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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 41

1877 - Langensalza : Beyer
— 41 — belagerte es. Endlich nahm er es mit Sturm, nachdem es die Einwohner selbst angezündet hatten (146 v. Chr. Geb.). So verbrannte die herrliche Stadt; Scipio selbst soll dabei Tranen vergossen haben, er konnte sich des traurigen Gedankens nicht erwehren, daß auch Rom einst ein ähnliches Schicksal treffen werde. Die Einwohner Carthagos kamen fast alle um; über die Stelle, wo die Stadt gestanden hatte, ward der Pflug gezogen, zum Zeichen, daß an diesem Platze nie wieder menschliche Wohnungen errichtet werden sollten. Das carthagische Gebiet ward römische Provinz, das heißt ein den Römern unterworfenes Land. Iv. Marius und Sulla. § 56. Wom nach den pnnischen Kriegen. Durch die vielen und großen Eroberungen, die die Römer machten, dehnte sich das römische Gebiet immer weiter aus. Etwa 100 Jahre v. Chr. Geb. gehörten schon fast alle Länder, welche am großen Mittelmeere liegen, zum römischen Reiche. Die einzelnen römischen Provinzen wurden von römischen Statthaltern verwaltet, welche nicht selten die Einwohner bedrückten und sich durch große Summen, die sie von ihnen erpreßten, bereicherten. Auch in die römische Staatskasse flössen ans den Provinzen ungeheuere Summen zusammen. Daher kam es, daß sich die meisten Römer einem verschwenderischen, sittenlosen und schwelgerischen Leben ergaben. So wurden Laster aller Art vorherrschend; derjenige, der am meisten Geld hatte, hatte auch den meisten Einfluß, wenn er nur freigebig war. Die Vornehmen maßten sich einen übermäßigen Einfluß auf die Staatsangelegenheiten an, weil sie eben das Geld für Bestechungen nicht scheuten. Sogar die hohen Staatsämter wurden von den Vornehmen für Geld erreicht. Der numidifche König Jugurtha, welcher durch Bestechung in Rom einst alles, was er wünschte, erreicht hatte, soll die Stadt mit den Worten verlassen haben: „Rom ist feil, wenn sich nur ein Käufer findet." — Auch innere Unruhen, Bürgerkriege, brachen nicht selten aus, weil einzelne römische Große den Zweck verfolgten, sich zu Herren des ganzen römischen Reiches zu machen und das Volk zu beherrschen. Dieses gelang zuerst einem vornehmen Römer, mit Namen Cornelius Sulla, welcher sich mit Hilfe der Vornehmen zum Alleinherrscher machte, nachdem derselbe den Widerstand eines andern Römers, der an der Spitze der Volkspartei stand, des Cajus Marius, durch einen schweren Krieg beseitigt hatte. § 57. Warius. Die Gimöern und Teutonen. Cajus Marius war zu Arpinum in Latium geboren. Er war der Sohn eines Bauern und von rauhem Charakter, aber von unbändiger Ehrsucht beseelt. Durch seiue große Feldherrngeschicklichkeit brachte es dieser Mann zu den höchsten Ehrenstellen in seinem Vaterlande, und er war von der Vorsehung da-

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 107

1904 - Habelschwerdt : Franke
107 einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten. Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes. Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet. Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser. Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die

