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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Friedrich I. und der dritte Kreuzzug. V 46—54. 87 von Ikonium Verträge schließen, die dem Kreuzheer den Durch-□ marsch sichern sollten. □ Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rückgabe Palästinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern. 2. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schönsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Mitziehen durfte nur, wer sich selbst verpflegen konnte. Die Regierung des Reiches übertrug er seinem ältesten Sohne Heinrich; für sich dachte er an keine Rückkehr. Trotz aller Griechentücke erreichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: „Seid getrost, meine Brüder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wüsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph. Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, weiß man nicht. 3. Vor Ackers brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von Österreich, dem nunmehr die Führung des Kreuzheers zufiel, wurde von König Richard Löwen-herz von England, der zur See kam, beleidigt und kehrte heim. Als sich dann Richard auf der Heimfahrt im Pilgerkleide durch Deutschland schleichen wollte, ließ ihn Leopold festnehmen; Heinrich Vi. nötigte den Herzog, ihm seinen Gefangenen auszuliefern. Mit diesem vereinbarte er auf dem Reichstag zu Speier ein hohes Lösegeld; bis zu dessen Auszahlung weilte Richard teils am Kaiserhofe, teils in ritterlicher Haft auf der Feste Trifels. Bald nachher starb der alte Löwe in Braunschweig, von der Sage verherrlicht wie sein Schwager und wie sein kaiserlicher Gegner, den das Volk unter seiner thüringischen Bergpfalz Kyffhausen im Zauberschlafe fortleben ließ. 4. Friedrich von Schaben erwirkte kurz vor seinem Tode noch dem Deutschen Orden die päpstliche Bestätigung. Das Ordensland kam später an das Haus Hohenzollern und sollte mit der Mark Brandenburg zur Grundlage der preußischen Monarchie werden.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 77

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Der erste Kreuzzug. V li—2i. 77 wie der Normanne Bohemund von Tarent und sein Neffe Tankred waren die Führer. Erst die Predigten Peters von Amiens erweckten auch am Rhein eine Anzahl Teilnehmer, die aber ihr Seelenheil ebenso gut durch greulichen Iudenmord zu sichern meinten. Kaiser Heinrich Iv. hat wohl an eine Kreuzfahrt gedacht, vermochte sie aber D nicht auszuführen. Hh 3. Das Kreuzheer zog durch Deutschland und Ungarn oder auf dem Seeweg dem Gelobten Lande zu. Nur ein deutscher Fürst nahm an dem Kreuzzug teil: Gottfried von Bouillon, der Herzog von Niederlothringen. Ehe er die Fahrt antrat, verkaufte oder verschenkte er alle seine Besitzungen. Als das Kreuzheer nach dreijähriger Mühsal Jerusalem erreichte und erstürmte, war er der erste, der 1099 mittels eines hölzernen Belagerungsturmes auf die Festungsmauer sprang. Von vielleicht 200 000 Kreuzfahrern hatten kaum 20000 das Ziel erreicht. Alle übrigen waren umgekehrt oder von Hunger, Seuchen und dem Schwerte hingerafft worden. Dafür wateten die Überlebenden jetzt durch Ströme Blutes zum Gebet in die Kirche des Heiligen Grabes, die ursprünglich Konstantin der Große nach einer Wallfahrt seiner Mutter Helena erbaut hatte. Aus dem eroberten Gebiet schuf man ein eigenes Reich; Gottfrieds Bruder Balduin wurde der erste König von Jerusalem. 2. Konrad m. und sein Kreuzzug. 1. Heinrich V. starb kinderlos. Seine Schwester Agnes war mit Friedrich von Büren vermählt, der seinen Sitz von der Burg Waiblingen nach dem neuerbauten Schloß Hohenstaufen verlegt hatte. Aber nicht ihr Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, wurde Heinrichs Nachfolger, sondern der greise Herzog Lothar von Sachsen, Heinrichs V. bitterster Feind. * *Die Kaiserwahl fand in Mainz statt: je zehn Vertreter der vier Stämme (die Lothringer fehlten) traten zur Beratung zusammen; dann erst schritten die Fürsten in Gegenwart zweier päpstlichen Legaten zur Wahl. Lothar bat den Papst um Bestätigung seiner Wahl und hielt ihm bei einer Zusammenkunft in Lüttich Zügel und Steigbügel. Von den Hohenstaufen forderte er das Reichsgut zurück, das Friedrich von Heinrich V. geerbt hatte: Reichsgut und persönlicher

5. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
38 Die Staufer und die Kreuzzge. luden Frauen und .Rinder auf den Ochsenwagen: auch sie sollten Anteil gewinnen an dem groen Heil. 3. Das Kreuzheer zog durch Deutschland und Ungarn oder aus dem Seeweg dem Gelobten Lande zu. Nur ein deutscher Fürst nahm an dem Kreuzzug teil: Gottfried von Bouillon, der Herzog von Niederlothringen. Ehe er die Fahrt antrat, verkaufte oder verschenkte er alle seine Besitzungen. Als das Kreuzheer nach 1099 dreijhriger Mhsal Jerusalem erreichte und erstrmte, war er der erste, der mittels eines hlzernen Belagerungsturms auf die Festungs-mauer sprang. Von vielleicht 200 000 Kreuzfahrern hatten kaum 20000 das Ziel erreicht. Alle brigen waren umgekehrt oder von Hunger, Seuchen und dem Schwerte hingerafft worden. Dafr wateten die berlebenden jetzt durch Strme Blutes zum Gebet in die Kirche des Heiligen Grabes, die ursprnglich Konstantin der Groe nach einer Wallfahrt seiner Mutter Helena erbaut hatte. Aus dem eroberten Gebiet schuf man ein eigenes Reich; Gottfrieds Bruder Balduin wurde der erste König von Jerusalem. 2. Konrad Iii. und sein Kreuzzug. 1. Heinrich V. starb kinderlos. Seine Schwester Agnes war mit Friedrich von Bren vermhlt, der seinen Sitz von der Burg Waiblingen nach dem neuerbauten Schlo Hohenstaufen verlegt hatte. Aber nicht ihr Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, wurde Heinrichs Nachfolger, sondern der greise Herzog Lothar von Sachsen, Heinrichs V. bitterster Feind. 2. Als er jedoch, von einem Rmerzuge heimkehrend, auf einem Tiroler Alpenhof starb, erhob frstliche Wahl Friedrichs Bruder Konrad zum König. Lange rang er, ein groer, schner, lebensfroher Mann, mit Herzog Heinrich dem Stolzen von Bayern aus dem sdschwbischen W elf enhause: ihm hatte Lothar seine einzige Tochter Gertrud und das Herzogtum Sachsen sowie auf dem Todbette die Reichskleinode bergeben. Durch persnliche Tapferkeit gewann Konrad eine Reiterschlacht bei Weinsberg am Neckar; die Sage wei zu erzählen, hier sei zum erstenmal der Ruf: Hie Weif!" Hie Waibling!" erschollen; als sich die nahegelegene Burg Weiber-treu" dem König bergeben mute, htten die Frauen ihre Männer auf dem Rcken hinausgetragen.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 138

