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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 48

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
48 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. wann und wo er wollte: mitten in der Schlacht bei Wagram, als er die Entscheidung gesichert sah, mute sein arabischer Diener Rustan ihm ein Brenfell auf den Boden breiten, und er schlief eine halbe Stunde fest. Das Lachen hatte er verlernt; nur ein spttisches Lcheln konnte man mit-unter bei ihm wahrnehmen. Aber bei all seiner Machtflle war ihm nicht gelungen, England niederzukmpfen; die Festlandsperre wurde durch einen schwunghaften Schmuggel durchbrochen, an dem sich besonders Hamburg und Helgoland bereicherten. 2. Die Tilsiter Freundschaft lockerte sich mehr und mehr. Die Russen trieben fast nur Ackerbau; sie konnten die' Erzeugnisse der engli-scheu Industrie nicht entbehren, an die sie schon seit den Tagen der Knigin Elisabeth gewhnt waren. Daher erleichterte der Zar den Absatz englischer Waren unter neutraler Flagge und erschwerte dagegen, um seine Kassen zu fllen, die Einfuhr franzsischer Erzeugnisse, des Weins und der Seide, durch hohe Zlle. Damit hatte er die Festlandsperre durchbrochen, die sein Land schdigte. Auch persnlich fhlte sich Alexander durch seinen Verbndeten verletzt. Der entthronte Herzog von Oldenburg war sein naher Verwandter; im Schnbrunner Frieden hatte Napoleon das Herzogtum Warschau ver-grert: Rußland mute die Erneuerung des Knigreichs Polen befrchten, durch die es vom Westen unseres Erdteils abgeschnitten wurde. So mute der Krieg kommen. Napoleon wollte jedoch Rußland vorlufig nur unschdlich machen, um fr seine Unternehmungen gegen England die Hnde freizubekommen. Einen ganzen Monat dauerte der Durchmarsch von Truppen aller Waffengattungen durch Frankreich und Deutschland. Alles eilte herbei, den Gewaltigen zu sehen, den neuen Attila. In Dresden strmten die deutschen Fürsten huldigend zusammen, auch der König von Preußen und das sterreichische Kaiserpaar: zum erstenmal waren alle Deutschen einem Herrn dienstbar: einem fremden! 3. Am Johannistag frh ging Napoleon mit dem Hauptheer zwischen Grodno und Kauen (Kowno) der den Njernen. Das Schicksal mu erfllt werden!" rief er seinen Kriegern zu. Der russische Feldherr B arc-lay de Tolly zog sich vor der bermacht zurck: ein Livlnder, der in-mitten seiner Soldaten zunchst dem Feinde am Biwakfeuer zu lagern und sich zur Schlacht zu schmcken pflegte wie ein Spartaner. Die Einwohner verlieen ihre Drfer und Städte; die Vorrte reichten kaum fr die Russen; selbst die Strohdcher fanden die Truppen von den Pferden der vor ihnen herziehenden Abteilungen abgefressen. So geriet die Groe Armee" in immer schlimmere Not. Die Wagen voll Lebensmittel und die

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 40

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
40 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. schlu kommen, noch gestattete er seinem Bruder Johann, der aus Italien herbeigeeilt war, in Napoleons Flanke und Rcken selbstndig zu handeln. So gewann der Franzosenkaiser Frist, sich zu erholen und zu verstrken, und beim zweiten Versuch glckte der bergang auf das Marchfeld. Bei Wagram muten die sterreicher nach rhmlicher Gegenwehr weichen; wenige Tage nachher suchte Erzherzog Karl um einen Waffenstillstand nach, und Napoleon bewilligte ihn aus Sorge vor einer englischen Landung und einem Aufstand in Deutschland. 3. Nach dem Regensburger Feldzug hatte sterreich Tirol im Stich gelassen; die Bayern hatten das Land unterworfen. Aber auf die Runde von Aspern griffen die Bauern wieder zu den Stutzen und schlugen eine zweite Schlacht am Iselberg: Heiligenbilder vorantragend, schritten die Schtzen, wie ihr Landsmann Defregger sie gemalt hat (Abb. 5), zum Sturm; der Kapuziner Joachim Haspinger fhrte mit dem Bergstock in der Hand ihren linken Flgel. Sie eroberten Innsbruck und verloren es wieder. Der Kampf wurde immer erbitterter: die Marschsule des Mar-schalle Lefsbre wurde bei Sterzing in einem Engpa durch knstliche Stein-lawinen zermalmt; Peter Mayr, der Wirt von der Mahr, war der Fhrer bei dieser grauenvollen Tat, die Ro segg er knstlerisch verklrt hat. Der oberste Leiter des Aufstandes war der Sandwirt Andreas Hof er aus dem Passeiertal bei Meran. Er fhrte jetzt in der Hofburg in Innsbruck, in das er nach einer dritten Schlacht am Iselberg wieder eingezogen war, als Oberkommandant von Diroll" eine wohlmeinende Bauernregierung. 4. Noch war die Lage sterreichs nicht hoffnungslos. Friedrich Wil-Helm war zur Hilfeleistung bereit, wenn sterreich die leitende Stellung in Deutschland mit Preußen teile. Da beeilte sich Franz Ii., dem Krieg ein Ende zu machen. Der Friede zu Schnbrunn entfernte sterreich vom Adriatischen Meer und ri Tirol auseinander. Aus Kram, Krnten, Friaul sowie aus dem Tiroler Pustertal schuf Napoleon den Franzosenstaat der Illy-rischen Provinzen mit der Hauptstadt Laibach. Das Etschtal kam an das Knigreich Italien; nur das Inntal blieb bayrisch. Dem ver-lassenen Vlklein der Tiroler wurde auf des Kaisers Frsprache Verzeihung (Amnestie) zugesichert. Hofer jedoch nahm zum viertenmal fr sein Kaiserhaus den Kampf auf; Napoleon setzte einen Preis auf seinen Kopf und lie ihn, als ein Verrter sein Versteck anzeigte, in Mantua nach Kriegsrecht erschieen. 5. In Preußen konnte unter dem furchtbaren Druck der Franzosen-Herrschaft und der peinlichen berwachung auch der leisesten Regung keine

