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1. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 83

1835 - Stendal : Franzen und Große
83 fen, auf kurze Zeit. Denn schon unter des Letztem Bruder Waldemar Ii. zerfiel die Macht unwieder- bringlich; und nachdem in der Folge Waldemar Iii. (1340 —1376) sein Reich von der gänzlichen Auflö- sung gerettet hatte, unterwarf seine Tochter Marga- rethe, Königin von Norwegen und von Damen, auch Schweden 1389, und suchte alle 3 Reiche durch die Union von Cal mar 1397 auf immer zu verbinden, welcher Plan mühsam auszuführen war und zuletzt (1324) ganz aufgegeben wurde. 122. Die Oströmer. In dem Byzantinischen Reiche waren auf die Zei- ten der Bilderstürmer Bedrängnisse von Seiten der Bulgaren gefolgt, die 888 Macedonien eroberten, und erst 1019 von Basilius Ii. unterworfen wurden. Kreta und einige Besitzungen in Kleinasien hatte man den Arabern wieder entrissen. Allein der Verfall des Reichs, die Feigheit und Jämmerlichkeit des Volkes wurde immer sichtbarer, wenn auch während der Kreuz- zügcgute Regenten, wie die Comnenen Alexius, Jo- hann und Manuel, die Gewalt noch einige Zeit zu halten und zu heben schienen. Bald siel die feste . Hauptstadt in die Gewalt entschlossener Abendländer, ^ die hier ein lateinisches Kaiserthum stifteten 1204, das bis 1261 bestand, wo die Paläologen aus Nicäa zurückkehrten. 123. Nachtheilc der Wahlverfassung für Deutsch land. Von anderer Art war der Verfall im Reich der Deutschen, das jetzt so gut als ohne Oberhaupt war, daher die Macht der Fürsten ungebührlich wuchs. Nach Friedrichs Ii. Tode (1250) hatte dessen Sohn 6*

2. Vorschule der Geschichte Europas - S. 199

1834 - Berlin : Enslin
199 verglichen werden kann. Eines von diesen Fürstenthü- mern soll auch schon in jenen Zeiten bedeutender gewe- sen sein, nämlich das Fürstenthum Lethra auf der Insel Seeland, wo auch eine uralte Stadt Lethra, in der Nähe des heutigen Roschild, gestanden hat. Keineswegs nun wohnten diese skandinavischen Stämme dort diese Zeiten hindurch friedlich neben einander, sondern weil sie über- haupt noch roh und kriegerisch waren, und weil sie bei überhand nehmender Bevölkerung nach den vielfältig zerrissenen Küsten Hingetrieben wurden, wo sie meisten- theils auf Fahrzeugen umherfegeln mußten, fo geriethen sie in die Gewohnheit des Seeraubes, zuerst gegen ein- ander selbst, und es entstanden unter ihnen die soge- nannten Seekönige, welche gar kein festes Land befaßen, sondern auf mehreren Schiffen eine Volksfchaar um sich hatten, über welche sie herrschten und mit welcher sie Raub trieben. Dieser zerrissene und rohe kriegerische Zustand des skandinavischen Nordens dauerte nun im- merfort, bis sich zuerst einer dieser vielen Fürsten eine größere und weiter ausgebreitete Herrschaft erwarb. Das war nun Iwar Widfadme, das heißt, der Weit- fahrende, weil er weit umherfegelte und Ländersiriche eroberte, und er lebte am Ende des sechsten Jahrhun- derts, also in den Zeiten, wo in Italien Gregor der Große und die Königin Theodelinde walteten, wo in Byzanz der unglückliche Kaiser Mauritius herrschte, wo man in Frankreich die Unglücksgefchichte Brunhildens erlebte, und wo man in Spanien den Sieg der Recht- gläubigkeit und in England die neue Entstehung des Chrisienthums sah. Damals also lebte Iwar Widfa- dme und hatte seinen Sitz auf der Halbinsel Schonen, dem südlichen Theil von Schweden, von wo aus er nicht nur dieses Land beherrschte, nachdem er die letzten Png- linger hatte tödten lassen, sondern er sott auch alle Kü- sten der Ostsee, und selbst Preußen, Pommern und Mek- lenburg erobert haben, und nachher war sein Reich auch über Dänemark ausgebreitet. Und dieses Reich dauerte denn auch fort, und in den Zeiten Karls des Großen herrschte in demselben Ragner Lodbrock, der um das Jahr 791 eine Seefahrt nach England machte, und in diesem Lande einen sehr merkwürdigen Heldentod fand.