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
138 Zur Erweiterung: Der Anbruch der neuen Zeit. Meuchelmord. Aber sie alle pflegten die Knste: in Florenz hielt der dritte der groen Dichter, Bocaccio, aus dessen Decamerone" Lessing die Erzhlung von den drei Ringen im Nathan" benutzt hat, Vorlesungen der Dantes groe Dichtung. In den Stdten Italiens entwickelte sich ein ungeheurer Reichtum, namentlich in Venedig, Mailand und Florenz, wo das Handelshaus der Mediceer allmhlich die Herrschaft erlangte. Die Mediceer wurden auch die verstndigsten und freigebigsten Pfleger (Mcene) des Humanismus und der mit ihm erblhenden Kunst des wieder auflebenden Altertums, des Rinascimento, der Renaissance. Lorenzo von Medici umgab sich 1492 mit Knstlern und Gelehrten, die er beschftigte; er lie Hunderte von Handschriften abschreiben. 2. Der Türke Osman fhrte seine Knechte mit der Fahne, unter der er sie beim Pflgen zum Mahle versammelt hatte, siegreich nach Klein-asien. Sein Enkel Solimatt setzte nach Europa der; von Adrianopel aus erweiterte sich das Osmanische Reich der die ganze Balkan-Halbinsel. König Siegmund von Ungarn, der sptere Kaiser, erlitt an der Spitze eines groen Kreuzheeres durch sie eine furchtbare Niederlage: mit wenigen Begleitern erreichte er die Donau, auf der er abwrts fuhr; ein venezianisches Schiff brachte ihn der Konstantinopel nach Dalmatien. Sultan Mohammed Ii. eroberte Konstantinopel. Der letzte Griechen-kaiser Konstantin Xi. starb den Heldentod; die von Iustinian erbaute Sophienkirche wurde eine Moschee, von deren Kanzel Mohammed das Glaubensbekenntnis des Islam verknden lie. In Westeuropa herrschte tiefe Erregung. Mit offenen Armen empfing man in Hesperien", dem Abendland, den schnen Flchtling aus dem Osten", den Hellenengeist. Emsig lernte man Griechisch, um Homer und Platon lesen zu knnen, und zog die Handschriften aus den verdeten Klosterbchereien ans Licht. Wie ein Schatzgrber durchforschte der Florentiner Brunellesco die Trmmersttten Roms; nach dem Muster des Pantheons wlbte er die Kuppel des heimatlichen Domes, und diese wurde fr den grten Sohn der Arno-Stadt, Michelangelo, das Vorbild fr die Kuppel der St. Peterskirche in Rom; wie Raf-fael die Empfangsrume des Papstes Leo X., die Stanzen, schmckte er die Sirtinische Kapelle mit unsterblichen Bildern. 3. In Deutschland entstanden blhende Humanistenschulen, in denen ein reines Latein gelehrt wurde. Wohl zogen auch bedenkliche Gesellen auf den Schulen und im Lande herum: die fahrenden Schler; die kleinen Schtzen", die sie mit sanften oder harten Mitteln an sich lockten, muten fr sie Gnse und andere Beute schieen". Aber es regte sich

7. Geschichte des Mittelalters - S. 39

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Erster und zweiter Kreuzzug. Konrad Iii. V 1232. 3. Ein Vergleich zwischen Konrad und Heinrichs des Stolzen Sohn und Nachfolger, Heinrich dem Lwen, schien den Zwist zu be-enden, als die Kunde kam, Jerusalem sei durch trkische Eroberungen gefhrdet. Um die Weihnachtszeit 1146 nahm König Konrad in Speier aus der Hand des Zisterzienser-Abtes Bernhard von Clairvaur weinend Kreuz und Fahne: Dem Herrn will ich dienen, der mich ruft." Von Regensburg fhrte er sein ungeheures, aber schlecht ausgerstetes Heer an der Donau abwrts. Ludwig Vii. von Frankreich folgte ihm nach. Der Griechenkaiser setzte die Fremden rasch der den Bosporus. Griechische Wegweiser lockten sie arglistig in die desten Wsten Kleinasiens; Hunger und Krankheit und die Pfeile der Trkenreiter wteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nchte soll Konrad unablssig gekmpft, einen Trken vllig entzweigespalten haben. Endlich mute er umkehren. Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das franzsische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurck. Kaum ge-nesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach Akkon und lie sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Knigs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Ro geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Fhrung der Waffen zu seinem Lebens-beruf machte, war Ritter. Auf den Kreuzzgen lernten die deutschen Ritter von den franzsischen mancherlei Lebensformen, die sich in Frankreich frher als bei uns ausgebildet hatten: man kleidete sich sorgfltiger und trug Haar und Bart kurzgestutzt; man sprach ge-whlter, mit vielen franzsischen Wrtern, und pflegte eine feinere Geselligkeit. Diese Fortschritte wurden zugleich mit der Fhrung der Waffen von Jugend an gebt. 2. Der zur Ritterschaft bestimmte Knabe stand vom siebenten Jahr an im Edeldienst" eines Fürsten oder Edeln; er mute ihm bei Tisch und auf der Jagd als Junker" aufwarten und erhielt

