Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i.
79
wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein.
4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr.
3. Das Rittertum.
1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter.
* * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann,
dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener).
Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums.
Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden.
(Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü
Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Karls Signore Friedrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Frankreich Akkon Damaskus Jerusalem Karls
Friedrich I. und der dritte Kreuzzug. V 46—54.
87
von Ikonium Verträge schließen, die dem Kreuzheer den Durch-□ marsch sichern sollten. □
Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rückgabe Palästinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern.
2. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schönsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Mitziehen durfte nur, wer sich selbst verpflegen konnte. Die Regierung des Reiches übertrug er seinem ältesten Sohne Heinrich; für sich dachte er an keine Rückkehr. Trotz aller Griechentücke erreichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: „Seid getrost, meine Brüder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wüsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph.
Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, weiß man nicht.
3. Vor Ackers brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von Österreich, dem nunmehr die Führung des Kreuzheers zufiel, wurde von König Richard Löwen-herz von England, der zur See kam, beleidigt und kehrte heim.
Als sich dann Richard auf der Heimfahrt im Pilgerkleide durch Deutschland schleichen wollte, ließ ihn Leopold festnehmen; Heinrich Vi. nötigte den Herzog, ihm seinen Gefangenen auszuliefern. Mit diesem vereinbarte er auf dem Reichstag zu Speier ein hohes Lösegeld; bis zu dessen Auszahlung weilte Richard teils am Kaiserhofe, teils in ritterlicher Haft auf der Feste Trifels.
Bald nachher starb der alte Löwe in Braunschweig, von der Sage verherrlicht wie sein Schwager und wie sein kaiserlicher Gegner, den das Volk unter seiner thüringischen Bergpfalz Kyffhausen im Zauberschlafe fortleben ließ.
4. Friedrich von Schaben erwirkte kurz vor seinem Tode noch dem Deutschen Orden die päpstliche Bestätigung. Das Ordensland kam später an das Haus Hohenzollern und sollte mit der Mark Brandenburg zur Grundlage der preußischen Monarchie werden.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_I. Friedrich_I. Saladin Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Gott Friedrich_von_Schwaben Friedrich Barbarossas Barbarossas Friedrich Friedrich Leopold_von_Österreich Leopold König_Richard_Löwen-herz Leopold Leopold Heinrich_Vi Heinrich Friedrich_von_Schaben Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ikonium Palästinas Regensburg Asien Kleinasiens Ikonium Tarsus England Deutschland Braunschweig Bergpfalz_Kyffhausen Brandenburg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121
nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim.
2. Die Magna Charta und die beiden Rosen.
1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel
in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten.
Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung.
„Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich.
Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung.
2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit
der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa.
* *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen.
3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Vii_von_Frankreich Karl Wilhelm Harald Wilhelm Alfred Wilhelm König_Johann Johann Richard_Löwenherz
Extrahierte Ortsnamen: Englands England Europa Irland Wales Frankreich England
Der erste Kreuzzug. V li—2i.
77
wie der Normanne Bohemund von Tarent und sein Neffe Tankred waren die Führer. Erst die Predigten Peters von Amiens erweckten auch am Rhein eine Anzahl Teilnehmer, die aber ihr Seelenheil ebenso gut durch greulichen Iudenmord zu sichern meinten. Kaiser Heinrich Iv. hat wohl an eine Kreuzfahrt gedacht, vermochte sie aber D nicht auszuführen. Hh
3. Das Kreuzheer zog durch Deutschland und Ungarn oder auf dem Seeweg dem Gelobten Lande zu. Nur ein deutscher Fürst nahm an dem Kreuzzug teil: Gottfried von Bouillon, der Herzog von Niederlothringen. Ehe er die Fahrt antrat, verkaufte oder verschenkte er alle seine Besitzungen. Als das Kreuzheer nach dreijähriger Mühsal Jerusalem erreichte und erstürmte, war er der erste, der 1099 mittels eines hölzernen Belagerungsturmes auf die Festungsmauer sprang.
