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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Friedrich I. und der dritte Kreuzzug. V 46—54. 87 von Ikonium Verträge schließen, die dem Kreuzheer den Durch-□ marsch sichern sollten. □ Eine Gesandtschaft ging an den Sultan Saladin, ihn zur Rückgabe Palästinas oder zu ritterlicher Fehde aufzufordern. 2. Um die Osterzeit 1189 brach der Kaiser mit dem schönsten Heere des Mittelalters von Regensburg auf, vielleicht 100 000 Mann, darunter 20000 Ritter, lauter Deutsche. Mitziehen durfte nur, wer sich selbst verpflegen konnte. Die Regierung des Reiches übertrug er seinem ältesten Sohne Heinrich; für sich dachte er an keine Rückkehr. Trotz aller Griechentücke erreichte das Heer Asien; Friedrich selbst landete als der letzte: „Seid getrost, meine Brüder! Gott ist mit uns!" rief er. Auch in den Wüsteneien Kleinasiens hielt er die Seinen aufrecht. Bei Ikonium warf sich der Greis mitten unter die Feinde und erfocht seinen letzten Sieg. Wenige Tage darauf ertrank er beim Baden im Flusse Saleph. Leidvoll kehrten viele um; die andern zogen unter des Kaisers Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, weiter und bestatteten das Herz ihres Kaisers in Tarsus. Wo die andern Reste Barbarossas ruhen, weiß man nicht. 3. Vor Ackers brach die Pest aus; ihr erlag auch der junge Friedrich. Herzog Leopold von Österreich, dem nunmehr die Führung des Kreuzheers zufiel, wurde von König Richard Löwen-herz von England, der zur See kam, beleidigt und kehrte heim. Als sich dann Richard auf der Heimfahrt im Pilgerkleide durch Deutschland schleichen wollte, ließ ihn Leopold festnehmen; Heinrich Vi. nötigte den Herzog, ihm seinen Gefangenen auszuliefern. Mit diesem vereinbarte er auf dem Reichstag zu Speier ein hohes Lösegeld; bis zu dessen Auszahlung weilte Richard teils am Kaiserhofe, teils in ritterlicher Haft auf der Feste Trifels. Bald nachher starb der alte Löwe in Braunschweig, von der Sage verherrlicht wie sein Schwager und wie sein kaiserlicher Gegner, den das Volk unter seiner thüringischen Bergpfalz Kyffhausen im Zauberschlafe fortleben ließ. 4. Friedrich von Schaben erwirkte kurz vor seinem Tode noch dem Deutschen Orden die päpstliche Bestätigung. Das Ordensland kam später an das Haus Hohenzollern und sollte mit der Mark Brandenburg zur Grundlage der preußischen Monarchie werden.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 76

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
76 Staufer und Kreuzzüge. V. Die Staufer und die Kreuzzüge. 1. Der erste Kreuzzug. 1. Seit den ersten christlichen Jahrhunderten zogen Pilgerscharen zu den Gräbern der Apostel in Rom, dann „über See", um an den heiligen Stätten zu beten und im Jordan zu baden. * *Die älteren Pilgerzüge gingen über Konstantinopel durch Kleinasien oder zu Schiff nach Syrien. Die Reise war mit vielen Entbehrungen und Gefahren verbunden; der Einzug in Jerusalem kostete □ eine empfindliche Abgabe (eitt Goldstück).^ Geschmückt mit Palmenzweig und Jakobsmuschel kehrten die wenigen heim, die nicht auf der Reise umgekommen waren. Am Ende des elften Jahrhunderts fiel Syrien an die seldschuki-schen Türken; Briese des griechischen Kaisers meldeten dem Abendland, daß sie Heiligenbilder verstümmelten und die Wallfahrer mit Erpressungen und Grausamkeiten quälten. 2. Da hielt Papst Urban Ii. bei Clermont in Südfrankreich eine große Kirchenversammlung. In feuriger Rede schilderte er die Rot des Heiligen Landes und den ©nabenlohn, der dort winke. Die Zuhörer riefen schluchzend: „Gott will es!" und hefteten sich ein rotes Kreuz auf die Schulter: sie wollten Gottes Krieger fein nach alt-germanischer Art. Berichte von heimgekehrten Wallfahrern und die Kreuzpredigten frommer Mönche erweckten in Frankreich und Italien leidenschaftliche Erregung. Tausende ungeduldiger Schwärmer und Abenteurer wanderten mit dem Einsiedler Peter von Amiens und dem Ritter Walter Sensaveir (Habenichts) an den Rhein und unter Raub und Mord an der Donau hinunter. In Ungarn und im ©riechenreich fanden sie ein klägliches Ende. Mittlerweile rüsteten sich Ritter und Priester, Bürger und Bauern, Freie und Knechte zur heiligen Reise; in allen Gotteshäusern wurden Schwerter und Pilgerkleider, Pilgerstäbe und Taschen geweiht. Viele luden Frauen und Kinder auf den Ochsenwagen: auch sie sollten Anteil gewinnen an dem großen Heil. * * Papst Urban Ii. war ein geborener Südfranzose; der erste Kreuzzug war in der Hauptsache das Werk der romanischen Christenheit; Südfranzosen wie Graf Raimund von Toulouse und Italiener

5. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
44 Die Staufer und die Kreuzzge. Heer fhrte, wurde von König Richardlwenherz von England, der zur See kam, beleidigt und kehrte heim. Als sich dann Richard auf der Heimfahrt im Pilgerkleide durch Deutschland schleichen wollte, lie ihn Leopold festnehmen; Heinrich Vi. ntigte den Herzog, ihm seinen Gefangenen auszuliefern. Mit diesem vereinbarte er aus dem Reichstag zu Speier ein hohes Lsegeld; bis zu dessen Auszahlung weilte Richard teils am Kaiserhof, teils in ritterlicher Haft auf der Feste Trifels. Bald nachher starb der alte Lwe in Braunschweig, von der Sage verherrlicht wie sein Schwager und wie sein kaiserlicher Gegner, den das Volk unter seiner thringischen Bergpfalz Kyffhausen im Zauberschlafe fortleben lie. 3. Friedrich von Schwaben erwirkte kurz vor seinem Tode noch dem Deutschen Orden die ppstliche Besttigung. Dieser Orden siedelte sich dann zur Zeit Kaiser Friedrichs Ii. im Weichselland an. Er bekehrte die heidnischen Preußen und begrndete einen Staat, der spter an das Haus Hohenzollern kam und mit der Mark Branden-brg zur Grundlage der preuischen Monarchie werden sollte. 6. Der Ausgang der Hohenstaufen und der Kreuzzge. 1. Kaiser Heinrich Vi. eroberte und verwaltete sein unter-italienisches Reich mit Einsicht und anfnglich ohne Hrte; als aber eine groe Normannen-Verschwrung entdeckt wurde, strafte er die Hupter mit der ganzen grausamen Strenge der Zeit und des Landes. Er wollte Apulien dauernd mit Deutschland verbinden und die Kaiser-krne in seinem Haus erblich machen; ein Kreuzzug sollte die Kaiser-Herrschaft auch im Morgenland aufrichten. Da starb der junge Herrscher. -Y~ 2. Gegen Barbarossas jngsten Sohn Philipp erhob eine Gegenpartei Otto Iv., den jungen Sohn des Lwen, zum König. Als der Papst sich fr Otto erklrte, traten manche Fürsten, gereizt durch diese Einmischung, zu Philipp der, dem ,,jungen sen Mann", fr den Walter von der Vogelweide seine herrlichsten Sprche dichtete. Da wurde er aus seiner Pfalz bei Bamberg von dem ge-waltttigen Otto von Wittelsbach aus Rachsucht ermordet, und seine Witwe, die griechische Kaisertochter Irene, die Rose ohne Dorn, die Taube sonder Galle", starb bald nachher auf der Burg Hohen-staufen. Jetzt wurde Otto allgemein anerkannt. Aber als er die Rechte

6. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

7. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
160 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. Deutscher im Gegensatz zu dem Welschen Franz. Auch fürchteten die Fürsten, der französische König werde versuchen, ihre „teutsche Libertät" in die „viehische Servitut" der französischen Vasallen zu verwandeln, d. H. auf seine eigene Macht gestützt, ihrer reichsständischen Anabhängigkeit ein Ende machen. So ging Karl aus der Wahl als Sieger hervor, nunmehr der mächtigste Fürst der Christenheit, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging". Mit dieser Kaiserwahl, die man mit großer Begeisterung begrüßte, begannen die Einmischungen fremder Mächte in die Angelegenheiten unseres Vaterlandes, die jahrhundertelang so schweren Druck und so furchtbares Anheil über unser Volk gebracht haben. Das Fehlen einer starken nationalen Gewalt hat sich aufs schwerste gerächt. Der Forderung einer durchgreifenden Reichsreform stand Karl genau so gegenüber wie sein Großvater. Alle Entwürfe beurteilte auch er lediglich nach dem Gesichtspunkte, ob sie geeignet seien, die Macht des Äauses Äabsburg zu stärken; denn die Kaiserkrone war ihm nur ein Mittel, die Kräfte des Reiches seiner Äauspolitik dienstbar zu machen. Er war daher zu Zugeständnissen an die Reichsstände bereit, wenn sie ihm Truppen und Geld für seine auswärtigen Kämpfe bewilligten. Auf diese Weise erreichte man von ihm die vorübergehende Einsetzung des ständischen Reichsregiments, das während seiner Abwesenheit die Regierung führen sollte. Nach dem Fehlschlag seiner Bewerbung um die Kaiserkrone suchte Franz I. mit Gewalt den Äabsburgern entgegenzutreten. Mit der mittelalterlichen Überlieferung von der Gemeinsamkeit der christlichen Interessen den Angläubigen gegenüber brach er derart, daß er gelegentlich ein Bündnis mit dem Sultan schloß und ihn zu Angriffen auf Angarn bestimmte; seine Schweizer Söldner maßen sich in Oberitalien und an der niederländischen Grenze mit den deutschen Landsknechten. 1525 erlitt er bei Pavia eine schwere Niederlage und geriet sogar selbst in Gefangenschaft. Mit Stolz sangen die „frumben" Landsknechte von diesem glänzenden Erfolge ihrer Tapferkeit und der Feldherrnkunst ihres geliebten Führers Georg von Frundsberg. Franz mußte seine Freilassung durch bedeutende Landabtretungen erkaufen und einen ewigen Frieden geloben. Karl hatte einen glänzenden Erfolg errungen; er besaß jetzt die Vormachtstellung in Europa und bezeichnete sich in der Friedensurkunde als das Äaupt der weltlichen Fürsten der Christenheit. Sofort aber sagten sich der Papst und England, die bisher mit ihm verbündet gewesen waren, von ihm los und schlossen sich an den besiegten Franz an, um das durch Karl gefährdete europäische Gleich-

8. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 68

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
68 Iv. Die Kreuzzüge. tust nicht erloschen waren. Auch blendete das Morgenland mit seinem märchenhaften Glanz und Reichtum die Augen der Europäer; unendliche Beute schien dort zu winken. Die italienischen Städte Venedig, Pisa, Genua trieben schon lange ausgedehnten Landel mit dem Orient. Sie konnten nur gewinnen, wenn im Osten des Mittelmeers christliche Staatenbildungen entstanden. Alsbald machten sie ihre Flotten zur Überfahrt und zur Unterstützung der Kreuzfahrer bereit. So mochte der Papst davon träumen, wie er nunmehr die schismatischen Griechen zum Gehorsam bringen und die Ungläubigen zurückdrängen könnte. Der Gottesstaat auf Erden unter seiner Leitung schien der Verwirklichung entgegenzugehen. Man zählt gewöhnlich sieben Kreuzzüge, die sich auf fast zwei Jahrhunderte verteilen. Indessen fanden sich viel häufiger ritterliche Leere zusammen, die gemeinsam die Fahrt nach dem Orient antraten. Als 1096 auf Urbans Ii. Aufruf die normannische und französische Ritterschaft zum ersten Kreuzzuge rüstete, da eilten dem eigentlichen Kreuzheere Laufen zahlreicher Abenteurer vorauf, die nach abscheulichen Judenverfolgungen am Rhein und ähnlichen Ausschreitungen infolge ihrer Zuchtlosigkeit schon in Europa rühmlosen Untergang fanden. Das Äauptheer gelangte in langsamem Marsch und unter starken Verlusten, die teils in den endlosen Wüstengebieten Kleinasiens, teils aber auch in der lockeren Manneszucht des Lehnsheeres ihre Erklärung finden, ins Äeilige Land. Die Stadt Jerusalem wurde nach längerer Belagerung unter der Führung des Lothringerherzogs Gottfried von Bouillon erobert und das Königreich Jerusalem gegründet, das ganz den Charakter der abendländischen Feudalstaaten erhielt. Seinem Schutze sollten besonders die neugegründeten geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer dienen, deren Mitglieder neben der Übernahme der gewöhnlichen Mönchsgelübde sich dem Kampfe gegen die Ungläubigen sowie dem Geleit und der Verpflegung der Pilger zu widmen hatten. Der Erfolg des ersten Kreuzzuges war dadurch erleichtert worden, daß die Kräfte der Mohammedaner zersplittert waren. Es bestand ein Gegensatz zwischen den Kalifaten von Ägypten und von Bagdad. So konnte das Königreich Jerusalem trotz der lockeren Lehnsverfassung 87 Jahre bestehen, zumal die Flotten der großen italienischen Städte stets neue Hilfsmittel und Streitkräfte nachführten. Als aber um die Mitte des 12. Jahrhunderts die Türken von Bagdad her bedrohlich vordrangen, wurde der „zweite" Kreuzzug unternommen. Die Führung übernahm der König von Frankreich und mit ihm der Äohenstause Konrad Iii., den die Kreuzpredigt Bernhards von Clairvaux erschüttert und zur Teilnahme bewogen hatte.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 238