3. Vorschule der Geschichte Europas - S. 201

1834 - Berlin : Enslin
201 dem Städtchen Hädeby, wo sich viele Dänen in der Sley von ihm taufen ließen, die erste christliche Kirche erbaut, und war auch nachher nach Schweden hinüber gegangen, und hatte gelehrt und getauft, und hatte auch dort die erste christliche Kirche in Virka gebaut, so^er- nannte ihn der Pabst Nicolaus I. zum Erzbischof über die neugegründete Kirche des Nordens, und sein erz- bischöflicher Sitz war in Hamburg, von wo aus er für das neue Christenthum im Norden gar eifrige Sorge trug. Aber die wilden und raublustigen Normanner wurden nicht nur durch ihre Othins-Priester gegen die christliche Lehre, welche sie haßten, aufgereizt, sondern weil ihnen durch diese Lehre geboten wurde, von ihren Raubzügen abzulassen, so waren sie auch um so mehr gegen dieselbe erbittert, und deshalb wurde es auch dem heil. Ansgar unter ihnen überaus schwer. Ja schon in den ersten Jahren seiner Bemühungen geschah es, daß nicht uur in den Nordländern seine Kirchen zerstört und seine Gemeinden zerstreut wurden, sondern ein anderer König von Dänemark, Erich, überfiel mit einer großen Flotte auch Hamburg, und zerstörte dieses Erzbisthum wieder, so daß, als dort die Kirche und alles in Flammen auf- ging, der heilige Ansgarius mit den Reliquien entfliehen mußte, und nun gar nichts mehr hatte. Da schenkte ihm eine fromme Wittwe in Ramslo bei Hamburg ein. kleines Gütchen, auf welchem er wieder ein Kloster er- baute, um sich in demselben noch Gehülfen zu erziehen, und von hier aus sein heiliges Werk mit großer Stand- haftigkeit von neuem zu beginnen. Das war im Jahr 818, also nach dem Tode des Kaisers Ludwig, und nach- her war der deutsche König Ludwig dem heiligen Manne so gewogen, daß er ihm das Erzbisthum Bremen gab. Und wie er nun von hier aus die Kirche in Hamburg wieder herstellte, und seine Glaubensbokschaft im Nor- den von neuem anfing, so war er nun durch mancherlei Umstände wieder glücklicher dabei, daß er dort seine Kirchen wieder aufbauen und neue Gemeindeu sammeln konnte, aber immerfort blieb der Haß der Normanner gegen ihn, den sie den Vater der Christen nannten. Und während dieser Zeit seiner Glaubensbotschaft im Norden, bei welcher er eine Reihe von Jahren bis an

4. Vorschule der Geschichte Europas - S. 202

1834 - Berlin : Enslin
202 seinen Tod standhaft ausharrte, wurden die Normanner immer mehr gegen die christlichen Lander des Südens aufgeregt. Sie begannen nun ihre räuberifchen See- zuge in weite Ferne zu richten, und gleichfam aus der bisherigen Dunkelheit des Nordens hervortretend, war- fen sie sich nach drei verfchiedenen Richtungen hin auf andere Gegenden Europas, wo sie gar merkwürdige Vorgänge veranlaßten, wie es nun weiter zu erzählen ist. Einfälle der Normannen in die christlichen Länder des Südens. Karl der Drcke. Gründung der Normandie in Frankreich unter Karl dem Einfältigen. Gorm der Alte in Dänemark. § 6. Am meisten waren sie gegen die Franken erbittert, von denen das Christenthum zu ihnen ge- kommen war, und gegen welche sie von heftigem Nationalhaß entbrannt wurden. Unablaßig erfchienen daher ihre Schaaren an den Küsten von Deutschland und Frankreich, welche sie plünderten und verheerten. Auf langen Fahrzeugen, mit denen sie schnell segeln und in die Flußmündungen einlaufen konnten, kamen sie all- jährlich zum Schrecken der Einwohner, die bei dem Ver- fall der karolingischen Herrschaft keinen Schutz gegen sie fanden. Auf dem Rhein, auf der Seine und Loire schifften sie tief in das Land herein und verübten vor- züglich in den französischen Städten, die an den Flüssen lagen, wie in Paris und Nantes, schreckliche Gewaltthä- tigkeiten. Ihren Haß gegen das Christenthum erkannte man am meisten daran, daß sie sich vorzüglich auf Klö- ster und Kirchen warfen; wenn sie mit unwiderstehlicher Schnelligkeit eingedrungen waren, und die geistlichen Personen, die nicht entfliehen konnten, ermordet hatten, dann waren sie nicht damit zufrieden, die heiligen Ge- fäße und andere Kostbarkeiten der Kirchen auf ihre Schiffe zu bringen, sondern sie fetzten auch die heiligen Gebäude selbst in Brand, um sie zu vernichten. Und nicht lange beschränkten sie sich hiermit nur auf die an der Ost- und Nordsee gelegenen Länder des Frankenreichs, son- dern indem sie mit wachsender Kühnheit auch auf das atlantische Meer hinausfegelten, und bis in das mittel- ländische vordrangen, wurden sie eine Plage für den ganzen Süden, und Portugal und Spanien, und sogar