5. Geschichte der Neuzeit - S. 75

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Philipp Ii. und die Niederlnder. Ii 2 s34. 75 2. Die Sendung Albas und seines Heeres war eine Verletzung der niederlndischen Rechte, die Hinrichtung der Grafen Egmont und Hoorne ein Justizmord. Alsbald erffneten denn auch die Buschgeusen zu Lande, zur See die Wassergeusen den Aufstand, den England und Frankreich heimlich untersttzten. 3. In hingebender Begeisterung wehrte sich das ganze Volk um seine Freiheit. Die belagerten Leidener erklrten, ehe sie sich ergben, wrden sie den linken Arm aufessen, um sich mit dem rechten verteidigen zu knnen. Auf den Rat Wilhelms von Oranien durchstachen sie die Deiche: das Meer trug die Geusenflotte an die Mauern und zwang die Belagerer zum Abzug. Albas Truppen begingen entsetzliche Ausschreitungen, die schlimmsten in Antwerpen, als infolge des spanischen Staatsbankrotts die Lhnung ausblieb. Daher verbanden sich allmhlich alle Provinzen, auch die vor-wiegend katholischen, wider die Spanier. Als dann die sdlichen, katho-lischen Landschaften sich Don Juans Nachfolger, Margaretens Sohn Alexander Farnese anschlssen, vereinigten sich die protestantischen 1579 in Utrecht zu einem Bunde, aus dem der niederlndische Staat erwachsen ist: eine Zuflucht fr religise Flchtlinge, auch spanische und portugiesische Juden. Lieber verlorenes als verdorbenes Land," sagten sie wie Philipp, aber in anderm Sinn. Ihre Vertreter, die General-staaten", sagten sich feierlich von Spanien los, um dieselbe Zeit, da Philipp nach dem Aussterben des portugiesischen Knigshauses Portugal erbte. Philipp chtete Wilhelm von Oranien und setzte einen Preis auf seinen Kopf; der Freiheitsheld starb durch den Schu eines burgundischen Mrders. Mein Gott, habe Erbarmen mit meiner Seele und mit diesem armen Volk!" sagte er sterbend. Er war ein rechter deutscher Fürst, freundlich, beredt, aufopfernd: Hab und Gut und das Leben dreier Brder hatte ihn der Kampf gekostet. 4. Nach dem Fall des glnzend verteidigten Antwerpen zog sich der Handel der Stadt nach Holland und Frankfurt a. M., dessen Messen jetzt aufblhten. Die Hollnder berflgelten immer mehr die Hansen; noch während des Krieges grndeten sie eine D st indische Kompanie und legten auf Java die Hauptstadt Batavia, auf dem Wege nach Indien die Kapstadt an. Zugleich unternahmen sie khne Entdeckungsfahrten ins Eismeer, die man mit dem Zuge der Argonauten verglich; in niederlndischem Dienst suchte der Englnder Hudson die nordwestliche Durchfahrt und erforschte den Strom, der nach ihm genannt ist; in der Hudson- 1609 23 ai meuterte dann sein englisches Schiffsvolk und setzte ihn mit seinem Knaben aus. Hollands Viehzucht und Wasserwirtschaft, aber auch sein Gewerbe blieb lange vorbildlich, auch fr Deutschland. Noch unsere Zeit