8. Geschichte des Mittelalters - S. 43

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Friedrich der Rotbart. V 4252. 43 in Erfurt ihm zu Fen; der Kaiser umarmte ihn mit Trnen, verbannte ihn aber aus dem Reiche. Heinrich ging zu seinem Schmie* genmter, dem König Heinrich Ii. von England. 5. Dichter und Spielleute priesen das Pfingstfest in Mainz: die Schwertleite" (den Ritterschlag) der beiden ltesten Kaisershne Hein-rich und Friedrich. Siebzigtausend Ritter soll der leutselige Herr als seine Gste empfangen haben, die er in einer aus Holz und Leinwand rasch erbauten Stadt beherbergte, bewirtete und reich beschenkte; glnzende Kirchgnge und Kampfspiele befriedigten die Schaulust. Nicht minder groartig war das Fest, das die Stadt Mailand bei seiner letzten Fahrt nach Italien als Zeichen ihrer Treue ausrichtete; es galt der Vermhlung König Heinrichs mit der normannischen Knigstochter Konstanze, der Erbin Siziliens und Apuliens. Von Lbeck bis Palermo gebot der greise Held. Aber der Papst sah mit Besorgnis auf diese Machtflle der Hohenstaufen. 5. Der dritte Kreuzzug. Die Ritterorden. 1. Da erscholl die Schreckensbotschaft, Jerusalem sei gefallen. Alsbald berief der Kaiser einen Hoftag Jesu Christi" nach Mainz und nahm unter dem Jubel vieler Tausende das Kreuz. Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rckgabe Palstinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schnsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Trotz aller Griechentcke er-reichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: Seid getrost, meine Brder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph. Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, wei man nicht. 2. Vor Akkon (Ackers) brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von sterreich, der nunmehr das Kreuz-

9. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 23

1835 - Stendal : Franzen und Große
25 auch nach Spanien, wo sie in der Folge herrschend wurden (585), da ihnen früh die Vandalen nach Afrika wichen (429). G e n se r i ch. So verliert das nach Theodosius des Großen Tode gc- theilte Römerreich im Westen eine Provinz nach der andern. Das (426) verlassene Britannien wird die Beute der Scoten, seit 449 der Sachsen und Angeln. Der mächtige Hunnenkö- nig Attila (Etzel) drohte den Rest des westlichen Reichs, Gallien und Italien, zu zertrümmern; doch jenes rettete Avtius und die Westgothen in der großen Schlacht bei Cha- lons (451), dieses Attila's Tod (453). Roni selbst aber er- fuhr (455) eine Plünderung der Vandalen, und ward mit ganz Italien die Beute deutscher Söldner unter Odoacer (476). In Gallien wurden die Franken durch den Sieg Clodwigs bei Soissons (436) das herrschende Volk; in Ita- lien gründete Lheodorich (493) die Herrschaft der Ostgo- thcn. Übersicht der Länder Euroxa's um 500 nach Ehr. 8. Die Kreuzzüge seit 1096. Schon zur Zeit Constantins des Großen begannen die Pilgerungen nach dem heiligen Grabe zu Jerusalem, zuerst in andächtiger Demuth, bald in dem Wahn eines dadurch zu er- werbenden Verdienstes. Denn da (637) Palästina mit Syrien in die Gewalt der Moslim gekommen war, wurde das Pilgcr- thum nach'und nach erschwert, selbst gehenimt. Peter von Amiens hatte U> Mißhandlungen der Heiligthümer und Pilger niit eignen Augen gesehen (1093), und seine lebhafte Schilderung entflammte die Gemüther der Abendländer. Kir- chenversammlung zu Clermont (1095). Pabst Urban Ii. Aufbruch der ersten bekreuzten Haufen unter Peter und Gottschalk (1096), die, ohne Ordnung und Zucht, theils in Ungern, theils in Kleinasien ausgerieben wurden. Geordnete Heere der Fürsten (Raym un d von Toulouse, Gott- fried von Bouilbon, Balduin dessen Bruder rc.) zie- hen durch Ungern und über Constantinopel nach 2lsien. Bal- duin erobert für sich Edcssa (1097), Boemund durch Ver- rätherei Antiochien (1098), das er nur durch die heilige Lanze gegen Kcrboga behauptet. Jerusalem wird im Sturm er-

10. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*
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