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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 59

1835 - Stendal : Franzen und Große
59 73. Cultur bet Römer. Die Römer bilderen sich durch Nachahmung der Griechen. Livius Andronikus 240, Ennius, Plautus 180 waren die ältesten ihrer Dichter. Ihnen folgten Terentius, Pacuvrus, Lucilius, Lu- cretius, Catullus mit mein* oder weniger Origi- nalität. In der Prosa strahlt vor allen Cicero hervor, nicht bloß als Redner, sondern auch als Schriftsteller über Beredsamkeit und Philosophie, die er von den Griechen gelernt hatte. Als Geschichtschreiber aus dieser Periode sind Nepos, Julius Casar und Sallustius bekannt. Vierte Periode. Bis auf den Untergang des weströmischen Reichs 470 nach Chr. 74. Befestig ung der Alleinherrschaft in Rom. Seit dem Siege bei Actium und nach dem Tode des Antonius (30) war im Römischen Reiche Niemand dem Octavian an Macht gewachsen, die Heere, die Flotten, die Provinzen, die Bürger, der Senat ge- horchten ihm, aus Sehnsucht nach Ruhe, und weil er behutsam die Alleinherrschaft vorbereitete, den Schein derselben vermied, mit dem Einfluß sich begnügte, der mit unveränderten Namen und Formen der bisherigen Verfassung vereinbar war. Er übernahm seine Ämter immer nur auf eine bestimmte Reihe von Jahren, scheinbar wider Willen und gebeten, und gewöhnte durch solche Verstellung ein freisinniges Volk allmählig an Knechtschaft so, daß es sich zuletzt in derselben glücklich fühlte. Augustuö.

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

3. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 101

1835 - Stendal : Franzen und Große
101 Kraft entwickelte. Unter dem Hause Romanow (seit 1613) erhob es sich bereits auf Kosten Polens. 160. Die Türken. Ungern stand noch immer unter der Abhängigkeit von den Türken, die über Land und Meer, von der Theiß bis Nubien herrschten. Denn Selim I. hatte 1517 Ägypten, Selim Ii. 1571 Cyprus erobert. In- deß ward die türkische Flotte bei Lepanto 1571 von den Spaniern bereits besiegt, und hatte den Ruf der Un- überwindlichkeit verloren, den in der folgenden Periode auch die Landheere der Pforte einbüßten. 16t. C u l t u r. Der Streit in Neligionssachen belebte den Eifer in wissenschaftlichen Forschungen, wobei insonderheit die historischen und Alterthumsstudien sehr gewannen. (R e u ch l i n, Erasmus, M e l a n ch t h o n, Came- rarius, Muretus, Lipsius, Scaliger, Ste- phanus, Gronow u. v. a.). Daneben erreichte die schöne National-Literatur der europäischen Völker, insonderheit die spanische (Cervantes, Lope de Vega), portugiesische, italianische (Ariosto, Torquato Tasso), englische (Sha- kespeare um 1600) eine Hobe Trefflichkeit. Die Naturwissenschaften machten große Fortschritte, be- sonders die Astronomie durch Kopernicuö (-j- 1543), Kcppler, Tycho de Brühe, Galilei (ff-1642). Otto von Guerike (1650) erfand die Luftpumpe. Non der fortschreitenden und allgemeiner verbreiteten wissenschaftlichen Bildung zeugt auch die sehr zuneh- mende Zahl der in dieser Periode gestifteten Universitä- ten. — In den Künsten erreichten unsterblichen Ruhm die Maler Raphael, Michael Angelo, Cor-

