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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 69

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 69 Die Rasse der „Rothäute", von den Entdeckern I n d i a n e r genannt, bestand aus nomadisierenden Aägervölkern, die auch bis aus den heutigen Tag zum weitaus größten Teil nicht über die (Stufe des Jägerlebens hin- ausgekommen sind." Nur auf den Hochflächen von Mejico und Südamerika traf man seßhafte indianische Volksstämme an. — Als nun „der weiße Mann" kam. wurdeu die Indianer unterworfen oder in die Wildnis zurück- gedrängt. Ganze Völker gingen im Laufe der Zeit zugrunde, andere gehen dem Untergange entgegen. Die Svanier unterwarfen sich das ganze Andengebiet von Mesieo bis zum 8. Amerikas, daher denn auch heute noch in diesem Gebiete die spanische Sprache herrschend ist. „Im gemäßigten und kältern Nordamerika behaupteten die Engländer das Ubergewicht. Brasi- lien nahmen die Portugiesen in Anspruch. Alle Seemächte Europas suchten sich namentlich im fruchtbaren Jnselgebiet von Mittelamerika einen Besikanteil zu sichern. Bei dem Mangel an Arbeitskräften führte man Neger aus Afrika als Sklaven ein. Im Laufe der Zeit, namentlich um die Weude des 19. Jahrhunderts. haben sich die Kolonieen bis ans wenige Reste frei gemacht und selbständige Staaten gebildet. Heute sind dieselben durchweg Republiken. Die Sklaverei ist in allen Staaten ausgehoben. 2. Nordamerika. 1. Grönland *) ist die größte aller Inseln der Erde und wird auf den dreifachen Umfang von Skandinavien geschätzt. Polwärts ist das Land noch nicht erforscht. Die Südspitze liegt mit Petersburg unter gleicher Breite. Das Juuere der Insel ist. wenige Felsspitzen ausgenommen, von Gletschereis bedeckt, das iu gewaltigen Zungen bis zum Meer reicht und hier gewaltige Eisblöcke absetzt. An der 0.-Küste erreichen die Schnee - und Eisberge die Höhe der Alpen; auch ist hier die Küste buch- tenarin und infolge eines kalten Meeresstroms 'von Eisblöcken abgesperrt. An der fjordreichen W.-Küste entlang führt ein warmer Meeresstrom, und das Klima ist hier milder. Hier finden sich auch die meisten An- siedelungen der Eskimos und Europäer. Der kurze Sommer entlockt dem Boden des Küstengebiets eine grüne Pflanzendecke' Gras. Blumenschmuck, Rausch- und Moosbeeren. Die Riesen des grönländischen Oprik (---Wald) sind Weide und Birke, welche fingerdick werden, sehr ästig und verkrümmt am Boden hinkriechen und, sich gegenseitig stützend, mannhoch werden können, so daß sich hier das zwerghafte wilde Renntier verbergen kann. Polarfüchse, weiße Hasen. Eidergänse und Schneehühner beleben noch diese Wildnis. — Grönland steht unter däuischer Herrschaft. Handel mit Walfischspeck, Dunen und Pelz- werk. Hauptort G o d h a a b. — Zu deu Missionsplätzen der Herrn- h n t e r Brüdergemeinde gehören N e n - H e r r n h n t, L i cb t e n a u und F r i e d r i ch s t h a l. Die Eskimos (etwa 10000 Köpfe) sind das bekannteste der nord- amerikanischen Polarvölker und bewohnen die Küsten und Inseln des n. Polarmeers von Grönland bis zum Beringsmeer. Sie gehören zu deu kleinsten Bewohnern der Erde und erscheinen in ihren körperlichen Merk- malen als Ubergangsstämme von den mongolischen zu den amerikanischen Völkern. Als echtes Polarvolk haben sie sich in Wohnung, Kleidung und J Grönland wurde schon im 10. Jahrhundert von den Normannen entdeckt; ihre Kolonieen hielten sich bis ins 11. Jahrhundert. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts legte Dänemark auf Grönland Kolonieen an, und Hans Egede brachte deu Eskimos das Christentum. Später folgten Niederlassungen der Herrnhnter. — Der warme Meeresstrom an der West- kuste ermöglichte ein Vordringen bis sast 831/2°. Im Jahre 1888 wurde Grönland von Nansen durchguert.

2. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 123

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Norowefteuropa- — Skandinavien. 123 den Svötunfjelben (= Riesengebirge) der Galdhäping. (2600 m), die höchste Erhebung Nordeuropas. — Das skandinavische Gebirge besteht in seiner Hauptmasse aus Granit und Gneis. Es ist sehr rauh und unwegsam. Die Bewässerung der Halbinsel ist eine sehr reiche. Die zahl- reichen Flüsse, Elfe (Elf-Fluß, Weißwasser) genannt, haben dem eigen- artigen Bodenaufbau entsprechend einen kurzen, reißenden Lauf, sind reich an Wasserfällen und zur Schiffahrt ungeeignet. Die bedeutendsten Flüsse sind der G l o m m , der K l a r - E l f, der in den Wenersee sich ergießt, als G öt a-Els ans demselben heraustritt, die berühmten Trolhätta- Fälle bildet und bei Göteborg ins Kattegat mündet, ferner der Dal- E l f l'thalflllß) und T o r n e a (a-o) -Elf. — Die größten Seen sind der W e n e r -, Wetter-, H j e l m a r - und M ä l a r s e e. Das K l i m a ist an der norwegischen Küste Seeklima mit reichlichen Niederschlägen und wird durch den Einfluß des Golfstroms bedeutend gemildert, so daß bis über den Polarkreis hinaus noch anbau- sähiges Land zu finden ist. Die Gegend um den Drontheimer Fjord liefert noch ganze Schiffsladungen voll Obst in den Handel. Auf der schwedischen Seite, welche dem Eiusluß des Meeres mehr entrückt und den trockenen Ostwinden ausgesetzt ist, nähert es sich dem Landklima mit wärmeren Sommern und kälteren Wintern als in Norwegen. Allwinterlich überbrückt sich der bottuische Golf mit Eis. „Trockene Luft, viel Licht und Sonnenschein" herrscht in Schweden. Der felsige Boden und der rauhe Gebirgscharakter des Laudes schräukeu den Anbau sehr ein, so daß in Norwegen 2/3, in Schweden V2 der Flächen ungenutzt sind. Von dem Nutzlaude ist zudem der weitaus größte Teil (insonderheit die Gebirgsabhänge) bewaldet. Der Waldbe- stand deckt 34"/« der Bodensläche. Eigenartige Tiere der nordischen Ge- birgswelt sind die Lemminge und der Fjeldsraß, eine Bärenart von Dachsgröße. Das skandinavische Gebirge ist besonders im 8. reich an Mineralien. Besonders ist das schwedische Eisen berühmt. Doch sehlt es an Stein- kohlen und Salz. 2. Dlt Lcwohner. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus deu nordgermanischen Norwegern (Nachkommen der Nor- mannen und Wikinger) und Schwede n. Sie bekennen sich fast aus- schließlich zur evangelischen Kirche. Die Volksbildung steht trotz der in der Landesnatur liegenden Hindernisse auf hoher Stufe. In den kleinen Dörfern und weit zerstreut liegenden Einzelgehöften sorgen Eltern und besondere Wanderlehrer für den nötigen Unterricht der Jugend. — In den n. Gebirgen und Küstenstrichen stnden sich noch Reste der früheren Bevölkerung Skandinaviens. Es sind die m 0 n g 0 l e n a r t i g e n Finne n n n d Lappen, im ganzen etwa 40 000 Köpfe stark. Sie ernähren sich von der Renntierzucht, dem Fischfange, etwas Ackerbau und Jagd. — Skandinavien hat unter allen Ländern Europas die geringste Bevölkerungsdichtigkeit. Diese Erscheinung ist in der rauhen, uuwirtbaren Natur des Binnenlandes begründet. Die Nahrungsquellen der Bewohner richten sich ganz nach der Natur des Landes. Tie 3! or weg er wurden als Anwohner des offenen Meeres von altersher auf die Seefischerei und den Seehandel hingewiesen. Die norwegische Handelsflotte gehört mit zu den größten der Erde. ^Die Hauptaussulp: besteht in Seefischen (Heringen und Stock- fisch) und Holz^, die Haupteinfuhr iu Getreide. Der Ackerbau beschränkt sich ans die Küstensäume an den Fjorden und auf günstig gelegene Gebirgs-