4. Die Neuzeit - S. 13

1895 - Hamburg : Meißner
13 — König Johann (Benckelßen) von Leyden, hielt sich noch eine Zeitlang gegen den ihn belagernden Bischof, wurde aber 1535 bei einem Anssall gefangen genommen und endete unter Martern. Das Täufertum wurde darauf mit Gewalt unterdrückt, lebte aber uoch in der von Menno Simonis (f 1561) gestifteten Sekte fort und wnrde auch nach England verpflanzt, wo es später noch einmal zu großer Bedeutung gelangte (Independenten). Unglücklich eudete auch der Versuch Lübecks, die Verhältnisse des europäischer! Nordens in demokratischem Sinne umzugestalten. Der letzte Unionskönig Christian Ii.. welcher die Macht der privilegierten Stände, des Adels und der Geistlichkeit, zu brechen und seine Herrschaft auf das Volk zu stützen suchte, wurde 1523 aus Schweden durch Gustav Wasa, aus Dänemark und Norwegen durch seinen Oheim Friedrich vou Holstein verdrängt. Die neuen Herrscher führten die Reformation ein und hoben die Privilegien! der Hansa auf. Um diese wiederzugewinnen, suchte der Lübecker Bürgermeister Jürgen Wullenwever, welcher durch eine Erhebung der Demokratie 1533 in den Rat gekommen war, 1534 mit Hilfe der Demokratie in den nordischen Reichen und der Bauern den entthronten König wiedereinzusetzen. Aber die Parteinahme der deutschen Fürsten für Friedrichs Sohn Christian Iii. führte die Niederlage Lübecks und den Sturz der Demokratie herbei; Wulleu-wever selbst wurde 1537 bei Wolfenbüttel enthauptet. Damit war die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der nordischen Staaten gesichert, die letzte demokratische Erhebung niedergeschlagen. Inzwischen wurde der Kaiser durch die Plünderungen der türkischen Flotte an der Küste von Neapel zu einem Zuge gegen Chaireddin Barbarossa nach Tunis 1535 genötigt, wo er Goletta und ^uuis einnahm und tausende von Christensklaven besreite. Nach seiner Rückkehr beschäftigte ihn auf längere Zeit der dritte Krieg mit Franz I (1536—1538), welcher nach Sforzas Tode wiederum Ansprüche aus Mailand erhob. Auch später hinderte ihn trotz des Abschlusses eiites katholischen Bündnisses zu Nürnberg die drohende Haltung der Türken an bewaffnetem Einschreiten gegen die Protestanten. Vergebens suchte er durch Religionsgespräche (Regensburg 1541) eine Einigung herbeizuführen, die Gegensätze waren bereits zu schroff geworden. Dagegen gelang es ihm,

5. Das Mittelalter - S. 84

1894 - Hamburg : Meißner
— 84 — aus dem Großgrundbesitz, kam zu einer größeren Bedeutung. Die Bauern, anfangs teils vollfrei, teils frondend, teils unfrei, gerieten durch die Saft dei Abgaben und das herrschende Jagdrecht immer mehr in Unfreiheit. Die Geistlichen waren meist Abendländer, die Bürger der Städte vielfach Deutsche, namentlich in dem allmählich ganz germanisierten und mit dem Reiche vereinigten Schlesien. Die Normannen in Nordeuropa bewahrten am längsten von allen germanischen Völkern die altgermanische Verfassung; das Feudalsystem fand bei ihnen keinen Eingang. Später entstanden drei gesonderte Reiche, Dänemarck, Schweden und Norwegen. Durch ihre Wikingerzüge wurden die Normannen der Schrecken ganz Europas; anfangs nur plündernd, gründeten sie später dauernde Niederlassungen. So wurden die Normandie (911 Rollo), England anfangs vorübergehend (Kanut der Große, f 1035), dann dauernd (Wilhelm der Eroberer 1066), Unteritalien (die Söhne Tankreds von Hanteville 1016), Rußland (Runs 862) und Island von ihnen besiedelt. Das Christentum und die Ansänge der abendländischen Kultur erhielten die Normannen in Nordeuropa vom deutschen Reiche, von dem sie anfangs politisch und kirchlich, länger noch wirtschaftlich abhängig blieben. Dritte Periode: Die Auflösung von Staat und Kirche des Mittelalters und die Neugestaltung Europas durch die Bildung nationaler Staaten. 1. Die Zerrüttung des deutschen Reiches. Mit dem Untergange der Hohenstaufen war auch die Idee des kaiserlichen Universalstaates zu Falle gebracht, und das deutsche Reich mußte die Führung unter den Nationen an Frankreich abgeben. Um aber eine weitere Ausdehnung des französischen Einflusses, welcher bereits in Burgund und Italien überwog, zu verhindern, betrieb Papst Gregor X. nach dem Tode Richards von Cornwallis bei den Kurfürsten eifrig die Wahl eines neuen deutschen Königs. In dem Bestreben, durch die Erhebung eines schwachen Herrschers ihre eigene Macht zu befestigen, wählten diese

