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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
86 Staufer und Kreuzzüge. ererbten Besitzungen (Allode) Braunschweig und Lüneburg, Bayern fiel an Otto von Wittelsbach; doch wurde jetzt auch Steiermark ein selbständiges Herzogtum, das bald unter dem Geschlechte der Baden-□ Berger mit Österreich vereinigt wurde.□ 7. Mit Strenge hielt Friedrich die Ordnung im Reich aufrecht. Den Bauern verbot er die Waffen, die sie bisher selbst bei der Feldarbeit getragen, verurteilte aber auch Fürsten, wenn sie den Landfrieden brachen, zu der Strafe des Hundetragens, die seit Jahrhunderten nicht mehr angewendet worden war. Er beschränkte die Zölle auf dem Main und Rhein; Gewerbe und Handel blühten. Neben seinen Pfalzen (Gelnhausen, Trifels, Hagenau) gründete er Märkte, aus denen einige Städte erwachsen sind. In einer langen Friedenszeit, wie sie noch nie erlebt war, wurde Deutschland das mächtigste Land Europas. 8. Dichter und Spielleute priesen das Pfingstfest in Mainz: die „Schwertleite" (den Ritterschlag) der beiden ältesten Kaisersöhne Heinrich und Friedrich. Siebzigtausend Ritter soll der leutselige Herr als seine Gäste empfangen und in einer aus Holz und Leinwand rasch erbauten Stadt beherbergt, bewirtet und reich beschenkt haben; glänzende Kirchgänge und Kampfspiele befriedigten die Schaulust. Nicht minder großartig war das Fest, das ihm die Stadt Mailand bei seiner letzten Fahrt nach Italien als Zeichen ihrer Treue ausrichtete; es galt der Vermählung seines Sohnes, des bereits zum König erwählten Heinrich, mit der normannischen Königstochter Konstanze, der Erbin Siziliens und Apuliens. Von Lübeck bis Palermo gebot der greise Held. Aber der Papst sah mit Besorgnis auf diese Machtfülle der Hohenstaufen. 5. Der dritte Kreuzzug. Die Ritterorden. 1. Da erscholl die Schreckensbotschaft, Jerusalem sei gefallen. Alsbald berief der Kaiser einen ,,Hoftag Jesu Christi" nach Mainz und nahm unter dem Jubel vieler Tausende das Kreuz. * *Auf dem zweiten Kreuzzug hatte Friedrich seinen Oheim begleitet; als das Kreuzheer in Kleinasien umkehren mußte, hatte der junge Schwabenherzog einen Teil weitergeführt bis nach Palästina, nach Ackers (Akkon): eine wertvolle Schule für den dritten Kreuzzug. Belehrt durch jene Erfahrungen, ließ er durch Gesandtschaften mit den Ungarn und Serben, dem Griechenkaiser und dem Sultan

3. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 40

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
40 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. schlu kommen, noch gestattete er seinem Bruder Johann, der aus Italien herbeigeeilt war, in Napoleons Flanke und Rcken selbstndig zu handeln. So gewann der Franzosenkaiser Frist, sich zu erholen und zu verstrken, und beim zweiten Versuch glckte der bergang auf das Marchfeld. Bei Wagram muten die sterreicher nach rhmlicher Gegenwehr weichen; wenige Tage nachher suchte Erzherzog Karl um einen Waffenstillstand nach, und Napoleon bewilligte ihn aus Sorge vor einer englischen Landung und einem Aufstand in Deutschland. 