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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 58

1888 - Habelschwerdt : Franke
c) Auch die Eroberungslust der Römer richtete sich eher auf Sicilien, Spanien, Aftika, als auf Griechenland. d) Der Mangel einer vorherrschenden Ebene erschwerte die Gründung eines Gesamtreiches (künstliche, rechtliche Einordnung der unterworfenen Völker). e) Die historische Bedeutung des römischen Volkes beruht vorzüglich auch auf dein ernsten, praktischen Sinne desselben. Tie italischen Stämme. 1. Die Japyger oder Messapier. Sie sind die ältesten Bewohner Italiens und am weitesten nach Süden gelangt. 2. Die Italiker oder mittelitalischen Völkerschaften. Sie wurden die eigentlichen Träger der Geschichte und teilten sich in 2 Zweige: a) die Latiner und b) die nmbrisch-sabellischen Völker (Sabiner, der kräftigste Stamm, Samniter, Umbrer, Volsker). Charakter Verschiedenheit. a) Die Latiner (in Latium) waren ein ackerbautreibendes Volk, hatten einen konservativen, jedoch nicht starren Sinn und Würde und Festigkeit des Charakters. b) Die Sabiner (auf dem Apennin) teilten die Natur der Bergvölker, waren sittenstreng, religiös, tapfer und hielten fest an ihren patriarchalischen Zuständen. 3. Die Etrusker (im Arnothale). Sie bildeten einen Bundesstaat von 12 Städten, an deren Spitze Fürsten standen. Von den Etruskern nahmen die Römer einen Teil ihres Religionswesens an. 4. Die Kelten. Den Norden Italiens nahmen die Kelten ober Gallier ein. Einteilung der römischen Geschichte. I. Periode. 753—509. Die Königsherrschaft. Ii. Periode. 509—30. Die Zeit der Republik. 1. Abschnitt. 509—264. Die Römer unterwerfen Mittel- und Unteritalien. Die Plebejer erhalten Gleichstellung mit den Patriziern. 2. Abschnitt. 264—133. Die Zeit der finnischen Kriege. 3. Abschnitt. 133—30. Die Zeit der Bürgerkriege. Iii. Periode. 30 v. Chr. bis 476 n. Chr. Das Kaisertum.

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 145

1888 - Habelschwerdt : Franke
Kabul waren. Das Kalifat sank vollends zum Schalten herab, als dem Anführer der türkischen Leibwache unter dem Namen Emir al Omra die höchste Zivil- und Militärgewalt gegeben wurde. Die Seldschnken. Um die Mitte des 11. Jahrhunderts wurden die Seldschuken in das Kalifenreich gerufen, ein türkischer Stamm, den Seldschuk um das Jahr 1000 geeint und zum Islam bekehrt hatte. Seldschuks Nachfolger errangen bald die Würde des Emir al Omra und eroberten binnen 40 Jahren fast das ganze Reich. Den Fatimiden wurde Syrien und Palästina mit Jerusalem entrissen; Konstantinopel ward bedroht. Indes das Seldschnkenreich zerfiel eben so schnell in mehrere Herrschaften, i von denen das Reich von Jkonium das bedeutendste wurde. ,/' 2. Ursachen der Kreuzzüge. Als die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst in Deutschland die Geister zu ermüden begannen, wurden die Interessen des Abendlandes durch die Ereignisse im Orient in Anspruch genommen. Der griechische Kaiser Alexius hatte die Hilfe des Abeudlaudes gegen den Islam angerufen, und Gregor Vii. hatte schon den Gedanken gefaßt, die Türken über den Enphrat zurückzuwerfen. Seinem zweiten Nachfolger Urban Ii. war es beschieden, diese Idee unter günstigeren Umständen auszuführen. A. Hauptursachen. a) Der tiefreligiöse Sinn der damaligen Christenheit. Seit Konstantins Zeiten war Jerusalem das Ziel der christlichen Wallfahrten, die von den Arabern geduldet, von den Türken aber hart unterdrückt wurden. b) Die Abenteuerlust des lebensfrischen Geschlechts, besonders der wanderlustigen Normannen, fand keine hinreichende Befriedigung mehr, seitdem geordnete Staatsverhältnisse im Abendlande eingetreten waren. B. Mitwirkende Umstände. a) Durch die Teilnahme am Kreuzzuge glaubte mancher Ritter, der in gewaltthätig er Zeit Sündenschuld auf sich gehäuft hatte, dieselbe abbüßen zu können. b) Jedem Hörigen, der am Zuge teilnahm, wurde die Freiheit, jedem Verschuldeten Erlaß der Schulden verheißen. c) Die erfolgreichen Kämpfe der christlichen Ritter gegen die Araber-aus der pyrenäischen Halbinsel gaben den Christen ein anregendes Beispiel. (I) Das Abendland, welches damals an Übervölkerung litt, hatte das Bedürfnis, im reichen Orient Kolonieen zu gründen.