5. Vorschule der Geschichte Europas - S. 204

1834 - Berlin : Enslin
sch en Fürsten ganz ab, und erhoben seinen Neffen Ar- nulf auf ihren Thron ; er mußte sogar in wahrer Dürf- tigkeit die Unterstützung des Erzbischofs von Mainz an- uehmen, und zum Glück nahm ihn der Tod bald hin- weg.— Bei solcher Zerrüttung und Ohnmacht in den karolingischen Königshäusern konnte der Normannen- noth in diesen Landern kein Ende gemacht werden, und so dauerten ihre Einfalle in den letzten Zeiten des neun- ten Jahrhunderts in Frankreich und Deutschland immer noch fort, bis zuletzt in Frankreich, jedoch erst im fol- genden zehnten Jahrhundert, das Herzogthum Norman- die entstand, wodurch diesen langen Normannenkriegen ein Ende gemacht wurde. Als nämlich Rollo, ein Nach- komme jenes berüchtigten Hastings, die Küsten Frank- reichs wieder aus das Höchste beunruhigte und verwü- stete, da konnte sich der damalige König von Frankreich, Karl der Einfältige, nicht anders gegen ihn helfen, als daß er ihm einen Theil seines Königreichs abtrat, um ihn dadurch zu beruhigen. Dieß war eben der Theil von der Nordküste Frankreichs, welcher jetzt die Nor- mandie ausmacht. Karl der Einfältige gandiesen Land- strich an den Normannen-Häuptling Rollo unter der Bedingung, daß er sich zum Christen taufen lasse, daß er sich mit seiner Tochter vermähle, und daß er sein Lehnsträger sein wolle. In der Hauptkirche zu Rouen geschah die feierliche Taufe dieses Normannen, welcher nun den christlichen Namen Robert erhielt; aber vor dem König Frankreichs niederzuknieen, und ihm den Lehnseid zu leisten, dazu konnte sich der freisinnige Mann nicht entschließen, sondern er ließ es durch einen seiner Krieger verrichten, welcher den König dabei von seinem Stuhl warf. Höchst merkwürdig ist es aber, daß der nunmehrige und erste Herzog Robert von der Norman- die dieses Land, welches er erst als Seeräuber verwüstet hatte, nun als ein guter und kluger Fürst so vortreff- lich beherrschte, daß es bald die blühendste und glück- lichste der französischen Landschaften wurde. Diese Ent- stehung der Normandie fallt schon in den Anfang des zehnten Jahrhunderts, in das Jahr 912 n. Ch. Geb., wo also durch diesen Vorgang zwischen den südlichen Ländern der Christenheit und dem heidnischen Norden