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 108

1905 - Halle a.S. : Schroedel
108 wohner gehören zu den Nordgermanen und ernähren sich vom Fisch- und Robbenfang, dem Einsammeln von Eiderdunen und von der Schafzucht. Obwohl keine Volksschulen bestehen, findet man kaum einen Isländer, der nicht lesen und schreiben könnte. Die alten nordischen Götter- und Heldensagen haben sich bei den Isländern am schönsten er- halten. — Reykjavik (Rauchbucht), Hst. an der Sw.-Kitste. 3. Skandinavien. (= Deutschland, Deutschösterreich und Schweiz, 7 Mill. E.) 1. Tas Land. Skandinavien ist die größte der europäischen Halb- inseln. Angabe der Grenzen nach der Karte! Meeresteile zwischen Ost- und Nordsee! Bodeugestaltung. Das sanftgewellte Hochland tritt im W. und N. hart an die Küste und bildet hier eine feingegliederte Steil- und Klippen- küste. Die tiefen, oft vielarmigen Meereseinschnitte nennt man Fjorde. Sie werden von steilen, himmelanstrebenden Felsen umschlosfeu. Zeige den Sogne (sonje) und den Hardanger Fjord! Zahlreiche Felseninseln, Skjären (schären) genannt, geleiten die Küste. Der n. Punkt Skandinaviens ist das Nordkap, wie eiu duukler Riesenklotz jäh und kahl aufsteigend. Das skandinavische Hochland ist dem Flächenraum nach das größte Gebirge Europas, da es mehr als eine doppelt so große Bodenfläche bedeckt wie die Alpen. Es ist ein Massengebirge, das im 8. die höchsten Erhebungen und weite Hochflächen, Fjelde, d. h. Felsen, aufweist und reich an Schnee- feldern, Gletschern und Wasserfällen ist. Die höchste Erhebung ist der Gald- höpig (2600 m). Nach So. dacht sich das Gebirge in breiten Stufen zum Bottnifchen Meerbusen und zur Ostsee ab und bildet hier zierlich ge- schlitzte Flachküsten. Welche Richtung haben die Flüsse? Der Südwesten hat niedriges Land mit großen Seen. Wie heißen die drei größten? Die zahlreichen Flüsse, Elfe d. h. Fluß genannt, haben einen kurzen reißenden Lauf, sind reich an Wasserfällen und Seen und sind zur Schiffahrt untauglich. Der größte ist der Glomm. Das Klima ist an der norwegischen Küste Seeklima mit reichlichen Niederschlägen Es wird durch den Einfluß des Golfstromes bedeutend ge- mildert, sodaß bis über den Polarkreis hinaus noch anbaufähiges Land zu finden ist. Im Gebirge ist es rauh und kalt; auf der schwedischen Seite, die dem Einfluß des Meeres mehr entrückt und trockner ist, nähert es sich dem Landklima und hat wärmere Sommer und kältere Winter als in Norwegen. Der felsige Boden, das Hochland und die polnahe Lage schränken den Anbau sehr eiu, sodaß in Norwegen 2/3, in Schweden V2 der Flächen un- brauchbar sind. Von dem Nutzlande ist zudem der weitaus größte Teil^ in- sonderheit die Gebirgsabhänge, bewaldet. Es fehlt an Steinkohlen und Salz. Das Tiefland Südschwedens ist die Kornkammer des Landes. 2. Die Bewohner. Skandinavien hat unter allen Ländern Europas die geringste Bevölkerungsdichte. Diese Erscheinung ist in der rauhen, uuwirtbareu Natur des Binnenlandes begründet. Im No. wohnen die mongolenartigen Finnen und Lappen, die von der Renntierzucht, dem Fischfange, etwas Ackerbau und der Jagd leben. Die Hauptbevölkerung be- steht aus den germanischen blauäugigen, blonden Norwegern und Schweden, die sich fast ausschließlich zur evangelischen Kirche bekennen.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

5. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

6. Deutsche Kulturgeographie - S. 190

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
190 V. Das Deutschtum im Auslande. seit Jahrhunderten hat der Deutsche großen Einfluß auf die nordischen Länder ausgeübt, sei es als Heidenapostel oder als Kaufmann, sei es als Gelehrter oder Künstler, überall wird man seine Spuren noch wahrnehmen können. Unter den nordischen Bewohnern deutscher Abkunft finden sich jetzt weniger Gelehrte als vielmehr Fabrikbesitzer und Kaufleute. In den Musik- kapellen sind die deutschen Musiker am zahlreichsten vertreten. Die deutsche Sprache hat sich weite Geltung im Norden verschafft, und in Schweden wird ihr dem Englischen und Französischen gegenüber die erste Stelle eingeräumt. Alljährlich erscheinen in den nordischen Ländern eine Reihe wissenschaftlicher Werke in deutscher Sprache; Nansen und Sven v. Hedin schreiben immer zugleich deutsch. 34. Das Deutschtum in Übersee. Die deutsche Kolonisation innerhalb Europas ist, wenn wir von dem mitteleuropäischen deutschen Kolonisationsaebiet absehen, mit dem dritten Viertel des 19. Jahrhunderts als be- endet zu betrachten. Sie hat sich aber nicht allein auf Europa beschränkt, sondern hat sich auch auf die verschiedensten über- seeischen Gebiete ausgedeynt und da noch mehr Raum und Zahl gewonnen als im alten Europa; in Ubersee steht sie auch heute noch in vollem Schwünge. Die Anzahl der Deutschen in Ubersee beläuft sich auf etwa 14 Millionen. Nordamerika hat sich infolge seiner Klima- wie Boden- Verhältnisse als ein ganz ausnahmsweise bevorzugtes Einwände- rungsgebiet erwiesen. Wohl sind kühne germanische Seefahrer, die Nordmänner, im frühen Mittelalter bis nach Island und den ewigen Eisgefilden Grönlands vorgedrungen, wo sie auch Ansiedelungen gründeten, und weiterhin um das Jahr 1000 nach nordamerikanischen Küsten *), nach Labrador, Neufundland und Gebieten nördlich davon. Indessen haben diese Entdeckungs- fahrten keinen nachhaltigen Einfluß auf eine Auswanderung von norwegisch-grönländischer, geschweige von europäischer Seite her ausgeübt, sie verfielen der Vergessenheit anheim. Erst die Ent- deckungen des Kolumbus und seiner Nachfolger haben die neue Welt dem Horizont der europäischen Völker nahe gerückt. Das große Ziel der überseeischen Auswanderung ist Nordamerika bereits seit drei Jahrhunderten. An dem gesamten Auswanderungsstrom, der sich hierher ergießt, *) Nach Fridtjof Nansen sind die Unternehmungen Eiriks des Roten und die andern Schilderungen dieser Reisen nach „Vinland" oder „Winland" (Weinland ist nichts anderes als das märchenhafte Land draußen im Meere, wie etwa die Insulae Fortunatae der Alten) als historische Aktenstücke fallen zu lassen. Die alte Vorstellung, als ob die alten Norweger in Nordamerika fruchtbare Geftlde angetroffen hätten, wird endgültig zurückgewiesen.

7. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

8. Die fremden Erdteile - S. 108

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 108 - und Chinos bezeichnet. (Vergl. S. 73 der „Grundzüge ic."). Unter dem Namen „Kreolen" versteht man die Nachkommen eingewanderter Spanier, die sich indes nicht immer von jeglicher Mischung freigehalten haben. 6. Weltstelluug. Amerika entwickelte sich nach seiner Ent- deckuug durch Kolumbus rasch zu dem Haupthandelsgebiet des europäischen überseeischen Verkehrs. Ans die Gestaltung des gesamten Welthandels, die Vervollkommnung der Seeschiffahrt und Reederei wurde dies von großem Einfluß. Infolge der aus- gedehnten Plantagenwirtschaft und erfolgreichen Ausbeutung anderer Naturgaben wurde Amerika das Hauptbezugsland unserer so- genannten Kolonialwaren. Von hier kamen n. a. Baumwolle, Tabak, Kaffee, allerlei Gewürze, Kakao, Chinarinde, Edelmettale, Färb- und Feinhölzer, in neuerer Zeit auch Getreide, Petroleum und Fleischwaren. Jnbezng auf Kulturbestrebungen wetteifern manche Sauber Amerikas mit den hervorragendsten europäischen Kultur- staaten, und die amerikanische Industrie hat in mancher Hinsicht sogar die europäische überholt. Endlich ist Amerika noch immer das Hauptziel des europäischen Auswanderer st romes und erregt als solches das unmittelbare Volksinteresse. Ii. Nordamerika. (19,8 Mill. qkm, 90 Mill. E.) 1. Grönland. *) (2170000 qkm, 10500 E.) 1. Das Land. Grönland (--- Grünland, nach dem Rasengrün so genannt, welches im Sommer die Küste umsäumt) ist die größte aller Inseln der Erde, 4 mal so groß als das Deutsche Reich. Die nächstfolgenden drei größten Inseln der Erde, Neuguinea, Borneo und Madagaskar, haben zusammengenommen nur einen Flächeninhalt von der Größe Grönlands. Die Südspitze der Insel liegt mit Peters- bürg unter gleicher Breite; das Nordende reicht bis zum 32.0 u. Br. Das Innere der Insel ist, wenige Felsspitzen ausgenommen, von Gletschereis „Inlandeis" bedeckt, das in gewaltigen Zungen bis zum Meer reicht. Die gewaltigen Eismassen, welche hier die Polar- gletscher ins Meer abladen (kalben), gelangen als Eisberge in niedere Breiten, wo sie abschmelzen. Nicht selten werden sie der Schiffahrt gefährlich. An der Ostknste erreichen die Schnee- und Eisberge die Höhe der Alpen (P e t er m a n n s s p i tz e 3 500 m); auch ist hier die Küste buchtenarm und infolge eines kalten Meeresstroms von Eis- blöcken abgesperrt. An der fjordreichen Westküste entlang führt ein *) Grönland wurde schon im 10. Jahrhundert von den Normannen ent- deckt; ihre Kolonieen hielten sich bis ins 14. Jahrhundert. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts legte Dänemark auf Grönland Kolonieen an, und Hans Egede brachte den Eskimo das Christentum. Später folgten Niederlassungen der Herrnhuter. Im Jahre 1888 wurde Grönland von Nansen durchquert. Der Amerikaner Peary fand 1892 bei 82" n. Br. das Nordende der Insel.

9. Die fremden Erdteile - S. 141

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 141 — die Nachkommen eingewanderter Spanier, die sich indes nicht immer von jeglicher Mischung freigehalten haben. Weltstellung. Amerika entwickelte sich nach seiner Entdeckung durch Kolumbus rasch zu dem Haupt Handels gebiet des europäischen überseeischen Verkehrs. Auf die Gestaltung des gesamten Welthandels, die Vervollkommnung der Seeschiffahrt und Reederei wurde dies von großem Einfluß. Infolge der aus- gedehnten Plantagenwirtschaft und erfolgreichen Ausbeutung anderer Naturgaben wurde Amerika das Hauptbezugsland unserer sogenannten Kolonialwaren. Von hier kamen n. a. Baum- wolle, Tabak, Kaffee, allerlei Gewürze, Kakao, Chinarinde, Edelmetalle, Färb- und Feinhölzer, in neuerer Zeit auch Gelr^ide, Petroleum und Fleischwaren. In Bezng anf Knltnrbestrebungen wetteifern manche Lander Amerikas mit deu hervorragendsten europäischen Kultur- staateu, und die amerikanische Industrie hat in mancher Hinsicht sogar die europäische überholt. Endlich ist Amerika noch immer das Hauptziel des europäischen Answ an derer ström es und erregt als solches das unmittelbare Volksinteresse. Ii. Nordamerika. (23 Mill. qkm, 96 Mill. E.) 1. Grönland.*) (2170000 qkm, 11000 E.) 1. Das Land. Grönland (= Grünland, nach dem Rasengrün so genannt, welches im Sommer die Küste umsäumt) ist die größte aller Inseln der Erde, 4 mal so groß als das Dentsche Reich. Die nächstfolgenden drei größten Inseln der Erde: Neuguinea, Borneo und Madagaskar, haben zusammengenommen nur einen Flächeninhalt von der Größe Grönlands. Die Südspitze der Insel liegt mit Peters- bürg unter gleicher Breite; das Nordende reicht bis zum 82. Breitenkreise. Das Innere der Insel ist, wenige Felsspitzen ausgenommen, von Gletschereis, „Inlandeis" bedeckt, das in gewaltigen Zungen bis zum Meer reicht. Die gewaltigen Eismassen, welche hier die Polar- gletscher ins Meer abladen (kalben), gelangen als Eisberge in niedere Breiten, wo sie abschmelzen. Nicht selten werden sie der Schiffahrt gefährlich. An der Ostküste erreichen die Schnee- und Eisberge die Höhe der Alpen (Petermannspitze 3500 in); auch ist hier die Küste buchtenarm und infolge eines kalten Meeresstroms von Eis- blöcken abgesperrt. An der fjordreichen Westküste entlang führt ein warmer Meeresstrom, und das Klima ist hier milder. Hier finden sich auch die meisten Ansiedelungen der Eskimos und Europäer. *) Grönland wurde schon im 10. Jahrhundert von den Normannen ent- deckt; ihre Kolonien hielten sie bis ins 14. Jahrhundert. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts legte Dänemark auf Grönland Kolonien an, und Hans e den Eskimos das Christentum. Später fotqten Niederlassungen de, Herrnhuter.

10. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
160 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. Deutscher im Gegensatz zu dem Welschen Franz. Auch fürchteten die Fürsten, der französische König werde versuchen, ihre „teutsche Libertät" in die „viehische Servitut" der französischen Vasallen zu verwandeln, d. H. auf seine eigene Macht gestützt, ihrer reichsständischen Anabhängigkeit ein Ende machen. So ging Karl aus der Wahl als Sieger hervor, nunmehr der mächtigste Fürst der Christenheit, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging". Mit dieser Kaiserwahl, die man mit großer Begeisterung begrüßte, begannen die Einmischungen fremder Mächte in die Angelegenheiten unseres Vaterlandes, die jahrhundertelang so schweren Druck und so furchtbares Anheil über unser Volk gebracht haben. Das Fehlen einer starken nationalen Gewalt hat sich aufs schwerste gerächt. Der Forderung einer durchgreifenden Reichsreform stand Karl genau so gegenüber wie sein Großvater. Alle Entwürfe beurteilte auch er lediglich nach dem Gesichtspunkte, ob sie geeignet seien, die Macht des Äauses Äabsburg zu stärken; denn die Kaiserkrone war ihm nur ein Mittel, die Kräfte des Reiches seiner Äauspolitik dienstbar zu machen. Er war daher zu Zugeständnissen an die Reichsstände bereit, wenn sie ihm Truppen und Geld für seine auswärtigen Kämpfe bewilligten. Auf diese Weise erreichte man von ihm die vorübergehende Einsetzung des ständischen Reichsregiments, das während seiner Abwesenheit die Regierung führen sollte. Nach dem Fehlschlag seiner Bewerbung um die Kaiserkrone suchte Franz I. mit Gewalt den Äabsburgern entgegenzutreten. Mit der mittelalterlichen Überlieferung von der Gemeinsamkeit der christlichen Interessen den Angläubigen gegenüber brach er derart, daß er gelegentlich ein Bündnis mit dem Sultan schloß und ihn zu Angriffen auf Angarn bestimmte; seine Schweizer Söldner maßen sich in Oberitalien und an der niederländischen Grenze mit den deutschen Landsknechten. 1525 erlitt er bei Pavia eine schwere Niederlage und geriet sogar selbst in Gefangenschaft. Mit Stolz sangen die „frumben" Landsknechte von diesem glänzenden Erfolge ihrer Tapferkeit und der Feldherrnkunst ihres geliebten Führers Georg von Frundsberg. Franz mußte seine Freilassung durch bedeutende Landabtretungen erkaufen und einen ewigen Frieden geloben. Karl hatte einen glänzenden Erfolg errungen; er besaß jetzt die Vormachtstellung in Europa und bezeichnete sich in der Friedensurkunde als das Äaupt der weltlichen Fürsten der Christenheit. Sofort aber sagten sich der Papst und England, die bisher mit ihm verbündet gewesen waren, von ihm los und schlossen sich an den besiegten Franz an, um das durch Karl gefährdete europäische Gleich-
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