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1. Geschichte des Mittelalters - S. 79

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Konrad Iii. Das Rittertum. V 2i—3i. 79 wüteten furchtbar in den Reihen des Kreuzheeres. Vierzehn Tage und Nächte soll Konrad unablässig gekämpft, einen Türken völlig entzweigespalten haben. Endlich nutzte er umkehren; Haufen toter Menschen und Tiere bezeichneten seinen Weg. Auch das französische Kreuzheer wurde vernichtet: eine halbe Million Menschen mag auf diesem Kreuzzug umgekommen sein. 4. Konrad kam krank nach Konstantinopel zurück. Kaum genesen, ging er mit dem König von Frankreich zu Schiff nach dem Hafen Akkon, deutsch: Ackers, und ließ sich zu einem Feldzuge gegen Damaskus verleiten. Dort trafen ihn erneute Verluste; die Untreue des Königs von Jerusalem zwang ihn zu Abzug und Heimkehr. 3. Das Rittertum. 1. Seitdem der Heeresdienst zu Roß geleistet wurde, entwickelte sich ein eigener Kriegerstand: wer eine Heerfahrt (Reise) mitmachte, war ein Reisiger; wer die Führung der Waffen zu seinem Lebensberuf machte, war Ritter. * * Schon in Karls des Großen Tagen konnte ein freier Mann, dem die Last des Kriegsdienstes und der dazu nötigen Ausrüstung zu schwer wurde, sich in den Schutz eines andern stellen; dabei legte er zum Gelöbnis der Treue die gefalteten Hände feierlich in die Hände seines künftigen Herrn: das war nun sein Senior (frz. Seigneur, ital. Signore), auf deutsch sein Herr (heröro, der Hehrere). Im 8. Jahrhundert kam für diese Dienstbarkeit das Wort „Vasall" auf (keltisch gwas = der Diener). Dieses gegenseitige Verhältnis der Huld des Herrn und der Treue des Vasallen, wie es in der Vorzeit Fürsten und Ambakten umschlungen Hatte, bildete auch die Seele des Rittertums. Das Rittertum war ursprünglich ein Berus; es umfaßte alle Männer, die dem „Schildesamt" oblagen: im Krieg, im Dienst einer Stadt oder als Geleit kaufmännischer Warenzüge. Auch junge Kaufleute und Bauernsöhne konnten Ritter werden, wenn sie Roß und Waffen ausbringen konnten und einen Lehrherrn fanden. (Erst Kaiser Friedrich I. erließ strenge Vorschriften, um den Zudrang einzudämmen. Wer ein rechter Ritter werden wollte, mußte von ritterlichen Eltern abstammen. So wurde das Rittertum ein □ Stand, dessen Mitgliedschaft durch eine Ahnenprobe bedingt tvar.ü Auf den Kreuzzügen lernten die deutschen Ritter von den fran-

2. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Karl Vii von Frankreich. Die Magna Charta. Vii li—23. 121 nahmen ihnen in siegreichem Ausfall die erbeuteten Fahnen wieder ab, und das Landvolk jagte die „armen Gecken" (Armagnacs) mit blutigen Köpfen heim. 2. Die Magna Charta und die beiden Rosen. 1. In ihrem neuen Land an der untern Seine eigneten sich die Normannen das Christentum und die französische Sprache und damit eine feinere Gesittung an. Ihr riesenstarker Herzog Wilhelm führte seine Ritter gegen die Angelsachsen über das Ärmelmeer. Seine Flotte führte die Fahne der Päpste, deren Kampf mit den deutschen Königen eben damals begann. Der schöne Sachsenkönig Harald fiel in der Schlacht bei Hastings. Wilhelm war der Herr Englands, um 1066 das seine Vorfahren als Seeräuber mit Alfred dem Großen gerungen hatten. Die größten Güter, die höchsten Ämter verlieh Wilhelm seinen Getreuen und bedrückte die Eingeborenen durch grausame Gesetze; die Eroberer reizten die Angelsachsen durch Beraubung und Mißhandlung. „Ich will ein Engländer sein, wenn ich das tue!" schwur der Normann verächtlich. Dennoch verschmolzen Angelsachsen und Normannen langsam zu einem Volke. Ihr erster gemeinsamer Schritt begründete die englische Verfassung. 2. Während der Kämpfe mit den Franzosen hatte König Johann, der wetterwendische Bruder des Königs Richard Löwenherz, sein Land vom Papste zu Lehen genommen; davon erhielt er den Beinamen „ohne Land". Nun zwangen ihn die normannischen und angelsächsischen Großen, diemagnacharta(Greatcharter) 1215 zu unterzeichnen, eine Urkunde, die dem englischen Bürger Sicherheit der Person (vor willkürlicher Verhaftung) und des Eigentums verbürgte. Diese Verfassung bedeutete den Anfang der bürgerlichen Freiheit und des politischen Lebens in England und dann in Europa. * *Die englischen Könige sahen sich bald genötigt, bei wichtigen Fragen den Rat des Adels und der Höhern Geistlichkeit sowie der Vertreter der Städte und der Grafschaften einzuholen. Dafür halfen die Stände (das Parlament) Irland, dann Wales unterwerfen. 3. Im Krieg mit Frankreich entfaltete England seine Kräfte. Seine Ritter und Krieger bereicherten sich; in seinen Städten, die sich mit stattlichen Kirchen und Rathäusern füllten, blühte die Tuchweberei.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 48

