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1. Geschichte des Mittelalters - S. 174

1887 - Leipzig : Teubner
174 Ludwigs Ix. Kreuzzüge 1248. 1270. an, auch Erwachsene, Männer und Frauen, Geistliche und Laien, und so zogen diese jungen Kreuzfahrer, trotz der Abmahnungen ihrer Eltern und Verwandten, zum Teil über die Alpen nach Italien, zum Teil in die französischen Häfen am Mittelmeer, um sich nach Palästina einzuschiffen. Ein großer Teil derselben kam durch Hunger und Ermattung um, ehe sie Italien erreichten; die in den Hafenstädten Angekommenen fielen meistens Betrügern in die Hände und wurden den Ungläubigen als Sklaven verkauft. Nach dem Kreuzzug des Kaisers Friedrich Ii. unternahm noch der König von Frankreich, Ludwig Ix. oder der Heilige (1226 — 1270), einen Kreuzzug im I. 1248, den er in einer schweren Krankheit gelobt hatte. Er griff Ägypten an, eroberte Damiette, wurde aber auf dem Zuge gen Kairo geschlagen und gefangen. Er erhielt seine Freiheit gegen ein großes Lösegeld und kehrte, ohne etwas ausgerichtet zu haben, in die Heimat zurück (1254). Da er sein Gelübde noch nicht erfüllt glaubte und der Sultan von Ägypten den Christen in Palästina eine Besitzung nach der andern entriß, so rüstete er nach etwa 20 Jahren (1270) eine neue Fahrt aus, ging aber zunächst hinüber nach Tunis, weil es hieß, der Fürst von Tunis werde unter dem Schutze des Kreuzheeres zum Christentum übergehen. Aber der König sah sich in seinen Hoffnungen getäuscht. Während er die Stadt belagerte, erlag er mit einem großen Teil seines Heeres einer Seuche. Im I. 1291 ging Accon, die letzte Besitzung der Christen in Palästina, an die Ungläubigen verloren. Einen dauernden Besitz im Osten hatten also die Kreuzzüge nicht zur Folge gehabt; aber ihre Wirkungen auf das christliche Abendland waren doch bedeutend. Sie hatten das Ansehen und den Einfluß der Päpste und der Geistlichkeit gehoben. Da durch den Untergang zahlreicher Ritter und Edlen viele Lehen erledigt wurden, erweiterte sich die Hausmacht der Fürsten; die bürgerlichen Gemeinden erkauften von ihren Herren, welche für ihren Auszug viel Geld brauchten, mancherlei Freiheiten, und die leibeigenen

2. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1887 - Leipzig : Teubner
Dänen in England 1013—1042. 121 niemand wagte es, sie wegzunehmen. Außerdem sorgte Alfred für Hebung des Ackerbaus, des Handels und der Gewerbe, er verschönerte die Städte durch herrliche Bauten, namentlich London, das zur Hauptstadt gemacht wurde. Auch viele Schulen und Klöster wurden errichtet zur Verbreitung und Förderung der Bildung, berühmte Gelehrte wurden ins Land gerufen. Er selbst arbeitete beständig an seiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung; in seinem 36. Jahre lernte er noch die lateinische Sprache, und er hat mehrere nützliche Werke in das Angelsächsische übersetzt, wie das S. 27 erwähnte Werk des Boetius. Alfred d. Gr. regierte von 871 — 901. Unter seinen ^ Nachfolgern sank das Reich wieder durch Aufstände im Innern und erneute Einfälle der Dänen. Als der König Ethelred Ii. im I. 1002 sämtliche Dänen im Lande an einem Tage ermorden ließ, erfolgte die völlige Eroberung Englands durch den Dänenkönig Sueu (1013). Auf diesen folgte Knud der Große (1016 — 1035), der uns als Freund des deutschen Königs Konrad Ii. bekannt ist und der mächtigste Herrscher in Nordeuropa war. Er besaß England und Dänemark und eroberte dazu einen Teil von Schweden. Nach Knuds Tode teilten sich seine drei Söhne in sein Erbe; Harald I. erhielt England. Dessen Stamm erlosch 1042, und die Engländer hoben wieder einen Sprossen des angelsächsischen Königshauses auf den Thron, Eduard Ii., „den Bekenner" (1042 — 1066). Als nach besten Tode sein Schwager Harald Ii. als König anerkannt ward, erhob sich gegen diesen der mit dem angelsächsischen Kömgshanse nah verwandte Herzog Wilhelm von der Normandie, der sich durch die Eroberung Englands den Beinamen der Eroberer gewann.*) Wilhelm von der Normandie, ein tapferer und heldenmütiger Kriegsmann, fuhr im I. 1066 auf wenigstens fc'nmnl Normandie war im I. 911 von dem französischen g dem Normannenführer Rollo als Lehen übergeben worden.

3. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 152

1879 - Leipzig : Teubner
152 Karl in der Türkei 1709—14. Aber Karl war znr Rückkehr nicht zu bewegen. Der Friede am Prnth hatte ihn mit Zorn und Grimm erfüllt, und fein Trotz und Starrsinn wuchs, als alle Versuche, einen neuen Krieg Zwischen der Türkei und Rnßlanb herbeiznfnhren, mißglückten. Nachbem der Sultan wieberholt in ihn ge-brungen war, seine Abreise zu Beschleunigen, erklärte er zuletzt, er öebürse einer halben Million Thaler, um seine Schul-ben zu bezahlen. Der Sultan gab ihm noch 100,000 Thlr. utehi'5 aber Karl blieb und machte eine neue Forberung. Da warb enblich in Constantinopel beschlossen, den beschwerlichen Gast mit Gewalt zu vertreiben. Es würden 2000 Janitscharen und 12,000 Tataren gegen sein Lager-geschickt, das er mit seinen 300 Schweden zu vertheibigen entschlossen war. Denn die Polen und Kosaken, die noch bei ihm gewesen, hatten ihn verlassen. Die türkischen Kanonen zersprengten die schwebische Mannschaft vor Karls verschanztem Hanse; Karl aber vertheibigte sich mit etwa 60 M. in seiner Wohnung mit solcher Tapferkeit, daß die Türken zuletzt Feuer anlegten, um ihn herauszutreiben. Karl kämpfte mit den eingebrungenen Feinben in bent brennenben Hause, bis die glühenben Balken über ihnen zusammenbrachen; dann stürzte er mit seiner Schaar heraus, um sich in ein anberes noch unversehrtes Haus zu werfen. Aber in der Thüre verwickelte er sich mit seinen langen Sporen und fiel zu Boben. Die Janitscharen stürzten sich über ihn und entwaffneten ihn (Febr. 1714). Die bei biefem Kampfe bewiesene tollkühne Tapferkeit des „Sultan Eisenkopf", wie die Türken den König nannten, erwarb ihm bei den Türken eine solche Achtung, daß man vorläufig von einer gewaltsamen Fortschaffung besselben abstanb. Er warb nach Demotika bei Abrianopel gebracht, und bort blieb er noch bis zum Herbst 1714. Damals erschien bei ihm ein Abgesanbter des schwebischeu Reichsraths mit der Melbung, wenn er noch länger von seinen Staaten fern bleibe, so sei in Schweden ein Ausstanb und die Erwählung eines Reichsvorstehers zu befürchten. Das bewog ihn zur Rückkehr. Am 1. Octbr. machte er sich auf und zog,

4. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 46

1879 - Leipzig : Teubner
46 Zweiter Krieg mit Franz I. 1527—29. Franz Sforza, Herzog von Mailand, sowie die Republik Venedig hatten mit Frankreich die heilige Liga geschlossen, welche den Zweck hatte, die Kaiserlichen aus Italien zu vertreiben. Der alte Pescara war gestorben; deshalb führte Bourbon in Oberitalien allein den Oberbefehl über die Truppen des Kaisers. Da er dem Heere der Liga gegenüber zu schwach war, so sammelte Fruudsberg im Auftrag des Kaisers in Deutschland ein Heer von 16,000 Lanzknechten, unter denen viele Lutheraner waren — Frnndsberg selbst war ein Anhänger Luthers — und führte sie dem Herzog Bourbon zu. Karl V., in bessert Ländern die Sonne nicht unterging, litt oft Mangel an Geld. Schon Frnndsberg hatte bei seinen letzten Werbungen für den Kaiser seine eigenen Landgüter und das Geschmeide feiner Frau verpfänden müssen. In Italien konnte jetzt Bourbon feinen Truppen den Sold nicht zahlen, so daß in dem Heere eine Rebellion ausbrach. Die Spanier und die Deutschen schrieen nach Geld und drohten mit Plünderung der Städte. Dem alten Frnnds-6erg, den stets feine Untergebenen wie einen Vater angesehen hatten, war bisher eine Meuterei feiner Truppen etwas Unerhörtes gewesen; als er jetzt, von Schmerz und Zorn erfüllt, eine mahnende und beschwichtigende Anrede an sie hielt und sie, statt sich zu beruhigen, ihre Lanzen gegen ihn streckten und „Geld, Geld!" schrieen, da sank er plötzlich, vom Schlage getroffen, rücklings auf eine Trommel nieder. Die Lanzknechte gingen erschrocken und voll Reue auseinander; aber Frnndsberg erholte sich nicht wieder. Er starb bald nachher. Bourbon mußte jetzt allein den Oberbefehl übernehmen, und die Soldaten zwangen ihn gegen Rom zu marschireu, das ihnen reiche Beute versprach. Mit 25,000 Mattn erschien Bourbon vor Rom, am 5. Mai 1527. Gleich ant folgenden Tage wurde der Sturm gegen die Mauern unternommen und die Stadt trotz der tapfersten Gegenwehr erobert. Bourbon selbst fiel bei dem Sturm, von einer Mnsketenkugel getroffen, als er eben eine Leiter ergriffen hatte und hinaufstieg. Das führerlose Heer, voll Rachgier und Habsucht, trieb sich, plündernd und alle