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 98

1888 - Habelschwerdt : Franke
98 den reichen Optimalen eine besitzlose Masse, die für „Brot und Spiele" feil war. f) Die Verarmung des Volkes wirkte auch nachteilig auf das Heerwesen. Die Soldaten waren Söldner, die jedem folgten, der ihnen Sieg und Beute verhieß, und daher oft einen unheilvollen Einfluß auf die Führer ausübten. g) Die eilte Volksreligion fand bei den Gebildeten keinen Glauben mehr. Ii. Die Litteratur. Unter der friedlichen Regierung des Augustus entfaltete sich glänzend die römische Litteratur („Goldenes Zeitalter"). Das Studium der griechischen Litteratur wurde seit langer Zeit mit Eifer getrieben, und in ihr wurzelte die Kunst Roms. A. Poesie. a) Epik: der größte Epiker dieser Zeit ist P. Vergilius Maro; er schrieb die „Aneis." b) Lyrik: Vertreter der Lyrik sind: Q. Horatins Flakkns, der gelesenste und beliebteste der römischen Dichter (Oden, Satiren, Episteln), und P. Ovidius Naso („Metamorphosen"). B. Prosa. Der Schöpfer der feinen lateinischen Prosa ist M. Tnllins Cicero, von dem 51 Reden, sowie Schriften philosophischen und staatswissenschaftlichen Inhalts erhalten sind. Die Geschichtsschreibung hat ihre Vertreter in C. Julius Cäsar (über den gallischen und Bürgerkrieg), Kornelius Nepos, C. Sallustius und T. Livius. Geburt Christi. In die Regierungszeit des Kaisers Augustus fällt das wichtigste Ereignis der Weltgeschichte, die Geburt Jesu Christi. In Judäa regierte damals als König der von den Triumviru ernannte Herodes der Große, der Sohn des Jdumüers Antipater, der dem von Pompejus eingesetzten Hyrkanus Ii. in der Herrschaft gefolgt war. Die Lehre Christi verbreitete sich trotz aller Verfolgungen und errang schließlich den Sieg über die Religion und die Weltanschauung des Heidentums. In Verbindung mit der germanischen Urwüchsigkeit führte ihre läuternde Kraft eine Regeneration des Menschengeschlechts herbei. Der Ausbreitung des Christentums waren folgende Umstände günstig:

5. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 82

1904 - Habelschwerdt : Franke
82 "brigens bin ich der Meinung, Karthago msse zerstrt werden." (Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.) Die Karthager wurden zu dieser Zeit fortwhrend von dem Könige Masinissa von Nu midien bedrngt. Trotz ihrer Bitten griffen die Rmer nicht ein. Da bekriegten sie endlich den Masinissa ohne rmische Erlaubnis. Rom erklrte dies fr einen Vertragsbruch und schickte ein Heer nach 2lfrifa. Um den Krieg zu vermeiden, lieen sich die Karthager zu den rgsten Demtigungen Herbei; sie stellten 300 Geiseln und lieferten die Waffen aus. Als aber die Konsuln forderten, da die Bewohner die Stadt verlassen und sich entfernt von der Kste ansiedeln sollten, da erwachte in ihnen der Mut der Verzweiflung. Männer und Frauen arbeiteten Tag und Nacht, um Waffen zur Verteidigung herzustellen, und zwei Jahre lang widerstanden die Karthager heldenmtig allen Angriffen. Endlich gelang es dem jngeren Scipio, die Stadt einzunehmen. Sie wurde dem Boden gleichgemacht; ihr Gebiet wurde unter dem Namen Afrika eine 146 rmische Provinz, 146. Scipio erhielt den Beinamen Afrikanus minor. Kutturzustnde der Zeit. A. Geistiges Leben. Die Literatur hat in Rom einen ziemlich spten Anfang genommen. Staat, Krieg, Ackerbau, Erwerb nahmen den Rmer so in Anspruch, da fr das Gefhlsleben kein Raum blieb. Namentlich sr das Lied erniangelte es dem rmischen Volke in der lteren Zeit an tieferer Empfindung, und ebenso haben es die Rmer nie zu einem Volksepos gebracht. Ein griechischer Sklave, Livius Audrouikus, der bei der Eroberung Tarents gefangen worden war, hat ihnen die Odyssee in lateinische Verse gebracht. Einen Umschwung brachte erst die Berhrung mit den fein gebildeten Griechen (seit der Unterwerfung Unteritaliens und Siziliens). Gebildete griechische Sklaven wurden die Lehrer der rmischen Knaben (Pdagoge von pais = Knabe, gein = führen, leiten, also Knabenfhrer), und griechische Sprache und Bildung wurden in den vornehmen Familien heimisch. Dadurch und durch die Eindrcke, die in den hellenischen Staaten gewonnen wurden, fanden im Volke neue Anschauungen Eingang, die Sprachsormen wurden geschmeidiger, der Geschmack luterte sich. Mit Recht sagte darum spter der Dichter Horaz: Das bezwungene Griechenland hat den harten Sieger berwunden und dem rauhen Latium die Knste gebracht." Der vorklassischen Zeit der rmischen Literatur (von 24082 v. Chr.) gehrten Ennius, der Vater der rmischen Poesie," der den griech. Hexameter eingefhrt hat, sowie die Lustspieldichter Plautus und Terenz an. Der bedeutendste Prosaiker dieser Zeit ist Marcus Porcius Cato, jenes Mitglied des Senats, das in der vlligen Zerstrung Kathagos den Frieden mit den Puniern sah.

6. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 100

1904 - Habelschwerdt : Franke
100 im Gegensatz zu den griechischen und orientalischen Frauen die rmische Hausfrau (matrona) geno, wirkte aus die Heilighaltung der Ehe wohltuend zurck. Mit der Einkehr griechischer Sitten und orientalischer ppigkeit lockerten sich aber die Bande des Familienlebens. Ehe-scheiduugeu wurden hufiger, und Sittenlosigkeit ergriff auch die Frauen. Vergebens suchte Augustus dem bel durch Gesetze zu steuern. Unter den Schden der Ehe litt auch die Erziehung der Kinder. Whrend die Erziehung frher von den Eltern selbst geleitet und der Knabe namentlich an die Haupttugeudeu des rmischen Brgers, Mannesmut und Einfachheit (virtus und frugalitas), gewhnt wurde, berlie man sie jetzt griechischen Sklavinnen und Pdagogen. Ohne Tugend-gesiunnng und hheres Streben, haben viele derselben nachteilig auf die jugendlichen Gemter eingewirkt. Sklaven. Das glnzende Leben der vornehmen Kreise hatte seinen dunkeln Hintergrund in dem Schicksal der zahlreichen rmischen Sklaven. Um das Jahr 40 v. Chr. schtzte man ihre Zahl im rmischen Reiche auf 120 Mill., denen etwa 60 Mill. Freie gegenberstanden. Die Sklaven kamen aus den unterworfenen Lndern. Sklavenhndler zogen den rmischen Heeren nach, erwarben die Kriegs-gefangenen und brachten sie zum Verkauf auf die groen Sklaven-Mrkte in Delos, Tyrus, Karthago u. a. O. Die Rmer liebten die Arbeitsteilung und hatten daher fr die verschiedenen Haus- und landwirtschaftlichen Arbeiten besondere Sklaven. Gebildete Sklaven waren als Lehrer, rzte, Verwalter ttig. Die Behandlung war je nach dem Charakter des Herrn oder der Herrin verschieden. Der Sklave hatte den Wert einer Sache; ihn zu tten galt nicht als ein Verbrechen. Die Literatur. Znr Zeit des Augustus erlebte auch die rmische Literatur ihre Bltezeit. Man rechnet das Goldene Zeitalter" der rmischen Literatur von 82 v. Chr. bis 14 n. Chr. Es war vor allem der hellenische Geist, der diese Bltezeit schuf. Durch gebildete siegreiche Feldherren, wie Sulla und Lucullus, waren reiche Bcherschtze aus griechischen Bibliotheken nach Rom gekommen; es entstand ein Buch-Handel, und Bibliotheken wurden gegrndet. An griechischen Vor-bildern haben sich die rmischen Dichter gebildet. Unter ihnen ragt zuerst 23ergil hervor, der, ein Freund des Landlebens, den Landbau in einem Lehrgedicht verherrlicht hat. Von grerer Bedeutung ist feine neis, ein Epos, das nach dem Muster der Odyssee die Irrfahrten des neas und dessen Ansiedelung in Latium schildert. Zu den Freunden Vergils gehrte Horaz, der gefeiertste aller rmischen Dichter. Mcenas, dem er von Vergil empfohlen worden war, hatte ihm ein Landgut bei Tibur geschenkt. In seinen Oden ahmt er die griechischen

