83
fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs
284
gleich stärkere Heer der Russen an der Küste von Livland und schlug es zurück. Anstatt aber diesen Sieg weiter zu verfolgen, wollte er vorher den schwächeren Polenkönig entthronen. Er besiegte die Polen in zwei Schlachten an der Düna und ein polnisch-sächsisches Heer bei Fraustadt. Hieraus suchte er August Ii. in seinem Erdreiche Sachsen aus und zwang ihn zum Frieden von Altranstädt, 1706. August verzichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Lesziuski, bestieg.
Ii. Die Wendung.
1. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter die russischen Eroberungen an der Ostseeküste erneuert und durch Gründung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, befestigt, sowie sein Heer im kleinen Kriege eingeübt. Karl, der sich in der Aussicht, die Verbindung mit den Kosaken zu erreichen, zu einem Zuge in das südliche Rußland hatte verleiten lassen, geriet dort in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Poltawa 1709 entscheidend geschlagen. Er flüchtete nach der Türkei.
2. Karl in der Türkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militärischen Übungen in gewohnter Weise fortsetzte. Er reizte die Pforte zu einem Kriege gegen Rußland, und der Zar mußte sich durch Abtretung Afows freien Abzug erkaufen. Des unruhigen Gastes endlich müde, ließ der Sultan fein Lager stürmen; doch erst der ihm in Schweden drohende Verlust der Regierungsgewalt veranlaßte ihn zu schleuniger Rückkehr in sein Land.
3. Fortschritte der Verbündeten. Unterdessen hatten August Ii. von Sachsen und Friedrich Iv. von Dänemark den Frieden wieder gebrochen und ihr Bündnis erneuert. Unter Vermittelung der Seemächte wurde aber im „Haager Konzert" die Neutralität des deutschen Reiches festgestellt, und Preußen besetzte zur Sicherung der schwedischdeutschen Länder Stettin. Peter eroberte die schwedischen Ostseeprovinzen.
4. Karls Rückkehr und Tod. Nach seiner Rückkehr verlangte Karl die sofortige Herausgabe Stettins. Deshalb schloß sich Friedrich Wilhelm I. von Preußen feinen Feinden an, und die Schweden wurden gänzlich aus Deutschland vertrieben. Die letzten Kräfte der Nation verwandte Karl, um den Dänen Norwegen zu entreißen. Aber in den Laufgräben vor Friedrichshall traf ihn eine tödliche Kugel, 1718.
Trotz feiner hohen Befähigung als Feldherr und feiner persönlichen Tapferkeit hat Karl Xii. durch seinen Eigensinn und seine Leidenschaftlichkeit Schweden von seiner Großmachtstellung herabgestürzt.
Iii. Friede. Der schwedische Reichsrat, der mit Karls Schwester Ulrike Eleonora die Regierung führte, schloß nun den Frieden zu Stockholm, 1720.
1. Preußen gewann Stettin und Vorpommern zwischen Oder und Peene;
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Extrahierte Personennamen: August August Stanislaus_Lesziuski Peter Karl Karl Peter Karl Karl Karl_in_Bender Karl August Friedrich_Iv Friedrich Peter Karls_Rückkehr Karls Karl Karl Stettins Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. Karl Karl Karl_Xii Karl Karls Karls Ulrike_Eleonora
Extrahierte Ortsnamen: Livland Sachsen Posen Petersburg Poltawa Schweden Sachsen Stettin Deutschland Norwegen Stockholm Stettin
107
einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten.
Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes.
Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet.
Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser.
Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Vii Ludwig Konrad_Iii Konrad Eleonore_von_Poitiers Ludwigs Ludwigs Philipp_Ii Philipp Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Richard_Lwenherz Otto Philipp_Ii Philipp August Friedrich_Ii Friedrich Philipps Philipps Ludwig_dem Ludwig Blanka Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich Frankreich Bonvines Frankreich Deutschlands
13 —
König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten).
Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen.
Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,
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Extrahierte Personennamen: Johann Menno_Simonis Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Friedrich Friedrich Friedrichs Christian_Iii Barbarossa Barbarossa Christensklaven Franz_I Franz
— 84 —
aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien.
Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben.
Dritte Periode:
Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten.
1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches.
Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese
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Extrahierte Personennamen: Rollo Wilhelm Tankreds Gregor_X Gregor Richards_von_Cornwallis
Extrahierte Ortsnamen: Schlesien Nordeuropa Schweden Norwegen Europas England Unteritalien Island Nordeuropa Europas Frankreich Burgund Italien
177
- Geschichte der Römer.
sulari potestate), wozu auch Plebejer gewählt
werden konnten. Einstweilen also standen diese
Kriegsobersten an der Stelle der Consuln; aber das
Geschäft, den Census zu halten, woran oft die Con-
suln zu Kriegszeiten gehindert worden waren, wurde
jetzt von den consularischen Amtsverrichtungen getrennt,
und zwei Censoren übergeben, die bald durch die
Aufsicht über die Sitten und das Privatleben der Bür-
ger den wichtigsten Einfluß bekamen, und wieder nur
von patricischer Abkunft seyn durften.
