Christentum und Kaiserreich.
5. Nach Ludwigs Tod verfiel die kaum erblühte Gesittung in den Wirren der Zeit. An der Ostgrenze, in dem Ödland, das die Goten aufgegeben hatten, breiteten sich die Slawen aus und fielen immer wieder verheerend in Deutschland ein. In Italien und Burgund entstanden unabhängige Reiche. Die heidnischen Normannen (Nordmänner) oder Wikinger schleppten aus den Küstenstrichen von der Elbe bis zur Earonne unschätzbare Beute in die norwegische Heimat. Bis nach Nowgorod und „Rumaburg" (Byzanz) gingen ihre Raubfahrten. Ja sie fuhren auf ihren flinken Drachenschiffen die Ströme hinauf; Hamburg, Lüttich und Trier sanken in Asche.
* * Graf Bruno fiel an der Spitze der Sachsen im Kampfe gegen
die Räuber; als eine Raubschar in Friesland hauste, rief Erzbischof Rimbert von Bremen das Volk zur Gegenwehr auf: auf einem Hügel stehend, erhob er, allen sichtbar, im Gebet die Hände, bis die Feinde geschlagen waren. Kaiser Karl Iii., der Dicke, der noch einmal das Reich Karls des Großen vereinigte, mußte vor Paris von ihnen den Frieden erkaufen.
König Karl der Einfältige von Frankreich nahm einige ihrer Scharen, damit sie sein Reich schützen sollten, in das schöne Land an der untern Seine auf, das noch heute die Normandie heißt. Andere hatte schon vorher der deutsche König Arnulf bei Löwen an der Dyle geschlagen; seine Krieger erstiegen die Erdwälle und Holzmauern ihres Lagers. Nun richteten sie ihre Züge vorwiegend nach dem soeben geeinten England. Dort machte König Alfred, der Gesetzgeber und Lehrer seines Volkes, nach wechseln ollen Kämpfen aus ihnen Christen und friedliche Bürger.
Dem Christengott ausweichend, fanden manche Normänner ohne Kompaß und Seekarte den Weg nach Island und von dort nach Amerika (das Weißmänner- und Winland); aber wohl gleichzeitig mit ihnen und ihren alten Götterliedern landeten auch schon irische Elaubensboten und Einsiedler; bis in die Tage Karls Iv. gab es einen Bischof von Grönland.
6. Die Küsten des Südmeers aber suchten die Araber (Sarazenen) heim: auf Sizilien hatten sie sich festgesetzt und dehnten ihre
□ Raubzüge auch zu Land aus bis tief ins Innere des Reiches. □
Von der Donau her kam das Nomadenvolk der Magyaren oder Ungarn. Die Leute nannten sie Hunnen. Denn auch sie kamen aus Asien; auch sie trieben sich lange an der mittleren Donau und an der
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Tod Ludwigs Bruno Rimbert Karl_Iii Karl Karls Karl Karl König_Alfred Karls
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Burgund Byzanz Hamburg Sachsen Friesland Bremen Paris Frankreich England Island Amerika Karls Sizilien Donau Ungarn Asien Donau
28
Die Völkerwanderung.
* O Die Germanienreiche in Italien, Afrika und Spanien konnten keine Dauer haben. Die Verschmelzung der Eroberer mit den früheren Einwohnern war unvermeidlich; sie mußte die Barbaren ihrer Eigenart berauben, da die Römer ihnen an Zahl und an Bildung, in der Haus- und Staatswirtschaft wie in der Rechtspflege überlegen waren. Die Germanen waren über das ganze Land verzettelt; nur die Vandalen wohnten beisammen. Seit Theoderichs Tod hörte auch die Verbindung unter den neuen Staaten auf; in den einzelnen Völkerstämmen bekämpften sich Gegner und Anhänger der römischen Gesittung; dabei fehlte es an überlegenen Führern.
□ Am schlimmsten war die Zwietracht bei den Vandalen. □
2. Nach Genserichs Tod waren sie in dem heißen Mauretanien (Marokko und Algerien) verweichlicht. Ihre Vornehmen waren Großgrundbesitzer, die ihre Untergebenen in harter Zucht hielten. In der allgemeinen Not gingen sie in Eold und Seide und frönten zügellosem Wohlleben, das nur Raubzüge und Löwenjagden unterbrachen. Im Krieg wurden sie schlaff und zügellos; ihre Flotte vernachlässigten sie. Ihr König Eelimer hatte seinen römisch gesinnten Vorgänger gestürzt und gab so dem oströmischen Kaiser erwünschten Anlaß, einzugreifen und Afrika zurückzuerobern.