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
48 Das Napoleonische Kaiserreich und die Befreiungskriege. wann und wo er wollte: mitten in der Schlacht bei Wagram, als er die Entscheidung gesichert sah, mute sein arabischer Diener Rustan ihm ein Brenfell auf den Boden breiten, und er schlief eine halbe Stunde fest. Das Lachen hatte er verlernt; nur ein spttisches Lcheln konnte man mit-unter bei ihm wahrnehmen. Aber bei all seiner Machtflle war ihm nicht gelungen, England niederzukmpfen; die Festlandsperre wurde durch einen schwunghaften Schmuggel durchbrochen, an dem sich besonders Hamburg und Helgoland bereicherten. 2. Die Tilsiter Freundschaft lockerte sich mehr und mehr. Die Russen trieben fast nur Ackerbau; sie konnten die' Erzeugnisse der engli-scheu Industrie nicht entbehren, an die sie schon seit den Tagen der Knigin Elisabeth gewhnt waren. Daher erleichterte der Zar den Absatz englischer Waren unter neutraler Flagge und erschwerte dagegen, um seine Kassen zu fllen, die Einfuhr franzsischer Erzeugnisse, des Weins und der Seide, durch hohe Zlle. Damit hatte er die Festlandsperre durchbrochen, die sein Land schdigte. Auch persnlich fhlte sich Alexander durch seinen Verbndeten verletzt. Der entthronte Herzog von Oldenburg war sein naher Verwandter; im Schnbrunner Frieden hatte Napoleon das Herzogtum Warschau ver-grert: Rußland mute die Erneuerung des Knigreichs Polen befrchten, durch die es vom Westen unseres Erdteils abgeschnitten wurde. So mute der Krieg kommen. Napoleon wollte jedoch Rußland vorlufig nur unschdlich machen, um fr seine Unternehmungen gegen England die Hnde freizubekommen. Einen ganzen Monat dauerte der Durchmarsch von Truppen aller Waffengattungen durch Frankreich und Deutschland. Alles eilte herbei, den Gewaltigen zu sehen, den neuen Attila. In Dresden strmten die deutschen Fürsten huldigend zusammen, auch der König von Preußen und das sterreichische Kaiserpaar: zum erstenmal waren alle Deutschen einem Herrn dienstbar: einem fremden! 3. Am Johannistag frh ging Napoleon mit dem Hauptheer zwischen Grodno und Kauen (Kowno) der den Njernen. Das Schicksal mu erfllt werden!" rief er seinen Kriegern zu. Der russische Feldherr B arc-lay de Tolly zog sich vor der bermacht zurck: ein Livlnder, der in-mitten seiner Soldaten zunchst dem Feinde am Biwakfeuer zu lagern und sich zur Schlacht zu schmcken pflegte wie ein Spartaner. Die Einwohner verlieen ihre Drfer und Städte; die Vorrte reichten kaum fr die Russen; selbst die Strohdcher fanden die Truppen von den Pferden der vor ihnen herziehenden Abteilungen abgefressen. So geriet die Groe Armee" in immer schlimmere Not. Die Wagen voll Lebensmittel und die

