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fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs
Mittelalter.
Geistlichkeit bereicherte sich, weil der Aberglaube ihr
schone Besitzungen durch Vermachtniß oder billigen
Verkauf zuwandte, um im heiligen Lande Herrschaft
ten, oder in jener Welt ewiges Glück zu erlangen.
Daß die königliche Macht durch die>e Züge gewonnen
habe, mochte, mit Ausnahme von Frankreich nicht zu
beweisen seyn; und gerade hier ging der Mißbrauch der
Kreutzzüge und des dadurch vermehrten päpstlichen An-
sehens so weit, daß man unschuldige christliche Secten,
(Albigenser und Waideuser ^ gleich den Saraeenen mit
Waffen verfolgte. Die guten mittelbaren Folgen, die
aus diesen Übeln sich entwickelten, wurden gewiß durch
zu große Opfer erkauft. Der Flor des Handels ent-
schädigte nur für die Vernachlässigung des Ackerbaues,
für die Stockung aller Gewerbe, und für die unermeß-
liwen Geldsummen, welche die Papste unter dem Vor-
wande der Befreiung des heiligen Grabes aus ganz
Europa zogen. Der wichtigste Vortheil war unftrei-
tig die Anregung und vielseitige Übung der Dcnklraft
der Europäer, wozu der gebildete Orient, der Verkehr
der Volker mit Fremden und unter einander, so wie die
allgemeine Anstrengung bei einen? gemeinschaftlichen
Unternehmen nothwendig führen mußte. Der für -so
wichtig gehaltene Gegenstand und das Ansehen der
Papste vereinte die Kräfte der europäischen Konige,
Fürsten und Volker; sie lernten sich unter einander
kennen, und als eine Einheit betrachten, woraus in
der Folge Verbindungen und eine gleichmäßige Cultur
der meisten Volker hervorging. Diese ward überdies
befördert durch Verminderung der Leibeigenschaft, da
die Kreutzfahne Freiheit gab, und die Kosteu der
Ausrüstung die Fürsten und Herren ndthigten,
ihren
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Das deutsche Reich. 87
wurde aber bald eine Beute der tapfern Nor-
männer. Pilgrimme aus der Norn?andie, die
im Z. 1000 durch Apulien tuicb dem heiligen Laiwe
wallfahrteteil, legten dort Probe» ibrer Tapferkeit
ab, worüber die unkriegerischen Apulier staunten.
Sie hofften durch Helden von solcher Kraft von
der ihnen lastigen Herrschaft der Griechen frei zu
werden, und machten selbst 1017 einem andern
w.uifahrtenden Haufen den Antrag, der willig an-
genommen ward. Die Normanner, ans oer Hei-
math verstärkt, griffen mit großem Erfolge die
Griechen an. Besonders zeichneten sich die 12
Sohne des Grafen Tancred von Haute-
v il le aus, die nnt ihrer Schaar Apulien erober-
teil ro39 —1041, und von K. Heinrich Iii. die
Belehnung erhielten 1047. Ihrem schonungslo-
sem Verfahren gegen Kirchen und Kloster wider-
setzte sich P. Leo Ix. an der Spitze kaiserlicher
Truppen, und ward gefangen io53. Diesen
Umstand benutzte Robert Guiscard, der
Schlaueste unter den tapfern Vrüdcrn. Er ließ
sich und diese mit dem eroberten Apulien vom Papst
belehnen, und versprach das noch zu erobernde
Calabrien und Sicilien ebenfalls dereinst vom
Papst als Leben zu nehmen. Die Eroberung Si-
ciiiens bewirkte Roberts Bruder, Roger, der
seit Roberts Tode io85 fast alle den Griechen
und Arabern entrissene Provinzen beherrschte.
Ansehnliche Landereien bekamen die normannischen
Krieger, als Preis der Tapfeikeit, und die Feu-
dalverfaßung dernormandie ward in das eroberte
Land übergetragen. Roger ll., des ersten Ro-
gerius Sohn, (1101—1154) vollendete die Ero-
berung, da Neapel sich ihm freiwillig ergab ii5o,
und war bereits u3o von P. Anaklet Ii. als
K 0 nig beider (Sicilien gekrönt. Ans sei-
nem Stamm folgten nur noch Wilhelm I.