Nun landete der oströmische Feldherr Belisär mit nur 5000 Reitern in Afrika. Nach einem rühmlosen Treffen gab Gelimer Karthago auf, nach einem zweiten warf er sich entmutigt in eine unzugängliche Felsenschlucht. Germanische Söldner schlossen ihn ein. Lange Zeit leistete er verzweifelten Widerstand. Als er aber seinen Neffen mit einem Mauren um ein Stückchen Brot raufen sah, ergab er sich. Auf einem Landgut in Galatien schloß er sein Leben. Rühmlos ist sein Volk verschwunden; die reichen Schätze, die es zusammengeraubt, fielen Belisar zur Beute.
3. Um so glanzvoller ist der Stern der Goten untergegangen. In ihnen lebte Theoderichs Geist; unter drei Heldenkönigen verteidigten sie fast zwei Jahrzehnte lang ihr geliebtes Südland, in dem sie weithin zerstreut wohnten. In überraschendem Angriff gewann Belisar Sizilien und das ungerüstete Neapel. Nun erhob das Volk den erprobten Kriegsmann Witigis auf den Schild.
* *Aber Belisars Umsicht und Tapferkeit entriß den Goten Rom und vereitelte die Rückeroberung: die Mauer Aurelians und Hadrians Grabmal hielten allen Stürmen stand. Dagegen belagerte Belisar
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i.
79
wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein.
4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr.
3. Das Rittertum.
1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter.
* * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann,
dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener).
Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums.
Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden.
(Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü
Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T151: [König Volk Kaiser Reich Fürst Land Gott Wilhelm Deutschland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Karls Signore Friedrich_I.
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Frankreich Akkon Damaskus Jerusalem Karls
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121
nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim.
2. Die Magna Charta und die beiden Rosen.
1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel
in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten.
Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung.
„Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich.
Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung.
2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit
der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa.
* *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen.
3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Vii_von_Frankreich Karl Wilhelm Harald Wilhelm Alfred Wilhelm König_Johann Johann Richard_Löwenherz
Extrahierte Ortsnamen: Englands England Europa Irland Wales Frankreich England
* 8
tig es zum König, verloren aber dennoch Rom, das hierauf
von den Gothen ein ganzes Jahr vergebens belagert wurde
(537 — 538 Marz). Schon drang Belisar, von den, miß-
trauischen Kaiser schlecht unterstützt, weiter vor, gewann Ra-
venna durch List (540 Jan.), als er von Justinian zurückge-
rufen wurde. Die Gothen unter Totilas eroberten fast
ganz Italien wieder, bis Belisar aus Persien dahin zurückgc-
schickt wurde (544), jedoch ohne Macht. Rom wurde von
Totilas erobert (546) und der Befestigung beraubt. Belisar
besetzte und vcrtheidigte cs dennoch, bis er, des kläglichen
Krieges müde, selbst um seine Zurückberufung bat (549). Er
befreite hierauf Constantinopel von den vorgcdrungencn Bul-
garen, und starb 565, nachdem er noch zuvor die Einkerke-
rung wegen eines bloßen Verdachts erfahren hatte. Die Er-
oberung Italiens vollendete mit besseren Hülfsmitteln Na r-
ses (553).
6. Muhamed, Stifter des Islam, 622.
Sein Vater Abdallah und seine Mutter starben ihm früh
und hintcrließen wenig. Von seinem Oheim zu Handelsge-
schäften geleitet, machte er weite Reisen nach Syrien, hei-
rathcte dann eine reiche Wittwe, Chadidscha, und bereitete sich
in der Einsamkeit, der Stifter einer bessern Religion zu wer-
den. Er gab sich für den Propheten des einzigen Gottes aus,
ward anfangs von vielen verlacht, verfolgt, floh nach Medina
(622), kehrte aber nach Mekka mit so großem und begeister-
tem Anhänge zurück, daß alles sich ihm unterwarf, und weit
über Arabien hinaus seine Lehre sich verbreitete. Er starb
632 in seinem 63stcn Jahre.
7. Karl Martell, der Franke, 732.
Er war ein Sohn Pipins von Herstall, der in
dem Reiche der Franken die höchste Würde nach dem Könige
an sich und sein Haus gebracht hatte, und dessen Nachfolger
er wurde (lvisjor domus). Seine Tapferkeit und Kraft
rettete das Frankenrcich durch den Sieg bei Tours (732) von
der Gefahr, den Arabern unterthan zu werden.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Muhamed Abdallah Chadidscha Karl_Martell Karl Franke
83
fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem
Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder-
bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii.
(1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö-
sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga-
rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch
Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die
Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden,
welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt
(1324) ganz aufgegeben wurde.
122. Die Oströmer.
In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei-
ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der
Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und
erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden.
Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man
den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des
Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes
wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz-
zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo-
hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu
halten und zu heben schienen. Bald siel die feste .
Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^
die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204,
das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus
Nicäa zurückkehrten.
123. Nachtheilc der Wahlverfassung für
Deutsch land.
Von anderer Art war der Verfall im Reich der
Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war,
daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs.
Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn
6*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar_Ii Waldemar_Iii Basilius Alexius Manuel Friedrichs
160
Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich.
Deutscher im Gegensatz zu dem Welschen Franz. Auch fürchteten die Fürsten, der französische König werde versuchen, ihre „teutsche Libertät" in die „viehische Servitut" der französischen Vasallen zu verwandeln, d. H. auf seine eigene Macht gestützt, ihrer reichsständischen Anabhängigkeit ein Ende machen. So ging Karl aus der Wahl als Sieger hervor, nunmehr der mächtigste Fürst der Christenheit, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging".
Mit dieser Kaiserwahl, die man mit großer Begeisterung begrüßte, begannen die Einmischungen fremder Mächte in die Angelegenheiten unseres Vaterlandes, die jahrhundertelang so schweren Druck und so furchtbares Anheil über unser Volk gebracht haben. Das Fehlen einer starken nationalen Gewalt hat sich aufs schwerste gerächt.
Der Forderung einer durchgreifenden Reichsreform stand Karl genau so gegenüber wie sein Großvater. Alle Entwürfe beurteilte auch er lediglich nach dem Gesichtspunkte, ob sie geeignet seien, die Macht des Äauses Äabsburg zu stärken; denn die Kaiserkrone war ihm nur ein Mittel, die Kräfte des Reiches seiner Äauspolitik dienstbar zu machen. Er war daher zu Zugeständnissen an die Reichsstände bereit, wenn sie ihm Truppen und Geld für seine auswärtigen Kämpfe bewilligten. Auf diese Weise erreichte man von ihm die vorübergehende Einsetzung des ständischen Reichsregiments, das während seiner Abwesenheit die Regierung führen sollte.
Nach dem Fehlschlag seiner Bewerbung um die Kaiserkrone suchte Franz I. mit Gewalt den Äabsburgern entgegenzutreten. Mit der mittelalterlichen Überlieferung von der Gemeinsamkeit der christlichen Interessen den Angläubigen gegenüber brach er derart, daß er gelegentlich ein Bündnis mit dem Sultan schloß und ihn zu Angriffen auf Angarn bestimmte; seine Schweizer Söldner maßen sich in Oberitalien und an der niederländischen Grenze mit den deutschen Landsknechten. 1525 erlitt er bei Pavia eine schwere Niederlage und geriet sogar selbst in Gefangenschaft. Mit Stolz sangen die „frumben" Landsknechte von diesem glänzenden Erfolge ihrer Tapferkeit und der Feldherrnkunst ihres geliebten Führers Georg von Frundsberg. Franz mußte seine Freilassung durch bedeutende Landabtretungen erkaufen und einen ewigen Frieden geloben.
Karl hatte einen glänzenden Erfolg errungen; er besaß jetzt die Vormachtstellung in Europa und bezeichnete sich in der Friedensurkunde als das Äaupt der weltlichen Fürsten der Christenheit. Sofort aber sagten sich der Papst und England, die bisher mit ihm verbündet gewesen waren, von ihm los und schlossen sich an den besiegten Franz an, um das durch Karl gefährdete europäische Gleich-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Franz Karl Karl Karl Franz_I. Georg_von_Frundsberg Franz Franz Karl Karl Franz Franz Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Welschen_Franz Äabsburg Oberitalien Pavia Europa England
Deutschland die kirchlichen Verhältnisse Deutschlands im Einvernehmen mit den Päpsten. Durch Anlehnung an die Pipiniden suchte er seinen kirchlichen Schöpfungen einen politischen Rückhalt zu geben. Er starb 754 den Martertod.