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 17

1869 - Langensalza : Beyer
17 sprachen, waren Zengen ihrer Reue. Dessen ungeachtet fanden sie an ihrem Vater einen unerbittlichen Richter; er hörte nicht auf das Schluchzen seiner Kinder, nicht aus die Fürbitten des Volkes; sondern erfüllte, gewiß erst nach langem Kampfe mit sich selbst, die Pflicht, die er gegen das Vaterland hatte. Er- gab Befehl, während er aus dem Richterstuhle saß, seine Söhne zuerst mit dem Beile zu enthaupten. Die armen Verblendeten wurden entkleidet, mit Ruthen gestrichen und dann verrichteten die Scharfrichter ihr Amt im Angesichte des ganzen Volkes. Jetzt erst stieg Brutus mit gesenkten Augen und tief verwundetem Herzen von dem Nichterstuhle herab und überließ die Vernrtheilung dcr übrigen Mitverschworuen einem Andern. 9. Porseuna. — Horatius Cocles. — Mucius Scävola. Porsenna, König von Hetrurien, belagerte Rom, um den vertriebenen König Tarquinius, der sich in seinen Schutz begeben hatte, wieder auf den Thron zu setzen. Rom kam auch wirklich in die größte Gefahr, denn schon hatte Porseuna die Veste Ianiculnm erobert und wollte nun sogar die hölzerne Tiber- brücke überschreiten, um in die Stadt zu dringen. Da fanden sich aber zwei Männer, welche, von Vaterlandsliebe beseelt, zur Rettung herbeieilten. Die Männer waren Horatius Cocles und Alu eins Scävola. Horatius Cocles war es, der sich, Anfangs mit zwei Gefährten, dann aber ganz allein, am Eingänge der Tiberbrücke dem feindlichen Heere entgegenstellte und dasselbe so lange aushielt, bis die Brücke hinter ihm von den Römern abgebrochen war, worauf er sich mit voller Rüstung in die Fluthen stürzte und glück- lich zu seinen Landsleuten hinüberschwamm. Jetzt schloß Porseuna die Stadt ein, um sie aushungern zu lassen. Da beschloß Mucius, ein edler römischer Jüngling, mit Aufopferung seines eigenen Lebens, sein Vaterland von diesem ge- fährlichen Feinde zu befreien. Mit einem versteckten Dolche schlich Grschichtsfreund Ii. 2te Auflage. 2

7. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 50

1869 - Langensalza : Beyer
50 Hain floh, ließ sich hier von seinem treuen Sclaven, Philokra- tes, umbringen, denn er sah zu seiner Rettung keinen Ausweg. So endete auch dieser Mann auf eine schmachvolle Weise. Der Sieg war sonach den Optimaten geblieben, und alle Einrichtungen, welche die Graechen zur Förderung des Volkswohles getroffen, wurden wieder aufgehoben, nur das Gesetz nicht, welches den Rittern die Gerichtsbarkeit übertrug. Sämmtliche Unruhen, welche in die Zeit dieser beiden Grac- chen fallen, begreift man mit dem Namen gracchische Unruhen. Diese waren gewissermaßen nur ein Vorspiel zu dem furcht- baren Bürgerkriege, der bald zwischen den Optimaten und der Volkspartei ausbrechen sollte. Die Männer, welche die Hauptrolle in diesem Kriege spielten, waren Sulla, an der Spitze der Opti- maten, und Marius, der Anführer der Volks Partei. Beide Männer sind so merkwürdig, daß wir sie näher kennen lernen wollen. 19. Marius. Casus Marius, eines Landmannes Sohn, war geboren bei Arpinum im Lande der Volsker. Hier wuchs er fast ohne allen Unterricht auf und leistete seinem Vater bei dem Ackergeschäfte hilfreiche Hand. Er hatte aber schon damals eine große Vorliebe für das Soldatenleben, und darum entschloß er sich, schon früh Kriegsdienste zu nehmen. Kurz nach seinem Eintritte in das Heer zog er mit gegen Numantia. Hier erregte er durch seine Rie- sengestalt und körperliche Stärke, nicht minder auch durch seine Tapferkeit, Unerschrockenheit und Geistesgegenwart die größte Auf- merksamkeit im römischen Heere. Der jüngere Africanus er- kannte schon damals den künftigen Feldherrn in ihm, so daß er auf die Frage einiger Freunde: ,,Wer wird dich wohl ersetzen, wenn das Schicksal dich uns entreißen sollte?" zur Antwort gab: „Dieser!" wobei er dem Marius auf die Schul- ter klopfte. Nachdem dieser Feldzug (der erste, an dem Marius Theil nahm) beendigt war, ging er nach Rom zurück. Da das