193. Wahrend dieser Reibungen im Innern
führten die Römer fast ununterbrochen Kriege mit den
benachbarten Etruskern (die Fabier 479) Aquern,
Sabinern, und mit ihren latinischen Bundesgenossen,
die sich gedrückt fühlten, und nach der alten Unabhän-
gigkeit strebten. Das Gebiet der Stadt wuchs da-
durch wenig, aber der Charakter des Volks wurde
durchaus kriegerisch. Die Belagerung von Veji (404
— 395) gab durch ihre Dauer zuerst Veranlassung zu
Winterfeldzügen und zur Einführung ,des Soldes;
man lernte den Gebrauch von Belagerungsmaschinen,
und ward durch alles dies erst geschickt, einen entfern-
teren Krieg mit Ordnung und Ausdauer zu führen.
M. Furius Camillus, der endlich die Stadt ein-
nahm, hielt einen glänzenden Triumph. Während
der Verbannung dieses großen Feldherrn wurde bald
nachher Rom durch die sennonischen Gallier
nach dem Siege am Flusse Allia (389) erobert und ver-^-7.^
brannt. Nur das Capitolium hielt, biß die Gallier, '
in der Hcimath von den Venetern angegriffen, nach
ciner Übereinkunft abzogcn J). Jener Brand aber ver-
1) Polyb. 2,^13.
12
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Geschichte der Römer.
203
223. Die Verschwörung des Catilina
(63), die eine andere Parthei ans Ruder bringen sollte,
.ging durch die Wachsamkeit des Cs. Cicero unschäd-
lich vorüber *). Aber nicht bloß verarmte Verschwen-
der und verfolgte Verbrecher, auch ehrsüchtige Große
waren darin verwickelt, und der patriotische Consul
hatte volles Recht auszurufen: O tempora, o mo-
res! Rom hatte nur einen Cato. — Bald ent-
standen geheime Verbindungen unter den Gewaltha-
bern jener Zeit, Pompejus, Crassus und C. J ulius
Casar, wodurch sie sich gegenseitig zu stützen und zu
heben suchten (60). Als Casar im folgenden Jahre-A
nebst Bibulus Consul ward, waltete er allein und so
eigenmächtig, daß er es wagte, den Cato, der ihm im
Senat widersprach, ins Gefängniß zu schicken. Von
seinen Verbündeten unterstützt, erhielt er (58) daa ^
und transalpinische Gallien (Gallias) und zwar
5 Jahre., wodurch er eigentlich den Grund zu seiner **~"^~*
nachmaligen Größe legte, ganz Gallien zur Provinz
machte, Germanien und Britannien, der erste Römer)
betrat. Während seiner Abwesenheit wurden auch
Cato und Cicero, die Patrioten, aus Rom entfernt,
damit die Scnatsparthei an ihnen keine Stütze hätte.
Der Tribun P. Clodius übernahm das Geschäft;
gegen Cicero, aus persönlichem Haß. Dieser wurde
über 100 Meilen von Italien entfernt, nachdem er be-
reits aus Furcht vor dem Ausgange einer heftig ge-
führten Staats - Anklage des Clodius entflohen war.
Cato aber ward nach Cypru^aescbickt. um diese Insel
Zur R. Provinz zu machen (57). 1
1) Sallust. B. Catilin. Cic. Oratt. Cat.} I — Iv.
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150
Alte Geschichte.
kar begann die Eroberung, Asdrubal setzte sie fort,
und baute Karthagena. Die spanischen Silbcrgruben
konnten zum Kampfe gegen Nom starken, und H a n-
nibal benutzte diese Eroberung sogar zu einem An-
griffe Noms von der Landseite.
172. Die Römer suchten den weitern Eroberun-
gen der Karthager in Spanien durch einen Vergleich
Schranken zu setzen. Nicht über den Ibcrus hinaus
sollten sie Vordringen, und die griechische Stadt Sa-
guntum nicht verletzen. Doch Hannibal achtete des
Verbots nicht, und eroberte Saguut. Weil nun da-
durch der Friede ausgehoben war, so führte er den
Plan seines Vaters aus, über die Pyrenäen und Alpen
nach Italien vorzudringen. Mit Besiegung großer
Hindernisse, die nur einem Hannibal übersteiglich wa-
ren, und mit großem Verluste an Menschen und Vieh
steigt er von den Alpen herunter, schlagt die Römer
am Ticinus, am Trebia (218), verstärkt sich durch
Ligurier und Gallier, dringt in Etrurien ein und siegt
am rraffimenischen See (217), zieht, ohne Nom
selbst anzugreifen, nach Unteritalien hinab, und ver-
nichtet bei ßajuii (216) das gairze römische Heer.
