phönizier und Phrygier machten zuerst eine höhere Bildung bei den Griechen heimisch, den Lehrmeistern der Römer. b) Von Asien ging der erste Handel aus (Inder, Araber, Phönizier). c) In Asien haben die wichtigsten Religionen ihren Ursprung. ä) Endlich entstanden dort die ersten staatlichen Vereinigungen und die ersten größeren Reiche. 2. Geographie des alten Asiens. a) Gebirge: Taurus mit den cilicischen Thoren im Quellgebiete des Cyduus, Paropamisus (jetzt Hindukuh) und Kaukasus. b) Meere an der Küste Asiens: Der Indische Ocean, das Erytrüische (jetzt Persische) Meer und der Persische Meerbusen, der Arabische Meerbusen und die Teile des Mittelländischen Meeres: das Ägäische Meer, der Hellespout, die Propontis (jetzt Marmarameer), der Bosporus, der Pontus Euxinns

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 17

1888 - Habelschwerdt : Franke
17 Iii. Völker des Mcn Stamms. Die ältesten Wohnsitze der arischen Völker waren die Ufer des Opls und Jaxartes. Von hier zog ein Teil nach Iran, der andere über den Hindukuh nach Indien. Oie iranischen Arier. Das Land Iran. 1. Grenzen. Im 0. ist das Hochland von Iran vom Indus, im 8. vom Persischen Meerbusen, im W. vom Stromgebiete des Euphrat und Tigris, im N. vom Kaspischen Meere und den Steppcn-ländern des Oxus und Syr begrenzt. 2. Bodengestalt. Im 0., W. und N. ist die Hochebene von Randgebirgen umgeben. Das östliche Randgebirge läßt im Thale des Kabnl einen Weg nach Indien frei; das westliche ist reich an fruchtbaren Thälern. Nach der Mitte zu ist das Hochland muldenförmig vertieft, so daß die Flüsse in Landseeen münden. 3. Klima. Der Wechsel des Klimas tritt plötzlich und unvermittelt auf. Der Nordeu hat strenge Winter, der Süden glühende Winde. Das Klima im mittleren Hochlande ist gesund. 4. Landschaften. Die wichtigsten Landschaften sind: Medien, Snsiana, Persis, Karmauieu, Gedrosieu, Bactriana, Parthien. Städte: Ekbatana, Susa, Persepolis und Pasargadä. 5. Die Hauptstämme der iranischen Arier waren: 1. die Baktrer, 2. die Meder, 3. die Perser. Geschichte der iranischen Völker. 1. Die Baktrer. (Die Religion des Zoroaster.) Das Reich der Baktrer blühte im 13. Jahrhundert. Bei ihnen entwickelte sich ein Religionssystem, welches von Zoroaster, der am Hofe eines baktrischen Königs lebte, ausgebildet und von den Medern und Persern angenommen wurde. Ursprünglich verehrten die Perser den Sonnengott Mithra. Aber bei dem Eindrücke, den die scharfen klimatischen Gegensätze auf das Gemüt ausübten, bildete sich bei den Jraniern der Glaube an gute und böse Gottheiten aus. Der Herr der guten Geister ist Ormnzd, der Herr der bösen Gottheiten Ahriman. Die 2

4. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 2

1904 - Habelschwerdt : Franke
2 heien Perioden. Das wichtigste Ereignis in der Geschichte ist die Erscheinung Christi. Dieser Zeitpunkt ist die Grenzscheide zwischen der vorchristlichen und christlichen Zeit. Da indes der Cha-rafter der christlichen Zeit erst mit dem Auftreten der Germanen, der hervorragendsten Trger des Christentunis, zum Ausdruck kommt, so gilt der Beginn der Vlkerwanderung als die Grenze der Hauptzeitalter. Somit wird die Geschichte eingeteilt in: I. Die Dorchriftficht Seit, von der Erschaffung der Welt bis zum Beginne der Vlkerwanderung, 375. Ii. Die voriviegen chrifttielw Seit, von der Vlkerwanderung bis zur Gegenwart. Sie zerfllt in 1. das Mittelalter, vom Beginn der Vlkerwanderung bis zur groen Kirchentrennung, 3751517; 2. die Neuzeit, 1517 bis jetzt. Das Altertum. Nach den Sprachstmmen scheiden sich die Völker, welche Trger der Geschichte waren, in: 1. die semitischen Völker (Israeliten, Phnizier, Assyrier, Babplonier, Araber), 2. die gypter (chamitischen Stammes), 3. die Völker des indogermanischen Sprachstammes (indische und persische Arier, fast alle europische Völker, namentlich die Griechen, Rmer, Kelten, Germanen, Slaven). A. Die Völker des Ostens. Geographie und Weltfiellnng des alten Asien. In Asien, der Heimat des Menschengeschlechts, nahm auch die Entwickelnng tiner hheren geistigen Kultur ihren Anfang. Die Phnizier machten zuerst eilte hhere Bildung bei den Griechen heimisch, den Lehrmeistern der Rmer. Von Asien ging ferner der erste Handel aus (Inder, Araber, Phnizier). Die wichtigsten Religionen haben dort ihren Ursprung, und die ersten staatlichen Vereinigungen und greren Reiche sind daselbst entstanden. Unter den Gebirgen mar der Taurus bekannt, der, anfangs nach Sden, dann nach Westen ziehend, die stumpfen Halbinseln von Cilicien und Lycien bildet. stlich von ihm lagen im Quellgebiete des Cydnus die Cilicischen Thore, die einzige Verbindung zwischen Kleinasten und Syrien. Im fernen Osten bildete der Parap5,nisus (jetzt Hindukusch) die Verknpfung mit dem groen ostasiatischen Hochland. Trotz seiner bedeutenden Pahhe (3500 m) hat er eine weltgeschichtliche Bedeutung, da der ihn einst das ungeteilte Volk der Arier gezogen ist, um Persien und Indien in Besitz zu nehmen, und die persischen Könige spater hier die Knigsstrae" bauten, die zu ihrer Urheimat, den reichen Provinzen Baktrien und Sogdiana (Gebiet des Oxus und Jaxartes), fhrte.

5. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 5

1904 - Habelschwerdt : Franke
5 fen Kult der Phnizier, der sich an die Vernderungen in der Natur anschlo, zeigt sich viel Grausamkeit (dem Moloch wurden Jnglinge, der Astarte Jungfrauen geopfert). 3. Die nbylonier tmb ssyrier. Die Zwillingsstrme Euphrat und Tigris entspringen auf dem armenischen Gebirge. Sie nhern sich nach einem von Felsen eingeschlossenen Ober-laufe bis auf etwa 18 km, umschlieen dann eine weite Ebene und vereinigen sich vor der Mnbung. Das Stromgebiet umfat folgende geschichtliche Schaupltze: a) den nrblichen Teil bis zur Annherung der beiben Flsse (Mesopotamien = Land zwischen den Strmen), b) die Ebene sdlich davon, c) Assyrien, zwischen dem Tigris und dem Ranbgebirge von Iran gelegen. Geschichte der Babylonier und Assyrier. Die Bedeutung der Babylonier und Assyrier beruht darin, da sie die meisten semitischen Kulturvlker zuerst zu einem greren staatlichen Ganzen vereinigten. Als Grnder des alt-babylonischen Reiches nennt die Bibel den Chamiten Nimrod. Neben diesem Reiche entstand schon frh das Reich der Assyrier, eines Zweiges des babylonischen Volkes. Die Hauptstadt dieses Reiches, Ninive, soll von Ninns und seiner Gemahlin Semiramis erbaut worden sein. Die lteste Geschichte der Assyrier berichtet von sagenhaften Eroberungszgen dieser Herrscher. Die Assyrier unterwarfen auch Bbylon. Die wichtigsten Könige der geschichtlichen Zeit sind: S a l m a n s s a r, der dem Reiche Israel ein Ende machte (722), Sanherib, unter welchem das Reich 722 seine grte Ausdehnung erreichte, und Sardanapal, der letzte König. Unter seiner Regierung eroberten der babylonische Statthalter Nabo-polassar und Cyxares, der König von Medien, das assyrische Reich und teilten dasselbe in der Weise, da die Babylonier die Ebene zwischen Euphrat und Tigris in Besitz nahmen, während den Medern das stliche Gebirgsland blieb (606). 606 Das neu-babylonische Reich erlangte unter Nebnkadnezar, dem Nachfolger Nabopolassars, seine weiteste Ausdehnung und grte Blte. Er besiegte, die gypter, die bei dem Sturze des assyrischen Reiches Eroberungen machen wollten, bei Karkemisch (Circesinm) 604, unterwarf Phnizien, wo ihm aber Jnseltyrns 13 Jahre Wider- 604 stand leistete, und fhrte nach der Eroberung Jerusalems, das er 1 x/2 Jahre belagert hatte, die Juden nach Babylon in die Gefangenschaft, 586. Jedoch zeichnete sich Nebnkadnezar auch 586 durch Werke des Friedens aus. So erbaute er zum Schutze gegen ruberische Einflle die sog. medische Mauer zwischen Euphrat und Tigris; ferner lie er zur Regulierung der berschwemmungen, von

6. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 45

1904 - Habelschwerdt : Franke
45 Sparta besa aber im Innern selbst nicht mehr die alte Festig-feit. Gegen Ende des Peloponnesischen Krieges drang auch hier das Gold, gegen das man sich so lange gewehrt hatte, in vollen Strmen ein. Damit schwand aber allmhlich die Gleichheit des Besitzes der alten Herrenkaste, die im 4 Jahrhundert bis auf etwa 1000 Mitglieder sank. ppigkeit und Sittenlostgkeit machten sich in der Herr-schenden Klasse breit; die Bestechlichkeit griff um sich, und auch die Ephoreu, beien Rechte man den Knigen und der Gerusia gegenber erweitert hatte, hielten sich hiervon nicht frei. Persisches Gold war es auch, das die spartanische Regierung veranlate, sich an einer Unter-nehmung nach Persien zu beteiligen. Der Krieg des jngeren Cyrus, 401. Nach dem Tode des Perser-knigs Darms Ii. (424405) wollte seine Gemahlin Parhsatis ihrem Lieblingssohne Cyrus mit Zurckdrngung des lteren Artaxerxes Ii. den Thron verschaffen. Cyrus versammelte neben 100000 Mann asiatischer Truppen eine hellenische Sldnerschar von 13000 Mann, meist peloponnesische Hopliten. Bon Sardes ging der Zug durch Kleinasien, durch die zilizischen Tore nach Syrien und von da der den Enphrat. Auf dem alten Schlachtfelde, wo sich die Zwillings-strme nhern, traf Cyrus auf den Gegner. Bei Cnnaxa fand der Entscheidungskampf statt, in dem Cyrus fiel; seine Asiaten wurden geschlagen, während die Griechen auf dem rechten Flgel gesiegt hatten. Das Unternehmen war gescheitert, und die Griechen waren in einer verzweifelten Lage. In der Not zeigte sich aber ihre geistige und sittliche Spannkraft. Der Athener Xeuophou fhrte sie in einem denk-wrdigen Zuge, den er selbst beschrieben hat (Anbasis), unter un-sglichen Beschwerden und Kmpfen den Tigris aufwrts und quer der das armenische Hochland an die Kste des Schwarzen Meeres. Das Meer, das Meer!" riefen sie, als sie bei Trapezunt die ihnen vertraute Salzflut wiedersahen. Die Erhebung Athens. Nur 8 Monate hatte in Athen die Herrschaft der Dreiig, die gewhnlich die 30 Tyrannen genannt werden, gedauert. Gleichwohl haben sie in dieser kurzen Zeit alle Hupter der Demokratie hinrichten lassen oder verbannt. Gegen das Verbot der Spartaner fanden die Flchtlinge in den Stdten Aufnahme und schrten den Ha gegen das bermtige Sparta. Einer der Verbannten, Thrasyblus, der in Thebcn Zuflucht gefunden hatte, bemchtigte sich mit 70 Anhngern der die Strae von Botien nach Attika beherrschenden kleinen Bergseste Phyle. Die geringe Schar vergrerte sich schnell auf 1000 Mann, zog vor den Pirns und lieferte den Tyrannen ein Treffen. Bei der Beerdigung der Gefallenen nherten sich aber die Brger; die gemigte Partei der Dreiig erhielt die Oberhand, und der spartanische König Pausanias vermittelte einen Frieden. Die Athener stellten die solonische Verfassung mit einigen zeitgemen

7. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

8. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

9. Das Mittelalter - S. 54

1894 - Hamburg : Meißner
— 54 — Enkel des Häuptlings Seldschuk, Togril-Beg (f 1063) und Tschakyr-Beg (t 1059), unterwarfen schließlich das ganze muslimische Borderasien und gründeten dadurch das große Seldschukenreich. Unter Tschakyrs Sohn Alp Arslan (1063 — 1072) und dessen Sohn Melikschah (1072—1092) erneuerten die Seldschukeu den An-griss auf das byzantinische Reich und drangen erobernd bis Nicäa vor. Nach Melikschahs Tode zerfiel das Reich durch Thronstreitigkeiten in mehrere Teile, Irak, Kirman, Rum (Kleinasien mit der Hauptstadt Jcouium) und Syrien, innerhalb deren die zahlreichen Emire der einzelnen Bezirke und die Vormünder unmündiger Prinzen (Atabegeu) volle Selbständigkeit errangen; nur die Ostprovinzen wurden noch einmal von den Schätzen von Chwarism zu einem größeren Reiche zusammengefaßt. Das erneuerte Vordringen des Islam unter der Türkenherrschaft in Verbindung mit dem kirchlichen Geiste des Abendlandes waren die Ursachen der Kreuzzüge, in welchen die Kampfeslust der Fürsten und Ritter die ersehnte Befriedigung und der Wanderungstrieb der in äußerste Not geratenen unteren Staude eine erwünschte Ablenknug fand. Auf den Hilferuf des griechischen Kaisers Alexius aus dem Hause der Komuenen rief Papst Urban Ii. aus den Synoden zu Piacenza und Clermont 1095 die Christenheit zur Befreiung des heiligen Landes auf und bewog dadurch taufende das Kreuz zu nehmen: die Leitung des Zuges vertraute er seinem Legaten Adhemar von Monteil, Bischof von Puy, an. So kam der erste Kreuzzug (1096—1099) zu stände. Nachdem zahlreiche, schlecht bewaffnete Haufen niederen Volkes unter dem Ritter Walther Habenichts und dem Einsiedler Peter von Amiens teils unterwegs aus dem Marsche durch Ungarn, teils in Kleinasien durch Entbehrungen und das Schwert der Seldschukeu zu Grunde gegangen waren, trafen die einzelnen Scharen des Hauptheeres, größtenteils lothringische, südfranzösische und normannische Ritter, unter Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und feinen Brüdern Balduin und Eustach, Raimund von Toulouse, Boemund von Tarent und seinem Neffen Tankred, erstere aus dem Landwege durch Deutschland, Ungarn und Bulgarien, die anderen von Italien aus durch die Balkanhalbinsel ziehend, im Herbste 1096 und im Frühjahr 1097 vor Konstant!-

10. Alte Geschichte, mit geographischen Einleitungen - S. 37

1829 - Stendal : Franzen und Große
Persische Monarchie. 37 Zweiter Abschnitt. Persische Monarchie. Quellen: Bei dem Verlust der persischen Reichsannalcu auö welchen besonders K t c s i a s seine Nachrichten schöpfte, sind die Hauptschriftsteller àrurdlch, Kt^- Vw) fias (nur noch in Bruchstücken und Auszügen vor- handen, besonders hcrausg. von Lion, Gott. 1823); Tcnophon in den Helleuieis und in der Anabasis, rmr zum Tlheil in der Cyropadie; Di,o d o„r. Von jüdischen Schriftstellern gehören hieher die Bücher^» Esra und Neheniia, so wie das Buch Esther. Heeren's Ideen re. ister Vd. 42. Das persische Reich erstreckte sich zu den Zeiten seines größten Flors vom mittelländischen Meere dis zum Indus, und vom indischen Océan bis zum Eaucasus und Imaus., Es gehörten dazu 1. ganz Kleinasien, außer Pamphylien, Pisidien und I sau- nen, 2. Syrien nebst Phönicien und Palä- stina, 3. Mesopotamien in der weitesten Bedeu- tung, 4. Assyrien, 5. Su si an a (Susa) nebst Persis (Pcrsepolis und Pasargada), 6. Karmania (Karmana) und G e d r o si a (Pura), 7. M e d i a und Aria, 8. Arachosia (Arachotus), 9. Parthia und Hyrkania, 10. Baktria (Baktra) und Sog- diana (Fl. Oxus, Iaxartes. Stadt: Marakanda). Die Eintheilung dieser Lander in 20 Satrapien war zuerst von Cyrus, dann genauer von Darius I. ge- macht *), doch findet man späterhin, mit Einschluß Ägyptens, bis auf 26, wovon 10 in Kleinasien. 1 1) Herodot 3, 60—94. giebt eine Übersicht der Satrapien.
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