4. Geschichte der Neuzeit - S. 75

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Philipp Ii. und die Niederlnder. Ii 2 s34. 75 2. Die Sendung Albas und seines Heeres war eine Verletzung der niederlndischen Rechte, die Hinrichtung der Grafen Egmont und Hoorne ein Justizmord. Alsbald erffneten denn auch die Buschgeusen zu Lande, zur See die Wassergeusen den Aufstand, den England und Frankreich heimlich untersttzten. 3. In hingebender Begeisterung wehrte sich das ganze Volk um seine Freiheit. Die belagerten Leidener erklrten, ehe sie sich ergben, wrden sie den linken Arm aufessen, um sich mit dem rechten verteidigen zu knnen. Auf den Rat Wilhelms von Oranien durchstachen sie die Deiche: das Meer trug die Geusenflotte an die Mauern und zwang die Belagerer zum Abzug. Albas Truppen begingen entsetzliche Ausschreitungen, die schlimmsten in Antwerpen, als infolge des spanischen Staatsbankrotts die Lhnung ausblieb. Daher verbanden sich allmhlich alle Provinzen, auch die vor-wiegend katholischen, wider die Spanier. Als dann die sdlichen, katho-lischen Landschaften sich Don Juans Nachfolger, Margaretens Sohn Alexander Farnese anschlssen, vereinigten sich die protestantischen 1579 in Utrecht zu einem Bunde, aus dem der niederlndische Staat erwachsen ist: eine Zuflucht fr religise Flchtlinge, auch spanische und portugiesische Juden. Lieber verlorenes als verdorbenes Land," sagten sie wie Philipp, aber in anderm Sinn. Ihre Vertreter, die General-staaten", sagten sich feierlich von Spanien los, um dieselbe Zeit, da Philipp nach dem Aussterben des portugiesischen Knigshauses Portugal erbte. Philipp chtete Wilhelm von Oranien und setzte einen Preis auf seinen Kopf; der Freiheitsheld starb durch den Schu eines burgundischen Mrders. Mein Gott, habe Erbarmen mit meiner Seele und mit diesem armen Volk!" sagte er sterbend. Er war ein rechter deutscher Fürst, freundlich, beredt, aufopfernd: Hab und Gut und das Leben dreier Brder hatte ihn der Kampf gekostet. 4. Nach dem Fall des glnzend verteidigten Antwerpen zog sich der Handel der Stadt nach Holland und Frankfurt a. M., dessen Messen jetzt aufblhten. Die Hollnder berflgelten immer mehr die Hansen; noch während des Krieges grndeten sie eine D st indische Kompanie und legten auf Java die Hauptstadt Batavia, auf dem Wege nach Indien die Kapstadt an. Zugleich unternahmen sie khne Entdeckungsfahrten ins Eismeer, die man mit dem Zuge der Argonauten verglich; in niederlndischem Dienst suchte der Englnder Hudson die nordwestliche Durchfahrt und erforschte den Strom, der nach ihm genannt ist; in der Hudson- 1609 23 ai meuterte dann sein englisches Schiffsvolk und setzte ihn mit seinem Knaben aus. Hollands Viehzucht und Wasserwirtschaft, aber auch sein Gewerbe blieb lange vorbildlich, auch fr Deutschland. Noch unsere Zeit