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 341

1904 - Habelschwerdt : Franke
341 Vereinigung der italienischen Armee mit dem siegreichen Heere des Erzherzogs Karl zu verhindern. Nachdem Napoleon Verstrkungen herangezogen hatte, ging er wieder ans das nrdliche Donauufer und rchte die Niederlage von Aspern durch den blutigen Sieg bei Wagram. Infolgedessen wnschte Kaiser Franz mit Napoleon Frieden zu schlieen. c. Friede. Im Frieden zu S ch n b r n n n wurde sterreich vom Meere abgeschnitten; es mute das Kstenland abtreten, aus dem Napoleon, um die Koutiueutalsperre weiter auszudehnen, die Jllyrischeu Provinzen bildete. Ferner mute es auf West- und Ostgalizien verzichten. Im ganzen verlor sterreich 2000 Quadratmeilen mit etwa 4 Millionen Einwohnern. D. Vereinzelte Befreiungsversuche während des sterreichischen Krieges. sterreich hatte während des letzten Krieges mehrfache Versuche gemacht, Bundesgenossen zu gewinnen. Wenn auch dies nicht gelang, so zeigte sich die allgemeine Unzufriedenheit des deutschen Volkes doch in verschiedenen Aufstnden. a. Der Tiroler Aufstand, 1809. In Tirol, das seit 1805 bayerisch war, hatte die Regierung Anordnungen getroffen, die mit dem frommen, konservativen Sinne des urwchsigen Bergvolkes nicht vereinbar waren. Daher erhoben sich die Tiroler unter ihren tchtigen Fhrer, Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem khneu Speckbacher und dem Kapuziner Haspinger, und vertrieben mehrmals die Bayern ans Tirol. Wenn auch der Ausstand milang (Hofer wurde 1810 in Mautua erschossen), so zeigte doch der ausdauernde Heldenmut der Tiroler die Kraft des Volkes und die Mglichkeit des Widerstandes. (Mosen: Andreas Hofer.) b. Im Knigreich Westfalen versuchte der hessische Oberst Drnberg einen Ausstand zu erregen und den König Jerome gefangen zu nehmen. Das Unternehmen gelang aber nicht. Drnberg entkam nach England. c. Der preuische Major von Schill machte den Versuch, das Knigreich Westfalen aufzulsen. Er fhrte fein Husarenregiment eigenmchtig aus Berlin der die Grenze nach Halle und forderte das deutsche Volk zur Abschttelung der Franzofenherrschaft auf. Friedrich Wilhelm Iii. mibilligte aber Schills Unternehmen. Der khne Fhrer mute sich vor westflischen und hollndischen Truppen nach Stralsund zurckziehen, bei dessen Verteidigung er fiel. Seine gefangenen Kameradeu wurden von Napoleon wie Hochverrter und Straenruber behandelt. Er lie in Wesel elf Schillsche Offiziere, in Braunschweig vierzehn Unteroffiziere erschieen und schickte 600 Gemeine als Galeerenstrflinge nach Toulon. Von den letzteren kehrten im Jahre 1814 nur noch 120 zurck, die anderen waren in der harten Gefangenschaft gestorben. (Arndt: Lied vom Schill.)

8. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

9. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

10. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 47

1835 - Berlin : Dümmler
41 Schweiz. Italien. Skandin. Norden. 1386 Der Sieg bei Sem- pach (Arn. Winkelried) über Leopold v. Oestreich, und spätere Siege Nach P. Gregor's Ix. Rück kehr „ach Rom entsteht 1378 das päpstl. 'Schisma durch Wahl eines Pap- stes zu Avignon und zu N o m. Das Reich Neapel wird durch inneren Kampf zwischen der Uugarschen u. Anjouschen Parthei zerrüttet. Die Bisconti erhalten », Kaiser Wenzel die Her- zogswürde üb. Mailand zweiten Halste d. Zahrh. aufs neue unter König Waldemar Iii. Nach ihm wird seine Toch- ter Margaretha Kö- niginn zugleich in Norwegen und Dä- nemark. Dieselbe erwirbt durch Unterstützung der gegen ihren König sich auflehnen- den Schweden auch d. Schwedische Krone, und vereinigt 1397 durch die Union Slavischer Norden. Polen. Preußen. Rußland. Seit dem gewinnen die Türken im- mer mehr festen Fuß in Eu- ropa, '■n Nach dem Erlöschen der Pia- si ischen Fürste„ in Polen mit Casimir d. Gr. und kurzer Bereinigung von Polen und Un- garn unter Ludwig d. Gr. geht die Herrschaft über Polen an die Jagellonen von Litthauen über, welches später mit Polen vereint wurde. Byzantiner und Osmanen. 1362 ihr Sultan Murad I. macht Adria- nopel zu seiner Residenz, und gründet seine Macht durch Er- oberungen gegen die Bulgaren und Servier. Mit dem Ende 8ee. 1ä ist das By- zantin. Reich durch den sieg- reichen Sultan Bajessid, der in der Schl, bei Nicopolis die Ab- wehr der Europ. Mächte unter Sieg-
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