Von vielleicht 200 000 Kreuzfahrern hatten kaum 20000 das Ziel erreicht. Alle übrigen waren umgekehrt oder von Hunger, Seuchen und dem Schwerte hingerafft worden. Dafür wateten die Überlebenden jetzt durch Ströme Blutes zum Gebet in die Kirche des Heiligen Grabes, die ursprünglich Konstantin der Große nach einer Wallfahrt seiner Mutter Helena erbaut hatte.
Aus dem eroberten Gebiet schuf man ein eigenes Reich; Gottfrieds Bruder Balduin wurde der erste König von Jerusalem.
2. Konrad m. und sein Kreuzzug.
1. Heinrich V. starb kinderlos. Seine Schwester Agnes war mit Friedrich von Büren vermählt, der seinen Sitz von der Burg Waiblingen nach dem neuerbauten Schloß Hohenstaufen verlegt hatte. Aber nicht ihr Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, wurde Heinrichs Nachfolger, sondern der greise Herzog Lothar von Sachsen, Heinrichs V. bitterster Feind.
* *Die Kaiserwahl fand in Mainz statt: je zehn Vertreter der vier Stämme (die Lothringer fehlten) traten zur Beratung zusammen; dann erst schritten die Fürsten in Gegenwart zweier päpstlichen Legaten zur Wahl. Lothar bat den Papst um Bestätigung seiner Wahl und hielt ihm bei einer Zusammenkunft in Lüttich Zügel und Steigbügel.
Von den Hohenstaufen forderte er das Reichsgut zurück, das Friedrich von Heinrich V. geerbt hatte: Reichsgut und persönlicher
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Tankred Peters Heinrich_Iv Heinrich Gottfried_von_Bouillon Helena Gottfrieds_Bruder_Balduin Konrad Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Agnes Friedrich_von_Büren Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Heinrichs_Nachfolger Heinrichs Lothar_von_Sachsen Heinrichs_V. Heinrichs_V. Lothar Friedrich_von_Heinrich_V. Friedrich Heinrich_V.
38
Die Staufer und die Kreuzzge.
luden Frauen und .Rinder auf den Ochsenwagen: auch sie sollten Anteil gewinnen an dem groen Heil.
3. Das Kreuzheer zog durch Deutschland und Ungarn oder aus dem Seeweg dem Gelobten Lande zu. Nur ein deutscher Fürst nahm an dem Kreuzzug teil: Gottfried von Bouillon, der Herzog von Niederlothringen. Ehe er die Fahrt antrat, verkaufte oder verschenkte er alle seine Besitzungen. Als das Kreuzheer nach 1099 dreijhriger Mhsal Jerusalem erreichte und erstrmte, war er der erste, der mittels eines hlzernen Belagerungsturms auf die Festungs-mauer sprang.
Von vielleicht 200 000 Kreuzfahrern hatten kaum 20000 das Ziel erreicht. Alle brigen waren umgekehrt oder von Hunger, Seuchen und dem Schwerte hingerafft worden. Dafr wateten die berlebenden jetzt durch Strme Blutes zum Gebet in die Kirche des Heiligen Grabes, die ursprnglich Konstantin der Groe nach einer Wallfahrt seiner Mutter Helena erbaut hatte.
Aus dem eroberten Gebiet schuf man ein eigenes Reich; Gottfrieds Bruder Balduin wurde der erste König von Jerusalem.
2. Konrad Iii. und sein Kreuzzug.
1. Heinrich V. starb kinderlos. Seine Schwester Agnes war mit Friedrich von Bren vermhlt, der seinen Sitz von der Burg Waiblingen nach dem neuerbauten Schlo Hohenstaufen verlegt hatte. Aber nicht ihr Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, wurde Heinrichs Nachfolger, sondern der greise Herzog Lothar von Sachsen, Heinrichs V. bitterster Feind.