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 47

1879 - Leipzig : Teubner
Eroberung Roms 1527. 47 möglichen Greuel verübend, 14 Tage lang in den Straßen der ewigen Stadt umher. Kein Haus, kein Palast, keine Kirche blieb verschont, die Menschen jeglichen Alters, Geschlechts und Standes wurden aufs empörendste mißhandelt. Cardinäle und Bischöse wurden, die Hände auf den Rücken gebunden, durch die Straßen geschleppt und nicht losgelassen, bis sie schwere Schatzung bezahlt. Die Spanier besonders zeichneten sich durch Habsucht und Grausamkeit aus, die deutschen Lutheraner trieben in ihrem Uebermuth und religiösen Hasse mit der katholischen Kirche und dem Papste, der sich in die Engelsburg geflüchtet, ein tolles, frevelhaftes Spiel. Mit Hohn und Spott äfften sie die Ceremonien der Kirche nach; sie zogen, als Cardinäle vermummt, auf Eseln in der Stadt umher; vor der Engelsburg, unter den Augen des Papstes spielte Einer, mit einer dreifachen Krone auf dem Kopfe, den Papst und rief: „Ich will den Luther zu meinem Nachfolger machen, ich will dem Luther das Papstthum schenken!" Die Andern fielen vor ihm nieder, sie riefen: „Luther Papst! Luther Papst!" Der Papst wurde in der Engelsburg eingeschlossen gehalten, bis er sich mit 400,000 Ducaten, die er dem Kaiser zahlen sollte, lösete. Der Kaiser mochte sich im Geheimen sreuen, daß dem Papste, der sich wider ihn erklärt hatte, so mitgespielt ward; aber öffentlich stellte er sich sehr traurig und entrüstet über die Einnahme Roms und das Treiben seiner Truppen. Er legte mit seinem ganzen Hofe Trauer an und veranstaltete Kirchengebete für die Befreiung des Papstes. Aber er ließ denn doch den Papst nicht frei; diesem gelang es nach 6 Monaten zu entfliehen. Unterdessen drang ein sranzösisches Heer, nachdem es die Kaiserlichen aus dem Kirchenstaat vertrieben, in Neapel ein und eroberte das ganze Land mit Ausnahme der Hauptstadt. Während es diese belagerte, trat der Seeheld Andreas Doria, der mit einer genuesischen Flotte Neapel von der See aus blokirte, gekränkt von dem französischen Könige, zum Kaiser über und verfah die Stadt mit Lebensmitteln. Das französische Heer wurde von Krankheiten fast ganz aufgerieben.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

7. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

8. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 59

1881 - Leipzig : Teubner
Malta. Landung bei Alexandria. 59 das damals im Besitze des Ordens der Johanniter war. Die Felsenfestung, die für unüberwindlich galt, wurde Bonaparte durch den Verrat der französischen Ritter, deren viele in dem Orden waren, ohne Schwertstreich übergeben. Bonaparte besetzte sie mit 4000 Mann. Als er darauf am 27. Juni wieder unter Segel ging, machte er erst den Truppen bekannt, daß es nach Ägypten ginge. Die Nachricht wurde mit Jubel aufgenommen. Am 1. Juli lag die Flotte vor Alexandria. Daselbst erfuhr Napoleon, daß einige Tage vorher der englische Admiral Nelson, einer der größten und kühnsten Seehelden, mit seiner Flotte ihn hier gesucht habe und dann wieder abgefahren sei. Nelson hatte mit dem größten Eifer das ganze Mittelmeer durchkreuzt, um die französische Flotte aufzusuchen; aber Napoleon war ihm glücklich entgangen. Jetzt beeilte er sich, seine Truppen möglichst schnell ans Land zu bringen. Am 2. Juli in der Nacht landete er mit einem Teile des Heeres und nahm am Morgen Alexandria mit Sturm. Au diesem und dem folgenden Tage wurde inzwischen die Landung der ganzen Armee bewirkt. Ägypten gehörte zu dem türkischen Reiche; aber damals hatten die Mameluken, aus den Gegenden des Kaukasus hergebrachte Sklaven, die Herrschaft an sich gerissen und kümmerten sich wenig um den Oberherrn des Landes, den Sultan von Konstantinopel. Bonaparte machte daher in einer Proklamation bekannt, er komme, um Ägypten von der Tyrannei jener Sklaven zu befreien, und werde den Krieg führen im Interesse des Großherrn. Allein die Pforte ließ sich nicht täuschen und erklärte ihm den Krieg. Von Alexandria aus marschirte Bonaparte auf dem kürzesten Wege, durch die Wüste, auf die Hauptstadt des Landes, Kairo, los. Die Truppen litten unsäglich durch die Hitze, durch Hunger und Durst, und dabei wurden sie unablässig von den mamelukischen Reitern angefallen. Aber trotzdem verloren sie den Humor nicht. Sie nannten die Esel, welche das Gepäck der Gelehrten trugen, ihre Halbgelehrten. Wenn beim Erscheinen einer Mamelukenschar zur Abwehr ein Qnarrö

9. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

10. Geschichte des Mittelalters und der Reformationszeit - S. 81

1899 - Leipzig : Teubner
18. Der erste Kreuzzug (10961099). 81 Vorderasien bis zum Euphrat als ehemaligen ostrmischen Besitz in Anspruch nahm, fr alle zu erobernden Lnder den Lehnseid schwuren. Zuerst wurde Nica erobert, dann bei Dorylum (westlich vom alten Nica. Gordium) ein groes Trkenheer zersprengt. Nun wandte sich Balduin orwum' nach dem oberen Euphrat, wo er die Grafschaft Edessa grndete, das Edessa. Hauptheer aber belagerte das feste Antiochia, das erst nach acht Monaten Antiochw. stet Es wurde der Sitz eines anderen Frstentums, das Bomund erhielt. Nur noch 20 000 waffenfhige Kreuzfahrer trafen endlich im Sommer 1099 vor Jerusalem ein. Die von einem doppelt so starken gyptischen Heere tapfer verteidigte Stadt wurde erstrmt1), wobei die Jerusalem Sieger ein furchtbares Blutbad anrichteten. Die eroberten Landschaften, crfturmt 1099' zu denen noch die Grafschaft Tripolis (Nordphnizien) kam, bildeten Knigreich Jeru-das Knigreich Jerusalem. Dem ersten Herrscher, Gottfried von Bouillon, der sich mit dem Titel eines Beschtzer des heiligen Grabes" Gottfried, begngte, folgte sein Bruder Balduin, der den Knigsnamen annahm. Balduin. 3. Das Knigreich Jerusalem. Dasselbe umfate allmhlich das ganze Kstenland bis zur Sinaihalbinsel. Aber fast noch schwieriger war es, das heilige Land zu behaupten als zu erobern. Die Griechen, die Raub- uere Feinde, stamme der Turkmenen und Beduinen, die im Bogen herumliegenden mohammedanischen Staaten und das ungewohnte Klima minderten die Zahl Innere Schwche, der Kmpfer. Auerdem war die einheimische christliche Bevlkerung, die Surianer, unzuverlssig, die Kreuzfahrer selbst gerieten infolge nationaler Verschiedenheit und persnlicher Migunst in Hader, und das Knigreich war nach Vorbild des franzsischen Reiches als Lehnsstaat eingerichtet worden. Dagegen war es vorteilhaft, da immer neue Scharen bewaffneter Wallfahrer Borteile, eintrafen, und die mohammedanische Welt des Ostens durch religise und politische Spaltungen zerrissen war. Der Verkehr mit der Heimat und die Be-frderung der oft seewrts kommenden Pilger lag in den Hnden der ita-lienischen Seestdte, besonders von Venedig, Genua und Pisa, deren Brger sich Handel, zahlreich in den Kstenpltzen ansiedelten. Sie waren es, welche die Erzeugnisse des Landes ausfhrten; doch waren die Angehrigen des franzsischen Volkes derartig im bergewicht, da die franzsische Sprache allgemeiner, und der Name Franke" schlielich auf alle Abendlnder angewandt wurde. .Franken." 4. Die Ritterorden. Eine feste Sttze gewann die christliche Sache im Morgenlande durch die geistlichen Ritterorden. In ihnen vereinigten sich, dem Geiste des Zeitalters entsprechend, Rittertum und Mnchtum. Zu den Gelbden der Armut, Keuschheit und des Gehorsams trat der Wer Gelbde. Kampf wider die Unglubigen, die Beschtzung des heiligen Grabes und der Waller. Schon um das Jahr 1118 bestand der Orden der Tempel- Tempelherren. Herren2), die ihre Wohnung nahe der Kirche, welche auf der Stelle 1) S, bei Krmer S. 228 ff. 2) Die Ordenstracht der Templer war: Weier Mantel mit rotem Kreuz auf der Zrust, Johanniter Schwarzer weiem ,, Deutschherren Weier schwarzem Schenk, Lehrbuch. Vin. Mittelalter. A. 6
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