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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 17

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Das Ende des Schreckens. Der Feldzug von 1792. I 5 66i. 17 wurde der Blutmensch am 9. Thermidor der Guillotine bergeben samt 1794 seinen Werkzeugen. So erfllte sich das Wort, das ein Girondift dem Revolutionstribunal zugerufen hatte: Ich sterbe in einem Augenblick, wo das Volk die Vernunft verloren hat; ihr werdet sterben an dem Tage, wo es sie wiederfindet." Die Thermidorianer", die nunmehr ans Nuder kamen, hatten Mhe, das Land vor Hungersnot zu schtzen; niemand wollte die Felder bestellen, und infolge der Hinrichtung oder Auswanderung des reichen Adels und der unternehmenden Geschftsleute stockte Handel und Wandel. Nur allmhlich kehrte Ruhe und Ordnung zurck. Vornehme junge Leute, die Jeunesse doree, prgelten die Jakobiner und ihre Brgerinnen". Die rgsten Blutmenschen wurden nach Cayenne gebracht (deportiert) oder enthauptet, darunter der Schuster Simon, der Peiniger des armen Knigsknaben Ludwig Xvii., der kurz nach seinem Erzieher" starb. 6. Die Erste Koalition (17931797). 1. Die zahlreichen Emigranten sammelten in Grenzstdten wie Koblenz, Turin und Brssel Geld und Truppen gegen die Revolution und suchten die Regierungen zum Kriege gegen Frankreich zu reizen. Durch die Aufhebung ihrer Hoheits- und Seelsorgerechte im Elsa, die von der Nationalversammlung verfgt worden war, fhlten sich eine Anzahl weltlicher und geistlicher Fürsten des Reiches verletzt, obgleich ihnen Frank-reich eine Eeldentschdigung fr ihren Verlust anbot. Sie erwiesen den vornehmen Fremden gastliche Aufnahme und duldeten zum Teil auch die Anwerbung von Truppen. Endlich ntigte die Gesetzgebende Versamm-lung und das girondistische Ministerium den unglcklichen König, den Krieg an sterreich zu erklären. 1792 Alsbald verband sich König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, der ritterliche Neffe Friedrichs des Groen, mit dem Kaiser Franz Ii., um in Frankreich Thron und Altar zu schtzen. Herzog Ferdinand von Braunschweig, dessen Oheim die Franzosen so oft geschlagen hatte, befehligte das verbndete Heer, dem sich der König persnlich an-schlo. Zur Zeit der Septembermorde schien der Weg offen fr den militrischen Spaziergang nach Paris". Da warf sich General Dumouriez in Frankreichs Thermopylen": die Argonnenpsse. Ferdinand ver-sumte den rechten Zeitpunkt fr einen entschlossenen Angriff; er begngte sich mit der Beschieung der Stellung der Franzosen. Augenzeuge dieser Kanonade von Valmy" war auch Goethe: er hatte seinen Herzog, der das Halberstdter Krassier-Regiment befehligte, ins Feld begleitet. Den ihm befreundeten Offizieren sagte er, um sie nach dem Mierfolg Keller, Geschichte. Teil Iv. 2