4. Die Klöster. Als Gründer des Klosterlebens ist der ägyptische Einsiedler Antonius (f 356) anzusehen. Im Abendlande erhielt es einen gewissen Aufschwung durch Benedikt von Nursia, der 529 das Kloster Monte Cassino gründete, von dem zahlreiche andere Klöster ausgingen, welche die Benediktiner-Regel annahmen. Außer der Bedeutung für die Mission haben die Klöster besonders folgende Verdienste:
a) sie waren die ersten Ansiedler in den wilden Gegenden und die Lehrmeister im Acker- und Gartenbau;
b) sie gewährten den Verfolgten Zuflucht, den Kranken und Armen Pflege, den Reisenden Obdach;
c) die Mönche waren die Erzieher und Seelsorger des Volkes;
ä) sie pflegten die Litteratur, Wissenschaft und Kunst (Abschreiben der litterarischen Schätze, Verbreitung durch Unterricht);
e) viele Städte sind aus den Klöstern hervorgegangen.
In späterer Zeit wurden die Klöster besonders eine Stütze der päpstlichen Macht.
Der Orient.
1. Das oströmische Reich.
Dasselbe hielt sich nach dem Untergange Westroms noch ein Jahrtausend. Die Ursache davon ist in der nicht geringen Zahl kluger und starker Herrscher zu suchen. Der bedeutendste Kaiser des 6. Jahrhunderts ist
Justinian, 527—565. Er wußte mit sicherem Blicke tüchtige Männer, wie die Feldherren Belisar und Narses und den Rechtsgelehrten Tribonian, in seinen Dienst zu ziehen.
A. Seine Kriege.
a) Im Kriege gegen die Neu-Perser, deren mächtiger König Chosroes Nuschir-wan von den Ostgoten aufgereizt worden war, wurde die Ostgrenze geschützt.
b) Krieg gegen die Vandalen (Siehe S. 112).
c) Krieg gegen die Ostgoten (Siehe S. 115).
B. Die Staatsverwaltung.
a) Besonders wandte er sein Augenmerk der Rechtspflege zu. Durch den Rechtsgelehrten Tribonian veranstaltete er eine Gesetzsammlung, das Corpus Juris, die Hauptquelle des römischen Rechts.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Personennamen: Antonius Benedikt_von_Nursia
46
beiden jngeren Shne, von denen Lothar das nach ihm benannte Lothringen (ix i. Lothari regnum) besa, starben jedoch frh. Da der ltere Sohn Lothars, Ludwig Il, in Italien mit den Sarazenen, Griechen und dem Fürsten von Benevent zu kmpfen hatte', konnte er es nicht verhindern, da seine Oheime Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche der sein Erbe herfielen und es im Vertrage zu Meerseu 870 teilten. Ludwig der Deutsche'erhielt Lothringen, das Gebiet 870 am Niederrhein und Friesland, und so waren alle deutschen Lnder im Ostfrankenreiche vereinigt.
4. Die letzten Karotinger in Deutschland.
a. Ludwig der Deutsche regierte im Ostfrankenreiche bis zum Jahre 876. Er war ein einfacher Kriegsmann und ein strenger, aber gerechter Herrscher. Auch geistigen Interessen war er zugetau. Otsried von Weienburg widmete ihm den Krist", und das Gedicht Muspilli soll der König selbst abgeschrieben haben.
In den karolingischen Teilreichen herrschten fortwhrende Unruhen. Die Schwche der getrennten Lnder wurde dadurch gesteigert, da im Ost- und Westfrankenreiche die herkmmlichen Reichsteilungen statt-fanden und in Italien sich Gegenknige bekmpften. Dazu kam, da auswrtige Feinde die Grenzen bedrngten. Gegen Italien erhoben sich von Afrika her die Araber, die Kalabrien besetzten, während in Apulieu der Kaiser von Konstantinopel seine Herrschaft aufs neue befestigte. Von Norden drangen die Normannen vor, um im Kampfe mit dem Frankenreiche Beute zu suchen. Im Osten grndete Swatopluk oder Zweutibold, der Fürst der Mhren, ein selbstndiges Reich. In dieses brachten die griechischen Missionre Methodius und Cyrillus das Christentum, und so ging das weite Missionsgebiet der deutscheu Kirche verloren.