6. Geschichte der Neuzeit - S. 122

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
122 Zur Erweiterung: Preußen und Osterreich. 5. Unter seine vornehmsten Pflichten rechnete Friedrich den Schutz seines Landes. Noch immer war Preußen, wie Friedrich Wilhelm geurteilt hatte, fr einen kleinen Staat zu groß, fr eins Gromacht zu klein. Unablssig bte daher der König seine Truppen ein, um sie und sich selbst zu Abwehr und Angriff immer geschickter zu machen. Jedes Frhjahr begannen die Friedenslager" (Manver), die dann in den Pro-vinzen der Reihe nach stattfanden. Am wehrhaftesten nannte Friedrich den Staat, worin jeder Brger Soldat sei; menschenarme Lnder mten sich mit Werbungen Behelfen. Durch ganz Deutschland unterhielt er seine Werbepltze; drei Viertel seines Heeres bestauben aus angeworbenen Auslndern, die man durch Fuchtelhiebe, Stockschlge, Krummschlieen, Gassenlaufen in Zucht hielt; Ausreier wurden nach einer Verordnung Friedrich Wilhelms I. ohne Enad mit dem Strang vom Leben zum Tod gebracht". Wirklich groe Fürsten haben stets ihr eigen Ich vergessen, um nur an das Gemeinwohl zu denken, das heit, sie haben jeber Voreingenommen-heit sorgsam sich entwhnt, um ihre wahren Interessen um so mehr zu erfassen": so schrieb Friedrich als Kronprinz. Das Wort: Der Staat bin ich," hatte auch bei ihm Geltung, aber in umgekehrtem Sinn als bei Ludwig Xiv. Im Gegensatz zum König Sonne" erkannte Friedrich, da das Wohl des Monarchen im Wohl des Volkes inbegriffen sei. Daher nennt man seine Regierungsform den aufgeklrten Absolutismus". 6. Friedrich der Groe im Siebenjhrigen Krieg. 1. Seit dem Dresdner Frieden mute Friedrich auf einen neuen Krieg gefat sein. Maria Theresia und ihr Kanzler Kaunitz dachten ihm das Schicksal Heinrichs des Lwen zu; die Kaiserin von Rußland aber, Peters des Groen jngste Tochter Elisabeth, grollte ihm wegen wirklicher oder angeblicher Spottreden des Knigs, die man ihr hinterbracht hatte. Rußland hatte mit England ein Bndnis geschlossen. Da vereinbarte Friedrich mit England einen Vertrag zu Westminster, um den russischen Bren an die Kette seines englischen Fhrers zu legen; ohne russische Hilfe, glaubte er, werde sterreich ihn nicht angreifen. Inzwischen aber hatte Kaunitz seine Herrin an den Gedanken gewhnt, den alten Gegensatz zwischen Frankreich und Habsburg zu berwinden. Eben damals fhrte Frankreich in Nordamerika und Indien gegen England einen Kolonialkrieg, und so schlo es gegen Friedrich als Englands Verbndeten mit sterreich zu Versailles ein Bndnis, dem auch Rußland beitrat. Friedrichs Gesandter richtete an die Kaiserin und ihren Kanzler zwei Anfragen der den Zweck der Rstungen; er erhielt erst eine dunkle, dann eine unfreundliche Antwort: der Krieg stand also vor der Tr.

7. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 32

1835 - Stendal : Franzen und Große
32 hangkgkckt bci solcher Übermacht Frankreichs zu behaupten. Zwei Tage dauerte der Kampf bei Asparn (21. 22. Mai), bei Wagram (5.6. Juli). Der Friede zu Wien vergrößerte Na- poleons Ländermaffc und Macht. Nur Rußland war noch un- bczwungen. In dem Kriege gegen dieses Reich (1812) war der Wendepunct der höchsten Macht und des Verfalls derherr- schaft Frankreichs. Schlachten bei Smolensk (17. 18. Aug.), bei Borodino (7. Sept.). Brand in Moskau. Rückzug und gänzliche Auslösung des größten Heeres. 8. Die Befreiung Europas von der Übermacht Frankreichs 1813—1815. Nachdem Rußlands Boden von Feinden befreit war, wagte zuerst der König Friedrich Wilhelm 111. von Preußen, im Bunde mit Rußlands Kaiser Alexander I. gegen das mäch- tige Frankreich aufzutreten, um die Unabhängigkeit wieder zu erlangen (1813). Ungleich war dieser Kampf in den Schlach- ten bei Groß-Görschcn (2. Mai) und Bautzen (20. 21. Mai) wegen der Überzahl der Franzosen. Als aber Preußen wah- rend eines 10 Wochen langen Waffenstillstandes seine Land- wehren gerüstet hatte, Ostreich zum Bunde getreten war, minderte sich die Gefahr mit dem Anwachs der Streitkräfte. Bülow rettete Berlin bei Groß-Bccren (23. Aug.), Blücher siegte an dcrkatzbach in Schlesien (26. Aug.), Bülow aber- mals bei Dennewitz (6. Sept.). Der große Sieg bei Leipzig 18. Octbr. befreite Deutschland bis zum Rhein. Jenseits wurde 1814 gcfochtcn, mit Ausdauer und Einigkeit. Einzug in Paris 31. März, und Friede daselbst 30. Mai. Holland war mit Hülfe der Preußen, Portugal und Spanien mit Hülfe der Engländer befreit. Frankreich aber, das im März 1815 Napoleon wieder ausnahm, musste zum zweiten Mal erobert (Schlacht bei Belle Alliance 18. Juni) und zum Frie- den gezwungen werden (20. Nov.). Zwei-

8. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

9. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 113

1835 - Stendal : Franzen und Große
113 abermals bei Dennewitz (6. Sept.). Nach dem Siege Blüchers bei Möckern (16. Oct.) folgte am 18. Oct. der Hauptschlag aller vereinten Heere bei Leipzig, und am 19. die Einnahme dieser Stadt durch den Haupt- anführer des Nordhecrcs, den Kronprinzen Karl Jo- hann von Schweden. Die Franzosen, gegen welche jetzt auch Baiern auftrat, wurden bis zum Rheine ver- folgt, Holland ohne Schlacht befreit, dann sogleich (Jan. 1814) der neue Feldzug jenseits des Rheins mit vermehrten Streitkraften angetreten, und durch größ- tcnthcils glücklichen Kampf und seltene Einigkeit der erste Pariser Friede erzwungen (30. Mai 1814), der Frankreich, auf ein Gebiet, das es vor der Revolution gehabt hatte, beschrankt, dein Hause Bourbon (Lud- wig Xviii.) zurückgab, Napoleon aber die Insel Elba zum Wohnsitz anwies. 181. Herstellung Portugals, Spaniens und Neapels. Wahrend also Deutschland, Holland, die Schweiz und Italien von französischer Herrschaft und Abhängig- keit befreit wurden, hatten auch Portugal und Spanien durch den Beistand der Engländer unter Wellington die Franzosen von ihrem Boden entfernt (Sieg bei Vit- toria 21. Juni 1813) und waren ihren rechtmäßigen Beherrschern wieder geöffnet. Und im Norden büßte Dänemark seine Verbindung mit Napoleon durch den Verlust von Norwegen im Frieden zu Kiel (14. Jan. 1814). Nur in Italien war noch Neapel in den Hän- den Joachim Mürats, der aber schon 1815 durch seinen Angriff auf das übrige Italien selbst die Ver- anlassung zu seiner Vertreibung durch östreichische Heere gab. 8

10. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 112

1835 - Stendal : Franzen und Große
112 Frieds zu Wien (14. Octbr.) vermehrte durch Neu- Galicien und die illyrischen Provinzen sehr beträchtlich des Siegers überwiegende Macht. 179. Der Feldzug in Rußland. Seine Universalherrschaft schien jetzt Napoleon so entschieden, daß er, ohne irgendeine andere Macht zu befragen, das päbstliche Gebiet (1809), Holland und die nördlichen Küsten von Deutschland (1810) zu dem französischen Kaiserreiche zog, angeblich um England durch ein vollständig gesichertes Eontincntal-Sy- stem zum Frieden zu zwingen. Nur Rußland wagte noch Widerspruch gegen solche Gcwaltschritte. Deß- halb sollte auch diese Macht in einen Zustand der Ab- hängigkeit von Frankreich gesetzt werden. Der Krieg von 1812 begann glänzend für Napoleon durch die Siege bei Smolensk (17. 18. Aua.) und bei Borodino (7. Scpt.), endete aber im ersten Feldzuge mit gänz- licher Auflösung des größten, durch Frost und Hunger aufgeriebenen Heeres. 180. Vernichtung der Weltherrschaft Napoleons. Sofort verband sich Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen mit Alexander von Rußland zu seiner und des übrigen Deutschlands Befreiung 1813. Lange zwar blieb die Gefahr groß, bei Groß-Görschen (2 Mai) und Bautzen (20. 21. Mai) wurde ohne Entscheidung, selbst nach Ostreichs Beitritt bei Dresden (26.27. Aua.) unglücklich gegen Napoleon gefochten. Indeß war jetzl die Macht der Verbündeten der feindlichen gewachsen. Ihr Nordheer siegte unter Vülow bei Groß-Beeren (23. Aug.), das schlesische Heer unter Blücher an der Katzbach (26. Aug.), das böhmische Heer unter Kleist bei Nollendorf (30. Aug.), und Bülow siegt« aber
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