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 65

1869 - Langensalza : Beyer
65 gegenwart hinlänglich zu beweisen. Der Marianer Ein na hatte nämlich einen Mann gedungen, welcher nicht nur den Vater des jungen Pompejus, sondern auch ihn selbst erdolchen sollte; allein der Letzter- war so wachsam und entschlossen, daß das Vor- haben des gedungenen Meuchelmörders durch ihn verhindert wurde. Ein anderer Fall, bei welchem der junge Pompejus muthig und entschlossen sich zeigte, war der: Seines Vaters Heer hatte sich empört, und stand im Begriffe das Lager zu verlassen. Was that aber der junge, damals llljäh- rige Pompejus, um dies zu verhindern? Nachdem alle Bitten und Vorstellungen an die Soldaten vergebens gewesen waren, so warf er sich vor dem Thore nieder und rief: „So zieht denn hin, treulose Verräther, aber nur über meinen zertretenen Leichnam!^ Die Soldaten, welche diese Rede betroffen machte, gaben ihr Vorhaben sofort auf und kehrten zu ihrer Pflicht zurück. So lange die Herrschaft der Marianer in Rom dauerte, weilte Pompejus, ein eifriger Optimate, dessen Vater vom Blitze getödtet worden war, auf seinen Gütern. Kaum aber hatte er ge- hört, daß Sulla bei Brundusium gelandet sei, so führte er ihm 3 Legionen zu, mit denen er so glücklich kämpfte, daß Sulla ihm, dem damals ungefähr 23jährigen Feldherrn, den Ehrentitel; „Im- perator" gab. Unter deffen Dictatur focht Pompejus auch siegreich in Afrika und Sicilien, indem er daselbst die Reste der marianischen Partei vernichtete. Der Krieg in Sicilien wurde schnell zu Ende geführt, und auch in Afrika, wo er den Domi- tius besiegte, schaffte er schon in 40 Tagen wieder Ruhe. Nach- dem die Dienste der Legionen überflüffig geworden waren, gab Sulla den Befehl zur Entlassung derselben. Die Soldaten aber verlang- ten in ihrem Uebermuthe für geleistete Dienste nicht minder reiche Belohnungen, wie solche denen des Sulla geworden waren, und wollten den Pompejus zwingen, mit ihnen nach Nom gegen Sulla zu ziehen. Vergebens bemühte sich der junge Feldherr, den entstandenen Aufruhr zu unterdrücken. Ein Mittel aber führte die Unzufriedenen zum Gehorsam zurück: die Drohung, sich entlei- den zu wollen. Als dieser Vorfall zu den Ohren des Sulla kam, Gcschichtlfreund Ii. 2tc Auflage. 5

9. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 35

1869 - Langensalza : Beyer
35 Unmuth nach Karthago zurück. So endete der erste panische Krieg (241 v. Chr. Geburt). 16. H a n n i b a l. Der zweite punische Krieg- welcher 17 Jahre dauerte. 218 —201 v. Chr. In diesem Kriege spielte Hannibal, der Sohn des äußerst erfahrenen und kühnen karthaginensischen Feldherrn Hamilcar Barkas, eine bedeutende Rolle. Nachdem die eroberungssüchtigen Römer nach dem Frieden Sardinien und Korsika noch weg- genommen hatten, setzte Hamilcar, um sein Vaterland für den Verlust Siciliens rc. zu entschädigen, nach Spanien über und eroberte einen großen Theil dieses Landes. Der damals 9jährige Hannibal hatte seinen Vater dringend gebeten, ihn auf dem Felvzuge nach Spanien begleiten zu dürfen. Hamilcar erfüllte seine Bitte, nachdem er ihn vorher am Altäre feierlich hatte schwören lassen, lebenslang ein Feind der Römer bleiben zu wollen. Hamilcar starb den Heldentod auf dem Schlachtfelde, und ihm folgte im Oberbefehle sein Eidam Hasdrubal, welcher zur Befestigung der karthagischen Herrschaft Nenkarthago (jetzt Car- thagena) gründete, und zwar in der Nähe reicher Silberbergwerke. Auf Hasdrubals Wunsch begab sich der jetzt 22jährige Hannibal, welcher nach seines Vaters Tode nach Karthago zurückgekehrt war, wieder zu dem Heere. Bald genug wurde er, ganz das Ebenbild seines Vaters, der Liebling der Soldaten. Die Art und Weise seines Auftretens verkündete den gebornen Krieger, und schon jetzt entwickelte er Eigenschaften, welche zu der Erwar- tung eines großen Feld Herrn berechtigten. „Vor keiner Schwierigkeit bebte sein großer Geist zurück; er besaß eben so viel Muth, sich Gefahren auszusetzen, als Klugheit und Ausdauer, sie zu überwinden; seinen Körper hatte er früh abgehärtet, Beschwerden aller Art, Hitze und Kälte, Hunger und 3*

10. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 36

1869 - Langensalza : Beyer
36 Durst zu ertragen; selbst das Bedürfnis des Schlafes kauute er kaum, und nur, wenn es die Zeit gestattete, schlief er, gewöhnlich auf harter Erde, blas in feinen Kriegsmautel gehüllt, im Geräusche des Lagers oder mitten unter den Wachtposten. Nur durch statt- lichere Waffen und Streitrosse, nicht durch die Kleidung, unterschied er sich von dem gewöhnlichen Krieger." Gleich einem jugendlichen Gotte Fliegt strahlend Hannibal voran; Sein Auge gleicht dem Blick der Schlangen, Es blitzt so klug als rasch und wild Von thatenstrebendem Verlangen, Ganz malend seiner Seele Bild; And alle Krieger seh'n mit Wonne Nach ihm, an welchem Tag und Nacht Und Durst und Hunger, Schnee und Sonne Verloren ihre strenge Macht, Nach ihm, dem Ersten stets in Schlachten, Dem Letzten auf der Flucht zu schau'n, Den Alle lieben, Alle achten, Auf den sie wie aus Felsen bau'n. Ortlepp. Als Hasdrubal, nach 8jähriger Führung des Oberbefehls, ermordet worden war, so wurde Hannibal, damals 26 Jahre alt, von den Soldaten einstimmig zum Oberfeldherrn ausgeruseu. Der Senat zu Karthago ertheilte die Bestätigung dazu um so lieber, als der junge Held bereits in drei Feldzügen glänzende Beweise seines Feldherrntalents und seiner Tapferkeit gegeben hatte. In Rom war mau wegen des weitern Vorschreiteus der Kar- thaginenser in großer Besorgnis;; darum hatten die Römer, nach einem frühern Vertrage mit Hasdrubal, zur Bedingung ge- macht, nicht über den Iberus (Ebro) zu gehen und Sagunt nicht anzugreifen. Allein Hannibal kehrte sich nicht an die Forderung der Römer, deren geschworuer Feind er im eigentlichsten Sinne des Wortes war. Nachdem er das südlich vom Iberus gelegene Land sich unterworfen hatte, belagerte er mit allem Eifer die Stadt Sagunt, die 8 Monate lang heldenmüthig vertheidigt wurde. Da sich die Einwohner nicht länger zu halten vermochten, so ver- brannten sie nicht nur ihre Stadt, sondern auch viele sich selbst mit ihren Weibern und Kindern.
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