2. Als er jedoch, von einem Rmerzuge heimkehrend, auf einem Tiroler Alpenhof starb, erhob frstliche Wahl Friedrichs Bruder Konrad zum König. Lange rang er, ein groer, schner, lebensfroher Mann, mit Herzog Heinrich dem Stolzen von Bayern aus dem sdschwbischen W elf enhause: ihm hatte Lothar seine einzige Tochter Gertrud und das Herzogtum Sachsen sowie auf dem Todbette die Reichskleinode bergeben. Durch persnliche Tapferkeit gewann Konrad eine Reiterschlacht bei Weinsberg am Neckar; die Sage wei zu erzählen, hier sei zum erstenmal der Ruf: Hie Weif!" Hie Waibling!" erschollen; als sich die nahegelegene Burg Weiber-treu" dem König bergeben mute, htten die Frauen ihre Männer auf dem Rcken hinausgetragen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Gottfried_von_Bouillon Helena Gottfrieds_Bruder_Balduin Konrad_Iii Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Agnes Friedrich_von_Bren Friedrich Schlo Friedrich_von_Schwaben Friedrich Heinrichs_Nachfolger Heinrichs Lothar_von_Sachsen Heinrichs_V. Heinrichs_V. Friedrichs_Bruder_Konrad Friedrichs Konrad Heinrich_dem_Stolzen_von_Bayern Heinrich Lothar Gertrud Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Niederlothringen Jerusalem Jerusalem Burg_Waiblingen Herzogtum_Sachsen Weinsberg
138
Zur Erweiterung: Der Anbruch der neuen Zeit.
Meuchelmord. Aber sie alle pflegten die Knste: in Florenz hielt der dritte der groen Dichter, Bocaccio, aus dessen Decamerone" Lessing die Erzhlung von den drei Ringen im Nathan" benutzt hat, Vorlesungen der Dantes groe Dichtung.
In den Stdten Italiens entwickelte sich ein ungeheurer Reichtum, namentlich in Venedig, Mailand und Florenz, wo das Handelshaus der Mediceer allmhlich die Herrschaft erlangte. Die Mediceer wurden auch die verstndigsten und freigebigsten Pfleger (Mcene) des Humanismus und der mit ihm erblhenden Kunst des wieder auflebenden Altertums, des Rinascimento, der Renaissance. Lorenzo von Medici umgab sich 1492 mit Knstlern und Gelehrten, die er beschftigte; er lie Hunderte von Handschriften abschreiben.
2. Der Türke Osman fhrte seine Knechte mit der Fahne, unter der er sie beim Pflgen zum Mahle versammelt hatte, siegreich nach Klein-asien. Sein Enkel Solimatt setzte nach Europa der; von Adrianopel aus erweiterte sich das Osmanische Reich der die ganze Balkan-Halbinsel. König Siegmund von Ungarn, der sptere Kaiser, erlitt an der Spitze eines groen Kreuzheeres durch sie eine furchtbare Niederlage: mit wenigen Begleitern erreichte er die Donau, auf der er abwrts fuhr; ein venezianisches Schiff brachte ihn der Konstantinopel nach Dalmatien.
Sultan Mohammed Ii. eroberte Konstantinopel. Der letzte Griechen-kaiser Konstantin Xi. starb den Heldentod; die von Iustinian erbaute Sophienkirche wurde eine Moschee, von deren Kanzel Mohammed das Glaubensbekenntnis des Islam verknden lie.
In Westeuropa herrschte tiefe Erregung. Mit offenen Armen empfing man in Hesperien", dem Abendland, den schnen Flchtling aus dem Osten", den Hellenengeist. Emsig lernte man Griechisch, um Homer und Platon lesen zu knnen, und zog die Handschriften aus den verdeten Klosterbchereien ans Licht. Wie ein Schatzgrber durchforschte der Florentiner Brunellesco die Trmmersttten Roms; nach dem Muster des Pantheons wlbte er die Kuppel des heimatlichen Domes, und diese wurde fr den grten Sohn der Arno-Stadt, Michelangelo, das Vorbild fr die Kuppel der St. Peterskirche in Rom; wie Raf-fael die Empfangsrume des Papstes Leo X., die Stanzen, schmckte er die Sirtinische Kapelle mit unsterblichen Bildern.