3. Nach dem Regensburger Feldzug hatte sterreich Tirol im Stich gelassen; die Bayern hatten das Land unterworfen. Aber auf die Runde von Aspern griffen die Bauern wieder zu den Stutzen und schlugen eine zweite Schlacht am Iselberg: Heiligenbilder vorantragend, schritten die Schtzen, wie ihr Landsmann Defregger sie gemalt hat (Abb. 5), zum Sturm; der Kapuziner Joachim Haspinger fhrte mit dem Bergstock in der Hand ihren linken Flgel. Sie eroberten Innsbruck und verloren es wieder. Der Kampf wurde immer erbitterter: die Marschsule des Mar-schalle Lefsbre wurde bei Sterzing in einem Engpa durch knstliche Stein-lawinen zermalmt; Peter Mayr, der Wirt von der Mahr, war der Fhrer bei dieser grauenvollen Tat, die Ro segg er knstlerisch verklrt hat. Der oberste Leiter des Aufstandes war der Sandwirt Andreas Hof er aus dem Passeiertal bei Meran. Er fhrte jetzt in der Hofburg in Innsbruck, in das er nach einer dritten Schlacht am Iselberg wieder eingezogen war, als Oberkommandant von Diroll" eine wohlmeinende Bauernregierung. 4. Noch war die Lage sterreichs nicht hoffnungslos. Friedrich Wil-Helm war zur Hilfeleistung bereit, wenn sterreich die leitende Stellung in Deutschland mit Preußen teile. Da beeilte sich Franz Ii., dem Krieg ein Ende zu machen. Der Friede zu Schnbrunn entfernte sterreich vom Adriatischen Meer und ri Tirol auseinander. Aus Kram, Krnten, Friaul sowie aus dem Tiroler Pustertal schuf Napoleon den Franzosenstaat der Illy-rischen Provinzen mit der Hauptstadt Laibach. Das Etschtal kam an das Knigreich Italien; nur das Inntal blieb bayrisch. Dem ver-lassenen Vlklein der Tiroler wurde auf des Kaisers Frsprache Verzeihung (Amnestie) zugesichert. Hofer jedoch nahm zum viertenmal fr sein Kaiserhaus den Kampf auf; Napoleon setzte einen Preis auf seinen Kopf und lie ihn, als ein Verrter sein Versteck anzeigte, in Mantua nach Kriegsrecht erschieen. 5. In Preußen konnte unter dem furchtbaren Druck der Franzosen-Herrschaft und der peinlichen berwachung auch der leisesten Regung keine

5. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Heinrich Iv. und V. Der erste Kreuzzug. Iv 63v I2. 37 Heinrich war ein schner, wrdevoller Mann; seine leuchtenden Augen schienen auf den Grund der Seele zu dringen. Sein Sarg stand fnf Jahre in Lttich, dann in der noch ungeweihten Afra-Kapelle zu Speier, ehe er beigesetzt werden durfte. 5. Heinrich V. beendete den fnfzigjhrigen Investiturstreit durch das Wormser Konkordat. In Gegenwart des Kaisers oder seines Vertreters sollten die Domkapitel den Bischof whlen, der Kaiser den Gewhlten mit dem Zepter, dem Sinnbilde der welt-lichen Herrschaft, dann der Papst mit den Zeichen des geistlichen Amtes belehnen: mit Ring und Stab. V. Die Staufer und die Kreuzzge. 1. Der erste Kreuzzug. 1. Seit den ersten christlichen Jahrhunderten zogen Pilgerscharen zu den Grbern der Apostel in Rom, dann der See", um an den heiligen Sttten zu beten und im Jordan zu baden; geschmckt mit Palmzweig und Iakobsmuschel kehrten die wenigen heim, die nicht auf der Reise umgekommen waren. Am Ende des elften Jahrhunderts fiel Syrien an die seldschuki-schen Trken; Briefe des griechischen Kaisers meldeten dem Abend-land, da sie Heiligenbilder verstmmelten und die Wallfahrer mit Erpressungen und Grausamkeiten qulten. 2. Da hielt Papst Urban Ii. bei Clermont in Sdfrankreich eine groe Kirchenversammlung. In feuriger Rede schilderte er die Not des Heiligen Landes und den Gnadenlohn, der dort winke. Die Zuhrer riefen schluchzend: Gott will es!" und hefteten sich ein rotes Kreuz auf die Schulter: sie wollten Gottes Krieger sein nach altgermanischer Art. Berichte von heimgekehrten Wallfahrern und die Kreuzpredigten frommer Mnche erweckten in Frankreich und Italien leidenschaft-liche Erregung. Tausende ungeduldiger Schwrmer und Abenteurer wanderten mit dem Einsiedler Peter von Amiens und dem Ritter Walter Sensaveir (Habenichts) an den Rhein und unter Raub und Mord an der Donau hinunter. In Ungarn und im Griechenreich fanden sie ein klgliches Ende. Mittlerweile rsteten sich Ritter und Priester, Brger und Bauern, Freie und Knechte zur heiligen Reise; in allen Gotteshusern wurden Schwerter und Pilgerkleider, Pilgerstbe und Taschen geweiht. Viele

6. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Friedrich der Rotbart. V 4252. 43 in Erfurt ihm zu Fen; der Kaiser umarmte ihn mit Trnen, verbannte ihn aber aus dem Reiche. Heinrich ging zu seinem Schmie* genmter, dem König Heinrich Ii. von England. 5. Dichter und Spielleute priesen das Pfingstfest in Mainz: die Schwertleite" (den Ritterschlag) der beiden ltesten Kaisershne Hein-rich und Friedrich. Siebzigtausend Ritter soll der leutselige Herr als seine Gste empfangen haben, die er in einer aus Holz und Leinwand rasch erbauten Stadt beherbergte, bewirtete und reich beschenkte; glnzende Kirchgnge und Kampfspiele befriedigten die Schaulust. Nicht minder groartig war das Fest, das die Stadt Mailand bei seiner letzten Fahrt nach Italien als Zeichen ihrer Treue ausrichtete; es galt der Vermhlung König Heinrichs mit der normannischen Knigstochter Konstanze, der Erbin Siziliens und Apuliens. Von Lbeck bis Palermo gebot der greise Held. Aber der Papst sah mit Besorgnis auf diese Machtflle der Hohenstaufen. 5. Der dritte Kreuzzug. Die Ritterorden. 1. Da erscholl die Schreckensbotschaft, Jerusalem sei gefallen. Alsbald berief der Kaiser einen Hoftag Jesu Christi" nach Mainz und nahm unter dem Jubel vieler Tausende das Kreuz. Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rckgabe Palstinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schnsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Trotz aller Griechentcke er-reichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: Seid getrost, meine Brder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph. Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, wei man nicht. 2. Vor Akkon (Ackers) brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von sterreich, der nunmehr das Kreuz-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 45

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die letzten Hohenstaufen. V 5264. 45 des Reiches Wahrte und sogar Apulien zu erobern sich anschickte, kam des Papstes Mndel, Heinrichs Vi. junger Sohn, der die Alpen. Wenige Stunden vor Ottos Ankunft zog Friedrich Ii. in Ron= stanz ein; alles verlie den hochfahrenden Welfen. 3. Aber auch Friedrich geriet in vielfachen Streit mit den Ppsten. Im Bann unternahm er einen Kreuzzug, den er bei der Krnung in Aachen gelobt hatte. Er gewann durch Unterhandlungen Jerusalem, Bethlehem und Nazareth nebst Sidon und die Krone des Gelobten Landes, mute sie aber selber vom Altar der Kirche des Heiligen Grabes nehmen, weil kein Priester sie ihm aufsetzen durfte. Friedrich Ii. war ein mittelgroer, bartloser Blondkopf, ein leut-seliger, frhlicher Herr und einer der gebildetsten Fürsten: er ver-stand zu lesen, zu schreiben, zu singen," sagt ein Zeitgenosse, und wute Lieder und Sangesweisen" wie sein Vater. Besonders liebte er Natur- und Sternkunde. Er hielt sich einen Tiergarten und hatte seine Freude an seinen Pferden und