Die Normannen (Nordmannen) waren Seeruberscharen, welche der germanischen Bevlkerung der skandinavischen Ksten entstammten. Durch den fortwhrenden Kampf mit der wilden Natur des Nordens, wie durch die zahllosen Fehden, welche die Ausbung der Blutrache hervorrief, bildeten sie sich zu khnen Seefahrern und furchtbaren Kriegern aus. Besondere Snger, die Skalden, pflanzten ihre alten Götter- und Heldensagen (vgl. die islndischen Edden S. 5) fort und fachten ihre Kampflust an. Auf ihren langen und schmalen Schiffen, den Wellenrossen" oder Meeresdrachen", unternahmen die Normannen oder, wie sie sich selbst nannten, Wikinger", d. h. Krieger, weite Fahrten und drangen auf den Flssen bis tief ins Innere der Lnder ein. Hamburg, Bremen, Cln und Trier wurden von ihnen zerstrt,
v. Lher, Kulturgeschichte der Deutschen im Mittelalter: Niedergang der karolingischen Macht. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 22.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: Lothar Lothari Ludwig_Il Ludwig Karl_der_Kahle Karl Ludwig_der Ludwig Ludwig Ludwig_der_Deutsche Ludwig Otsried_von_Weienburg Methodius
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Italien Friesland Deutschland Ostfrankenreiche Italien Italien Afrika Kalabrien Konstantinopel Christentum Hamburg Bremen
Die Türken vor Wien. Iv 6e—72.
77
* * Schon hatten die Türken den Venezianern die letzte Beute aus
dem Lateinischen Kreuzzug, die Insel Kandia (Kreta), weggenommen; an der ruhmvollen Verteidigung hatten sich auch französische und namentlich deutsche Kriegsleute beteiligt. Noch früher hatten sie die Siebenbürger geschlagen und waren in das österreichische Gebiet eingebrochen. Aber der kaiserliche Feldherr Montecuccoli warf sie unter dem Beistand brandenburgischer, bayrischer, sächsischer Truppen bei St. Gotthard an der Raab zurück.
Dennoch drangen die Osmanen, meist im Bunde mit magyarischen Empörern, immer wieder in die österreichischen Grenzlande vor. Allerorten im Reich ertönte die Türkenglocke, bei deren Schall jedermann in Haus und Feld und auf der Gasse ein andächtiges Vaterunser l] beten und Gott um Abwendung der Gefahr anrufen sollte. □
2. Der Grotzwesir (Feldmarschall und Kanzler) erschien mit zahl- lßss losem Heere vor Wien; der Stephansdom sollte eine Moschee werden.
*Der Erotzwesir Kam Mustafa verfügte angeblich über 200 000 Mann und 300 Geschützen, denen der Kaiser nur 100000 Mann mit 100 „Stücken" entgegenzustellen hatte. Aber noch lebte in den Deutschen der Kreuzzugsgedanke: alle Stände und Stämme vereinigten □ sich zur Abwehr. lh
Graf Rüdiger von Starhemberg verteidigte die Kaiserstadt mit Löwenmut; als er verwundet wurde, lietz er sich an die gefährdeten Stellen tragen, um anzufeuern und anzuleiten. Dem Grafen trat der Bürgermeister zur Seite; der Bischof von Wienerisch Neustadt, der in jüngeren Jahren als Malteser auf Kandia gegen die Türken gefochten hatte, leitete die Krankenpflege und war überall zur Hand, wo Trost und Zuspruch nötig war.
Bürger und Studenten halfen dem Häuflein Rüdigers die fast täglich wiederholten Stürme zurückschlagen. Doch die Kraft erlahmte, die Lebensrnittel gingen aus; schon war die Kaiserstadt durch die Geschosse und die Stürme der Belagerer und besonders durch ihre Hauptwaffe, die Minen, in einen Trümmerhaufen verwandelt. Vom Stephansturm stiegen des Nachts Raketengarben auf, Flammenzeichen der höchsten Not!
Da strömte in der Donau-Ebene das Entsatzheer zusammen, das der kaiserliche Feldherr, Herzog Karl V. von Lothringen, mit dem Polenkönig Johann Sobieski gesammelt hatte. Nach einem Kampf am Kahlenberg, dem äußersten Ausläufer des Wiener
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Montecuccoli Gotthard Starhemberg Karl_V._von_Lothringen Karl_V. Johann_Sobieski Johann
Extrahierte Ortsnamen: Wien Wien Häuflein_Rüdigers Donau-Ebene Kahlenberg