-j-1166 und Wilhelm Ii. f 1189, und auf den
unbe-
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iii Heinrich P._Leo_Ix Leo Robert_Guiscard Roberts Roberts P._Anaklet Wilhelm_I. Wilhelm
Mittelalter.
heil von^b gaben, indem er sich mit seinen Kammer-,
gütern begnügen wollte.
3. Bis auf die Konige aus dem östreichis
schen Hause i526.
i35. Nachdem der Mannsstamm der Arpadiv
schen Könige mit Andreas lll. izor erloschen ivar,
suchte der Papjd-Einfinß auf die Besetzung des Tbrons,
und brachte das Reich in Verwirrung, bis die Nation
den von ihm aufgestellten neapolitanischen Prinzen,
Kar! Robert, zum König wählte. Unter ihm
(i3o8— 1342) und unter seinem Sohne Ludwig
dem Großen (7- 1382) hob Ungern sich zu unge-
wohnlicher Große und Macht. Insonderheit strahlt
der letzte vor allen Konigen seines Jahrhunderts durch
Talente und Herrschertugenden hervor. Seine Feld-
Zuge gegen Neapel waren für die Cultur seines Volks
von den wichtigsten Folgen, und er ließ es auch sonst
nicht an Anstalten fehlen, die ausdrücklich auf die Cul-
tur der Nation, und den Anbau des Bodens berechnet
waren. Durch seine glücklichen Kriege mit Venedig
und Littauen, und durch Eroberung Serviens und
Bulgariens, wurde sein Reich so erweitert, das? seine
Herrschaft vom adriatischen bis zum schwarzen und
baltischen Meere sich ausdehnte, nachdem er i3?s
auch Konig von Polen geworden war.
Ungern war, seitdem die in Neapel regierende Linie
des Hauses Anjou mit Karl Robert auf den Thron
gekommen war, häufig mit jenem Königreich ver-
wickelt. Es waren hier jenem Karl, der Conra-
din hinrichten ließ, und durch Zelter und Gold die
päpstliche Lehnsherrschaft anerkannte, inir zwei
mannte Nachkommen, Karl Ii. und Robert,
gefolgt.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Andreas_lll Robert Ludwig Ludwig Karl_Robert Karl Karl Karl Karl_Ii Karl Robert
486 Neuere Geschichte.
sien, nahm aber den Venetianern das schon früher
zinsbare Cyprus 1371, wozu tlm der edle Wein Dieser
Insel bewogen baden soll. Südeuropa erschrak über
die neue Gewalttätigkeit. I» Verbindung mit päpst-
lichen und venetianischen Schiffen schlug Oon Juan
d'äustria die bisher unbesiegte türkische Flotte bei Qa
panto 7. October. Die Christen benutzten den Sieg
nicht; Cyprus blieb den Türken.. Seitdem borten die
Eroberungen auf; nur daß noch beinahe joo Jahre
nachher, nach einen? vier und zwanzigjährigen Kriege
(1646 —1669) mit Venedig, die Insel Canvia weg-
genommen wurde. In Ungern dagegen wurden meh-
rere Kriege ohne bedeutende Vortheile, und wenn auch
noch eine Zeitlang nn't Glanz, doch zuletzt mit immer
sichtbarerem Nachtheil geführt. Im Innern waren
Unruhen, besonders von den stolzen und anmaßenden
Janitscharen erregt, die für jene schwachen Regenten,
die alles dem Großwessir überließen, sich selbst den
Genuß vorbehielten, keine Achtung hatten. Of^ ver-
drängten sie den Großherrn vom Thron, und setzten
einen andern darauf. Dieser ließ dann wohl, um sich
zu befestigen, alle seine Brüder erwürgen. Kein
Wunder, wenn von Eroberungen nicht weiter die Rede
war, und man die alten Granzen, besonders gegen
die Perser, kaum behauptete. Morad I V. (1623 —
1640 ) deckte sie durch Wiedereroberung von Bagdad.
Er ist der letzte muthvolle und kriegerische Sultan.
Seine Nachfolger verloren, ungeachtet einiger sehr
tapfern und talentvollen Großwessire, in Ungern fast
alle Hauptschlachten, und wurden endlich durch Ost-
reicher, Polen, Russen und Venetianer, die von ihnen
einst sehr geängstigt waren, so ins Gedränge gebracht,
daß
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]