6. Vorschule der Geschichte Europas - S. 206

1834 - Berlin : Enslin
206 und so das jetzige Königreich England stiftete, welches jetzt auch erst diesen Nahmen erhielt. Dieses ge- schah gegen das Jahr 830 n. Ch. Geb., also zu den Zeiten Ludwigs des Frommen und des Kaisers Theo- philus. Schlimm aber war es, daß er für sein neuge- stiftetes Königreich keinen tüchtigen Nachfolger hatte, denn sein Sohn Ethelwulf, der ihm 837 nachfolgte, war ein Mann von eben so schwächlicher Frömmigkeit, wie Kaiser Ludwig der Fromme, und eben so wie dieser theilte er schon bei Lebzeiten sein Reich unter seine Söhne, und mit dem jüngsten, Alfred, den er vorzüglich liebte, machte er eine Pilgerfahrt nach Rom, um ihn dort vom Pabste selbst salben zu lassen. Die Uneinigkeiten, welche dadurch in seiner Familie entstanden, waren für England um so schlimmer, da nun, wie gesagt, die Einfälle der Normannen hinzukamen, welche hier unter dem Nahmen Dänen erschienen, und nicht nur die Küsten dieser Insel mit gleicher Wuth, wie die französischen, anfielen, son- dern sich auch ganzer Striche bemächtigten und sich im Lande festsetzten. Nachdem nun die älteren Söhne Ethel- wulfs, von denen nach seinem Tode einer nach dem an- dern hinstarb, viel bessere Kämpfe gegen sie bestanden hatten, als die fränkischen Karolinger, so gelangte zu- letzt der jüngste von ihnen, Alfred, im zwei und zwan- zigsten Lebensjahre, im Jahre 871, auf den Thron, und sollte nun in den letzten Zeiten des neunten Jahrhun- derts, wie Karl der Große um ein Jahrhundert früher, als der größte, zugleich aber auch als der edelste Mann seiner Zeit erscheinen. Nach schönen Siegen, die er noch mit seinem Bruder über die Dänen erfochten hatte, und nachdem er durch Erbauung großer Schiffe, mit denen er an den Küsten ihren langen Fahrzeugen begeg- nen ließ, einen guten Anfang zu ihrer Abwehr gemacht hatte, war er dennoch gegen ihre gewaltigen Massen, mit denen sie das Land, immer von neuem überfielen, unglücklich, und sah ein, daß er sein Königreichs nur auf außerordentlichem Wege vor ihnen retten würde. Er gab daher die Gegenwehr gegen die Dänen auf einige Zeit ganz auf, um sein Volk in Verzweiflung ge- rathen zu lassen, und es dadurch zur höchsten Kraftan- strengung zu bringen. In eine sumpfige Gegend zog er

7. Vorschule der Geschichte Europas - S. 294

1834 - Berlin : Enslin
294 fale des griechischen Kaiserreichs unter der makedoni- schen, der comnenischen und lateinischen Herrschaft, die Gründung des russischen Reichs durch Rurik und Wla- dimir und seine ^wechselnde Herrschaft zwischen, einem und mehreren Fürsten bis zur Unterwerfung unter die Mongolen, dabei auch die Gründung der Königreiche Ungarn und Polen und ihre Lösung vom deutschen Kai- serthum, so wie die Entstehung der preußischen Ritter- herrschaft, ferner das Hervortreten des europäischen Nordens mit den vorübergehenden Reichen der dänischen Könige Kanut und Waldemar Ii. und die Entwickelung seiner drei Königreiche, weiter noch die Entstehung der verwickelten Verhältnisse zwischen Frankreich und Eng- land und die Ausbildung großer Feindseligkeit zwischen diesen beiden Ländern, und endlich auf der pyrenäischen Halbinsel die Ausbildung dreier großen christlichen Kö- nigreiche Arragonien, Kastilien und Pc>rtugal und die Beschränkung der arabischen Macht auf das Reich von Granada. Und die große Bewegung, die sich durch die- ses alles in diesem Zeitraum des europäischen Lebens zeigte, wird noch auf das bedeutendste erhöht durch den großen und gewaltigen Hergang der Kreuzzüge, an wel- chem in der zweiten Hälfte dieses Zeitraums viele eu- ropäische Völker Theil nahmen, und mit welchem es im allgemeinsten so hergegangen ist. — Unter den vielen Pil- gern, welche schon seit mehreren Jahrhunderten in das heilige Land gewallfahrtet waren, um andern Grabe des Erlösers zu beten, war auch Peter von Amiens, ein Mann von frommen Herzen und kühnem Geiste. Als er aus dem heiligen Lande zurückkam und im christlichen Abendlande erzählte, wie dort das heilige Land in der Herrschaft der Türken sei, und wie die Pilger, welche die heiligen Orte besuchten, von ihnen gequält wurden, so erregte er durch seine traurigen Darstellungen unter den Völkern des Abendlandes, die auch schon durch an- dere Umstände zur Wanderung in die Ferne geneigt waren, eine große Begeisterung für den Gedanken, daß man Kriegszüge dahin thun müsse, um das heilige Land von der Gewalt der Türken zu befreien. Diesem Ge- danken aber stimmte vor allen auch der römische Pabst bei, und so geschah es auch, daß Pabst Urban Ii. in Frankreich, wo man zu diesem Unternehmen am meisten

