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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 115

1835 - Stendal : Franzen und Große
115 Deutschland wurde ein Staatenbund größerer und kleiner meist monarchischer Staaten, zu gemeinschaft- licher Vertheidigung gegen Fremde und zu friedlicher Ausgleichung der eignen Angelegenheiten. Die Schweiz behielt ihre bisherige Bundes-Verfassung und ihre Unabhängigkeit, und nahm Wallis, Genf und Neuburg in den Bund auf. In Italien wurde nicht bloß der König von Sardinien in seinen lom- bardischen Besitzungen hergcstellt und durch Genua ver- größert, sondern auch dem Pabst der Kirchenstaat, dem Könige von Sicilien Neapel wieder gegeben. Großbritannien endlich behielt von seinen Erobe- rungen Ceylon, Islc de France, einen Thcil des hol- ländischen Guiana nebst Tabago und St. Lucie, und in Europa Malta und Helgoland, so wie den Schuß der ionischen Inseln. 184. Amerika's Trennung von Europa. Für Spanien hatte die Periode der Weltherrschaft Napoleons die merkwürdige Folge, daß die amerikani- schen Colonien sich nach und nach von dem Mutter- lande trennten, und folgende Republiken bildeten: Mexiko, Guatimala, Columbien (seit 1831 auf- gelöst in Neugrenada, Venezuela und Ecuador), Peru, Ober-Peru (Bolivia), Chile und die Pla ta-P ro- vinzen. Bolivar war der Befreier nicht bloß Columbiens, sondern auch Ober-Peru's durch den Sieg bei Ayacucho (9. Dec. 1824), wo die letzten Strcit- krafte der Königlichen und spanischen Truppen geschla- gen wurden. Von Portugal ward ebenfalls Brasilien getrennt, doch nicht von dem Hause Braganza. Don Pedro, von seinem Vater Johann Vi. als Regent in Brasilien zurückgelassen, nahm dort die Kaiserkrone an (12. Oct. 1822), wurde von seinem Vater als Kaiser 8*

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 432

1904 - Habelschwerdt : Franke
432 Whrend der Regierungszeit der Knigin Viktoria wurde England infolge seines ausgedehnten Kolonialbesitzes und seines Bestrebens 'in allen Erdteilen seine Machtstellung zu sichern, in zahlreiche Kr'ieae verwickelt. a a. In Vorderindien hatte sich die Ostindische Kompanie" eme. englische Handelsgesellschaft von etwa 2000 Privatleuten, ein Gebiet unterworfen, das grer war als Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland zusammen. Die Habsucht und Grausamkeit der Eroberer rief aber 1857 einen Aufstand hervor, dessen Sitz Delhi war, und der die englische Herrschaft ernstlich gefhrdete. Nach der Unterdrckung desselben ging die Verwaltung Indiens an das englische Parlament der, und im Jahre 1876 legte sich die Knigin von England den Titel Kaiserin von Indien" bei. b. China wurde durch 3 Kriege, 1841 (Opiumkrieg), 1857 u"d 1860 (au den letzten beiden nahm auch Frankreich teil) gezwungen dem europischen Handel neue Pltze zu ffnen. c. Im Krimkriege trat England zugunsten der Trkei aeaeit Rußland auf (S. 387). d. Die widerstreitenden Interessen Englands und Rulands muten sich auch in Asien feindlich gegenbertreten, wo ersteres Afghanistan, das Grenzland Indiens, in Abhngigkeit zu bringen suchte, während Rußland bestrebt war, die Greuzen Turkestus immer weiter nach Sdosten vorzuschieben. Als Rußland 1878 mit Afghanistan einen Vertrag abgeschlossen hatte, lie das durch den Emir beleidigte England eine Truppenabteilung in Afghanistan einrcken und die strategisch wichtigen Punkte an der afghanischen Grenze besetzen. Der Krieg mnte bald aufs neue aufgenommen werden, da die Afghanen den in Kabul zurckgebliebenen Vertreter Englands ermordet hatten. Whrend sich Rußland bisher friedliebend gezeigt hatte, drohte 1885 ein ernstlicher Streit zwischen den beiden Gromchten auszubrechen, als die Bewohner der Oase Merw sich Rußland unterworfen hatten. Doch kam auch diesmal ein Ausgleich zustande, und im Londoner Protokoll (10. September 1885) wnrde die Grenze gegen Turkestan festgesetzt. e. Ernstere Streitigkeiten veranlate Englands Einmischung in die gyptischen Verhltnisse, die seit der Erffnung des Suez-Kanals (1869) seine Interessen in hohem Grade berhrten. gypten war unter den Trken, die seit 1517 hier herrschten, Zur vlligen Bedeutungslosigkeit herabgesunken. Erst Bonapartes Plan, sich des Landes, das er als den Schlssel zum Orient erkannte, zu bemchtigen, lenkte wieder die Aufmerksamkeit aus das fruchtbare Niltal. Mit dem Statthalter Mehemed Ali (18051848) begann eine neue Epoche in der Geschichte gyptens. Diesem tchtigen Regenten gelang es, europische Zivilisation in gypten einzufhren und sie

4. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 359

1887 - Berlin : Dümmler
Fernando Po. 359 Erfüllung ihrer großen Aufgabe arbeitend, sind die spanischen Mis- siouare von der Gesellschaft Jesu, die mehr im Innern der Insel' hauptsächlich in Banebari und an anderen kleineren Orten, ihr mühevolles, opferreiches und an Erfolgen armes Leben unverdrossen verbringen. Ihre Bemühungen, die Adiyas — nach Bastians „Dorf- bewohner" — zur Annahme des Christentums und europäischer Ge- sittuug zu bewegen, sind mit verhältnismäßig geringen, kaum in einigen nichtssagenden Äußerlichkeiten bestehenden Erfolgen belohnt. Die Adiyas, bekannter unter dem Namen „Bubis", der ihnen von den Europäern gegeben ist, weil sie jeden mit „Bubi", d. h. Freund, anreden, kamen erst nach der Entdeckung des damals, wie alle atlantischen Inseln, unbewohnten Eilands durch den Portugiesen Ferns-o do Po, aus dem Gabunlande von den aus dem Innern herandrängenden M-pongwes verjagt, aus die Insel hinüber. Sie sind nur in den Wäldern ansässig, und in St. Isabel wohnen keine Adiyas, denn trotz einer ungewöhnlichen Sanftmut in ihrem Cha- rakter fühlen sie sich von den Europäern und deren Lebensgewohn- heiten nicht angezogen. Frei und höchstens nur von Missionaren aufgesucht, leben sie in kleinen Dörfern, die sich dem an den Usern der Insel entlang Fahrenden durch zahlreiche Rauchsäulen verraten, mitten im Walde und kommen nur in die Faktoreien der Weißen und die Stadt, um die Erzeugnisse ihres Landes — dieselben wie die ganz Westafrikas — zum Austausch gegen europäische Waren anzubieten. Zeuge werden von ihnen, im Gegensatz zu allen anderen Negern jener Länder, sast gar nicht verlangt, denn sie gehen, mit Ausnahme eines schmalen Schamtuches, das häufig aber auch nicht einmal vorhanden ist, nackt. Ihr einziges Kleidungsstück, das nie fehlt, ist ein breitrandiger, oder besser, nur aus einer mächtigen Krämpe bestehender Hut, aus den zerspaltenen Blättern der Fächerpalme geflochten; derselbe wird auf dem dichten Haar durch lange, düuue Stäbchen oder Knochen, die wie kleine Spieße aus dem Flechtwerk hervorsehen, festgehalten. Das Haar, meist künstlich zu großen Toupets aufgedonnert, wird gewöhnlich mit gelber Erde, wohl Ocker, eingerieben, und zwar fo, daß die einzelnen Haarstränge mit der feuchten Erde zu kleinen Ku- geln geballt sind. Um den Hals und die Handgelenke tragen sie aneinandergereihte Knochen oder Steine, auch wohl Fellstreifen oder reiche Schnüre europäischer Stickperlen. Ihre Bewaffnung besteht häufig in einem Feuersteingewehr, fönst in einer Lanze, seltener einer

5. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 479

1887 - Berlin : Dümmler
Engländer und Buren. 479 Transvaal und nördlich von der kapländischen Provinz West- Griqnaland gelegen ist. Es soll ein schönes und fruchtbares Land sein. Bewohnt wird es von den Baralong, Batlapin und anderen Betschuanenstämmeu, deren Häuptlinge sich um die Würde eines Ober-Königs der Betschuauen, gelegentlich auch um gestohlene Rinder- Herden blutig befehdeten. Dicht an der kapländischen Grenze, also im Südende des Betschnanalandes, waren es die Häuptlinge Gast- bone und Mankoroane, weiter nördlich, etwa unter demselben Breiten- grade wie Pretoria, die Hauptstadt des Transvaals, waren es die Häuptlinge Montsioa und Moshette, welche einander in der Wolle lagen. Je einem der Häuptlinge in den beiden verschiedenen Gebieten boten sich nun weiße Abenteurer als Hilfstruppen an, unter der Bediu- guug, daß das Land und Vieh des zu besiegenden Gegners der Lohn für ihre Kriegsdienste sein sollte. Es ist wichtig, zu wissen, daß diese Abenteurer nicht bloß aus Buren (Afrikandern) bestehen, son- dern daß auch verhältnismäßig zahlreiche Engländer unter ihnen sind. Bei der gewaltigen Überlegenheit des weißen Mannes über den Farbigen dauerte es natürlich nicht lange und die Abenteurer hatten einen mehr oder weniger vollständigen Sieg errungen; sie verteilten das beste Land des Besiegten unter sich, steckten Farmen ab und ließen sich häuslich nieder. Weil nun aber Privatbesitz ohne eine Art von Regierung nicht bestehen kann, und weil selbst diesen rauhen und nicht gerade skrupulösen Grenzern das Bedürfnis des weißen Mannes nach Gesetz und Ordnung innewohnt, so errichteten sie einen Freistaat. Auf diese Art ist vor zwei Jahren die Republik Stella- land im Gebiete der Batlapin, hart an der Nordgrenze der kaplän- dischen Provinz Griqualand, und vor wenigen Monaten die Republik Gosen im Gebiete der Baralong (Montsioa und Moshette) eutstan- den. Von dem Dasein der Republik Stellaland habe ich mich über- zeugen können, denn eines schönen Tages fiel mir eine wirkliche Briefmarke dieser Republik in die Hände. Bezüglich der Republik Gosen ist mir ein ähnliches Lebenszeichen noch nicht zu teil geworden.

6. Deutsch-Afrika und seine Nachbarn im schwarzen Erdteil - S. 257

1887 - Berlin : Dümmler
Die Kruneger. 257 halten die Kruneger ziemlich fest an ihren jeweiligen Herren, und sind sogar an verschiedenen Plätzen auf deren Schutz gegenüber den unruhigen und raubsüchtigen Eingeborenen angewiesen. Es hat wiederholt Fälle gegeben, wo croo-boys mit den Waffen in der Hand die Faktoreien ihrer Herren verteidigt haben. Vermöge einer erklär- lichen Bevorzugung und Begünstigung seitens der Weißen und im Vertrauen auf ihre wirklich oft recht bedeutende Körperstärke, das noch durch ein sehr festes nationales Zusammenhalten untereinander gestützt wird, treten sie meist ziemlich brüsque und selbstbewußt der einheimischen Bevölkerung gegenüber auf. Auf isoliert gelegenen einzelnen Faktoreien ist ein Trupp tüchtiger croo-boys von größter Wichtigkeit, sowohl für die Entwicklung des Handels, als auch für die Sicherheit der Magazine und selbst der Europäer. Unter den vierzig Burschen, die wir an Bord hatten, wählte ich mir einen jungen, höchstens 16 Jahre alten croo-boy als Diener aus. Derselbe hat sich geradezu musterhaft betragen. Während meiner ganzen dreijährigen Reise hat mich William, wie ich ihn nannte, nicht verlassen, in den schwierigsten Situationen verlor er nicht den Mut, und ich konnte ihm alles anvertrauen. Freilich muß der Umstand berücksichtigt werden, daß er unter meiner Begleitung der einzige seines Stammes war und daß ihm alle übrigen mehr oder weniger feindlich entgegentraten und ihn um feine Stellung beneideten. Übrigens wäre derselbe gewiß nicht mit mir in das Innere des Kontinentes gereist, wenn er meinen Plan vorher ge- wüßt hätte; aber ich wurde von dem Häuptling auch für einen Faktoreibesitzer am Ogowe gehalten, und so ging er arglos mit mir; sobald ich ein Stück im Innern war, konnte er nicht fort von mir und war gewissermaßen auf meinen Schutz angewiesen. Nachdem seit einigen Jahren auf den portugiesischen Inseln St. Thomö und Principe die Sklaverei aufgehoben ist, und die früher blühenden Kaffee- und Eacao-Plantagen infolge dessen ver- wüstet sind, hat man es versucht, Kruneger für die Plantagenwirt- schaft zu gewinnen. Aber bisher ohne Erfolg. Trotz guter Behand- lung, hoher Bezahlung und viel weniger schwerer Arbeit, als in den Faktoreien, sind die Neger freiwillig zu solcher Arbeit nicht zu bringen. Mit großen Kosten hat man Hunderte von croo-boys aus diese Inseln geschafft, aber mit der ersten besten Gelegenheit sind sie entflohen. Wo sie irgend ein Kanoe auftreiben konnten, wagten sie selbst die gefährliche Meerfahrt, um nur von dieser ihnen verhaßten Baum garten, Afrika. 17

7. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

8. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

9. Das Mittelalter - S. 54

1894 - Hamburg : Meißner
— 54 — Enkel des Häuptlings Seldschuk, Togril-Beg (f 1063) und Tschakyr-Beg (t 1059), unterwarfen schließlich das ganze muslimische Borderasien und gründeten dadurch das große Seldschukenreich. Unter Tschakyrs Sohn Alp Arslan (1063 — 1072) und dessen Sohn Melikschah (1072—1092) erneuerten die Seldschukeu den An-griss auf das byzantinische Reich und drangen erobernd bis Nicäa vor. Nach Melikschahs Tode zerfiel das Reich durch Thronstreitigkeiten in mehrere Teile, Irak, Kirman, Rum (Kleinasien mit der Hauptstadt Jcouium) und Syrien, innerhalb deren die zahlreichen Emire der einzelnen Bezirke und die Vormünder unmündiger Prinzen (Atabegeu) volle Selbständigkeit errangen; nur die Ostprovinzen wurden noch einmal von den Schätzen von Chwarism zu einem größeren Reiche zusammengefaßt. Das erneuerte Vordringen des Islam unter der Türkenherrschaft in Verbindung mit dem kirchlichen Geiste des Abendlandes waren die Ursachen der Kreuzzüge, in welchen die Kampfeslust der Fürsten und Ritter die ersehnte Befriedigung und der Wanderungstrieb der in äußerste Not geratenen unteren Staude eine erwünschte Ablenknug fand. Auf den Hilferuf des griechischen Kaisers Alexius aus dem Hause der Komuenen rief Papst Urban Ii. aus den Synoden zu Piacenza und Clermont 1095 die Christenheit zur Befreiung des heiligen Landes auf und bewog dadurch taufende das Kreuz zu nehmen: die Leitung des Zuges vertraute er seinem Legaten Adhemar von Monteil, Bischof von Puy, an. So kam der erste Kreuzzug (1096—1099) zu stände. Nachdem zahlreiche, schlecht bewaffnete Haufen niederen Volkes unter dem Ritter Walther Habenichts und dem Einsiedler Peter von Amiens teils unterwegs aus dem Marsche durch Ungarn, teils in Kleinasien durch Entbehrungen und das Schwert der Seldschukeu zu Grunde gegangen waren, trafen die einzelnen Scharen des Hauptheeres, größtenteils lothringische, südfranzösische und normannische Ritter, unter Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und feinen Brüdern Balduin und Eustach, Raimund von Toulouse, Boemund von Tarent und seinem Neffen Tankred, erstere aus dem Landwege durch Deutschland, Ungarn und Bulgarien, die anderen von Italien aus durch die Balkanhalbinsel ziehend, im Herbste 1096 und im Frühjahr 1097 vor Konstant!-

10. Tabellarische Übersicht der alten, mittleren und neuen Geschichte - S. 47

1835 - Berlin : Dümmler
41 Schweiz. Italien. Skandin. Norden. 1386 Der Sieg bei Sem- pach (Arn. Winkelried) über Leopold v. Oestreich, und spätere Siege Nach P. Gregor's Ix. Rück kehr „ach Rom entsteht 1378 das päpstl. 'Schisma durch Wahl eines Pap- stes zu Avignon und zu N o m. Das Reich Neapel wird durch inneren Kampf zwischen der Uugarschen u. Anjouschen Parthei zerrüttet. Die Bisconti erhalten », Kaiser Wenzel die Her- zogswürde üb. Mailand zweiten Halste d. Zahrh. aufs neue unter König Waldemar Iii. Nach ihm wird seine Toch- ter Margaretha Kö- niginn zugleich in Norwegen und Dä- nemark. Dieselbe erwirbt durch Unterstützung der gegen ihren König sich auflehnen- den Schweden auch d. Schwedische Krone, und vereinigt 1397 durch die Union Slavischer Norden. Polen. Preußen. Rußland. Seit dem gewinnen die Türken im- mer mehr festen Fuß in Eu- ropa, '■n Nach dem Erlöschen der Pia- si ischen Fürste„ in Polen mit Casimir d. Gr. und kurzer Bereinigung von Polen und Un- garn unter Ludwig d. Gr. geht die Herrschaft über Polen an die Jagellonen von Litthauen über, welches später mit Polen vereint wurde. Byzantiner und Osmanen. 1362 ihr Sultan Murad I. macht Adria- nopel zu seiner Residenz, und gründet seine Macht durch Er- oberungen gegen die Bulgaren und Servier. Mit dem Ende 8ee. 1ä ist das By- zantin. Reich durch den sieg- reichen Sultan Bajessid, der in der Schl, bei Nicopolis die Ab- wehr der Europ. Mächte unter Sieg-
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