Untcritalien war besiegt, und von hier sollte ein An-
griff auf Nom gerichtet werden. Aber Capua ent-
nervte das Heer, die Römer hatten geschicktere An-
führer, und Karthago sandte keine Unterstützung.. Mit
Mühe behauptete sich der Held in Unteritalien, schloß
ein Bündniß mit Philipp Ii. von Macedonien, der ihn
gleichfalls ohne Hülfe ließ, und verlor durch die Nie-
derlage seines Bruders A ö d r u b a l am Metaurus
(207), der ihm über die Alpen Verstärkungen zuführte,
die letzte Hoffnung eines glücklichen Ausgangs. Denn
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Extrahierte Personennamen: Karthagena Hannibal Hannibal Philipp_Ii Philipp
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
41
Schweiz.
Italien.
Skandin. Norden.
1386 Der Sieg bei Sem-
pach (Arn. Winkelried) über
Leopold v. Oestreich,
und spätere Siege
Nach P. Gregor's Ix. Rück
kehr „ach Rom entsteht
1378 das päpstl. 'Schisma
durch Wahl eines Pap-
stes zu Avignon und zu
N o m.
Das Reich Neapel wird
durch inneren Kampf zwischen
der Uugarschen u. Anjouschen
Parthei zerrüttet.
Die Bisconti erhalten »,
Kaiser Wenzel die Her-
zogswürde üb. Mailand
zweiten Halste d. Zahrh.
aufs neue unter König
Waldemar Iii.
Nach ihm wird seine Toch-
ter Margaretha Kö-
niginn zugleich in
Norwegen und Dä-
nemark.
Dieselbe erwirbt durch
Unterstützung der gegen
ihren König sich auflehnen-
den Schweden auch d.
Schwedische Krone,
und vereinigt
1397 durch die Union
Slavischer Norden.
Polen. Preußen. Rußland.
Seit dem gewinnen die Türken im-
mer mehr festen Fuß in Eu-
ropa,
'■n
Nach dem Erlöschen der Pia-
si ischen Fürste„ in Polen
mit Casimir d. Gr. und kurzer
Bereinigung von Polen und Un-
garn unter Ludwig d. Gr. geht
die Herrschaft über Polen an
die
Jagellonen von Litthauen
über, welches später mit Polen
vereint wurde.
Byzantiner und Osmanen.
1362 ihr Sultan Murad I. macht Adria-
nopel zu seiner Residenz,
und gründet seine Macht durch Er-
oberungen gegen die Bulgaren und
Servier.
Mit dem Ende 8ee. 1ä ist das By-
zantin. Reich durch den sieg-
reichen Sultan Bajessid, der
in der Schl, bei Nicopolis die Ab-
wehr der Europ. Mächte unter Sieg-
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Extrahierte Personennamen: Leopold_v Leopold Oestreich P._Gregor's Wenzel Waldemar_Iii Margaretha_Kö- Casimir_d Ludwig_d Ludwig
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
49
Schweiz.
Italien.
Skandin. Norden.
Slavischer Norden.
Polen. Preußen. Rußland.
Byzantiner und Osmanen.
bewirken einen 50jährigen Frie-
den mit Oestreich,
während dessen nach einander
noch 5 Orte zum Bunde der
Schweizer hinzutreten.
Die einzelnen Städte vergrößern
sich durch Erwerbung fremder
Gebiete.
1409 Das Concil zu Pisa
wählt einen neuen Papst,
während der römische und avi-
gnonsche ihre Abdankung ver-
weigern.
1417 Die Kirchenspaltung
hört auf mit dem zu Cost
nitz einmüthig gewählten
Papst Martin V.
Daraus entstehen bald Uneinig
keiten unter ihnen,
zu Cal mar den gan-
zen Skandinavischen
Norden erblich un-
ter Einem Haupte.
Ihr Nachfolger Erich,
schwach u. bald verhaßt,
Seit Anfang 8ec. 15 erneuern
sich die fast fortwährend
unglücklichen Kämpfe des
deutschen Ordens mit Po-
len.
Zugleich bricht Zwist unter dem deut-
schen Orden selbst aus zwischen
dem hohen u. niederen Adel,
mund von Ungarn vernichtet, schon
der Auflösung nahe und tribut-
pflichtig, und wird nur gerettet
nach
1402 Bajessid's Niederlage
durch den asiatischen Erobe-
rer Timur in d. Schlacht bei An-
cyra.
u> die Ordensstädte streben nach
reichsständischer Freiheit, machen Die Türken gewinnen bald ihre alte
gemeinsame Sache mit den Edel- Macht wieder,
leuten,
und offener Krieg auf Anlaß
1431 Aus dem Concil zu Ba-
sel wird die lange gewünschte
Kirchenreformation unter Wi-
wird in allen 3 Rei-
chen abgesetzt, u. sein
G
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Martin_V. Erich