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 92

1888 - Habelschwerdt : Franke
92 Sulla mußte er fliehen. In Rhodus bildete er sich unter dem Redner Molo in der Beredsamkeit aus. Unterwegs fiel er Seeräubern in die Hände, aus deren Gewalt er sich durch Verwegenheit rettete. Nach Rom zurückgekehrt, machte er die gewöhnliche Ämterlaufbahn durch. Cäsar besaß hohe politische Einsicht, ein seltenes Feldherrntalent und eine unerschöpfliche Energie. b) Cäsars Kriege in Gallien, 58—51. Gallien war damals, wie die Schweiz und Britannien, von den Kelten bewohnt. Dieselben waren ein wankelmütiges, schnell erregbares, an Ausdauer nicht gewöhntes Volk. Es bestand aus vielen Völkerschaften, deren Zusammenhang sehr locker war. Cäsar trieb zuerst die Helvetier, die im Begriffe waren, aus der Schweiz nach Gallien zu wandern, zurück und schlug dann den germanischen Heerkönig Ariovist unweit Mühlhausen. Nun wandte er sich gegen den mächtigen belgischen Völkerbund zwischen Seine und Rhein, den er durch Verweigerung einer Schlacht ermüdete, bis er sich auflöste; hierauf besiegte er die westlichen vereinzelten Stämme. Nachdem er noch je zwei Züge nach Germanien und Britannien unternommen, hatte er vollauf damit zu thun, den von dem ritterlichen Vercingetorix erregten Aufstand, der sich über ganz Gallien verbreitet hatte, zu unterdrücken. Damit war die Unterwerfung Galliens vollendet. Die Bedeutung des gallischen Krieges sür Cäsar liegt darin, daß er ihm Gelegenheit gab, sich ein tüchtiges Heer zu bilden, — für den römischen Staat, daß dadurch die unruhigen, mit Einfall immer noch drohenden keltischen Völkerschaften unschädlich gemacht wurden und mich den Germanen ein Damm entgegengesetzt ward, — für die Kultur, daß Gallien die Brücke für die Verbreitung römischer Kultur in das mittlere Europa wurde. c) Cäsars Krieg gegen Pompejns, 49—48. aa) Veranlassung. Nach Ablauf der Statthalterschaft Cäsars verlangte der mit Pompejns unterdes vollständig ausgesöhnte Senat, daß Cäsar seine Legionen entlasse. Auf Veranlassung des von Cäsar bestochenen Tribunen Knrio mußte der Senat an Pompejus dieselbe Forderung stellen, die dieser jedoch ablehnte. Als noch ein letzter Friedensvorschlag Cäsars vom Senate zurückgewiesen worden war, entschied er sich für den Krieg und überschritt den Rubiko. Pompejus, der ein so rasches Vorgehen nicht erwartet hatte, gab Rom preis, ließ die Staatskasse im

5. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 340

1888 - Habelschwerdt : Franke
340 Nach der Rückkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Don Pedro, dein Sohne Johanns Vi., selbständig, 1821. 4. Der griechische Befreiungskampf, 1821—1829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfassungskämpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Türkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetäria, arbeitete schon längst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Süden zugleich vorbereitet. a) Im Norden rückte Alexander Upsilanti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar an die Donauländer vor und ries die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Türken auf. Aber er fand wenig Anklang; von den Türken besiegt, flüchtete er nach Österreich, wo er auf Munkatfch gefangen gehalten wurde. b) Im Süden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstürmten Tripolitza. Der Nationalkongreß zu Piada verkündigte die Unabhängigkeit des hellenischen Volkes und wählte einen Präsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Türken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. Überall bildeten sich Griechenvereine, welche Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. c) Die Griechen in Not. Die Lage der Griechen wurde aber eine verzweifelte, als Mehemed Ali von Ägypten, der mächtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte. Die Festung Missolungi mußte sich ergeben, und schon schickte sich das ägyptische Heer an, Messenien, das Bollwerk der griechischen Macht, zu erobern. d) Die Rettung. Da traten England, Rußland und Frankreich für die Griechen ein und zwangen durch den Sieg von Navarin den Sultan, die Feindseligkeiten einzustellen. Griechenland wurde unabhängig und erhielt in Otto, dem Sohne des kunstsinnigen Königs Ludwig von Bayern, einen König. Ende der Regierung Friedrich Wilhelms Iii. 7. I)ie Zeit des Ariedens, 1815—1840. a) Die heilige Allianz, 1815. Um für die Folge ähnliche Zustände zu verhüten, wie sie die Zeiten der Revolution herbeigeführt, beschlossen die Monarchen, noch als sie in Paris anwesend waren, in der sogenannten heiligen Allianz, fortan durch Gerechtigkeit und Liebe den Frieden der Völker aufrecht zu erhalten.

6. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 144

1888 - Habelschwerdt : Franke
144 Dritte Periode. Das Zeitalter der Kreuzzüge, 1096—1373, Der erste Kreuzzug, 1096—1099. 1. Iie Lage des Hrrents. A. Das oströmische Reich. Dasselbe war seit Justinians Zeiten ohne Bedeutung für die geschichtliche Entwickelung; denn der unbedingteste Absolutismus und ein harter Steuerdruck verhinderten jede freie geistige Regung. Es erfüllte aber die doppelte Aufgabe, a) die Araber aufzuhalten, b) die Schütze der alten Litteratur zu retten. Einer Fortentwickelung der griechischen Bildung waren aber die griechischen Gelehrten nicht fähig. Von den Nachfolgern Justinians, die verschiedener Herkunft waren und oft von den Feldherren zu Kaisern erhoben wurden, sind zu nennen: Heraklius (610—641), der glücklich gegen die Perser kämpfte, aber Syrien, Palästina, Phönizien und Ägypten an die Araber verlor. Leo der Jfaurier (718—741), der nebst seinem Sohne und Nachfolger Konstantin V. Kopronymus den langwierigen Bilderstreit veranlaßte. Michael Iii. (856—867), unter dem der gelehrte Photius den Versuch der Trennung der griechischen Kirche von der römischen machte. Basilius begründete 867 die Dynastie der Macedonier, die bis 1056 regierte. Im Jahre 1056 kam mit dem tapfern Isaak I. die Familie der Koittnenen zur Herrschaft, aus der zu merken sind: Alexius I., 1081 bis 1118, welcher die Finanzen regelte und gegen die Araber und Kreuzfahrer eine überlegene Politik beobachtete. Manuel I. (1143—80), dessen Person die Romantik sich bemächtigt hat. Mit seinem Tode beginnt eine Zeit der Greueln und der Verwirrung. B. Die mohammedanischen Reiche. Die Herrschaft der Abbassiden (750—1258) hatte unter Harun al Raschid, f 819, dem Zeitgenossen Karls d. Gr., ihren Höhepunkt erreicht. Seitdem ging das Reich der Kalifen dem Untergange entgegen. Die Ursachen davon waren: a) Religionsstreitigkeiten, verursacht durch die Aufnahme indischer und persischer Anschauungen; b) Umwandlung des Charakters der Araber, indem diese als Kaufleute und Ackerbauer geordnete Zustände lieben gelernt hatten; c) die Aufnahme der Türken in den Heerdienst des Reiches, nachdem auch die arabischen Soldaten unzuverlässig geworden waren. Die Türken, damals in der Tatarei hausend, waren ein einfaches Naturvolk, das sich durch Frische, Lebendigkeit, Thatkraft und Begehrlichkeit auszeichnete. Der erste Kalis, welcher den Türken Ausnahme gewährte, war Mutassim, der aus 70 000 als Sklaven aufgekauften Turkmenen (Mameluken) ein stehendes Heer bildete. Indes bald wurden die türkischen Truppenführer mächtiger als die Kalifen, und es entstanden in allen Teilen des Landes selbständige Herrschaften, deren bedeutendste das Reich der Fatimiden in Nord-asrika und Ägypten und das der Ghasnawiden zwischen dem Indus und

7. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 150

1888 - Habelschwerdt : Franke
150 Statthalter von Mosul, an der Ostgrenze der Franken, der verwundbarsten Stelle des Landes, ein großes Reich und entriß 1144 den Christen Edessa, das als die Vormauer der christlichen Herrschaft galt. Dieser Verlust lenkte die Aufmerksamkeit des Abendlandes wieder aus das heil. Land, und der heil. Bernhard, Abt des Klosters Clairvaux, auf dem Gebiete der Wissenschaft und des politischen Lebens der bedeutendste Mann seiner Zeit, wußte die Begeisterung für einen neuen Kreuzzug anzufachen. b) Die Teilnehmer waren vorzüglich Ludwig Vii. von Frankreich und Kaiser Konrad Iii. von Deutschland. c) Ausgang. Das Unternehmen verlief resultatlos. Dem deutschen Heere wurden von dem argwöhnischen griechischen Kaiser Schwierigkeiten bereitet; durch den Mangel an Lebensmitteln und die Angriffe der Türken wurde es fast ganz aufgerieben. Auch der Versuch beider Herrscher, Damaskus zu erobern, mißlang. Ii. Jriedrich I. Maröarossa, 1152—1190. Er war eine königliche Heldengestalt, kräftig, feurigen Auges, schönen Angesichts, im Gemüte lebensfroh, in seiner Handlungsweise gerecht und konsequent. Durch seine Leutseligkeit wurde er der populärste König, in seinem Streben der glänzendste Vertreter der Idee des Kaisertums. Das nächste Ziel seiner Politik war die Versöhnung der Parteien und die Wahrung der Rechte des Reiches. Ersteres gelang ihm um so leichter, als er durch seine Mutter mit den Welsen verwandt war; das Streben nach Hebung des kaiserlichen Ansehens führte ihn zu harten Kämpfen. A. Die Züge nach Italien. a) Veranlassung. Der Kaiser wollte die Hoheit des Reiches in Italien wieder geltend machen, wo die mächtigen lombardischen Städte sich von der deutschen Oberherrschaft zu befreien suchten und Mailand namentlich auch die Selbständigkeit der übrigen Städte bedrohte. b) Zustand der lombardischen Städte. Die Macht der lombardischen Städte beruhte auf einem außerordentlichen geistigen und materiellen Aufschwünge und einer ungewöhnlichen Regsamkeit der Kräfte, auf Grund deren sie sich unabhängig vom Reiche gemacht hatten und als republikanische Gemeinwesen selbst regierten. Diese Freiheit hatte sich während des Streites zwischen den Kaisern und Päpsten gebildet, als die Gemeinden im Kampfe der Parteien sich selbst zu schützen begannen.

8. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 88

1904 - Habelschwerdt : Franke
88 Marius stand jetzt auf dem Hhepunkt seines Ansehens. Das Volk jubelte ihm zu. Man nannte ihn den dritten Romulus." Aber er hatte auch den Weg gezeigt, den der gehen mute, der in Rom den ersten Platz einnehmen wollte: er halte sich ein tchtiges, ihm ergebenes Heer geschaffen. Marius hatte zunchst die gelockerte Zucht im Heere durch seinen eisernen Willen wiederhergestellt und dem Heere eine andere Organisation gegeben. Je zwei Manipel vereinigte er zu einer Kohorte, so da die 30 Ma-mpet der Legion auf 15 Kohorten zurckgefhrt wurden. Ferner lste er die drei Waffengattungen (s. S. 70) auf und fhrte eine gleichmige Bewaffnung ein. Von grter Bedeutung war es aber, da er die Legionen nicht mehr blo aus den Shnen der Haus- und Grundbesitzer bildete, sondern vorwiegend besitz-lose Leute (Proletarier) aufnahm. Er zahlte ihnen Sold und wute sie durch die Aussicht auf Beute und Gewinn an seine siegreichen Feldzeichen zu fesseln Das Band zwischen Heer und Brgerschaft ward dadurch allerdings gelockert: das Heer war aber auch die einzige der Gewalten, die sich der weiten Aus-dehnung des Reiches angepat und den Weg zur Monarchie geebnet hat. Marius war bet seiner buerlichen Ungeschicklichkeit und geringen politischen Befhigung allerdings nicht der Mann, der sich mit Hilfe seines Heeres dauernd im Besitze der hchsten Gewalt htte behaupten knnen. Per Bundesgenossenkrieg, 9188. 9188 Die Siege des Marius, des armen Tagelhnersohnes, ei weckten in der Volkspartei neue Hoffnungen auf Besseruug ihrer Lage. Auch ein vornehmes ernstes Mitglied der Aristokratie, Livius Drusus, reichte die Hand zur Hilfe. Er nahm die Plne der Verteilung frei gewordenen Landes an arme Brger auf und wollte den Bundes-genossen, d. h. allen Jtalikern, das Brgerrecht verleihen. Da wurde er pltzlich ermordet. Sein Tod rief die Jtaliker zu dm Waffen. Sie sagten sich von Rom los und grndeten ein eigenes Reich mit der Hauptstadt Corsiuium. Die nach allen Seiten ausgesandten rmischen Heere wurden geschlagen. Wiederum war die Stadt ge-shrdet. Da verlieh der Senat allen Jtalikern, die bisher treu ge-blieben waren oder sich binnen 60 Tagen beim Prtor meldeten, das Brgerrecht. Damit ward den, Kriege das Ziel entzogen, und er erlosch. Die Zahl der stimmfhigen Brger wuchs nun ungeheuer. Wie einst in Athen wurde jetzt die in der Hauptstadt zusammenstrmende Volksmasse von aufstrebenden, ehrgeizigen Politikern umschmeichelt. Straentumulte und Parteikmpse wurden immer hufiger. Selbstndiger groer politischer Gedanken war diese Brgerschaft aber nicht mehr shig. |>te Wiederherstellung der Senatsherrschaft durch Sulla. Der Zwist zwischen dem Senat und der Volksversammlung trat in erschreckender Weise zu Tage, als Rom zu einem neuen Kriege im Osten sich rsten mute. 8882 Der 1. Krieg gegen Mithridates, 8882. In Pontns, dem sdstlichen Kstenlande des Schwarzen Meeres, regierte zu jeuer Zeit König Mithridates Vi. Halb Barbar und halb den Wissenschaften

9. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 92

1904 - Habelschwerdt : Franke
92 denn die Gemahlin des Marius war die Schwester seines Vaters. Er selbst vermhlte sich mit der Tochter eines entschiedenen Demokraten und mute des-wegen vor Sulla fliehen. Csar ging damals nach Rhodus, wo er sich unter dem berhmten Redner Molo dem Studium der Beredsamkeit widmete Nach Rom zurckgekehrt, machte er die Amterlaufbahn durch und wute namentlich als Adil durch glnzende Spiele sich die Gunst des Volkes zu gewinnen Csar dem eine hohe politische Einsicht, Ehrgeh und Tatkraft eigen waren, wurde der begabteste Fhrer der demokratischen Partei. Aber auch er mute erst Feldherr werden, bevor er den Staat lenken konnte. Zum Konsul fr das Jahr 59 gewhlt, setzte er gegen den Senat die Wnsche des Pompejus in der Volksversammlung durch: die Anordnungen in Asien wurden besttigt, die Veteranen erhielten Land. Nach Ablauf seines Jahres wurde ihm die Verwaltung der beiden Provinzen Gallien (Gallia cisalpina und Gallia transalpina) bertragen. Inzwischen sollten Pompejus und Crassus in Rom ihren Einflu auf die Besetzung der mter geltend machen oder wichtige Stellen selbst bekleiden, woraus auch sie sich Provinzen bertragen lieen. Pompejus erhielt Spanien und Afrika, Crassus Syrien. Eroberung Galliens, 5850. Die Bewohner Galliens waren, wie die der heutigen Schweiz und Britanniens, Kelten. Die Kelten haben einst Mittel-und Westeuropa innegehabt und standen etwa von 600300 v. Chr. auf dem Gipfel ihrer Macht. Sie werden als ein tapferes, aber an Ausdauer nicht ge-whntes, wankelmtiges und schnell erregbares Volk geschildert. Damals bestanden die gallischen Kelten aus kleinen Vlkerschaften, deren Zusammenhang ziemlich locker war. Die Rmer hatten, um sich den Landweg nach Spanien zu sichern, schon l2l das sdstliche Gallien unterworfen und hier die Provinz Gallia Narbonensis, gewhnlich das jenseitige Gallien genannt, eingerichtet. Csar trieb zuerst die Helvetier, die durch Landnot zur Aus-Wanderung aus ihren Bergen veranlat wurden, zurck. Bon einer Partei der Gallier dann zu Hilfe gerufen, schlug er den germanischen Heerknig Ariovist, der immer neue Scharen seiner Landsleute der den Rhein rief, bei Mhlhausen. Mit groer Hrte unterdrckte er dann einen Aufstand der Beiger und entfesselte baburch eine groe nationale Erhebung im Sden unter dem ritterlichen Huptling Vercingetorix. Csar eroberte die Festen Gergovia und Alesia und vollendete damit die Unterwerfung Galliens. In der Zwischenzeit dieser Kmpfe hatte er auch Felbzge nach Germanien und Britannien unternommen. Durch die Eroberung Galliens ward der Rhein eine Grenze des rmischen Reiches, das dadurch eine natrliche Schutzwehr gegen die anstrmenden Germanen gewann. Die grte Bedeutung dieser Eroberung liegt aber darin, da Gallien die Brcke wurde, auf der rmische Kultur in das mittlere Europa kam. Dem siegreichen Felb Herrn hatte der gallische Krieg nicht blo ein ungeheures Vermgen, sonbern auch ein Ansehen erworben, vor dem der Ruhm des Pompejus