Falken; er begrndete Kunst- und Bchersammlungen und erbaute Schlsser voll mrchenhafter Pracht. Allein seine Sorgen galten ausschlielich seinem Geburtsland Apulien, dem er eine mustergltige Verwaltung gab. Als er sich die Lombardei wieder unterwerfen wollte, entbrannte der Kampf zwischen den Ghibellinen (Waiblingen) und Guelfen (Welfen) furchtbarer als je und brachte dem Kaiser viel Kummer. Sein Sohn Heinrich, den er zum Deutschen König gemacht hatte, emprte sich gegen ihn und sank in ein frhes Grab; ein andrer Sohn, Enzio, geriet in Gefangenschaft und lag bis zu seinem Tode 23 Jahre lang zu Bologna im Kerker. Mitten unter Rstungen starb der Kaiser un-gebeugt. Er ruht neben seinem Vater im Dom zu Palermo. - 4. Sein Sohn, König Konrad Iv., eilte nach Italien, um sein Erbe festzuhalten; dort starb er nach wenigen Iahren. Apulien verlieh der Papst dem franzsischen Ritter Karl von Anjou; in der Schlacht gegen ihn, auf dem Rosenfelde" bei Benevent, fiel der schne König Manfred, Konrads Iv. Bruder. Konrads sechzehnjhriger Sohn Konradin, der das apulische Reich zurckerobern wollte, geriet nach siegreicher Schlacht in die Hnde seines tckischen Feindes, und der letzte Hohenstaufe endete mit seinem Freunde Friedrich von Baden in Neapel durch das Beil 12c8 des Henkers; zur Hinrichtung mute jede Ortschaft des Landes eine Abordnung senden.

8. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

9. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
160 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. Deutscher im Gegensatz zu dem Welschen Franz. Auch fürchteten die Fürsten, der französische König werde versuchen, ihre „teutsche Libertät" in die „viehische Servitut" der französischen Vasallen zu verwandeln, d. H. auf seine eigene Macht gestützt, ihrer reichsständischen Anabhängigkeit ein Ende machen. So ging Karl aus der Wahl als Sieger hervor, nunmehr der mächtigste Fürst der Christenheit, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging". Mit dieser Kaiserwahl, die man mit großer Begeisterung begrüßte, begannen die Einmischungen fremder Mächte in die Angelegenheiten unseres Vaterlandes, die jahrhundertelang so schweren Druck und so furchtbares Anheil über unser Volk gebracht haben. Das Fehlen einer starken nationalen Gewalt hat sich aufs schwerste gerächt. Der Forderung einer durchgreifenden Reichsreform stand Karl genau so gegenüber wie sein Großvater. Alle Entwürfe beurteilte auch er lediglich nach dem Gesichtspunkte, ob sie geeignet seien, die Macht des Äauses Äabsburg zu stärken; denn die Kaiserkrone war ihm nur ein Mittel, die Kräfte des Reiches seiner Äauspolitik dienstbar zu machen. Er war daher zu Zugeständnissen an die Reichsstände bereit, wenn sie ihm Truppen und Geld für seine auswärtigen Kämpfe bewilligten. Auf diese Weise erreichte man von ihm die vorübergehende Einsetzung des ständischen Reichsregiments, das während seiner Abwesenheit die Regierung führen sollte. Nach dem Fehlschlag seiner Bewerbung um die Kaiserkrone suchte Franz I. mit Gewalt den Äabsburgern entgegenzutreten. Mit der mittelalterlichen Überlieferung von der Gemeinsamkeit der christlichen Interessen den Angläubigen gegenüber brach er derart, daß er gelegentlich ein Bündnis mit dem Sultan schloß und ihn zu Angriffen auf Angarn bestimmte; seine Schweizer Söldner maßen sich in Oberitalien und an der niederländischen Grenze mit den deutschen Landsknechten. 