8. Vorschule der Geschichte Europas - S. 295

1834 - Berlin : Enslin
2s5 geneigt war, und zwar in der Stadr Clermont, unter freiem Himmel eine große Kirchenversammlung im I. 1096 hielt, welcher auch viele von den Großen deslan- des.md viel Volks beiwohnte, und nachdem er in einer rührenden Rede die Noch des heiligen Landes beschrie- den und zur Befreiung desselben aufgefordert hatte, hef- teten sich, nach dem begeisterten Zuruf: „Gott will es!" viele Fürsten und Herren und hohe Geistliche ein rothes Kreuz auf die Schulter, und thatcn damit das Gelübde zu dem weiten Zug. So kam denn von Frankreich aus der erste Kreuzzug zu Stande, in welchem der Haupt- anführer ein französischer Ritter, Gottfried von Bouillon, Herzog von Lothringen, war, und welcher nach mancher- lei Wechseln, welche die Kreuzheere unterweges erfuh- ren, damit endigte, daß die heilige Stadt Jerusalem und das heilige Land erobert und ein Königreich daraus gemacht wurde. Und Gottfried von Bouillon wurde der erste König von Jerusalem, im 1.1099 n. Ch. Geb. Weil nun aber dieses fernliegende christliche Königreich, welches die ersten Kreuzfahrer mit hochherziger Tapfer- keit neben der gewaltigen Ausbreitung der seldschucki- schen Reiche gegründet hatten, gegen diese letzten auch immerfort mit dem Schwerdte mußte vertheidigt wer- den, so war es nothwendig, daß diesem ersten Kreuzzug noch mehrere andere folgen mußten, durch welche der Besitz dieses Königreichs sollte festgehalten werden, ob sich gleich nachmals zeigte, daß es nicht möglich war. So sind im Ganzen sechs große Kreuzzüge unternommen worden, die kleineren Unternehmungen einzelner Kriegs- haufen nicht mitgerechnet, und zwar sind die folgenden zumeist von Kaisern und Königen angeführt worden. Der zweite geschah in der Mitte des zwölften Jahrhun- derts, im 1.1117, unter dem deutschen Kaiser Konrad Iii. und dem französischen König Ludwig Vii. Der dritte war zu Ende des zwölften Jahrhunderts, 1190, wo der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp von Frankreich und Richard von England daö Kreuz nahmen. Als vierter Kreuzzug wird zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts, im I. 1201, jener Zug der Venetianer und der französischen Ritter gegen Con- stantinopel angesehen, durch welchen die Gründung des lateinischen Kaiserthums erfolgte. Dann war in der