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 5

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Freiheitskampf der Amerikaner. I lbi5. 5 und der Ernte ohne Umstnde nach Hause; sie wurden freilich auch ganz unzulnglich bezahlt und verpflegt: sie froren und hungerten. Es er-forderte die ganze Geschicklichkeit und die unerschpfliche Geduld des Feld-Herrn, um sie unter dem Sternenbanner notdrftig zusammenzuhalten; zweimal hintertrieb Washington nur mit Mhe einen gefhrlichen Auf-stand. Um so willkommener war die Hilfe, die aus Europa kam: der jugendliche Marquis von Lafayette verlie sein Weib und rstete auf eigene Kosten ein ganzes Schiff mit Kriegsbedarf aus, um es den Aufstndischen zuzufhren; der Pole Kosciuszko trat in das 9)an$ee= Heer ein; ein preuischer Offizier von Steuben bte die Shne der Freiheit" nach preuischer Art ein und gewhnte sie an strammes Kommando. Frankreich untersttzte auf Ludwigs Xvi. Betreiben die Ameri-katter vorerst heimlich; am Versailler Hof wirkte Benjamin Franklin als Vertreter des Kongresses: er hatte sich vom Buchdruckerlehrling zum Staatsmann emporgearbeitet und den Blitzableiter erfunden; der Knigshof wie die Pariser verehrten den schlichten Mann, dessen natrlich weies Haar unter der Marderfellmtze hervorquoll. Selbst in England gab es weitblickende Männer, die den Krieg mibilligten und auf den Gewinn hinwiesen, den die Kolonien durch die Abnahme englischer Waren dem Mutterland gewhrten. Der ehemalige Minister William Pitt (Lord (Ehatham) sprach im Oberhaus so bewegt fr die Amerikaner, da er in Ohnmacht fiel und nach fnf Wochen starb. 4. Noch im Unabhngigkeitsjahr war ein berfall auf die in ihr Weihnachtsfest vertieften Hessen geglckt. Dann mute ein englischer General vor den Aufstndischen die Waffen strecken. Jetzt sprach Frankreich die Anerkennung der Bereinigten Staaten aus und schlo mit ihnen Bndnis und Handelsvertrag; Friedrich der Groe sperrte den englischen Sldnerschiffen die Weser bei Minden. Verstrkt durch ein franzsisches Hilfskorps, bei dem gleichfalls Deutsche standen, nahm Washington bei Porktown unweit Iamestown ein englisches Heer gefangen: da fielen die Deutschen, die in beiden Heeren dienten, einander um den Hals und weinten der Schmach und Elend des Fremdendienstes. Nach diesem Erfolg des Sternenbanners erkannte auch England die Unabhngigkeit der Vereinigten Staaten an und trat ihnen im Frieden zu Versailles alles Land bis an den Mississippi ab. Es hatte seine grte Kolonie und einen groen Teil seines Ansehens eingebt. William Pitts gleichnamiger Sohn, der jetzt mit vierundzwanzig Jahren Minister wurde, sollte es wieder zu Ehren bringen. 5. Den wackeren Washington wollten jetne Soldaten als Monarchen ausrufen. Er kehrte still auf sein Gut Mount Vernon in Virginien zu--

5. Geschichte der neuesten Zeit - S. 91

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Frankfurter Kaiserwahl. Volksaufstnde. Iii 10610. 91 aus Gnade verliehen (oktroyiert) hatte, zum Deutschen Kaiser. Aber 1849 er selbst wollte sterreich um jeden Preis beim Reich erhalten: Deutsch-land ohne Osterreich," schrieb er seinem Freund, dem Prinz-Gemahl Albert, nach London, wre schlimmer als ein Gesicht ohne Nase." Und dem Reichs-verweser schrieb er: sterreich mu Karls des Groen Krone erblich haben und Preußen erblich das Schwert von Deutschland. Das ist mein felsenfestes Bekenntnis." Die Zumutung gar, die Kaiserkrone aus den Hnden der Revolution zu empfangen, war ihm ebenso unertrglich wie die Besorgnis, sie mit den Waffen gegen den Donaustaat verteidigen zu mssen. Als daher eine Abordnung des Parlaments unter der Fhrung des Prsidenten Eduard Simson vor ihm erschien, lehnte er die Krone ab; sie wrde, uerte er einmal, fr ihn das Halsband der Leibeigenen im Dienste der Revolution" sein. Entmutigt kehrten die meisten Abgeordneten heim; Preußen und Osterreich riefen die Mitglieder der Nationalversammlung ab, die ihrem Staats-verband angehrten. 9. Das Volk aber wollte Verfassung und Kaisertum erzwingen. In Sachsen, wo der Hofarchitekt Gottfried Semper die Barrikaden er-baute und der Hofkapellmeister Richard Wagner sie verteidigen half, in der Rheinpfalz, in Baden flammte der Brgerkrieg empor; Tausende von Soldaten nahmen daran teil und bemchtigten sich der Bundes-festung Rastatt; in Westfalen und im Rheinland meuterten die einberufenen Landwehrleute. Der flchtige roherzog von Baden und der Reichs-verweser riefen die Hilfe Preuens an. Die Truppen, die König Friedrich Wilhelm unter der Fhrung seines Bruders Wilhelm sandte, bewltigten rasch die Aufstnde: die Pflzer jammerten, man sehe nichts als Himmel und Pickelhauben. Nach zher Verteidigung fiel Rastatt, aus dessen engumdrngten Mauern der Student Karl Schurz sich soeben gerettet hatte, wie es wenige Monate spter seiner Verwegenheit und Umsicht gelang, seinen Lehrer Gottfried Kinkel aus dem Zuchthaus zu Spandau zu befreien. Unter den eidbrchigen Soldaten waltete das Standrecht seines trau-rigen Amtes; zahlreiche Aufstndische retteten sich nach England oder Amerika. 10. In Italien begann der Krieg im Frhjahr 1849 aufs neue. Der Kampf wird kurz sein," rief Feldmarschall Radetzky seinen Soldaten zu: noch einmal folgt Eurem greisen Fhrer zum Siege!" Nach viertgigem Feldzug zwang sein Sieg bei Novara König Karl Albert zur Abdankung; sein Sohn Viktor Emanuel schlo Frieden. Franzosen und sterreicher eilten dem Papst Pius Ix. zu Hilfe, der vor