1525 erlitt er bei Pavia eine schwere Niederlage und geriet sogar selbst in Gefangenschaft. Mit Stolz sangen die „frumben" Landsknechte von diesem glänzenden Erfolge ihrer Tapferkeit und der Feldherrnkunst ihres geliebten Führers Georg von Frundsberg. Franz mußte seine Freilassung durch bedeutende Landabtretungen erkaufen und einen ewigen Frieden geloben. Karl hatte einen glänzenden Erfolg errungen; er besaß jetzt die Vormachtstellung in Europa und bezeichnete sich in der Friedensurkunde als das Äaupt der weltlichen Fürsten der Christenheit. Sofort aber sagten sich der Papst und England, die bisher mit ihm verbündet gewesen waren, von ihm los und schlossen sich an den besiegten Franz an, um das durch Karl gefährdete europäische Gleich-

10. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
76 V. Das Kaisertum der Lohenstaufen. dem deutschen Wesen angemessener Art vertieft und umgebildet, so besonders die Grals- und Artussage durch Wolfram von Eschenbach. 3um ersten Male lernte man auf deutschem Boden eine weltfreudige Laienbildung kennen. Eine glänzende Schaustellung dieser ritterlichen Kultur war das große Fest, das der Kaiser Pfingsten 1184 zur Feier der Schwertleite seiner ältesten Söhne in Mainz veranstaltete. Die Blüte des gesamten abendländischen Rittertums scharte sich hier uin den Herrscher. Der Gedanke des mittelalterlichen Kaisertums hat eine glänzendere Verkörperung nicht wieder gefunden. Noch einen weiteren Machtzuwachs konnte Friedrich seinem Lause verschaffen. Es gelang ihm, seinem Sohn und Nachfolger Leinrich die Land der stzilischen Prinzessin Konstanze, der Erbtochter des Normannenreiches, zu sichern. Damit war dem Papsttum eine kräftige Stütze geraubt, deren es sich in entscheidenden Tagen gegen das Kaisertum hatte bedienen können. Aber diese Erwerbung hat auch neue Kämpfe mit sich gebracht, in denen sich das Staufer-geschlecht verblutet hat. Als Friedrich so im Vollbesitz der Macht als erster Fürst der Christenheit dastand, kam die Kunde von der Eroberung Jerusalems durch Saladin. Es war Christen- und Kaiserpflicht, den Kampf gegen die Ungläubigen aufzunehmen. Wohlgerüstet und vorbereitet trat unter Friedrichs eigener Führung ein deutsches Ritterheer zu Lande die Kreuzfahrt an, während Franzosen und Engländer die Fahrt zu Schiffe zurücklegten. Die »liebe reise« des deutschen Leeres ging glücklich vonstatten, bis Kaiser Friedrich in den Fluten des Saleph seinen Tod fand. Mit dem Ende des Führers erlosch auch das Glück der deutschen Kreuzfahrer. Die Leilige Stadt konnte nicht wiedergewonnen werden. Doch der Mißerfolg vermochte Friedrichs Nachruhm nicht mehr zu trüben. Sein Tod in märchenhafter Ferne und im Dienste einer großen Sache umgab sein Laupt mit einem romantischen Schimmer. An ihn vor allem wurde gedacht, wenn in trüben Tagen unseres Volkes von alter deutscher Kaiserherrlichkeit die Rede war, wenn auch die Kyffhäusersage zunächst mit der Erinnerung an seinen Enkel Friedrich Ii. verbunden war und erst durch Rückerts bekanntes Gedicht auf ihn übertragen worden ist. 3. Innocenz Iii. und der deutsche Thron st reit. Leinrich Vi. bewahrte die vom Vater ererbte Machtstellung. In Norddeutschland gewann Leinrich der Löwe wieder Anhang, der durch seine Verwandtschaft mit dem englischen Königshause noch verstärkt wurde. Da fiel König Richard Löwenherz auf der Rück-
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