10. Geschichte des Altertums für Präparanden-Anstalten und Lehrerseminare - S. 63

1904 - Habelschwerdt : Franke
63 seine Knigsherrschaft noch einmal aufzurichten, und lie durch seine Gesandten in Rom eine Verschwrung gegen die Republik anstiften, die indes milang. Er soll dann die etrurische Stadt Veji und schlielich den König Porsena von Clusium, der damals seine Herrschast fast der ganz Etrnrien ausgebreitet hatte, zu einem Angriff gegen Rom bewogen haben. In der Tat haben die Etrnsker nach einer Niederlage der Rmer die Stadt hart bedrngt und eine Be-satzung hineingelegt; die Rmer muten Geiseln stellen und 1/s ihres Gebietes abtreten. Aber im Kampfe mit den brigen latinischen Stdten ward Porsena besiegt und zurckgedrngt; dadurch wurde auch Rom wieder frei. Die rmische Sage hat die Schatten, die durch diese Niederlage auf die kriegerische Vergangenheit Roms fallen, durch die Erzhlung von Horatius Cocles, der die Tibcrbrcke verteidigte, bis diese hinter ihm abgebrochen war, und dann zu den Seinigen hinberschwamm, und von Mucius Scvola, der den Porsena im eigenen Lager zu tten versuchte und durch seine Unerschrockenheit und Sndhaftigkeit dessen Bewunderung erregte, zu erhellen gewut. Der Werfassnngskampf zwischen den 'Matriziern und Meezern. 1. Die Volkstribunen. In der Centuriatverfaffung war zwar den Plebejern ein begrenzter Anteil an der Staatsverwaltung eingerumt worden; in Wirklichkeit aber waren die patrizifchen Vollbrger nach wie vor die herrschende Klasse. Nur sie kamen bei den Wahlen fr die hheren Beamten- und Priesterstellen in Betracht. Als reiche Grundbesitzer verfgten sie in den Censusklasseu der Stimmen-Mehrheit; sie herrschten im Senat und gestalteten auch die Rechts-traditionen zu ihren Gunsten. Zu diesem politischen Gegensatz zwischen Patriziern und Plebejern kam auch ein wirtschaftlicher. An und fr sich gehrte die Mehrheit der Plebejer dem rmeren Stande der kleinen Ackerbrger an. Bei ihrer rasch wachsenden Zahl machte sich bald die Landnot geltend; gleichwohl ward ihnen ein Anteil an den Staatslndereien (ager publicus, d. i. das den besiegten Feinden gewhnlich zu einem Drittel abgenommene Land) nicht zugestanden. Ihre Lage wurde um so schlimmer, als hufige feindliche Einflle den Kleinbesitz am hrtesten trafen und der Kriegsdienst die Feldarbeit strte. Patrizische Geldverleiher ntzten die Not der Plebejer in hart-herziger Weise aus; der Zinsfu war hoch, das Schuldrecht drckend, beliehene Grundstcke gingen in das Eigentum des Glubigers der, so da dem Besitzer nur ein Widereinlsungsrecht zustand; der Personal-kredit gefhrdete Freiheit und Leben des Schuldners (Schuldhaft). Im Kampfe gegen diesen wirtschaftlichen Druck gingen die Plebejer unter der Fhrung ihrer reicheren Stammesgenossen bald zu dem
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