1904 - Habelschwerdt : Franke
238 1. Ludwigs Enkel Philipp V. erhielt Spanien. 2. England bekam von Spanien Gibraltar und Minorka, von Frankreich Newfoundland (njusaundlnd), Neu-Schottland und die Hudsonsbailnder. 3. Preußen erhielt Obergeldern und die allgemeine Anerkennung der Knigswrde. 4. Der Herzog vou Savoyen bekam Sizilien als Knigreich. 5. Der Kaiser erwarb die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sardinien, das er an Savoyen gegen Sizilien austauschte. 1658-1705 Deutschland und sterreich unter Leopold L, 16581705. 1. Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Ferdinands Iii. suchte Ludwig Xiv. die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, doch wurde vorzglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewhlt. Leopold war eiu gutmtiger Fürst, der sich aber den schwierigen Zeitverhltnissen nicht gewachsen zeigte. Fast seine ganze Regierungszeit ist von Kriegen erfllt, bei deueu es sich besonders um die habsbnrgische Hansmacht handelte. Das deutsche Reich erlitt während seiner Zeit viele Verluste; denn es kam dem raublustigen Frankreich gegenber nie zu einem entschlossenen, einmtigen Handeln: Kaiser Leopold war ein Freund der Wissenschaften und Knste; er grndete die Universitten zu Breslau, Olmtz und Innsbruck. 2. Kriege. Leopold hatte nach drei Seiten hin schwere Kmpfe zu bestehen, im Osten gegen die Trken, im Westen gegen Frankreich und im Innern gegen die unzufriedenen ungarischen Mag na t e n. a. Erster Trkenkrieg, 1664. Die Kriege mit den Trken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen innehatten (S. 162), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Trken gegen Ober Ungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Grofrsten von Siebenbrgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine groe Niederlage. b. Erster Keiekiskrieg gegen Jeudroig Xiv., 1674 1678, (vgl. Geschichte des Groen Kurfrsten). C. Zweiter Trkenkrieg, 16831699. aa. Vera lassung. Das Zurckbleiben deutscher Truppeu in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollstndiger

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 78

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
78 Das Zeitalter Ludwigs Xiv. Waldes, warfen die von heißem Elaubenseifer beseelten Streiter die vierfach überlegene Türkenmacht in die Flucht. Der Großwesir erdrosselte sich auf des Sultans Befehl zu Belgrad. 3. Dreiunddreißig Prinzen hatten tnitgefochten, darunter Eugen von Savoyen und sein Vetter, Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Früh zeigte Eugen bei zarter Gestalt kriegerische Neigung; Alerander der Große war sein Held, Mathematik seine Lieblingswissenschaft. Ludwig Xiv., an dessen Hofe seine Eltern lebten, schenkte ihm die Einkünfte eines Klosters, schlug jedoch dem „kleinen Abt" eine Offiziersstelle ab. Entschlossen, nur als feindlicher Feldherr wiederzukommen, nahm Eugen Dienst im kaiserlichen Heere, in dem seine vier Brüder standen. 4. Der Sieg am Kahlenberg eröffnete den ersten Angriffskrieg der Deutschen gegen den Halbmond. * * Polen und Venedig schlossen mit dem Kaiser ein Bündnis. Die Venezianer eroberten hauptsächlich mit deutschen Truppen Morea (die Peloponnes) und rückten vor Athen; eine Bombe sprengte ein Pulvermagazin auf der Akropolis, das beim Auffliegen den bis dahin wohl- □ erhaltenen Parthenon auseinanderritz. In Ungarn aber erschien jetzt auch ein kurmärkisches Heer. Der alte Kurfürst war zum Abschied selbst ins Lager geritten: „Mit Geist und Gemüt werde ich allzeit in eurer Mitte sein," sagte er. Unter dem Kurfürsten Mar Emanuel von Bayern, den die Soldaten wegen der Farbe seines Wappens den blauen König nannten, nahmen sie ehrenvollen Anteil an der Erstürmung Ofens. Vor Ofen fielen auch sechzig Handwerkersöhne aus Barcelona, die zu Fuß nach Ungarn gekommen waren, um im Glaubenskriege mitzufechten. In langem Ringen wurde den Türken Ungarn entrissen: alle ungarischen Flüsse, sagte man, seien mit deutschem Blute gefärbt. * *Ein neues Türkenheer schlug Markgraf Ludwig Wilhelm, der „Türkenbändiger", in einer glänzenden Schlacht bei Szlankamen gegenüber der Theißmündung; der Großwesir siel. Als der Markgraf dann ein Kommando am Rhein übernahm, trat der 32jährige Prinz Eugen an die Spitze des Lhristenheeres, das ihn mit Jubel begrüßte. Der Sultan Mustafa Ii. führte persönlich sein Heer am rechten Ufer der Theiß aufwärts; in dem Augenblicke, da es den Fluß überschritt, um nach Siebenbürgen zu
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