6. Geschichte der neuesten Zeit - S. 98

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
98 Die Aufrichtung der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches. eigene ftraft, fast ohne Unterricht; seine Aufstellung als Kandidat (Nomi-nation") fr die Prsidentenwahl erinnerte den deutsch-amerikanischen Staatsmann Karl Schurz an die Sage von dem Rmerfeldherrn (Einem* natus, den die Boten des Senats vom Pfluge wegholten. Jetzt traten die meisten Sdstaaten aus der Union aus und erklrten sich als eine eigene Republik der Konfderierten Staaten von Amerika". Ihre Hauptstadt Richmond lag in der Luftlinie nur 160 km von Washington entfernt. Diesem Partikularismus widersetzten sich die Nordstaaten, entschlossen, die Union als einheitlichen Gesamt st aat zu erhalten. Ein berfall der 1861 Emprer auf eine Feste bei Charleston erffnete den Brgerkrieg; gleich am folgenden Tage rief eine Proklamation des Prsidenten 75000 Freiwillige unter die Waffen. Eine unerhrte Begeisterung erwachte: der Millionrsohn eilte an der Seite des Arbeiters zur Fahne; das Land glich einem Kriegslager. Immer neue Regimenter wurden errichtet und eingebt, fr deren Ausrstung und Verpflegung der Prsident Sorge trug. Zuletzt flatterte das Sternenbanner der einer halben Million Krieger; unter ihnen leuchteten die Deutschen, auch viele Achtundvierziger Freischrler, durch kriegerische Tchtigkeit hervor: 200000 waren es im Laufe des Krieges! Die Sdstaaten jedoch hatten in ihren Milizen besser gebte Mannschaften und fhigere Offiziere, weil die Shne der reichen Herren vielfach auf der Kriegsschule erzogen waren. Mehrmals bedrohten ihre Heere die Bundeshauptstadt. Aber die Verfechter der Bundeseinheit lieen sich nicht irremachen. Unter dem Druck einer Reihe schwerer Niederlagen, die ihre Truppen in den Tlern des Potomac, Shenandoah, Rappahannoc erlitten, erklrte Lincoln im zweiten Kriegsjahr durch eine neue Proklamation alle Sklaven in den abgefallenen Staaten fr frei. Die Schwarzen entflohen scharenweise, und man bildete aus ihnen farbige" Regimenter, die sich tapfer schlugen. In einem diente Garrisons Sohn als Offizier. Zur See besaen die Nordstaaten eine berlegenheit, die Handel und Wohlstand der Konfderierten schlielich vernichten mute: die Ausfuhr stockte, der Kriegsbedarf lie sich nicht mehr ergnzen. So mute der Krieg zu Ende gehen. Whrend die Potomaoarmee" Washington verteidigte, drang die Westarmee", in den beiden letzten Feldzgen unter der Leitung des ehe-maligen Feldmessers Ulysses Grant, am Tennessee hinauf und am Mississippi hinunter, um den Sden einzukreisen; und als Grants Unter-feldherr Sherman der die Alleghanys ging und, marching through Georgia", Savannah erreichte, mute sich Richmond ergeben und Lee, 1865 der tchtigste General der Konfderierten, die Waffen strecken.

7. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

8. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 100

1835 - Stendal : Franzen und Große
100 des Wohlstandes ihres Reichs machte, Jacob Stuart zum Thron gelangt 1603, wodurch Schott- land auf immer mit England vereinigt wurde. Auch hier wurde der (herrschenden) protestantischen Kirche noch immer im Stillen cntgcgengewirkt. Pulverver- schwörung 1605. Karl I. schien überspannten Puri- tanern die Katholiken zu milde zu behandeln. (Blut- bad in Irland 1641). Sein Streit und Krieg mit dem Parlament führte ihn 1647 in Gefangenschaft, 1649 auf das Blutgerüst. England war einstweilen eine Republik unter Oliver Cromwell, als Protektor. 159. Verhältnisse der nordischen Reiche. Im skandischen Norden war ein wahrend des deut- schen Krieges abermals erfolgter Ausbruch dänischer Feindseligkeiten in Kurzem siegreich von den Schweden durch den Frieden zu Brömscbroo 1645 bcigelcgt. Rußland aber hatte unter Wasilei 1521 zum letzten Male einen Anfall der Tartaren erduldet. Iwan 1l. roh und hart, wie sein Volk, unterwarf Kasan 1552, und kämpfte mit unablässiger, obwohl vergeblicher, Anstrengung um den Besitz des schönen Livlands, das sich in den Schutz Polens begab (Vertrag zu Wilna 1561), so wie Esthland sich Schweden damals unter- worfen hatte. Aber obwohl Polen dadurch der größte und mächtigste Staat des Nordens wurde, so erwei- terte doch auch Rußland sein Gebiet ungemein durch die Eroberung von Sibirien gegen Ende des 16. Jahr- hunderts. Übrigens lag in der Verfassung Polens der Keim nothwendiger Auflösung, während Rußland selbst in den inncrn Unruhen, die nach Feodor's Tode (1598) cingetrcien waren, mehr Einheit und

9. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 160

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
160 Iii. Die Habsburgische Weltmacht und Frankreich. Deutscher im Gegensatz zu dem Welschen Franz. Auch fürchteten die Fürsten, der französische König werde versuchen, ihre „teutsche Libertät" in die „viehische Servitut" der französischen Vasallen zu verwandeln, d. H. auf seine eigene Macht gestützt, ihrer reichsständischen Anabhängigkeit ein Ende machen. So ging Karl aus der Wahl als Sieger hervor, nunmehr der mächtigste Fürst der Christenheit, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging". Mit dieser Kaiserwahl, die man mit großer Begeisterung begrüßte, begannen die Einmischungen fremder Mächte in die Angelegenheiten unseres Vaterlandes, die jahrhundertelang so schweren Druck und so furchtbares Anheil über unser Volk gebracht haben. Das Fehlen einer starken nationalen Gewalt hat sich aufs schwerste gerächt. Der Forderung einer durchgreifenden Reichsreform stand Karl genau so gegenüber wie sein Großvater. Alle Entwürfe beurteilte auch er lediglich nach dem Gesichtspunkte, ob sie geeignet seien, die Macht des Äauses Äabsburg zu stärken; denn die Kaiserkrone war ihm nur ein Mittel, die Kräfte des Reiches seiner Äauspolitik dienstbar zu machen. Er war daher zu Zugeständnissen an die Reichsstände bereit, wenn sie ihm Truppen und Geld für seine auswärtigen Kämpfe bewilligten. Auf diese Weise erreichte man von ihm die vorübergehende Einsetzung des ständischen Reichsregiments, das während seiner Abwesenheit die Regierung führen sollte. Nach dem Fehlschlag seiner Bewerbung um die Kaiserkrone suchte Franz I. mit Gewalt den Äabsburgern entgegenzutreten. Mit der mittelalterlichen Überlieferung von der Gemeinsamkeit der christlichen Interessen den Angläubigen gegenüber brach er derart, daß er gelegentlich ein Bündnis mit dem Sultan schloß und ihn zu Angriffen auf Angarn bestimmte; seine Schweizer Söldner maßen sich in Oberitalien und an der niederländischen Grenze mit den deutschen Landsknechten. 1525 erlitt er bei Pavia eine schwere Niederlage und geriet sogar selbst in Gefangenschaft. Mit Stolz sangen die „frumben" Landsknechte von diesem glänzenden Erfolge ihrer Tapferkeit und der Feldherrnkunst ihres geliebten Führers Georg von Frundsberg. Franz mußte seine Freilassung durch bedeutende Landabtretungen erkaufen und einen ewigen Frieden geloben. Karl hatte einen glänzenden Erfolg errungen; er besaß jetzt die Vormachtstellung in Europa und bezeichnete sich in der Friedensurkunde als das Äaupt der weltlichen Fürsten der Christenheit. Sofort aber sagten sich der Papst und England, die bisher mit ihm verbündet gewesen waren, von ihm los und schlossen sich an den besiegten Franz an, um das durch Karl gefährdete europäische Gleich-

10. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 86

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
86 Vii. Die Ausbreitung des Deutschtums im Mittelalter. kamen Vertreter der kleinen Kronvasallen und der Aftervasallen hinzu, in deren Lände auch die Verwaltung der Grafschaften gelegt wurde (Selfgovernment). Sie bildeten bald das Laus der Gemeinen (Unterhaus), während die Prälaten und Barone im Lause der Lords (Oberhaus) vereinigt wurden. So war die Macht der englischen Könige beschränkt, aber sie konnten sich auch auf die beiden Körperschaften stützen, wenn es galt, päpstliche Machtansprüche zurückzuweisen. Oberhaus und Unterhaus bildeten die Grundlage für die feste Einheit des englischen Nationalstaates. Zn Frankreich wurde die hohe Aristokratie vom Königtum überwunden, in England trat sie in ihren hohen und niederen Schichten an der Seite des Königs in den Dienst des nationalen Gesamtstaates. Die skandinavischen Völker sind um das Jahr 1000 christlich geworden. König Waldemar I. von Dänemark nahm sein Reich von Friedrich Barbarossa zu Lehn. Nach dem Sturze Leinrichs des Löwen fehlte jedoch im Norden Deutschlands eine Macht, die der aufstrebenden dänischen entgegenzutreten vermocht hätte. So konnte Waldemar Ii. die südlichen Ostseeländer unterwerfen und die slavischen Fürsten von Mecklenburg und Pommern zu seinen Vasallen machen, ohne daß Kaiser und Reich ihm ein Lindernis bereiteten. Ja, Friedrich Ii. bestätigte ihm im Kampfe gegen die Welfen den Besitz aller Länder jenseits der Elbe. 1127 erhoben sich aber die Unterworfenen und machten in der Schlacht bei Bornhöved der dänischen Fremdherrschaft ein Ende. Über die slavischen Nachbarstaaten, von denen Polen und Böhmen die mächtigsten waren, behauptete das Reich von den sächsischen Kaisern an seine Lehnshoheit mit wechselndem Glück. Über Polen hat sie Friedrich Barbarossa zum letztenmal zur Geltung gebracht. Böhmen blieb dauernd beim Reich, und sein König wurde der mächtigste deutsche Territorialfürst. Vii. Die Ausbreitung des Deutschtums im Mittelalter. Durch die Verträge von Verdun und Merfen war die Westgrenze der ostfränkisch-deutschen Macht festgelegt worden. Nationale Gesichtspunkte hatten dabei keine Rolle gespielt; daher deckt sich die 870 festgesetzte Grenze auch fast an keiner einzigen Stelle ihres Verlaufs mit der deutsch-romanischen Sprachgrenze. Indessen überwog im Ostreiche bei weitem das Deutschtum; nur in den westlichen Teilen des Lerzogtums Lothringen konnte sich die französische Sprache halten, besonders in den herrschenden Schichten. Im ganzen ist, von geringen Verschiebungen abgesehen, die Westgrenze des deutschen Volks-
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