9. Vorschule der Geschichte Europas - S. 267

1834 - Berlin : Enslin
267 grauelvolle Herrschaft das Volk der Hauptstadt zur Em- pörung brachte. Sie erhoben statt seiner einen anderen Kaiser, den Isaak Angelus, und wie er entfliehen wollte, ergriffen sie ihn, und der bejahrte Greis wurde von dem zügellosen Volke schrecklich zu Tode gemartert, im Jahr 1185. — Isaak Angelus herrschte anfangs gut, wurde aber nachher doch wieder vom Throne verdrängt, im Jahr 1195, welchen sein Bruder Alexius Iii. einnahm. Und so war denn das griechische Reich gerade zu Ende dieses Jahrhunderts von großen Zerrüttungen heimge- sucht, und mußte gegen die Angriffe der Sicilianer und gegen die des Nordens um so schwacher erscheinen, da- her auch die Hoffnung, das südliche Italien mit dem griechischen Kaiserreich wieder zu vereinigen, um so mehr nun ganz verschwinden mußte, weil, wie schon gesagt, das Königreich Neapel in die Hand der mächtigen Ho- henstaufen fiel, und weil Heinrich Vi. auch selbst einen Zug in das Kaiserthum, zur Eroberung desselben, im Sinne trug, woran ihn aber sein früher Tod hinderte. Und indem er, wie schon gesagt, nur einen ganz jungen Sohn, Friedrich, hinterließ, dem er dennoch die Nach- folge im deutschen Reiche schon hatte zusichern lassen, so war am Ende des Jahrhunderts nur noch dieser schwache Sproß des mächtigen Hohenstaufen-Geschlechts vorhanden, und wohl kam nun viel darauf an, was sich mit demselben im folgenden Jahrhundert ergeben würde. Der Norden in den Zeiten der Hohenstaufen. Die Birkebeiner und Bagler in Norwegen. Die Familie Swerker und Bonde in Schwe- den. Waldemar I. von Dänemark. § 27. Weil ferner, wie schon gesagt, die hohen- staufischen Kaiser mit ihren Herrscherbestrebungen fort- während nach Italien gerichtet, oder auch durch die Theilnahme an den Kreuzzügen beschäftigt waren, so konnten sie sich eben nach den anderen Seiten des deut- schen Reichs nicht hinwenden, und außer der schon er- wähnten Losreißung der östlichen Länder Ungarn und Polen von dem deutschen Kaiserthum, war auch die Ge- schichte der nördlichen Reiche in diesem Jahrhundert so, daß die Sorglosigkeit der deutschen Kaiser um diese Ge- genden daran zu erkennen war. Die nordischen Reiche

10. Vorschule der Geschichte Europas - S. 337

1834 - Berlin : Enslin
337 baren Türken, gegen welche er -eben die Hülfe der deut- schen Fürsten brauchte. Nämlich nach dem obenerwähn- ten Vertrag Kaiser Maximilians I. mit Wladislas, dem König von Ungarn und Böhmen, sollten diese Königreiche an das Haus Oestreich kommen, wenn sein Haus ans- sierbe. Nun hinterließ zwar Wladislas einen Sohn, Ludwig Ii-, der diese Länder noch erbte, aber seine Ju- gendzeit und der Anfang seiner Herrschaft fiel gerade in die Zeit, wo das nenentstandene türkische Reich, welches ohnehin schon den östlichen christlichen Ländern Gefahr drohte, ihnen dadurch noch furchtbarer wurde, daß in diesen ersten Jahren des sechzehnten Jahrhunderts dort auf Selim I. sein Sohn Soliman Ii. folgte, welcher an Tapferkeit und Herrschergröße seine Vorgänger und seine Nachfolger übertraf. Und wie schon Selim das türkische Reich durch Eroberungen zu vergrößern gesucht, sich aber dabei nach Asien hinein gewandt hatte, so wandte sich nun Soliman Ii. mit gleicher Absicht nach den europäi- schen Ländern herüber, und das benachbarte Königreich Ungarn schien ihm, bei der Jugend und Unerfahrenheit König Ludwigs Ii., eine gar leichte Beute. Nachdem er dasselbe mit seinem Kriegsheere angegriffen und die feste Stadt Belgrad erobert hatte, rüstete sich auch der junge König Ludwig zu muthiger Verteidigung, und zog mit seinem Heere gegen den gewaltigen Feind aus. So fan- den sich die beiden Kriegsheere bei Mohacz an den Ufern der Donau, wo im Jahr 1526, also ein Jahr nach der Schlacht bei Pavia, eine gar unglückliche Schlacht gelie- fert wurde, indem hier König Ludwig, der mit seinem Pferde in einen Sumpf gerieth, das Leben verlor, worauf denn ganz Ungarn schon eine Beute der türkischen Herr- schaft zu sein schien. Dennoch konnte sich Soliman in dem Lande nicht behaupten, sondern zog sich wieder zurück, und nun konnte nach Ludwigs Tode, der keinen Erben hinterließ, Ferdinand von Oestreich dieses Königreich als sein Erbe, nach jenem Vertrag, in Besitz nehmen. Doch konnte dieses eben nicht auf friedliche Weise geschehen, indem jetzt Johann Zapolya, der Großfürst von Sieben- bürgen, auftrat, und ungeachtet jenes Vertrages auf Un- garn ebenfalls Anspruch machte. So entstand denn ein neuer Krieg zwischen Ferdinand und diesem Großfürsten 22
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