5. Geschichte der Neuzeit - S. 122

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
122 Zur Erweiterung: Preußen und Osterreich. 5. Unter seine vornehmsten Pflichten rechnete Friedrich den Schutz seines Landes. Noch immer war Preußen, wie Friedrich Wilhelm geurteilt hatte, fr einen kleinen Staat zu groß, fr eins Gromacht zu klein. Unablssig bte daher der König seine Truppen ein, um sie und sich selbst zu Abwehr und Angriff immer geschickter zu machen. Jedes Frhjahr begannen die Friedenslager" (Manver), die dann in den Pro-vinzen der Reihe nach stattfanden. Am wehrhaftesten nannte Friedrich den Staat, worin jeder Brger Soldat sei; menschenarme Lnder mten sich mit Werbungen Behelfen. Durch ganz Deutschland unterhielt er seine Werbepltze; drei Viertel seines Heeres bestauben aus angeworbenen Auslndern, die man durch Fuchtelhiebe, Stockschlge, Krummschlieen, Gassenlaufen in Zucht hielt; Ausreier wurden nach einer Verordnung Friedrich Wilhelms I. ohne Enad mit dem Strang vom Leben zum Tod gebracht". Wirklich groe Fürsten haben stets ihr eigen Ich vergessen, um nur an das Gemeinwohl zu denken, das heit, sie haben jeber Voreingenommen-heit sorgsam sich entwhnt, um ihre wahren Interessen um so mehr zu erfassen": so schrieb Friedrich als Kronprinz. Das Wort: Der Staat bin ich," hatte auch bei ihm Geltung, aber in umgekehrtem Sinn als bei Ludwig Xiv. Im Gegensatz zum König Sonne" erkannte Friedrich, da das Wohl des Monarchen im Wohl des Volkes inbegriffen sei. Daher nennt man seine Regierungsform den aufgeklrten Absolutismus". 6. Friedrich der Groe im Siebenjhrigen Krieg. 1. Seit dem Dresdner Frieden mute Friedrich auf einen neuen Krieg gefat sein. Maria Theresia und ihr Kanzler Kaunitz dachten ihm das Schicksal Heinrichs des Lwen zu; die Kaiserin von Rußland aber, Peters des Groen jngste Tochter Elisabeth, grollte ihm wegen wirklicher oder angeblicher Spottreden des Knigs, die man ihr hinterbracht hatte. Rußland hatte mit England ein Bndnis geschlossen. Da vereinbarte Friedrich mit England einen Vertrag zu Westminster, um den russischen Bren an die Kette seines englischen Fhrers zu legen; ohne russische Hilfe, glaubte er, werde sterreich ihn nicht angreifen. Inzwischen aber hatte Kaunitz seine Herrin an den Gedanken gewhnt, den alten Gegensatz zwischen Frankreich und Habsburg zu berwinden. Eben damals fhrte Frankreich in Nordamerika und Indien gegen England einen Kolonialkrieg, und so schlo es gegen Friedrich als Englands Verbndeten mit sterreich zu Versailles ein Bndnis, dem auch Rußland beitrat. Friedrichs Gesandter richtete an die Kaiserin und ihren Kanzler zwei Anfragen der den Zweck der Rstungen; er erhielt erst eine dunkle, dann eine unfreundliche Antwort: der Krieg stand also vor der Tr.

6. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

7. Grundriß der neuern Geschichte - S. 148

1835 - Berlin : Trautwein
148 ^infranß $ur steifen und britfett geriete. currens mehr befchrdnfte Slbfafc oon j?ol$ und gifcheit nacbtbeilig; inbef? würde bcr ©etreibe- und ftartoffelbatt/ fo rote die Schifffahrt etroaö erweitert, gn Dänetnarf fottnte feit der Vergrößerung bet f&rttgltcbcrt «Wacht die Snbußrie burd) die Sfiegierttng wtrffamet gefferbert roerbett; bte 2anbwirtbfd)aft, burd) Verbcßerung beß 3«' fiattbe^ bet ^Bauern gehoben/ lieferte fortwäbrenb die ipauptartifel fiit die 2luöful>r; bet ipiinbet, fowobl grad)tbanbel irotfdjett Worbs oßs und ©äbweßeuropa alß auch Verlebt mit Dß* und Sßeilinbiett/ Gbiim und dem fpanifd)en Slmeriffl/ butd) Erwerbung weßinbifdjet Unfein und Neutralität im norbamerifanifeben und franj&ßfchen Sfleoolutionßtriege beforbert/ erreichte jebt feine größte Slußbebnung; allein bet &tieg mit England pernid)tete bcnfelbett faß gänjlid) und die Ereigniße beß 3ahreß 1s13 brachten die allgemeine Wotb aufß bochßej bet gricbe geßattete jroar die Erneuerung früherer j?an» belßverbinbungett/ allein die Eoncurrenj ließ die £>erßellung berfel* den in ibrent frühem Umfange nicht ¿U/ die 2lußfubr bet ßanbei- probucte nach Wormegen b&ttc faß ganj auf/ nad) anbertt iidnbcnt mar fte befebranfter alß ehemals und bet frühere Söoblßanb febtte nicht ¿urücf. Die notbamerifanifchen greißaaten batten Por ihrer «Befreiung pom Swuttcrlanbe ftch mehr mitjpanbel, 2anb* bau und (Schifffahrt alß mit 3fnbußrie befcbdftigt; nach berfelben mehrten ftd) allmalig gabrifen und Swanufacturen/ und der £anbel erweiterte ßcb atißerorbentlicb in golge beß Äriegß ¿wifeben eng» lanb und der franjofifdjen Stepublif, inbem biefe, jpollanb ttnb Spanien ihren Verfehl* mit ihren Kolonien den neutralen Worbs amerifanern fiberließen/ welche jugleid) einen febr bortheilhaftett Wlarft für ihre Erjeugniße in 2ßejiinbien fanben und biefe fo roie die weßinbifdjen in immer gr&ßerer Stenge nach (Europa außfübr* tett; ¿ugleid) machte der Slcferbau durch unaufb&rlicbe Einwanbcruns gen und Erweiterung beß 2lnbauß rafche gortfdjrittc, und der ©e= wcrbßeiß gebicb befonberß/ alß der ©cebanbel in golge beß Eoit= tinentalfpßemß faß gdnilid) aufborte. Die jpetßellung beß atlge* meinen griebenß tonnte den frühem 3wifthenbanbel per 9torbame= rifaner nicht wieberberßeuen/ bagegen fanben ihre ßanbeßprobucte in Europa/ Sbeßinbien und dem ebemalß fpanifchen 2lmerifa be= beutenben Slbfalj, und die gnbußrie fud)tc man burd) wieberbolte Erbbbwng bet Solle auf Einfuhr frember gabricatc §u beforbern. Die «Beßrebungen und Ergebntße auf dem ©ebiet ber2ßiffen- fchaft und jfunß bilben feit dem Anfänge der ¿weiten «ßcriobe immer mehr ein ©atijeß und ©emeittfameß. granfreid), England und Deutfchlanb fint> die Pornebmßcn ©cbattpldbe bcr geißigen Entwicklung der europdifeben Cwenfcbbdt; daß füblidje Europa

8. Grundriß der neuern Geschichte - S. 143

1835 - Berlin : Trautwein
) jjonbei und ©eroerbfteif?. 14.3 bung der ettgltfd)en ftcrrfdjaft ilt biefem £anbe febt crvüetferf. Cdcr .Krieg mit beut rcpublifanifcbett grattfrcich fcblofc dem £anbel und C^eroerbttcifi gnglanb’i bieji £anb, balb nud) die 91ieberlanbe, ©pn* nien und einen Ibeil ^taliett’i, nu^in die Eroberung berisoloniett und die Vernichtung bei ©ieebanbeli grattfreid)’i und der 91ieberlnnbe und die «Bermebrung bei 53erfnufi der englifdten gabricate in andern curopaifeben und au{jereuropdifd)ett ßdnbertt gab bafür ©rfalj, und ali Napoleon’» (Sontinentalfpjlem beit Sßerfebr der (Sttgldnber mit den erilertt meiilettö auf ©d)leid)banbel befd)ränfte, fo fanbett bagegett ihre gabricate auf der pprendifebett Jipalbittfel, in dem fpanifdtett Slmerifa, in 2?raftlien mtb Dilinbiett einen ftd) immer ntebr erwei* ternben 3lbfnf>/ der itrieg befebaftigte uberbief’ viele gabrifett, er, fo tvie die junebntenbe 3abl von gabrifarbeifertt, vermehrte die «Nachfrage nach (betreibe und betvirfte Erweiterung bei Slcferbauö, und die gaitbwirtbfdiaft in Englattb und den Kolonien fud)te die tiiber vom europdifdien getllanbe bejogenett robeit ©toffe felbfl $tt probuciren. Das Slufboren der C^ontinentnlfperre er&ffnete dem jpanbel und der ^nbuilrie der Gättgldnbef tvicber die Staaten bei Eontitienti, allein der Slbfal? ihrer Eolonialprobucte und ihre ©dtitt' fabrt vermittberte ftd) balb burd) die Eoncurrens der granjofen, «Nieberldnber, Danen und befottberi der 9iorbömerifaiter, der 21b- fal> ibrer gabricate burd) $8efcb»verung der Einfuhr berfelbett und burd) bai Slufbluben der Sdianufacturen bei Eoittittenti; bagegeit erweiterte ftd) berfdiarft für biefelbcn in den neuen amerifanifeben Srepublifen, in ^rajtliett und Dllittbicit. 3» g r an f reich tviirben Eolbcrt’i einfiebtige 25emübungen für tnnern und auswärtigen jpanbel und 3n&l,llrie nod) erfolgreicher gewefen fein/ Wenn i?ubi wig’i Xiv. Kriege ibncit nidit entgegengewirlt batten, bureb die Slufbebuttg bei Ebicti von «Nantei die frattj&ftfcbc ^ni>tnlrie nicht auch nach dem Sluslattbe verpjianjt und die ^obencultur, mit 31ui= nähme bei 2beinbauö, ttidtt burd) brüefenbe Auflagen gehemmt worben wäre. 2ßenn auch nach dem fpani|d)en Erbfolgefriegc der ipanbel granfreicb’i mit feinen, immer aitgcbautern, wefiinbifd)eit 3nfeln uttb die Sluifubr von iilein und ßunikrjeugnijten nach der üevante und den meiilen curopdifdjett £ättbern, befottberi ©panien, ftd) febr erweiterte, fo würde bed) balb burd) wieberbolte Kriege mit England biefer 93erfebr gellort, die norbamerifanifdtett 2ie= fifcwngen gingen verloren, uttb itt Diünbien erlangten die Ettgldn* der bai entfebiebenfie Uebergewid)t. Die «Revolution uttb der burd) jte berbeigefubrte Ärieg lahmte, aud) burd) die Aufhebung der 2kr= binbung mit dem Sluölanbe, den gabrifjleif?, vernidjtete bureb 23er= lu|l der (Kolonien den Eolonialbanbel und entjog dem Raubbau viele

9. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 45

1835 - Berlin : Trautwein
§. 5. England und Schottland. 827 —1100. 45 gervater, Herzog Richard Ii. von der Normandie, floh; nach Suen's Tode (1014) kehrte er zwar zurück, allein sein tapferer Sohn Edmund Ii. Eisenseite mußte das Reich mit jenes Sohne Knud 1016 theilen. Knud (fl. 1035), schon 1016 durch Ed- mund's Tod, alleiniger Herr England's, wurde nnnmehr Christ, erwarb 1018 Dänemark durch Erbschaft, Norwegen 1030 durch Eroberung und suchte durch Weisheit und Gerechtigkeit und völ- lige Gleichstellung Dänen und Angelsachsen zu vereinigen. Nach dem Tode seiner ihm nicht ähnlichen Söhne, Harald's Harefoot (st. 1040) und Hardiknud's (st. 1042), wurde ein jüngerer Sohn Aethelred's, Eduard Iii. der Bekenner (1042—1066), als König anerkannt; seine Unfähigkeit und Begünstigung norman- nischer Sprache und Günstlinge erregte große Unzufriedenheit, der mächtige Herzog Godwin vonwessex erzwang endlich die Entfer- nung derselben und 1066 wurde der Sohn desselben sogar von einer zahlreichen Partei zum Könige ausgerufen; allein er verlor gegen Herzog Wilhelm von der Normandie, welchem er früher den Lehnseid geleistet, und welcher von Eduard zum Nachfolger erklärt zu sein behauptete, in der Schlacht bei Hastings (14. Oct. 1066) Thron und Leben. Wilhelmi. der Eroberer (1066—1087), Gründer der normannischen Herrschaft in England, verlieh an seine Begleiter die Besitzungen der Angelsachsen, welche bei seiner Lan- dung oder bei den häufigen, durch Habgier und Uebermuth ein- zelner Normannen veranlaßten Empörungen gegen ihn kämpften; durch Strenge begründete er innere Ruhe, er beschränkte die An- sprüche des Pabstes (selbst eines Gregor's Vii.) und der Geist- lichkeit, besiegte seinen Sohn Robert, welcher nach dem unab- hängigen Besitz der Normandie strebte und starb während eines Krieges gegen den König von Frankreich. Während Robert sich mit der Normandie begnügen mußte, folgte ihm nach seiner Be- stimmung und durch Wahl sein zweiter Sohn Wilhelm Ii. (1087—1100), welcher nur durch Habgier, Verschwendung und Grausamkeit sich auszeichnete *). ') Durch die Normannen wurde das schon in England allgemeiner ge- wordene Lehnswefen ganz durchgeführt. Grasen- und Hofämter waren zwar meist erblich; allein dennoch hob stch das Königthum, weil der kraftvolle Wil- helm I., im Besitz großer Einkünfte und Ländereien, auch von den Afterva- sallen den Eid der Treue empfing und nicht, wie früher, ausgedehnte Macht

10. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 121

1835 - Berlin : Trautwein
§. 3. Italien. 121 wann Venedig Treviso und Ceneda. Das früher neapolitanische Corfu unterwarf sich 1387 den Venetianern; die bedrängte Her- zvginn von Mailand trat ihnen (1104. 1405) Verona, Pcrducr, Vicenza, Bassano, Felrre und Belluno ab, und durch Krieg er- zwangen sie 1428 die Abtretung von Brescia und Bergamo und 1448 von Crema; dem Patriarchen von Aquileja entrissen sie 1421 Friaul, und um dieselbe Zeit bemächtigten sie sich wieder Dalma- tiens; Cypern, dessen Besitzerinn Katharina Cornaro von Venedig adoptirt und seit 1474 bevormundet war, nahmen sie 1489 ganz in Besih; durch die Ausbreitung der osmanischen Macht verlo- ren sie indeß in der zweiten Hälfte des 15. Zahrh.'s den größten Theil ihrer griechischen Besitzungen *). Die 1257 an die Spitze Mail and's getretene Familie della Torre mußte 1277 der Familie Visconti weichen, welche, noch einmal von jener 1302 verdrängt, seit 1311 sich behauptete. Matteo Visconti, von Heinrich "Vii. zum kaiserlichen Vicar über Mai- land ernannt und von den Mailändern zum obersten Kriegsbe- fehlshaber (Signor) gewählt, dehnte seine und seiner Familie Herrschaft über Como, Bergamo, Pavia, Piacenza und andere Städte aus, und die Geschicklichkeit und Entschlossenheit seiner Nachfolger erweiterte'dieselbe so sehr, daß Johann Galeazzo, wel- cher vom Könige Wenzel 1395 die Herzogswürde erhielt, den größten Theil Ober-Ztalien's (auch Parma, Bologna, Verona *) Die Verfassung Venedig's bildete sich im 13. Jahrs,, streng aristokratisch und zu einer großen, die innere Ruhe sichernden, Festigkeit ans. Der (lebens- längliche) Doge, Anfangs von den Tribunen und mir Einmischung des Volkes bestimmt, wurde seit 1172 von einer beschränkten Zahl jedesmal dazu ernann- ter sehr angesehener Männer gewählt; 1178 wurden ihm sechs Räthe (Signorie) zur Seite gesetzt, mit welchen sich der Rath der Vierzig, ursprünglich ein Criminalgericht, im 13. Jahrhundert vereinigte. Die mächtigste Behörde wurde in demselben Jahrh. der große Rath, welcher sich astmälig die Ernennung aller Magistrate aneigneie, Anfangs vom Volke ans allen Bürgern, allein spärer nur aus den reichsten Adclsgcschlechtcrn und von Wählern aus seiner Mitte gewählt wurde. Durch die sogenannte Schließung des Rathes (1297) wurde der Eintritt in diesen meistens auf die damaligen Mitglieder und deren Fami- lien beschränkt, im Anfänge des folgenden Jahrh.'s wurde den derzeitigen Mit- gliedern und deren männlichen Nachkommen die Mitgliedschaft erblich zugesichert, und in der später» Zeit wurden nur einige Male wenige Familien unter die regierenden (Nobili) ausgenommen. Eine (jedoch vereitelte) Verschwörung ge- gen die Verfassung (13>0) veranlaßte die Errichtung des Rathes der Zehner, welchem zur Erhaltung derselben und gegen die Feinde derselben besonders un- ter dem Adel die ausgedehnteste Macht anvertraut und aus den, s. 1804 (oder 1434) ein Ausschuß von drei Staatsinquistroren gebildet wurde.
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