3. In Deutschland entstanden blhende Humanistenschulen, in denen ein reines Latein gelehrt wurde. Wohl zogen auch bedenkliche Gesellen auf den Schulen und im Lande herum: die fahrenden Schler; die kleinen Schtzen", die sie mit sanften oder harten Mitteln an sich lockten, muten fr sie Gnse und andere Beute schieen". Aber es regte sich
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Lessing Lorenzo_von_Medici Siegmund_von_Ungarn Mohammed Konstantin_Xi Mohammed Michelangelo Leo_X. Leo_X.
Extrahierte Ortsnamen: Florenz Bocaccio Italiens Venedig Mailand Florenz Europa Osmanische Donau Konstantinopel Dalmatien Konstantinopel Westeuropa Roms Rom Deutschland
Erster und zweiter Kreuzzug. Konrad Iii. V 1232.
3. Ein Vergleich zwischen Konrad und Heinrichs des Stolzen Sohn und Nachfolger, Heinrich dem Lwen, schien den Zwist zu be-enden, als die Kunde kam, Jerusalem sei durch trkische Eroberungen gefhrdet. Um die Weihnachtszeit 1146 nahm König Konrad in Speier aus der Hand des Zisterzienser-Abtes Bernhard von Clairvaur weinend Kreuz und Fahne: Dem Herrn will ich dienen, der mich ruft." Von Regensburg fhrte er sein ungeheures, aber schlecht ausgerstetes Heer an der Donau abwrts. Ludwig Vii. von Frankreich folgte ihm nach.
Der Griechenkaiser setzte die Fremden rasch der den Bosporus. Griechische Wegweiser lockten sie arglistig in die desten Wsten Kleinasiens; Hunger und Krankheit und die Pfeile der Trkenreiter wteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nchte soll Konrad unablssig gekmpft, einen Trken vllig entzweigespalten haben. Endlich mute er umkehren. Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das franzsische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein.
4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurck. Kaum ge-nesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach Akkon und lie sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Knigs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr.
3. Das Rittertum.
1. Seitdem der Heeresdienst zu Ro geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Fhrung der Waffen zu seinem Lebens-beruf machte, war Ritter. Auf den Kreuzzgen lernten die deutschen Ritter von den franzsischen mancherlei Lebensformen, die sich in Frankreich frher als bei uns ausgebildet hatten: man kleidete sich sorgfltiger und trug Haar und Bart kurzgestutzt; man sprach ge-whlter, mit vielen franzsischen Wrtern, und pflegte eine feinere Geselligkeit. Diese Fortschritte wurden zugleich mit der Fhrung der Waffen von Jugend an gebt.
2. Der zur Ritterschaft bestimmte Knabe stand vom siebenten Jahr an im Edeldienst" eines Fürsten oder Edeln; er mute ihm bei Tisch und auf der Jagd als Junker" aufwarten und erhielt
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Konrad Konrad Heinrichs Heinrich Heinrich Konrad_in_Speier Konrad Bernhard_von_Clairvaur Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Donau Frankreich Kleinasiens Konstantinopel Frankreich Akkon Damaskus Jerusalem Frankreich
Friedrich der Rotbart. V 4252.
43
in Erfurt ihm zu Fen; der Kaiser umarmte ihn mit Trnen, verbannte ihn aber aus dem Reiche. Heinrich ging zu seinem Schmie* genmter, dem König Heinrich Ii. von England.
