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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 80

1835 - Stendal : Franzen und Große
80 daß man anfing, die königliche Hoheit über die der Vasallen anzuerkennen. 115. England unter Dänen und unter N o r in ä n n e r n. England war kaum durch Aufhebung der Hept- archie 82? mächtiger und blühender geworden, als es durch die Plünderungen und Verwüstungen der Dänen (Normänner) in einen Zustand der Verwirrung gerieth, aus welchem es erst durch Alfred den Großen (871 — 901) und seine Anstalten zur Deckung der Kü- sten gerettet wurde. Unter seinen Nachfolgern jedoch erneuerten sich die Einfälle der Dänen. Nicht bloß Danegeld, Niederlassungen mußten ihnen bewilligt wer- den, und König Su en unterwarf 1003—1013 ganz England in gerechtem Nachkriege seiner Herrschaft. Sein Sohn Knud der Große (1014 —1036) wurde Christ, und verbreitete nun das Christenthum mit Er- folg auch in Dänemark. Doch kehrte 6 Jahre nach seinem Tode das sächsische Königshaus aus der Nor- mandie zur Herrschaft in England zurück, und als es 1066 ausftarb, eroberte Wilhelm von Nor- mandie das Königreich durch den Sieg bei Hastings 14. Oktober 1066. 116. Frcihertsbrief (Magua Charta). Der Druck des Lehnssystems, das die neue Herr- schaft brachte, anfangs hart und fast unerträglich, ward bereits 1101 durch den ersten Freiheitsbricf, den Heinrich 1. (1100 —1135), ein Sohn jenes Er- oberers gab, genuldcrt, mehr aber noch durch den großen Freiheitsbrief von 1215, den die Barone dem König Johann o h n e L a n d, dem Sohne Hein- richs Ii., der 1172 Irland erwarb, und Bruder des ta p fern

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 353

1888 - Habelschwerdt : Franke
353 Neutralität beobachten. Dagegen trat Sardinien 1855 der Verbindung der Westmächte bei. 2. Der Krieg. a) Bis $und Tode des Kaisers Jlikoloiis. Das Signal zum Ausbruche des Krieges ward gegeben, als Rußland die Moldau und Walachei besetzte und eine Flotte nach der Halbinsel Krim sandte. Die Türken aber wehrten tapfer den Übergang der Russen über die Donau ab; hin gegen wurde die türkische Flotte im Hafen von Sinope nach heldenmütigem Widerstände von der russischen vernichtet. Nun traten England, das mit Neid die maritime Leistung eines anderen Volkes sah, sowie Frankreich thätig in den Krieg ein und beschlossen, um die russische Macht rasch und empfindlich zu treffen, eine Expedition nach der Krim. Sewastopol wurde hier von den Russen als Verteidigungspunkt gewählt und stark befestigt. Durch die Schlacht an der Alma wurden die Russen in die Festung geworfen, bereit Belagerung nun begann. Das feisige Erdreich erschwerte aber bieselbe; Klima, Entbehrungen, Anstrengungen und Krankheiten rafften außerdem viele Tausende der Krieger hinweg. b) Bis {um Kieöen. Am 2. März 1855 starb der Zar Nikolaus, und es folgte Alexander Ii. Derselbe war zwar zum Frieden geneigt, doch war ohne die Einnahme von Sewastopol die Beendigung des Krieges für die Westmächte eine moralische Unmöglichkeit. Die Belagerung wurde daher in energischer Weise betrieben, und am 8. September 1855 erstürmten die Franzosen, von Mac Mahon geführt, den Malakowturm, dessen Verlust das Ausgeben der Stadt bedingte. Der Krieg wurde auch in Asien geführt, wo die Russen glücklicher waren und die türkische Festung Kars in Armenien eroberten. 3. Der Friede. Da alle Teile zum Frieden bereit waren, so wurde im Februar 1856 zu Paris, durch dessen Wahl man der Eitelkeit Frankreichs schmeichelte, ein Kongreß eröffnet und der Friede unterzeichnet. Rußland trat die Donaumündungen an die Türkei ab, entsagte den Ansprüchen auf das Protektorat^über die christlichen Unterthanen der Türkei und über die Donau-fürstentümer und gab Kars wieder heraus. Es hatte eine Demütigung erlitten,swährend Napoleons Ansehen groß war. Ii. Der italienische Krieg, 1859. a) Sardinien und Österreich. Nach der Unterwerfung der Lombardei 1848 (siehe S. 351) übte Radetzky daselbst eine strenge Herrschaft aus. Den Bewohnern wurden hohe Steuern aufgelegt und Strafgelder oon denjenigen Personen erpreßt, die an der Erhebung beteiligt waren. Dadurch wurde die Abneigung gegen die österreichische Regierung nur noch vergrößert. Als nun Sardiniens großer Minister Cavour, dem von dem französischen Kaiser ausgestellten Grundsätze des Nationalitätsprinzips huldigend, die nationale Einigung Italiens als feine Lebensaufgabe bezeichnet, das italische Volk dafür begeistert

4. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 231

1888 - Habelschwerdt : Franke
231 pommern (auf Grund alter Ansprüche) und zur Entschädigung für Vorpommern die Bistümer Magdeburg, Halbn stabt, 3d?in- den und Kamin, ä) Bayern behielt die siebente Kurwürde nebst der Oberpfalz. Die Unterpfalz mußte es an den Sohn des geächteten Friedrich V. abgeben, für den eine achte Kurwürde errichtet wurde. e) Die schon bestehende Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande wurde anerkannt. 2. Kirchliche Bestimmungen. Der Augsburger Religionsfriede wurde bestätigt und auch auf die Reformierten ausgedehnt. Jnbezng aus die Säkularisation der Kirchengüter wurde das Jahr 1624 als Normaljahr angenommen. 3. Staatsrechtliche Bestimmungen. a) Der Kaiser wurde in allen wichtigen Reichsangelegenheiten (auch iubezug aus Krieg und Frieden, sowie Bündnisse) an die Abstimmung aller Reichsstände auf einem Reichstage gebunden; b) die deutschen Fürsten erhielten unbeschränkte Landeshoheit mit der Erlaubnis, Bündnisse unter sich und mit fremden Fürsten zu schließen. Der monarchische Charakter der Reichsversassung war damit beseitigt. F. Iokgen. Die traurigen Folgen des langwierigen Krieges äußerten sich vorzüglich in dem Drucke des Soldatentums, in der Verödung und Verarmung des Landes, in dem Verfalle der Sitten und in der politischen Schwäche Deutschlands. 1. Der Druck des Soldatentums war durch das Söldner-weseu hervorgerufen worden, das bei der ungenügenden Zahl stehender Heere und der Unzulänglichkeit des alten Vasallenheeres den Fürsten die Truppen stellte. Denn nur in der Aussicht, sich im Kriege reichlich bezahlt zu machen, unternahmen kühne Söldnerführer die Anwerbung eines Heeres. Not und Übermut gewöhnten den Soldaten ans Beutemachen und an alle Grausamkeiten. 2. Die Verödung und Verarmung des Landes. a) Deutschland hatte durch den Krieg und die Pest, die in seinem Gefolge war, die Hälfte der Bevölkerung verloren. Viele Dörfer waren gänzlich verschwunden.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 107

1904 - Habelschwerdt : Franke
107 einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten. Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes. Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet. Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser. Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die

6. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 52

1887 - Berlin : Dümmler
52 Deutsch-Ostafrika. aber die viele Mühe, welche wir beim Freimachen desselben hatten, wurde reichlich ausgewogen durch den zauberhasten Anblick, welcher sich uns in stets wechselnden Bildern darbot. Während der Beledzoni- Kanal meistens von Grasflächen eingesaßt ist, wird der Osi vielfach aus beiden Seiten durch dichte Wälder begleitet. Was die Bevölkerung anbetrifft, so besteht dieselbe in der Nähe der Küste aus Suaheli, Negern, Arabern und Hindus. Letztere haben den Handel in der Hand. In einigen größeren Küstenplätzen und den sonstigen, von den Arabern besetzten Orten übt der betreffende Gou- verneur die höchste Gewalt aus. Dieselbe erstreckt sich dann auch aus die Ortschaften der nächsten Umgebung. In jeder dieser befindet sich eine Art Gemeindevorsteher, welcher gewöhnlich der Suahelirasse angehört und im allgemeinen die Ordnung aufrecht erhält. Sklaven bestraft er selber; haben sich freie Leute eines Vergehens schuldig gemacht, so muß er dieselben zum Gouverneur senden. Weiter im Lande hat Said Bargasch keinen Einfluß, doch war er bestrebt, seine Macht immer weiter auszudehnen. Den Sultan von Witu hat er in den letzten zwanzig Jahren immer mehr vom Meere abgesperrt. Nun, die Ränke der Engländer, welche noch bis zum letzten Augenblick, als der Sultan bereits mit Herrn Denhardt einen Ver- trag abgeschloffen hatte, auf den Untergang des Witu-Herrschers zu Gunsten des Sultans von Zanzibar hinarbeiteten, sind gottseidank durch das Einschreiten der deutschen Reichsregierung zu Schanden geworden. Die Stadt Witu hat ungefähr 6—800 Häuser, und hat-eine ziemlich gesunde Lage auf einer Anhöhe. Die Abhänge derselben sind frei, nur mit hohem Gras bewachsen, in dem einzelne kleine Baumgruppen zerstreut liegen. Die Stadt selber liegt dagegen, ebenso wie einige der benachbarten Dörfer, in einem dichten Urwalde, der den Orten zum Schutz dient und bislang nicht gelichtet werden durfte. Witu hat zwei Ausgänge. An die Stelle des dichten Waldes tritt hier eine starke Pallisadenwand, in der sich nur eine sehr schmale und niedrige Öffnung befindet, durch welche man nicht aufrecht hin- durchgehen kann. An jedem Thor befindet sich fortwährend eine Wache. Nachts werden die Thore durch Baumstämme, welche zwi- schen eingegrabenen starken Pfählen davor gelegt werden, geschloffen. Die Suahelibevölkerung in den Küstenplätzen lebt meist vom Handel, im Innern vom Ackerbau. In den größeren Orten giebt es auch allerlei Handwerker. Es werden einfach verzierte Gefäße aus

7. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 20

1887 - Berlin : Dümmler
20 Deutsch-Ostafrika. von dem Kaiser Mtesa erzählt hatte. Aber auch Mandara ist nur ein Tyrann, der sich zur Oberherrschast über die übrigen Häuptlinge zu erheben trachtet und sich die Anwesenheit der weißen Männer wohl gefallen ließ, um durch sie die Vorteile europäischer Kultur, besonders die Künste des Bauens, der Pulver- und Waffenfabrikation zu erlangen, und der Bischof hatte, wie vordem schon der Reisende Thomson, Mühe, dem Geschenk einer Hütte zum bleibenden Wohnsitz zu entgehen. Der Menschenschlag am Kilima-Ndjaro machte den Eindruck der Kraft und Intelligenz, und die Missionare sahen sich verlangend nach passenden Plätzen für ihre Arbeit um, deren Besetzung auch bei der Stimmung des Häuptlings Mandara keine Schwierigkeiten gemacht haben würde. Außerdem lockte nicht nur die wunderbar schöne Natur des Alpenlandes, die selbst den Jubelruf der sonst gegen Naturschönheiten stumpfen Afrikaner hervorrief, sondern vor allem die Erwartung, daß in so bedeutenden Höhen mit ihren regel- mäßig jeden Monat wiederkehrenden Niederschlägen die Gesundheit des Missionars geschützt sein werde. Aber bald sahen sie ihre Täu- schung ein. Denn noch während ihres Aufenthaltes dafelbst trat die Regenzeit ein und belehrte sie durch kolossale Güsse, daß ein Hoch- land in Afrika denn doch immer noch fehr verschieden von einem solchen in Europa sei. Wieder stellten sich Fieberanfälle ein, und ohne für den eigentlichen Missionszweck etwas Greifbares erreicht zu haben, traten sie die Rückreise an. — Unterdes berichtet eine neueste Nachricht, daß sich auch im Dschagga-Lande selbst der Missionar Fitch niedergelassen hat (1886) und daß Mandara sich gegen ihn freundlich zeigt. 5. Moschi am Kilima-Ndjaro. Ein ostafrikanisches Landschaftsbild. Nach Thomson und Kurt Weiß.*) Moschi, das Residenzdorf des Häuptlings Mandara, des Kriegs- führers der Djagga (Dschagga), an der Schwelle des Massai-Landes, liegt in wunderbar schöner Lage auf einem 1066 m hohen schmalen Rücken, welcher nach beiden Seiten von einem steilen, tiefen Thal *) Thomson. Durch Massai-Land. Leipzig 1885. — Kurt Weiß. Meine Reise nach dem Kilima-Ndjarogebiet im Auftrage der Deutsch-ostafrikanischen Ge- sellschaft. Berlin 1886.

8. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 304

1887 - Berlin : Dümmler
Deutsch -Aquatoriat-Afrika. Togoland. Notwendigkeit des Reichsschutzes in Westafrika. — Umfang des Togolandes (1887). — Beschreibung der Küste und des Binnenlandes. — Die Hauptortschaften. — Ein afrikanischer Nero. — Kulturzustände. Der deutsche Handelsverkehr im tropischen Westasrika übersteigt heute weit den Wert von 100 Millionen Mark, worunter allein für mehr als 35 Millionen Mark Palmkerne und 40 Millionen für Palm- öle; ein Verkehr, der noch weit riesenhaftere Verhältnisse annehmen wird, wenn einmal, was in nächster Zukunft sicher zu erwarten steht, die dichte Negerbevölkerung der Hinterländer dem Handel in wei- terem Umfange als bisher zugänglich geworden sein wird. An der Küste von Guinea haben zahlreiche Hamburger und Bremer Häuser Niederlassungen und Handelsfaktoreien, u. a. Woermann 74, und die Thatkraft der Deutschen beginnt sogar an mehreren Punkten, z. B. in Lagos, die Engländer vom Markte zu verdrängen. Bis zum Jahre 1884 war dieser ganze Verkehr der Willkür der Negerbevölkerung ausgesetzt, und bei den häufigen Streitigkeiten auf die nicht immer zuverlässige Hilfe der Engländer oder Franzosen angewiesen, welche sich nicht selten des Landes mit den blühenden Niederlassungen der Deutschen bemächtigten und als neue Kolonie unter ihre eigene Schutzherrschaft stellten. Allen diesen Benachteiligungen des deutschen Handels in Äquatorial-Westasrika wurde im Sommer 1884 dadurch ein Ende gemacht, daß der Forschungsreisende Dr. Nachtigal als Kaiserlicher Generalkonsul auf der Küste des Togolandes und des Kamerungebietes die deutsche Schutzherrschaft proklamierte.

9. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 257

1887 - Berlin : Dümmler
Die Kruneger. 257 halten die Kruneger ziemlich fest an ihren jeweiligen Herren, und sind sogar an verschiedenen Plätzen auf deren Schutz gegenüber den unruhigen und raubsüchtigen Eingeborenen angewiesen. Es hat wiederholt Fälle gegeben, wo croo-boys mit den Waffen in der Hand die Faktoreien ihrer Herren verteidigt haben. Vermöge einer erklär- lichen Bevorzugung und Begünstigung seitens der Weißen und im Vertrauen auf ihre wirklich oft recht bedeutende Körperstärke, das noch durch ein sehr festes nationales Zusammenhalten untereinander gestützt wird, treten sie meist ziemlich brüsque und selbstbewußt der einheimischen Bevölkerung gegenüber auf. Auf isoliert gelegenen einzelnen Faktoreien ist ein Trupp tüchtiger croo-boys von größter Wichtigkeit, sowohl für die Entwicklung des Handels, als auch für die Sicherheit der Magazine und selbst der Europäer. Unter den vierzig Burschen, die wir an Bord hatten, wählte ich mir einen jungen, höchstens 16 Jahre alten croo-boy als Diener aus. Derselbe hat sich geradezu musterhaft betragen. Während meiner ganzen dreijährigen Reise hat mich William, wie ich ihn nannte, nicht verlassen, in den schwierigsten Situationen verlor er nicht den Mut, und ich konnte ihm alles anvertrauen. Freilich muß der Umstand berücksichtigt werden, daß er unter meiner Begleitung der einzige seines Stammes war und daß ihm alle übrigen mehr oder weniger feindlich entgegentraten und ihn um feine Stellung beneideten. Übrigens wäre derselbe gewiß nicht mit mir in das Innere des Kontinentes gereist, wenn er meinen Plan vorher ge- wüßt hätte; aber ich wurde von dem Häuptling auch für einen Faktoreibesitzer am Ogowe gehalten, und so ging er arglos mit mir; sobald ich ein Stück im Innern war, konnte er nicht fort von mir und war gewissermaßen auf meinen Schutz angewiesen. Nachdem seit einigen Jahren auf den portugiesischen Inseln St. Thomö und Principe die Sklaverei aufgehoben ist, und die früher blühenden Kaffee- und Eacao-Plantagen infolge dessen ver- wüstet sind, hat man es versucht, Kruneger für die Plantagenwirt- schaft zu gewinnen. Aber bisher ohne Erfolg. Trotz guter Behand- lung, hoher Bezahlung und viel weniger schwerer Arbeit, als in den Faktoreien, sind die Neger freiwillig zu solcher Arbeit nicht zu bringen. Mit großen Kosten hat man Hunderte von croo-boys aus diese Inseln geschafft, aber mit der ersten besten Gelegenheit sind sie entflohen. Wo sie irgend ein Kanoe auftreiben konnten, wagten sie selbst die gefährliche Meerfahrt, um nur von dieser ihnen verhaßten Baum garten, Afrika. 17

10. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,
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