5. Dichter und Spielleute priesen das Pfingstfest in Mainz: die Schwertleite" (den Ritterschlag) der beiden ltesten Kaisershne Hein-rich und Friedrich. Siebzigtausend Ritter soll der leutselige Herr als seine Gste empfangen haben, die er in einer aus Holz und Leinwand rasch erbauten Stadt beherbergte, bewirtete und reich beschenkte; glnzende Kirchgnge und Kampfspiele befriedigten die Schaulust. Nicht minder groartig war das Fest, das die Stadt Mailand bei seiner letzten Fahrt nach Italien als Zeichen ihrer Treue ausrichtete; es galt der Vermhlung König Heinrichs mit der normannischen Knigstochter Konstanze, der Erbin Siziliens und Apuliens. Von Lbeck bis Palermo gebot der greise Held. Aber der Papst sah mit Besorgnis auf diese Machtflle der Hohenstaufen.
5. Der dritte Kreuzzug. Die Ritterorden.
1. Da erscholl die Schreckensbotschaft, Jerusalem sei gefallen. Alsbald berief der Kaiser einen Hoftag Jesu Christi" nach Mainz und nahm unter dem Jubel vieler Tausende das Kreuz. Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rckgabe Palstinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern.
Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schnsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Trotz aller Griechentcke er-reichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: Seid getrost, meine Brder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph.
Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, wei man nicht.
2. Vor Akkon (Ackers) brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von sterreich, der nunmehr das Kreuz-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Friedrich Friedrich König_Heinrichs Heinrichs Konstanze Saladin Friedrich Friedrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Barbarossas Barbarossas Friedrich Friedrich Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Erfurt England Mainz Mailand Italien Siziliens Apuliens Palermo Jerusalem Jesu Mainz Palstinas Regensburg Asien Kleinasiens Ikonium Tarsus Akkon
25
auch nach Spanien, wo sie in der Folge herrschend wurden
(585), da ihnen früh die Vandalen nach Afrika wichen (429).
G e n se r i ch.
So verliert das nach Theodosius des Großen Tode gc-
theilte Römerreich im Westen eine Provinz nach der andern.
Das (426) verlassene Britannien wird die Beute der Scoten,
seit 449 der Sachsen und Angeln. Der mächtige Hunnenkö-
nig Attila (Etzel) drohte den Rest des westlichen Reichs,
Gallien und Italien, zu zertrümmern; doch jenes rettete
Avtius und die Westgothen in der großen Schlacht bei Cha-
lons (451), dieses Attila's Tod (453). Roni selbst aber er-
fuhr (455) eine Plünderung der Vandalen, und ward mit
ganz Italien die Beute deutscher Söldner unter Odoacer
(476). In Gallien wurden die Franken durch den Sieg
Clodwigs bei Soissons (436) das herrschende Volk; in Ita-
lien gründete Lheodorich (493) die Herrschaft der Ostgo-
thcn. Übersicht der Länder Euroxa's um 500 nach Ehr.
8. Die Kreuzzüge seit 1096.
Schon zur Zeit Constantins des Großen begannen die
Pilgerungen nach dem heiligen Grabe zu Jerusalem, zuerst in
andächtiger Demuth, bald in dem Wahn eines dadurch zu er-
werbenden Verdienstes. Denn da (637) Palästina mit Syrien
in die Gewalt der Moslim gekommen war, wurde das Pilgcr-
thum nach'und nach erschwert, selbst gehenimt. Peter von
Amiens hatte U> Mißhandlungen der Heiligthümer und
Pilger niit eignen Augen gesehen (1093), und seine lebhafte
Schilderung entflammte die Gemüther der Abendländer. Kir-
chenversammlung zu Clermont (1095). Pabst Urban Ii.
Aufbruch der ersten bekreuzten Haufen unter Peter und
Gottschalk (1096), die, ohne Ordnung und Zucht, theils in
Ungern, theils in Kleinasien ausgerieben wurden. Geordnete
Heere der Fürsten (Raym un d von Toulouse, Gott-
fried von Bouilbon, Balduin dessen Bruder rc.) zie-
hen durch Ungern und über Constantinopel nach 2lsien. Bal-
duin erobert für sich Edcssa (1097), Boemund durch Ver-
rätherei Antiochien (1098), das er nur durch die heilige Lanze
gegen Kcrboga behauptet. Jerusalem wird im Sturm er-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
83
fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs